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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *18 Er ist so mager wie eine Schindel.

Frz.: Il est maigre comme une planche. (Kritzinger, 540b.)

*19 Er ist so mager wie eine Wanze (eine Laus).

*20 He is so mager as en Rifft. (Holst.) - Schütze, III, 296; Eichwald, 1588.

So mager als ein Gerippe.

*21 He is so mager as 'n Rupe. - Kern, 826.

*22 He is so mager as 'n Sprick (dürres Reis), he kann wol brannen. - Eichwald, 1816; Kern, 1564.

*23 He is so mager as 'n Stück Holt. - Kern, 1100.

Frz.: C'est une peau etendue sur des os. - Elle n'a que la peau et les os. (Kritzinger, 494b.)

*24 He is so mager, dat he klötert (klappert).

*25 Mager wie die Falken. - Kritzinger, 213a.

*26 Mager wie e Bohne(Hoppe-)stang'. - Frischbier2, 2516.

*27 Mager zum Anzünden.

*28 So mager as en Ruien (Hund). (Iserlohn.) - Frommann, V, 165, 113.

*29 So mager wie eine Zinshenne. (Schles.) - Schles. Provinzialbl., 1862, 570.


Magere (der).

1 Den Magern gehen die Hosen leicht herunter. - Eiselein, 443; Simrock, 6748; Braun, I, 2483.

2 Die Magern essen mehr als die Fetten.

Frz.: Les mesgres mengent plus que les gras. (Leroux, II, 251.)

Lat.: Macilenti plus edunt, obesi minus. (Bovill, III, 34.)


Mägerlich.

* Er ist en Megerlig. (S. Mager 13.) - Sutermeister, 57.


Magister.

1 Kannst du nicht werden ein Magister, so bleib' ein Küster. - Eiselein, 443; Simrock, 6749; Braun, I, 2484.

2 Magister hin, Magister her, sagte der Candidat, als er durchgefallen war, Christus hat auch keine Magister zu Aposteln gehabt.

*3 Der Herr Magister hat's mit der Nadel berührt.

Die Römer sagten ebenfalls: Er hat es mit der Nadel berührt, wenn jemand auf eine Sache rieth, aber das Richtige nicht traf.

Lat.: Rem acu tetigisti. (Plautus.) (Faselius, 223; Seybold, 525; Wiegand, 193; Philippi, II, 154; Binder I, 1545; II, 47.)

*4 Herr Magister, für einen Groschen Gold! - (Königsberg.) - Frischbier, 484; Frischbier2, 2517.

Ein holländischer Kaufmann hatte in einer Gegellschaft, in der auch Kant anwesend war, ein Goldstück von der Grösse eines damaligen preussischen Groschens, jetzt eines Pfennigs, vorgezeigt. Der Philosoph, es genau betrachtend, fragte in seiner Unbesonnenheit: "Auch nur einen Groschen werth?" Erstaunt rief der Kaufmann: "Herr Magister, für einen Groschen Gold!" Die versuchte Rechtfertigung der Frage konnte nicht verhindern, dass dieser Ausruf für verwandte Veranlassungen sprichwörtlich blieb. So berichtet Fr. Reusch, ein Freund und Tischgenosse Kant's, in den Neuen Preuss. Provinzialbl., II, 60.


Magistrat.

1 Auch ein guter Magistrat verschläft's bisweilen. - Graf, 516, 313.

"Es verschlafft zur zeiten auch eyn guoter Magistrat oder Richter." (Tengler, 13.)

*2 Bei mir hat der Magistrat fegen lassen. (Pommern.)

Um zu sagen: Meine Trümpfe sind alle, und mein Geld ist ebenfalls weg.


Magnet.

1 Magnet zieht Eisen an.

Dän.: Seglsteen drager jernet, og velvillighed hierterne. (Prov. dan., 495.)

2 Wen nicht zieht Magnet, den zieht Agnet.

Lat.: Quem non trahit magnes, trahit Agnes. (Sutor, 455.)

3 Wenn der Magnet stark genug ist, so folgt ihm jedes Eisen.

Die Russen: Wenn der Magnet der Versuchung stark genug, so folgt ihm das Eisenerz. (Altmann VI, 503.)

4 Wie der Magnet das Eisen, so zieht Agnes den Ferdinand. - Parömiakon, 1914.

Lat.: Sicut ferrum trahit magnes, ita Ferdinandum trahit Agnes.

*5 Von solchem Magnet nicht angezogen zu werden, ist viel. - Parömiakon, 2962.

[Spaltenumbruch]


Magnetenpuppe.

* Wie eine Magnetenpuppe am Fenster sitzen. (Wolfenbüttel.)

Von müssigen Frauen, die am Fenster schausitzen.


Magnicht.

Magnicht liegt auf dem Kirchhof. (S. Sparbrot.) - Petri, II, 538; Eiselein, 442.

Lat.: Mortui nil amplius desiderant. (Eiselein, 442.)


Magnichtmehr.

Magnichtmähr liegt unner de Aer. (Lübeck.) - Deecke, 10.


Magnificat.

*1 Bei der ist 's Magnificat länger als d' Vesper. (Rotenburg.) - Birlinger, 923.

Von Frauen, bei denen ein unterer Rock länger als der obere ist.

*2 Er lässt das Magnificat zur Metten singen.

Frz.: Chanter Magnificat a matines. (Leroux, I, 22.)

*3 Er will das Magnificat verbessern. - Eiselein, 443.

Vom Superklugen, der Verbesserungen da anbringen will, wo es schon gut ist. Im Magnificat kommen die Worte vor: Dispersit superbos. Der ballhornisirende Corrector setzte dafür: super bovem. Englisch: You correct the Magnificat.

Dän.: Som vil corrigere magnificat. (Prov. dan., 408.)

Holl.: Hij wil het Magnificat verbeteren. (Harrebomee, II, 50.)


Magnus.

Magnus nahm die Eier und gab die Brühe um Gottes willen. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.


Magon (Name).

*1 Es gehört in Magon's Topf. - Eiselein, 343.

*2 Es ist in Magon's Topf. - Eiselein, 443.

In der Stadt Villingen auf dem Schwarzwalde liess eine Familie, Magon, alle Speisen untereinander in einem und demselben Topfe kochen, was zur obigen sprichwörtlichen Redensart Veranlassung gab, um etwas sehr Gemengtes, Vermischtes zu bezeichnen.


Magschaft.

1 Ein wenig Magschafft helt gute Freundschafft, denn bey einem Schwager ist lieb vnd dienst (Freundschafft) mager. - Petri, II, 256; Henisch, 1226, 9; Lehmann, II, 132, 211; Sutor, 139.

Holl.: Een luttel maechschap holt wael vrientschap.

Lat.: Ne blandos nimis aestimes amicos, illis dum calet olla, amor calebit, frigebunt cito, si culina friget. (Chaos, 49.) - Qui consanguineus mihi firmior extat amicus. (Loci comm., 6; Sutor, 13; Fallersleben, 344.)

2 Magschaft ist ein' selbwachsen Ehre. - Eiselein, 443.


Magyarisch.

* Das ist magyarisch.

D. h. bei den Ungarn kurz, offen, gerade. Auf magyarisch = tüchtig.


Mähen.

1 D's Mähju und d's Singu ist nit z' erzwingu. - Sutermeister, 129.

2 Man muss erst mähen, ehe man dreschen kann.

3 Meien is man Bucken un Dreien; man Hede tepen (Wullspinnen), dat is Ledebreken. - Bueren, 886; Kern, 1467.

Mähen ist eine Arbeit, bei der man sich nur bücken und drehen darf; aber beim Werchzupfen muss man sich die Glieder brechen.

4 'S isch besser maihe as saie; der Soeme chost Geld. (Hauenstein im Aargau.) - Schweiz, II, 184, 48.

5 Wer zuerst mähet, mähet für ein Rind; wer zuerst Korn schneidet, schneidet für ein Kind. - Schmitz, 175, 5.

Dies Sprichwort hat, nach anderer beigefügter Bemerkung, "nur Geltung für die Diebe". - Sowol in der Heu- als Kornernte soll der, welcher nach den übrigen Leuten mähet und schneidet, viel verlieren.

6 Wer zuerst mäht, der mäht wohl.

*7 Der mähet ein Wiess, da Gras gebrist. - Gruter, III, 18.

Von unfruchtbarer, unnützer Arbeit.


Mäher.

1 Ein rechter Mähder hat einen rechten Kumpf (Wetzkehle, Wetzkieze).

2 Ein schlechter Mäher hat selten eine gute Sense.

Der schlechte Arbeiter kommt zu keinem guten Werkzeuge. Wer die Birke nicht fällen kann, sagen die Russen, hat eine stumpfe Axt. Es hat immer an der

[Spaltenumbruch] *18 Er ist so mager wie eine Schindel.

Frz.: Il est maigre comme une planche. (Kritzinger, 540b.)

*19 Er ist so mager wie eine Wanze (eine Laus).

*20 He is so mager as en Rifft. (Holst.) – Schütze, III, 296; Eichwald, 1588.

So mager als ein Gerippe.

*21 He is so mager as 'n Rupe.Kern, 826.

*22 He is so mager as 'n Sprick (dürres Reis), he kann wol brannen.Eichwald, 1816; Kern, 1564.

*23 He is so mager as 'n Stück Holt.Kern, 1100.

Frz.: C'est une peau étenduë sur des os. – Elle n'a que la peau et les os. (Kritzinger, 494b.)

*24 He is so mager, dat he klötert (klappert).

*25 Mager wie die Falken.Kritzinger, 213a.

*26 Mager wie e Bohne(Hoppe-)stang'.Frischbier2, 2516.

*27 Mager zum Anzünden.

*28 So mager as en Ruien (Hund). (Iserlohn.) – Frommann, V, 165, 113.

*29 So mager wie eine Zinshenne. (Schles.) – Schles. Provinzialbl., 1862, 570.


Magere (der).

1 Den Magern gehen die Hosen leicht herunter.Eiselein, 443; Simrock, 6748; Braun, I, 2483.

2 Die Magern essen mehr als die Fetten.

Frz.: Les mesgres mengent plus que les gras. (Leroux, II, 251.)

Lat.: Macilenti plus edunt, obesi minus. (Bovill, III, 34.)


Mägerlich.

* Er ist en Megerlig. (S. Mager 13.) – Sutermeister, 57.


Magister.

1 Kannst du nicht werden ein Magister, so bleib' ein Küster.Eiselein, 443; Simrock, 6749; Braun, I, 2484.

2 Magister hin, Magister her, sagte der Candidat, als er durchgefallen war, Christus hat auch keine Magister zu Aposteln gehabt.

*3 Der Herr Magister hat's mit der Nadel berührt.

Die Römer sagten ebenfalls: Er hat es mit der Nadel berührt, wenn jemand auf eine Sache rieth, aber das Richtige nicht traf.

Lat.: Rem acu tetigisti. (Plautus.) (Faselius, 223; Seybold, 525; Wiegand, 193; Philippi, II, 154; Binder I, 1545; II, 47.)

*4 Herr Magister, für einen Groschen Gold! – (Königsberg.) – Frischbier, 484; Frischbier2, 2517.

Ein holländischer Kaufmann hatte in einer Gegellschaft, in der auch Kant anwesend war, ein Goldstück von der Grösse eines damaligen preussischen Groschens, jetzt eines Pfennigs, vorgezeigt. Der Philosoph, es genau betrachtend, fragte in seiner Unbesonnenheit: „Auch nur einen Groschen werth?“ Erstaunt rief der Kaufmann: „Herr Magister, für einen Groschen Gold!“ Die versuchte Rechtfertigung der Frage konnte nicht verhindern, dass dieser Ausruf für verwandte Veranlassungen sprichwörtlich blieb. So berichtet Fr. Reusch, ein Freund und Tischgenosse Kant's, in den Neuen Preuss. Provinzialbl., II, 60.


Magistrat.

1 Auch ein guter Magistrat verschläft's bisweilen.Graf, 516, 313.

„Es verschlafft zur zeiten auch eyn guoter Magistrat oder Richter.“ (Tengler, 13.)

*2 Bei mir hat der Magistrat fegen lassen. (Pommern.)

Um zu sagen: Meine Trümpfe sind alle, und mein Geld ist ebenfalls weg.


Magnet.

1 Magnet zieht Eisen an.

Dän.: Seglsteen drager jernet, og velvillighed hierterne. (Prov. dan., 495.)

2 Wen nicht zieht Magnet, den zieht Agnet.

Lat.: Quem non trahit magnes, trahit Agnes. (Sutor, 455.)

3 Wenn der Magnet stark genug ist, so folgt ihm jedes Eisen.

Die Russen: Wenn der Magnet der Versuchung stark genug, so folgt ihm das Eisenerz. (Altmann VI, 503.)

4 Wie der Magnet das Eisen, so zieht Agnes den Ferdinand.Parömiakon, 1914.

Lat.: Sicut ferrum trahit magnes, ita Ferdinandum trahit Agnes.

*5 Von solchem Magnet nicht angezogen zu werden, ist viel.Parömiakon, 2962.

[Spaltenumbruch]


Magnetenpuppe.

* Wie eine Magnetenpuppe am Fenster sitzen. (Wolfenbüttel.)

Von müssigen Frauen, die am Fenster schausitzen.


Magnicht.

Magnicht liegt auf dem Kirchhof. (S. Sparbrot.) – Petri, II, 538; Eiselein, 442.

Lat.: Mortui nil amplius desiderant. (Eiselein, 442.)


Magnichtmehr.

Magnichtmähr liegt unner de Aer. (Lübeck.) – Deecke, 10.


Magnificat.

*1 Bei der ist 's Magnificat länger als d' Vesper. (Rotenburg.) – Birlinger, 923.

Von Frauen, bei denen ein unterer Rock länger als der obere ist.

*2 Er lässt das Magnificat zur Metten singen.

Frz.: Chanter Magnificat à matines. (Leroux, I, 22.)

*3 Er will das Magnificat verbessern.Eiselein, 443.

Vom Superklugen, der Verbesserungen da anbringen will, wo es schon gut ist. Im Magnificat kommen die Worte vor: Dispersit superbos. Der ballhornisirende Corrector setzte dafür: super bovem. Englisch: You correct the Magnificat.

Dän.: Som vil corrigere magnificat. (Prov. dan., 408.)

Holl.: Hij wil het Magnificat verbeteren. (Harrebomée, II, 50.)


Magnus.

Magnus nahm die Eier und gab die Brühe um Gottes willen.Nass. Schulblatt, XIV, 5.


Magon (Name).

*1 Es gehört in Magon's Topf.Eiselein, 343.

*2 Es ist in Magon's Topf.Eiselein, 443.

In der Stadt Villingen auf dem Schwarzwalde liess eine Familie, Magon, alle Speisen untereinander in einem und demselben Topfe kochen, was zur obigen sprichwörtlichen Redensart Veranlassung gab, um etwas sehr Gemengtes, Vermischtes zu bezeichnen.


Magschaft.

1 Ein wenig Magschafft helt gute Freundschafft, denn bey einem Schwager ist lieb vnd dienst (Freundschafft) mager.Petri, II, 256; Henisch, 1226, 9; Lehmann, II, 132, 211; Sutor, 139.

Holl.: Een luttel maechschap holt wael vrientschap.

Lat.: Ne blandos nimis aestimes amicos, illis dum calet olla, amor calebit, frigebunt cito, si culina friget. (Chaos, 49.) – Qui consanguineus mihi firmior extat amicus. (Loci comm., 6; Sutor, 13; Fallersleben, 344.)

2 Magschaft ist ein' selbwachsen Ehre.Eiselein, 443.


Magyarisch.

* Das ist magyarisch.

D. h. bei den Ungarn kurz, offen, gerade. Auf magyarisch = tüchtig.


Mähen.

1 D's Mähju und d's Singu ist nit z' erzwingu.Sutermeister, 129.

2 Man muss erst mähen, ehe man dreschen kann.

3 Meien is man Bucken un Dreien; man Hede tepen (Wullspinnen), dat is Ledebreken.Bueren, 886; Kern, 1467.

Mähen ist eine Arbeit, bei der man sich nur bücken und drehen darf; aber beim Werchzupfen muss man sich die Glieder brechen.

4 'S isch besser maihe as saie; der Soeme chost Geld. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 48.

5 Wer zuerst mähet, mähet für ein Rind; wer zuerst Korn schneidet, schneidet für ein Kind.Schmitz, 175, 5.

Dies Sprichwort hat, nach anderer beigefügter Bemerkung, „nur Geltung für die Diebe“. – Sowol in der Heu- als Kornernte soll der, welcher nach den übrigen Leuten mähet und schneidet, viel verlieren.

6 Wer zuerst mäht, der mäht wohl.

*7 Der mähet ein Wiess, da Gras gebrist.Gruter, III, 18.

Von unfruchtbarer, unnützer Arbeit.


Mäher.

1 Ein rechter Mähder hat einen rechten Kumpf (Wetzkehle, Wetzkieze).

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[[169]/0183] *18 Er ist so mager wie eine Schindel. Frz.: Il est maigre comme une planche. (Kritzinger, 540b.) *19 Er ist so mager wie eine Wanze (eine Laus). *20 He is so mager as en Rifft. (Holst.) – Schütze, III, 296; Eichwald, 1588. So mager als ein Gerippe. *21 He is so mager as 'n Rupe. – Kern, 826. *22 He is so mager as 'n Sprick (dürres Reis), he kann wol brannen. – Eichwald, 1816; Kern, 1564. *23 He is so mager as 'n Stück Holt. – Kern, 1100. Frz.: C'est une peau étenduë sur des os. – Elle n'a que la peau et les os. (Kritzinger, 494b.) *24 He is so mager, dat he klötert (klappert). *25 Mager wie die Falken. – Kritzinger, 213a. *26 Mager wie e Bohne(Hoppe-)stang'. – Frischbier2, 2516. *27 Mager zum Anzünden. *28 So mager as en Ruien (Hund). (Iserlohn.) – Frommann, V, 165, 113. *29 So mager wie eine Zinshenne. (Schles.) – Schles. Provinzialbl., 1862, 570. Magere (der). 1 Den Magern gehen die Hosen leicht herunter. – Eiselein, 443; Simrock, 6748; Braun, I, 2483. 2 Die Magern essen mehr als die Fetten. Frz.: Les mesgres mengent plus que les gras. (Leroux, II, 251.) Lat.: Macilenti plus edunt, obesi minus. (Bovill, III, 34.) Mägerlich. * Er ist en Megerlig. (S. Mager 13.) – Sutermeister, 57. Magister. 1 Kannst du nicht werden ein Magister, so bleib' ein Küster. – Eiselein, 443; Simrock, 6749; Braun, I, 2484. 2 Magister hin, Magister her, sagte der Candidat, als er durchgefallen war, Christus hat auch keine Magister zu Aposteln gehabt. *3 Der Herr Magister hat's mit der Nadel berührt. Die Römer sagten ebenfalls: Er hat es mit der Nadel berührt, wenn jemand auf eine Sache rieth, aber das Richtige nicht traf. Lat.: Rem acu tetigisti. (Plautus.) (Faselius, 223; Seybold, 525; Wiegand, 193; Philippi, II, 154; Binder I, 1545; II, 47.) *4 Herr Magister, für einen Groschen Gold! – (Königsberg.) – Frischbier, 484; Frischbier2, 2517. Ein holländischer Kaufmann hatte in einer Gegellschaft, in der auch Kant anwesend war, ein Goldstück von der Grösse eines damaligen preussischen Groschens, jetzt eines Pfennigs, vorgezeigt. Der Philosoph, es genau betrachtend, fragte in seiner Unbesonnenheit: „Auch nur einen Groschen werth?“ Erstaunt rief der Kaufmann: „Herr Magister, für einen Groschen Gold!“ Die versuchte Rechtfertigung der Frage konnte nicht verhindern, dass dieser Ausruf für verwandte Veranlassungen sprichwörtlich blieb. So berichtet Fr. Reusch, ein Freund und Tischgenosse Kant's, in den Neuen Preuss. Provinzialbl., II, 60. Magistrat. 1 Auch ein guter Magistrat verschläft's bisweilen. – Graf, 516, 313. „Es verschlafft zur zeiten auch eyn guoter Magistrat oder Richter.“ (Tengler, 13.) *2 Bei mir hat der Magistrat fegen lassen. (Pommern.) Um zu sagen: Meine Trümpfe sind alle, und mein Geld ist ebenfalls weg. Magnet. 1 Magnet zieht Eisen an. Dän.: Seglsteen drager jernet, og velvillighed hierterne. (Prov. dan., 495.) 2 Wen nicht zieht Magnet, den zieht Agnet. Lat.: Quem non trahit magnes, trahit Agnes. (Sutor, 455.) 3 Wenn der Magnet stark genug ist, so folgt ihm jedes Eisen. Die Russen: Wenn der Magnet der Versuchung stark genug, so folgt ihm das Eisenerz. (Altmann VI, 503.) 4 Wie der Magnet das Eisen, so zieht Agnes den Ferdinand. – Parömiakon, 1914. Lat.: Sicut ferrum trahit magnes, ita Ferdinandum trahit Agnes. *5 Von solchem Magnet nicht angezogen zu werden, ist viel. – Parömiakon, 2962. Magnetenpuppe. * Wie eine Magnetenpuppe am Fenster sitzen. (Wolfenbüttel.) Von müssigen Frauen, die am Fenster schausitzen. Magnicht. Magnicht liegt auf dem Kirchhof. (S. Sparbrot.) – Petri, II, 538; Eiselein, 442. Lat.: Mortui nil amplius desiderant. (Eiselein, 442.) Magnichtmehr. Magnichtmähr liegt unner de Aer. (Lübeck.) – Deecke, 10. Magnificat. *1 Bei der ist 's Magnificat länger als d' Vesper. (Rotenburg.) – Birlinger, 923. Von Frauen, bei denen ein unterer Rock länger als der obere ist. *2 Er lässt das Magnificat zur Metten singen. Frz.: Chanter Magnificat à matines. (Leroux, I, 22.) *3 Er will das Magnificat verbessern. – Eiselein, 443. Vom Superklugen, der Verbesserungen da anbringen will, wo es schon gut ist. Im Magnificat kommen die Worte vor: Dispersit superbos. Der ballhornisirende Corrector setzte dafür: super bovem. Englisch: You correct the Magnificat. Dän.: Som vil corrigere magnificat. (Prov. dan., 408.) Holl.: Hij wil het Magnificat verbeteren. (Harrebomée, II, 50.) Magnus. Magnus nahm die Eier und gab die Brühe um Gottes willen. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. Magon (Name). *1 Es gehört in Magon's Topf. – Eiselein, 343. *2 Es ist in Magon's Topf. – Eiselein, 443. In der Stadt Villingen auf dem Schwarzwalde liess eine Familie, Magon, alle Speisen untereinander in einem und demselben Topfe kochen, was zur obigen sprichwörtlichen Redensart Veranlassung gab, um etwas sehr Gemengtes, Vermischtes zu bezeichnen. Magschaft. 1 Ein wenig Magschafft helt gute Freundschafft, denn bey einem Schwager ist lieb vnd dienst (Freundschafft) mager. – Petri, II, 256; Henisch, 1226, 9; Lehmann, II, 132, 211; Sutor, 139. Holl.: Een luttel maechschap holt wael vrientschap. Lat.: Ne blandos nimis aestimes amicos, illis dum calet olla, amor calebit, frigebunt cito, si culina friget. (Chaos, 49.) – Qui consanguineus mihi firmior extat amicus. (Loci comm., 6; Sutor, 13; Fallersleben, 344.) 2 Magschaft ist ein' selbwachsen Ehre. – Eiselein, 443. Magyarisch. * Das ist magyarisch. D. h. bei den Ungarn kurz, offen, gerade. Auf magyarisch = tüchtig. Mähen. 1 D's Mähju und d's Singu ist nit z' erzwingu. – Sutermeister, 129. 2 Man muss erst mähen, ehe man dreschen kann. 3 Meien is man Bucken un Dreien; man Hede tepen (Wullspinnen), dat is Ledebreken. – Bueren, 886; Kern, 1467. Mähen ist eine Arbeit, bei der man sich nur bücken und drehen darf; aber beim Werchzupfen muss man sich die Glieder brechen. 4 'S isch besser maihe as saie; der Soeme chost Geld. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 48. 5 Wer zuerst mähet, mähet für ein Rind; wer zuerst Korn schneidet, schneidet für ein Kind. – Schmitz, 175, 5. Dies Sprichwort hat, nach anderer beigefügter Bemerkung, „nur Geltung für die Diebe“. – Sowol in der Heu- als Kornernte soll der, welcher nach den übrigen Leuten mähet und schneidet, viel verlieren. 6 Wer zuerst mäht, der mäht wohl. *7 Der mähet ein Wiess, da Gras gebrist. – Gruter, III, 18. Von unfruchtbarer, unnützer Arbeit. Mäher. 1 Ein rechter Mähder hat einen rechten Kumpf (Wetzkehle, Wetzkieze). 2 Ein schlechter Mäher hat selten eine gute Sense. Der schlechte Arbeiter kommt zu keinem guten Werkzeuge. Wer die Birke nicht fällen kann, sagen die Russen, hat eine stumpfe Axt. Es hat immer an der

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [169]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/183>, abgerufen am 26.04.2024.