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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *7 Er scheidet mit einem stanck wie der teuffel. - Tappius, 60b.

"Man sagt: Du räumst mit einem Stank wie der teuffel." (Theatrum Diabolorum, 114a.)

Holl.: Hij can sijn fenijn schieten niet laten. - Hij cruymt mit een stank, hij slaehtet die Duyuel. (Glandorp.)

Lat.: Sermo nullis franget iram. (Glandorp, 102, 248.)

*8 Stank und Unflat anbeten.

"Jrn stank vnd vnflat angebet." (Waldis III, 100.)


Stänkefeld.

Vor Stänkefeld ist niemand sicher.

Jeder ist der Verleumdung und übler Rede der Leute ausgesetzt. "Das möget ihr denen anzeigen, die vielleicht der Stänkefeld wider mich bestänkert." (Luther, VIII, 178.)


Stänker.

* 'S iss a rechter Stänker.

"Ju, ju Baaltzer ist a rechter Stencker. Mei versturbner Man hotte auch immer händel mit em." (Keller, 168b.)


Stänkerei.

* Stänkerei machen.

Streit unter mehrern Personen veranlassen.


Stänkern.

* In allem herumstänkern. - Eiselein, 577.

Lat.: Coeni agitator. (Eiselein, 577.)


Stänkerer.

* Er ist ein Stänkerer.

Ein Friedensstörer. Macht Stänkerei, zettelt Händel an.


Stänkersack.

Dar Schtänk'rsak wääss jed'r Goans 'n Schtaig ais Oarschloch zu machen. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 444.

Der Ueberkluge, der alles und noch mehr versteht.


Stapel.

*1 Er hat es auf Stapel gesetzt.

Etwas angefangen, unternommen.

Holl.: Daar is wat op stapel. - Hij heeft het op stapel gezet. (Harrebomee, II, 300a.)

*2 Es ist vom Stapel gelaufen.

Holl.: Het is van stapel geloopen.


Stapfen.

An den Stapfen kann man sehen, ob ein Pferd oder Fuchs gegangen ist.

Böhm.: Vic chei ctyrem kolam vcriti, nez tcyrem noham konskyn. (Celakovsky, 255.)


Stappen.

* He stappt1 as 'n Pogg in'n Manenschein2. (Oldenburg.) - Firmenich, I, 232, 12.

1) Schreitet, tritt.

2) Mondenschein.


Stäps.

* Es ist Hans Stäps. - Dresdener Nachrichten vom 25. Nov. 1871.


Staren.

* He start (glotzt) as Siefke up dat Pottdahl1. - Kern, 167.

1) Topfhalter im Kamin.


Stark.

1 Dar is Nüms so stark, he find sin Mann. - Eichwald, 1416.

2 Dat is mi to stark, söä de Katt, do rok sein't Pöäperfatt. - Schlingmann, 791.

3 Der ist starck, der sein gedancken vnd begierden zwingen kan. - Lehmann, 384, 7.

4 Der ist stark der niederschlägt, doch stärker der, der wieder aufsteht.

Frz.: Fort qui abat et plus fort qui se relieve. (Leroux, II, 224.)

Holl.: Hij is sterk die ter neder slaat, maar sterker is hij, die weder opstaat. (Harrebomee, II, 305b.)

5 Der ist stark genug, der über seine Begierden herrschen kann. - Wirth, II, 214.

6 Es helt sich mancher starcker, denn er ist. - Petri, II, 252.

7 Es ist keiner also starck, er findet einen sterckern. (S. Geschwind 2.) - Agricola I, 185; Franck, I, 130a; Gruter, I, 34; Petri, II, 206; Lehmann, II, 312, 26; Eiselein, 577; Schottel, 1131b; Simrock, 9822; Sailer, 209; Gaal, 1451; Körte, 5698; Schmitz, 201, 248; Braun, I, 4255.

Mhd.: So stark eist nieman noch so groz, etswa vind er sein genoz. (Boner.)

Frz.: Si fort que l'on soit, on trouve toujours son maitre.

Holl.: Niemand zoo sterk, of men vindt nog sterker. (Harrebomee, II, 305b.)

[Spaltenumbruch] It.: Non v' e huomo si forte che non ne trovi un altro piu forte. (Gaal, 1451; Pazzaglia, 137, 1.) - Non v' e tristo che non ne trovi un altro di se peggiore. (Masson, 320.)

Lat.: Non fidentum viribus. (Nemo fuit tanto succinctus robore, cui non viribus atque animis conti gerit potior.) (Glandorp, 57, 59.)

Schwed.: När mäster kommer öfver mäster, sa far mäster skam. (Törning, 114.)

Ung.: Nincsen olly erös, hinek tarsa nen talal-kozik. (Gaal, 1451.)

8 Es ist keiner so stark, den der Tod nicht umrisse.

Frz.: Il n'y a si fort que la mort ne reuverse. (Kritzinger, 325b.) - Il n'y a si vile qui ne soit utile. (Leroux, II, 238.)

9 Es seind nit all starck, die vil heben könden. - Franck, I, 130a; Gruter, I, 38; Petri, II, 294; Egenolff, 374a; Körte, 5697.

10 Es seynd nicht alle starck, die viel lauffen mögen. - Lehmann, II, 139, 106.

11 Heute stark, morgen Quarg.

12 Lik stark, sä' de Buer, da harr de Jung ein in de Krüff smeten. - Diermissen, 216.

13 Ob einer noch so stark, zuletzt versiegt das Mark.

Lat.: Post multa victus opera lexari solet. (Philippi, II, 103.)

14 Starck ohn Verstand ist wie ein Leib ohne Seele. - Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 107.

15 Starck ohne Roth ist der todt. - Petri, II, 540.

16 Stärcker ist, der seine Zung zeumet vnd richt, als der mit eygner stärck Städt vnnd Schlosser zerbricht. - Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 108.

17 Stark bei mild, ein goldner Schild. - Simrock, 9815.

18 Wer am stercksten ist, der hat das Recht gewonnen. - Petri, II, 681.

19 Wer so stark wär wie ein Ochs, liesse sich nicht so leiten.

Dän.: Den der haver oxens styrke, fattes ofte oxens snild hed. (Prov. dan., 450.)

20 Wer starck ist, der übertrag den schwachen. - Petri, II, 767.

21 Wer stark ist und es wol vermag, der steckt den andern in den Sack. - Luther's Tischr., 441b; Graf, 529, 332.

22 Wer stärker ist, scheubt den andern in Sack. - Nas, 151a.

23 Willst du stark sein, so merke (erkenne) deine Schwächen.

24 Wiltu starck sein, so vberwinde dich selbs. - Franck, I, 51b; Gruter, I, 85; Günther, 98; Körte, 6599; Simrock, 9823.

It.: Le moi esser forte vinci te stesso. (Pazzaglia, 137, 2.)

*25 A kam ziemlich stark. - Gomolcke, 152.

Entweder grob oder mit übertriebenen Forderungen und Ansprüchen.

*26 Des ist m'r z' stark wie der Katz' d' Gaissmilch. (Bettringen.) - Birlinger, 288.

*27 Er ist bärenmässig stark.

*28 Er ist so stark als ein Pferd.

Holl.: Hij is zoo sterk als een paard. (Harrebomee, II, 164b.)

*29 Er ist so stark wie Simson.

Jüd.-deutsch: Simson, der Starke (gibbor). Schimschen Haggibler Schimschen, ha Giblers Gwüre. Oft auch ironisch, wenn jemand mit seiner Stärke prahlt, ruft man ihm zu: E zwater Schimsen Haggibler. (Tendlau, 26.)

*30 Er ist starck ym rucken. - Agricola I, 99; Schottel, 1131b.

Wenn man einen auf eine feine Weise der Verrätherei zeihen will.

*31 Er ist stark auf der Seite des Stärkern.

Von denen, die den Mantel immer nach dem Winde drehen und sich stets der Partei anschliessen, welche die Gewalt hat. ".. Getreu ihrem Wahlspruche, immer stark auf der Seite des Stärksten zu sein." (Bresl. Zeitung, 1865, Nr. 407, S. 231.)

*32 Er ist stark hinter dem Haufen, wie Threse. - Eiselein, 595.

[Spaltenumbruch] *7 Er scheidet mit einem stanck wie der teuffel.Tappius, 60b.

„Man sagt: Du räumst mit einem Stank wie der teuffel.“ (Theatrum Diabolorum, 114a.)

Holl.: Hij can sijn fenijn schieten niet laten. – Hij cruymt mit een stank, hij slaehtet die Duyuel. (Glandorp.)

Lat.: Sermo nullis franget iram. (Glandorp, 102, 248.)

*8 Stank und Unflat anbeten.

„Jrn stank vnd vnflat angebet.“ (Waldis III, 100.)


Stänkefeld.

Vor Stänkefeld ist niemand sicher.

Jeder ist der Verleumdung und übler Rede der Leute ausgesetzt. „Das möget ihr denen anzeigen, die vielleicht der Stänkefeld wider mich bestänkert.“ (Luther, VIII, 178.)


Stänker.

* 'S iss a rechter Stänker.

„Ju, ju Baaltzer ist a rechter Stencker. Mei versturbner Man hotte auch immer händel mit em.“ (Keller, 168b.)


Stänkerei.

* Stänkerei machen.

Streit unter mehrern Personen veranlassen.


Stänkern.

* In allem herumstänkern.Eiselein, 577.

Lat.: Coeni agitator. (Eiselein, 577.)


Stänkerer.

* Er ist ein Stänkerer.

Ein Friedensstörer. Macht Stänkerei, zettelt Händel an.


Stänkersack.

Dar Schtänk'rsâk wääss jed'r Goans 'n Schtaig ais Oarschlôch zu machen. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444.

Der Ueberkluge, der alles und noch mehr versteht.


Stapel.

*1 Er hat es auf Stapel gesetzt.

Etwas angefangen, unternommen.

Holl.: Daar is wat op stapel. – Hij heeft het op stapel gezet. (Harrebomée, II, 300a.)

*2 Es ist vom Stapel gelaufen.

Holl.: Het is van stapel geloopen.


Stapfen.

An den Stapfen kann man sehen, ob ein Pferd oder Fuchs gegangen ist.

Böhm.: Vic chei čtyřem kolám včřiti, než tčyřem nohám koňskyn. (Čelakovsky, 255.)


Stappen.

* He stappt1 as 'n Pogg in'n Manenschîn2. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 12.

1) Schreitet, tritt.

2) Mondenschein.


Stäps.

* Es ist Hans Stäps.Dresdener Nachrichten vom 25. Nov. 1871.


Stâren.

* He stârt (glotzt) as Siefke up dat Pottdahl1.Kern, 167.

1) Topfhalter im Kamin.


Stark.

1 Dar is Nüms so stark, he find sin Mann.Eichwald, 1416.

2 Dat is mi to stark, söä de Katt, do rok sein't Pöäperfatt.Schlingmann, 791.

3 Der ist starck, der sein gedancken vnd begierden zwingen kan.Lehmann, 384, 7.

4 Der ist stark der niederschlägt, doch stärker der, der wieder aufsteht.

Frz.: Fort qui abat et plus fort qui se reliève. (Leroux, II, 224.)

Holl.: Hij is sterk die ter neder slaat, maar sterker is hij, die weder opstaat. (Harrebomée, II, 305b.)

5 Der ist stark genug, der über seine Begierden herrschen kann.Wirth, II, 214.

6 Es helt sich mancher starcker, denn er ist.Petri, II, 252.

7 Es ist keiner also starck, er findet einen sterckern. (S. Geschwind 2.) – Agricola I, 185; Franck, I, 130a; Gruter, I, 34; Petri, II, 206; Lehmann, II, 312, 26; Eiselein, 577; Schottel, 1131b; Simrock, 9822; Sailer, 209; Gaal, 1451; Körte, 5698; Schmitz, 201, 248; Braun, I, 4255.

Mhd.: So stark îst nieman noch sô grôz, etswâ vind er sîn genôz. (Boner.)

Frz.: Si fort que l'on soit, on trouve toujours son maitre.

Holl.: Niemand zoo sterk, of men vindt nog sterker. (Harrebomée, II, 305b.)

[Spaltenumbruch] It.: Non v' è huomo sì forte che non ne trovi un altro più forte. (Gaal, 1451; Pazzaglia, 137, 1.) – Non v' è tristo che non nè trovi un altro di se peggiore. (Masson, 320.)

Lat.: Non fidentum viribus. (Nemo fuit tanto succinctus robore, cui non viribus atque animis conti gerit potior.) (Glandorp, 57, 59.)

Schwed.: När mäster kommer öfver mäster, så får mäster skam. (Törning, 114.)

Ung.: Nincsen olly erös, hinek társa nen talál-kozik. (Gaal, 1451.)

8 Es ist keiner so stark, den der Tod nicht umrisse.

Frz.: Il n'y a si fort que la mort ne reuverse. (Kritzinger, 325b.) – Il n'y a si vile qui ne soit utile. (Leroux, II, 238.)

9 Es seind nit all starck, die vil heben könden.Franck, I, 130a; Gruter, I, 38; Petri, II, 294; Egenolff, 374a; Körte, 5697.

10 Es seynd nicht alle starck, die viel lauffen mögen.Lehmann, II, 139, 106.

11 Heute stark, morgen Quarg.

12 Lik stark, sä' de Buer, da harr de Jung ein in de Krüff smeten.Diermissen, 216.

13 Ob einer noch so stark, zuletzt versiegt das Mark.

Lat.: Post multa victus opera lexari solet. (Philippi, II, 103.)

14 Starck ohn Verstand ist wie ein Leib ohne Seele.Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 107.

15 Starck ohne Roth ist der todt.Petri, II, 540.

16 Stärcker ist, der seine Zung zeumet vnd richt, als der mit eygner stärck Städt vnnd Schlosser zerbricht.Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 108.

17 Stark bei mild, ein goldner Schild.Simrock, 9815.

18 Wer am stercksten ist, der hat das Recht gewonnen.Petri, II, 681.

19 Wer so stark wär wie ein Ochs, liesse sich nicht so leiten.

Dän.: Den der haver oxens styrke, fattes ofte oxens snild hed. (Prov. dan., 450.)

20 Wer starck ist, der übertrag den schwachen.Petri, II, 767.

21 Wer stark ist und es wol vermag, der steckt den andern in den Sack.Luther's Tischr., 441b; Graf, 529, 332.

22 Wer stärker ist, scheubt den andern in Sack.Nas, 151a.

23 Willst du stark sein, so merke (erkenne) deine Schwächen.

24 Wiltu starck sein, so vberwinde dich selbs.Franck, I, 51b; Gruter, I, 85; Günther, 98; Körte, 6599; Simrock, 9823.

It.: Le moi esser forte vinci te stesso. (Pazzaglia, 137, 2.)

*25 A kam ziemlich stark.Gomolcke, 152.

Entweder grob oder mit übertriebenen Forderungen und Ansprüchen.

*26 Des ist m'r z' stark wie der Katz' d' Gaissmilch. (Bettringen.) – Birlinger, 288.

*27 Er ist bärenmässig stark.

*28 Er ist so stark als ein Pferd.

Holl.: Hij is zoo sterk als een paard. (Harrebomée, II, 164b.)

*29 Er ist so stark wie Simson.

Jüd.-deutsch: Simson, der Starke (gibbor). Schimschen Haggibler Schimschen, ha Giblers Gwüre. Oft auch ironisch, wenn jemand mit seiner Stärke prahlt, ruft man ihm zu: E zwâter Schimsen Haggibler. (Tendlau, 26.)

*30 Er ist starck ym rucken.Agricola I, 99; Schottel, 1131b.

Wenn man einen auf eine feine Weise der Verrätherei zeihen will.

*31 Er ist stark auf der Seite des Stärkern.

Von denen, die den Mantel immer nach dem Winde drehen und sich stets der Partei anschliessen, welche die Gewalt hat. „.. Getreu ihrem Wahlspruche, immer stark auf der Seite des Stärksten zu sein.“ (Bresl. Zeitung, 1865, Nr. 407, S. 231.)

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[[389]/0395] *7 Er scheidet mit einem stanck wie der teuffel. – Tappius, 60b. „Man sagt: Du räumst mit einem Stank wie der teuffel.“ (Theatrum Diabolorum, 114a.) Holl.: Hij can sijn fenijn schieten niet laten. – Hij cruymt mit een stank, hij slaehtet die Duyuel. (Glandorp.) Lat.: Sermo nullis franget iram. (Glandorp, 102, 248.) *8 Stank und Unflat anbeten. „Jrn stank vnd vnflat angebet.“ (Waldis III, 100.) Stänkefeld. Vor Stänkefeld ist niemand sicher. Jeder ist der Verleumdung und übler Rede der Leute ausgesetzt. „Das möget ihr denen anzeigen, die vielleicht der Stänkefeld wider mich bestänkert.“ (Luther, VIII, 178.) Stänker. * 'S iss a rechter Stänker. „Ju, ju Baaltzer ist a rechter Stencker. Mei versturbner Man hotte auch immer händel mit em.“ (Keller, 168b.) Stänkerei. * Stänkerei machen. Streit unter mehrern Personen veranlassen. Stänkern. * In allem herumstänkern. – Eiselein, 577. Lat.: Coeni agitator. (Eiselein, 577.) Stänkerer. * Er ist ein Stänkerer. Ein Friedensstörer. Macht Stänkerei, zettelt Händel an. Stänkersack. Dar Schtänk'rsâk wääss jed'r Goans 'n Schtaig ais Oarschlôch zu machen. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444. Der Ueberkluge, der alles und noch mehr versteht. Stapel. *1 Er hat es auf Stapel gesetzt. Etwas angefangen, unternommen. Holl.: Daar is wat op stapel. – Hij heeft het op stapel gezet. (Harrebomée, II, 300a.) *2 Es ist vom Stapel gelaufen. Holl.: Het is van stapel geloopen. Stapfen. An den Stapfen kann man sehen, ob ein Pferd oder Fuchs gegangen ist. Böhm.: Vic chei čtyřem kolám včřiti, než tčyřem nohám koňskyn. (Čelakovsky, 255.) Stappen. * He stappt1 as 'n Pogg in'n Manenschîn2. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 12. 1) Schreitet, tritt. 2) Mondenschein. Stäps. * Es ist Hans Stäps. – Dresdener Nachrichten vom 25. Nov. 1871. Stâren. * He stârt (glotzt) as Siefke up dat Pottdahl1. – Kern, 167. 1) Topfhalter im Kamin. Stark. 1 Dar is Nüms so stark, he find sin Mann. – Eichwald, 1416. 2 Dat is mi to stark, söä de Katt, do rok sein't Pöäperfatt. – Schlingmann, 791. 3 Der ist starck, der sein gedancken vnd begierden zwingen kan. – Lehmann, 384, 7. 4 Der ist stark der niederschlägt, doch stärker der, der wieder aufsteht. Frz.: Fort qui abat et plus fort qui se reliève. (Leroux, II, 224.) Holl.: Hij is sterk die ter neder slaat, maar sterker is hij, die weder opstaat. (Harrebomée, II, 305b.) 5 Der ist stark genug, der über seine Begierden herrschen kann. – Wirth, II, 214. 6 Es helt sich mancher starcker, denn er ist. – Petri, II, 252. 7 Es ist keiner also starck, er findet einen sterckern. (S. Geschwind 2.) – Agricola I, 185; Franck, I, 130a; Gruter, I, 34; Petri, II, 206; Lehmann, II, 312, 26; Eiselein, 577; Schottel, 1131b; Simrock, 9822; Sailer, 209; Gaal, 1451; Körte, 5698; Schmitz, 201, 248; Braun, I, 4255. Mhd.: So stark îst nieman noch sô grôz, etswâ vind er sîn genôz. (Boner.) Frz.: Si fort que l'on soit, on trouve toujours son maitre. Holl.: Niemand zoo sterk, of men vindt nog sterker. (Harrebomée, II, 305b.) It.: Non v' è huomo sì forte che non ne trovi un altro più forte. (Gaal, 1451; Pazzaglia, 137, 1.) – Non v' è tristo che non nè trovi un altro di se peggiore. (Masson, 320.) Lat.: Non fidentum viribus. (Nemo fuit tanto succinctus robore, cui non viribus atque animis conti gerit potior.) (Glandorp, 57, 59.) Schwed.: När mäster kommer öfver mäster, så får mäster skam. (Törning, 114.) Ung.: Nincsen olly erös, hinek társa nen talál-kozik. (Gaal, 1451.) 8 Es ist keiner so stark, den der Tod nicht umrisse. Frz.: Il n'y a si fort que la mort ne reuverse. (Kritzinger, 325b.) – Il n'y a si vile qui ne soit utile. (Leroux, II, 238.) 9 Es seind nit all starck, die vil heben könden. – Franck, I, 130a; Gruter, I, 38; Petri, II, 294; Egenolff, 374a; Körte, 5697. 10 Es seynd nicht alle starck, die viel lauffen mögen. – Lehmann, II, 139, 106. 11 Heute stark, morgen Quarg. 12 Lik stark, sä' de Buer, da harr de Jung ein in de Krüff smeten. – Diermissen, 216. 13 Ob einer noch so stark, zuletzt versiegt das Mark. Lat.: Post multa victus opera lexari solet. (Philippi, II, 103.) 14 Starck ohn Verstand ist wie ein Leib ohne Seele. – Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 107. 15 Starck ohne Roth ist der todt. – Petri, II, 540. 16 Stärcker ist, der seine Zung zeumet vnd richt, als der mit eygner stärck Städt vnnd Schlosser zerbricht. – Gruter, III, 83; Lehmann, II, 579, 108. 17 Stark bei mild, ein goldner Schild. – Simrock, 9815. 18 Wer am stercksten ist, der hat das Recht gewonnen. – Petri, II, 681. 19 Wer so stark wär wie ein Ochs, liesse sich nicht so leiten. 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Schimschen Haggibler Schimschen, ha Giblers Gwüre. Oft auch ironisch, wenn jemand mit seiner Stärke prahlt, ruft man ihm zu: E zwâter Schimsen Haggibler. (Tendlau, 26.) *30 Er ist starck ym rucken. – Agricola I, 99; Schottel, 1131b. Wenn man einen auf eine feine Weise der Verrätherei zeihen will. *31 Er ist stark auf der Seite des Stärkern. Von denen, die den Mantel immer nach dem Winde drehen und sich stets der Partei anschliessen, welche die Gewalt hat. „.. Getreu ihrem Wahlspruche, immer stark auf der Seite des Stärksten zu sein.“ (Bresl. Zeitung, 1865, Nr. 407, S. 231.) *32 Er ist stark hinter dem Haufen, wie Threse. – Eiselein, 595.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [389]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/395>, abgerufen am 26.04.2024.