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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 50 Unter zwei Uebeln muss man das kleinste wählen, sagte jener mit seiner kleinen Frau. - Hoefer, 469.

51 Vergiss das Uebel, so bist du genesen. - Simrock, 10580; Körte, 6103; Braun, I, 4632.

Ung.: A' meg-esett dolognak leg jobb orvossaga az el felejtes. (Gaal.)

52 Viel Uebel und danach der Tod, das ist des Lebens Botenbrot.

Frz.: Que de maux, et puis mourir. (Kritzinger, 431b.)

53 Vier übel khumen aus dem krieg: zerstehrung der güeter, verzehrung der personen; hinternuss der aufwachsenden manschafft, schand mit weibern. - Rasch, B2.

54 Vier übel kumen aus beeser zung: vnkrautssamen, schalkhafftige deittung, ehr entziehung, vnterweisung des beesens. - Rasch, E2.

55 Von zwei Uebeln muss man das kleinste wählen. - Bücking, 256; Pistor., VI, 23; Müller, 34, 1; Eiselein, 608; Körte, 6104; Simrock, 10584; Ramann, Unterr., I, 26; Braun, I, 4628; Dove, 196, 314 u. 403.

"Von zwei Uebeln können Frauen so lange nicht das kleinere wählen, bis ihnen das grössere auf den Hals gekommen ist." (Bogumil Goltz, Zur Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen.) Eine jüdisch-deutsche Redensart sagt ironisch: Dus Beste vün die eysser (zehn) Makkes (Plagen), die beste der Plagen Pharao's, d. i. von allen vorhandenen Uebeln das kleinste.

Mhd.: Doch vnder zwein bösen ist eins besser, das weisz got christ, denn das andere. (Hans v. Buhel, Dyocletian's Leben, herausgegeben von Ad. Keller, Quedlinburg 1841, 536-538.)

Dän.: Af to onde udvaelg der ringeste, ligesom af to gode det beste. (Prov. dan., 437.)

Engl.: Of two evils chose the least. (Gaal, 1564.)

Frz.: De deux maux il faut eviter le pire et le moindre d'iceux elire. (Lendroy, 961; Kritzinger, 431a; Masson, 337.) - Il vaut mieux peter que crever. (Kritzinger, 457a.)

Holl.: Van twee kwaden moet men de geringste kiezen. - Van twee kwal moet men de grootste vermijden. (Harrebomee, I, 461a.)

It.: De' cattivi partiti bisogna pigliar in men reo. (Gaal, 1564.) - E meglio cader dal pie, che dalla vetta. - E meglio cader dalla fenestra che dal tetto. - E meglio dar la lana, che la pecora. (Biber.) - Piglio sicuro quel ch' e men duro.

Lat.: E duobus malis minus eligendum. (Cicero.) (Binder I, 394; II, 898 u. 1492; Seybold, 144; Gaal, 1564; Faselius, 71.) - E tribus malis unum. (Faselius, 72.)

Poln.: Z dwojga zlego najmniejsze obieraj. (Lompa, 36.)

Schwed.: Af twänne onda ting wälj det minsta. (Wensell, 5; Törning, 155.) - Bland onda wilkor wälier (wäljer) man gärna det bästa. (Grubb, 46.)

Span.: Del mal, el menos. (Cahier, 3517.)

56 Wenn man dem Vbel nicht wehret, so wechst es immer mehr. - Petri, II, 663.

57 Wer das Uebel ärger macht, wird mit Recht verlacht. - Parömiakon, 2239.

58 Wer das Uebel flieht, den verfolgt es. - Simrock, 10582; Braun, I, 4630.

59 Wer das Uebel selbst verkost, der kann geben besten Trost. - Chaos, 166.

60 Wer das vbel fleucht, dem läufft es nach. - Henisch, 1153, 3; Petri, II, 689; Körte, 6100.

61 Wer das Vbel nicht straft, ladets nach Hause. - Petri, II, 690; Simrock, 10583; Körte, 6099; Braun, I, 4632.

62 Wer dem übel entgegen laufft, den fleugt es; wer es fleugt, dem laufft es nach. - Gruter, I, 79; Petri, II, 691; Henisch, 1153, 4; Eiselein, 608.

Lat.: Tempestatem praesentiunt, solus homo sua mala non praesentis, neque prospicit. (Sutor, 172.) - Tu ne cede malis, sed contra audentior ito. (Eiselein, 608.)

63 Wer ihm selbst übel wünscht, der kan wol dazu kommen. - Acerra phil.

64 Wer vor dem Uebel zittert, der erliegt.

65 Zum Uebel schweigen, bewahrt was dein eigen.

*66 Das fallend vbel gehe dich an! - Agricola I, 475.

*67 Dem Uebel entronnen und Besser gewonnen. - Eiselein, 608.

Lat.: Effugi malum, inveni bonum. (Eiselein, 608.)

*68 Du machst nur vbel erger. - Franck, II, 52a; Tappius, 49b u. 231a; Eyering, II, 401.

Holl.: Dat loopt van kwaad tot erger. (Harrebomee, I, 460a.)

Lat.: Morbum morbo addere. (Tappius, 220b; Erasm., 592.) - Oleo incendium restinquere. (Philippi, II, 64; Tappius, 49b.)

[Spaltenumbruch] *69 Ein süss vbel. (S. Mausfalle 4.) - Eyering, II, 189; Sutor, 713.

*70 Er hät alli Uebel wis 's Nüssli's Hüener. - Sutermeister, 44.

*71 Es ist ein nothwendiges Uebel. - Seybold, 331.

Lat.: Necessorium malum. (Philippi, II, 9.)

*72 Uebel ärger machen. - Schottel, 1115a; Eiselein, 608.

Lat.: Oleum addere camino. (Philippi, II, 64; Seybold, 404.)


Uebel (Adv.).

1 Da geht's übel zu, wo Frevel die Trommel schlägt und Hoffart das Fähnlein trägt.

2 Der denkt übel, der das Widerspiel nicht doppelt bedenkt.

Frz.: Mal pense qui ne contrepense et repense. (Kritzinger, 431b.)

3 Der ist übel daran, der im Mai verzehrt, was er im September einnehmen soll (erntet).

Holl.: Hij is er kwalijk aan, die zijne renten in Mei verdoet, als ze in September eerst vervallen. (Harrebomee, II, 265a.)

4 Der ist übel daran, der nicht weiss, wo er sich hinkehren kann.

Bei Tunnicius (273): He is dar ovel an, de nicht wet, war he sik hen keren mach. (Auriculis tenuisse lupum nimis horrida res est.)

5 Der macht's übel, der es nicht ausmacht.

Frz.: Mal fait, qui ne parfait. (Kritzinger, 431a.)

6 Es gehet wol offt einem vbel, aber es weret nicht ewig. - Petri, II, 247.

7 Es geht nie so übel, dass es nicht noch übler gehen könnte.

Dän.: Man far ikke saa ilde, man skal jo takke Gud, at man far ikke vaerre. (Prov. dan., 156.)

8 Es geht übel in der Welt, jeder spricht von dem, was ihm nicht gefällt.

Poln.: Tak to bywa na tem biednym swiecie, ze kazdy o swojej biedzie plecie. (Lompa, 31.)

9 Es ist nicht übel, aber es wird einem übel. - Klix, 108.

10 Es lautet vbel, wenn Braut vnd Breutigam nach der Hochzeit jhre Ehren Kleider vbers Bierfass breiten oder andern vmb halb Geld lassen müssen. - Petri, II, 284; Henisch, 809, 56.

11 Es lautet vbel, wenn dass Baur schön ist, vnd der Vogel darin singt nicht wol. - Petri, II, 285.

12 Es stehet mit dem übel, der ein Strohen Harnisch vor hawen vnd stechen anlegt. - Lehmann, 69, 35.

13 Es stehet vbel, auss einer Gülden scheide ein Bleyern Schwert ziehen. - Petri, II, 298.

"D. i. vnfletige wort auss einem schönen Munde reden."

14 Es stehet vbel, ein Vnflat in einem schönen Hause seyn. - Petri, II, 299.

15 Es stehet vbel, wenn der Wein dess Mans Herr wird. - Petri, II, 299.

16 Es stehet vbel, wenn ein junges Megdlein am Tisch viel schwatzt, da alte Matronen still schweigen. - Petri, II, 299.

17 Es stehet vbel, wenn einer immer Stein feil hat. - Petri, II, 840.

18 Es stehet vbel, wenn man dem Esel die bürde gross machet vnd das Futter abbricht. - Petri, II, 299; Henisch, 943, 36.

19 Es stehet vbel, wenn man Leut zu gast bittet, vnnd lest Sew wider zu Hauss gehen. - Petri, II, 299; Henisch, 1369, 64.

20 Es steht übel, schelten, wo man soll helfen.

21 Es steht übel, sich bei seinem abgebrannten Hause wärmen.

22 Es steht übel um eine Sache, wenn man sie Gott befiehlt.

Lat.: Quod superis committitur, magna ex porte periit. (Seybold, 513.)

23 Et is nix sau üwwel, et is bo gut für. (Waldeck.) - Curtze, 353, 482.

24 Gehet es vbel, so bleibt man beym Kübel. - Petri, II, 327.

25 Geht's heute übel, so geht's morgen besser.

Lat.: Non si male nunc et olim sic erit. (Gaal, 1586.)

[Spaltenumbruch] 50 Unter zwei Uebeln muss man das kleinste wählen, sagte jener mit seiner kleinen Frau.Hoefer, 469.

51 Vergiss das Uebel, so bist du genesen.Simrock, 10580; Körte, 6103; Braun, I, 4632.

Ung.: A' meg-esett dolognak leg jobb orvossága az el felejtés. (Gaal.)

52 Viel Uebel und danach der Tod, das ist des Lebens Botenbrot.

Frz.: Que de maux, et puis mourir. (Kritzinger, 431b.)

53 Vier übel khumen aus dem krieg: zerstehrung der güeter, verzehrung der personen; hinternuss der aufwachsenden manschafft, schand mit weibern.Rasch, B2.

54 Vier übel kumen aus beeser zung: vnkrautssamen, schalkhafftige deittung, ehr entziehung, vnterweisung des beesens.Rasch, E2.

55 Von zwei Uebeln muss man das kleinste wählen.Bücking, 256; Pistor., VI, 23; Müller, 34, 1; Eiselein, 608; Körte, 6104; Simrock, 10584; Ramann, Unterr., I, 26; Braun, I, 4628; Dove, 196, 314 u. 403.

„Von zwei Uebeln können Frauen so lange nicht das kleinere wählen, bis ihnen das grössere auf den Hals gekommen ist.“ (Bogumil Goltz, Zur Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen.) Eine jüdisch-deutsche Redensart sagt ironisch: Dus Beste vün die eysser (zehn) Makkes (Plagen), die beste der Plagen Pharao's, d. i. von allen vorhandenen Uebeln das kleinste.

Mhd.: Doch vnder zwein bösen ist eins besser, das weisz got christ, denn das andere. (Hans v. Buhel, Dyocletian's Leben, herausgegeben von Ad. Keller, Quedlinburg 1841, 536-538.)

Dän.: Af to onde udvælg der ringeste, ligesom af to gode det beste. (Prov. dan., 437.)

Engl.: Of two evils chose the least. (Gaal, 1564.)

Frz.: De deux maux íl faut éviter le pire et le moindre d'iceux élire. (Lendroy, 961; Kritzinger, 431a; Masson, 337.) – Il vaut mieux peter que crever. (Kritzinger, 457a.)

Holl.: Van twee kwaden moet men de geringste kiezen. – Van twee kwal moet men de grootste vermijden. (Harrebomée, I, 461a.)

It.: De' cattivi partiti bisogna pigliar in men reo. (Gaal, 1564.) – È meglio cader dal piè, che dalla vetta. – È meglio cader dalla fenestra che dal tetto. – È meglio dar la lana, che la pecora. (Biber.) – Piglio sicuro quel ch' è men duro.

Lat.: E duobus malis minus eligendum. (Cicero.) (Binder I, 394; II, 898 u. 1492; Seybold, 144; Gaal, 1564; Faselius, 71.) – E tribus malis unum. (Faselius, 72.)

Poln.: Z dwojga złego najmniéjsze obieraj. (Lompa, 36.)

Schwed.: Af twänne onda ting wälj det minsta. (Wensell, 5; Törning, 155.) – Bland onda wilkor wälier (wäljer) man gärna det bästa. (Grubb, 46.)

Span.: Del mal, el menos. (Cahier, 3517.)

56 Wenn man dem Vbel nicht wehret, so wechst es immer mehr.Petri, II, 663.

57 Wer das Uebel ärger macht, wird mit Recht verlacht.Parömiakon, 2239.

58 Wer das Uebel flieht, den verfolgt es.Simrock, 10582; Braun, I, 4630.

59 Wer das Uebel selbst verkost, der kann geben besten Trost.Chaos, 166.

60 Wer das vbel fleucht, dem läufft es nach.Henisch, 1153, 3; Petri, II, 689; Körte, 6100.

61 Wer das Vbel nicht straft, ladets nach Hause.Petri, II, 690; Simrock, 10583; Körte, 6099; Braun, I, 4632.

62 Wer dem übel entgegen laufft, den fleugt es; wer es fleugt, dem laufft es nach.Gruter, I, 79; Petri, II, 691; Henisch, 1153, 4; Eiselein, 608.

Lat.: Tempestatem praesentiunt, solus homo sua mala non praesentis, neque prospicit. (Sutor, 172.) – Tu ne cede malis, sed contra audentior ito. (Eiselein, 608.)

63 Wer ihm selbst übel wünscht, der kan wol dazu kommen.Acerra phil.

64 Wer vor dem Uebel zittert, der erliegt.

65 Zum Uebel schweigen, bewahrt was dein eigen.

*66 Das fallend vbel gehe dich an!Agricola I, 475.

*67 Dem Uebel entronnen und Besser gewonnen.Eiselein, 608.

Lat.: Effugi malum, inveni bonum. (Eiselein, 608.)

*68 Du machst nur vbel erger.Franck, II, 52a; Tappius, 49b u. 231a; Eyering, II, 401.

Holl.: Dat loopt van kwaad tot erger. (Harrebomée, I, 460a.)

Lat.: Morbum morbo addere. (Tappius, 220b; Erasm., 592.) – Oleo incendium restinquere. (Philippi, II, 64; Tappius, 49b.)

[Spaltenumbruch] *69 Ein süss vbel. (S. Mausfalle 4.) – Eyering, II, 189; Sutor, 713.

*70 Er hät alli Uebel wis 's Nüssli's Hüener.Sutermeister, 44.

*71 Es ist ein nothwendiges Uebel.Seybold, 331.

Lat.: Necessorium malum. (Philippi, II, 9.)

*72 Uebel ärger machen.Schottel, 1115a; Eiselein, 608.

Lat.: Oleum addere camino. (Philippi, II, 64; Seybold, 404.)


Uebel (Adv.).

1 Da geht's übel zu, wo Frevel die Trommel schlägt und Hoffart das Fähnlein trägt.

2 Der denkt übel, der das Widerspiel nicht doppelt bedenkt.

Frz.: Mal pense qui ne contrepense et repense. (Kritzinger, 431b.)

3 Der ist übel daran, der im Mai verzehrt, was er im September einnehmen soll (erntet).

Holl.: Hij is er kwalijk aan, die zijne renten in Mei verdoet, als ze in September eerst vervallen. (Harrebomée, II, 265a.)

4 Der ist übel daran, der nicht weiss, wo er sich hinkehren kann.

Bei Tunnicius (273): He is dar ovel an, de nicht wet, wâr he sik hen keren mach. (Auriculis tenuisse lupum nimis horrida res est.)

5 Der macht's übel, der es nicht ausmacht.

Frz.: Mal fait, qui ne parfait. (Kritzinger, 431a.)

6 Es gehet wol offt einem vbel, aber es weret nicht ewig.Petri, II, 247.

7 Es geht nie so übel, dass es nicht noch übler gehen könnte.

Dän.: Man far ikke saa ilde, man skal jo takke Gud, at man far ikke værre. (Prov. dan., 156.)

8 Es geht übel in der Welt, jeder spricht von dem, was ihm nicht gefällt.

Poln.: Tak to bywa na tém biednym świecie, źe każdy o swojéj biédzie plecie. (Lompa, 31.)

9 Es ist nicht übel, aber es wird einem übel.Klix, 108.

10 Es lautet vbel, wenn Braut vnd Breutigam nach der Hochzeit jhre Ehren Kleider vbers Bierfass breiten oder andern vmb halb Geld lassen müssen.Petri, II, 284; Henisch, 809, 56.

11 Es lautet vbel, wenn dass Baur schön ist, vnd der Vogel darin singt nicht wol.Petri, II, 285.

12 Es stehet mit dem übel, der ein Strohen Harnisch vor hawen vnd stechen anlegt.Lehmann, 69, 35.

13 Es stehet vbel, auss einer Gülden scheide ein Bleyern Schwert ziehen.Petri, II, 298.

„D. i. vnfletige wort auss einem schönen Munde reden.“

14 Es stehet vbel, ein Vnflat in einem schönen Hause seyn.Petri, II, 299.

15 Es stehet vbel, wenn der Wein dess Mans Herr wird.Petri, II, 299.

16 Es stehet vbel, wenn ein junges Megdlein am Tisch viel schwatzt, da alte Matronen still schweigen.Petri, II, 299.

17 Es stehet vbel, wenn einer immer Stein feil hat.Petri, II, 840.

18 Es stehet vbel, wenn man dem Esel die bürde gross machet vnd das Futter abbricht.Petri, II, 299; Henisch, 943, 36.

19 Es stehet vbel, wenn man Leut zu gast bittet, vnnd lest Sew wider zu Hauss gehen.Petri, II, 299; Henisch, 1369, 64.

20 Es steht übel, schelten, wo man soll helfen.

21 Es steht übel, sich bei seinem abgebrannten Hause wärmen.

22 Es steht übel um eine Sache, wenn man sie Gott befiehlt.

Lat.: Quod superis committitur, magna ex porte periit. (Seybold, 513.)

23 Et is nix sau üwwel, et is bô gut für. (Waldeck.) – Curtze, 353, 482.

24 Gehet es vbel, so bleibt man beym Kübel.Petri, II, 327.

25 Geht's heute übel, so geht's morgen besser.

Lat.: Non si male nunc et olim sic erit. (Gaal, 1586.)

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[[693]/0699] 50 Unter zwei Uebeln muss man das kleinste wählen, sagte jener mit seiner kleinen Frau. – Hoefer, 469. 51 Vergiss das Uebel, so bist du genesen. – Simrock, 10580; Körte, 6103; Braun, I, 4632. Ung.: A' meg-esett dolognak leg jobb orvossága az el felejtés. (Gaal.) 52 Viel Uebel und danach der Tod, das ist des Lebens Botenbrot. Frz.: Que de maux, et puis mourir. (Kritzinger, 431b.) 53 Vier übel khumen aus dem krieg: zerstehrung der güeter, verzehrung der personen; hinternuss der aufwachsenden manschafft, schand mit weibern. – Rasch, B2. 54 Vier übel kumen aus beeser zung: vnkrautssamen, schalkhafftige deittung, ehr entziehung, vnterweisung des beesens. – Rasch, E2. 55 Von zwei Uebeln muss man das kleinste wählen. – Bücking, 256; Pistor., VI, 23; Müller, 34, 1; Eiselein, 608; Körte, 6104; Simrock, 10584; Ramann, Unterr., I, 26; Braun, I, 4628; Dove, 196, 314 u. 403. „Von zwei Uebeln können Frauen so lange nicht das kleinere wählen, bis ihnen das grössere auf den Hals gekommen ist.“ (Bogumil Goltz, Zur Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen.) Eine jüdisch-deutsche Redensart sagt ironisch: Dus Beste vün die eysser (zehn) Makkes (Plagen), die beste der Plagen Pharao's, d. i. von allen vorhandenen Uebeln das kleinste. Mhd.: Doch vnder zwein bösen ist eins besser, das weisz got christ, denn das andere. (Hans v. Buhel, Dyocletian's Leben, herausgegeben von Ad. Keller, Quedlinburg 1841, 536-538.) Dän.: Af to onde udvælg der ringeste, ligesom af to gode det beste. (Prov. dan., 437.) Engl.: Of two evils chose the least. (Gaal, 1564.) Frz.: De deux maux íl faut éviter le pire et le moindre d'iceux élire. (Lendroy, 961; Kritzinger, 431a; Masson, 337.) – Il vaut mieux peter que crever. (Kritzinger, 457a.) Holl.: Van twee kwaden moet men de geringste kiezen. – Van twee kwal moet men de grootste vermijden. (Harrebomée, I, 461a.) It.: De' cattivi partiti bisogna pigliar in men reo. (Gaal, 1564.) – È meglio cader dal piè, che dalla vetta. – È meglio cader dalla fenestra che dal tetto. – È meglio dar la lana, che la pecora. (Biber.) – Piglio sicuro quel ch' è men duro. Lat.: E duobus malis minus eligendum. (Cicero.) (Binder I, 394; II, 898 u. 1492; Seybold, 144; Gaal, 1564; Faselius, 71.) – E tribus malis unum. (Faselius, 72.) Poln.: Z dwojga złego najmniéjsze obieraj. (Lompa, 36.) Schwed.: Af twänne onda ting wälj det minsta. (Wensell, 5; Törning, 155.) – Bland onda wilkor wälier (wäljer) man gärna det bästa. (Grubb, 46.) Span.: Del mal, el menos. (Cahier, 3517.) 56 Wenn man dem Vbel nicht wehret, so wechst es immer mehr. – Petri, II, 663. 57 Wer das Uebel ärger macht, wird mit Recht verlacht. – Parömiakon, 2239. 58 Wer das Uebel flieht, den verfolgt es. – Simrock, 10582; Braun, I, 4630. 59 Wer das Uebel selbst verkost, der kann geben besten Trost. – Chaos, 166. 60 Wer das vbel fleucht, dem läufft es nach. – Henisch, 1153, 3; Petri, II, 689; Körte, 6100. 61 Wer das Vbel nicht straft, ladets nach Hause. – Petri, II, 690; Simrock, 10583; Körte, 6099; Braun, I, 4632. 62 Wer dem übel entgegen laufft, den fleugt es; wer es fleugt, dem laufft es nach. – Gruter, I, 79; Petri, II, 691; Henisch, 1153, 4; Eiselein, 608. Lat.: Tempestatem praesentiunt, solus homo sua mala non praesentis, neque prospicit. (Sutor, 172.) – Tu ne cede malis, sed contra audentior ito. (Eiselein, 608.) 63 Wer ihm selbst übel wünscht, der kan wol dazu kommen. – Acerra phil. 64 Wer vor dem Uebel zittert, der erliegt. 65 Zum Uebel schweigen, bewahrt was dein eigen. *66 Das fallend vbel gehe dich an! – Agricola I, 475. *67 Dem Uebel entronnen und Besser gewonnen. – Eiselein, 608. Lat.: Effugi malum, inveni bonum. (Eiselein, 608.) *68 Du machst nur vbel erger. – Franck, II, 52a; Tappius, 49b u. 231a; Eyering, II, 401. Holl.: Dat loopt van kwaad tot erger. (Harrebomée, I, 460a.) Lat.: Morbum morbo addere. (Tappius, 220b; Erasm., 592.) – Oleo incendium restinquere. (Philippi, II, 64; Tappius, 49b.) *69 Ein süss vbel. (S. Mausfalle 4.) – Eyering, II, 189; Sutor, 713. *70 Er hät alli Uebel wis 's Nüssli's Hüener. – Sutermeister, 44. *71 Es ist ein nothwendiges Uebel. – Seybold, 331. Lat.: Necessorium malum. (Philippi, II, 9.) *72 Uebel ärger machen. – Schottel, 1115a; Eiselein, 608. Lat.: Oleum addere camino. (Philippi, II, 64; Seybold, 404.) Uebel (Adv.). 1 Da geht's übel zu, wo Frevel die Trommel schlägt und Hoffart das Fähnlein trägt. 2 Der denkt übel, der das Widerspiel nicht doppelt bedenkt. Frz.: Mal pense qui ne contrepense et repense. (Kritzinger, 431b.) 3 Der ist übel daran, der im Mai verzehrt, was er im September einnehmen soll (erntet). Holl.: Hij is er kwalijk aan, die zijne renten in Mei verdoet, als ze in September eerst vervallen. (Harrebomée, II, 265a.) 4 Der ist übel daran, der nicht weiss, wo er sich hinkehren kann. Bei Tunnicius (273): He is dar ovel an, de nicht wet, wâr he sik hen keren mach. (Auriculis tenuisse lupum nimis horrida res est.) 5 Der macht's übel, der es nicht ausmacht. Frz.: Mal fait, qui ne parfait. (Kritzinger, 431a.) 6 Es gehet wol offt einem vbel, aber es weret nicht ewig. – Petri, II, 247. 7 Es geht nie so übel, dass es nicht noch übler gehen könnte. Dän.: Man far ikke saa ilde, man skal jo takke Gud, at man far ikke værre. (Prov. dan., 156.) 8 Es geht übel in der Welt, jeder spricht von dem, was ihm nicht gefällt. Poln.: Tak to bywa na tém biednym świecie, źe każdy o swojéj biédzie plecie. (Lompa, 31.) 9 Es ist nicht übel, aber es wird einem übel. – Klix, 108. 10 Es lautet vbel, wenn Braut vnd Breutigam nach der Hochzeit jhre Ehren Kleider vbers Bierfass breiten oder andern vmb halb Geld lassen müssen. – Petri, II, 284; Henisch, 809, 56. 11 Es lautet vbel, wenn dass Baur schön ist, vnd der Vogel darin singt nicht wol. – Petri, II, 285. 12 Es stehet mit dem übel, der ein Strohen Harnisch vor hawen vnd stechen anlegt. – Lehmann, 69, 35. 13 Es stehet vbel, auss einer Gülden scheide ein Bleyern Schwert ziehen. – Petri, II, 298. „D. i. vnfletige wort auss einem schönen Munde reden.“ 14 Es stehet vbel, ein Vnflat in einem schönen Hause seyn. – Petri, II, 299. 15 Es stehet vbel, wenn der Wein dess Mans Herr wird. – Petri, II, 299. 16 Es stehet vbel, wenn ein junges Megdlein am Tisch viel schwatzt, da alte Matronen still schweigen. – Petri, II, 299. 17 Es stehet vbel, wenn einer immer Stein feil hat. – Petri, II, 840. 18 Es stehet vbel, wenn man dem Esel die bürde gross machet vnd das Futter abbricht. – Petri, II, 299; Henisch, 943, 36. 19 Es stehet vbel, wenn man Leut zu gast bittet, vnnd lest Sew wider zu Hauss gehen. – Petri, II, 299; Henisch, 1369, 64. 20 Es steht übel, schelten, wo man soll helfen. 21 Es steht übel, sich bei seinem abgebrannten Hause wärmen. 22 Es steht übel um eine Sache, wenn man sie Gott befiehlt. Lat.: Quod superis committitur, magna ex porte periit. (Seybold, 513.) 23 Et is nix sau üwwel, et is bô gut für. (Waldeck.) – Curtze, 353, 482. 24 Gehet es vbel, so bleibt man beym Kübel. – Petri, II, 327. 25 Geht's heute übel, so geht's morgen besser. Lat.: Non si male nunc et olim sic erit. (Gaal, 1586.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [693]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/699>, abgerufen am 26.04.2024.