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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 9 Venus ist eiteln (hoffärtigen, stolzen) Leuten günstig.

Holl.: Den stouten is Venus gunstig. (Harrebomee, II, 360a.)

10 Venus ist niemals höflicher als beim Wein, und Cupido nie offenherziger. - Chaos, 220.

11 Venus leidet Noth ohne Wein und Brot. - Bücking, 191; Blum, 603.

Wo der Hunger einkehrt, nimmt die Glückseligkeit des Lebens ein Ende. Wer keine Familie ernähren kann, soll nicht heirathen.

12 Venus muss blind sein, sonst ginge niemand in den Ehestand ein. - Sutor, 427.

13 Venus und Bacchus gehen gern miteinander einher, machen den Kopf dick und die Taschen leer.

Holl.: Venus en Bacchus zijn rare guiten, zij maken het hoofd op hol en plunderen de duiten. (Harrebomee, II, 369a.)

14 Venus vnd Bacchus haben kein Scham. - Petri, II, 565.

15 Venus vnd jhr Kind sind beide blind. - Petri, II, 849.

16 Vor der Frau Venus geile Sucht die best Arzney ist schnelle Flucht. - Chaos, 496.

17 Vor einer Venus kniet man nicht.

Die Venus heisst im Russischen: Behepa.

18 Was Venus hat gefügt, muss oft der Knüppel scheiden.

Holl.: Wat Venus voegt, dat scheidt de knuppel. (Harrebomee, II, 369a.)

19 Wen die Venus verlässt, der muss seine Lust beim Bacchus suchen.

20 Wenn Frau Venus einem jhre Brille aufsetzt, so meint einer, ein Möhren (Mohr) sei ein Engel. - Lehmann, 466, 88.

21 Wenn Venus jhr gespiel, die Gratia nicht bey sich hat, so ist sie wie ein Bauernmagd. - Lehmann, 871, 40; Eiselein, 257.

22 Wer der Frau Venus Gunst will erben, muss kühnlich wagen und klüglich werben.

Holl.: Die in vrouw Venus hof wil wandelen moet stout verzoeken, zachtjes handlen. (Harrebomee, II, 369a.)

23 Wer mit Venus in Freud wil leben, muss jhr Essen vnd trincken geben. - Eyering, III, 510.

24 Wer sich gibt Fraw Venus Spiel, der find Noth vnd leidens viel. - Petri, II, 759.

*25 Der Venus räuchern (opfern).

Frz.: Encenser sur l'autel de Venus. - Sacrifier a l'autel de Venus. (Kritzinger, 268b u. 629b.)


Venuskind.

* Es ist ein Venuskind.

Holl.: Het is een Venus' kind. (Harrebomee, II, 369a.)


Venusschlitten.

* Im Venusschlitten fahren.


Verachten.

1 Besser verachtet, denn gefürchtet, wie man Tyrannen fürchtet. - Petri, II, 39.

2 De veracht't wurden will, mutt freen, de präsen wurden will, mutt starwen. - Kern, 1501; Bueren, 185; Hauskalender, I.

3 Der andere veracht, wirt selber nicht geschliffen. - Lehmann, 773, 33.

Poln.: Kto niejest hardy, nieczuje wzgardy. (Celakovsky, 96.)

4 Einer verachtet den andern.

Lat.: Contemnunt novitatem meam, ego illorum ignaviam. (Philippi, I, 92.)

5 Es ist keiner so veracht't, er hat ein kluges Wort erdacht.

Holl.: Niemand zoo slecht of ongeacht, of hij heeft wel een wijs woord bijgebragt. (Harrebomee, II, 135b.)

6 Es ist keiner so veracht't, er hat was Kluges aufs Tapet gebracht.

7 Es ist leichter veracht't, als besser gemacht. - Seybold, 68.

8 Es ist nicht immer zu verachten, was arme Leute sagen. - Philippi, II, 265.

9 Ich verachte dich, wie Wasser, sagt Weinmann.

"O du Taugenichts, du Prasser, ich verachte dich wie Wasser." (Witzfunken, VIIa, 47.)

[Spaltenumbruch] 10 Keiner zu verachten ist, weil sein Stiefel riecht nach Mist.

Dän.: Ingen aerlig karl at foraagte, om hans buxer end lukter af desmer. (Prov. dan., 174.)

11 Man muss nicht alles verachten, was man nicht versteht.

It.: Niuno deve biasmar l'arte della qual non s'intende. (Pazzaglia, 32, 1.)

12 Man veracht immer das gegenwertig vnnd tracht nach dem, das nicht vorhanden. - Lehmann, 247, 26.

Lat.: Grave est quod praesens est. (Lehmann, 247, 26.)

13 Mit verachten sucht man auch ehr. - Franck, I, 127b.

14 Veracht nicht mich vnd die Meinen, bedenck zuvor dich vnd die Deinen. - Gruter, III, 86; Zinkgref, IV, 375.

Dän.: Foragt ingen thi foragt gaaer til marg og been. (Prov. dan., 174.)

15 Verachte andere nicht, du weisst nicht, was dir selbst geschicht.

16 Verachte den Geringen nicht, denn die Mücke sticht des Löwen Auge.

17 Verachte keinen andern nicht, du weisst nicht, was noch dir geschicht. - Körte, 6229; Simrock, 10818; Braun, I, 4719.

18 Verachte keinen Feind, so schlecht er dir auch scheint. - Simrock, 10819; Ramann, Unterr., IV, 25.

Der Kleinste ist stark genug zu schaden.

Dän.: Fortryd ei paa din foragte, saa vidt du selv er aarsagen. (Prov. dan., 174.)

It.: D'uomo avveduto e stile, temer sempre un nemico e sia pur vile.

Poln.: Gardzib sie nikim niegodzi; i najpodlejszy zaszkodzi. (Celakovsky, 266.)

19 Verachte nicht den armen Mann, du weisst nicht, was er leisten kann.

It.: Non disprezzar alcuno, per piccolo che sia.

20 Verachte niemand, so wirstu wider nicht veracht. - Coler, 992b.

21 Was gestern noch verachtet worden, sitzt heute hoch am Bret.

22 Was zuerst veracht, darnach offt schaden bracht. - Henisch, 932, 10.

23 Wer etwas verachtet, der will's kaufen.

It.: Chi dispraza vuol comprare. (Pazzaglia, 60, 7.)

24 Wer sich selbst veracht, der ist nichts werth. - Lehmann, 773, 26.

25 Wer sich selbst veracht't, mehr nach dem Himmel tracht't. - Parömiakon, 2279.

26 Wer veracht ist, der gildt so viel als ein böser Pfennig. - Lehmann, 773, 30.

27 Wer verachtet das Geringe, dem wird das Grosse nicht gebracht.

28 Wer verachtet kleine Gaben, soll die grossen auch nicht haben. - Broma, II, 11.

29 Wer verachtet, was alle erfreut, der hat wol zum Narren nicht weit.

Dän.: Hvo som foragter det alle har lyst til, foragter ogsaa og laster dem. (Prov. dan., 174.)

30 Wer verachtet werden will, muss heirathen; und wer gelobt werden will, muss sterben. - Frischbier2, 3886.

*31 Er verachtet's, und setzte man es ihm zwischen zwei Schüsseln vor.


Verächtlich.

1 Helstu dich selbst verechtlich, so wirstu veracht. - Petri, II, 376.

*2 Verächtlich wie ein Schmeichler. - Einfälle, 2.

Sprichwort d'Alembert's.


Verachtung.

1 Der fürchtet Verachtung am meisten, der sie am ersten verdient.

It.: Nissuno teme piu il disprezzo, che quegli ch' e veramente disprezzabile.

2 Ein verachtung gebürt die ander. - Lehmann, 773, 31.

"Wie jener sagt: Habt ihr einander zu lachen, so thut's, bis ihr euch beschmeisset, so habt ihr's zu fegen."

3 Mit verachtung sucht man auch ehr. - Gruter, I, 59.

[Spaltenumbruch] 9 Venus ist eiteln (hoffärtigen, stolzen) Leuten günstig.

Holl.: Den stouten is Venus gunstig. (Harrebomée, II, 360a.)

10 Venus ist niemals höflicher als beim Wein, und Cupido nie offenherziger.Chaos, 220.

11 Venus leidet Noth ohne Wein und Brot.Bücking, 191; Blum, 603.

Wo der Hunger einkehrt, nimmt die Glückseligkeit des Lebens ein Ende. Wer keine Familie ernähren kann, soll nicht heirathen.

12 Venus muss blind sein, sonst ginge niemand in den Ehestand ein.Sutor, 427.

13 Venus und Bacchus gehen gern miteinander einher, machen den Kopf dick und die Taschen leer.

Holl.: Venus en Bacchus zijn rare guiten, zij maken het hoofd op hol en plunderen de duiten. (Harrebomée, II, 369a.)

14 Venus vnd Bacchus haben kein Scham.Petri, II, 565.

15 Venus vnd jhr Kind sind beide blind.Petri, II, 849.

16 Vor der Frau Venus geile Sucht die best Arzney ist schnelle Flucht.Chaos, 496.

17 Vor einer Venus kniet man nicht.

Die Venus heisst im Russischen: Behepa.

18 Was Venus hat gefügt, muss oft der Knüppel scheiden.

Holl.: Wat Venus voegt, dat scheidt de knuppel. (Harrebomée, II, 369a.)

19 Wen die Venus verlässt, der muss seine Lust beim Bacchus suchen.

20 Wenn Frau Venus einem jhre Brille aufsetzt, so meint einer, ein Möhren (Mohr) sei ein Engel.Lehmann, 466, 88.

21 Wenn Venus jhr gespiel, die Gratia nicht bey sich hat, so ist sie wie ein Bauernmagd.Lehmann, 871, 40; Eiselein, 257.

22 Wer der Frau Venus Gunst will erben, muss kühnlich wagen und klüglich werben.

Holl.: Die in vrouw Venus hof wil wandelen moet stout verzoeken, zachtjes handlen. (Harrebomée, II, 369a.)

23 Wer mit Venus in Freud wil leben, muss jhr Essen vnd trincken geben.Eyering, III, 510.

24 Wer sich gibt Fraw Venus Spiel, der find Noth vnd leidens viel.Petri, II, 759.

*25 Der Venus räuchern (opfern).

Frz.: Encenser sur l'autel de Venus. – Sacrifier à l'autel de Venus. (Kritzinger, 268b u. 629b.)


Venuskind.

* Es ist ein Venuskind.

Holl.: Het is een Venus' kind. (Harrebomée, II, 369a.)


Venusschlitten.

* Im Venusschlitten fahren.


Verachten.

1 Besser verachtet, denn gefürchtet, wie man Tyrannen fürchtet.Petri, II, 39.

2 De veracht't wurden will, mutt freen, de präsen wurden will, mutt starwen.Kern, 1501; Bueren, 185; Hauskalender, I.

3 Der andere veracht, wirt selber nicht geschliffen.Lehmann, 773, 33.

Poln.: Kto niejest hardy, nieczuje wzgardy. (Čelakovsky, 96.)

4 Einer verachtet den andern.

Lat.: Contemnunt novitatem meam, ego illorum ignaviam. (Philippi, I, 92.)

5 Es ist keiner so veracht't, er hat ein kluges Wort erdacht.

Holl.: Niemand zoo slecht of ongeacht, of hij heeft wel een wijs woord bijgebragt. (Harrebomée, II, 135b.)

6 Es ist keiner so veracht't, er hat was Kluges aufs Tapet gebracht.

7 Es ist leichter veracht't, als besser gemacht.Seybold, 68.

8 Es ist nicht immer zu verachten, was arme Leute sagen.Philippi, II, 265.

9 Ich verachte dich, wie Wasser, sagt Weinmann.

„O du Taugenichts, du Prasser, ich verachte dich wie Wasser.“ (Witzfunken, VIIa, 47.)

[Spaltenumbruch] 10 Keiner zu verachten ist, weil sein Stiefel riecht nach Mist.

Dän.: Ingen ærlig karl at foraagte, om hans buxer end lukter af desmer. (Prov. dan., 174.)

11 Man muss nicht alles verachten, was man nicht versteht.

It.: Niuno deve biasmar l'arte della qual non s'intende. (Pazzaglia, 32, 1.)

12 Man veracht immer das gegenwertig vnnd tracht nach dem, das nicht vorhanden.Lehmann, 247, 26.

Lat.: Grave est quod praesens est. (Lehmann, 247, 26.)

13 Mit verachten sucht man auch ehr.Franck, I, 127b.

14 Veracht nicht mich vnd die Meinen, bedenck zuvor dich vnd die Deinen.Gruter, III, 86; Zinkgref, IV, 375.

Dän.: Foragt ingen thi foragt gaaer til marg og been. (Prov. dan., 174.)

15 Verachte andere nicht, du weisst nicht, was dir selbst geschicht.

16 Verachte den Geringen nicht, denn die Mücke sticht des Löwen Auge.

17 Verachte keinen andern nicht, du weisst nicht, was noch dir geschicht.Körte, 6229; Simrock, 10818; Braun, I, 4719.

18 Verachte keinen Feind, so schlecht er dir auch scheint.Simrock, 10819; Ramann, Unterr., IV, 25.

Der Kleinste ist stark genug zu schaden.

Dän.: Fortryd ei paa din foragte, saa vidt du selv er aarsagen. (Prov. dan., 174.)

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Poln.: Gardzib się nikim niegodzi; i najpodlejszy zaszkodzi. (Čelakovsky, 266.)

19 Verachte nicht den armen Mann, du weisst nicht, was er leisten kann.

It.: Non disprezzar alcuno, per piccolo che sia.

20 Verachte niemand, so wirstu wider nicht veracht.Coler, 992b.

21 Was gestern noch verachtet worden, sitzt heute hoch am Bret.

22 Was zuerst veracht, darnach offt schaden bracht.Henisch, 932, 10.

23 Wer etwas verachtet, der will's kaufen.

It.: Chi dispraza vuol comprare. (Pazzaglia, 60, 7.)

24 Wer sich selbst veracht, der ist nichts werth.Lehmann, 773, 26.

25 Wer sich selbst veracht't, mehr nach dem Himmel tracht't.Parömiakon, 2279.

26 Wer veracht ist, der gildt so viel als ein böser Pfennig.Lehmann, 773, 30.

27 Wer verachtet das Geringe, dem wird das Grosse nicht gebracht.

28 Wer verachtet kleine Gaben, soll die grossen auch nicht haben.Broma, II, 11.

29 Wer verachtet, was alle erfreut, der hat wol zum Narren nicht weit.

Dän.: Hvo som foragter det alle har lyst til, foragter ogsaa og laster dem. (Prov. dan., 174.)

30 Wer verachtet werden will, muss heirathen; und wer gelobt werden will, muss sterben.Frischbier2, 3886.

*31 Er verachtet's, und setzte man es ihm zwischen zwei Schüsseln vor.


Verächtlich.

1 Helstu dich selbst verechtlich, so wirstu veracht.Petri, II, 376.

*2 Verächtlich wie ein Schmeichler.Einfälle, 2.

Sprichwort d'Alembert's.


Verachtung.

1 Der fürchtet Verachtung am meisten, der sie am ersten verdient.

It.: Nissuno teme più il disprezzo, che quegli ch' è veramente disprezzabile.

2 Ein verachtung gebürt die ander.Lehmann, 773, 31.

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[[763]/0769] 9 Venus ist eiteln (hoffärtigen, stolzen) Leuten günstig. Holl.: Den stouten is Venus gunstig. (Harrebomée, II, 360a.) 10 Venus ist niemals höflicher als beim Wein, und Cupido nie offenherziger. – Chaos, 220. 11 Venus leidet Noth ohne Wein und Brot. – Bücking, 191; Blum, 603. Wo der Hunger einkehrt, nimmt die Glückseligkeit des Lebens ein Ende. Wer keine Familie ernähren kann, soll nicht heirathen. 12 Venus muss blind sein, sonst ginge niemand in den Ehestand ein. – Sutor, 427. 13 Venus und Bacchus gehen gern miteinander einher, machen den Kopf dick und die Taschen leer. Holl.: Venus en Bacchus zijn rare guiten, zij maken het hoofd op hol en plunderen de duiten. (Harrebomée, II, 369a.) 14 Venus vnd Bacchus haben kein Scham. – Petri, II, 565. 15 Venus vnd jhr Kind sind beide blind. – Petri, II, 849. 16 Vor der Frau Venus geile Sucht die best Arzney ist schnelle Flucht. – Chaos, 496. 17 Vor einer Venus kniet man nicht. Die Venus heisst im Russischen: Behepa. 18 Was Venus hat gefügt, muss oft der Knüppel scheiden. Holl.: Wat Venus voegt, dat scheidt de knuppel. (Harrebomée, II, 369a.) 19 Wen die Venus verlässt, der muss seine Lust beim Bacchus suchen. 20 Wenn Frau Venus einem jhre Brille aufsetzt, so meint einer, ein Möhren (Mohr) sei ein Engel. – Lehmann, 466, 88. 21 Wenn Venus jhr gespiel, die Gratia nicht bey sich hat, so ist sie wie ein Bauernmagd. – Lehmann, 871, 40; Eiselein, 257. 22 Wer der Frau Venus Gunst will erben, muss kühnlich wagen und klüglich werben. Holl.: Die in vrouw Venus hof wil wandelen moet stout verzoeken, zachtjes handlen. (Harrebomée, II, 369a.) 23 Wer mit Venus in Freud wil leben, muss jhr Essen vnd trincken geben. – Eyering, III, 510. 24 Wer sich gibt Fraw Venus Spiel, der find Noth vnd leidens viel. – Petri, II, 759. *25 Der Venus räuchern (opfern). Frz.: Encenser sur l'autel de Venus. – Sacrifier à l'autel de Venus. (Kritzinger, 268b u. 629b.) Venuskind. * Es ist ein Venuskind. Holl.: Het is een Venus' kind. (Harrebomée, II, 369a.) Venusschlitten. * Im Venusschlitten fahren. Verachten. 1 Besser verachtet, denn gefürchtet, wie man Tyrannen fürchtet. – Petri, II, 39. 2 De veracht't wurden will, mutt freen, de präsen wurden will, mutt starwen. – Kern, 1501; Bueren, 185; Hauskalender, I. 3 Der andere veracht, wirt selber nicht geschliffen. – Lehmann, 773, 33. Poln.: Kto niejest hardy, nieczuje wzgardy. (Čelakovsky, 96.) 4 Einer verachtet den andern. Lat.: Contemnunt novitatem meam, ego illorum ignaviam. (Philippi, I, 92.) 5 Es ist keiner so veracht't, er hat ein kluges Wort erdacht. Holl.: Niemand zoo slecht of ongeacht, of hij heeft wel een wijs woord bijgebragt. (Harrebomée, II, 135b.) 6 Es ist keiner so veracht't, er hat was Kluges aufs Tapet gebracht. 7 Es ist leichter veracht't, als besser gemacht. – Seybold, 68. 8 Es ist nicht immer zu verachten, was arme Leute sagen. – Philippi, II, 265. 9 Ich verachte dich, wie Wasser, sagt Weinmann. „O du Taugenichts, du Prasser, ich verachte dich wie Wasser.“ (Witzfunken, VIIa, 47.) 10 Keiner zu verachten ist, weil sein Stiefel riecht nach Mist. Dän.: Ingen ærlig karl at foraagte, om hans buxer end lukter af desmer. (Prov. dan., 174.) 11 Man muss nicht alles verachten, was man nicht versteht. It.: Niuno deve biasmar l'arte della qual non s'intende. (Pazzaglia, 32, 1.) 12 Man veracht immer das gegenwertig vnnd tracht nach dem, das nicht vorhanden. – Lehmann, 247, 26. Lat.: Grave est quod praesens est. (Lehmann, 247, 26.) 13 Mit verachten sucht man auch ehr. – Franck, I, 127b. 14 Veracht nicht mich vnd die Meinen, bedenck zuvor dich vnd die Deinen. – Gruter, III, 86; Zinkgref, IV, 375. Dän.: Foragt ingen thi foragt gaaer til marg og been. (Prov. dan., 174.) 15 Verachte andere nicht, du weisst nicht, was dir selbst geschicht. 16 Verachte den Geringen nicht, denn die Mücke sticht des Löwen Auge. 17 Verachte keinen andern nicht, du weisst nicht, was noch dir geschicht. – Körte, 6229; Simrock, 10818; Braun, I, 4719. 18 Verachte keinen Feind, so schlecht er dir auch scheint. – Simrock, 10819; Ramann, Unterr., IV, 25. Der Kleinste ist stark genug zu schaden. Dän.: Fortryd ei paa din foragte, saa vidt du selv er aarsagen. (Prov. dan., 174.) It.: D'uomo avveduto è stile, temer sempre un nemico e sia pur vile. Poln.: Gardzib się nikim niegodzi; i najpodlejszy zaszkodzi. (Čelakovsky, 266.) 19 Verachte nicht den armen Mann, du weisst nicht, was er leisten kann. It.: Non disprezzar alcuno, per piccolo che sia. 20 Verachte niemand, so wirstu wider nicht veracht. – Coler, 992b. 21 Was gestern noch verachtet worden, sitzt heute hoch am Bret. 22 Was zuerst veracht, darnach offt schaden bracht. – Henisch, 932, 10. 23 Wer etwas verachtet, der will's kaufen. It.: Chi dispraza vuol comprare. (Pazzaglia, 60, 7.) 24 Wer sich selbst veracht, der ist nichts werth. – Lehmann, 773, 26. 25 Wer sich selbst veracht't, mehr nach dem Himmel tracht't. – Parömiakon, 2279. 26 Wer veracht ist, der gildt so viel als ein böser Pfennig. – Lehmann, 773, 30. 27 Wer verachtet das Geringe, dem wird das Grosse nicht gebracht. 28 Wer verachtet kleine Gaben, soll die grossen auch nicht haben. – Broma, II, 11. 29 Wer verachtet, was alle erfreut, der hat wol zum Narren nicht weit. Dän.: Hvo som foragter det alle har lyst til, foragter ogsaa og laster dem. (Prov. dan., 174.) 30 Wer verachtet werden will, muss heirathen; und wer gelobt werden will, muss sterben. – Frischbier2, 3886. *31 Er verachtet's, und setzte man es ihm zwischen zwei Schüsseln vor. Verächtlich. 1 Helstu dich selbst verechtlich, so wirstu veracht. – Petri, II, 376. *2 Verächtlich wie ein Schmeichler. – Einfälle, 2. Sprichwort d'Alembert's. Verachtung. 1 Der fürchtet Verachtung am meisten, der sie am ersten verdient. It.: Nissuno teme più il disprezzo, che quegli ch' è veramente disprezzabile. 2 Ein verachtung gebürt die ander. – Lehmann, 773, 31. „Wie jener sagt: Habt ihr einander zu lachen, so thut's, bis ihr euch beschmeisset, so habt ihr's zu fegen.“ 3 Mit verachtung sucht man auch ehr. – Gruter, I, 59.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [763]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/769>, abgerufen am 26.04.2024.