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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 2 Es wird mancher gewarnet, er sol nicht vber eine Brücke gehen, vnd gehet hinüber vnd felt ins Wasser. - Petri, 306.

3 Hilft nicht warnen, so musst du übel arnen.

4 Wer den andern warnet, der ist sein (guter) freund. - Lehmann, II, 839, 244; Schottel, 1131a; Simrock, 11187; Henisch, 1230, 43; Petri, II, 702.

Engl.: Forewarned, forearmed. (Bohn II, 357.)

5 Wer gewarnt, ist halb gerettet.

Schwed.: Warnad fara skadar minst. (Grubb, 846.)

6 Wer sich warnet, der weret sich. - Boner, 42, 1; Simrock, 11189; Braun, I, 4900.

Lat.: Amicus est, qui admonet. - Qui monet et satagit venientia damna caveri, hic tibi dicendus verus amicus erit. (Glandorp, 114, 290.)

*7 Es hat gewarnt, nun wird's bald schlagen. - Eiselein, 235; Simrock, 11190.

Frz.: Un bon averti en vaut deux. (Lendroy, 88.)


Warner.

1 Der Warner sagt: Hüte dich; der Bock stösst dich, mein Pferd schlägt dich.

2 Warners Haus stehet am längsten. - Sutor, 122; Petri, II, 585; Nass. Schulbl., XIV, 5.

Lat.: Consilio subest auxilium. (Philippi, I, 90.)


Warnung.

1 Warnung ist gut mit. - Herberger, Ib, 23.

*2 Ein Warnung von Scarborough.

Man bezeichnet damit die Ueberraschung mit etwas Unangenehmen. Die Redensart stammt aus der Zeit Maria's, unter deren Regierung Thomas Stafford 1557 mit einer kleinen Schar das Schloss von Scarborough wegnahm, noch ehe man von seiner Annäherung die geringste Kunde erhalten hatte. Wenige Tage später wurde er selbst wieder vom Grafen von Westmoreland überfallen, gefangen, nach London gebracht und enthauptet.


Warp.

In Warp1 is de Hunger scharp. - Schmidt, Jubelschrift, 21.

1) Kleine pommersche Stadt am Haff. (S. Pencun.)


Warschauen.

De mi vöör warschaut't1, is min fründ, de der nast kümt, het mei 't günt. (Lübeck.) - Deecke, 4.

1) Warnen. Warschauung = Warnung. Ein Ausdruck der beim Gericht in Schuld und Pfandsachen häufig vorkommt. Der Gerichtsdiener warschaut den Schuldner, wenn er ihn eine Woche vor der Execution an die Zahlung nochmals erinnert. (Richey, 334.)


Wärstubesser.

* A is a rechter Werstebesser. - Robinson, 915.


Warte.

1 An der Warte vnd am Bauen liegt mehr als am Kosten. - Petri, II, 15.

2 Auff der hohen wart, da ist man vbel vnnd ligt hart. (S. Schwabenland.) - Franck, II, 21a; Simrock, 11191; Körte, 6444.

Wenn man auf eine gute Stelle vertröstet wird.

3 Gute Warte ist halbes Futter. - Mayer, II, 127.


Warteinwenig.

1 Warteinwenig ist schuld, dass der Frosch ohne Schwanz ist. (Surinam.)

2 Warteinwenig ist schuld, dass die Krabbe keinen Kopf hat. (Surinam.)

Zaudern hat schon manchen in Gefahr gebracht.


Wärtelilong.

* Es Wärtelilong und es goldigs Nüteli druf. (S. Nichtschen.) - Sutermeister, 8.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was für es Chrömli bringst mer hei? (d. i. was bringst du mir mit?) Es finden sich a. a. O., als in der Schweiz üblich, noch folgende sprichwörtliche Ausdrücke auf die obige Frage: Es Nuteli, es Tuteli und es Leerheigängeli; es goldigs Nuteli und es Draheigängeli; es goldigs Nüteli und es silberigs (e lange) Denkdra; es Nüterdückli und es Nienewägeli; es Nienewägli und es Hätteligern; es guldigs Nienewägeli und es längs Beitewiili (und e lange Wartisdruff).


Warten.

1 Auf den man nicht wartet, von dem hält man nichts.

2 Besser warten auf ein gutes Essen als sich an einer schlechten Suppe verbrennen.

Mhd.: Er is bezzer wol gebiten dann übele gegahet. (Gut Fraw.) - Swer dicke sprichet: beite de ist ein abeleite. (Freidank.) (Zingerle, 163.)

[Spaltenumbruch] 3 Dat is lange wachten (warten) man quad fasten. Frommann, II, 538, 173.

4 Der hat nicht zu lange gewartet, der den Vogel gefangen.

Frz.: Mal attend, qui ne perattend, qui bien attend ne sur attend.

5 Dessen wird übel gewartet, der zu lange wartet. - Opel, 383.

6 Die ihrer warten am allerbesten, seind der Krankheit am nächsten.

Lat.: Pretiosa quam sit sanitas, morbus docet. (Chaos, 546.)

7 Die jhrer warten zum besten, die seind der Krankheit zum nechsten, vnd sterben am allerehisten. - Lehmann, 50, 29; Körte, 3531.

8 Die warte kann, kreit aach 'n Mann. (Nassau.) - Kehrein, IV, 29.

9 Die warten kann, kommt auch noch an. - Agricola II, 75; Simrock, 11195; Körte, 6442; Braun, I, 4902.

10 Ein yeder wartte des seinen vnd lauffe nicht ferne. - Agricola I, 141; Gruter, I, 26.

11 Es ist zu lang gewartet, dass man den Brunnen deckt, wann das Kind ertruncken ist. - Gruter, III, 35; Eiselein, 628; Simrock, 11203; Sailer, 285.

12 Lang gewart't ist nur genarrt, jung gefreit hat nie gereut. (Frankenwald.)

13 Lang g'wartet ist nid g'schenkt. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 13; Simrock, 11192.

Poln.: Dlugo czekane - nie darowane. (Lompa, 10.)

14 Lang warten ist verdrüssig, es macht aber die Leut witzig. - Lehmann, 803, 19.

Lat.: Onerosa est expectatio. (Lehmann, 803, 19.)

15 Lang wartten beist länger in die Nass als Knoblauch. - Lehmann, 803, 20.

Dän.: Laenge at bie giör sorg og quide, men hvo ei vil bie faaer at ride. (Prov. dan., 119.)

16 Man muss nicht warten, bis der Bock zu weit in den Garten kommt. - Henisch, 442, 7.

17 Man muss nicht warten, bis der Topf beim Kochen überläuft, das Fett läuft mit.

18 Man muss nicht wartten, biss die Kühe Eyer brüten. - Lehmann, 804, 25.

19 Man muss warten, bis die Birne reif ist, ehe man sie pflückt.

20 Mancher wartet auf ein Gänseei und bekommt ein Hühnerei.

21 Mancher wartt biss sie all zu Ross sitzen, da doch keiner will Satteln. - Lehmann, 804, 31.

22 Mit Warten erreicht man viel.

23 Wart a Weil', harr' a Weil, sitz' a Weil' nieder; und wenn du a Weil' gesessen hast, so komm' und sag' mir's wieder. - Simrock, 11201.

24 Wart a Weil ist auch ein Dorf. (Rott-Thal.)

25 Wart, vber ein weil kompt dein Part. - Franck, I, 50b; Simrock, 11196; Körte, 6443; Körte2, 8096.

Mhd.: Dem man gerne widerfert, der wol beidet, des er gert. (Morolf.) (Zingerle, 163.)

26 Warte deines Amts.

27 Warte des Deinen, das dir befohlen ist. - Luther, 332; Simrock, 11204.

28 Warte dess deinen, wiltu vnbetrogen sein. - Henisch, 671, 28.

29 Warten erfreuet, als essig die zän und Rauch die ougen. - Geiler, Alsatia, 1862-67 451; Eiselein, 628; Simrock, 11194.

30 Warten ist nicht schenken. - Körte, 6438; Braun, I, 4903.

Engl.: All is not lost, that is delayed. - Forbearance is no acquittance. (Masson, 47.)

Frz.: Ce qui est differe n'est pas perdu. (Masson, 47.)

Lat.: Quod differtur, non aufertur. (Masson, 47.)

Poln.: Co sie przewlecze, to nieu eiecze. (Masson, 47.)

31 Warten ist wol süsser wie Milch, wird aber sehr leicht sauer.

32 Warten und nicht kommen, im Bette liegen und nicht schlafen, wohl dienen und misfallen sind drei Dinge, darüber man sterben möchte.

Frz.: Attendre et ne pas venir, etre au lit, et ne pas

[Spaltenumbruch] 2 Es wird mancher gewarnet, er sol nicht vber eine Brücke gehen, vnd gehet hinüber vnd felt ins Wasser.Petri, 306.

3 Hilft nicht warnen, so musst du übel arnen.

4 Wer den andern warnet, der ist sein (guter) freund.Lehmann, II, 839, 244; Schottel, 1131a; Simrock, 11187; Henisch, 1230, 43; Petri, II, 702.

Engl.: Forewarned, forearmed. (Bohn II, 357.)

5 Wer gewarnt, ist halb gerettet.

Schwed.: Warnad fara skadar minst. (Grubb, 846.)

6 Wer sich warnet, der weret sich.Boner, 42, 1; Simrock, 11189; Braun, I, 4900.

Lat.: Amicus est, qui admonet. – Qui monet et satagit venientia damna caveri, hic tibi dicendus verus amicus erit. (Glandorp, 114, 290.)

*7 Es hat gewarnt, nun wird's bald schlagen.Eiselein, 235; Simrock, 11190.

Frz.: Un bon averti en vaut deux. (Lendroy, 88.)


Warner.

1 Der Warner sagt: Hüte dich; der Bock stösst dich, mein Pferd schlägt dich.

2 Warners Haus stehet am längsten.Sutor, 122; Petri, II, 585; Nass. Schulbl., XIV, 5.

Lat.: Consilio subest auxilium. (Philippi, I, 90.)


Warnung.

1 Warnung ist gut mit.Herberger, Ib, 23.

*2 Ein Warnung von Scarborough.

Man bezeichnet damit die Ueberraschung mit etwas Unangenehmen. Die Redensart stammt aus der Zeit Maria's, unter deren Regierung Thomas Stafford 1557 mit einer kleinen Schar das Schloss von Scarborough wegnahm, noch ehe man von seiner Annäherung die geringste Kunde erhalten hatte. Wenige Tage später wurde er selbst wieder vom Grafen von Westmoreland überfallen, gefangen, nach London gebracht und enthauptet.


Warp.

In Warp1 is de Hunger scharp.Schmidt, Jubelschrift, 21.

1) Kleine pommersche Stadt am Haff. (S. Pencun.)


Warschauen.

De mi vöör wârschût't1, is min fründ, de der nâst kümt, het mî 't günt. (Lübeck.) – Deecke, 4.

1) Warnen. Warschauung = Warnung. Ein Ausdruck der beim Gericht in Schuld und Pfandsachen häufig vorkommt. Der Gerichtsdiener warschaut den Schuldner, wenn er ihn eine Woche vor der Execution an die Zahlung nochmals erinnert. (Richey, 334.)


Wärstubesser.

* A is a rechter Werstebesser.Robinson, 915.


Warte.

1 An der Warte vnd am Bauen liegt mehr als am Kosten.Petri, II, 15.

2 Auff der hohen wart, da ist man vbel vnnd ligt hart. (S. Schwabenland.) – Franck, II, 21a; Simrock, 11191; Körte, 6444.

Wenn man auf eine gute Stelle vertröstet wird.

3 Gute Warte ist halbes Futter.Mayer, II, 127.


Warteinwenig.

1 Warteinwenig ist schuld, dass der Frosch ohne Schwanz ist. (Surinam.)

2 Warteinwenig ist schuld, dass die Krabbe keinen Kopf hat. (Surinam.)

Zaudern hat schon manchen in Gefahr gebracht.


Wärtelilong.

* Es Wärtelilong und es goldigs Nüteli druf. (S. Nichtschen.) – Sutermeister, 8.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was für es Chrömli bringst mer hei? (d. i. was bringst du mir mit?) Es finden sich a. a. O., als in der Schweiz üblich, noch folgende sprichwörtliche Ausdrücke auf die obige Frage: Es Nuteli, es Tuteli und es Leerheigängeli; es goldigs Nuteli und es Draheigängeli; es goldigs Nüteli und es silberigs (e lange) Denkdra; es Nüterdückli und es Nienewägeli; es Nienewägli und es Hätteligern; es guldigs Nienewägeli und es längs Beitewiili (und e lange Wartisdruff).


Warten.

1 Auf den man nicht wartet, von dem hält man nichts.

2 Besser warten auf ein gutes Essen als sich an einer schlechten Suppe verbrennen.

Mhd.: Er is bezzer wol gebiten dann übele gegâhet. (Gut Fraw.) – Swer dicke sprichet: beite de ist ein abeleite. (Freidank.) (Zingerle, 163.)

[Spaltenumbruch] 3 Dat is lange wachten (warten) man quâd fasten. Frommann, II, 538, 173.

4 Der hat nicht zu lange gewartet, der den Vogel gefangen.

Frz.: Mal attend, qui ne perattend, qui bien attend ne sur attend.

5 Dessen wird übel gewartet, der zu lange wartet.Opel, 383.

6 Die ihrer warten am allerbesten, seind der Krankheit am nächsten.

Lat.: Pretiosa quam sit sanitas, morbus docet. (Chaos, 546.)

7 Die jhrer warten zum besten, die seind der Krankheit zum nechsten, vnd sterben am allerehisten.Lehmann, 50, 29; Körte, 3531.

8 Die warte kann, krît aach 'n Mann. (Nassau.) – Kehrein, IV, 29.

9 Die warten kann, kommt auch noch an.Agricola II, 75; Simrock, 11195; Körte, 6442; Braun, I, 4902.

10 Ein yeder wartte des seinen vnd lauffe nicht ferne.Agricola I, 141; Gruter, I, 26.

11 Es ist zu lang gewartet, dass man den Brunnen deckt, wann das Kind ertruncken ist.Gruter, III, 35; Eiselein, 628; Simrock, 11203; Sailer, 285.

12 Lang gewart't ist nur genarrt, jung gefreit hat nie gereut. (Frankenwald.)

13 Lang g'wartet ist nid g'schenkt. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 13; Simrock, 11192.

Poln.: Długo czekane – nie darowane. (Lompa, 10.)

14 Lang warten ist verdrüssig, es macht aber die Leut witzig.Lehmann, 803, 19.

Lat.: Onerosa est expectatio. (Lehmann, 803, 19.)

15 Lang wartten beist länger in die Nass als Knoblauch.Lehmann, 803, 20.

Dän.: Længe at bie giør sorg og quide, men hvo ei vil bie faaer at ride. (Prov. dan., 119.)

16 Man muss nicht warten, bis der Bock zu weit in den Garten kommt.Henisch, 442, 7.

17 Man muss nicht warten, bis der Topf beim Kochen überläuft, das Fett läuft mit.

18 Man muss nicht wartten, biss die Kühe Eyer brüten.Lehmann, 804, 25.

19 Man muss warten, bis die Birne reif ist, ehe man sie pflückt.

20 Mancher wartet auf ein Gänseei und bekommt ein Hühnerei.

21 Mancher wartt biss sie all zu Ross sitzen, da doch keiner will Satteln.Lehmann, 804, 31.

22 Mit Warten erreicht man viel.

23 Wart a Weil', harr' a Weil, sitz' a Weil' nieder; und wenn du a Weil' gesessen hast, so komm' und sag' mir's wieder.Simrock, 11201.

24 Wart a Weil ist auch ein Dorf. (Rott-Thal.)

25 Wart, vber ein weil kompt dein Part.Franck, I, 50b; Simrock, 11196; Körte, 6443; Körte2, 8096.

Mhd.: Dem man gerne widerfert, der wol beidet, des er gert. (Morolf.) (Zingerle, 163.)

26 Warte deines Amts.

27 Warte des Deinen, das dir befohlen ist.Luther, 332; Simrock, 11204.

28 Warte dess deinen, wiltu vnbetrogen sein.Henisch, 671, 28.

29 Warten erfreuet, als essig die zän und Rauch die ougen.Geiler, Alsatia, 1862-67 451; Eiselein, 628; Simrock, 11194.

30 Warten ist nicht schenken.Körte, 6438; Braun, I, 4903.

Engl.: All is not lost, that is delayed. – Forbearance is no acquittance. (Masson, 47.)

Frz.: Ce qui est différé n'est pas perdu. (Masson, 47.)

Lat.: Quod differtur, non aufertur. (Masson, 47.)

Poln.: Co się przewlecze, to nieu eiecze. (Masson, 47.)

31 Warten ist wol süsser wie Milch, wird aber sehr leicht sauer.

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[[894]/0900] 2 Es wird mancher gewarnet, er sol nicht vber eine Brücke gehen, vnd gehet hinüber vnd felt ins Wasser. – Petri, 306. 3 Hilft nicht warnen, so musst du übel arnen. 4 Wer den andern warnet, der ist sein (guter) freund. – Lehmann, II, 839, 244; Schottel, 1131a; Simrock, 11187; Henisch, 1230, 43; Petri, II, 702. Engl.: Forewarned, forearmed. (Bohn II, 357.) 5 Wer gewarnt, ist halb gerettet. Schwed.: Warnad fara skadar minst. (Grubb, 846.) 6 Wer sich warnet, der weret sich. – Boner, 42, 1; Simrock, 11189; Braun, I, 4900. Lat.: Amicus est, qui admonet. – Qui monet et satagit venientia damna caveri, hic tibi dicendus verus amicus erit. (Glandorp, 114, 290.) *7 Es hat gewarnt, nun wird's bald schlagen. – Eiselein, 235; Simrock, 11190. Frz.: Un bon averti en vaut deux. (Lendroy, 88.) Warner. 1 Der Warner sagt: Hüte dich; der Bock stösst dich, mein Pferd schlägt dich. 2 Warners Haus stehet am längsten. – Sutor, 122; Petri, II, 585; Nass. Schulbl., XIV, 5. Lat.: Consilio subest auxilium. (Philippi, I, 90.) Warnung. 1 Warnung ist gut mit. – Herberger, Ib, 23. *2 Ein Warnung von Scarborough. Man bezeichnet damit die Ueberraschung mit etwas Unangenehmen. Die Redensart stammt aus der Zeit Maria's, unter deren Regierung Thomas Stafford 1557 mit einer kleinen Schar das Schloss von Scarborough wegnahm, noch ehe man von seiner Annäherung die geringste Kunde erhalten hatte. Wenige Tage später wurde er selbst wieder vom Grafen von Westmoreland überfallen, gefangen, nach London gebracht und enthauptet. Warp. In Warp1 is de Hunger scharp. – Schmidt, Jubelschrift, 21. 1) Kleine pommersche Stadt am Haff. (S. Pencun.) Warschauen. De mi vöör wârschût't1, is min fründ, de der nâst kümt, het mî 't günt. (Lübeck.) – Deecke, 4. 1) Warnen. Warschauung = Warnung. Ein Ausdruck der beim Gericht in Schuld und Pfandsachen häufig vorkommt. Der Gerichtsdiener warschaut den Schuldner, wenn er ihn eine Woche vor der Execution an die Zahlung nochmals erinnert. (Richey, 334.) Wärstubesser. * A is a rechter Werstebesser. – Robinson, 915. Warte. 1 An der Warte vnd am Bauen liegt mehr als am Kosten. – Petri, II, 15. 2 Auff der hohen wart, da ist man vbel vnnd ligt hart. (S. Schwabenland.) – Franck, II, 21a; Simrock, 11191; Körte, 6444. Wenn man auf eine gute Stelle vertröstet wird. 3 Gute Warte ist halbes Futter. – Mayer, II, 127. Warteinwenig. 1 Warteinwenig ist schuld, dass der Frosch ohne Schwanz ist. (Surinam.) 2 Warteinwenig ist schuld, dass die Krabbe keinen Kopf hat. (Surinam.) Zaudern hat schon manchen in Gefahr gebracht. Wärtelilong. * Es Wärtelilong und es goldigs Nüteli druf. (S. Nichtschen.) – Sutermeister, 8. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Was für es Chrömli bringst mer hei? (d. i. was bringst du mir mit?) Es finden sich a. a. O., als in der Schweiz üblich, noch folgende sprichwörtliche Ausdrücke auf die obige Frage: Es Nuteli, es Tuteli und es Leerheigängeli; es goldigs Nuteli und es Draheigängeli; es goldigs Nüteli und es silberigs (e lange) Denkdra; es Nüterdückli und es Nienewägeli; es Nienewägli und es Hätteligern; es guldigs Nienewägeli und es längs Beitewiili (und e lange Wartisdruff). Warten. 1 Auf den man nicht wartet, von dem hält man nichts. 2 Besser warten auf ein gutes Essen als sich an einer schlechten Suppe verbrennen. Mhd.: Er is bezzer wol gebiten dann übele gegâhet. (Gut Fraw.) – Swer dicke sprichet: beite de ist ein abeleite. (Freidank.) (Zingerle, 163.) 3 Dat is lange wachten (warten) man quâd fasten. Frommann, II, 538, 173. 4 Der hat nicht zu lange gewartet, der den Vogel gefangen. Frz.: Mal attend, qui ne perattend, qui bien attend ne sur attend. 5 Dessen wird übel gewartet, der zu lange wartet. – Opel, 383. 6 Die ihrer warten am allerbesten, seind der Krankheit am nächsten. Lat.: Pretiosa quam sit sanitas, morbus docet. (Chaos, 546.) 7 Die jhrer warten zum besten, die seind der Krankheit zum nechsten, vnd sterben am allerehisten. – Lehmann, 50, 29; Körte, 3531. 8 Die warte kann, krît aach 'n Mann. (Nassau.) – Kehrein, IV, 29. 9 Die warten kann, kommt auch noch an. – Agricola II, 75; Simrock, 11195; Körte, 6442; Braun, I, 4902. 10 Ein yeder wartte des seinen vnd lauffe nicht ferne. – Agricola I, 141; Gruter, I, 26. 11 Es ist zu lang gewartet, dass man den Brunnen deckt, wann das Kind ertruncken ist. – Gruter, III, 35; Eiselein, 628; Simrock, 11203; Sailer, 285. 12 Lang gewart't ist nur genarrt, jung gefreit hat nie gereut. (Frankenwald.) 13 Lang g'wartet ist nid g'schenkt. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 13; Simrock, 11192. Poln.: Długo czekane – nie darowane. (Lompa, 10.) 14 Lang warten ist verdrüssig, es macht aber die Leut witzig. – Lehmann, 803, 19. Lat.: Onerosa est expectatio. (Lehmann, 803, 19.) 15 Lang wartten beist länger in die Nass als Knoblauch. – Lehmann, 803, 20. Dän.: Længe at bie giør sorg og quide, men hvo ei vil bie faaer at ride. (Prov. dan., 119.) 16 Man muss nicht warten, bis der Bock zu weit in den Garten kommt. – Henisch, 442, 7. 17 Man muss nicht warten, bis der Topf beim Kochen überläuft, das Fett läuft mit. 18 Man muss nicht wartten, biss die Kühe Eyer brüten. – Lehmann, 804, 25. 19 Man muss warten, bis die Birne reif ist, ehe man sie pflückt. 20 Mancher wartet auf ein Gänseei und bekommt ein Hühnerei. 21 Mancher wartt biss sie all zu Ross sitzen, da doch keiner will Satteln. – Lehmann, 804, 31. 22 Mit Warten erreicht man viel. 23 Wart a Weil', harr' a Weil, sitz' a Weil' nieder; und wenn du a Weil' gesessen hast, so komm' und sag' mir's wieder. – Simrock, 11201. 24 Wart a Weil ist auch ein Dorf. (Rott-Thal.) 25 Wart, vber ein weil kompt dein Part. – Franck, I, 50b; Simrock, 11196; Körte, 6443; Körte2, 8096. Mhd.: Dem man gerne widerfert, der wol beidet, des er gert. (Morolf.) (Zingerle, 163.) 26 Warte deines Amts. 27 Warte des Deinen, das dir befohlen ist. – Luther, 332; Simrock, 11204. 28 Warte dess deinen, wiltu vnbetrogen sein. – Henisch, 671, 28. 29 Warten erfreuet, als essig die zän und Rauch die ougen. – Geiler, Alsatia, 1862-67 451; Eiselein, 628; Simrock, 11194. 30 Warten ist nicht schenken. – Körte, 6438; Braun, I, 4903. Engl.: All is not lost, that is delayed. – Forbearance is no acquittance. (Masson, 47.) Frz.: Ce qui est différé n'est pas perdu. (Masson, 47.) Lat.: Quod differtur, non aufertur. (Masson, 47.) Poln.: Co się przewlecze, to nieu eiecze. (Masson, 47.) 31 Warten ist wol süsser wie Milch, wird aber sehr leicht sauer. 32 Warten und nicht kommen, im Bette liegen und nicht schlafen, wohl dienen und misfallen sind drei Dinge, darüber man sterben möchte. Frz.: Attendre et ne pas venir, être au lit, et ne pas

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [894]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/900>, abgerufen am 27.04.2024.