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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *84 Ihr sollt auf mich nicht warten dürfen. - Eiselein, 628.

*85 Man muss lange warten, bis eine solche Kuh kälbert. - Eiselein, 400.

*86 Na, warte, Krause kommt.

Die Redensart soll daher kommen, dass jemand (in Sachsen) auf den Abgeordeten Krause im Landtage aufmerksam gemacht hat.

*87 'S heesst, wort a wing. - Gomolcke, 469; Robinson, 111; Frommann, II, 244, 98.

*88 Sie warten auf den Segen des mannsfelder Bergbaues.

Auf ein Trinkgeld oder überhaupt auf Bezahlung.

*89 Sie warten aufeinander wie eine Kuh auf die andere.

Dän.: At bie en efter, som koe bier anden i graesset. (Prov. dan., 70.)

Holl.: Zij wachten naar elkander als de eene koe naar ander. (Harrebomee, I, 425b.)

*90 Vil warten auff die Person des Fürsten vnd seind all des freunde, der geschencke gibt. - Agricola II, 267.

*91 Wacht man, wacht, seggt jen Jung, ons' Koh ward ok starwe; dann wa öck june Hund ok dovon wegjoge. (Natangen.) - Frischbier2, 3952.

*92 Wart biss die Kuh gekalbt hat, darnach lade Geste zum Kalbskopff. - Gruter, III, 98.

*93 Wart ein jeder seins Ampts. - Gruter, III, 98.

*94 Wart, i will di päckle. - Sutermeister, 24.

Drückt, wie die folgenden a. a. O. sich findenden Redensarten, eine Drohung aus: Gib Acht, sust chunnst frönd Händ i d' Hoor über! Gib Acht uf d' Schanz! Gewahr die und unterstand di das! Heb di a warme Spiise (s. d. 77). Heb Sorg, dass d' d' Auge nid abbrichst. Heb Sorg zur Truke! Wart, i will der d' Nöth ithue! Wart, i will der d' Nöth uuschlopfe. Wenn i der guet zum Rath bi, so hor. (S. Laus 103, Nagel 112 und Ohr 231.)

*95 Warte bis dir der Kukuk Schuhe bringt. (Kamnitz.)

Ablehnend, im Sommer braucht man keine.

*96 Warte bis du Bischof wirst!

*97 Warte bis hernach, dann kriegst du nichts.

*98 Warte, ich will dir Butter holen!

Holsteinische Beschwörungsformel.

*99 Warte, ich will dir die Feige (s. d.) weisen. - Wurzbach, 63.

*100 Warte, ich will dir zeigen, wo Bartholmä den Most holt!

Drohungsformel.

*101 Warten bis das Gras wächst.

Sagen die Indianer, wenn sie einen ihrer beabsichtigten Züge bis zum Frühling vertagen wollen. (Vgl. Wochenblatt des Neuyorker Journal vom 27. April 1867, S. 2.)

*102 Warten bis der Buxbaum blüht.

*103 Warten bis der Hirse kocht.

Poln.: Czekaj, az kasza uwre. (Lompa, 8.)

*104 Warten, bis die Hühner Zähne kriegen.

*105 Warten bis die Maus eine Katze fängt. - Altmann VI, 519.

*106 Warten bis die Ochsen Milch geben.

Die Russen: Auf die Milchzeit der Stiere warten. (Altmann VI, 514.)

*107 Warten, bis sie's auf dem Teller bringen.

Frz.: Ecoute s'il pleut.

*108 Warten, ob einem ein gebratne tuben in das mul fliege. - Gesner, III, 293.

*109 Wart'n wie da Hund af d' Schleg. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80.

*110 Wer warten kann, kommt au no an. - Birlinger, 534.

*111 Wir warten mit der linken Hand. - Simrock, 6526.

Beim Essen, wenn damit angefangen ist, und ein anderer zu spät kommt.

Holl.: Zij wachten hem al et ende: als de koeijen. - Zij wachten naar elkander als de koeijen in het gras. (Harrebomee, I, 425b.)

*112 Wir warten wie die Kinder auf den heiligen Christ. - Klix, 124.

*113 Woarta bis Mech'l tett. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 450.

Sehr lange.

[Spaltenumbruch] *114 Woarta bis Schtokschwammla of 'm Schad'l waxa. - Peter, 450.

*115 Wort a ock, biss a geit. (Schles.) - Frommann, III, 249, 277.

*116 Wort ok a wing, ich wil dersch Laun bessern. (Schles.) - Frommann, III, 412, 460.

*117 Wuort nor, wuort, et kid unt Pitersiltich verkeifen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 348.


Wartenburg.

* Der ist aus Wartenburg. - Frischbier2, 3973.

Scherzhaft von denen, die sich nicht übereilen, von Langsamen und Leuten, die gern überall sitzen bleiben. Wartenburg ist eine ostpreussische Stadt.


Warter.

Der Warter thut oft mehr als der Eiler.


Wärterchen.

Et is kein Wärterken säu klein, et fläumet1 sich wol mol. (Sauerland.)

1) Fläumen = treiben, von Flaum.


Wärterin.

1 Die Wärterin gibt den Kindern nicht das beste Stück.

In Persien heisst es: Die Wärterin ist liebevoller als die Mutter.

Böhm.: Neda chuva nejlepsi kousek diteti. (Celakovsky, 401.)

2 Viel Wärterinnen verderben das Kind.

Bei den Polen kommt es durch die vielen Wärterinnen um die Augen.

Poln.: Gdzie wiele niuniek, tam dziecie bez nosa. (Celakovsky, 428.)

3 Zwischen der Warturn und der Kimpeturn wert das Kind zerquetscht. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Zwischen Wärterin und Wöchnerin wird das Kind erdrückt. Wenn jemand zwischen Thür und Angel, Hammer und Amboss ist.


Wartige.

* Er wird de Wortige hon (kriegen).

D. h. er wird warten können, bis er das Gewünschte erhält, oder erreicht. "Ihr wart de wartige hon; wenns Pragelerbsen schneen wird, se meigt ihr de Finger lecken." (Keller, 170a.)


Wartmann.

1 Wartmann kommt weiter als Eilesehr.

Böhm.: Dobre jest pockej. - Lepsi pockej nez bych. (Celakovsky, 258.)

*2 Kennst du Wartmann? (Köthen.)

D. i. Kannst du warten?


Warum.

1 Auf ein Warum gehört ein Darum. - Parömiakon, 2745.

2 Das Warum hat viel Seelen geführt.

3 E jed Woräm huot seinj Doräm. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 771.

Holl.: Alle waarom heeft zijn daarom. (Harrebomee, II, 432a.)

4 Es ist ke Woromm, es ged nüd au e Doromm. - Tobler, 29.

5 Es ist kein Warum ohne ein (oder: es hat sein) Darum. - Simrock, 11206; Körte, 6446; Körte2, 8099; Tendlau, 704.

Alles hat seinen zureichenden Grund. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ittlicher Wurem hot sein Durem.

Lat.: Sine causa nullus effectus.

6 Jedes Warum hat sein Darum. - Blass, 10; für Franken: Frommann, VI, 326, 402.

Es gibt eine Schrift unter dem Titel Ketzerisches Warumb? Beantwortet und widerlegt durch das catholische Darumb.

7 Kein Warum ohne ein Darum. Item die ehrwürdige Aebtissin hat ein Kind gekriegt. - Klosterspiegel, 19, 5; Simrock, 11205.

8 'S gid kes Worum ohne es Dorum. (Luzern.) - Ineichen.

9 Warum - darum. - Braun, I, 5906.

In Ulm mit dem Zusatz: Um's Maul 'rum.

10 Warum ist keine Frage, leck' mich im Arsche keine Sage. - Blass, 23.


Warze.

1 Besser ein Warze auf dem Rücken, als eine Sommersprosse im Gesicht. - Simrock, 11208.

2 Die Warzen an den Händen müssen die Handschuhe verblenden.

[Spaltenumbruch] *84 Ihr sollt auf mich nicht warten dürfen.Eiselein, 628.

*85 Man muss lange warten, bis eine solche Kuh kälbert.Eiselein, 400.

*86 Na, warte, Krause kommt.

Die Redensart soll daher kommen, dass jemand (in Sachsen) auf den Abgeordeten Krause im Landtage aufmerksam gemacht hat.

*87 'S heesst, wort a wing.Gomolcke, 469; Robinson, 111; Frommann, II, 244, 98.

*88 Sie warten auf den Segen des mannsfelder Bergbaues.

Auf ein Trinkgeld oder überhaupt auf Bezahlung.

*89 Sie warten aufeinander wie eine Kuh auf die andere.

Dän.: At bie en efter, som kœ bier anden i græsset. (Prov. dan., 70.)

Holl.: Zij wachten naar elkander als de eene koe naar ander. (Harrebomée, I, 425b.)

*90 Vil warten auff die Person des Fürsten vnd seind all des freunde, der geschencke gibt.Agricola II, 267.

*91 Wacht man, wacht, seggt jen Jung, ons' Koh ward ok starwe; dann wa öck june Hund ok dovon wegjoge. (Natangen.) – Frischbier2, 3952.

*92 Wart biss die Kuh gekalbt hat, darnach lade Geste zum Kalbskopff.Gruter, III, 98.

*93 Wart ein jeder seins Ampts.Gruter, III, 98.

*94 Wart, i will di päckle.Sutermeister, 24.

Drückt, wie die folgenden a. a. O. sich findenden Redensarten, eine Drohung aus: Gib Acht, sust chunnst frönd Händ i d' Hoor über! Gib Acht uf d' Schanz! Gewahr die und unterstand di das! Heb di a warme Spiise (s. d. 77). Heb Sorg, dass d' d' Auge nid abbrichst. Heb Sorg zur Truke! Wart, i will der d' Nöth ithue! Wart, i will der d' Nöth uuschlopfe. Wenn i der guet zum Rath bi, so hôr. (S. Laus 103, Nagel 112 und Ohr 231.)

*95 Warte bis dir der Kukuk Schuhe bringt. (Kamnitz.)

Ablehnend, im Sommer braucht man keine.

*96 Warte bis du Bischof wirst!

*97 Warte bis hernach, dann kriegst du nichts.

*98 Warte, ich will dir Butter holen!

Holsteinische Beschwörungsformel.

*99 Warte, ich will dir die Feige (s. d.) weisen.Wurzbach, 63.

*100 Warte, ich will dir zeigen, wo Bartholmä den Most holt!

Drohungsformel.

*101 Warten bis das Gras wächst.

Sagen die Indianer, wenn sie einen ihrer beabsichtigten Züge bis zum Frühling vertagen wollen. (Vgl. Wochenblatt des Neuyorker Journal vom 27. April 1867, S. 2.)

*102 Warten bis der Buxbaum blüht.

*103 Warten bis der Hirse kocht.

Poln.: Czekaj, až kasza uwre. (Lompa, 8.)

*104 Warten, bis die Hühner Zähne kriegen.

*105 Warten bis die Maus eine Katze fängt.Altmann VI, 519.

*106 Warten bis die Ochsen Milch geben.

Die Russen: Auf die Milchzeit der Stiere warten. (Altmann VI, 514.)

*107 Warten, bis sie's auf dem Teller bringen.

Frz.: Ecoute s'il pleut.

*108 Warten, ob einem ein gebratne tuben in das mul fliege.Gesner, III, 293.

*109 Wart'n wie da Hund af d' Schleg. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.

*110 Wer warten kann, kommt au no an.Birlinger, 534.

*111 Wir warten mit der linken Hand.Simrock, 6526.

Beim Essen, wenn damit angefangen ist, und ein anderer zu spät kommt.

Holl.: Zij wachten hem al et ende: als de koeijen. – Zij wachten naar elkander als de koeijen in het gras. (Harrebomée, I, 425b.)

*112 Wir warten wie die Kinder auf den heiligen Christ.Klix, 124.

*113 Woarta bïs Mech'l tett. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 450.

Sehr lange.

[Spaltenumbruch] *114 Woarta bis Schtôkschwammla of 'm Schâd'l waxa.Peter, 450.

*115 Wort a ock, biss a gît. (Schles.) – Frommann, III, 249, 277.

*116 Wort ok a wing, ich wil dersch Lûn bessern. (Schles.) – Frommann, III, 412, 460.

*117 Wuort nor, wuort, et kid unt Pitersiltich verkîfen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 348.


Wartenburg.

* Der ist aus Wartenburg.Frischbier2, 3973.

Scherzhaft von denen, die sich nicht übereilen, von Langsamen und Leuten, die gern überall sitzen bleiben. Wartenburg ist eine ostpreussische Stadt.


Warter.

Der Warter thut oft mehr als der Eiler.


Wärterchen.

Et is kein Wärterken säu klein, et fläumet1 sich wol mol. (Sauerland.)

1) Fläumen = treiben, von Flaum.


Wärterin.

1 Die Wärterin gibt den Kindern nicht das beste Stück.

In Persien heisst es: Die Wärterin ist liebevoller als die Mutter.

Böhm.: Nedá chůva nejlepší kousek dítĕti. (Čelakovsky, 401.)

2 Viel Wärterinnen verderben das Kind.

Bei den Polen kommt es durch die vielen Wärterinnen um die Augen.

Poln.: Gdzie wiele niuniek, tam dziecię bez nosa. (Čelakovsky, 428.)

3 Zwischen der Warturn und der Kimpeturn wert das Kind zerquetscht. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Zwischen Wärterin und Wöchnerin wird das Kind erdrückt. Wenn jemand zwischen Thür und Angel, Hammer und Amboss ist.


Wartige.

* Er wird de Wortige hon (kriegen).

D. h. er wird warten können, bis er das Gewünschte erhält, oder erreicht. „Ihr wart de wartige hon; wenns Pragelerbsen schneen wird, se mîgt ihr de Finger lecken.“ (Keller, 170a.)


Wartmann.

1 Wartmann kommt weiter als Eilesehr.

Böhm.: Dobré jest počkej. – Lepší počkej než bych. (Čelakovsky, 258.)

*2 Kennst du Wartmann? (Köthen.)

D. i. Kannst du warten?


Warum.

1 Auf ein Warum gehört ein Darum.Parömiakon, 2745.

2 Das Warum hat viel Seelen geführt.

3 E jêd Woräm huot seinj Doräm. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 771.

Holl.: Alle waarom heeft zijn daarom. (Harrebomée, II, 432a.)

4 Es ist ke Woromm, es ged nüd au e Doromm.Tobler, 29.

5 Es ist kein Warum ohne ein (oder: es hat sein) Darum.Simrock, 11206; Körte, 6446; Körte2, 8099; Tendlau, 704.

Alles hat seinen zureichenden Grund. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ittlicher Wurem hot sein Durem.

Lat.: Sine causa nullus effectus.

6 Jedes Warum hat sein Darum.Blass, 10; für Franken: Frommann, VI, 326, 402.

Es gibt eine Schrift unter dem Titel Ketzerisches Warumb? Beantwortet und widerlegt durch das catholische Darumb.

7 Kein Warum ohne ein Darum. Item die ehrwürdige Aebtissin hat ein Kind gekriegt.Klosterspiegel, 19, 5; Simrock, 11205.

8 'S gid kes Worum ohne es Dorum. (Luzern.) – Ineichen.

9 Warum – darum.Braun, I, 5906.

In Ulm mit dem Zusatz: Um's Maul 'rum.

10 Warum ist keine Frage, leck' mich im Arsche keine Sage.Blass, 23.


Warze.

1 Besser ein Warze auf dem Rücken, als eine Sommersprosse im Gesicht.Simrock, 11208.

2 Die Warzen an den Händen müssen die Handschuhe verblenden.

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[[896]/0902] *84 Ihr sollt auf mich nicht warten dürfen. – Eiselein, 628. *85 Man muss lange warten, bis eine solche Kuh kälbert. – Eiselein, 400. *86 Na, warte, Krause kommt. Die Redensart soll daher kommen, dass jemand (in Sachsen) auf den Abgeordeten Krause im Landtage aufmerksam gemacht hat. *87 'S heesst, wort a wing. – Gomolcke, 469; Robinson, 111; Frommann, II, 244, 98. *88 Sie warten auf den Segen des mannsfelder Bergbaues. Auf ein Trinkgeld oder überhaupt auf Bezahlung. *89 Sie warten aufeinander wie eine Kuh auf die andere. Dän.: At bie en efter, som kœ bier anden i græsset. (Prov. dan., 70.) Holl.: Zij wachten naar elkander als de eene koe naar ander. (Harrebomée, I, 425b.) *90 Vil warten auff die Person des Fürsten vnd seind all des freunde, der geschencke gibt. – Agricola II, 267. *91 Wacht man, wacht, seggt jen Jung, ons' Koh ward ok starwe; dann wa öck june Hund ok dovon wegjoge. (Natangen.) – Frischbier2, 3952. *92 Wart biss die Kuh gekalbt hat, darnach lade Geste zum Kalbskopff. – Gruter, III, 98. *93 Wart ein jeder seins Ampts. – Gruter, III, 98. *94 Wart, i will di päckle. – Sutermeister, 24. Drückt, wie die folgenden a. a. O. sich findenden Redensarten, eine Drohung aus: Gib Acht, sust chunnst frönd Händ i d' Hoor über! Gib Acht uf d' Schanz! Gewahr die und unterstand di das! Heb di a warme Spiise (s. d. 77). Heb Sorg, dass d' d' Auge nid abbrichst. Heb Sorg zur Truke! Wart, i will der d' Nöth ithue! Wart, i will der d' Nöth uuschlopfe. Wenn i der guet zum Rath bi, so hôr. (S. Laus 103, Nagel 112 und Ohr 231.) *95 Warte bis dir der Kukuk Schuhe bringt. (Kamnitz.) Ablehnend, im Sommer braucht man keine. *96 Warte bis du Bischof wirst! *97 Warte bis hernach, dann kriegst du nichts. *98 Warte, ich will dir Butter holen! Holsteinische Beschwörungsformel. *99 Warte, ich will dir die Feige (s. d.) weisen. – Wurzbach, 63. *100 Warte, ich will dir zeigen, wo Bartholmä den Most holt! Drohungsformel. *101 Warten bis das Gras wächst. Sagen die Indianer, wenn sie einen ihrer beabsichtigten Züge bis zum Frühling vertagen wollen. (Vgl. Wochenblatt des Neuyorker Journal vom 27. April 1867, S. 2.) *102 Warten bis der Buxbaum blüht. *103 Warten bis der Hirse kocht. Poln.: Czekaj, až kasza uwre. (Lompa, 8.) *104 Warten, bis die Hühner Zähne kriegen. *105 Warten bis die Maus eine Katze fängt. – Altmann VI, 519. *106 Warten bis die Ochsen Milch geben. Die Russen: Auf die Milchzeit der Stiere warten. (Altmann VI, 514.) *107 Warten, bis sie's auf dem Teller bringen. Frz.: Ecoute s'il pleut. *108 Warten, ob einem ein gebratne tuben in das mul fliege. – Gesner, III, 293. *109 Wart'n wie da Hund af d' Schleg. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80. *110 Wer warten kann, kommt au no an. – Birlinger, 534. *111 Wir warten mit der linken Hand. – Simrock, 6526. Beim Essen, wenn damit angefangen ist, und ein anderer zu spät kommt. Holl.: Zij wachten hem al et ende: als de koeijen. – Zij wachten naar elkander als de koeijen in het gras. (Harrebomée, I, 425b.) *112 Wir warten wie die Kinder auf den heiligen Christ. – Klix, 124. *113 Woarta bïs Mech'l tett. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 450. Sehr lange. *114 Woarta bis Schtôkschwammla of 'm Schâd'l waxa. – Peter, 450. *115 Wort a ock, biss a gît. (Schles.) – Frommann, III, 249, 277. *116 Wort ok a wing, ich wil dersch Lûn bessern. (Schles.) – Frommann, III, 412, 460. *117 Wuort nor, wuort, et kid unt Pitersiltich verkîfen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 348. Wartenburg. * Der ist aus Wartenburg. – Frischbier2, 3973. Scherzhaft von denen, die sich nicht übereilen, von Langsamen und Leuten, die gern überall sitzen bleiben. Wartenburg ist eine ostpreussische Stadt. Warter. Der Warter thut oft mehr als der Eiler. Wärterchen. Et is kein Wärterken säu klein, et fläumet1 sich wol mol. (Sauerland.) 1) Fläumen = treiben, von Flaum. Wärterin. 1 Die Wärterin gibt den Kindern nicht das beste Stück. In Persien heisst es: Die Wärterin ist liebevoller als die Mutter. Böhm.: Nedá chůva nejlepší kousek dítĕti. (Čelakovsky, 401.) 2 Viel Wärterinnen verderben das Kind. Bei den Polen kommt es durch die vielen Wärterinnen um die Augen. Poln.: Gdzie wiele niuniek, tam dziecię bez nosa. (Čelakovsky, 428.) 3 Zwischen der Warturn und der Kimpeturn wert das Kind zerquetscht. (Jüd.-deutsch. Brody.) Zwischen Wärterin und Wöchnerin wird das Kind erdrückt. Wenn jemand zwischen Thür und Angel, Hammer und Amboss ist. Wartige. * Er wird de Wortige hon (kriegen). D. h. er wird warten können, bis er das Gewünschte erhält, oder erreicht. „Ihr wart de wartige hon; wenns Pragelerbsen schneen wird, se mîgt ihr de Finger lecken.“ (Keller, 170a.) Wartmann. 1 Wartmann kommt weiter als Eilesehr. Böhm.: Dobré jest počkej. – Lepší počkej než bych. (Čelakovsky, 258.) *2 Kennst du Wartmann? (Köthen.) D. i. Kannst du warten? Warum. 1 Auf ein Warum gehört ein Darum. – Parömiakon, 2745. 2 Das Warum hat viel Seelen geführt. 3 E jêd Woräm huot seinj Doräm. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 771. Holl.: Alle waarom heeft zijn daarom. (Harrebomée, II, 432a.) 4 Es ist ke Woromm, es ged nüd au e Doromm. – Tobler, 29. 5 Es ist kein Warum ohne ein (oder: es hat sein) Darum. – Simrock, 11206; Körte, 6446; Körte2, 8099; Tendlau, 704. Alles hat seinen zureichenden Grund. Jüdisch- deutsch in Warschau: Ittlicher Wurem hot sein Durem. Lat.: Sine causa nullus effectus. 6 Jedes Warum hat sein Darum. – Blass, 10; für Franken: Frommann, VI, 326, 402. Es gibt eine Schrift unter dem Titel Ketzerisches Warumb? Beantwortet und widerlegt durch das catholische Darumb. 7 Kein Warum ohne ein Darum. Item die ehrwürdige Aebtissin hat ein Kind gekriegt. – Klosterspiegel, 19, 5; Simrock, 11205. 8 'S gid kes Worum ohne es Dorum. (Luzern.) – Ineichen. 9 Warum – darum. – Braun, I, 5906. In Ulm mit dem Zusatz: Um's Maul 'rum. 10 Warum ist keine Frage, leck' mich im Arsche keine Sage. – Blass, 23. Warze. 1 Besser ein Warze auf dem Rücken, als eine Sommersprosse im Gesicht. – Simrock, 11208. 2 Die Warzen an den Händen müssen die Handschuhe verblenden.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [896]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/902>, abgerufen am 27.04.2024.