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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 3 Ist auch eine Warze auf der Haut, man muss nicht gleich mit dem Brenneisen kommen.

Lat.: Non est vrenda quaecunque fit (sit) hispida menda. (Reuterdahl, 612.)

Schwed.: Man skal ey swidha alt thz som lodhit aer. (Reuterdahl, 612.)

4 Vmb der Wartzen willen trage ich Händschen. - Lehmann, II, 791, 86; Petri, II, 554; Simrock, 11207.

Lat.: Propter verrucas manuum porto chirothecas.


Was.

1 Bäter wat, as gar nicks, seggt dei Düwel, un et dei Bottermelk mit dei Stakelfork. (Mecklenburg.) - Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 28.

2 Besser was, als gar nichts, sagte der Junge, als er ein Kopfstück zur Kirmes bekam.

3 Beter wat, as gar nicks. - Bueren, 58; Eichwald, 2092; Hauskalender, I; für Holstein: Schütze, I, 72 u. 98; für Kleve: Firmenich, I, 382, 16.

4 Beter wat as gar nix, se(de) de Wulf, do fret he 'n Mügge. - Frommann, II, 390, 55; Kern, 879.

Holl.: Beter wat dan niets, zei de wolf, en hij hapte naar eene mug. (Harrebomee, II, 107a.)

5 Better, wo wat is, es wo noch wat kummen soll. (Soest.)

6 Bei allem is wat, un bei wat is noch wat. - Schambach, II, 18.

Bei allem ist was und bei "was" ist noch was, d. i. jede Sache hat ihre Schwierigkeiten; und hat sich erst eine gefunden, so gesellt sich auch leicht noch eine andere hinzu.

7 Bei allen is wat, un bei wat is noch wat, segt de Börgerboe (Bürgerbote). (Hildesheim.) - Hoefer, 91.

8 Bei ollens es wat, un bei wat es auk nix. (Lippe.)

Bei allem ist etwas und bei etwas (manchem) ist auch nichts.

9 Das Was gilt selten, aber das Wie wird immer gelten.

10 Doch war's was, sagte der Fuchs, als ihm eine Mücke in den Hals flog.

11 Eigen Was, wie gut ist das.

"Egen Wat, wo gut is dat; is et wat beknepen, so is et doch unverweten." (Grubb, 177.)

12 Es ist doch was, sagt Schnabel. - Klix, 122.

13 Es ist doch was, sagt Schnabel, als er beim Fischen mit sieben Reusen einen Frosch gefangen hatte. (Köthen.)

14 Es ist kein Was ohne Weil. - Pistor., IV, 73; Körte, 6454; Simrock, 11209.

15 Es ist keiner ohn was. - Petri, II, 266.

16 Et is doch wat, har de Schwabe segt, däu har e en Forsk fangen. (Sauerland.)

17 Et maut wuot1 sin, de Billichkait hiät Guot geschapen. - Woeste, 66, 39.

1) Etwas, mit Mass.

18 För watt mutt watt wesen. - Hauskalender, I; Frommann, V, 427, 46.

19 Für was bekommt man was, sagte der Bettler, und schüttelte eine Laus ab.

Dän.: Noget for noget, sagde Kremmeren, som gav en syenaal for et maaltid. (Prov. dan., 429.)

20 Heute was, morgen Aas.

21 Is beater wat, oasse gar niks. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 65; Bueren, 1073; Hauskalender, I.

22 Is dat ok wat nix is, Pankoken backen, wo Mehl is? - Kern, 986.

Um zu sagen: das ist eine Kleinigkeit.

23 Is doch wat, segt Schnabel, beter 'n halv Ei as 'n leddigen Dopp. - Hoefer, 929.

24 Is doch wat, segt Schnabel, un füng sich 'ne Pogg. - Hoefer, 928.

25 Jedem was, ist eine gute Theilung. - Körte, 3155.

26 Jedem was, so gibt's kein'n Hass.

Holl.: Alleman wat, dat deelt schoon. - Elk wat, zei de warmoespot, dan heeft niemand te klagen. (Harrebomee, II, 436b.) - Mallic wat, deilt schoon. (Tunn., 3, 13 u. 17, 1.)

Lat.: Da partem cuique vel tu partiris inique. - Da quicquam cui: sic fit divisio pulchre. (Fallersleben, 470.) - Dividit inique nolens partem dare cuique. (Fallersleben, 59.)

27 Jeder watt, ick ditt (dies), du datt. (Rendsburg.)

[Spaltenumbruch] 28 Main, is dat ok wat? Dat is ja man Bücken un Dreihn; man Wullespinnen dat is Arbeit. (Bremen.) - Köster, 253.

29 Oes doch wat, seggt de Jant, schött na 'm Hafke, on trefft e Maus. (Pillkallen.) - Frischbier2, 1790.

In Pillkallen lebte um das Jahr 1820 ein Kaufmann Namens Jant, der ein Freund der Jagd war. Einst schoss er nach einem Habicht und fehlte. Zu seinem Erstaunen fiel aber nach dem Schusse eine Maus aus der Luft vor ihm zur Erde nieder, die der Habicht im Schnabel getragen und, durch den Schuss erschreckt, hatte fallen lassen. "Oes doch wat", tröstete sich der Schütze, und gab so zu obiger Redensart Veranlassung.

30 'S ist doch was, sagt Schnabel, vnd ass die Suppe mit der Gabel. - Hoefer, 930.

31 Selber wos, wie gut äs dos. - Curtze, 362, 571.

32 So was lebt nicht, sagte der Bauer (auch: Schnabel), da fand er eine todte Lerche. - Hoefer, 931.

33 'T is doch wat, söä' Schnabel, doa fung 'r 'ne dodige Lark. - Schlingmann, 1243.

34 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fratt de Supp met de Gabel. - Schlingmann, 1241.

35 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fung sich 'ne Padd. - Schlingmann, 1242.

36 'T is wat, seggte Schnabel, un harre 'ne Uetsche fungen. (Wolfenbüttel.) - Gebhard.

37 Tiedelsk wat (zuweilen etwas) is 'n ärlick Henkommen. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 24; Stürenburg, 281b.

38 Up wat, hört wat. (Holst.) - Schütze, IV, 370.

Wie du mir, so ich dir. "Denn vor watt gehöret wieder watt, sagt der Pommer, Märker und Mäckelbürger." (Coler, 779b.)

39 Vör wat, hört wat. (Holst.) - Schütze, II, 164; Goldschmidt, II, 4; Kern, 1497; für Hannover: Schambach, II, 178; für Strelitz: Firmenich, III, 711, 31; hochdeutsch bei Petri, II, 322; Dähnert, 540a; Grubb, 521.

Für was gehört was. (Henisch, 1440, 14.) Ein Dienst ist den andern werth. Oder: Hat man etwas gegeben, so will man auch etwas wieder haben.

40 Vör wat, mutt wat. - Eichwald, 2022; Hauskalender, II.

41 Was? Ein altes Fass mit neuem Boden. - Frischbier2, 3974.

42 Was? Es Schübeli Mattegras. Oder: Was? 'Ne broatner Has'. - Schweiz, I, 48, 14.

Wird im Ober-Aargau und Emmerthal einem Neugierigen erwidert. Sutermeister (9) führt noch folgende als Antwort auf die Frage "was" dienende Ausdrücke und Redensarten an: En alte Has und gäng no was. En alte Hos, het 's F. voll Gras. En alte Has mit langen Ohre het 's F. verlorn. Es Hämpveli Gras, wenn's di brönnt so blas. Alti Frau Bas. E nasewiisi Gwundernas. E versunfti Katz, wenn's di biisst so chratz. D' Katz ist die Bas, Hund ist der Vetter, Gaiss frisst gern Blätter.

43 Was für was, nichts für nichts.

Schwed.: Nagot för nagot, intet för intet. (Grubb, 574.)

44 Was ist das? heisst's hinter den Zehn Geboten. - Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 245.

45 Was? Wenn es regnet, wird's nass. - Frischbier2, 3974.

46 Wat iss'n Antgatt; upp 'n annermal seggt: Wo blefi? - Hauskalender, IV.

47 Wat ligt buten Deiks. - Bueren, 1297.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wat (was) und Wortspiel mit Watt oder Watten, diejenige Untiefe des Meeres, die bei niedrigster Ebbe blos liegt, die man also durchwaten kann; besonders heisst so der Zwischenraum zwischen den Inseln und dem Festlande. (Vgl. Stürenburg, 326b.)

48 Wat? Wenn 't regent, is 't nat. - Deecke, 14.

Erwiderung, wenn jemand "was" fragt, und man nicht geneigt ist, das Betreffende noch einmal zu sagen.

49 Wat wet öck, awer nich alles. - Frischbier2, 3975.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Weisst du was?

50 Weisst du was? Ein altes Fass mit neuen Reifen, morgen früh um sieben werd' ich dich ersäufen.

Kinderspruch in Köthen.

51 Wo was ist, da ist der Teufel; wo nichts ist, da ist er zweimal.

52 Wo was ist, da ist gut schneiden. - Petri, II, 817.

[Spaltenumbruch] 3 Ist auch eine Warze auf der Haut, man muss nicht gleich mit dem Brenneisen kommen.

Lat.: Non est vrenda quaecunque fit (sit) hispida menda. (Reuterdahl, 612.)

Schwed.: Man skal ey swidha alt thz som lodhit aer. (Reuterdahl, 612.)

4 Vmb der Wartzen willen trage ich Händschen.Lehmann, II, 791, 86; Petri, II, 554; Simrock, 11207.

Lat.: Propter verrucas manuum porto chirothecas.


Was.

1 Bäter wat, as gar nicks, seggt dei Düwel, un et dei Bottermelk mit dei Stakelfork. (Mecklenburg.) – Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 28.

2 Besser was, als gar nichts, sagte der Junge, als er ein Kopfstück zur Kirmes bekam.

3 Beter wat, as gar nicks.Bueren, 58; Eichwald, 2092; Hauskalender, I; für Holstein: Schütze, I, 72 u. 98; für Kleve: Firmenich, I, 382, 16.

4 Beter wat as gar nix, se(de) de Wulf, dô frêt he 'n Mügge.Frommann, II, 390, 55; Kern, 879.

Holl.: Beter wat dan niets, zei de wolf, en hij hapte naar eene mug. (Harrebomée, II, 107a.)

5 Better, wo wat is, es wo noch wat kummen soll. (Soest.)

6 Bî allem is wat, un bî wat is noch wat.Schambach, II, 18.

Bei allem ist was und bei „was“ ist noch was, d. i. jede Sache hat ihre Schwierigkeiten; und hat sich erst eine gefunden, so gesellt sich auch leicht noch eine andere hinzu.

7 Bî allen is wat, un bî wat is noch wat, segt de Börgerboë (Bürgerbote). (Hildesheim.) – Hoefer, 91.

8 Bî ollens es wat, un bî wat es auk nix. (Lippe.)

Bei allem ist etwas und bei etwas (manchem) ist auch nichts.

9 Das Was gilt selten, aber das Wie wird immer gelten.

10 Doch war's was, sagte der Fuchs, als ihm eine Mücke in den Hals flog.

11 Eigen Was, wie gut ist das.

„Egen Wat, wo gut is dat; is et wat beknepen, so is et doch unverweten.“ (Grubb, 177.)

12 Es ist doch was, sagt Schnabel.Klix, 122.

13 Es ist doch was, sagt Schnabel, als er beim Fischen mit sieben Reusen einen Frosch gefangen hatte. (Köthen.)

14 Es ist kein Was ohne Weil.Pistor., IV, 73; Körte, 6454; Simrock, 11209.

15 Es ist keiner ohn was.Petri, II, 266.

16 Et is doch wat, har de Schwabe segt, däu har e en Forsk fangen. (Sauerland.)

17 Et maut wuot1 sin, de Billichkait hiät Guot geschapen.Woeste, 66, 39.

1) Etwas, mit Mass.

18 För watt mutt watt wesen.Hauskalender, I; Frommann, V, 427, 46.

19 Für was bekommt man was, sagte der Bettler, und schüttelte eine Laus ab.

Dän.: Noget for noget, sagde Kremmeren, som gav en syenaal for et maaltid. (Prov. dan., 429.)

20 Heute was, morgen Aas.

21 Is beater wat, oasse gar niks. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 65; Bueren, 1073; Hauskalender, I.

22 Is dat ôk wat nix is, Pankôken backen, wo Mehl is?Kern, 986.

Um zu sagen: das ist eine Kleinigkeit.

23 Is doch wat, segt Schnabel, bêter 'n halv Ei as 'n leddigen Dopp.Hoefer, 929.

24 Is doch wat, segt Schnabel, un füng sich 'ne Pogg.Hoefer, 928.

25 Jedem was, ist eine gute Theilung.Körte, 3155.

26 Jedem was, so gibt's kein'n Hass.

Holl.: Alleman wat, dat deelt schoon. – Elk wat, zei de warmoespot, dan heeft niemand te klagen. (Harrebomée, II, 436b.) – Mallic wat, deilt schoon. (Tunn., 3, 13 u. 17, 1.)

Lat.: Da partem cuique vel tu partiris inique. – Da quicquam cui: sic fit divisio pulchre. (Fallersleben, 470.) – Dividit inique nolens partem dare cuique. (Fallersleben, 59.)

27 Jeder watt, ick ditt (dies), du datt. (Rendsburg.)

[Spaltenumbruch] 28 Main, is dat ok wat? Dat is ja man Bücken un Dreihn; man Wullespinnen dat is Arbeit. (Bremen.) – Köster, 253.

29 Oes doch wat, seggt de Jant, schött na 'm Hâfke, on trefft e Mûs. (Pillkallen.) – Frischbier2, 1790.

In Pillkallen lebte um das Jahr 1820 ein Kaufmann Namens Jant, der ein Freund der Jagd war. Einst schoss er nach einem Habicht und fehlte. Zu seinem Erstaunen fiel aber nach dem Schusse eine Maus aus der Luft vor ihm zur Erde nieder, die der Habicht im Schnabel getragen und, durch den Schuss erschreckt, hatte fallen lassen. „Oes doch wat“, tröstete sich der Schütze, und gab so zu obiger Redensart Veranlassung.

30 'S ist doch was, sagt Schnabel, vnd ass die Suppe mit der Gabel.Hoefer, 930.

31 Selber wôs, wie gut äs dôs.Curtze, 362, 571.

32 So was lebt nicht, sagte der Bauer (auch: Schnabel), da fand er eine todte Lerche.Hoefer, 931.

33 'T is doch wat, söä' Schnabel, doa fung 'r 'ne dodige Lark.Schlingmann, 1243.

34 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fratt de Supp met de Gabel.Schlingmann, 1241.

35 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fung sich 'ne Padd.Schlingmann, 1242.

36 'T is wat, seggte Schnabel, un harre 'ne Uetsche fungen. (Wolfenbüttel.) – Gebhard.

37 Tiedelsk wat (zuweilen etwas) is 'n ärlick Henkommen. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 24; Stürenburg, 281b.

38 Up wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, IV, 370.

Wie du mir, so ich dir. „Denn vor watt gehöret wieder watt, sagt der Pommer, Märker und Mäckelbürger.“ (Coler, 779b.)

39 Vör wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, II, 164; Goldschmidt, II, 4; Kern, 1497; für Hannover: Schambach, II, 178; für Strelitz: Firmenich, III, 711, 31; hochdeutsch bei Petri, II, 322; Dähnert, 540a; Grubb, 521.

Für was gehört was. (Henisch, 1440, 14.) Ein Dienst ist den andern werth. Oder: Hat man etwas gegeben, so will man auch etwas wieder haben.

40 Vör wat, mutt wat.Eichwald, 2022; Hauskalender, II.

41 Was? Ein altes Fass mit neuem Boden.Frischbier2, 3974.

42 Was? Es Schübeli Mattegras. Oder: Was? 'Ne broatner Has'.Schweiz, I, 48, 14.

Wird im Ober-Aargau und Emmerthal einem Neugierigen erwidert. Sutermeister (9) führt noch folgende als Antwort auf die Frage „was“ dienende Ausdrücke und Redensarten an: En alte Has und gäng no was. En alte Hos, het 's F. voll Gras. En alte Has mit langen Ohre het 's F. verlorn. Es Hämpveli Gras, wenn's di brönnt so blas. Alti Frau Bas. E nasewiisi Gwundernas. E versunfti Katz, wenn's di biisst so chratz. D' Katz ist die Bas, Hund ist der Vetter, Gaiss frisst gern Blätter.

43 Was für was, nichts für nichts.

Schwed.: Något för något, intet för intet. (Grubb, 574.)

44 Was ist das? heisst's hinter den Zehn Geboten.Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 245.

45 Was? Wenn es regnet, wird's nass.Frischbier2, 3974.

46 Wat iss'n Ântgatt; upp 'n annermal seggt: Wo blêfi?Hauskalender, IV.

47 Wat ligt buten Dîks.Bueren, 1297.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wat (was) und Wortspiel mit Watt oder Watten, diejenige Untiefe des Meeres, die bei niedrigster Ebbe blos liegt, die man also durchwaten kann; besonders heisst so der Zwischenraum zwischen den Inseln und dem Festlande. (Vgl. Stürenburg, 326b.)

48 Wat? Wenn 't regent, is 't nat.Deecke, 14.

Erwiderung, wenn jemand „was“ fragt, und man nicht geneigt ist, das Betreffende noch einmal zu sagen.

49 Wat wêt öck, awer nich alles.Frischbier2, 3975.

Scherzhafte Antwort auf die Frage: Weisst du was?

50 Weisst du was? Ein altes Fass mit neuen Reifen, morgen früh um sieben werd' ich dich ersäufen.

Kinderspruch in Köthen.

51 Wo was ist, da ist der Teufel; wo nichts ist, da ist er zweimal.

52 Wo was ist, da ist gut schneiden.Petri, II, 817.

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[[897]/0903] 3 Ist auch eine Warze auf der Haut, man muss nicht gleich mit dem Brenneisen kommen. Lat.: Non est vrenda quaecunque fit (sit) hispida menda. (Reuterdahl, 612.) Schwed.: Man skal ey swidha alt thz som lodhit aer. (Reuterdahl, 612.) 4 Vmb der Wartzen willen trage ich Händschen. – Lehmann, II, 791, 86; Petri, II, 554; Simrock, 11207. Lat.: Propter verrucas manuum porto chirothecas. Was. 1 Bäter wat, as gar nicks, seggt dei Düwel, un et dei Bottermelk mit dei Stakelfork. (Mecklenburg.) – Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 28. 2 Besser was, als gar nichts, sagte der Junge, als er ein Kopfstück zur Kirmes bekam. 3 Beter wat, as gar nicks. – Bueren, 58; Eichwald, 2092; Hauskalender, I; für Holstein: Schütze, I, 72 u. 98; für Kleve: Firmenich, I, 382, 16. 4 Beter wat as gar nix, se(de) de Wulf, dô frêt he 'n Mügge. – Frommann, II, 390, 55; Kern, 879. Holl.: Beter wat dan niets, zei de wolf, en hij hapte naar eene mug. (Harrebomée, II, 107a.) 5 Better, wo wat is, es wo noch wat kummen soll. (Soest.) 6 Bî allem is wat, un bî wat is noch wat. – Schambach, II, 18. Bei allem ist was und bei „was“ ist noch was, d. i. jede Sache hat ihre Schwierigkeiten; und hat sich erst eine gefunden, so gesellt sich auch leicht noch eine andere hinzu. 7 Bî allen is wat, un bî wat is noch wat, segt de Börgerboë (Bürgerbote). (Hildesheim.) – Hoefer, 91. 8 Bî ollens es wat, un bî wat es auk nix. (Lippe.) Bei allem ist etwas und bei etwas (manchem) ist auch nichts. 9 Das Was gilt selten, aber das Wie wird immer gelten. 10 Doch war's was, sagte der Fuchs, als ihm eine Mücke in den Hals flog. 11 Eigen Was, wie gut ist das. „Egen Wat, wo gut is dat; is et wat beknepen, so is et doch unverweten.“ (Grubb, 177.) 12 Es ist doch was, sagt Schnabel. – Klix, 122. 13 Es ist doch was, sagt Schnabel, als er beim Fischen mit sieben Reusen einen Frosch gefangen hatte. (Köthen.) 14 Es ist kein Was ohne Weil. – Pistor., IV, 73; Körte, 6454; Simrock, 11209. 15 Es ist keiner ohn was. – Petri, II, 266. 16 Et is doch wat, har de Schwabe segt, däu har e en Forsk fangen. (Sauerland.) 17 Et maut wuot1 sin, de Billichkait hiät Guot geschapen. – Woeste, 66, 39. 1) Etwas, mit Mass. 18 För watt mutt watt wesen. – Hauskalender, I; Frommann, V, 427, 46. 19 Für was bekommt man was, sagte der Bettler, und schüttelte eine Laus ab. Dän.: Noget for noget, sagde Kremmeren, som gav en syenaal for et maaltid. (Prov. dan., 429.) 20 Heute was, morgen Aas. 21 Is beater wat, oasse gar niks. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 65; Bueren, 1073; Hauskalender, I. 22 Is dat ôk wat nix is, Pankôken backen, wo Mehl is? – Kern, 986. Um zu sagen: das ist eine Kleinigkeit. 23 Is doch wat, segt Schnabel, bêter 'n halv Ei as 'n leddigen Dopp. – Hoefer, 929. 24 Is doch wat, segt Schnabel, un füng sich 'ne Pogg. – Hoefer, 928. 25 Jedem was, ist eine gute Theilung. – Körte, 3155. 26 Jedem was, so gibt's kein'n Hass. Holl.: Alleman wat, dat deelt schoon. – Elk wat, zei de warmoespot, dan heeft niemand te klagen. (Harrebomée, II, 436b.) – Mallic wat, deilt schoon. (Tunn., 3, 13 u. 17, 1.) Lat.: Da partem cuique vel tu partiris inique. – Da quicquam cui: sic fit divisio pulchre. (Fallersleben, 470.) – Dividit inique nolens partem dare cuique. (Fallersleben, 59.) 27 Jeder watt, ick ditt (dies), du datt. (Rendsburg.) 28 Main, is dat ok wat? Dat is ja man Bücken un Dreihn; man Wullespinnen dat is Arbeit. (Bremen.) – Köster, 253. 29 Oes doch wat, seggt de Jant, schött na 'm Hâfke, on trefft e Mûs. (Pillkallen.) – Frischbier2, 1790. In Pillkallen lebte um das Jahr 1820 ein Kaufmann Namens Jant, der ein Freund der Jagd war. Einst schoss er nach einem Habicht und fehlte. Zu seinem Erstaunen fiel aber nach dem Schusse eine Maus aus der Luft vor ihm zur Erde nieder, die der Habicht im Schnabel getragen und, durch den Schuss erschreckt, hatte fallen lassen. „Oes doch wat“, tröstete sich der Schütze, und gab so zu obiger Redensart Veranlassung. 30 'S ist doch was, sagt Schnabel, vnd ass die Suppe mit der Gabel. – Hoefer, 930. 31 Selber wôs, wie gut äs dôs. – Curtze, 362, 571. 32 So was lebt nicht, sagte der Bauer (auch: Schnabel), da fand er eine todte Lerche. – Hoefer, 931. 33 'T is doch wat, söä' Schnabel, doa fung 'r 'ne dodige Lark. – Schlingmann, 1243. 34 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fratt de Supp met de Gabel. – Schlingmann, 1241. 35 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fung sich 'ne Padd. – Schlingmann, 1242. 36 'T is wat, seggte Schnabel, un harre 'ne Uetsche fungen. (Wolfenbüttel.) – Gebhard. 37 Tiedelsk wat (zuweilen etwas) is 'n ärlick Henkommen. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 24; Stürenburg, 281b. 38 Up wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, IV, 370. Wie du mir, so ich dir. „Denn vor watt gehöret wieder watt, sagt der Pommer, Märker und Mäckelbürger.“ (Coler, 779b.) 39 Vör wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, II, 164; Goldschmidt, II, 4; Kern, 1497; für Hannover: Schambach, II, 178; für Strelitz: Firmenich, III, 711, 31; hochdeutsch bei Petri, II, 322; Dähnert, 540a; Grubb, 521. Für was gehört was. (Henisch, 1440, 14.) Ein Dienst ist den andern werth. Oder: Hat man etwas gegeben, so will man auch etwas wieder haben. 40 Vör wat, mutt wat. – Eichwald, 2022; Hauskalender, II. 41 Was? Ein altes Fass mit neuem Boden. – Frischbier2, 3974. 42 Was? Es Schübeli Mattegras. Oder: Was? 'Ne broatner Has'. – Schweiz, I, 48, 14. Wird im Ober-Aargau und Emmerthal einem Neugierigen erwidert. Sutermeister (9) führt noch folgende als Antwort auf die Frage „was“ dienende Ausdrücke und Redensarten an: En alte Has und gäng no was. En alte Hos, het 's F. voll Gras. En alte Has mit langen Ohre het 's F. verlorn. Es Hämpveli Gras, wenn's di brönnt so blas. Alti Frau Bas. E nasewiisi Gwundernas. E versunfti Katz, wenn's di biisst so chratz. D' Katz ist die Bas, Hund ist der Vetter, Gaiss frisst gern Blätter. 43 Was für was, nichts für nichts. Schwed.: Något för något, intet för intet. (Grubb, 574.) 44 Was ist das? heisst's hinter den Zehn Geboten. – Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 245. 45 Was? Wenn es regnet, wird's nass. – Frischbier2, 3974. 46 Wat iss'n Ântgatt; upp 'n annermal seggt: Wo blêfi? – Hauskalender, IV. 47 Wat ligt buten Dîks. – Bueren, 1297. Scherzhafte Antwort auf die Frage, wat (was) und Wortspiel mit Watt oder Watten, diejenige Untiefe des Meeres, die bei niedrigster Ebbe blos liegt, die man also durchwaten kann; besonders heisst so der Zwischenraum zwischen den Inseln und dem Festlande. (Vgl. Stürenburg, 326b.) 48 Wat? Wenn 't regent, is 't nat. – Deecke, 14. Erwiderung, wenn jemand „was“ fragt, und man nicht geneigt ist, das Betreffende noch einmal zu sagen. 49 Wat wêt öck, awer nich alles. – Frischbier2, 3975. Scherzhafte Antwort auf die Frage: Weisst du was? 50 Weisst du was? Ein altes Fass mit neuen Reifen, morgen früh um sieben werd' ich dich ersäufen. Kinderspruch in Köthen. 51 Wo was ist, da ist der Teufel; wo nichts ist, da ist er zweimal. 52 Wo was ist, da ist gut schneiden. – Petri, II, 817.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [897]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/903>, abgerufen am 27.04.2024.