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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 7 Wechseln macht fehlen. - Wendvnmut, VII, 162.

*8 Der kann wechseln. (Nürtingen.)

Er bleibt keine Antwort schuldig, er hat ein gutes Mundstück, er hat's Maul auf dem rechten Flecke, er ist nicht aufs Maul gefallen, dem ist's Zungenband gelöst.

*9 Wechsel mi doch e Fennig! (Ostpreuss.)


Wechselrecht.

* Er verfährt mit ihm nach Wechselrecht.

Lat.: Ex syngrapha agere. (Erasm., 814; Faselius, 80; Philippi, I, 145.)


Wechselwagen.

* Es geht mit dem Wechselwagen. (Köthen.)

D. h. mit doppeltem Fuhrwerk in wechselnder Weise.


Weck.

1 Mit dem Weck kann man das Brot ersparen. - Simrock, 11254a.

2 Weck macht faul seck. - Gruter, II, 101; Lehmann, II, 867, 100.

*3 Dös ist wie der Weck auf'm Lade(n). (Ulm.)

Es hat wie dieser einen bestimmten Preis, oder es ist so bestimmt, so sicher.

*4 Weck, weck, weck, gras' lieber an der Heck, ruft die Wachtel den im Walde grasenden Mädchen zu. - Stöber, Mähren, 21.


Weckbrei.

Wenn's Weckbrei ränt (regnet), dann han mir kein Löffel. (Eifel.) (S. Brei.)


Wecke.

De Wecke is gut legge.


Wecken.

1 Wecken geschieht allezeit mit Schrecken.

2 Wer Wecken (Keile) will einschlagen, der muss derb draufschlagen.


Wecker.

Ein guter Wecker an der Uhr erhält die Gesundheit.


Weckzahn.

* Die Weckzähne sind ihm ausgefallen. (Eifel.)


Wedde.

Up enne Wedde mott me nergen hinnegohn, dat hät doch kenne Ort. (Waldeck.) - Curtze, 332, 224.


Wedel.

1 Seigs Wedel1 oder Neu2, wenn gut Wetter ist, so heu. (Luzern.)

1) Abnehmender Mond.

2) Neumond.

*2 Er schlägt es auf den Wedel. (Nürtingen.)

Unterschlägt es.


Wedeln.

* S isch g'wedelet und putzt. (Solothurn.) - Schild, 96, 433; Sutermeister, 91.

Wedelen = Wedeln, Reiswelle, Reisbündel machen. Wenn die Wellen gebunden sind, werden sie mit dem "Gertel", einem Handbeil, aufgeputzt. Sinn: die Sache ist fertig, die Angelegenheit ist beendet.


Wedemann.

De en Wedemann1 nimmt, de Pött un Prullen find. - Eichwald, 2029.

1) Witwer (s. d.).


Wedner, s. Witwer.

1 De en Wedner nimt, de Potten un Prüllen find't. - Hauskalender, II.

2 'N Wädener hett 'n grot Gerief, kann alltos proten van 't erste Weif. - Stürenburg, 320a.

3 Wedner is 'n grot Gerief, 't schlimmst is, he spreckt alltos van 't erste Weif. - Hauskalender, II.


Weg (Subst.).

1 A guter Weg krumm, ist nint um. (Deisslingen.) - Birlinger, 203.

2 Ach Gott, den Weg möten wi all, säd' de oll Frau, dor füert de Schinner mit de Koh aut'n Stall. - Hoefer, 295; Schlingmann, 461.

"Einer Fraw war die Kuh gestorben. Als dieselbe vom Schinder nach der Schindergrub gefährtet ward, sagt sie: was ist da zu thun, wir müssen alle diesen Weg." (Zinkgref, IV, 281.)

3 Alle Wähg gont no Rom. (Düren.) - Firmenich, I, 482, 8.

4 Alle wege des herrn sint warhet. - Hoefer, B. Waldis Parabel vom verlorenen Sohn.

[Spaltenumbruch] 5 Alle Wege führen nach Rom.

Derselbe Zweck kann auf verschiedene Weise erreicht werden.

Frz.: Tous chemins vont a Rome. (Lendroy, 369.)

Schwed.: Alla wägar föra till Rom. (Wensell, 6.)

6 Alle Wege führen nach Rom, aber mancher eher als der andere. - Simrock, 8497; Hesekiel, 35.

It.: Ogni strada va a Roma, mal' una e piu corta dell' altra. (Pazzaglia, 364, 3.)

7 Alle Wege führen nach Rom, sagte jener, ich gehe über Herrnhut.

Kladderadatsch (1872, S. 87) parodirt: "Alle Wege führen nach Rom, sagt Koszmian, da reiste er mit dem Peterspfennig nach Homburg."

8 Alte Weg' und alte Freund' allezeit die besten seind.

Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Binder I, 152; II, 398; Chaos, 51; Gaal, 514; Gartner, 21; Philippi, I, 69; Seybold, 62.) - Nemo viam veterem nec amici spernat amorem. (Reuterdahl, 573.)

Schwed.: Man skal ey forsma gambla vini ök ey gambla vaegha. (Reuterdahl, 573.)

9 Alte Wege vnd alte Freunde soll man in Ehren (Würden) halten. - Petri, II, 12; Lehmann, II, 27, 36; Simrock, 2716; Grubb, 240.

Engl.: Old friends and old wine are best.

Frz.: Vieux amis, vieux ecus.

It.: Amico e vino vogliono essere vecchi.

Schwed.: Gamla wänner och gamla wägar swika inte gerna. (Marin, 13.)

10 Am Wege enden alte Pferde und alte Soldaten ihr Leben.

Holl.: Aan den weg en aan de straat rekken oude paarden en trouwe veteranen hun leven. (Harrebomee, II, 446a.)

11 An leffen Wai wanert 'm lagt. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 241.

Einen lieben Weg wandert man leicht.

12 An Wai diar altidj gingen waardt, diar wekst nian gers. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 241.

Auf einem Wege, der allezeit gegangen wird, wächst kein Gras.

13 Auch auf breitem Wege kann man sich verirren.

Lat.: Compita sunt plura fausti quibus actio pura. (Reuterdahl, 136.)

Schwed.: Widh, aero waegha moth sael aer thaen som wael gör. (Reuterdahl, 136.)

14 Auf allgemeinem (betretenem) Wege wächst nicht leicht Gras. - Pistor., X, 100.

Besonders mit Bezug auf die Kinderlosigkeit leichter Dirnen (Demi-monde). Bei einem Handel, auf den sich fast ein jeder legt, ist wenig zu gewinnen. Wo viel Verkäufer und wenig Käufer sind, fällt immer die Messe schlecht aus.

Engl.: Grass grows not upon the high-way. (Gaal, 805.)

Frz.: A chemin battu il ne croit point d'herbe. (Leroux, I, 50; Gaal, 805; Lendroy, 361.)

Holl.: Op een pad, dat veel begann wordt, wost geen koren. - Op eenen betreden weg wast geen gras. (Harrebomee, II, 167b u. 448a.)

Schwed.: Det wäxer intet gjärna gras a allmanna wägen. (Törning, 29.)

15 Auf bekanntem Wege ermüdet man nicht. - Schlechta, 499.

16 Auf bekanntem Wege und mit alten Freunden geht man wohl.

Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Philippi, I, 69.)

17 Auf betretenem Wege geht man am sichersten.

Frz.: Dans bien des choses il faut toujours suivre le chemin battu. - Il n'y a rien de si saur que de toujours suivre le chemin battu. (Lendroy, 115 u. 365.)

18 Auf bösem Wege muss man sich fördern. - Winckler, V, 18.

19 Auf dem Wege, den viele gehen, wächst kein Gras. - Simrock, 11263.

20 Auf dem Wege schultert man die Bürde.

Wenn man nur erst Hand an die Sache gelegt hat, so kann man während der Ausführung noch manches daran verbessern.

It.: Per camino s'acconciano le some. (Pazzaglia, 38.)

21 Auf dem Wege zum Heile steht: Wanderer, eile! - Lohrengel, I, 57.

22 Auf dem Wege zum Himmel muss man sich biegen und schmiegen.

Holl.: De weg naar den hemel is zoo naauw, dat het hemd nog uit moet. (Harrebomee, II, 446.)

[Spaltenumbruch] 7 Wechseln macht fehlen.Wendvnmut, VII, 162.

*8 Der kann wechseln. (Nürtingen.)

Er bleibt keine Antwort schuldig, er hat ein gutes Mundstück, er hat's Maul auf dem rechten Flecke, er ist nicht aufs Maul gefallen, dem ist's Zungenband gelöst.

*9 Wechsel mi doch e Fennig! (Ostpreuss.)


Wechselrecht.

* Er verfährt mit ihm nach Wechselrecht.

Lat.: Ex syngrapha agere. (Erasm., 814; Faselius, 80; Philippi, I, 145.)


Wechselwagen.

* Es geht mit dem Wechselwagen. (Köthen.)

D. h. mit doppeltem Fuhrwerk in wechselnder Weise.


Weck.

1 Mit dem Weck kann man das Brot ersparen.Simrock, 11254a.

2 Weck macht faul seck.Gruter, II, 101; Lehmann, II, 867, 100.

*3 Dös ist wie der Weck auf'm Lade(n). (Ulm.)

Es hat wie dieser einen bestimmten Preis, oder es ist so bestimmt, so sicher.

*4 Weck, weck, weck, gras' lieber an der Heck, ruft die Wachtel den im Walde grasenden Mädchen zu.Stöber, Mähren, 21.


Weckbrei.

Wenn's Weckbrei ränt (regnet), dann han mir kein Löffel. (Eifel.) (S. Brei.)


Wecke.

De Wecke is gut legge.


Wecken.

1 Wecken geschieht allezeit mit Schrecken.

2 Wer Wecken (Keile) will einschlagen, der muss derb draufschlagen.


Wecker.

Ein guter Wecker an der Uhr erhält die Gesundheit.


Weckzahn.

* Die Weckzähne sind ihm ausgefallen. (Eifel.)


Wedde.

Up enne Wedde mott me nêrgen hinnegohn, dat hät doch kenne Ôrt. (Waldeck.) – Curtze, 332, 224.


Wedel.

1 Seigs Wedel1 oder Neu2, wenn gut Wetter ist, so heu. (Luzern.)

1) Abnehmender Mond.

2) Neumond.

*2 Er schlägt es auf den Wedel. (Nürtingen.)

Unterschlägt es.


Wedeln.

* S isch g'wedelet und putzt. (Solothurn.) – Schild, 96, 433; Sutermeister, 91.

Wedelen = Wedeln, Reiswelle, Reisbündel machen. Wenn die Wellen gebunden sind, werden sie mit dem „Gertel“, einem Handbeil, aufgeputzt. Sinn: die Sache ist fertig, die Angelegenheit ist beendet.


Wedemann.

De en Wedemann1 nimmt, de Pött un Prullen find.Eichwald, 2029.

1) Witwer (s. d.).


Wedner, s. Witwer.

1 De en Wedner nimt, de Potten un Prüllen find't.Hauskalender, II.

2 'N Wädener hett 'n grôt Gerief, kann alltôs proten van 't êrste Wîf.Stürenburg, 320a.

3 Wedner is 'n grot Gerief, 't schlimmst is, he spreckt alltos van 't êrste Wîf.Hauskalender, II.


Weg (Subst.).

1 A guter Weg krumm, ist nint um. (Deisslingen.) – Birlinger, 203.

2 Ach Gott, den Weg möten wi all, säd' de oll Frû, dôr füert de Schinner mit de Koh ût'n Stall.Hoefer, 295; Schlingmann, 461.

„Einer Fraw war die Kuh gestorben. Als dieselbe vom Schinder nach der Schindergrub gefährtet ward, sagt sie: was ist da zu thun, wir müssen alle diesen Weg.“ (Zinkgref, IV, 281.)

3 Alle Wähg gônt nô Rom. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 8.

4 Alle wege des herrn sint warhet.Hoefer, B. Waldis Parabel vom verlorenen Sohn.

[Spaltenumbruch] 5 Alle Wege führen nach Rom.

Derselbe Zweck kann auf verschiedene Weise erreicht werden.

Frz.: Tous chemins vont à Rome. (Lendroy, 369.)

Schwed.: Alla wägar föra till Rom. (Wensell, 6.)

6 Alle Wege führen nach Rom, aber mancher eher als der andere.Simrock, 8497; Hesekiel, 35.

It.: Ogni strada và a Roma, mal' una è più corta dell' altra. (Pazzaglia, 364, 3.)

7 Alle Wege führen nach Rom, sagte jener, ich gehe über Herrnhut.

Kladderadatsch (1872, S. 87) parodirt: „Alle Wege führen nach Rom, sagt Koszmian, da reiste er mit dem Peterspfennig nach Homburg.“

8 Alte Weg' und alte Freund' allezeit die besten seind.

Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Binder I, 152; II, 398; Chaos, 51; Gaal, 514; Gartner, 21; Philippi, I, 69; Seybold, 62.) – Nemo viam veterem nec amici spernat amorem. (Reuterdahl, 573.)

Schwed.: Man skal ey forsma gambla vini ök ey gambla vaegha. (Reuterdahl, 573.)

9 Alte Wege vnd alte Freunde soll man in Ehren (Würden) halten.Petri, II, 12; Lehmann, II, 27, 36; Simrock, 2716; Grubb, 240.

Engl.: Old friends and old wine are best.

Frz.: Vieux amis, vieux écus.

It.: Amico e vino vogliono essere vecchi.

Schwed.: Gamla wänner och gamla wägar swika inte gerna. (Marin, 13.)

10 Am Wege enden alte Pferde und alte Soldaten ihr Leben.

Holl.: Aan den weg en aan de straat rekken oude paarden en trouwe veteranen hun leven. (Harrebomée, II, 446a.)

11 An leffen Wâi wânert 'm lagt. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 241.

Einen lieben Weg wandert man leicht.

12 An Wâi diar altidj gingen waardt, diar wêkst nian gêrs. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 241.

Auf einem Wege, der allezeit gegangen wird, wächst kein Gras.

13 Auch auf breitem Wege kann man sich verirren.

Lat.: Compita sunt plura fausti quibus actio pura. (Reuterdahl, 136.)

Schwed.: Widh, aero waegha moth sael aer thaen som wael gör. (Reuterdahl, 136.)

14 Auf allgemeinem (betretenem) Wege wächst nicht leicht Gras.Pistor., X, 100.

Besonders mit Bezug auf die Kinderlosigkeit leichter Dirnen (Demi-monde). Bei einem Handel, auf den sich fast ein jeder legt, ist wenig zu gewinnen. Wo viel Verkäufer und wenig Käufer sind, fällt immer die Messe schlecht aus.

Engl.: Grass grows not upon the high-way. (Gaal, 805.)

Frz.: A chemin battu il ne croit point d'herbe. (Leroux, I, 50; Gaal, 805; Lendroy, 361.)

Holl.: Op een pad, dat veel begann wordt, wost geen koren. – Op eenen betreden weg wast geen gras. (Harrebomée, II, 167b u. 448a.)

Schwed.: Det wäxer intet gjärna grås å allmanna wägen. (Törning, 29.)

15 Auf bekanntem Wege ermüdet man nicht.Schlechta, 499.

16 Auf bekanntem Wege und mit alten Freunden geht man wohl.

Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Philippi, I, 69.)

17 Auf betretenem Wege geht man am sichersten.

Frz.: Dans bien des choses il faut toujours suivre le chemin battu. – Il n'y a rien de si sûr que de toujours suivre le chemin battu. (Lendroy, 115 u. 365.)

18 Auf bösem Wege muss man sich fördern.Winckler, V, 18.

19 Auf dem Wege, den viele gehen, wächst kein Gras.Simrock, 11263.

20 Auf dem Wege schultert man die Bürde.

Wenn man nur erst Hand an die Sache gelegt hat, so kann man während der Ausführung noch manches daran verbessern.

It.: Per camino s'acconciano le some. (Pazzaglia, 38.)

21 Auf dem Wege zum Heile steht: Wanderer, eile!Lohrengel, I, 57.

22 Auf dem Wege zum Himmel muss man sich biegen und schmiegen.

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[[921]/0927] 7 Wechseln macht fehlen. – Wendvnmut, VII, 162. *8 Der kann wechseln. (Nürtingen.) Er bleibt keine Antwort schuldig, er hat ein gutes Mundstück, er hat's Maul auf dem rechten Flecke, er ist nicht aufs Maul gefallen, dem ist's Zungenband gelöst. *9 Wechsel mi doch e Fennig! (Ostpreuss.) Wechselrecht. * Er verfährt mit ihm nach Wechselrecht. Lat.: Ex syngrapha agere. (Erasm., 814; Faselius, 80; Philippi, I, 145.) Wechselwagen. * Es geht mit dem Wechselwagen. (Köthen.) D. h. mit doppeltem Fuhrwerk in wechselnder Weise. Weck. 1 Mit dem Weck kann man das Brot ersparen. – Simrock, 11254a. 2 Weck macht faul seck. – Gruter, II, 101; Lehmann, II, 867, 100. *3 Dös ist wie der Weck auf'm Lade(n). (Ulm.) Es hat wie dieser einen bestimmten Preis, oder es ist so bestimmt, so sicher. *4 Weck, weck, weck, gras' lieber an der Heck, ruft die Wachtel den im Walde grasenden Mädchen zu. – Stöber, Mähren, 21. Weckbrei. Wenn's Weckbrei ränt (regnet), dann han mir kein Löffel. (Eifel.) (S. Brei.) Wecke. De Wecke is gut legge. Wecken. 1 Wecken geschieht allezeit mit Schrecken. 2 Wer Wecken (Keile) will einschlagen, der muss derb draufschlagen. Wecker. Ein guter Wecker an der Uhr erhält die Gesundheit. Weckzahn. * Die Weckzähne sind ihm ausgefallen. (Eifel.) Wedde. Up enne Wedde mott me nêrgen hinnegohn, dat hät doch kenne Ôrt. (Waldeck.) – Curtze, 332, 224. Wedel. 1 Seigs Wedel1 oder Neu2, wenn gut Wetter ist, so heu. (Luzern.) 1) Abnehmender Mond. 2) Neumond. *2 Er schlägt es auf den Wedel. (Nürtingen.) Unterschlägt es. Wedeln. * S isch g'wedelet und putzt. (Solothurn.) – Schild, 96, 433; Sutermeister, 91. Wedelen = Wedeln, Reiswelle, Reisbündel machen. Wenn die Wellen gebunden sind, werden sie mit dem „Gertel“, einem Handbeil, aufgeputzt. Sinn: die Sache ist fertig, die Angelegenheit ist beendet. Wedemann. De en Wedemann1 nimmt, de Pött un Prullen find. – Eichwald, 2029. 1) Witwer (s. d.). Wedner, s. Witwer. 1 De en Wedner nimt, de Potten un Prüllen find't. – Hauskalender, II. 2 'N Wädener hett 'n grôt Gerief, kann alltôs proten van 't êrste Wîf. – Stürenburg, 320a. 3 Wedner is 'n grot Gerief, 't schlimmst is, he spreckt alltos van 't êrste Wîf. – Hauskalender, II. Weg (Subst.). 1 A guter Weg krumm, ist nint um. (Deisslingen.) – Birlinger, 203. 2 Ach Gott, den Weg möten wi all, säd' de oll Frû, dôr füert de Schinner mit de Koh ût'n Stall. – Hoefer, 295; Schlingmann, 461. „Einer Fraw war die Kuh gestorben. Als dieselbe vom Schinder nach der Schindergrub gefährtet ward, sagt sie: was ist da zu thun, wir müssen alle diesen Weg.“ (Zinkgref, IV, 281.) 3 Alle Wähg gônt nô Rom. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 8. 4 Alle wege des herrn sint warhet. – Hoefer, B. Waldis Parabel vom verlorenen Sohn. 5 Alle Wege führen nach Rom. Derselbe Zweck kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Frz.: Tous chemins vont à Rome. (Lendroy, 369.) Schwed.: Alla wägar föra till Rom. (Wensell, 6.) 6 Alle Wege führen nach Rom, aber mancher eher als der andere. – Simrock, 8497; Hesekiel, 35. It.: Ogni strada và a Roma, mal' una è più corta dell' altra. (Pazzaglia, 364, 3.) 7 Alle Wege führen nach Rom, sagte jener, ich gehe über Herrnhut. Kladderadatsch (1872, S. 87) parodirt: „Alle Wege führen nach Rom, sagt Koszmian, da reiste er mit dem Peterspfennig nach Homburg.“ 8 Alte Weg' und alte Freund' allezeit die besten seind. Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Binder I, 152; II, 398; Chaos, 51; Gaal, 514; Gartner, 21; Philippi, I, 69; Seybold, 62.) – Nemo viam veterem nec amici spernat amorem. (Reuterdahl, 573.) Schwed.: Man skal ey forsma gambla vini ök ey gambla vaegha. (Reuterdahl, 573.) 9 Alte Wege vnd alte Freunde soll man in Ehren (Würden) halten. – Petri, II, 12; Lehmann, II, 27, 36; Simrock, 2716; Grubb, 240. Engl.: Old friends and old wine are best. Frz.: Vieux amis, vieux écus. It.: Amico e vino vogliono essere vecchi. Schwed.: Gamla wänner och gamla wägar swika inte gerna. (Marin, 13.) 10 Am Wege enden alte Pferde und alte Soldaten ihr Leben. Holl.: Aan den weg en aan de straat rekken oude paarden en trouwe veteranen hun leven. (Harrebomée, II, 446a.) 11 An leffen Wâi wânert 'm lagt. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 241. Einen lieben Weg wandert man leicht. 12 An Wâi diar altidj gingen waardt, diar wêkst nian gêrs. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 241. Auf einem Wege, der allezeit gegangen wird, wächst kein Gras. 13 Auch auf breitem Wege kann man sich verirren. Lat.: Compita sunt plura fausti quibus actio pura. (Reuterdahl, 136.) Schwed.: Widh, aero waegha moth sael aer thaen som wael gör. (Reuterdahl, 136.) 14 Auf allgemeinem (betretenem) Wege wächst nicht leicht Gras. – Pistor., X, 100. Besonders mit Bezug auf die Kinderlosigkeit leichter Dirnen (Demi-monde). Bei einem Handel, auf den sich fast ein jeder legt, ist wenig zu gewinnen. Wo viel Verkäufer und wenig Käufer sind, fällt immer die Messe schlecht aus. Engl.: Grass grows not upon the high-way. (Gaal, 805.) Frz.: A chemin battu il ne croit point d'herbe. (Leroux, I, 50; Gaal, 805; Lendroy, 361.) Holl.: Op een pad, dat veel begann wordt, wost geen koren. – Op eenen betreden weg wast geen gras. (Harrebomée, II, 167b u. 448a.) Schwed.: Det wäxer intet gjärna grås å allmanna wägen. (Törning, 29.) 15 Auf bekanntem Wege ermüdet man nicht. – Schlechta, 499. 16 Auf bekanntem Wege und mit alten Freunden geht man wohl. Lat.: Calles antiquos serves, veteres et amicos. (Philippi, I, 69.) 17 Auf betretenem Wege geht man am sichersten. Frz.: Dans bien des choses il faut toujours suivre le chemin battu. – Il n'y a rien de si sûr que de toujours suivre le chemin battu. (Lendroy, 115 u. 365.) 18 Auf bösem Wege muss man sich fördern. – Winckler, V, 18. 19 Auf dem Wege, den viele gehen, wächst kein Gras. – Simrock, 11263. 20 Auf dem Wege schultert man die Bürde. Wenn man nur erst Hand an die Sache gelegt hat, so kann man während der Ausführung noch manches daran verbessern. It.: Per camino s'acconciano le some. (Pazzaglia, 38.) 21 Auf dem Wege zum Heile steht: Wanderer, eile! – Lohrengel, I, 57. 22 Auf dem Wege zum Himmel muss man sich biegen und schmiegen. Holl.: De weg naar den hemel is zoo naauw, dat het hemd nog uit moet. (Harrebomée, II, 446.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [921]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/927>, abgerufen am 27.04.2024.