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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 31 Schmeckst du prächtig, rief der Hecht, und biss in den Angelhaken.

32 Schmeckt am besten, wass man nich bezohlen darf. - Robinson, 184.

33 Was eym wol schmackt, das ist sein speis. - Fischart, Bkb., 35b.

34 Was mir nicht schmeckt, das schmeckt einem andern.

Böhm.: Co se nam uz prejida, to chudy rad dojida. (Celakovsky, 178.)

35 Was mir nicht schmeckt, schmeckt meinem Freunde auch nicht. - Blass, 21.

36 Was schmeckt dem Mund, ist dem Herzen gesund.

Holl.: Al wat smakt aan den mond, is het hart gezond. (Harrebomee, II, 96b.)

37 Was schmeckt unversucht, sagte der Abt zur Jungfrau. - Hoefer, 2.

38 Was süss schmeckt, muss oft sauer erworben werden. - Gaal, 1489.

39 Was wohl schmeckt, schadet nicht. (Wend. Lausitz.)

40 Wear's z'airst schmeckt, dear hat verzett1. (Ulm.)

1) Verschüttet = angestellt.

41 Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören. - Blum, 583; Bremser, 4; Bücking, 45; Gaal, 124; Siebenkees, 9; Henisch, 950, 3; Simrock, 9114; Körte, 6709.

Damit keine Ueberfüllung des Magens stattfindet. Diese würde nämlich nie geschehen, wenn stets, sobald dem Magen die zur Ernährung genügende Nahrungsmenge zugeführt worden ist, das Gefühl der Sättigung einträte. Das ist aber nicht der Fall. Sehr oft ist das Nahrungsbedürfniss längst befriedigt und das Sättigungsgefühl ist nicht vorhanden. Vgl. den Artikel Der Magen und unser Behagen von W. Baer in der Allgemeinen Familien-Zeitung, 1872, Nr. 17, S. 335.

42 Wer am ersten schmackt, dem geht es aus dem Sack. - Gruter, III, 106.

43 Wer's schmeckt, der hat's g'heckt, und wer lacht, der hat's g'macht. (Franken.)

In Bezug auf ungebührliche Aufführung.

44 Will't smecken? segt Nelke, 't sind Pillen. (Hildesheim.) - Hoefer, 787.

45 Wohl dem, dem's schmeckt und er hat nichts, der bleibt immer bei Appetit. - Klix, 124.

46 Wohl dem, dem's schmeckt und hat was. (Köthen.)

47 Woll dem, dem't schmecket un hät nix. (Waldeck.) - Curtze, 328, 171.

Eine scherzhafte Umwandlung des ursprünglichen Schlusssatzes: und hat was.

48 Wun et um bieste schmakt, sal em vum Däsch afschton. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 954.

*49 A dem schmöckti1 kei Hund. (Aargau.) - Schweiz, II, 144, 20.

1) Hier in dem Sinne von riechen. (Vgl. Stalder, II, 335.) Der ist so verachtet, dass ihn kein Hund anriecht.

*50 Da schmeckt's1 nit nach Kicheli. (Franken.)

1) D. i. riecht es.

*51 Dä schmückt1 de Brotis. (Luzern.)

Mundartlich für: riechen.

*52 Das schmackt nach Klotzmann. - Lehmann, 655, 43.

*53 Das schmecket wie Haberstro. - Mathesy, 201b.

*54 Das schmeckt bi a tauder Jüd. (Henneberg.)

*55 Das schmeckt nach mehr. - Klix, 80.

Holl.: Dat is leelijk goed, geef mij nog voor een oordje. - Dat smaakt naar teer, had ik maar meer. (Harrebomee, II, 327a.)

*56 Das schmeckt, um Katze und Hund zu vergeben.

Von schlechter Speise, verdorbenem Getränk.

*57 Das schmeckt wie dem Hunde das Hechellecken.

Sehr unangenehm.

*58 Das schmeckt wie ein roher Kohlstrunk.

Holl.: Het smaakt als een koolstronk. (Harrebomee, II, 314a.)

*59 Das schmeckt wie Hasenbraten.

Gut. Der Spanier dagegen sagt: Wenn du schlecht essen willst, so iss den Hasen gebraten. In Toscana heisst es wiederum: Wer Hasen isst, lacht sieben Tage. (Magazin, 1863, 604.) In deutschen Sprichwörtern kommt der Hase hauptsächlich im Pfeffer vor. (S. Hase 172.)

[Spaltenumbruch] *60 Das schmeckt wie Honig nach Ostern.

Jüdisch-deutsch heisst es: Es hot a Taam (Geschmack) wie a Häring nuch S'rodepost (vom polnischen Srodoposcie = Mittfasten). Um die Zeit der Fastenmitte sollen die Heringe schlecht im Geschmack werden.

*61 Das schmeckt wie Kästelhonig. - Klix, 80.

*62 Das schmeckt wie Nessel mit Meerrettich.

Von hässlichen und langweiligen Frauenzimmern sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Sie hota Taam (Geschmack) wie Pockschiwe mit Chrein. Pokschiwe vom polnischen pokrzywa = Brennessel, Chrein vom polnischen chrzan = Meerrettich.

*63 Das schmeckt wie Pfefferkuchen.

Holl.: Dat smaakt als peperkoek. ( Harrebomee, I, 426a.)

*64 Das schmeckt wie Tafft und Bindfaden. (Stettin.)

Wol in dem Sinne von "passen", um eine unpassende Verbindung zu schildern. Wie das Auge verletzt werden würde, wenn man feinen Seidenstoff mit Bindfaden nähte, so würden der Gaum und die Zunge durch die betreffende Verbindung verletzt.

*65 Das schmeckt wie Tuppeltaff1. (Schles.)

1) Doppeltaffet.

*66 Dat schmeckt, as wenn de Hund Plum frett. (Danzig.) - Frischbier2, 3351.

*67 Dat schmeckt as wenn imes en Engel op de Tong pest. (Niederrhein.)

Das schmeckt so süss, als wenn einem ein Engel auf die Zunge pisste.

*68 Dat schmeckt imma noa mea. (Ukermark.)

*69 Dat schmeckt, Katt on Hund to vergewe. - Frischbier2, 3352.

*70 Dat schmeckt nich na Fisch noch Flesch. - Lauremberg, III, 350.

*71 Dat schmeckt wie Taft on Damast. - Frischbier2, 3354.

D. i. sehr gut.

*72 Dat smeckt all na de Harbarge (oder na 't Schapp). - Richey, 88; Schütze, II, 103; hochdeutsch bei Eiselein, 292.

Von Speisen, die zu lange im Schranke gestanden und angezogen sind.

*73 Dat smeckt as en Fust ant Ohr. (Holst.) - Schütze, III, 177.

Etwa wie eine Ohrfeige.

*74 Dat smeckt as Schöttelwater1. - Stürenburg, 232b; Eichwald, 2024.

1) Spülicht vom Reinigen des Tischgeschirrs. Hat einen laulichten, faden, eklichen Geschmack.

Holl.: Dat smaakt als scharrebier op den tap. (Harrebomee, II, 325a.)

*75 Dat smeckt na mer. (Holst.) - Schütze, III, 92; Dähnert, 303a.

Schmeckt so gut, dass man mehr davon begehrt.

*76 Dat smekt, man schull de Finger darna licken. - Eichwald, 504.

*77 Dit schmackt üs Kneppel üp Haud. (Sylt.)

Das schmeckt wie Knüppel auf den Kopf.

*78 Er geit goh schmöcke (riechen). (Solothurn.) - Schild, 92, 386.

Von Haus zu Haus vor die Fenster gehen, um zu sehen, wer darin ist.

*79 Er schmeckt an ein zwibel wie ein schneider, so hat er gnug. (S. Leben, Verb., 354.) - Franck, II, 73a.

Der sehr wenig geniesst.

*80 Er schmeckt den Braten.

*81 Er schmeckt nach dem Dorfe.

*82 Er schmeckt wie ein vngesaltzen Wasser Sup. - Eyering, III, 422.

*83 Er schmeckt1, wo die Katze im Heu liegt.

1) Schwäbisch für riechen.

*84 Er schmöckt e Brut. - Sutermeister, 101.

Beim Nasenreiben.

*85 Er wird davon nichts schmecken.

Frz.: Autant de frais que de sale. - Il n'a qu'a s'en lecher les barbes. (Kritzinger, 331b u. 414a.)

*86 Es schmeckt alles nach seinem vass. - Franck, II, 181a; Gaal, 415.

*87 Es schmeckt gut, bekommt aber übel.

*88 Es schmeckt ihm, wie am Leichenschmause des Vaters.

*89 Es schmeckt ihm, wie der Katze der Baldrian.

Sehr gut.

[Spaltenumbruch] 31 Schmeckst du prächtig, rief der Hecht, und biss in den Angelhaken.

32 Schmeckt am besten, wass man nich bezohlen darf.Robinson, 184.

33 Was eym wol schmackt, das ist sein speis.Fischart, Bkb., 35b.

34 Was mir nicht schmeckt, das schmeckt einem andern.

Böhm.: Co se nám už přejídá, to chudý rád dojídá. (Čelakovsky, 178.)

35 Was mir nicht schmeckt, schmeckt meinem Freunde auch nicht.Blass, 21.

36 Was schmeckt dem Mund, ist dem Herzen gesund.

Holl.: Al wat smakt aan den mond, is het hart gezond. (Harrebomée, II, 96b.)

37 Was schmeckt unversucht, sagte der Abt zur Jungfrau.Hoefer, 2.

38 Was süss schmeckt, muss oft sauer erworben werden.Gaal, 1489.

39 Was wohl schmeckt, schadet nicht. (Wend. Lausitz.)

40 Wear's z'airst schmeckt, dear hat verzett1. (Ulm.)

1) Verschüttet = angestellt.

41 Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören.Blum, 583; Bremser, 4; Bücking, 45; Gaal, 124; Siebenkees, 9; Henisch, 950, 3; Simrock, 9114; Körte, 6709.

Damit keine Ueberfüllung des Magens stattfindet. Diese würde nämlich nie geschehen, wenn stets, sobald dem Magen die zur Ernährung genügende Nahrungsmenge zugeführt worden ist, das Gefühl der Sättigung einträte. Das ist aber nicht der Fall. Sehr oft ist das Nahrungsbedürfniss längst befriedigt und das Sättigungsgefühl ist nicht vorhanden. Vgl. den Artikel Der Magen und unser Behagen von W. Baer in der Allgemeinen Familien-Zeitung, 1872, Nr. 17, S. 335.

42 Wer am ersten schmackt, dem geht es aus dem Sack.Gruter, III, 106.

43 Wer's schmeckt, der hat's g'heckt, und wer lacht, der hat's g'macht. (Franken.)

In Bezug auf ungebührliche Aufführung.

44 Will't smecken? segt Nelke, 't sind Pillen. (Hildesheim.) – Hoefer, 787.

45 Wohl dem, dem's schmeckt und er hat nichts, der bleibt immer bei Appetit.Klix, 124.

46 Wohl dem, dem's schmeckt und hat was. (Köthen.)

47 Woll dem, dem't schmecket un hät nix. (Waldeck.) – Curtze, 328, 171.

Eine scherzhafte Umwandlung des ursprünglichen Schlusssatzes: und hat was.

48 Wun et um bieste schmakt, sâl em vum Däsch afschtôn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 954.

*49 A dem schmöckti1 kei Hund. (Aargau.) – Schweiz, II, 144, 20.

1) Hier in dem Sinne von riechen. (Vgl. Stalder, II, 335.) Der ist so verachtet, dass ihn kein Hund anriecht.

*50 Da schmeckt's1 nit nach Kicheli. (Franken.)

1) D. i. riecht es.

*51 Dä schmückt1 de Brotis. (Luzern.)

Mundartlich für: riechen.

*52 Das schmackt nach Klotzmann.Lehmann, 655, 43.

*53 Das schmecket wie Haberstro.Mathesy, 201b.

*54 Das schmeckt bi a tûder Jüd. (Henneberg.)

*55 Das schmeckt nach mehr.Klix, 80.

Holl.: Dat is leelijk goed, geef mij nog voor een oordje. – Dat smaakt naar teer, had ik maar meer. (Harrebomée, II, 327a.)

*56 Das schmeckt, um Katze und Hund zu vergeben.

Von schlechter Speise, verdorbenem Getränk.

*57 Das schmeckt wie dem Hunde das Hechellecken.

Sehr unangenehm.

*58 Das schmeckt wie ein roher Kohlstrunk.

Holl.: Het smaakt als een koolstronk. (Harrebomée, II, 314a.)

*59 Das schmeckt wie Hasenbraten.

Gut. Der Spanier dagegen sagt: Wenn du schlecht essen willst, so iss den Hasen gebraten. In Toscana heisst es wiederum: Wer Hasen isst, lacht sieben Tage. (Magazin, 1863, 604.) In deutschen Sprichwörtern kommt der Hase hauptsächlich im Pfeffer vor. (S. Hase 172.)

[Spaltenumbruch] *60 Das schmeckt wie Honig nach Ostern.

Jüdisch-deutsch heisst es: Es hot a Taam (Geschmack) wie a Häring nuch S'rodepost (vom polnischen Środopoście = Mittfasten). Um die Zeit der Fastenmitte sollen die Heringe schlecht im Geschmack werden.

*61 Das schmeckt wie Kästelhonig.Klix, 80.

*62 Das schmeckt wie Nessel mit Meerrettich.

Von hässlichen und langweiligen Frauenzimmern sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Sie hota Taam (Geschmack) wie Pockschiwe mit Chrein. Pokschiwe vom polnischen pokrzywa = Brennessel, Chrein vom polnischen chrzan = Meerrettich.

*63 Das schmeckt wie Pfefferkuchen.

Holl.: Dat smaakt als peperkoek. ( Harrebomée, I, 426a.)

*64 Das schmeckt wie Tafft und Bindfaden. (Stettin.)

Wol in dem Sinne von „passen“, um eine unpassende Verbindung zu schildern. Wie das Auge verletzt werden würde, wenn man feinen Seidenstoff mit Bindfaden nähte, so würden der Gaum und die Zunge durch die betreffende Verbindung verletzt.

*65 Das schmeckt wie Tuppeltaff1. (Schles.)

1) Doppeltaffet.

*66 Dat schmeckt, as wenn de Hund Plum frett. (Danzig.) – Frischbier2, 3351.

*67 Dat schmeckt as wenn imes en Engel op de Tong pest. (Niederrhein.)

Das schmeckt so süss, als wenn einem ein Engel auf die Zunge pisste.

*68 Dat schmeckt imma noa mea. (Ukermark.)

*69 Dat schmeckt, Katt on Hund to vergêwe.Frischbier2, 3352.

*70 Dat schmeckt nich na Fisch noch Flêsch.Lauremberg, III, 350.

*71 Dat schmeckt wie Taft on Damast.Frischbier2, 3354.

D. i. sehr gut.

*72 Dat smeckt all na de Harbarge (oder na 't Schapp).Richey, 88; Schütze, II, 103; hochdeutsch bei Eiselein, 292.

Von Speisen, die zu lange im Schranke gestanden und angezogen sind.

*73 Dat smeckt as en Fust ant Ohr. (Holst.) – Schütze, III, 177.

Etwa wie eine Ohrfeige.

*74 Dat smeckt as Schöttelwater1.Stürenburg, 232b; Eichwald, 2024.

1) Spülicht vom Reinigen des Tischgeschirrs. Hat einen laulichten, faden, eklichen Geschmack.

Holl.: Dat smaakt als scharrebier op den tap. (Harrebomée, II, 325a.)

*75 Dat smeckt na mêr. (Holst.) – Schütze, III, 92; Dähnert, 303a.

Schmeckt so gut, dass man mehr davon begehrt.

*76 Dat smekt, man schull de Finger darna licken.Eichwald, 504.

*77 Dit schmackt üs Kneppel üp Haud. (Sylt.)

Das schmeckt wie Knüppel auf den Kopf.

*78 Er geit goh schmöcke (riechen). (Solothurn.) – Schild, 92, 386.

Von Haus zu Haus vor die Fenster gehen, um zu sehen, wer darin ist.

*79 Er schmeckt an ein zwibel wie ein schneider, so hat er gnug. (S. Leben, Verb., 354.) – Franck, II, 73a.

Der sehr wenig geniesst.

*80 Er schmeckt den Braten.

*81 Er schmeckt nach dem Dorfe.

*82 Er schmeckt wie ein vngesaltzen Wasser Sup.Eyering, III, 422.

*83 Er schmeckt1, wo die Katze im Heu liegt.

1) Schwäbisch für riechen.

*84 Er schmöckt e Brut.Sutermeister, 101.

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*85 Er wird davon nichts schmecken.

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*86 Es schmeckt alles nach seinem vass.Franck, II, 181a; Gaal, 415.

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Sehr gut.

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[[130]/0136] 31 Schmeckst du prächtig, rief der Hecht, und biss in den Angelhaken. 32 Schmeckt am besten, wass man nich bezohlen darf. – Robinson, 184. 33 Was eym wol schmackt, das ist sein speis. – Fischart, Bkb., 35b. 34 Was mir nicht schmeckt, das schmeckt einem andern. Böhm.: Co se nám už přejídá, to chudý rád dojídá. (Čelakovsky, 178.) 35 Was mir nicht schmeckt, schmeckt meinem Freunde auch nicht. – Blass, 21. 36 Was schmeckt dem Mund, ist dem Herzen gesund. Holl.: Al wat smakt aan den mond, is het hart gezond. (Harrebomée, II, 96b.) 37 Was schmeckt unversucht, sagte der Abt zur Jungfrau. – Hoefer, 2. 38 Was süss schmeckt, muss oft sauer erworben werden. – Gaal, 1489. 39 Was wohl schmeckt, schadet nicht. (Wend. Lausitz.) 40 Wear's z'airst schmeckt, dear hat verzett1. (Ulm.) 1) Verschüttet = angestellt. 41 Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören. – Blum, 583; Bremser, 4; Bücking, 45; Gaal, 124; Siebenkees, 9; Henisch, 950, 3; Simrock, 9114; Körte, 6709. Damit keine Ueberfüllung des Magens stattfindet. Diese würde nämlich nie geschehen, wenn stets, sobald dem Magen die zur Ernährung genügende Nahrungsmenge zugeführt worden ist, das Gefühl der Sättigung einträte. Das ist aber nicht der Fall. Sehr oft ist das Nahrungsbedürfniss längst befriedigt und das Sättigungsgefühl ist nicht vorhanden. Vgl. den Artikel Der Magen und unser Behagen von W. Baer in der Allgemeinen Familien-Zeitung, 1872, Nr. 17, S. 335. 42 Wer am ersten schmackt, dem geht es aus dem Sack. – Gruter, III, 106. 43 Wer's schmeckt, der hat's g'heckt, und wer lacht, der hat's g'macht. (Franken.) In Bezug auf ungebührliche Aufführung. 44 Will't smecken? segt Nelke, 't sind Pillen. (Hildesheim.) – Hoefer, 787. 45 Wohl dem, dem's schmeckt und er hat nichts, der bleibt immer bei Appetit. – Klix, 124. 46 Wohl dem, dem's schmeckt und hat was. (Köthen.) 47 Woll dem, dem't schmecket un hät nix. (Waldeck.) – Curtze, 328, 171. Eine scherzhafte Umwandlung des ursprünglichen Schlusssatzes: und hat was. 48 Wun et um bieste schmakt, sâl em vum Däsch afschtôn. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 954. *49 A dem schmöckti1 kei Hund. (Aargau.) – Schweiz, II, 144, 20. 1) Hier in dem Sinne von riechen. (Vgl. Stalder, II, 335.) Der ist so verachtet, dass ihn kein Hund anriecht. *50 Da schmeckt's1 nit nach Kicheli. (Franken.) 1) D. i. riecht es. *51 Dä schmückt1 de Brotis. (Luzern.) Mundartlich für: riechen. *52 Das schmackt nach Klotzmann. – Lehmann, 655, 43. *53 Das schmecket wie Haberstro. – Mathesy, 201b. *54 Das schmeckt bi a tûder Jüd. (Henneberg.) *55 Das schmeckt nach mehr. – Klix, 80. Holl.: Dat is leelijk goed, geef mij nog voor een oordje. – Dat smaakt naar teer, had ik maar meer. (Harrebomée, II, 327a.) *56 Das schmeckt, um Katze und Hund zu vergeben. Von schlechter Speise, verdorbenem Getränk. *57 Das schmeckt wie dem Hunde das Hechellecken. Sehr unangenehm. *58 Das schmeckt wie ein roher Kohlstrunk. Holl.: Het smaakt als een koolstronk. (Harrebomée, II, 314a.) *59 Das schmeckt wie Hasenbraten. Gut. Der Spanier dagegen sagt: Wenn du schlecht essen willst, so iss den Hasen gebraten. In Toscana heisst es wiederum: Wer Hasen isst, lacht sieben Tage. (Magazin, 1863, 604.) In deutschen Sprichwörtern kommt der Hase hauptsächlich im Pfeffer vor. (S. Hase 172.) *60 Das schmeckt wie Honig nach Ostern. Jüdisch-deutsch heisst es: Es hot a Taam (Geschmack) wie a Häring nuch S'rodepost (vom polnischen Środopoście = Mittfasten). Um die Zeit der Fastenmitte sollen die Heringe schlecht im Geschmack werden. *61 Das schmeckt wie Kästelhonig. – Klix, 80. *62 Das schmeckt wie Nessel mit Meerrettich. Von hässlichen und langweiligen Frauenzimmern sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Sie hota Taam (Geschmack) wie Pockschiwe mit Chrein. Pokschiwe vom polnischen pokrzywa = Brennessel, Chrein vom polnischen chrzan = Meerrettich. *63 Das schmeckt wie Pfefferkuchen. Holl.: Dat smaakt als peperkoek. ( Harrebomée, I, 426a.) *64 Das schmeckt wie Tafft und Bindfaden. (Stettin.) Wol in dem Sinne von „passen“, um eine unpassende Verbindung zu schildern. Wie das Auge verletzt werden würde, wenn man feinen Seidenstoff mit Bindfaden nähte, so würden der Gaum und die Zunge durch die betreffende Verbindung verletzt. *65 Das schmeckt wie Tuppeltaff1. (Schles.) 1) Doppeltaffet. *66 Dat schmeckt, as wenn de Hund Plum frett. (Danzig.) – Frischbier2, 3351. *67 Dat schmeckt as wenn imes en Engel op de Tong pest. (Niederrhein.) Das schmeckt so süss, als wenn einem ein Engel auf die Zunge pisste. *68 Dat schmeckt imma noa mea. (Ukermark.) *69 Dat schmeckt, Katt on Hund to vergêwe. – Frischbier2, 3352. *70 Dat schmeckt nich na Fisch noch Flêsch. – Lauremberg, III, 350. *71 Dat schmeckt wie Taft on Damast. – Frischbier2, 3354. D. i. sehr gut. *72 Dat smeckt all na de Harbarge (oder na 't Schapp). – Richey, 88; Schütze, II, 103; hochdeutsch bei Eiselein, 292. Von Speisen, die zu lange im Schranke gestanden und angezogen sind. *73 Dat smeckt as en Fust ant Ohr. (Holst.) – Schütze, III, 177. Etwa wie eine Ohrfeige. *74 Dat smeckt as Schöttelwater1. – Stürenburg, 232b; Eichwald, 2024. 1) Spülicht vom Reinigen des Tischgeschirrs. Hat einen laulichten, faden, eklichen Geschmack. Holl.: Dat smaakt als scharrebier op den tap. (Harrebomée, II, 325a.) *75 Dat smeckt na mêr. (Holst.) – Schütze, III, 92; Dähnert, 303a. Schmeckt so gut, dass man mehr davon begehrt. *76 Dat smekt, man schull de Finger darna licken. – Eichwald, 504. *77 Dit schmackt üs Kneppel üp Haud. (Sylt.) Das schmeckt wie Knüppel auf den Kopf. *78 Er geit goh schmöcke (riechen). (Solothurn.) – Schild, 92, 386. Von Haus zu Haus vor die Fenster gehen, um zu sehen, wer darin ist. *79 Er schmeckt an ein zwibel wie ein schneider, so hat er gnug. (S. Leben, Verb., 354.) – Franck, II, 73a. Der sehr wenig geniesst. *80 Er schmeckt den Braten. *81 Er schmeckt nach dem Dorfe. *82 Er schmeckt wie ein vngesaltzen Wasser Sup. – Eyering, III, 422. *83 Er schmeckt1, wo die Katze im Heu liegt. 1) Schwäbisch für riechen. *84 Er schmöckt e Brut. – Sutermeister, 101. Beim Nasenreiben. *85 Er wird davon nichts schmecken. Frz.: Autant de frais que de salé. – Il n'a qu'à s'en lécher les barbes. (Kritzinger, 331b u. 414a.) *86 Es schmeckt alles nach seinem vass. – Franck, II, 181a; Gaal, 415. *87 Es schmeckt gut, bekommt aber übel. *88 Es schmeckt ihm, wie am Leichenschmause des Vaters. *89 Es schmeckt ihm, wie der Katze der Baldrian. Sehr gut.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [130]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/136>, abgerufen am 27.04.2024.