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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 6 Suche die Wolga zu bekommen, aber verschenke die Kljasma nicht. - Altmann V, 130.

7 Was aus der grossen Wolga fliesst, ist auch nur Wasser. - Altmann VI, 457.

8 Was du heut der Wolga sagst, das sagt die Wolga morgen dem Kaspisee. - Altmann VI, 396.

9 Wenn die Wolga im Kaspisee ist, wie sollte sie da noch des Seeligersees gedenken. - Altmann V, 93.

Die Wolga entspringt nämlich in einem Teiche des Gouvernements Twer, geht dann durch mehrere kleine Seen und nimmt unter andern auch den Abfluss des Seeligersees auf.

10 Wenn die Wolga keine Störe mehr gäbe, man würde aus Hechtlaich Kaviar machen. - Altmann V, 118.

11 Wenn die Wolga schäumt, wüthet die Ebene. - Altmann V, 126.

12 Wenn die Wolga übertritt, meint der Regentropfen, es geschehe durch ihn. - Altmann VI, 385.

13 Wer die Wolga nicht gesehen hat, der lobt sie nicht. - Altmann VI, 431.


Wolke.

1 Alle Wolken regnen nicht. - Schottel 1121a.

Bei Tunnicius (102): Alle wolken regen nicht. (Depluit haud omnis quam cernis in aere nubes.)

Holl.: Alle wolken regenen niet. (Harrebomee, II, 133a.)

Schwed.: Alt moln geer intet regn. (Grubb, 18.)

2 Auf dicke Wolken folgt grosses (schweres) Wetter.

Mhd.: Wenn es sich wolket, so wil es regnen. (Fastnachtsspiele, 528, 122.)

Lat.: Inclusa odia pariunt grandes tempestates. (Chaos, 405.)

3 Aus einer grossen Wolke kommt oft nur ein kleiner Regen.

4 Die glänzendsten Wolken sind nur Wasser. - Cibot, 158.

5 Die lichten Wolken sind die rechten Katzen. - Holtei, Eselsfresser, I, 147.

Traue ihnen nicht! Im schlesischen Riesengebirge: Die lichta weissa Wullka, doas sein de rechta Kotza. Die Finnen: Aus der schwarzen Wolke regnet es nicht, sie erschrecken nur, aber wol aus den grauen. (Bertram, 64.) Die Chinesen: Wenn die Wolken helle sind, zittert der Weise; wenn sie donnern, ist er unerschrocken. (Hlawatsch, 78.)

6 Die Wolke, so donnert, muss regnen.

7 Die Wolken geben wol Regen, aber nur vom Dünger kommt der Segen.

Die Spanier sagen: Der Dünger ist zwar kein Heiliger, aber er thut Wunder. (Celakovsky, 422.)

Böhm.: Ne z mracen, a z mrveni prichazi pozehnani. (Celakovsky, 422.)

8 Die Wolken gehen auf und ab, aber der Himmel bleibt stets an seinem Platze.

Frz.: Les nuages passent, mais la pluie reste. (Cahier, 2064.)

9 Die Wolken, welche die Sonne zieht, verdunkeln sie.

10 Die Wolken ziehen vorüber, aber der Regen bleibt. - Cibot, 159.

11 Dunkle Wolken ohne Regen sind Leute, die versprechen und die Hand nicht regen.

12 Dunkle Wolken verkünden Regen.

Dän.: Naar skuerne ere fulde give de regn. (Prov. dan., 510.)

13 Durch dunkle Wolken dringt der Mondschein nicht.

Holl.: Door eene donkere wolk dringt geen maneschijn. (Harrebomee, II, 478a.)

14 Ein Wolcken kan Sonn vnnd Stern bedecken (verfinstern). - Lehmann, 944, 45.

Schwed.: Litet moln kan skyla bäde sol och mana. (Grubb, 460.)

15 Eine kleine Wolke kann den schönsten Tag verderben.

Dän.: En liden skye forderver en god dag. (Prov. dan., 484.)

16 Eine kleine Wolke kann grossen Regen bringen.

Poln.: Z malej burze wielki deszcz. (Celakovsky, 250.)

[Spaltenumbruch] 17 Eine kleine Wolke kann Sonne und Mond bedecken.

Dän.: Et lidet mulm kand skjule baade sool og maand. (Prov. dan., 385.)

18 Eine kleine Wolke verhagelt oft ein grosses Feld.

Lat.: Fortuna initio rosea in fine spinea. (Chaos, 277.)

19 Eine trübe Wolke bedeckt (verbirgt) die Sonne nicht stets.

Lat.: Nubecula est cito transitura. (Seybold, 385.)

20 Eine Wolke, die auf den Bergen liegt, löst sich endlich in Regen auf.

Engl.: When the clouds are on the hills, they 'll come down by the mills. (Bohn II, 36.)

Holl.: De wolk, die op de bergen zit, zal eindelijk zich in regen oplossen. (Harrebomee, II, 478a.)

21 Einer Wolke wegen folgt nicht stets Regen.

22 Es geschiht leicht, dass ein Trübe wolcken die Sonn bedeckt, vielmehr ein hellen Stern. - Lehmann, 175, 15 u. 717, 8.

23 Es müssen lichte Wolken sein, aus denen es Rubel regnet. - Altmann VI, 438.

24 Finstre Wolken regnen (segnen) auch.

Närrische Wohlthäter und Gönner sind den finstern Wolken ähnlich, die den Feldern mit Donner drohen und sie mit Regenströmen befruchten.

25 Grosse Wolken, kleiner Regen.

Kroat.: Kad se jako oblaci, lehko i dezdji. (Celakovsky, 184.)

Poln.: Wielka chmura, maly deszcz. (Lompa, 33.)

26 Helle Wolken, wenig Regen, schwarze Wolken bringen Segen.

Um zu sagen: Unglück bessert den Menschen eher als Glück.

27 Hohe Wolken, seichte Wasser.

Holl.: Hooge wolken, laag water. ( Harrebomee, II, 748b.)

28 Je näher den Wolken, je näher dem Wetter. - Altmann VI, 457.

29 Kleine Wolken schleudern oft grosse Blitze.

30 Lehmfarbne Wolken regnen, fette Kühe geben Milch. (Finn.)

31 Man kann der Wolke keinen Regen abfragen, man muss warten bis er kommt. - Altmann VI, 418.

32 Nach düstern Wolken scheint die Sonne am klarsten.

Bei Tunnicius (1264): Na düsteren wolken schynt de sunne klarst. (Nubibus amotis nitidus sol clarior exstat.)

33 Nicht alle Wolken bringen Regen. - Körte, 6961.

34 Nicht alle Wolken regnen gleich, so treffen auch nicht alle Streich'.

35 Nicht aus jeder Wolke fallen Donnerkeile.

36 Nicht jede Wolke regnet, die am Himmel steht. - Simrock, 11818.

Nicht jede Wolke regnet auf Erden, nicht jeder Braut gelingt es, Frau zu werden.

Holl.: Alle swerken (wolken) en reghenen niet. (Tunn., 4, 17.)

Lat.: Non pluviam stillat nubes quecunque vacillat. (Reuterdahl, 593.) - Non stillant omnes, quas cernis in aere nubes. (Seybold, 380; Fallersleben, 78.)

Schwed.: Alle moln gifva icke regn. (Wensell, 6.) - Thz wardher ey alt raegn som molnar. (Reuterdahl, 593.)

37 Ohne Wolken kein Regen. - Altmann VI, 409.

38 Schwarze Wolken, schwere Wetter.

39 Trübe wolcken sindt selten on regen. - Franck, I, 78a; Petri, II, 551; Lehmann, 136, 7; Gruter, I, 67; Fabricius, 55; Eiselein, 648; Simrock, 11819.

40 Wann die dicken Wolcken fürüber sind, so wettert es wieder anders. - Luther's Tischr., 13b; Henisch, 689, 41; Petri, II, 642.

41 Wann die Wolcken fallen, so ist's gut Lerchen fangen. - Lehmann, II, 861, 19; Gruter, III, 95.

42 Was kümmern uns die Wolken vom vorigen Jahre. (S. Schnee 99.) - Eiselein, 648; Simrock, 11820.

43 Wat de Wolken an 'n Häven drift, Wind un Storm, dat drift ok de Minschen up de Ihr. - Günther, II, 201, 50.

Wind und Sturm treibt die Wolken am Himmel, ebenso die Menschen auf der Erde.

[Spaltenumbruch] 6 Suche die Wolga zu bekommen, aber verschenke die Kljasma nicht.Altmann V, 130.

7 Was aus der grossen Wolga fliesst, ist auch nur Wasser.Altmann VI, 457.

8 Was du heut der Wolga sagst, das sagt die Wolga morgen dem Kaspisee.Altmann VI, 396.

9 Wenn die Wolga im Kaspisee ist, wie sollte sie da noch des Seeligersees gedenken.Altmann V, 93.

Die Wolga entspringt nämlich in einem Teiche des Gouvernements Twer, geht dann durch mehrere kleine Seen und nimmt unter andern auch den Abfluss des Seeligersees auf.

10 Wenn die Wolga keine Störe mehr gäbe, man würde aus Hechtlaich Kaviar machen.Altmann V, 118.

11 Wenn die Wolga schäumt, wüthet die Ebene.Altmann V, 126.

12 Wenn die Wolga übertritt, meint der Regentropfen, es geschehe durch ihn.Altmann VI, 385.

13 Wer die Wolga nicht gesehen hat, der lobt sie nicht.Altmann VI, 431.


Wolke.

1 Alle Wolken regnen nicht.Schottel 1121a.

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Holl.: Alle wolken regenen niet. (Harrebomée, II, 133a.)

Schwed.: Alt moln geer intet regn. (Grubb, 18.)

2 Auf dicke Wolken folgt grosses (schweres) Wetter.

Mhd.: Wenn es sich wolket, so wil es regnen. (Fastnachtsspiele, 528, 122.)

Lat.: Inclusa odia pariunt grandes tempestates. (Chaos, 405.)

3 Aus einer grossen Wolke kommt oft nur ein kleiner Regen.

4 Die glänzendsten Wolken sind nur Wasser.Cibot, 158.

5 Die lichten Wolken sind die rechten Katzen.Holtei, Eselsfresser, I, 147.

Traue ihnen nicht! Im schlesischen Riesengebirge: Die lichta weissa Wullka, doas sein de rechta Kotza. Die Finnen: Aus der schwarzen Wolke regnet es nicht, sie erschrecken nur, aber wol aus den grauen. (Bertram, 64.) Die Chinesen: Wenn die Wolken helle sind, zittert der Weise; wenn sie donnern, ist er unerschrocken. (Hlawatsch, 78.)

6 Die Wolke, so donnert, muss regnen.

7 Die Wolken geben wol Regen, aber nur vom Dünger kommt der Segen.

Die Spanier sagen: Der Dünger ist zwar kein Heiliger, aber er thut Wunder. (Čelakovsky, 422.)

Böhm.: Ne z mračen, a z mrvení přichází požehnáni. (Čelakovsky, 422.)

8 Die Wolken gehen auf und ab, aber der Himmel bleibt stets an seinem Platze.

Frz.: Les nuages passent, mais la pluie reste. (Cahier, 2064.)

9 Die Wolken, welche die Sonne zieht, verdunkeln sie.

10 Die Wolken ziehen vorüber, aber der Regen bleibt.Cibot, 159.

11 Dunkle Wolken ohne Regen sind Leute, die versprechen und die Hand nicht regen.

12 Dunkle Wolken verkünden Regen.

Dän.: Naar skuerne ere fulde give de regn. (Prov. dan., 510.)

13 Durch dunkle Wolken dringt der Mondschein nicht.

Holl.: Door eene donkere wolk dringt geen maneschijn. (Harrebomée, II, 478a.)

14 Ein Wolcken kan Sonn vnnd Stern bedecken (verfinstern).Lehmann, 944, 45.

Schwed.: Litet moln kan skyla bäde sol och mana. (Grubb, 460.)

15 Eine kleine Wolke kann den schönsten Tag verderben.

Dän.: En liden skye forderver en god dag. (Prov. dan., 484.)

16 Eine kleine Wolke kann grossen Regen bringen.

Poln.: Z małéj burze wielki dészcz. (Čelakovsky, 250.)

[Spaltenumbruch] 17 Eine kleine Wolke kann Sonne und Mond bedecken.

Dän.: Et lidet mulm kand skjule baade sool og maand. (Prov. dan., 385.)

18 Eine kleine Wolke verhagelt oft ein grosses Feld.

Lat.: Fortuna initio rosea in fine spinea. (Chaos, 277.)

19 Eine trübe Wolke bedeckt (verbirgt) die Sonne nicht stets.

Lat.: Nubecula est cito transitura. (Seybold, 385.)

20 Eine Wolke, die auf den Bergen liegt, löst sich endlich in Regen auf.

Engl.: When the clouds are on the hills, they 'll come down by the mills. (Bohn II, 36.)

Holl.: De wolk, die op de bergen zit, zal eindelijk zich in regen oplossen. (Harrebomée, II, 478a.)

21 Einer Wolke wegen folgt nicht stets Regen.

22 Es geschiht leicht, dass ein Trübe wolcken die Sonn bedeckt, vielmehr ein hellen Stern.Lehmann, 175, 15 u. 717, 8.

23 Es müssen lichte Wolken sein, aus denen es Rubel regnet.Altmann VI, 438.

24 Finstre Wolken regnen (segnen) auch.

Närrische Wohlthäter und Gönner sind den finstern Wolken ähnlich, die den Feldern mit Donner drohen und sie mit Regenströmen befruchten.

25 Grosse Wolken, kleiner Regen.

Kroat.: Kad se jako oblači, lehko i deždji. (Čelakovsky, 184.)

Poln.: Wielka chmura, mały dészcz. (Lompa, 33.)

26 Helle Wolken, wenig Regen, schwarze Wolken bringen Segen.

Um zu sagen: Unglück bessert den Menschen eher als Glück.

27 Hohe Wolken, seichte Wasser.

Holl.: Hooge wolken, laag water. ( Harrebomée, II, 748b.)

28 Je näher den Wolken, je näher dem Wetter.Altmann VI, 457.

29 Kleine Wolken schleudern oft grosse Blitze.

30 Lehmfarbne Wolken regnen, fette Kühe geben Milch. (Finn.)

31 Man kann der Wolke keinen Regen abfragen, man muss warten bis er kommt.Altmann VI, 418.

32 Nach düstern Wolken scheint die Sonne am klarsten.

Bei Tunnicius (1264): Na düsteren wolken schynt de sunne klârst. (Nubibus amotis nitidus sol clarior exstat.)

33 Nicht alle Wolken bringen Regen.Körte, 6961.

34 Nicht alle Wolken regnen gleich, so treffen auch nicht alle Streich'.

35 Nicht aus jeder Wolke fallen Donnerkeile.

36 Nicht jede Wolke regnet, die am Himmel steht.Simrock, 11818.

Nicht jede Wolke regnet auf Erden, nicht jeder Braut gelingt es, Frau zu werden.

Holl.: Alle swerken (wolken) en reghenen niet. (Tunn., 4, 17.)

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37 Ohne Wolken kein Regen.Altmann VI, 409.

38 Schwarze Wolken, schwere Wetter.

39 Trübe wolcken sindt selten on regen.Franck, I, 78a; Petri, II, 551; Lehmann, 136, 7; Gruter, I, 67; Fabricius, 55; Eiselein, 648; Simrock, 11819.

40 Wann die dicken Wolcken fürüber sind, so wettert es wieder anders.Luther's Tischr., 13b; Henisch, 689, 41; Petri, II, 642.

41 Wann die Wolcken fallen, so ist's gut Lerchen fangen.Lehmann, II, 861, 19; Gruter, III, 95.

42 Was kümmern uns die Wolken vom vorigen Jahre. (S. Schnee 99.) – Eiselein, 648; Simrock, 11820.

43 Wat de Wolken an 'n Häven drift, Wind un Storm, dat drift ok de Minschen up de Ihr.Günther, II, 201, 50.

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[[192]/0204] 6 Suche die Wolga zu bekommen, aber verschenke die Kljasma nicht. – Altmann V, 130. 7 Was aus der grossen Wolga fliesst, ist auch nur Wasser. – Altmann VI, 457. 8 Was du heut der Wolga sagst, das sagt die Wolga morgen dem Kaspisee. – Altmann VI, 396. 9 Wenn die Wolga im Kaspisee ist, wie sollte sie da noch des Seeligersees gedenken. – Altmann V, 93. Die Wolga entspringt nämlich in einem Teiche des Gouvernements Twer, geht dann durch mehrere kleine Seen und nimmt unter andern auch den Abfluss des Seeligersees auf. 10 Wenn die Wolga keine Störe mehr gäbe, man würde aus Hechtlaich Kaviar machen. – Altmann V, 118. 11 Wenn die Wolga schäumt, wüthet die Ebene. – Altmann V, 126. 12 Wenn die Wolga übertritt, meint der Regentropfen, es geschehe durch ihn. – Altmann VI, 385. 13 Wer die Wolga nicht gesehen hat, der lobt sie nicht. – Altmann VI, 431. Wolke. 1 Alle Wolken regnen nicht. – Schottel 1121a. Bei Tunnicius (102): Alle wolken regen nicht. (Depluit haud omnis quam cernis in aëre nubes.) Holl.: Alle wolken regenen niet. (Harrebomée, II, 133a.) Schwed.: Alt moln geer intet regn. (Grubb, 18.) 2 Auf dicke Wolken folgt grosses (schweres) Wetter. Mhd.: Wenn es sich wolket, so wil es regnen. (Fastnachtsspiele, 528, 122.) Lat.: Inclusa odia pariunt grandes tempestates. (Chaos, 405.) 3 Aus einer grossen Wolke kommt oft nur ein kleiner Regen. 4 Die glänzendsten Wolken sind nur Wasser. – Cibot, 158. 5 Die lichten Wolken sind die rechten Katzen. – Holtei, Eselsfresser, I, 147. Traue ihnen nicht! Im schlesischen Riesengebirge: Die lichta weissa Wullka, doas sein de rechta Kotza. Die Finnen: Aus der schwarzen Wolke regnet es nicht, sie erschrecken nur, aber wol aus den grauen. (Bertram, 64.) Die Chinesen: Wenn die Wolken helle sind, zittert der Weise; wenn sie donnern, ist er unerschrocken. (Hlawatsch, 78.) 6 Die Wolke, so donnert, muss regnen. 7 Die Wolken geben wol Regen, aber nur vom Dünger kommt der Segen. Die Spanier sagen: Der Dünger ist zwar kein Heiliger, aber er thut Wunder. (Čelakovsky, 422.) Böhm.: Ne z mračen, a z mrvení přichází požehnáni. (Čelakovsky, 422.) 8 Die Wolken gehen auf und ab, aber der Himmel bleibt stets an seinem Platze. Frz.: Les nuages passent, mais la pluie reste. (Cahier, 2064.) 9 Die Wolken, welche die Sonne zieht, verdunkeln sie. 10 Die Wolken ziehen vorüber, aber der Regen bleibt. – Cibot, 159. 11 Dunkle Wolken ohne Regen sind Leute, die versprechen und die Hand nicht regen. 12 Dunkle Wolken verkünden Regen. Dän.: Naar skuerne ere fulde give de regn. (Prov. dan., 510.) 13 Durch dunkle Wolken dringt der Mondschein nicht. Holl.: Door eene donkere wolk dringt geen maneschijn. (Harrebomée, II, 478a.) 14 Ein Wolcken kan Sonn vnnd Stern bedecken (verfinstern). – Lehmann, 944, 45. Schwed.: Litet moln kan skyla bäde sol och mana. (Grubb, 460.) 15 Eine kleine Wolke kann den schönsten Tag verderben. Dän.: En liden skye forderver en god dag. (Prov. dan., 484.) 16 Eine kleine Wolke kann grossen Regen bringen. Poln.: Z małéj burze wielki dészcz. (Čelakovsky, 250.) 17 Eine kleine Wolke kann Sonne und Mond bedecken. Dän.: Et lidet mulm kand skjule baade sool og maand. (Prov. dan., 385.) 18 Eine kleine Wolke verhagelt oft ein grosses Feld. Lat.: Fortuna initio rosea in fine spinea. (Chaos, 277.) 19 Eine trübe Wolke bedeckt (verbirgt) die Sonne nicht stets. Lat.: Nubecula est cito transitura. (Seybold, 385.) 20 Eine Wolke, die auf den Bergen liegt, löst sich endlich in Regen auf. Engl.: When the clouds are on the hills, they 'll come down by the mills. (Bohn II, 36.) Holl.: De wolk, die op de bergen zit, zal eindelijk zich in regen oplossen. (Harrebomée, II, 478a.) 21 Einer Wolke wegen folgt nicht stets Regen. 22 Es geschiht leicht, dass ein Trübe wolcken die Sonn bedeckt, vielmehr ein hellen Stern. – Lehmann, 175, 15 u. 717, 8. 23 Es müssen lichte Wolken sein, aus denen es Rubel regnet. – Altmann VI, 438. 24 Finstre Wolken regnen (segnen) auch. Närrische Wohlthäter und Gönner sind den finstern Wolken ähnlich, die den Feldern mit Donner drohen und sie mit Regenströmen befruchten. 25 Grosse Wolken, kleiner Regen. Kroat.: Kad se jako oblači, lehko i deždji. (Čelakovsky, 184.) Poln.: Wielka chmura, mały dészcz. (Lompa, 33.) 26 Helle Wolken, wenig Regen, schwarze Wolken bringen Segen. Um zu sagen: Unglück bessert den Menschen eher als Glück. 27 Hohe Wolken, seichte Wasser. Holl.: Hooge wolken, laag water. ( Harrebomée, II, 748b.) 28 Je näher den Wolken, je näher dem Wetter. – Altmann VI, 457. 29 Kleine Wolken schleudern oft grosse Blitze. 30 Lehmfarbne Wolken regnen, fette Kühe geben Milch. (Finn.) 31 Man kann der Wolke keinen Regen abfragen, man muss warten bis er kommt. – Altmann VI, 418. 32 Nach düstern Wolken scheint die Sonne am klarsten. Bei Tunnicius (1264): Na düsteren wolken schynt de sunne klârst. (Nubibus amotis nitidus sol clarior exstat.) 33 Nicht alle Wolken bringen Regen. – Körte, 6961. 34 Nicht alle Wolken regnen gleich, so treffen auch nicht alle Streich'. 35 Nicht aus jeder Wolke fallen Donnerkeile. 36 Nicht jede Wolke regnet, die am Himmel steht. – Simrock, 11818. Nicht jede Wolke regnet auf Erden, nicht jeder Braut gelingt es, Frau zu werden. Holl.: Alle swerken (wolken) en reghenen niet. (Tunn., 4, 17.) Lat.: Non pluviam stillat nubes quecunque vacillat. (Reuterdahl, 593.) – Non stillant omnes, quas cernis in aëre nubes. (Seybold, 380; Fallersleben, 78.) Schwed.: Alle moln gifva icke regn. (Wensell, 6.) – Thz wardher ey alt raegn som molnar. (Reuterdahl, 593.) 37 Ohne Wolken kein Regen. – Altmann VI, 409. 38 Schwarze Wolken, schwere Wetter. 39 Trübe wolcken sindt selten on regen. – Franck, I, 78a; Petri, II, 551; Lehmann, 136, 7; Gruter, I, 67; Fabricius, 55; Eiselein, 648; Simrock, 11819. 40 Wann die dicken Wolcken fürüber sind, so wettert es wieder anders. – Luther's Tischr., 13b; Henisch, 689, 41; Petri, II, 642. 41 Wann die Wolcken fallen, so ist's gut Lerchen fangen. – Lehmann, II, 861, 19; Gruter, III, 95. 42 Was kümmern uns die Wolken vom vorigen Jahre. (S. Schnee 99.) – Eiselein, 648; Simrock, 11820. 43 Wat de Wolken an 'n Häven drift, Wind un Storm, dat drift ok de Minschen up de Ihr. – Günther, II, 201, 50. Wind und Sturm treibt die Wolken am Himmel, ebenso die Menschen auf der Erde.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [192]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/204>, abgerufen am 19.03.2024.