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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] ihren Ursprung in der Niederlage haben soll, welche 1574 die beiden Grafen Ludwig und Heinrich von Nassau auf der genannten, in Limburg an der Grenze von Geldern befindlichen Heide erlitten. (S. Teufel 1146-50.)

*57 Man kann ihm nichts Besseres wünschen, als das ewige Leben. - Mayer, II, 154.

*58 Sie wünscht ihm alles Gute, wie der Jude der Speckschwarte.

*59 Wönsche wöll öck nich, man Gott gew! (Wehlau.) - Frischbier, II, 2969.


Wünscher.

Wünscher und Woller sind keine guten Haushälter. - Simrock, 11921; Körte, 7028; Steiger, 137; Sailer, 275.

Holl.: Wenschers en wouders zijn arme huishouders. (Harrebomee, II, 449b.)


Wünschhütlein.

* Wenn ich ein Wünschhütlein hätte!

Zu ergänzen: dann könnte ich das thun. In dem Buche: Ein newe Reissbeschreibung aus Teutschland nach Konstantinopel vnd Jerusalem durch Salomon Schweigger (Nürnberg, Joh. Lantzenberger 1608), spricht der Verfasser S. 74 von der grossen Kraft der Saiten aus Schafdarm, womit sich die türkischen Edeln hängen müssen: "Sage nun einer mehr, dass ein Schafdarm kein Kraft mehr hab, wenn man so viel Gelt und Gut damit kann erwerben; es solt mancher ein solchen Darm nehmen für das Fortunati wünschhütlein vnd für den Chymicorum lapidem philosophorum." (Germania, XIV, 100.)


Wunschmann.

Herr von Wunschmann ist im Hospital gestorben.

Frz.: Le roi des souhaits est mort a l'hopital. (Celakovsky, 1657.)


Wuppen.

Wupp dich, mein Wachtel, segt de Kolle, on heft den Hakt (Hecht) beim Zagel. - Frischbier, 4126.


Wüpsig.

* Wüpsig as Berend Heiken sin Hüdels. - Bueren, 1300.


Würde.

1 Anderer Würde ist dem Neidischen eine Bürde. - Parömiakon, 61.

2 Auf die Würde kommt die Bürde.

Lat.: Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Chaos, 357; Philippi, I, 164.)

3 Die nach hohen Würden jagen und Schmetterlinge haschen, haben viel und wenig in den Taschen.

Poln.: Godnosci zabieganie, motylow lapanie. (Celakovsky, 364.)

4 Die Würde ist schwerer als ein Mühlstein. - E. M. Vacano am Schlusse seiner Schlossidylle: Gräfin Katinka und ihre Nachbarn.

5 Gross Würde, gross bürde. - Eyering, I, 333 u. 724; II, 707; III, 100.

Lat.: Fasces, fasces. (Sailer, Sprüche, 115, 74.)

6 Keine Würde ohne Bürde. - Parömiakon, 1909; Mayer, I, 28; Klix, 122.

Die Neger in Surinam, um den Gedanken auszudrücken, dass, wer die Würde haben wolle, auch die Bürde trage, wer ein Amt habe, diesem auch Ehre machen müsse, sagen im Sprichwort: Wenn du den Namen einer Kuh hast, so wirst du auch Hörner tragen. (Wullschlägel.)

7 So hoch die Würde, so schwer die Bürde.

Lat.: Magni honores, magna onera. (Sutor, 312.)

8 Viel Würden, viel Bürden.

9 Wer andere nach Würden ehrt, ist selber aller Ehren werth. - Gaal, 324.

It.: Onora il buono, perche t' onori; onora il tristo, perche non ti disonori. (Gaal, 324.)

Lat.: Honores onerant. (Sutor, 312.) - Omnibus obsequium praestabis, ut omnis honoret te bonus, a nullo dedecore molo. (Gaal, 324.)

10 Wer zu hohen Würden will gelangen, muss sich bücken und in den Beutel langen.

Böhm.: Mescem musi notne hnouti, kdo zada na dustojnost se vypnouti. (Celakovsky, 364.)

11 Wo Würden ohne Bürden, da sind auch Bürden ohne Würden.

Aehnlich die Chinesen: Wenn man grosse Würden und Gnadengelder, ohne sie zu verdienen, erlangt, so werden dadurch andere geschicktere Leute ohne Beförderung gelassen und dem Würdigen wird die Belohnung vorenthalten. (Hlawatsch, 177.)

[Spaltenumbruch] 12 Würd(en), bürd(en). - Franck, I, 59b u. 127b; II, 99b; Gruter, I, 87; Pistor., VIII, 18; Henisch, 560, 63; Egenolff, 97a u. 371b; Graf, 815, 205; Eiselein, 652; Simrock, 11924; Braun, I, 5337; Steiger, 309; Tendlau, 27; Sailer, 70; Körte, 7029.

Jedes Amt hat seine eigenthümlichen Beschwerden.

Böhm.: Hodnosti - starosti. - Panem velkym byti jest velka nevole. (Celakovsky, 364.)

Engl.: Much worship, must cost. (Gaal, 1771.)

Lat.: Fasces sunt fasces. (Gaal, 314 u. 1771; Eiselein, 625; Seybold, 173; Philippi, I, 151; Binder I, 520; II, 1099; Schonheim, F, 4.) - Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Seybold, 195.) - Honoris onera. (Seybold, 222.) - Honos et onos. (Seybold, 415.)

Poln.: Wielki urzad, wielka niewola. (Celakovsky, 364.)

13 Würden ändern die Sitten. - Lohrengel, I, 911.

14 Würden und Güter verändern Herzen und Gemüther. - Binder III, 4144.

*15 Castilische Würde. - Hesekiel, 45.

Sagt man in Spanien, namentlich Castilien.


Würdig.

Wie hoch, wie würdig jemand ist, wir müssen doch all werden Mist.

Lat.: Est commune mori, mors nulli parcit honori. (Loci comm., 127.)


Würdiger.

1 Dem Würdigsten gefallen, ist wahres Lob vor allen.

Lat.: Principibus placuisse viris non ultima laus est. (Horaz.) (Philippi, II, 107.)

2 Wer Würdigen gibt, empfängt. - Körte, 7030.

Bei Tunnicius (641): He entfenkt, de dem werdigen gift. (Accepit donum, tribuit qui munera digno.)

Lat.: Beneficium dando accepit qui digno dedit. (Chaos, 491.) - Probo beneficium qui dat, ex parte accipit. (Philippi, I, 58.)

3 Wer Würdigen gibt, gewinnt mit Geben.


Würdigkeit.

Das ist ein spötlich würdigkeit, wo ein narre die kronen treit.

Lat.: Est in persona pudor insipiente corona. (Loci comm., 188.)


Wurf.

1 Bald gibt der wurff sechszinck, bald taussass. - Lehmann, 598, 74.

2 Das war ein Wurf, sagte Hans, und warf seine Frau zum Dachfenster hinaus. - Hoefer, 416; Simrock, 11928.

3 Der beste Wurf im Spiel ist, gar nicht spielen. - Winckler, XVI, 77.

4 Der beste Wurf in Karten ist, wenn man sie ins Feuer wirft.

Lat.: Vix fovet undecimum, sed pauperat alea multos.

5 Der beste Wurf mit den Würfeln ist, sie wegzuwerfen.

Span.: El mejor lance de los dodos, es no jugarlos. (Cahier, 3361.)

6 Der erste Wurf taugt nichts. - Eiselein, 652; Simrock, 11925.

Z. B. von Hunden.

7 Der wurff bringts. - Lehmann, 606, 174.

"Wenn die Kart wird vmbgeschlagen, wer weiss, ob er böss oder gut Kart bekompt; hat er's, so sihet er's."

8 Die bösen Würfe muss man auch geben. - Grubb, 518.

9 Ein wurff auss der Hand, ist ins Teuffels Hand. - Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 76; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 474.

10 Gerath der erst wurff nit, so fellt die byr vom andern. - Franck, II, 68a; Henisch, 392, 44; Petri, II, 334; Eiselein, 652; Simrock, 11926; Sailer, 186.

11 Ist der Wurf gethan, kommt guter Rath verspätet an.

12 Man muss den Wurf nicht aus der Hand lassen.

13 Man trifft nicht mit jedem Wurfe sieben Kegel.

"Man trifft all würff nit sieben Kegel." (Waldis, IV, 73, 55; Philippi, II, 470.)

14 Wenn de Worp aut der Hand is, sau is he in Düvels Gewald. - Schambach, I, 74, 289.

15 Wenn de Worp ut d'r Hand is, sau isse det Düwels. - Lohrengel, I, 752.


[Spaltenumbruch] ihren Ursprung in der Niederlage haben soll, welche 1574 die beiden Grafen Ludwig und Heinrich von Nassau auf der genannten, in Limburg an der Grenze von Geldern befindlichen Heide erlitten. (S. Teufel 1146-50.)

*57 Man kann ihm nichts Besseres wünschen, als das ewige Leben.Mayer, II, 154.

*58 Sie wünscht ihm alles Gute, wie der Jude der Speckschwarte.

*59 Wönsche wöll öck nich, man Gott gêw! (Wehlau.) – Frischbier, II, 2969.


Wünscher.

Wünscher und Woller sind keine guten Haushälter.Simrock, 11921; Körte, 7028; Steiger, 137; Sailer, 275.

Holl.: Wenschers en wouders zijn arme huishouders. (Harrebomée, II, 449b.)


Wünschhütlein.

* Wenn ich ein Wünschhütlein hätte!

Zu ergänzen: dann könnte ich das thun. In dem Buche: Ein newe Reissbeschreibung aus Teutschland nach Konstantinopel vnd Jerusalem durch Salomon Schweigger (Nürnberg, Joh. Lantzenberger 1608), spricht der Verfasser S. 74 von der grossen Kraft der Saiten aus Schafdarm, womit sich die türkischen Edeln hängen müssen: „Sage nun einer mehr, dass ein Schafdarm kein Kraft mehr hab, wenn man so viel Gelt und Gut damit kann erwerben; es solt mancher ein solchen Darm nehmen für das Fortunati wünschhütlein vnd für den Chymicorum lapidem philosophorum.“ (Germania, XIV, 100.)


Wunschmann.

Herr von Wunschmann ist im Hospital gestorben.

Frz.: Le roi des souhaits est mort à l'hôpital. (Čelakovsky, 1657.)


Wuppen.

Wupp dich, mîn Wachtel, segt de Kolle, on heft den Hâkt (Hecht) bîm Zagel.Frischbier, 4126.


Wüpsig.

* Wüpsig as Berend Heiken sin Hüdels.Bueren, 1300.


Würde.

1 Anderer Würde ist dem Neidischen eine Bürde.Parömiakon, 61.

2 Auf die Würde kommt die Bürde.

Lat.: Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Chaos, 357; Philippi, I, 164.)

3 Die nach hohen Würden jagen und Schmetterlinge haschen, haben viel und wenig in den Taschen.

Poln.: Godności zabieganie, motyłow łapanie. (Čelakovsky, 364.)

4 Die Würde ist schwerer als ein Mühlstein.E. M. Vacano am Schlusse seiner Schlossidylle: Gräfin Katinka und ihre Nachbarn.

5 Gross Würde, gross bürde.Eyering, I, 333 u. 724; II, 707; III, 100.

Lat.: Fasces, fasces. (Sailer, Sprüche, 115, 74.)

6 Keine Würde ohne Bürde.Parömiakon, 1909; Mayer, I, 28; Klix, 122.

Die Neger in Surinam, um den Gedanken auszudrücken, dass, wer die Würde haben wolle, auch die Bürde trage, wer ein Amt habe, diesem auch Ehre machen müsse, sagen im Sprichwort: Wenn du den Namen einer Kuh hast, so wirst du auch Hörner tragen. (Wullschlägel.)

7 So hoch die Würde, so schwer die Bürde.

Lat.: Magni honores, magna onera. (Sutor, 312.)

8 Viel Würden, viel Bürden.

9 Wer andere nach Würden ehrt, ist selber aller Ehren werth.Gaal, 324.

It.: Onora il buono, perchè t' onori; onora il tristo, perchè non ti disonori. (Gaal, 324.)

Lat.: Honores onerant. (Sutor, 312.) – Omnibus obsequium praestabis, ut omnis honoret te bonus, a nullo dedecore molo. (Gaal, 324.)

10 Wer zu hohen Würden will gelangen, muss sich bücken und in den Beutel langen.

Böhm.: Mĕšcem musí notnĕ hnouti, kdo žádá na důstojnost se vypnouti. (Čelakovsky, 364.)

11 Wo Würden ohne Bürden, da sind auch Bürden ohne Würden.

Aehnlich die Chinesen: Wenn man grosse Würden und Gnadengelder, ohne sie zu verdienen, erlangt, so werden dadurch andere geschicktere Leute ohne Beförderung gelassen und dem Würdigen wird die Belohnung vorenthalten. (Hlawatsch, 177.)

[Spaltenumbruch] 12 Würd(en), bürd(en).Franck, I, 59b u. 127b; II, 99b; Gruter, I, 87; Pistor., VIII, 18; Henisch, 560, 63; Egenolff, 97a u. 371b; Graf, 815, 205; Eiselein, 652; Simrock, 11924; Braun, I, 5337; Steiger, 309; Tendlau, 27; Sailer, 70; Körte, 7029.

Jedes Amt hat seine eigenthümlichen Beschwerden.

Böhm.: Hodnosti – starosti. – Pánem velkým býti jest velká nevole. (Čelakovsky, 364.)

Engl.: Much worship, must cost. (Gaal, 1771.)

Lat.: Fasces sunt fasces. (Gaal, 314 u. 1771; Eiselein, 625; Seybold, 173; Philippi, I, 151; Binder I, 520; II, 1099; Schonheim, F, 4.) – Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Seybold, 195.) – Honoris onera. (Seybold, 222.) – Honos et onos. (Seybold, 415.)

Poln.: Wielki urząd, wielka niewola. (Čelakovsky, 364.)

13 Würden ändern die Sitten.Lohrengel, I, 911.

14 Würden und Güter verändern Herzen und Gemüther.Binder III, 4144.

*15 Castilische Würde.Hesekiel, 45.

Sagt man in Spanien, namentlich Castilien.


Würdig.

Wie hoch, wie würdig jemand ist, wir müssen doch all werden Mist.

Lat.: Est commune mori, mors nulli parcit honori. (Loci comm., 127.)


Würdiger.

1 Dem Würdigsten gefallen, ist wahres Lob vor allen.

Lat.: Principibus placuisse viris non ultima laus est. (Horaz.) (Philippi, II, 107.)

2 Wer Würdigen gibt, empfängt.Körte, 7030.

Bei Tunnicius (641): He entfenkt, de dem wêrdigen gift. (Accepit donum, tribuit qui munera digno.)

Lat.: Beneficium dando accepit qui digno dedit. (Chaos, 491.) – Probo beneficium qui dat, ex parte accipit. (Philippi, I, 58.)

3 Wer Würdigen gibt, gewinnt mit Geben.


Würdigkeit.

Das ist ein spötlich würdigkeit, wo ein narre die kronen treit.

Lat.: Est in persona pudor insipiente corona. (Loci comm., 188.)


Wurf.

1 Bald gibt der wurff sechszinck, bald taussass.Lehmann, 598, 74.

2 Das war ein Wurf, sagte Hans, und warf seine Frau zum Dachfenster hinaus.Hoefer, 416; Simrock, 11928.

3 Der beste Wurf im Spiel ist, gar nicht spielen.Winckler, XVI, 77.

4 Der beste Wurf in Karten ist, wenn man sie ins Feuer wirft.

Lat.: Vix fovet undecimum, sed pauperat alea multos.

5 Der beste Wurf mit den Würfeln ist, sie wegzuwerfen.

Span.: El mejor lance de los dodos, es no jugarlos. (Cahier, 3361.)

6 Der erste Wurf taugt nichts.Eiselein, 652; Simrock, 11925.

Z. B. von Hunden.

7 Der wurff bringts.Lehmann, 606, 174.

„Wenn die Kart wird vmbgeschlagen, wer weiss, ob er böss oder gut Kart bekompt; hat er's, so sihet er's.“

8 Die bösen Würfe muss man auch geben.Grubb, 518.

9 Ein wurff auss der Hand, ist ins Teuffels Hand.Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 76; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 474.

10 Gerath der erst wurff nit, so fellt die byr vom andern.Franck, II, 68a; Henisch, 392, 44; Petri, II, 334; Eiselein, 652; Simrock, 11926; Sailer, 186.

11 Ist der Wurf gethan, kommt guter Rath verspätet an.

12 Man muss den Wurf nicht aus der Hand lassen.

13 Man trifft nicht mit jedem Wurfe sieben Kegel.

„Man trifft all würff nit sieben Kegel.“ (Waldis, IV, 73, 55; Philippi, II, 470.)

14 Wenn de Worp ût der Hand is, sau is he in Düvels Gewald.Schambach, I, 74, 289.

15 Wenn de Worp ut d'r Hand is, sau isse det Düwels.Lohrengel, I, 752.


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[[229]/0241] ihren Ursprung in der Niederlage haben soll, welche 1574 die beiden Grafen Ludwig und Heinrich von Nassau auf der genannten, in Limburg an der Grenze von Geldern befindlichen Heide erlitten. (S. Teufel 1146-50.) *57 Man kann ihm nichts Besseres wünschen, als das ewige Leben. – Mayer, II, 154. *58 Sie wünscht ihm alles Gute, wie der Jude der Speckschwarte. *59 Wönsche wöll öck nich, man Gott gêw! (Wehlau.) – Frischbier, II, 2969. Wünscher. Wünscher und Woller sind keine guten Haushälter. – Simrock, 11921; Körte, 7028; Steiger, 137; Sailer, 275. Holl.: Wenschers en wouders zijn arme huishouders. (Harrebomée, II, 449b.) Wünschhütlein. * Wenn ich ein Wünschhütlein hätte! Zu ergänzen: dann könnte ich das thun. In dem Buche: Ein newe Reissbeschreibung aus Teutschland nach Konstantinopel vnd Jerusalem durch Salomon Schweigger (Nürnberg, Joh. Lantzenberger 1608), spricht der Verfasser S. 74 von der grossen Kraft der Saiten aus Schafdarm, womit sich die türkischen Edeln hängen müssen: „Sage nun einer mehr, dass ein Schafdarm kein Kraft mehr hab, wenn man so viel Gelt und Gut damit kann erwerben; es solt mancher ein solchen Darm nehmen für das Fortunati wünschhütlein vnd für den Chymicorum lapidem philosophorum.“ (Germania, XIV, 100.) Wunschmann. Herr von Wunschmann ist im Hospital gestorben. Frz.: Le roi des souhaits est mort à l'hôpital. (Čelakovsky, 1657.) Wuppen. Wupp dich, mîn Wachtel, segt de Kolle, on heft den Hâkt (Hecht) bîm Zagel. – Frischbier, 4126. Wüpsig. * Wüpsig as Berend Heiken sin Hüdels. – Bueren, 1300. Würde. 1 Anderer Würde ist dem Neidischen eine Bürde. – Parömiakon, 61. 2 Auf die Würde kommt die Bürde. Lat.: Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Chaos, 357; Philippi, I, 164.) 3 Die nach hohen Würden jagen und Schmetterlinge haschen, haben viel und wenig in den Taschen. Poln.: Godności zabieganie, motyłow łapanie. (Čelakovsky, 364.) 4 Die Würde ist schwerer als ein Mühlstein. – E. M. Vacano am Schlusse seiner Schlossidylle: Gräfin Katinka und ihre Nachbarn. 5 Gross Würde, gross bürde. – Eyering, I, 333 u. 724; II, 707; III, 100. Lat.: Fasces, fasces. (Sailer, Sprüche, 115, 74.) 6 Keine Würde ohne Bürde. – Parömiakon, 1909; Mayer, I, 28; Klix, 122. Die Neger in Surinam, um den Gedanken auszudrücken, dass, wer die Würde haben wolle, auch die Bürde trage, wer ein Amt habe, diesem auch Ehre machen müsse, sagen im Sprichwort: Wenn du den Namen einer Kuh hast, so wirst du auch Hörner tragen. (Wullschlägel.) 7 So hoch die Würde, so schwer die Bürde. Lat.: Magni honores, magna onera. (Sutor, 312.) 8 Viel Würden, viel Bürden. 9 Wer andere nach Würden ehrt, ist selber aller Ehren werth. – Gaal, 324. It.: Onora il buono, perchè t' onori; onora il tristo, perchè non ti disonori. (Gaal, 324.) Lat.: Honores onerant. (Sutor, 312.) – Omnibus obsequium praestabis, ut omnis honoret te bonus, a nullo dedecore molo. (Gaal, 324.) 10 Wer zu hohen Würden will gelangen, muss sich bücken und in den Beutel langen. Böhm.: Mĕšcem musí notnĕ hnouti, kdo žádá na důstojnost se vypnouti. (Čelakovsky, 364.) 11 Wo Würden ohne Bürden, da sind auch Bürden ohne Würden. Aehnlich die Chinesen: Wenn man grosse Würden und Gnadengelder, ohne sie zu verdienen, erlangt, so werden dadurch andere geschicktere Leute ohne Beförderung gelassen und dem Würdigen wird die Belohnung vorenthalten. (Hlawatsch, 177.) 12 Würd(en), bürd(en). – Franck, I, 59b u. 127b; II, 99b; Gruter, I, 87; Pistor., VIII, 18; Henisch, 560, 63; Egenolff, 97a u. 371b; Graf, 815, 205; Eiselein, 652; Simrock, 11924; Braun, I, 5337; Steiger, 309; Tendlau, 27; Sailer, 70; Körte, 7029. Jedes Amt hat seine eigenthümlichen Beschwerden. Böhm.: Hodnosti – starosti. – Pánem velkým býti jest velká nevole. (Čelakovsky, 364.) Engl.: Much worship, must cost. (Gaal, 1771.) Lat.: Fasces sunt fasces. (Gaal, 314 u. 1771; Eiselein, 625; Seybold, 173; Philippi, I, 151; Binder I, 520; II, 1099; Schonheim, F, 4.) – Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Seybold, 195.) – Honoris onera. (Seybold, 222.) – Honos et onos. (Seybold, 415.) Poln.: Wielki urząd, wielka niewola. (Čelakovsky, 364.) 13 Würden ändern die Sitten. – Lohrengel, I, 911. 14 Würden und Güter verändern Herzen und Gemüther. – Binder III, 4144. *15 Castilische Würde. – Hesekiel, 45. Sagt man in Spanien, namentlich Castilien. Würdig. Wie hoch, wie würdig jemand ist, wir müssen doch all werden Mist. Lat.: Est commune mori, mors nulli parcit honori. (Loci comm., 127.) Würdiger. 1 Dem Würdigsten gefallen, ist wahres Lob vor allen. Lat.: Principibus placuisse viris non ultima laus est. (Horaz.) (Philippi, II, 107.) 2 Wer Würdigen gibt, empfängt. – Körte, 7030. Bei Tunnicius (641): He entfenkt, de dem wêrdigen gift. (Accepit donum, tribuit qui munera digno.) Lat.: Beneficium dando accepit qui digno dedit. (Chaos, 491.) – Probo beneficium qui dat, ex parte accipit. (Philippi, I, 58.) 3 Wer Würdigen gibt, gewinnt mit Geben. Würdigkeit. Das ist ein spötlich würdigkeit, wo ein narre die kronen treit. Lat.: Est in persona pudor insipiente corona. (Loci comm., 188.) Wurf. 1 Bald gibt der wurff sechszinck, bald taussass. – Lehmann, 598, 74. 2 Das war ein Wurf, sagte Hans, und warf seine Frau zum Dachfenster hinaus. – Hoefer, 416; Simrock, 11928. 3 Der beste Wurf im Spiel ist, gar nicht spielen. – Winckler, XVI, 77. 4 Der beste Wurf in Karten ist, wenn man sie ins Feuer wirft. Lat.: Vix fovet undecimum, sed pauperat alea multos. 5 Der beste Wurf mit den Würfeln ist, sie wegzuwerfen. Span.: El mejor lance de los dodos, es no jugarlos. (Cahier, 3361.) 6 Der erste Wurf taugt nichts. – Eiselein, 652; Simrock, 11925. Z. B. von Hunden. 7 Der wurff bringts. – Lehmann, 606, 174. „Wenn die Kart wird vmbgeschlagen, wer weiss, ob er böss oder gut Kart bekompt; hat er's, so sihet er's.“ 8 Die bösen Würfe muss man auch geben. – Grubb, 518. 9 Ein wurff auss der Hand, ist ins Teuffels Hand. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 151, 76; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 474. 10 Gerath der erst wurff nit, so fellt die byr vom andern. – Franck, II, 68a; Henisch, 392, 44; Petri, II, 334; Eiselein, 652; Simrock, 11926; Sailer, 186. 11 Ist der Wurf gethan, kommt guter Rath verspätet an. 12 Man muss den Wurf nicht aus der Hand lassen. 13 Man trifft nicht mit jedem Wurfe sieben Kegel. „Man trifft all würff nit sieben Kegel.“ (Waldis, IV, 73, 55; Philippi, II, 470.) 14 Wenn de Worp ût der Hand is, sau is he in Düvels Gewald. – Schambach, I, 74, 289. 15 Wenn de Worp ut d'r Hand is, sau isse det Düwels. – Lohrengel, I, 752.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [229]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/241>, abgerufen am 19.03.2024.