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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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X.
X.

1 Ein X und ein Z, die Färber sind nett, sind grundbrave Leut' und haben gern Freud'.

2 Ich lasse mir das X nicht nehmen, wer könnte sonst für U ein X wol machen? - Witzfunken, VIIb, 86.

3 Man darf ein X hinter sein O setzen. - Simrock, 11953; Eiselein, 654.

4 Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu. (Schles.) - Frommann, II, 249, 268; hochdeutsch bei Simrock, 11951.

5 Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu. - Petri, II, 706.

"Ein X für ein V schreiben, 20 Gulden für Petersilge vnd 40 Gulden für Papier und Dinte u. s. w." (Mathesy, 346b.)

*6 Ein X für ein U machen. - Wurzbach, II, 362; Eiselein, 654; Körte, 7043.

Die Redensart findet bekanntlich in dem den Buchstaben beigelegten Zahlenwerthe ihre Deutung, und drückt eine, auch wol betrügerische, Täuschung aus. Weil das U, oder wie es bei den Alten geschrieben ward, V, grosse Aehnlichkeit mit dem X hat, ja die Hälfte desselben ist, auch bei den Deutschen ebenfalls U (oder V) mit dem X übereinstimmt, so liegt der Sinn, den man gewöhnlich damit verbindet, nahe, nämlich einem zehn für fünf berechnen, ihn übervortheilen, betrügen, oder überhaupt etwas anders machen als es ist, d. i. fälschen. Dieser gewöhnlichen Erklärung gegenüber versucht nun Alb. Höfer eine andere Deutung, die ihn beim Lesen altdeutscher Glossen entgegengetreten ist. "Unter den verschiedenen Geheimschriften, deren unsere Vorfahren sich bedienten, war die gewöhnlichste und mindestens bis ins 15. Jahrhundert fortdauernde Art bekanntlich die, welche statt des Vokals den zunächst folgenden Consonanten setzte, also b statt a, f statt e, k statt i, p statt o und endlich x für u, v, sowie xx für w. Hier ward also wirklich ein x für ein u gesetzt. Und da die Absicht dieser Schreibweise, mag sie oftmals auch als Zeitvertreib und Spielerei geübt sein, ursprünglich nicht sowol auf ein Betrügen und Fälschen, als auf ein Verbergen und Täuschen hinauslief, so scheint mir unsere in völlig gleichem Sinne gebrauchte Redensart auch hier ihren ersten Ursprung zu haben, wobei nicht geleugnet werden soll, dass später auch die Bedeutung des x und u als X und V eingewirkt habe." (Germania, XIII, 270; XIV, 215; IV, 216.)

[Spaltenumbruch] Engl.: He would make me believe the moon is made of green cheese.

Frz.: Faire accroire que les vessies sont des lanternes. - Faire avaler le goujon. - Faire la barbe sang rasoir. - Faire passer douze pour quinze. - Faire passer du blanc pour noir. - Faire voir des etoiles en plein midi. (Masson, 147.)

Holl.: Hij kan wel eene X voor eene V schrijven. (Harrebomee, II, 354a.)

It.: Vender lucciole per lanterne. (Masson, 174.)

*7 En X vör en U maken (schriven). - Schütze, IV, 294; Eichwald, 2096.

Durch Reden irreleiten, etwas anderes vorspiegeln, als man denkt.

*8 Lass dir kein X für ein U machen. - Lohrengel, II, 205; Simrock, 11950.

Lat.: Palumbem pro columba. (Philippi, II, 60.) - Umbra pro corpore. (Philippi, II, 232.)


Xantippe.

1 Xantippen werden nicht geboren.

Holl.: Xantippen werden nog wel geboren. (Harrebomee, II, 484b.)

*2 Eine wahre Xantippe.

E. Zeller bringt in seinem Buche: Vorträge und Abhandlungen geschichtlichen Inhalts (Leipzig 1875) einen Beitrag: Zur Ehrenrettung der Xantippe. Er sagt S. 57: "Hätte Xantippe keinen Sokrates zum Manne gehabt, so wäre uns ihr Name wol kaum überliefert; und finge dieser Name nicht mit dem leidigen X an, so läsen wir schwerlich in den Fibeln: >Xantippe war ein böses Weib, der Zank war ihr ein Zeitvertreib.<" Nach ihm trug Sokrates unfreiwillig und mit Willen selbst nicht wenige Schuld an seinem Unglücke, das sich Dominicus Baudius so vorstellte, dass es ein wahres Werk der Barmherzigkeit gewesen sei von Seite der Athener, "den Philosophen durch den Schierlingstrank von seiner Ehehälfte zu scheiden". Das Volk hat sich das Wort Xantippe in die Form: Sie ist eine Zanktippe, umgegossen wie es sich bereits manches fremde Wort mundgerecht gemacht. So hat es beispielsweise aus Rheumatismus "Reissmatismus", aus successive "zickzackzive" geschaffen. Soldaten und Leute vom Civil erzählen sich von dem Sieg bei "Lehmanns" (Le Mans) und nennen Chislehurst, die letzte Zuflucht Napoleon's, "Schlüsselwurst", während die berliner Schusterjungen ihre "Ziehjarn" rauchen. (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 42.)


Xerxes.

Xerxes verliess sich auf sein Heer, drum war er geschlagen sehr.


Y.
Y.

* Einem ein lateinisches Y auf den Kopf setzen. - Parömiakon, 1086.

Hörner. "Nachdem David dem Urias ein lateinisches Y auf den Kopf gesetzt, als wär' er im Zeichen des Widders geboren."


Yankee.

Wenn der Yankee1 sechs Tage lang seinen Nächsten betrogen hat, so betrügt er am siebenten Gott. - W. Menzel, Gesch., XII, 429, Anm.

1) Der Name Yankee ist in seiner Ableitung noch zweifelhaft. Der Engländer Anbury, ein Feind der Amerikaner, Offizier im Heere des Generals Burgoyne und unter den Gefangenen der denkwürdigen Uebergabe Burgoyne's an den General Gates zu Saratoga (Staat Neuyork) am 17. October 1777 theilt in seinen Travels through the Inferior Parts of North America, 1776, II, 46-47, die folgende, wol mit Recht sehr angezweifelte Ableitung des Namens Yankee mit. "Mit diesem Epithet", sagt er, "belegten die Virginier die Neuengländer, weil diese ihnen nicht beigestanden in einem Kriege mit den Cherokees; und sie sind immer damit verspottet worden. Aber der Name, welcher aus der Sprache der Cherokees stammt und feige Memme und Sklave (eanke) bedeutet, ist herrschender gewesen seit dem Beginn der Feindseligkeiten (1775). Das Kriegsvolk zu Boston gebraucht ihn als Schimpfname; doch prahlten die Amerikaner bei dem Gefecht bei Bunkershill damit." Eine andere geschichtlich begründete Ableitung gibt der amerikanische Schriftsteller Heckewalder. Er erzählt, dass die Lenalenapen, ein zu den "sechs Nationen" gehöriger Indianerstamm, zur Zeit der ersten Landung der aus England vertriebenen Puritaner zu Hlymouth, in Massachusetts (22. October 1720) das Wort "english" - Yengees aussprachen. So (und nicht Yangees oder Yankees) ward das Wort ursprünglich geschrieben; aber erst im Laufe der Zeit, wie es mit vielen andern indianischen Wörtern und Ausdrücken der Fall war, ward es in Yankee umgewandelt (verderbt, corrumpirt). (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.)


Yankee-Doodle.

* Einem den Yankee-Doodle pfeifen.

Ihn niederschiessen, ihm eine Rifleladung in den Leib schicken. Der Yankee-Doodle ist die Lieblingsmelodie der Nordamerikaner, es ist das Wiegenlied der Amme, der Zauber der Liebenden und gilt in der Armee für so kriegerisch wie der Grenadiermarsch. "Es war für uns nicht wenig kränkend", erzählt ein englischer Offizier, "diese Weise spielen zu hören, als die Armee der von uns mit grosser Verachtung betrachteten Yankees (1777) zu unserer Uebergabe heranmarschirte." (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.)


Yorik.

* Ach, armer Yorik.

Hamlet's Ausruf aus Act V, Scene 1: Alas, poor Yorik. (Büchmann, 10. Aufl., S. 141.)


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X.
X.

1 Ein X und ein Z, die Färber sind nett, sind grundbrave Leut' und haben gern Freud'.

2 Ich lasse mir das X nicht nehmen, wer könnte sonst für U ein X wol machen?Witzfunken, VIIb, 86.

3 Man darf ein X hinter sein O setzen.Simrock, 11953; Eiselein, 654.

4 Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu. (Schles.) – Frommann, II, 249, 268; hochdeutsch bei Simrock, 11951.

5 Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu.Petri, II, 706.

„Ein X für ein V schreiben, 20 Gulden für Petersilge vnd 40 Gulden für Papier und Dinte u. s. w.“ (Mathesy, 346b.)

*6 Ein X für ein U machen.Wurzbach, II, 362; Eiselein, 654; Körte, 7043.

Die Redensart findet bekanntlich in dem den Buchstaben beigelegten Zahlenwerthe ihre Deutung, und drückt eine, auch wol betrügerische, Täuschung aus. Weil das U, oder wie es bei den Alten geschrieben ward, V, grosse Aehnlichkeit mit dem X hat, ja die Hälfte desselben ist, auch bei den Deutschen ebenfalls U (oder V) mit dem X übereinstimmt, so liegt der Sinn, den man gewöhnlich damit verbindet, nahe, nämlich einem zehn für fünf berechnen, ihn übervortheilen, betrügen, oder überhaupt etwas anders machen als es ist, d. i. fälschen. Dieser gewöhnlichen Erklärung gegenüber versucht nun Alb. Höfer eine andere Deutung, die ihn beim Lesen altdeutscher Glossen entgegengetreten ist. „Unter den verschiedenen Geheimschriften, deren unsere Vorfahren sich bedienten, war die gewöhnlichste und mindestens bis ins 15. Jahrhundert fortdauernde Art bekanntlich die, welche statt des Vokals den zunächst folgenden Consonanten setzte, also b statt a, f statt e, k statt i, p statt o und endlich x für u, v, sowie xx für w. Hier ward also wirklich ein x für ein u gesetzt. Und da die Absicht dieser Schreibweise, mag sie oftmals auch als Zeitvertreib und Spielerei geübt sein, ursprünglich nicht sowol auf ein Betrügen und Fälschen, als auf ein Verbergen und Täuschen hinauslief, so scheint mir unsere in völlig gleichem Sinne gebrauchte Redensart auch hier ihren ersten Ursprung zu haben, wobei nicht geleugnet werden soll, dass später auch die Bedeutung des x und u als X und V eingewirkt habe.“ (Germania, XIII, 270; XIV, 215; IV, 216.)

[Spaltenumbruch] Engl.: He would make me believe the moon is made of green cheese.

Frz.: Faire accroire que les vessies sont des lanternes. – Faire avaler le goujon. – Faire la barbe sang rasoir. – Faire passer douze pour quinze. – Faire passer du blanc pour noir. – Faire voir des étoiles en plein midi. (Masson, 147.)

Holl.: Hij kan wel eene X voor eene V schrijven. (Harrebomée, II, 354a.)

It.: Vender lucciole per lanterne. (Masson, 174.)

*7 En X vör en U mâken (schriven).Schütze, IV, 294; Eichwald, 2096.

Durch Reden irreleiten, etwas anderes vorspiegeln, als man denkt.

*8 Lass dir kein X für ein U machen.Lohrengel, II, 205; Simrock, 11950.

Lat.: Palumbem pro columba. (Philippi, II, 60.) – Umbra pro corpore. (Philippi, II, 232.)


Xantippe.

1 Xantippen werden nicht geboren.

Holl.: Xantippen werden nog wel geboren. (Harrebomée, II, 484b.)

*2 Eine wahre Xantippe.

E. Zeller bringt in seinem Buche: Vorträge und Abhandlungen geschichtlichen Inhalts (Leipzig 1875) einen Beitrag: Zur Ehrenrettung der Xantippe. Er sagt S. 57: „Hätte Xantippe keinen Sokrates zum Manne gehabt, so wäre uns ihr Name wol kaum überliefert; und finge dieser Name nicht mit dem leidigen X an, so läsen wir schwerlich in den Fibeln: ›Xantippe war ein böses Weib, der Zank war ihr ein Zeitvertreib.‹“ Nach ihm trug Sokrates unfreiwillig und mit Willen selbst nicht wenige Schuld an seinem Unglücke, das sich Dominicus Baudius so vorstellte, dass es ein wahres Werk der Barmherzigkeit gewesen sei von Seite der Athener, „den Philosophen durch den Schierlingstrank von seiner Ehehälfte zu scheiden“. Das Volk hat sich das Wort Xantippe in die Form: Sie ist eine Zanktippe, umgegossen wie es sich bereits manches fremde Wort mundgerecht gemacht. So hat es beispielsweise aus Rheumatismus „Reissmatismus“, aus successive „zickzackzive“ geschaffen. Soldaten und Leute vom Civil erzählen sich von dem Sieg bei „Lehmanns“ (Le Mans) und nennen Chislehurst, die letzte Zuflucht Napoleon's, „Schlüsselwurst“, während die berliner Schusterjungen ihre „Ziehjarn“ rauchen. (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 42.)


Xerxes.

Xerxes verliess sich auf sein Heer, drum war er geschlagen sehr.


Y.
Y.

* Einem ein lateinisches Y auf den Kopf setzen.Parömiakon, 1086.

Hörner. „Nachdem David dem Urias ein lateinisches Y auf den Kopf gesetzt, als wär' er im Zeichen des Widders geboren.“


Yankee.

Wenn der Yankee1 sechs Tage lang seinen Nächsten betrogen hat, so betrügt er am siebenten Gott.W. Menzel, Gesch., XII, 429, Anm.

1) Der Name Yankee ist in seiner Ableitung noch zweifelhaft. Der Engländer Anbury, ein Feind der Amerikaner, Offizier im Heere des Generals Burgoyne und unter den Gefangenen der denkwürdigen Uebergabe Burgoyne's an den General Gates zu Saratoga (Staat Neuyork) am 17. October 1777 theilt in seinen Travels through the Inferior Parts of North America, 1776, II, 46-47, die folgende, wol mit Recht sehr angezweifelte Ableitung des Namens Yankee mit. „Mit diesem Epithet“, sagt er, „belegten die Virginier die Neuengländer, weil diese ihnen nicht beigestanden in einem Kriege mit den Cherokees; und sie sind immer damit verspottet worden. Aber der Name, welcher aus der Sprache der Cherokees stammt und feige Memme und Sklave (eanke) bedeutet, ist herrschender gewesen seit dem Beginn der Feindseligkeiten (1775). Das Kriegsvolk zu Boston gebraucht ihn als Schimpfname; doch prahlten die Amerikaner bei dem Gefecht bei Bunkershill damit.“ Eine andere geschichtlich begründete Ableitung gibt der amerikanische Schriftsteller Heckewalder. Er erzählt, dass die Lenalenapen, ein zu den „sechs Nationen“ gehöriger Indianerstamm, zur Zeit der ersten Landung der aus England vertriebenen Puritaner zu Hlymouth, in Massachusetts (22. October 1720) das Wort „english“ – Yengees aussprachen. So (und nicht Yangees oder Yankees) ward das Wort ursprünglich geschrieben; aber erst im Laufe der Zeit, wie es mit vielen andern indianischen Wörtern und Ausdrücken der Fall war, ward es in Yankee umgewandelt (verderbt, corrumpirt). (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.)


Yankee-Doodle.

* Einem den Yankee-Doodle pfeifen.

Ihn niederschiessen, ihm eine Rifleladung in den Leib schicken. Der Yankee-Doodle ist die Lieblingsmelodie der Nordamerikaner, es ist das Wiegenlied der Amme, der Zauber der Liebenden und gilt in der Armee für so kriegerisch wie der Grenadiermarsch. „Es war für uns nicht wenig kränkend“, erzählt ein englischer Offizier, „diese Weise spielen zu hören, als die Armee der von uns mit grosser Verachtung betrachteten Yankees (1777) zu unserer Uebergabe heranmarschirte.“ (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.)


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* Ach, armer Yorik.

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[[239]/0251] X. X. 1 Ein X und ein Z, die Färber sind nett, sind grundbrave Leut' und haben gern Freud'. 2 Ich lasse mir das X nicht nehmen, wer könnte sonst für U ein X wol machen? – Witzfunken, VIIb, 86. 3 Man darf ein X hinter sein O setzen. – Simrock, 11953; Eiselein, 654. 4 Schreib a X fer a U, su kimmste der Rechnung zu. (Schles.) – Frommann, II, 249, 268; hochdeutsch bei Simrock, 11951. 5 Wer ein X schreibt für ein V, kompt in der Welt am besten zu. – Petri, II, 706. „Ein X für ein V schreiben, 20 Gulden für Petersilge vnd 40 Gulden für Papier und Dinte u. s. w.“ (Mathesy, 346b.) *6 Ein X für ein U machen. – Wurzbach, II, 362; Eiselein, 654; Körte, 7043. Die Redensart findet bekanntlich in dem den Buchstaben beigelegten Zahlenwerthe ihre Deutung, und drückt eine, auch wol betrügerische, Täuschung aus. Weil das U, oder wie es bei den Alten geschrieben ward, V, grosse Aehnlichkeit mit dem X hat, ja die Hälfte desselben ist, auch bei den Deutschen ebenfalls U (oder V) mit dem X übereinstimmt, so liegt der Sinn, den man gewöhnlich damit verbindet, nahe, nämlich einem zehn für fünf berechnen, ihn übervortheilen, betrügen, oder überhaupt etwas anders machen als es ist, d. i. fälschen. Dieser gewöhnlichen Erklärung gegenüber versucht nun Alb. Höfer eine andere Deutung, die ihn beim Lesen altdeutscher Glossen entgegengetreten ist. „Unter den verschiedenen Geheimschriften, deren unsere Vorfahren sich bedienten, war die gewöhnlichste und mindestens bis ins 15. Jahrhundert fortdauernde Art bekanntlich die, welche statt des Vokals den zunächst folgenden Consonanten setzte, also b statt a, f statt e, k statt i, p statt o und endlich x für u, v, sowie xx für w. Hier ward also wirklich ein x für ein u gesetzt. Und da die Absicht dieser Schreibweise, mag sie oftmals auch als Zeitvertreib und Spielerei geübt sein, ursprünglich nicht sowol auf ein Betrügen und Fälschen, als auf ein Verbergen und Täuschen hinauslief, so scheint mir unsere in völlig gleichem Sinne gebrauchte Redensart auch hier ihren ersten Ursprung zu haben, wobei nicht geleugnet werden soll, dass später auch die Bedeutung des x und u als X und V eingewirkt habe.“ (Germania, XIII, 270; XIV, 215; IV, 216.) Engl.: He would make me believe the moon is made of green cheese. Frz.: Faire accroire que les vessies sont des lanternes. – Faire avaler le goujon. – Faire la barbe sang rasoir. – Faire passer douze pour quinze. – Faire passer du blanc pour noir. – Faire voir des étoiles en plein midi. (Masson, 147.) Holl.: Hij kan wel eene X voor eene V schrijven. (Harrebomée, II, 354a.) It.: Vender lucciole per lanterne. (Masson, 174.) *7 En X vör en U mâken (schriven). – Schütze, IV, 294; Eichwald, 2096. Durch Reden irreleiten, etwas anderes vorspiegeln, als man denkt. *8 Lass dir kein X für ein U machen. – Lohrengel, II, 205; Simrock, 11950. Lat.: Palumbem pro columba. (Philippi, II, 60.) – Umbra pro corpore. (Philippi, II, 232.) Xantippe. 1 Xantippen werden nicht geboren. Holl.: Xantippen werden nog wel geboren. (Harrebomée, II, 484b.) *2 Eine wahre Xantippe. E. Zeller bringt in seinem Buche: Vorträge und Abhandlungen geschichtlichen Inhalts (Leipzig 1875) einen Beitrag: Zur Ehrenrettung der Xantippe. Er sagt S. 57: „Hätte Xantippe keinen Sokrates zum Manne gehabt, so wäre uns ihr Name wol kaum überliefert; und finge dieser Name nicht mit dem leidigen X an, so läsen wir schwerlich in den Fibeln: ›Xantippe war ein böses Weib, der Zank war ihr ein Zeitvertreib.‹“ Nach ihm trug Sokrates unfreiwillig und mit Willen selbst nicht wenige Schuld an seinem Unglücke, das sich Dominicus Baudius so vorstellte, dass es ein wahres Werk der Barmherzigkeit gewesen sei von Seite der Athener, „den Philosophen durch den Schierlingstrank von seiner Ehehälfte zu scheiden“. Das Volk hat sich das Wort Xantippe in die Form: Sie ist eine Zanktippe, umgegossen wie es sich bereits manches fremde Wort mundgerecht gemacht. So hat es beispielsweise aus Rheumatismus „Reissmatismus“, aus successive „zickzackzive“ geschaffen. Soldaten und Leute vom Civil erzählen sich von dem Sieg bei „Lehmanns“ (Le Mans) und nennen Chislehurst, die letzte Zuflucht Napoleon's, „Schlüsselwurst“, während die berliner Schusterjungen ihre „Ziehjarn“ rauchen. (Karlsbader Anzeiger, 1876, Nr. 42.) Xerxes. Xerxes verliess sich auf sein Heer, drum war er geschlagen sehr. Y. Y. * Einem ein lateinisches Y auf den Kopf setzen. – Parömiakon, 1086. Hörner. „Nachdem David dem Urias ein lateinisches Y auf den Kopf gesetzt, als wär' er im Zeichen des Widders geboren.“ Yankee. Wenn der Yankee1 sechs Tage lang seinen Nächsten betrogen hat, so betrügt er am siebenten Gott. – W. Menzel, Gesch., XII, 429, Anm. 1) Der Name Yankee ist in seiner Ableitung noch zweifelhaft. Der Engländer Anbury, ein Feind der Amerikaner, Offizier im Heere des Generals Burgoyne und unter den Gefangenen der denkwürdigen Uebergabe Burgoyne's an den General Gates zu Saratoga (Staat Neuyork) am 17. October 1777 theilt in seinen Travels through the Inferior Parts of North America, 1776, II, 46-47, die folgende, wol mit Recht sehr angezweifelte Ableitung des Namens Yankee mit. „Mit diesem Epithet“, sagt er, „belegten die Virginier die Neuengländer, weil diese ihnen nicht beigestanden in einem Kriege mit den Cherokees; und sie sind immer damit verspottet worden. Aber der Name, welcher aus der Sprache der Cherokees stammt und feige Memme und Sklave (eanke) bedeutet, ist herrschender gewesen seit dem Beginn der Feindseligkeiten (1775). Das Kriegsvolk zu Boston gebraucht ihn als Schimpfname; doch prahlten die Amerikaner bei dem Gefecht bei Bunkershill damit.“ Eine andere geschichtlich begründete Ableitung gibt der amerikanische Schriftsteller Heckewalder. Er erzählt, dass die Lenalenapen, ein zu den „sechs Nationen“ gehöriger Indianerstamm, zur Zeit der ersten Landung der aus England vertriebenen Puritaner zu Hlymouth, in Massachusetts (22. October 1720) das Wort „english“ – Yengees aussprachen. So (und nicht Yangees oder Yankees) ward das Wort ursprünglich geschrieben; aber erst im Laufe der Zeit, wie es mit vielen andern indianischen Wörtern und Ausdrücken der Fall war, ward es in Yankee umgewandelt (verderbt, corrumpirt). (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.) Yankee-Doodle. * Einem den Yankee-Doodle pfeifen. Ihn niederschiessen, ihm eine Rifleladung in den Leib schicken. Der Yankee-Doodle ist die Lieblingsmelodie der Nordamerikaner, es ist das Wiegenlied der Amme, der Zauber der Liebenden und gilt in der Armee für so kriegerisch wie der Grenadiermarsch. „Es war für uns nicht wenig kränkend“, erzählt ein englischer Offizier, „diese Weise spielen zu hören, als die Armee der von uns mit grosser Verachtung betrachteten Yankees (1777) zu unserer Uebergabe heranmarschirte.“ (Baltimore Wecker vom 18. Januar 1853.) Yorik. * Ach, armer Yorik. Hamlet's Ausruf aus Act V, Scene 1: Alas, poor Yorik. (Büchmann, 10. Aufl., S. 141.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [239]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/251>, abgerufen am 19.03.2024.