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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 22 Wer sich zankt mit einem Bauer, den verlachen die Schauer.

Böhm.: Kdo se s chamen nesnadi, div'akum jen smich tropi. - Kdo se s chlapem hada, lidem v posmech se dava. (Celakovsky, 32.)

23 Wer zankt denn da unten? sagte eine hohe schlanke Frau zu ihrem kleinen Mann. - Witzfunken, Va, 26.

24 Wo zween zancken, da sey nicht der dritte. - Petri, II, 818.

25 Zancken macht den, der es thut, mager, den Juristen feist. - Lehmann, 916, 27.

*26 Darüber zanken, wo der vergangene Schnee hingekommen ist.

"Der Prälat gab vor, dass es nicht hujus loci were, zu zancken, wo der vergangene Schnee hinkommen sei." (Alamod. Politici, II, 159.)

*27 Die zanken sich, wie Hund und Katze. - Klix, 124.

*28 Er muss zanken und sich rächen, sollt' er's auch vom Zaune brechen. - Sutor, 52.

Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momorderit. (Philippi, I, 227; Seybold, 280.)

*29 Er zankt wie ein bleiernes Hündlein.

*30 Sie zancken vmb ein Tauben dreck. - Eyering, III, 308.

*31 Sie zanken sich um eine Häringsnase. (Rottenburg.)

Holl.: Zij twisten om een haverstroo (ook: haverklop). (Harrebomee, I, 460a.)

*32 Zancken wie ein Mertzengaul. - Mathesy, 215a.

*33 Zanke nicht, schlag mich lieber. (Köthen.)

*34 Zankt euch nicht, gebt euch lieber Nasenstüber. - Klix, 124.

*35 Zankt euch nicht, schlagt euch lieber und kriegt euch bei den Köpfen. (Köthen.)

*36 Zankt euch nicht, sonst kommt der Datte. - Wurzbach, II, 72.

Ein in Schwaben gebräuchlicher Warnungsruf an Eheleute, die in Unfrieden leben. Die Redensart gründet sich auf eine frühere Sitte in Balingen, wo ein kernfester Mann, Datte genannt, erwählt wurde, um den ehelichen Hausfrieden zu erhalten und nach Umständen wieder herzustellen.

*37 Zenck ich mich mit eym geck, vnd reiff mich an eym dreck, so krich ich balt eyn fleck. - Weinsberg, 112.


Zänker.

1 Der Zänker fasst gern den fünften Zipfel am Sack. - Eiselein, 654; Simrock, 11972.

2 Ein Zancker ist kein guter Nachbar. - Lehmann, 526, 11.

3 Ein zäncker wil jmmer das letzt Wort haben. - Petri, II, 238.

4 Ein Zänker kommt selten ungerauft nach Haus.

5 Meister Zencker vnd Nachbar Bettler sind gemeiniglich geschwister Kinder. - Herberger, I, 309.

6 Zänker sind des Nächsten Kränker. - Meisner, 75, 2; Simrock, 11969.

7 Zänker sind Stänker. - Eiselein, 654; Simrock, 11968.

Lat.: Vitilitigatores. (Litium avidi.) (Eiselein, 655.)

8 Zänkern fehlt's an Worten nicht.

Engl.: Wranglers never want words. (Bohn II, 24.)


Zänkerei.

Zänkerei ist des Teufels Jubelei.


Zänklein.

Man muss ein Zänklein nicht so genau nehmen, sagte der Mann zu seiner Frau, als er ihr ein Auge ausgeschlagen hatte. - Altmann VI, 494.


Zänkler.

Mit zencklern leg dich nimmer ein, der schad wirt sonst dein eigen sein. - Henisch, 830, 58.


Zankteufel.

* Er hat den Zankteufel im Leibe.

Lat.: Ptolemaica lis. (Philippi, II, 113.) - Suem irritat. (Philippi, II, 204.)


Zäpfchen.

* Einem das Zäpfchen aufziehen. (Ostpr.)

Ihm seinen Standpunkt klar machen.


[Spaltenumbruch]
Zapfen.

1 Am Zapfen sparen und am Spundloche wieder herauslaufen lassen, das spart nicht. - Simrock, 9634; Körte, 5617; Sailer, 278.

Die Russen: Man verschwendet am Kiel, was man am Anker ersparen will. (Altmann VI, 396.)

2 Beim Zapfen ist der Wein am besten.

Böhm.: Na cepe vino dobre. (Celakovsky, 316.)

3 Besser am Zapfen sparen, als am Spundloch.

Lat.: Quam fundo parce magis sint res vasis ab arve.

Schwed.: Baetrae aer spara fra braed aen fra bwthir. (Reuterdahl, 783.)

4 Ein grosser Zapfen passt für kein kleines Loch.

5 Ein voller zapff ist zu allen Dingen vngeschickt. - Henisch, 712, 28; Petri, II, 234.

6 Kein Zapfen im Fass, kein Schöpflöffel im Topfe. (Litauen.)

7 Kurze Zapfen, schöne Trauben.

Holl.: Korte takken, lange wijnoogst. (Harrebomee, II, 323.)

8 Man muss den Zapfen nicht eher aus dem Fasse ziehen, bis die Kanne zum Unterhalten bereit ist.

Frz.: Tirer la broche deuant que le pot soit prest.

Lat.: Vase imparato trauere objicem a dolio. (Bovill, II, 174.)

9 Was mit dem Zapfen kommt, geht mit dem Zapfen fort.

Holl.: Dat komt van tappen loopt al ten tap weg. (Harrebomee, II, 325a.)

10 Wenn man den Zapfen herauszieht, erfährt man, ob das Fass leer oder voll ist. - Altmann VI, 428.

11 Wer den Zapfen nicht bewacht, hat seinen Wein nicht recht bedacht.

Strenge Aufsicht in Familie und Wirthschaft.

Böhm.: Povol cepu, hned bude po pive. (Celakovsky, 408.)

12 Wo der feile Zapfen steht, da hat jeder gleiches Recht. - Graf, 386.

Im Wirthshause wird kein Hausfrieden gestört; jeder hat dort gleiches Recht, es kann wol von Gewalt, aber nicht von Heimsuchung die Rede sein. (S. Taverne, Trinkleute, Wirthshaus 8.)

*13 Den Tappen inslan. (Westf.)

Einem Zustande, Dinge u. s. w. ein Ende machen.

*14 Der Zapff ist gut vor die Flasch. - Lehmann, 326, 13.

*15 Es ist ein rechter Zapf auf diesen Essigkrug. - Nas, 293.

*16 Es ist ein rechter zapff für das loch. - Franck, II, 107b; Eiselein, 654; Sailer, 83.

*17 Es ist zapff für die flaschen. - Franck, II, 10; Körte, 7058a.

"Es war eben ein Zapff für diese Flasch, denn faul, Eyer vnd stinkend Butter gehören zusammen." (Fischart, Gesch. in Kloster VIII, 77.) Um zu sagen, dass ein paar Dinge zusammenpassen, meist im übeln Sinne.

*18 Es wurd uich da Zapfa net naus schla. - Michel, 269.

Es wird euch den Garaus nicht machen, das Leben nicht kosten.

*19 Man muss den Zapffen abhawen. - Lehmann, 173, 13.

*20 Zapfen und Boden einschlagen. - Eiselein, 654.

*21 Zum rinnenden Zapfen. (S. Pfennig 290 und Metze.)

Nennt das Volk in Oesterreich das unweit Wien gelegene Stift Klosterneuburg, weil es viele Weinberge besitzt. (J. Kell, Wanderungen in Oesterreich, S. 42.)


Zapfen (Verb.).

1 Ik tapp und schenk und sitt und denk: Wenn dat so kem, dat he mi nehm, und he is en Timmermann, sagte das Schenkmädchen. - Diermissen, 241.

2 Wer tief zapft, fährt ebenso übel, als wer tief trinkt. - Körte, 6723.

*3 Er zapft gern Wein - aus andrer Leute Fasse.

*4 Zapfen sie nicht Wein, so gibt's doch Bier bei ihnen. - Eiselein, 654.


Zäpfen.

* Er hät sie zäpft. (S. Laufenburg, wo zu lesen Sutermeister 86 st. 21.) - Sutermeister, 86.


[Spaltenumbruch] 22 Wer sich zankt mit einem Bauer, den verlachen die Schauer.

Böhm.: Kdo se s chámen nesnadí, div'akům jen smích tropí. – Kdo se s chlapem hádá, lidem v posmĕch se dává. (Čelakovsky, 32.)

23 Wer zankt denn da unten? sagte eine hohe schlanke Frau zu ihrem kleinen Mann.Witzfunken, Va, 26.

24 Wo zween zancken, da sey nicht der dritte.Petri, II, 818.

25 Zancken macht den, der es thut, mager, den Juristen feist.Lehmann, 916, 27.

*26 Darüber zanken, wo der vergangene Schnee hingekommen ist.

„Der Prälat gab vor, dass es nicht hujus loci were, zu zancken, wo der vergangene Schnee hinkommen sei.“ (Alamod. Politici, II, 159.)

*27 Die zanken sich, wie Hund und Katze.Klix, 124.

*28 Er muss zanken und sich rächen, sollt' er's auch vom Zaune brechen.Sutor, 52.

Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momorderit. (Philippi, I, 227; Seybold, 280.)

*29 Er zankt wie ein bleiernes Hündlein.

*30 Sie zancken vmb ein Tauben dreck.Eyering, III, 308.

*31 Sie zanken sich um eine Häringsnase. (Rottenburg.)

Holl.: Zij twisten om een haverstroo (ook: haverklop). (Harrebomée, I, 460a.)

*32 Zancken wie ein Mertzengaul.Mathesy, 215a.

*33 Zanke nicht, schlag mich lieber. (Köthen.)

*34 Zankt euch nicht, gebt euch lieber Nasenstüber.Klix, 124.

*35 Zankt euch nicht, schlagt euch lieber und kriegt euch bei den Köpfen. (Köthen.)

*36 Zankt euch nicht, sonst kommt der Datte.Wurzbach, II, 72.

Ein in Schwaben gebräuchlicher Warnungsruf an Eheleute, die in Unfrieden leben. Die Redensart gründet sich auf eine frühere Sitte in Balingen, wo ein kernfester Mann, Datte genannt, erwählt wurde, um den ehelichen Hausfrieden zu erhalten und nach Umständen wieder herzustellen.

*37 Zenck ich mich mit eym geck, vnd reiff mich an eym dreck, so krich ich balt eyn fleck.Weinsberg, 112.


Zänker.

1 Der Zänker fasst gern den fünften Zipfel am Sack.Eiselein, 654; Simrock, 11972.

2 Ein Zancker ist kein guter Nachbar.Lehmann, 526, 11.

3 Ein zäncker wil jmmer das letzt Wort haben.Petri, II, 238.

4 Ein Zänker kommt selten ungerauft nach Haus.

5 Meister Zencker vnd Nachbar Bettler sind gemeiniglich geschwister Kinder.Herberger, I, 309.

6 Zänker sind des Nächsten Kränker.Meisner, 75, 2; Simrock, 11969.

7 Zänker sind Stänker.Eiselein, 654; Simrock, 11968.

Lat.: Vitilitigatores. (Litium avidi.) (Eiselein, 655.)

8 Zänkern fehlt's an Worten nicht.

Engl.: Wranglers never want words. (Bohn II, 24.)


Zänkerei.

Zänkerei ist des Teufels Jubelei.


Zänklein.

Man muss ein Zänklein nicht so genau nehmen, sagte der Mann zu seiner Frau, als er ihr ein Auge ausgeschlagen hatte.Altmann VI, 494.


Zänkler.

Mit zencklern leg dich nimmer ein, der schad wirt sonst dein eigen sein.Henisch, 830, 58.


Zankteufel.

* Er hat den Zankteufel im Leibe.

Lat.: Ptolemaica lis. (Philippi, II, 113.) – Suem irritat. (Philippi, II, 204.)


Zäpfchen.

* Einem das Zäpfchen aufziehen. (Ostpr.)

Ihm seinen Standpunkt klar machen.


[Spaltenumbruch]
Zapfen.

1 Am Zapfen sparen und am Spundloche wieder herauslaufen lassen, das spart nicht.Simrock, 9634; Körte, 5617; Sailer, 278.

Die Russen: Man verschwendet am Kiel, was man am Anker ersparen will. (Altmann VI, 396.)

2 Beim Zapfen ist der Wein am besten.

Böhm.: Na čepĕ víno dobré. (Čelakovsky, 316.)

3 Besser am Zapfen sparen, als am Spundloch.

Lat.: Quam fundo parce magis sint res vasis ab arve.

Schwed.: Baetrae aer spara fra braed aen fra bwthir. (Reuterdahl, 783.)

4 Ein grosser Zapfen passt für kein kleines Loch.

5 Ein voller zapff ist zu allen Dingen vngeschickt.Henisch, 712, 28; Petri, II, 234.

6 Kein Zapfen im Fass, kein Schöpflöffel im Topfe. (Litauen.)

7 Kurze Zapfen, schöne Trauben.

Holl.: Korte takken, lange wijnoogst. (Harrebomée, II, 323.)

8 Man muss den Zapfen nicht eher aus dem Fasse ziehen, bis die Kanne zum Unterhalten bereit ist.

Frz.: Tirer la broche deuant que le pot soit prest.

Lat.: Vase imparato trauere objicem a dolio. (Bovill, II, 174.)

9 Was mit dem Zapfen kommt, geht mit dem Zapfen fort.

Holl.: Dat komt van tappen loopt al ten tap weg. (Harrebomée, II, 325a.)

10 Wenn man den Zapfen herauszieht, erfährt man, ob das Fass leer oder voll ist.Altmann VI, 428.

11 Wer den Zapfen nicht bewacht, hat seinen Wein nicht recht bedacht.

Strenge Aufsicht in Familie und Wirthschaft.

Böhm.: Povol čepu, hned bude po pivĕ. (Čelakovsky, 408.)

12 Wo der feile Zapfen steht, da hat jeder gleiches Recht.Graf, 386.

Im Wirthshause wird kein Hausfrieden gestört; jeder hat dort gleiches Recht, es kann wol von Gewalt, aber nicht von Heimsuchung die Rede sein. (S. Taverne, Trinkleute, Wirthshaus 8.)

*13 Den Tappen inslan. (Westf.)

Einem Zustande, Dinge u. s. w. ein Ende machen.

*14 Der Zapff ist gut vor die Flasch.Lehmann, 326, 13.

*15 Es ist ein rechter Zapf auf diesen Essigkrug.Nas, 293.

*16 Es ist ein rechter zapff für das loch.Franck, II, 107b; Eiselein, 654; Sailer, 83.

*17 Es ist zapff für die flaschen.Franck, II, 10; Körte, 7058a.

„Es war eben ein Zapff für diese Flasch, denn faul, Eyer vnd stinkend Butter gehören zusammen.“ (Fischart, Gesch. in Kloster VIII, 77.) Um zu sagen, dass ein paar Dinge zusammenpassen, meist im übeln Sinne.

*18 Es wurd uich da Zapfa net naus schla.Michel, 269.

Es wird euch den Garaus nicht machen, das Leben nicht kosten.

*19 Man muss den Zapffen abhawen.Lehmann, 173, 13.

*20 Zapfen und Boden einschlagen.Eiselein, 654.

*21 Zum rinnenden Zapfen. (S. Pfennig 290 und Metze.)

Nennt das Volk in Oesterreich das unweit Wien gelegene Stift Klosterneuburg, weil es viele Weinberge besitzt. (J. Kell, Wanderungen in Oesterreich, S. 42.)


Zapfen (Verb.).

1 Ik tapp und schenk und sitt und denk: Wenn dat so kêm, dat he mi nehm, und he is en Timmermann, sagte das Schenkmädchen.Diermissen, 241.

2 Wer tief zapft, fährt ebenso übel, als wer tief trinkt.Körte, 6723.

*3 Er zapft gern Wein – aus andrer Leute Fasse.

*4 Zapfen sie nicht Wein, so gibt's doch Bier bei ihnen.Eiselein, 654.


Zäpfen.

* Er hät sie zäpft. (S. Laufenburg, wo zu lesen Sutermeister 86 st. 21.) – Sutermeister, 86.


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[[250]/0262] 22 Wer sich zankt mit einem Bauer, den verlachen die Schauer. Böhm.: Kdo se s chámen nesnadí, div'akům jen smích tropí. – Kdo se s chlapem hádá, lidem v posmĕch se dává. (Čelakovsky, 32.) 23 Wer zankt denn da unten? sagte eine hohe schlanke Frau zu ihrem kleinen Mann. – Witzfunken, Va, 26. 24 Wo zween zancken, da sey nicht der dritte. – Petri, II, 818. 25 Zancken macht den, der es thut, mager, den Juristen feist. – Lehmann, 916, 27. *26 Darüber zanken, wo der vergangene Schnee hingekommen ist. „Der Prälat gab vor, dass es nicht hujus loci were, zu zancken, wo der vergangene Schnee hinkommen sei.“ (Alamod. Politici, II, 159.) *27 Die zanken sich, wie Hund und Katze. – Klix, 124. *28 Er muss zanken und sich rächen, sollt' er's auch vom Zaune brechen. – Sutor, 52. Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momorderit. (Philippi, I, 227; Seybold, 280.) *29 Er zankt wie ein bleiernes Hündlein. *30 Sie zancken vmb ein Tauben dreck. – Eyering, III, 308. *31 Sie zanken sich um eine Häringsnase. (Rottenburg.) Holl.: Zij twisten om een haverstroo (ook: haverklop). (Harrebomée, I, 460a.) *32 Zancken wie ein Mertzengaul. – Mathesy, 215a. *33 Zanke nicht, schlag mich lieber. (Köthen.) *34 Zankt euch nicht, gebt euch lieber Nasenstüber. – Klix, 124. *35 Zankt euch nicht, schlagt euch lieber und kriegt euch bei den Köpfen. (Köthen.) *36 Zankt euch nicht, sonst kommt der Datte. – Wurzbach, II, 72. Ein in Schwaben gebräuchlicher Warnungsruf an Eheleute, die in Unfrieden leben. Die Redensart gründet sich auf eine frühere Sitte in Balingen, wo ein kernfester Mann, Datte genannt, erwählt wurde, um den ehelichen Hausfrieden zu erhalten und nach Umständen wieder herzustellen. *37 Zenck ich mich mit eym geck, vnd reiff mich an eym dreck, so krich ich balt eyn fleck. – Weinsberg, 112. Zänker. 1 Der Zänker fasst gern den fünften Zipfel am Sack. – Eiselein, 654; Simrock, 11972. 2 Ein Zancker ist kein guter Nachbar. – Lehmann, 526, 11. 3 Ein zäncker wil jmmer das letzt Wort haben. – Petri, II, 238. 4 Ein Zänker kommt selten ungerauft nach Haus. 5 Meister Zencker vnd Nachbar Bettler sind gemeiniglich geschwister Kinder. – Herberger, I, 309. 6 Zänker sind des Nächsten Kränker. – Meisner, 75, 2; Simrock, 11969. 7 Zänker sind Stänker. – Eiselein, 654; Simrock, 11968. Lat.: Vitilitigatores. (Litium avidi.) (Eiselein, 655.) 8 Zänkern fehlt's an Worten nicht. Engl.: Wranglers never want words. (Bohn II, 24.) Zänkerei. Zänkerei ist des Teufels Jubelei. Zänklein. Man muss ein Zänklein nicht so genau nehmen, sagte der Mann zu seiner Frau, als er ihr ein Auge ausgeschlagen hatte. – Altmann VI, 494. Zänkler. Mit zencklern leg dich nimmer ein, der schad wirt sonst dein eigen sein. – Henisch, 830, 58. Zankteufel. * Er hat den Zankteufel im Leibe. Lat.: Ptolemaica lis. (Philippi, II, 113.) – Suem irritat. (Philippi, II, 204.) Zäpfchen. * Einem das Zäpfchen aufziehen. (Ostpr.) Ihm seinen Standpunkt klar machen. Zapfen. 1 Am Zapfen sparen und am Spundloche wieder herauslaufen lassen, das spart nicht. – Simrock, 9634; Körte, 5617; Sailer, 278. Die Russen: Man verschwendet am Kiel, was man am Anker ersparen will. (Altmann VI, 396.) 2 Beim Zapfen ist der Wein am besten. Böhm.: Na čepĕ víno dobré. (Čelakovsky, 316.) 3 Besser am Zapfen sparen, als am Spundloch. Lat.: Quam fundo parce magis sint res vasis ab arve. Schwed.: Baetrae aer spara fra braed aen fra bwthir. (Reuterdahl, 783.) 4 Ein grosser Zapfen passt für kein kleines Loch. 5 Ein voller zapff ist zu allen Dingen vngeschickt. – Henisch, 712, 28; Petri, II, 234. 6 Kein Zapfen im Fass, kein Schöpflöffel im Topfe. (Litauen.) 7 Kurze Zapfen, schöne Trauben. Holl.: Korte takken, lange wijnoogst. (Harrebomée, II, 323.) 8 Man muss den Zapfen nicht eher aus dem Fasse ziehen, bis die Kanne zum Unterhalten bereit ist. Frz.: Tirer la broche deuant que le pot soit prest. Lat.: Vase imparato trauere objicem a dolio. (Bovill, II, 174.) 9 Was mit dem Zapfen kommt, geht mit dem Zapfen fort. Holl.: Dat komt van tappen loopt al ten tap weg. (Harrebomée, II, 325a.) 10 Wenn man den Zapfen herauszieht, erfährt man, ob das Fass leer oder voll ist. – Altmann VI, 428. 11 Wer den Zapfen nicht bewacht, hat seinen Wein nicht recht bedacht. Strenge Aufsicht in Familie und Wirthschaft. Böhm.: Povol čepu, hned bude po pivĕ. (Čelakovsky, 408.) 12 Wo der feile Zapfen steht, da hat jeder gleiches Recht. – Graf, 386. Im Wirthshause wird kein Hausfrieden gestört; jeder hat dort gleiches Recht, es kann wol von Gewalt, aber nicht von Heimsuchung die Rede sein. (S. Taverne, Trinkleute, Wirthshaus 8.) *13 Den Tappen inslan. (Westf.) Einem Zustande, Dinge u. s. w. ein Ende machen. *14 Der Zapff ist gut vor die Flasch. – Lehmann, 326, 13. *15 Es ist ein rechter Zapf auf diesen Essigkrug. – Nas, 293. *16 Es ist ein rechter zapff für das loch. – Franck, II, 107b; Eiselein, 654; Sailer, 83. *17 Es ist zapff für die flaschen. – Franck, II, 10; Körte, 7058a. „Es war eben ein Zapff für diese Flasch, denn faul, Eyer vnd stinkend Butter gehören zusammen.“ (Fischart, Gesch. in Kloster VIII, 77.) Um zu sagen, dass ein paar Dinge zusammenpassen, meist im übeln Sinne. *18 Es wurd uich da Zapfa net naus schla. – Michel, 269. Es wird euch den Garaus nicht machen, das Leben nicht kosten. *19 Man muss den Zapffen abhawen. – Lehmann, 173, 13. *20 Zapfen und Boden einschlagen. – Eiselein, 654. *21 Zum rinnenden Zapfen. (S. Pfennig 290 und Metze.) Nennt das Volk in Oesterreich das unweit Wien gelegene Stift Klosterneuburg, weil es viele Weinberge besitzt. (J. Kell, Wanderungen in Oesterreich, S. 42.) Zapfen (Verb.). 1 Ik tapp und schenk und sitt und denk: Wenn dat so kêm, dat he mi nehm, und he is en Timmermann, sagte das Schenkmädchen. – Diermissen, 241. 2 Wer tief zapft, fährt ebenso übel, als wer tief trinkt. – Körte, 6723. *3 Er zapft gern Wein – aus andrer Leute Fasse. *4 Zapfen sie nicht Wein, so gibt's doch Bier bei ihnen. – Eiselein, 654. Zäpfen. * Er hät sie zäpft. (S. Laufenburg, wo zu lesen Sutermeister 86 st. 21.) – Sutermeister, 86.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [250]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/262>, abgerufen am 19.03.2024.