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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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A.
A.

8 Vgl. Graf S. 440-441. Ostfriesisch vgl. Kern, 1296. Eine scherzhafte Anwendung, die davon als Rechtsprichwort gemacht wird. - Wer A sagt, muss auch sagen B, drum folgt dem O gewöhnlich W. (Winkel, Plauderstübchen 1857, Nr. 1.) In Waldeck: Wei A säget, mott auk B sägen. (Curtze, 336, 282.) Würzburg, Sartorius, 155.

Frz.: Jamais sottise a demi. (Marin, 15.) - On n'a pas plutot dit A qu'il faut dire B. (Masson, 10.)

It.: Chi ha detto A, bisogna che dica anche B. (Marin, 15.)

Poln.: Zwiez sie grzybem, lez do torby. (Masson, 10.)

Schwed.: Har man sagt A, skall man säga B. (Marin, 15; Strömbäck.)

10 Lat.: Filum nivisti et acu opus est. (Frisius, 79.)

17 A, e, i, o, u, die Ochsen schreien Muh. - Eiselein, 498.

18 Heww 'k A seggt, möt 'k ok B seggen. (Strelitz.) - Firmenich, III, 71, 26; Dähnert, 1a.

19 Wenn ik A segg, so mutt ik B seggen; wenn ik Gak segg, schall ik Eier leggen, de nix toseggt, dörft nix don; ik will stillswign, segg dat Hohn. - Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, Nr. 9.

20 Wer sein A1 wet, kann got läsen. (Mecklenburg.) - Günther, III.

1) D. h. das Abc, die Anfangsgründe. Wer das Seinige gelernt hat, dem geht das Geschäft leicht von der Hand.

*21 He kann gen a of b. - Kern, 1294.

*22 He wet 't van a bet z. - Kern, 1295.

Von Anfang bis zu Ende.

*23 Ich stehe noch beim A still.

Ich warte noch beim Anfang, überlegend, ich habe noch nicht B gesagt.

*24 Weder A, noch B wissen.

Frz.: Ne savoir ni A, ni B. (Kritzinger, 1a.)

Lat.: Imperitum et omnium rerum rudem esse. (Ingerslew, Deutsch-lateinisches Schulwörterbuch.)


Aachen.

1 Achen ist des deutschen Reiches Haupt. - Deutsche Romanzeitung 1866, Nr. 40, S. 391.

Auch das neue Rom genannt.

Lat.: Urbs Aquavis, urbs regalis, Regni sedes principalis Prima Regum curia.

*2 He löppt van Aken na Köln. - Kern, 1.

Um Recht zu finden, oder um zu betteln.


Aal.

2 Er ist schwer zu verdauen; der Witz liegt jedoch darin, dass "dragen un eten" beide auf "Steine" bezogen werden; der Sinn ist: ich will lieber Steine tragen, als Steine essen. (Vgl. Kern, 553.)

Dän.: Aal og slimer fisk giör tung sind og ond mave. (Prov. dan., 2.)

4 Dän.: Ald fisk föder aal, men aal föder ingen fisk. (Prov. dan., 2.)

8 Frz.: Pour trop serrer l'anguille, on la perd.

15 Lat.: Non tenet anguillam, qui per caudam tenet illam. (Oec. rur., 16, 652; Binder II, 2177; Eiselein, 1.)

16 It.: Chi piglia l' anguilla per la coda, e la donna per la parola, puo dir che non tiene niente. (Bohn I, 85.)

21 Einen Brunnen neben den Fluss graben. Einem Tauben Messe lesen. Ohne Federn fliegen wollen. Die Ente schwimmen lehren. Die Espe zittern lehren. Leeres Stroh dreschen. Eine leere (hohle) Nuss aufbeissen. Einen Mohren baden. Dem Blinden einen Spiegel schenken. Den Fröschen ein Fuder Wein zum Bade verehren. Speck im Hundestalle suchen. Mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen wollen. Moses Grab aufsuchen. Nach dem Regenbogen werfen. Ins Wasser schlagen. Scherben zusammenflicken. Wasser im Garn fangen. Seinem Schatten nachlaufen. Den heiligen Geist reden lehren. Unsern Herrgott in die Schule führen. (Lehmann, 776, 1 u. 2.)

Lat.: Anguillam cauda capessis. (Binder II, 172.) - Anguillam tenere cauda. (Binder I, 60; Seybold, 27; Philippi, I, 30.) - Delphinum cauda alligas. (Philippi, I, 114.)


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28 Zur Erklärung der Redensart heisst es in Theatr. Diabolorum, 416a: "Jene Alster kondt reden, vnd veräth die Magd, dass sie den Aal gefressen hat, derhalben kahl geraufft. Vnd als sie einen Mann sahe, mit einer kahlen Stirn, klagte sie jhn, vnd sagte: Ach, du armer Mann, was hastu vom Ahl geschwatzt; meynet, er were vmb desswillen so kahl geraufft als sie, dass er die Wahrheit gesagt hette."

29 Engl.: Eels don't mind being skinned after they get used to it.

Frz.: Il ressemble aux anguilles de Melua, il crie avant qu'on l'ecorche. (Lendroy, 46.)

Holl.: Hij gelijkt den kik vorscher, die schreeuwen, voor men hen ziet. (Harrebomee, I, 400.)

31 Schwed.: Han är hat som en al. (Stromberg.)

33 Aal, Kohl und Verdruss man als Abendkost nicht nehmen muss.

Dän.: Aal, og kaal, og knur er ond aftensmad. (Prov. dan., 2.)

34 Dat sind tugendhafte Aale, de kann me up Globen nehmen. (Oldenburg.)

Mit dem Wort "sick bätern" drückt der Oldenburger sowol das Fettwerden als Tugendhaftwerden aus; beide Begriffe werden daher von Landleuten, wie hier geschehen, verwechselt. Tugendhafte Aale = fette Aale. (Vgl. Goldschmidt, 118.)

35 Den Aal helt man nicht wol bei dem Schwanz. - Petri, II, 76.

36 Den Aal man brät, wie man Frauen führet in der Stadt, den Häring wie man Huren treibt aus der Stadt.

Dän.: Men skal teoge aal som man lader fruer i bye; man sild son man jager skiöger af bye. (Prov. dan., 2.)

37 Der Aal ist ein guter Fisch, er braucht kein Fett zur Sauce.

Dän.: Aal er en god fisk, mi han dum dypper sig selv. (Prov. dan., 2.)

38 Ein Aal lässt sich schwer verbergen.

Engl.: You cannot hide an eel in a sack. (Bohn II, 6.)

39 Es ist so klein kein Aal, er meint er sei ein Wal.

Dän.: Der er aldrig soll liden an aal, han stunder jo at blive en hval. (Prov. dan., 2.)

40 Heute Aal und morgen Aal, das ist eine Qual.

41 Man fängt die besten Aale da, wo man sie nicht erwartet. - Altmann VI, 485.

42 Man kann nicht Aal stechen und Hasen jagen zugleich.

Dän.: Man kand ikke stange aal, og voere i hare-jagt paa engang. (Prov. dan., 2.)

43 Nüms rop Aal, ehr he hum bi de Stert hett. - Kern, 556.

Man soll sich nicht zu früh freuen, wenn etwas Günstiges in Aussicht steht. Mancher hat schon einen Aal im Netz gehabt und er ist ihm, selbst wenn er ihn schon beim Schwanz gefasst hatte, wieder entschlüpft.

44 Wenn der Aal in die Angel gebissen, wird er sich lassen ziehen müssen.

It.: Quando l' anguilla ha preso l' amo bisogna che vada dov' e tirata. (Giani, 100.)

45 Wenn man den Aal zu sehr drückt, entschlüpft er.

Frz.: Par trop presser l'anguille, on la perd. (Bohn I, 44; Cahier, 1625.)

*46 Dar is de Aal ok Ingenieur west. - Kern, 557.

Sagt der Bauer zu seinem Knecht, wenn er eine schlängelnde Furche gepflügt, oder zu einem Arbeiter, wenn er einen krummen Graben gezogen hat.

*47 Der Aal ist kapital.

Die Sache ist vortrefflich. Nach einem Volksliede, das beginnt: Madam, köp he den Aal, he is gans kapital. (Vgl. Schütze, I, 3.)

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A.
A.

8 Vgl. Graf S. 440-441. Ostfriesisch vgl. Kern, 1296. Eine scherzhafte Anwendung, die davon als Rechtsprichwort gemacht wird. – Wer A sagt, muss auch sagen B, drum folgt dem O gewöhnlich W. (Winkel, Plauderstübchen 1857, Nr. 1.) In Waldeck: Wei A säget, mott auk B sägen. (Curtze, 336, 282.) Würzburg, Sartorius, 155.

Frz.: Jamais sottise à demi. (Marin, 15.) – On n'a pas plutôt dit A qu'il faut dire B. (Masson, 10.)

It.: Chi ha detto A, bisogna che dica anche B. (Marin, 15.)

Poln.: Zwiez się grzybem, leź do torby. (Masson, 10.)

Schwed.: Har man sagt A, skall man säga B. (Marin, 15; Strömbäck.)

10 Lat.: Filum nivisti et acu opus est. (Frisius, 79.)

17 A, e, i, o, u, die Ochsen schreien Muh.Eiselein, 498.

18 Heww 'k A seggt, möt 'k ok B seggen. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 26; Dähnert, 1a.

19 Wenn ik A segg, so mutt ik B seggen; wenn ik Gak segg, schall ik Eier leggen, de nix toseggt, dörft nix don; ik will stillswign, segg dat Hohn.Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, Nr. 9.

20 Wer sîn A1 wêt, kann gôt läsen. (Mecklenburg.) – Günther, III.

1) D. h. das Abc, die Anfangsgründe. Wer das Seinige gelernt hat, dem geht das Geschäft leicht von der Hand.

*21 He kann gên a of b.Kern, 1294.

*22 He wêt 't van a bet z.Kern, 1295.

Von Anfang bis zu Ende.

*23 Ich stehe noch beim A still.

Ich warte noch beim Anfang, überlegend, ich habe noch nicht B gesagt.

*24 Weder A, noch B wissen.

Frz.: Ne savoir ni A, ni B. (Kritzinger, 1a.)

Lat.: Imperitum et omnium rerum rudem esse. (Ingerslew, Deutsch-lateinisches Schulwörterbuch.)


Aachen.

1 Achen ist des deutschen Reiches Haupt.Deutsche Romanzeitung 1866, Nr. 40, S. 391.

Auch das neue Rom genannt.

Lat.: Urbs Aquavis, urbs regalis, Regni sedes principalis Prima Regum curia.

*2 He löppt van Aken na Köln.Kern, 1.

Um Recht zu finden, oder um zu betteln.


Aal.

2 Er ist schwer zu verdauen; der Witz liegt jedoch darin, dass „dragen un eten“ beide auf „Steine“ bezogen werden; der Sinn ist: ich will lieber Steine tragen, als Steine essen. (Vgl. Kern, 553.)

Dän.: Aal og slimer fisk giör tung sind og ond mave. (Prov. dan., 2.)

4 Dän.: Ald fisk föder aal, men aal föder ingen fisk. (Prov. dan., 2.)

8 Frz.: Pour trop serrer l'anguille, on la perd.

15 Lat.: Non tenet anguillam, qui per caudam tenet illam. (Oec. rur., 16, 652; Binder II, 2177; Eiselein, 1.)

16 It.: Chi piglia l' anguilla per la coda, e la donna per la parola, può dir che non tiene niente. (Bohn I, 85.)

21 Einen Brunnen neben den Fluss graben. Einem Tauben Messe lesen. Ohne Federn fliegen wollen. Die Ente schwimmen lehren. Die Espe zittern lehren. Leeres Stroh dreschen. Eine leere (hohle) Nuss aufbeissen. Einen Mohren baden. Dem Blinden einen Spiegel schenken. Den Fröschen ein Fuder Wein zum Bade verehren. Speck im Hundestalle suchen. Mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen wollen. Moses Grab aufsuchen. Nach dem Regenbogen werfen. Ins Wasser schlagen. Scherben zusammenflicken. Wasser im Garn fangen. Seinem Schatten nachlaufen. Den heiligen Geist reden lehren. Unsern Herrgott in die Schule führen. (Lehmann, 776, 1 u. 2.)

Lat.: Anguillam cauda capessis. (Binder II, 172.) – Anguillam tenere cauda. (Binder I, 60; Seybold, 27; Philippi, I, 30.) – Delphinum cauda alligas. (Philippi, I, 114.)


[Spaltenumbruch]

28 Zur Erklärung der Redensart heisst es in Theatr. Diabolorum, 416a: „Jene Alster kondt reden, vnd veräth die Magd, dass sie den Aal gefressen hat, derhalben kahl geraufft. Vnd als sie einen Mann sahe, mit einer kahlen Stirn, klagte sie jhn, vnd sagte: Ach, du armer Mann, was hastu vom Ahl geschwatzt; meynet, er were vmb desswillen so kahl geraufft als sie, dass er die Wahrheit gesagt hette.“

29 Engl.: Eels don't mind being skinned after they get used to it.

Frz.: Il ressemble aux anguilles de Melua, il crie avant qu'on l'écorche. (Lendroy, 46.)

Holl.: Hij gelijkt den kik vorscher, die schreeuwen, voor men hen ziet. (Harrebomée, I, 400.)

31 Schwed.: Han är hat som en ål. (Stromberg.)

33 Aal, Kohl und Verdruss man als Abendkost nicht nehmen muss.

Dän.: Aal, og kaal, og knur er ond aftensmad. (Prov. dan., 2.)

34 Dat sind tugendhafte Aale, de kann me up Globen nehmen. (Oldenburg.)

Mit dem Wort „sick bätern“ drückt der Oldenburger sowol das Fettwerden als Tugendhaftwerden aus; beide Begriffe werden daher von Landleuten, wie hier geschehen, verwechselt. Tugendhafte Aale = fette Aale. (Vgl. Goldschmidt, 118.)

35 Den Aal helt man nicht wol bei dem Schwanz.Petri, II, 76.

36 Den Aal man brät, wie man Frauen führet in der Stadt, den Häring wie man Huren treibt aus der Stadt.

Dän.: Men skal teoge aal som man lader fruer i bye; man sild son man jager skiöger af bye. (Prov. dan., 2.)

37 Der Aal ist ein guter Fisch, er braucht kein Fett zur Sauce.

Dän.: Aal er en god fisk, mi han dum dypper sig selv. (Prov. dan., 2.)

38 Ein Aal lässt sich schwer verbergen.

Engl.: You cannot hide an eel in a sack. (Bohn II, 6.)

39 Es ist so klein kein Aal, er meint er sei ein Wal.

Dän.: Der er aldrig soll liden an aal, han stunder jo at blive en hval. (Prov. dan., 2.)

40 Heute Aal und morgen Aal, das ist eine Qual.

41 Man fängt die besten Aale da, wo man sie nicht erwartet.Altmann VI, 485.

42 Man kann nicht Aal stechen und Hasen jagen zugleich.

Dän.: Man kand ikke stange aal, og voere i hare-jagt paa engang. (Prov. dan., 2.)

43 Nüms rôp Aal, ehr he hum bi de Stêrt hett.Kern, 556.

Man soll sich nicht zu früh freuen, wenn etwas Günstiges in Aussicht steht. Mancher hat schon einen Aal im Netz gehabt und er ist ihm, selbst wenn er ihn schon beim Schwanz gefasst hatte, wieder entschlüpft.

44 Wenn der Aal in die Angel gebissen, wird er sich lassen ziehen müssen.

It.: Quando l' anguilla ha preso l' amo bisogna che vada dov' è tirata. (Giani, 100.)

45 Wenn man den Aal zu sehr drückt, entschlüpft er.

Frz.: Par trop presser l'anguille, on la perd. (Bohn I, 44; Cahier, 1625.)

*46 Dar is de Aal ôk Ingenieur west.Kern, 557.

Sagt der Bauer zu seinem Knecht, wenn er eine schlängelnde Furche gepflügt, oder zu einem Arbeiter, wenn er einen krummen Graben gezogen hat.

*47 Der Aal ist kapital.

Die Sache ist vortrefflich. Nach einem Volksliede, das beginnt: Madam, köp he den Aal, he is gans kapital. (Vgl. Schütze, I, 3.)

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[[343]/0355] A. A. 8 Vgl. Graf S. 440-441. Ostfriesisch vgl. Kern, 1296. Eine scherzhafte Anwendung, die davon als Rechtsprichwort gemacht wird. – Wer A sagt, muss auch sagen B, drum folgt dem O gewöhnlich W. (Winkel, Plauderstübchen 1857, Nr. 1.) In Waldeck: Wei A säget, mott auk B sägen. (Curtze, 336, 282.) Würzburg, Sartorius, 155. Frz.: Jamais sottise à demi. (Marin, 15.) – On n'a pas plutôt dit A qu'il faut dire B. (Masson, 10.) It.: Chi ha detto A, bisogna che dica anche B. (Marin, 15.) Poln.: Zwiez się grzybem, leź do torby. (Masson, 10.) Schwed.: Har man sagt A, skall man säga B. (Marin, 15; Strömbäck.) 10 Lat.: Filum nivisti et acu opus est. (Frisius, 79.) 17 A, e, i, o, u, die Ochsen schreien Muh. – Eiselein, 498. 18 Heww 'k A seggt, möt 'k ok B seggen. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 26; Dähnert, 1a. 19 Wenn ik A segg, so mutt ik B seggen; wenn ik Gak segg, schall ik Eier leggen, de nix toseggt, dörft nix don; ik will stillswign, segg dat Hohn. – Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, Nr. 9. 20 Wer sîn A1 wêt, kann gôt läsen. (Mecklenburg.) – Günther, III. 1) D. h. das Abc, die Anfangsgründe. Wer das Seinige gelernt hat, dem geht das Geschäft leicht von der Hand. *21 He kann gên a of b. – Kern, 1294. *22 He wêt 't van a bet z. – Kern, 1295. Von Anfang bis zu Ende. *23 Ich stehe noch beim A still. Ich warte noch beim Anfang, überlegend, ich habe noch nicht B gesagt. *24 Weder A, noch B wissen. Frz.: Ne savoir ni A, ni B. (Kritzinger, 1a.) Lat.: Imperitum et omnium rerum rudem esse. (Ingerslew, Deutsch-lateinisches Schulwörterbuch.) Aachen. 1 Achen ist des deutschen Reiches Haupt. – Deutsche Romanzeitung 1866, Nr. 40, S. 391. Auch das neue Rom genannt. Lat.: Urbs Aquavis, urbs regalis, Regni sedes principalis Prima Regum curia. *2 He löppt van Aken na Köln. – Kern, 1. Um Recht zu finden, oder um zu betteln. Aal. 2 Er ist schwer zu verdauen; der Witz liegt jedoch darin, dass „dragen un eten“ beide auf „Steine“ bezogen werden; der Sinn ist: ich will lieber Steine tragen, als Steine essen. (Vgl. Kern, 553.) Dän.: Aal og slimer fisk giör tung sind og ond mave. (Prov. dan., 2.) 4 Dän.: Ald fisk föder aal, men aal föder ingen fisk. (Prov. dan., 2.) 8 Frz.: Pour trop serrer l'anguille, on la perd. 15 Lat.: Non tenet anguillam, qui per caudam tenet illam. (Oec. rur., 16, 652; Binder II, 2177; Eiselein, 1.) 16 It.: Chi piglia l' anguilla per la coda, e la donna per la parola, può dir che non tiene niente. (Bohn I, 85.) 21 Einen Brunnen neben den Fluss graben. Einem Tauben Messe lesen. Ohne Federn fliegen wollen. Die Ente schwimmen lehren. Die Espe zittern lehren. Leeres Stroh dreschen. Eine leere (hohle) Nuss aufbeissen. Einen Mohren baden. Dem Blinden einen Spiegel schenken. Den Fröschen ein Fuder Wein zum Bade verehren. Speck im Hundestalle suchen. Mit dem Arsch eine Nuss aufbeissen wollen. Moses Grab aufsuchen. Nach dem Regenbogen werfen. Ins Wasser schlagen. Scherben zusammenflicken. Wasser im Garn fangen. Seinem Schatten nachlaufen. Den heiligen Geist reden lehren. Unsern Herrgott in die Schule führen. (Lehmann, 776, 1 u. 2.) Lat.: Anguillam cauda capessis. (Binder II, 172.) – Anguillam tenere cauda. (Binder I, 60; Seybold, 27; Philippi, I, 30.) – Delphinum cauda alligas. (Philippi, I, 114.) 28 Zur Erklärung der Redensart heisst es in Theatr. Diabolorum, 416a: „Jene Alster kondt reden, vnd veräth die Magd, dass sie den Aal gefressen hat, derhalben kahl geraufft. Vnd als sie einen Mann sahe, mit einer kahlen Stirn, klagte sie jhn, vnd sagte: Ach, du armer Mann, was hastu vom Ahl geschwatzt; meynet, er were vmb desswillen so kahl geraufft als sie, dass er die Wahrheit gesagt hette.“ 29 Engl.: Eels don't mind being skinned after they get used to it. Frz.: Il ressemble aux anguilles de Melua, il crie avant qu'on l'écorche. (Lendroy, 46.) Holl.: Hij gelijkt den kik vorscher, die schreeuwen, voor men hen ziet. (Harrebomée, I, 400.) 31 Schwed.: Han är hat som en ål. (Stromberg.) 33 Aal, Kohl und Verdruss man als Abendkost nicht nehmen muss. Dän.: Aal, og kaal, og knur er ond aftensmad. (Prov. dan., 2.) 34 Dat sind tugendhafte Aale, de kann me up Globen nehmen. (Oldenburg.) Mit dem Wort „sick bätern“ drückt der Oldenburger sowol das Fettwerden als Tugendhaftwerden aus; beide Begriffe werden daher von Landleuten, wie hier geschehen, verwechselt. Tugendhafte Aale = fette Aale. (Vgl. Goldschmidt, 118.) 35 Den Aal helt man nicht wol bei dem Schwanz. – Petri, II, 76. 36 Den Aal man brät, wie man Frauen führet in der Stadt, den Häring wie man Huren treibt aus der Stadt. Dän.: Men skal teoge aal som man lader fruer i bye; man sild son man jager skiöger af bye. (Prov. dan., 2.) 37 Der Aal ist ein guter Fisch, er braucht kein Fett zur Sauce. Dän.: Aal er en god fisk, mi han dum dypper sig selv. (Prov. dan., 2.) 38 Ein Aal lässt sich schwer verbergen. Engl.: You cannot hide an eel in a sack. (Bohn II, 6.) 39 Es ist so klein kein Aal, er meint er sei ein Wal. Dän.: Der er aldrig soll liden an aal, han stunder jo at blive en hval. (Prov. dan., 2.) 40 Heute Aal und morgen Aal, das ist eine Qual. 41 Man fängt die besten Aale da, wo man sie nicht erwartet. – Altmann VI, 485. 42 Man kann nicht Aal stechen und Hasen jagen zugleich. Dän.: Man kand ikke stange aal, og voere i hare-jagt paa engang. (Prov. dan., 2.) 43 Nüms rôp Aal, ehr he hum bi de Stêrt hett. – Kern, 556. Man soll sich nicht zu früh freuen, wenn etwas Günstiges in Aussicht steht. Mancher hat schon einen Aal im Netz gehabt und er ist ihm, selbst wenn er ihn schon beim Schwanz gefasst hatte, wieder entschlüpft. 44 Wenn der Aal in die Angel gebissen, wird er sich lassen ziehen müssen. It.: Quando l' anguilla ha preso l' amo bisogna che vada dov' è tirata. (Giani, 100.) 45 Wenn man den Aal zu sehr drückt, entschlüpft er. Frz.: Par trop presser l'anguille, on la perd. (Bohn I, 44; Cahier, 1625.) *46 Dar is de Aal ôk Ingenieur west. – Kern, 557. Sagt der Bauer zu seinem Knecht, wenn er eine schlängelnde Furche gepflügt, oder zu einem Arbeiter, wenn er einen krummen Graben gezogen hat. *47 Der Aal ist kapital. Die Sache ist vortrefflich. Nach einem Volksliede, das beginnt: Madam, köp he den Aal, he is gans kapital. (Vgl. Schütze, I, 3.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [343]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/355>, abgerufen am 19.03.2024.