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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 294 Vber den armen wil jederman herlauffen. - Petri, II, 553.

295 Von Armen hat man offt mehr rath als von reichen. - Petri, II, 579.

296 Was man den Armen gibt, armet nicht.

297 Wenn der arme ein gut öchslein hat, so greiffen zehen hende darnach; hat er ein stuck brotes, so kompt ein Hund, vnd nimpts jhm. - Henisch, 517, 45.

298 Wenn der Arme eine Kuh erhält (findet), so fehlt ihm der Strick.

Dän.: Naar fattig mand fonger kede, da fonger han wlede. (Prov. dan., 173.)

299 Wenn der Arme einen Groschen findet, so ist's ein falscher. - Altmann VI, 485.

300 Wenn der Arme einen Stör fängt, so ist es einer ohne Rogen. - Altmann VI, 479.

301 Wenn der Arme etwas hat, so gibt er gern.

Span.: Quando pobre, franco; quando rico, avaro. (Bohn I, 244.)

302 Wenn der Arme Fische bekommt, so sind's Schlammbeisser.

Böhm.: Chudemu vsude piskor. (Celakovsky, 174.)

Poln.: Chudobie (ubrgiemu) wszedy piskorz. (Celakovsky, 174.)

303 Wenn der Arme klopft, soll man ihm aufthun.

Böhm.: Ide nouze (chudy) otvirej vrata. (Celakovsky, 10.)

304 Wenn der Arme schenkt, so bettelt er. (Karlsbad.)

305 Wenn der Arme stösst an was mit seinem Fuss, so ist's 'ne taube Nuss.

Das Glück begünstigt ihn so wenig, dass, wenn er etwas findet, es des Aufhebens nicht werth ist. Derselben Ansicht sind auch die Neugriechen. (Sanders, 106.)

306 Wenn der Arme zum Geizhals kommt, dann merkt er, dass es noch einen Aermern gibt als ihn. - Altmann VI, 452.

307 Wenn ein armer dem reichen schenckt, so lacht Gott im Himmel.

"Denn das ist nicht anders als Wasser in den Brunnen getragen, oder will mit einer Bratwurst eine seite speck abstossen." (Zinkgref, IV, 82.)

308 Wenn ein Armer einen Diamant am Finger trägt, so hält man ihn für falsch; wenn ein Reicher einen unechten Saphir in einem Ringe trägt, so hält ihn jeder für echt. - Harssdörffer, 1714.

309 Wenn ein armer fellt, so stossen jhm auch seine freunde zu boden. - Henisch, 1063, 59; Petri, II, 632.

310 Wenn ein armer wirt erhöht, die gantze Welt vertrückt er, so er's vermöcht. - Theatrum Diabol., 401b.

311 Wenn man schon gibt den Armen, so gibt man ihnen, dass sie arm bleiben. - Richter, Axiomata, II, 491, 256.

312 Wer den Armen geben kann, ist fürwahr ein reicher Mann.

Dän.: Den or riig nok, som kand give den arme. (Prov. dan., 35.)

313 Wer den Armen gibt, beschenkt sich selber. - Altmann VI, 417.

314 Wer den armen nicht gern gibt, weil er lebt, der gibt auch das vngern, was er jhm nach seinem todt verschafft. - Lehmann, 237, 86.

315 Wer den Armen nichts gibt, der wird arm. - Lehmann, 909, 21.

316 Wer den Armen vnrecht thut, das seins guts vil werde, der wirt auch ein Reichen lassen mangeln. - Agricola, II, 243.

317 Wer gibt den armen geren, dem thut Gott wieder bescheren. - Henisch, 304, 6.

318 Wie man den armen gibt, ist gesäet. - Lehmann, II, 142, 159.

319 Wier dem Uorme git, net uorem wit. - Schuster, 671.

320 Wo man sich der armen schempt, da suchet man ehr. - Franck, I, 127b.

[Spaltenumbruch] 321 Zeige mir einen Armen, ich will dir einen Schmeichler zeigen.

Port.: Dai-mo pobre, dar-vo-lo-hei lisonjeiro. (Bohn I, 273.)

322 Zu den Armen gehe nicht zu Gast, so du kein Kost bei dir hast. - Lehmann, 232, 30.


Arme (die).

3 'Ne Arme kann Enen eben so sehr argern as 'ne Reike, sä de Baur, as he nach Geld frede. - Schröder, 85.


Armee.

1 Bei Frischbier (I, 115) finden sich noch folgende Redensarten für sterben: Ueber Bord gehen. Sich mit Erdmann verheirathen. (Flatow.) Nach Hochhausen reisen. (Danzig.) Nach Nobelskrug gehen. (Tilsit.) Den heft de Körsch schon op de List. (Kirschnar Halbmeister in Fischhausen). De Loft ös em vergange.

*2 Wir müssen zur grossen Armee einrücken.

Im Hennebergischen hat man von Sterbenden die Redensart: Hä gett zur grosse ärmeä, ün grosse här. (Rochholz, Schweizersagen, I, 170.)

Frz.: Il a dit bonsoir a la compagnie. (Lendroy, 190.)


Aermel.

7 Dän.: At binde an noget paa ermel (byve een fold). (Prov. dan., 73.)

Lat.: Quod vocant ma wen auffbinden. (Monatsblätter, 12, S. 187.)

19 Durch den Aermel geht das Loch.

Mhd.: Durch den ermel gat daz loch. (Nidhart, 9d-12.)

20 Enger Armel lähmt (schwächt) die Hand.

Dän.: Et smukt enne giör en dristig haand. (Prov. dan., 146.)

21 Wie der Aermel, so das Kleid.

Dän.: Mit er' erme, digen kjortel. (Prov. dan., 146.)

*22 Einem auf dem Aermel spielen.

Holl.: Hij spelt hem wat op de mouns. (Harrebomee, II, 106b.)

*23 Einem etwas in den ermel schütten. - Drei Mariensalbung, XVIII, 2a.

Ihm etwas anvertrauen. "Ich wil es eim münch in den ermel schütten, er ist ein gut gesell."

*24 Einen Aermel ins Hauptloch setzen, wie der Schneiderknecht. - Kirchhofer, 227.

*25 Einen beim Aermel fassen.

Holl.: Jemand bij de mouns krijgen. (Harrebomee, II, 100b.)

*26 Eins auf den ermel malen. - Franck, II, 92b.

*27 Er kann mir im Aermel wohnen, dann braucht er kein Quartier. - Frischbier, I, 116.

*28 Er kann sich's auf den Aermel binden, was er dabei gewinnen wird. - Henisch, 926, 9.

*29 Hei kann mi öm Aermel wane, denn braukt hei keine Med to betale. - Frischbier, II, 117.

*30 Man kann's nicht aus dem Aermel schütteln.


Armen (Verb.).

* Du bist wol gearmet. - Franck, II, 69a; Eyering, I, 79c.


Armengut.

Armengut geht in einen Fingerhut.


Armenhaus.

2 Im Armenhaus gibt's mehr ehrliche Leute als kluge (sparsame).

Span.: De los leales se hinchen los hospitales. (Bohn I, 211.)


Armenier.

Der Armenier hat den Verstand im Kopfe, der Georgier im Auge. - Ausland, 1871, S. 405a.


Armenruh.

Ei der Armaruh1 han de Pauern käne Schuh. - Schles. Provinzialblätter, 1863, S. 127.

1) Schlesisches Dorf im Goldberger Kreise, in dem es aber zur Zeit so armselig nicht zugeht.


Aermeres.

2 Es ist nichts ärmeres, denn eines geitzigen Mannes Hertz. - Henisch, 1449, 32.


Armetei.

Armetei bringt Haderei. (Weingarten.) - Birlinger, 29.


Armschmalz.

4 Armschmalz fettet. (Westf.)

*5 Da gehört Armschmalz hin. (Weingarten.) - Birlinger, 614.

Es ist grosse Kraft vonnöthen.


Armsündergesicht.

* Er hat ein Armsündergesicht.


[Spaltenumbruch] 294 Vber den armen wil jederman herlauffen.Petri, II, 553.

295 Von Armen hat man offt mehr rath als von reichen.Petri, II, 579.

296 Was man den Armen gibt, armet nicht.

297 Wenn der arme ein gut öchslein hat, so greiffen zehen hende darnach; hat er ein stuck brotes, so kompt ein Hund, vnd nimpts jhm.Henisch, 517, 45.

298 Wenn der Arme eine Kuh erhält (findet), so fehlt ihm der Strick.

Dän.: Naar fattig mand fonger kede, da fonger han wlede. (Prov. dan., 173.)

299 Wenn der Arme einen Groschen findet, so ist's ein falscher.Altmann VI, 485.

300 Wenn der Arme einen Stör fängt, so ist es einer ohne Rogen.Altmann VI, 479.

301 Wenn der Arme etwas hat, so gibt er gern.

Span.: Quando pobre, franco; quando rico, avaro. (Bohn I, 244.)

302 Wenn der Arme Fische bekommt, so sind's Schlammbeisser.

Böhm.: Chudému všude pískoř. (Čelakovský, 174.)

Poln.: Chudobie (ubrgiemu) wszędy piskorz. (Čelakovský, 174.)

303 Wenn der Arme klopft, soll man ihm aufthun.

Böhm.: Ide nouze (chudy) otvirej vrata. (Čelakovský, 10.)

304 Wenn der Arme schenkt, so bettelt er. (Karlsbad.)

305 Wenn der Arme stösst an was mit seinem Fuss, so ist's 'ne taube Nuss.

Das Glück begünstigt ihn so wenig, dass, wenn er etwas findet, es des Aufhebens nicht werth ist. Derselben Ansicht sind auch die Neugriechen. (Sanders, 106.)

306 Wenn der Arme zum Geizhals kommt, dann merkt er, dass es noch einen Aermern gibt als ihn.Altmann VI, 452.

307 Wenn ein armer dem reichen schenckt, so lacht Gott im Himmel.

„Denn das ist nicht anders als Wasser in den Brunnen getragen, oder will mit einer Bratwurst eine seite speck abstossen.“ (Zinkgref, IV, 82.)

308 Wenn ein Armer einen Diamant am Finger trägt, so hält man ihn für falsch; wenn ein Reicher einen unechten Saphir in einem Ringe trägt, so hält ihn jeder für echt.Harssdörffer, 1714.

309 Wenn ein armer fellt, so stossen jhm auch seine freunde zu boden.Henisch, 1063, 59; Petri, II, 632.

310 Wenn ein armer wirt erhöht, die gantze Welt vertrückt er, so er's vermöcht.Theatrum Diabol., 401b.

311 Wenn man schon gibt den Armen, so gibt man ihnen, dass sie arm bleiben.Richter, Axiomata, II, 491, 256.

312 Wer den Armen geben kann, ist fürwahr ein reicher Mann.

Dän.: Den or riig nok, som kand give den arme. (Prov. dan., 35.)

313 Wer den Armen gibt, beschenkt sich selber.Altmann VI, 417.

314 Wer den armen nicht gern gibt, weil er lebt, der gibt auch das vngern, was er jhm nach seinem todt verschafft.Lehmann, 237, 86.

315 Wer den Armen nichts gibt, der wird arm.Lehmann, 909, 21.

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317 Wer gibt den armen geren, dem thut Gott wieder bescheren.Henisch, 304, 6.

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319 Wiér dem Uorme git, net uorem wit.Schuster, 671.

320 Wo man sich der armen schempt, da suchet man ehr.Franck, I, 127b.

[Spaltenumbruch] 321 Zeige mir einen Armen, ich will dir einen Schmeichler zeigen.

Port.: Dai-mo pobre, dar-vo-lo-hei lisonjeiro. (Bohn I, 273.)

322 Zu den Armen gehe nicht zu Gast, so du kein Kost bei dir hast.Lehmann, 232, 30.


Arme (die).

3 'Ne Arme kann Ênen eben so sehr argern as 'ne Rîke, sä de Bûr, as he nach Geld frêde.Schröder, 85.


Armee.

1 Bei Frischbier (I, 115) finden sich noch folgende Redensarten für sterben: Ueber Bord gehen. Sich mit Erdmann verheirathen. (Flatow.) Nach Hochhausen reisen. (Danzig.) Nach Nobelskrug gehen. (Tilsit.) Den heft de Körsch schon op de List. (Kirschnar Halbmeister in Fischhausen). De Loft ös em vergange.

*2 Wir müssen zur grossen Armee einrücken.

Im Hennebergischen hat man von Sterbenden die Redensart: Hä gett zur grosse ärméä, ün grosse här. (Rochholz, Schweizersagen, I, 170.)

Frz.: Il a dit bonsoir à la compagnie. (Lendroy, 190.)


Aermel.

7 Dän.: At binde an noget paa ermel (byve een fold). (Prov. dan., 73.)

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19 Durch den Aermel geht das Loch.

Mhd.: Durch den ermel gat daz loch. (Nidhart, 9d-12.)

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21 Wie der Aermel, so das Kleid.

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*22 Einem auf dem Aermel spielen.

Holl.: Hij spelt hem wat op de mouns. (Harrebomée, II, 106b.)

*23 Einem etwas in den ermel schütten.Drei Mariensalbung, XVIII, 2a.

Ihm etwas anvertrauen. „Ich wil es eim münch in den ermel schütten, er ist ein gut gesell.“

*24 Einen Aermel ins Hauptloch setzen, wie der Schneiderknecht.Kirchhofer, 227.

*25 Einen beim Aermel fassen.

Holl.: Jemand bij de mouns krijgen. (Harrebomée, II, 100b.)

*26 Eins auf den ermel malen.Franck, II, 92b.

*27 Er kann mir im Aermel wohnen, dann braucht er kein Quartier.Frischbier, I, 116.

*28 Er kann sich's auf den Aermel binden, was er dabei gewinnen wird.Henisch, 926, 9.

*29 Hei kann mi öm Aermel wâne, denn brûkt hei keine Mêd to betâle.Frischbier, II, 117.

*30 Man kann's nicht aus dem Aermel schütteln.


Armen (Verb.).

* Du bist wol gearmet.Franck, II, 69a; Eyering, I, 79c.


Armengut.

Armengut geht in einen Fingerhut.


Armenhaus.

2 Im Armenhaus gibt's mehr ehrliche Leute als kluge (sparsame).

Span.: De los leales se hinchen los hospitales. (Bohn I, 211.)


Armenier.

Der Armenier hat den Verstand im Kopfe, der Georgier im Auge.Ausland, 1871, S. 405a.


Armenruh.

Ei der Armaruh1 han de Pauern käne Schuh.Schles. Provinzialblätter, 1863, S. 127.

1) Schlesisches Dorf im Goldberger Kreise, in dem es aber zur Zeit so armselig nicht zugeht.


Aermeres.

2 Es ist nichts ärmeres, denn eines geitzigen Mannes Hertz.Henisch, 1449, 32.


Armetei.

Armetei bringt Haderei. (Weingarten.) – Birlinger, 29.


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4 Armschmalz fettet. (Westf.)

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[[407]/0419] 294 Vber den armen wil jederman herlauffen. – Petri, II, 553. 295 Von Armen hat man offt mehr rath als von reichen. – Petri, II, 579. 296 Was man den Armen gibt, armet nicht. 297 Wenn der arme ein gut öchslein hat, so greiffen zehen hende darnach; hat er ein stuck brotes, so kompt ein Hund, vnd nimpts jhm. – Henisch, 517, 45. 298 Wenn der Arme eine Kuh erhält (findet), so fehlt ihm der Strick. Dän.: Naar fattig mand fonger kede, da fonger han wlede. (Prov. dan., 173.) 299 Wenn der Arme einen Groschen findet, so ist's ein falscher. – Altmann VI, 485. 300 Wenn der Arme einen Stör fängt, so ist es einer ohne Rogen. – Altmann VI, 479. 301 Wenn der Arme etwas hat, so gibt er gern. Span.: Quando pobre, franco; quando rico, avaro. (Bohn I, 244.) 302 Wenn der Arme Fische bekommt, so sind's Schlammbeisser. Böhm.: Chudému všude pískoř. (Čelakovský, 174.) Poln.: Chudobie (ubrgiemu) wszędy piskorz. (Čelakovský, 174.) 303 Wenn der Arme klopft, soll man ihm aufthun. Böhm.: Ide nouze (chudy) otvirej vrata. (Čelakovský, 10.) 304 Wenn der Arme schenkt, so bettelt er. (Karlsbad.) 305 Wenn der Arme stösst an was mit seinem Fuss, so ist's 'ne taube Nuss. Das Glück begünstigt ihn so wenig, dass, wenn er etwas findet, es des Aufhebens nicht werth ist. Derselben Ansicht sind auch die Neugriechen. (Sanders, 106.) 306 Wenn der Arme zum Geizhals kommt, dann merkt er, dass es noch einen Aermern gibt als ihn. – Altmann VI, 452. 307 Wenn ein armer dem reichen schenckt, so lacht Gott im Himmel. „Denn das ist nicht anders als Wasser in den Brunnen getragen, oder will mit einer Bratwurst eine seite speck abstossen.“ (Zinkgref, IV, 82.) 308 Wenn ein Armer einen Diamant am Finger trägt, so hält man ihn für falsch; wenn ein Reicher einen unechten Saphir in einem Ringe trägt, so hält ihn jeder für echt. – Harssdörffer, 1714. 309 Wenn ein armer fellt, so stossen jhm auch seine freunde zu boden. – Henisch, 1063, 59; Petri, II, 632. 310 Wenn ein armer wirt erhöht, die gantze Welt vertrückt er, so er's vermöcht. – Theatrum Diabol., 401b. 311 Wenn man schon gibt den Armen, so gibt man ihnen, dass sie arm bleiben. – Richter, Axiomata, II, 491, 256. 312 Wer den Armen geben kann, ist fürwahr ein reicher Mann. Dän.: Den or riig nok, som kand give den arme. (Prov. dan., 35.) 313 Wer den Armen gibt, beschenkt sich selber. – Altmann VI, 417. 314 Wer den armen nicht gern gibt, weil er lebt, der gibt auch das vngern, was er jhm nach seinem todt verschafft. – Lehmann, 237, 86. 315 Wer den Armen nichts gibt, der wird arm. – Lehmann, 909, 21. 316 Wer den Armen vnrecht thut, das seins guts vil werde, der wirt auch ein Reichen lassen mangeln. – Agricola, II, 243. 317 Wer gibt den armen geren, dem thut Gott wieder bescheren. – Henisch, 304, 6. 318 Wie man den armen gibt, ist gesäet. – Lehmann, II, 142, 159. 319 Wiér dem Uorme git, net uorem wit. – Schuster, 671. 320 Wo man sich der armen schempt, da suchet man ehr. – Franck, I, 127b. 321 Zeige mir einen Armen, ich will dir einen Schmeichler zeigen. Port.: Dai-mo pobre, dar-vo-lo-hei lisonjeiro. (Bohn I, 273.) 322 Zu den Armen gehe nicht zu Gast, so du kein Kost bei dir hast. – Lehmann, 232, 30. Arme (die). 3 'Ne Arme kann Ênen eben so sehr argern as 'ne Rîke, sä de Bûr, as he nach Geld frêde. – Schröder, 85. Armee. 1 Bei Frischbier (I, 115) finden sich noch folgende Redensarten für sterben: Ueber Bord gehen. Sich mit Erdmann verheirathen. (Flatow.) Nach Hochhausen reisen. (Danzig.) Nach Nobelskrug gehen. (Tilsit.) Den heft de Körsch schon op de List. (Kirschnar Halbmeister in Fischhausen). De Loft ös em vergange. *2 Wir müssen zur grossen Armee einrücken. Im Hennebergischen hat man von Sterbenden die Redensart: Hä gett zur grosse ärméä, ün grosse här. (Rochholz, Schweizersagen, I, 170.) Frz.: Il a dit bonsoir à la compagnie. (Lendroy, 190.) Aermel. 7 Dän.: At binde an noget paa ermel (byve een fold). (Prov. dan., 73.) Lat.: Quod vocant ma wen auffbinden. (Monatsblätter, 12, S. 187.) 19 Durch den Aermel geht das Loch. Mhd.: Durch den ermel gat daz loch. (Nidhart, 9d-12.) 20 Enger Armel lähmt (schwächt) die Hand. Dän.: Et smukt enne giör en dristig haand. (Prov. dan., 146.) 21 Wie der Aermel, so das Kleid. Dän.: Mit er' erme, digen kjortel. (Prov. dan., 146.) *22 Einem auf dem Aermel spielen. Holl.: Hij spelt hem wat op de mouns. (Harrebomée, II, 106b.) *23 Einem etwas in den ermel schütten. – Drei Mariensalbung, XVIII, 2a. Ihm etwas anvertrauen. „Ich wil es eim münch in den ermel schütten, er ist ein gut gesell.“ *24 Einen Aermel ins Hauptloch setzen, wie der Schneiderknecht. – Kirchhofer, 227. *25 Einen beim Aermel fassen. Holl.: Jemand bij de mouns krijgen. (Harrebomée, II, 100b.) *26 Eins auf den ermel malen. – Franck, II, 92b. *27 Er kann mir im Aermel wohnen, dann braucht er kein Quartier. – Frischbier, I, 116. *28 Er kann sich's auf den Aermel binden, was er dabei gewinnen wird. – Henisch, 926, 9. *29 Hei kann mi öm Aermel wâne, denn brûkt hei keine Mêd to betâle. – Frischbier, II, 117. *30 Man kann's nicht aus dem Aermel schütteln. Armen (Verb.). * Du bist wol gearmet. – Franck, II, 69a; Eyering, I, 79c. Armengut. Armengut geht in einen Fingerhut. Armenhaus. 2 Im Armenhaus gibt's mehr ehrliche Leute als kluge (sparsame). Span.: De los leales se hinchen los hospitales. (Bohn I, 211.) Armenier. Der Armenier hat den Verstand im Kopfe, der Georgier im Auge. – Ausland, 1871, S. 405a. Armenruh. Ei der Armaruh1 han de Pauern käne Schuh. – Schles. Provinzialblätter, 1863, S. 127. 1) Schlesisches Dorf im Goldberger Kreise, in dem es aber zur Zeit so armselig nicht zugeht. Aermeres. 2 Es ist nichts ärmeres, denn eines geitzigen Mannes Hertz. – Henisch, 1449, 32. Armetei. Armetei bringt Haderei. (Weingarten.) – Birlinger, 29. Armschmalz. 4 Armschmalz fettet. (Westf.) *5 Da gehört Armschmalz hin. (Weingarten.) – Birlinger, 614. Es ist grosse Kraft vonnöthen. Armsündergesicht. * Er hat ein Armsündergesicht.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [407]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/419>, abgerufen am 19.03.2024.