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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 5 Was leicht aufsitzt, das sitzt leicht wieder ab. - Petri, II, 602.

*6 Einen aufsitzen lassen. (Schwaben.)


Aufspachteln.

* Enem wat opspacht'le. - Frischbier, II, 161.

Ihn durchprügeln.


Aufspielen.

2 As se upspült, mötet mei danssen. (Holst.) - Schütze, IV, 1, 46.

Die Machtlosen müssen thun, was die Gewalt will.

3 Wer sich selber aufzuspielen vermag, der kann sich vergnügen jeglichen Tag. - Wenzig, 85.

*4 Der wird ihm noch was aufspielen.

Ihm noch manche Umstände machen.

*5 Er spielt auf, wie ein Dorffiedler auf einer Bauernkirmiss.

Holl.: Hij zaagt op als een kootjongen op eene kermis vivol. (Harrebomee, II, 395b.)

*6 Sich aufspielen.

Sich sehen lassen, in der Absicht hervorzutreten, sich stolz zu erheben, sich mächtig zu machen. Vielleicht von der Sitte entlehnt, auf ländlichen Hochzeiten sich gegen gute Bezahlung von der Musik etwas aufspielen zu lassen, wozu man gern alte Tänze verlangt, deren Textanfänge man ausruft, z. B. de Foss huckt op de Hinderdär u. dgl. (Vgl. Frischbier, II, 162.)


Aufspiessen.

* Ich will ihn aufpiessen, wie eine leipziger Lerche.


Aufspinnen.

* Er hat aufgespunnen. - Schottel, 1125a.


Aufspringen.

*4 Aufspringen wie ein Verrückter.

*5 Aufspringen wie getratne Austern. - Janus, Neuyork, 10. November 1852, I, 45.

*6 Er springt auf, wie ein brüllender Löwe.

Holl.: Hij vliegt op als een brüllende leuen. (Harrebomee, II, 14.)


Aufstehen.

7 Dän.: Hand skal stad tilig op, som kand gjöre aede til pas. (Prov. dan., 527.)

Hol.: Hij moet vroeg opsteen, die alle man believen wil. (Bohn I, 327.)

13 Lat.: Surgere mature lucem non promovet ipsam. (Binder II, 3255; Buchler, 90.)

19 Holl.: Opgestan, uw plaats vergoon. (Harrebomee, II, 187a.)

22 Frz.: Lever a cinq, diner a neuf, souper a cinq, coucher a neuf, font vivre d'ans nonante-neuf. - Lever a six, manger a dix, souper a six, coucher a dix, font vivre l'homme dix fois dix. (Bohn I, 36.)

25 Port.: Nem par muito madrugar, amanhece mais asinha. (Bohn I, 286.)

28 Port.: Madruga, e veras, trabalha, e teras. (Bohn I, 280.)

Span.: Madruga y veras, trabaja y habras. (Bohn I, 230.)

32 Wer früh aufsteht, sagen die Masuren, dem gibt Gott, wer spät, geht leer aus: Ktorano wstaje, to mu Pan Bog daje, kto pozno, to prozno. (Frischbier, II, 3035.)

Böhm.: Kdo rano vstava, Buh mu pozehnava.

Frz.: A qui se leve matin, Dieu aide et prete la main. (Cahier, 1053.)

Poln.: Kto rano wstaje, temu Pan Bog daje. (Frischbier, 4263.)

Sloven.: Kdor zgodaj vstaja, mu kruha ostaja.

Span.: Quien madruga, Dios le ayuda. (Cahier, 3516.)

48 Jüdisch-deutsch in Warschau: Dü müsst früh aufstehen, mich ubzünarren. Ubnarren = betrügen, zum Narren zu machen.

52 Die Franzosen sagen von einem, der spät aufsteht, er hat der Sonne die Ehre gelassen, die erste zu sein. (Faire honneur au soleil.) (Leroux, I, 83.)

58 De frö upsteit un doch nicks deit, is wert, dat man em mit de Kül dodsleit. (Schleswig.)

59 De fröh opsteit und doch nicks deit, de kumt ok nüg weit. - Diermissen, 55.

60 Der muss bey Zeiten aufstehen, der die Mutter mit den Jungen fangen will. - Winckler, II, 75.

Holl.: Hij moet vroeg opstaan, die alle man beliwen wii. (Harrebomee, II, 60.)

61 Ein freundlich Aufstehen schadet nicht. - Richter, IV, 66, 60.

62 Es ist schlimm, wenn Einer spät aufsteht und zeitig müde wird.

Lat.: Sero piget natum fore mane fasce granatum. (Reuterdahl, 896.)

Schwed.: Thz aer onth wara syrla föddher ok arla moddher. (Reuterdahl, 896.)

63 Es ist nicht am frühen Aufstehen gelegen, man muss auch zur rechten Zeit ankommen.

Dän.: Det er ikke nok at staa tilig op, men at komme i den rette tid. (Prov. dan., 528.)

[Spaltenumbruch] 64 Es steht mancher wieder auf, der auf dem Boden liegt.

Lat.: Qusndam etiam victis venit in praecordia virtus. (Virgil.) (Binder II, 2907.)

65 Früh auffgestanden, spät zu bet gegangen, jung gefreiht, hat noch niemand gerewt. - Schade, Monatsblätter, VI, 112.

66 Früh aufstehen ist gesund. - Petri, II, 318.

67 Steh früh auf; und kommt der Abend wieder, so leg' dich etwas später nieder. - Schuller, 30.

68 Wer früh aufsteht, bleibt gesund und hat Brot für seinen Mund.

Frz.: Homme matineux, sain, alegre et soigneux. (Bohn I, 20.)

69 Wer früh aufsteht, kann viel erfahren.

Lat.: Linquens mane thorum fit gnarus prodigiorum. (Reuterdahl, 489.)

Schwed.: Hwa arla riis han wardher manga wiis. (Reuterdahl, 489.)

70 Wer früh aufsteht, rührt die Hand und zähmt den Mund, der hat sein Brot und ist gesund.

Frz.: Homme matineux, sain, gai et soigneux. (Cahier, 1055.)

71 Wer früh aufsteht, wird reich. - Merx, 26.

72 Wer früh aufsteht, wird weise.

Dän.: Hvo aarle riis bliver meget viis. (Prov. dan., 478.)

73 Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag. - Simrock, 70, 51.

*74 Da musst du früher aufstehen.

Wenn du das durchsetzen, wenn du mich anführen, wenn du mit dem fortkommen willst; du überschätzest deine Kraft.

*75 Da steht nichts drüber auf. (Wien.)

Das ist nicht zu übertreffen, auch ironisch.

*76 Er hat beim Aufstehen den linken Fuss voranbracht. (Rott-Thal.)

Er ist misgelaunt.

*77 Er steht nicht auf, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint.

*78 Hei steit op, wenn de Pracher aut em drödde Derp kömmt. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 163.

Von einem Langschläfer.

*79 Sie stehen wieder auf, wie die Nonnen in Robert der Teufel.

"Wie die Nonnen im dritten Akte des Robert der Teufel erhoben sie (die Socialisten im Frack) sich (nachdem Napoleon das Gesetz vom 6. Juni 1868 über die öffentlichen Versammlungen erlassen hatte) aus ihren Gräbern." (Molinari in seinem Aufsatz über den Socialismus im Jahre 1869, Bd. 14-16 des Journal des Economistes.)

*80 Sta up un ga weg. (Holst.) - Schütze, IV, 179.

So nennt man wegen seiner schnell heilenden Kraft den Ehrenpreis (Veronica). Er wird bei Geschwülsten oder als Räucherkraut angewandt und soll so schnell wirken, dass er kommt und "aufstehen" ruft, worauf der Kranke weggeht.

*81 Wenn er früh aufsteht, kann man zu ihm sagen: Prosit Feierabend. (Köthen.)


Aufsteigen.

3 Ehe man aufsteigt, muss man nach dem Sattelgurt sehen.

Holl.: Eer gij voort rijd, ziet na de lenzen. (Bohn I, 317.)

4 Man muss nicht eher aufsteigen, bis gesattelt ist.

Span.: Aun no ensillamos, e ya empringamos. (Bohn I, 203.)

*5 Wärst nit aufg'stigen, wärst nit abe g'falle!


Aufstossen.

*2 Aufstossen wie rurige1 Eier. (Schles.) - Weinhold, 78.

1) Rurig = gestokt.

*3 Det sial ham övel aprik (aufstossen). (Amrum.) - Haupt, VIII, 363, 204.


Aufstössig.

* Aufstössig werden.

Aufstehen, sich empören. "Anno 1531 ist die Gemein wider den Raht allhier abermalen auffstössig geworden." (Friedeborn, II, 22.) " ... vnd mit Joachim seinem Bruder auffstössig geworden, vnd hatte jhn erstochen." (Friedeborn, II, 25.)


Aufstützen.

* Er hat sich aufgestützt wie der Bauer in der Schenke. (Niederlausitz.)


Aufthun.

*4 Thu dich auf, mein Beutelein.

Redensart, wenn Geld zu geben.


[Spaltenumbruch] 5 Was leicht aufsitzt, das sitzt leicht wieder ab.Petri, II, 602.

*6 Einen aufsitzen lassen. (Schwaben.)


Aufspachteln.

* Enem wat opspacht'le.Frischbier, II, 161.

Ihn durchprügeln.


Aufspielen.

2 As se upspült, mötet mei danssen. (Holst.) – Schütze, IV, 1, 46.

Die Machtlosen müssen thun, was die Gewalt will.

3 Wer sich selber aufzuspielen vermag, der kann sich vergnügen jeglichen Tag.Wenzig, 85.

*4 Der wird ihm noch was aufspielen.

Ihm noch manche Umstände machen.

*5 Er spielt auf, wie ein Dorffiedler auf einer Bauernkirmiss.

Holl.: Hij zaagt op als een kootjongen op eene kermis vivol. (Harrebomée, II, 395b.)

*6 Sich aufspielen.

Sich sehen lassen, in der Absicht hervorzutreten, sich stolz zu erheben, sich mächtig zu machen. Vielleicht von der Sitte entlehnt, auf ländlichen Hochzeiten sich gegen gute Bezahlung von der Musik etwas aufspielen zu lassen, wozu man gern alte Tänze verlangt, deren Textanfänge man ausruft, z. B. de Foss huckt op de Hinderdär u. dgl. (Vgl. Frischbier, II, 162.)


Aufspiessen.

* Ich will ihn aufpiessen, wie eine leipziger Lerche.


Aufspinnen.

* Er hat aufgespunnen.Schottel, 1125a.


Aufspringen.

*4 Aufspringen wie ein Verrückter.

*5 Aufspringen wie getratne Austern.Janus, Neuyork, 10. November 1852, I, 45.

*6 Er springt auf, wie ein brüllender Löwe.

Holl.: Hij vliegt op als een brüllende leuen. (Harrebomée, II, 14.)


Aufstehen.

7 Dän.: Hand skal stad tilig op, som kand gjöre aede til pas. (Prov. dan., 527.)

Hol.: Hij moet vroeg opsteen, die alle man believen wil. (Bohn I, 327.)

13 Lat.: Surgere mature lucem non promovet ipsam. (Binder II, 3255; Buchler, 90.)

19 Holl.: Opgestan, uw plaats vergoon. (Harrebomée, II, 187a.)

22 Frz.: Lever a cinq, diner à neuf, souper à cinq, coucher à neuf, font vivre d'ans nonante-neuf. – Lever a six, manger à dix, souper à six, coucher à dix, font vivre l'homme dix fois dix. (Bohn I, 36.)

25 Port.: Nem par muito madrugar, amanhece mais asinha. (Bohn I, 286.)

28 Port.: Madruga, e verás, trabalha, e terás. (Bohn I, 280.)

Span.: Madruga y verás, trabaja y habrás. (Bohn I, 230.)

32 Wer früh aufsteht, sagen die Masuren, dem gibt Gott, wer spät, geht leer aus: Ktorano wstaje, to mu Pan Bog daje, kto poźno, to proźno. (Frischbier, II, 3035.)

Böhm.: Kdo ráno vstává, Bůh mu požehnává.

Frz.: A qui se lève matin, Dieu aide et prête la main. (Cahier, 1053.)

Poln.: Kto rano wstaje, temu Pan Bóg daje. (Frischbier, 4263.)

Sloven.: Kdor zgodaj vstaja, mu kruha ostaja.

Span.: Quien madruga, Dios le ayuda. (Cahier, 3516.)

48 Jüdisch-deutsch in Warschau: Dü müsst früh aufstehen, mich ubzünarren. Ubnarren = betrügen, zum Narren zu machen.

52 Die Franzosen sagen von einem, der spät aufsteht, er hat der Sonne die Ehre gelassen, die erste zu sein. (Faire honneur au soleil.) (Leroux, I, 83.)

58 De frö upsteit un doch nicks deit, is wert, dat man em mit de Kül dodsleit. (Schleswig.)

59 De fröh opsteit und doch nicks deit, de kumt ok nüg weit.Diermissen, 55.

60 Der muss bey Zeiten aufstehen, der die Mutter mit den Jungen fangen will.Winckler, II, 75.

Holl.: Hij moet vroeg opstaan, die alle man beliwen wii. (Harrebomée, II, 60.)

61 Ein freundlich Aufstehen schadet nicht.Richter, IV, 66, 60.

62 Es ist schlimm, wenn Einer spät aufsteht und zeitig müde wird.

Lat.: Sero piget natum fore mane fasce granatum. (Reuterdahl, 896.)

Schwed.: Thz aer onth wara syrla föddher ok arla moddher. (Reuterdahl, 896.)

63 Es ist nicht am frühen Aufstehen gelegen, man muss auch zur rechten Zeit ankommen.

Dän.: Det er ikke nok at staa tilig op, men at komme i den rette tid. (Prov. dan., 528.)

[Spaltenumbruch] 64 Es steht mancher wieder auf, der auf dem Boden liegt.

Lat.: Qusndam etiam victis venit in praecordia virtus. (Virgil.) (Binder II, 2907.)

65 Früh auffgestanden, spät zu bet gegangen, jung gefreiht, hat noch niemand gerewt.Schade, Monatsblätter, VI, 112.

66 Früh aufstehen ist gesund.Petri, II, 318.

67 Steh früh auf; und kommt der Abend wieder, so leg' dich etwas später nieder.Schuller, 30.

68 Wer früh aufsteht, bleibt gesund und hat Brot für seinen Mund.

Frz.: Homme matineux, sain, alègre et soigneux. (Bohn I, 20.)

69 Wer früh aufsteht, kann viel erfahren.

Lat.: Linquens mane thorum fit gnarus prodigiorum. (Reuterdahl, 489.)

Schwed.: Hwa arla riis han wardher manga wiis. (Reuterdahl, 489.)

70 Wer früh aufsteht, rührt die Hand und zähmt den Mund, der hat sein Brot und ist gesund.

Frz.: Homme matineux, sain, gai et soigneux. (Cahier, 1055.)

71 Wer früh aufsteht, wird reich.Merx, 26.

72 Wer früh aufsteht, wird weise.

Dän.: Hvo aarle riis bliver meget viis. (Prov. dan., 478.)

73 Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag.Simrock, 70, 51.

*74 Da musst du früher aufstehen.

Wenn du das durchsetzen, wenn du mich anführen, wenn du mit dem fortkommen willst; du überschätzest deine Kraft.

*75 Da steht nichts drüber auf. (Wien.)

Das ist nicht zu übertreffen, auch ironisch.

*76 Er hat beim Aufstehen den linken Fuss voranbracht. (Rott-Thal.)

Er ist misgelaunt.

*77 Er steht nicht auf, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint.

*78 Hei steit op, wenn de Pracher ût em drödde Derp kömmt. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 163.

Von einem Langschläfer.

*79 Sie stehen wieder auf, wie die Nonnen in Robert der Teufel.

„Wie die Nonnen im dritten Akte des Robert der Teufel erhoben sie (die Socialisten im Frack) sich (nachdem Napoleon das Gesetz vom 6. Juni 1868 über die öffentlichen Versammlungen erlassen hatte) aus ihren Gräbern.“ (Molinari in seinem Aufsatz über den Socialismus im Jahre 1869, Bd. 14-16 des Journal des Economistes.)

*80 Sta up un ga weg. (Holst.) – Schütze, IV, 179.

So nennt man wegen seiner schnell heilenden Kraft den Ehrenpreis (Veronica). Er wird bei Geschwülsten oder als Räucherkraut angewandt und soll so schnell wirken, dass er kommt und „aufstehen“ ruft, worauf der Kranke weggeht.

*81 Wenn er früh aufsteht, kann man zu ihm sagen: Prosit Feierabend. (Köthen.)


Aufsteigen.

3 Ehe man aufsteigt, muss man nach dem Sattelgurt sehen.

Holl.: Eer gij voort rijd, ziet na de lenzen. (Bohn I, 317.)

4 Man muss nicht eher aufsteigen, bis gesattelt ist.

Span.: Aun no ensillamos, é ya empringamos. (Bohn I, 203.)

*5 Wärst nit aufg'stigen, wärst nit abe g'falle!


Aufstossen.

*2 Aufstossen wie rurige1 Eier. (Schles.) – Weinhold, 78.

1) Rurig = gestokt.

*3 Det sial ham övel aprik (aufstossen). (Amrum.) – Haupt, VIII, 363, 204.


Aufstössig.

* Aufstössig werden.

Aufstehen, sich empören. „Anno 1531 ist die Gemein wider den Raht allhier abermalen auffstössig geworden.“ (Friedeborn, II, 22.) „ ... vnd mit Joachim seinem Bruder auffstössig geworden, vnd hatte jhn erstochen.“ (Friedeborn, II, 25.)


Aufstützen.

* Er hat sich aufgestützt wie der Bauer in der Schenke. (Niederlausitz.)


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*4 Thu dich auf, mein Beutelein.

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[[421]/0433] 5 Was leicht aufsitzt, das sitzt leicht wieder ab. – Petri, II, 602. *6 Einen aufsitzen lassen. (Schwaben.) Aufspachteln. * Enem wat opspacht'le. – Frischbier, II, 161. Ihn durchprügeln. Aufspielen. 2 As se upspült, mötet mei danssen. (Holst.) – Schütze, IV, 1, 46. Die Machtlosen müssen thun, was die Gewalt will. 3 Wer sich selber aufzuspielen vermag, der kann sich vergnügen jeglichen Tag. – Wenzig, 85. *4 Der wird ihm noch was aufspielen. Ihm noch manche Umstände machen. *5 Er spielt auf, wie ein Dorffiedler auf einer Bauernkirmiss. Holl.: Hij zaagt op als een kootjongen op eene kermis vivol. (Harrebomée, II, 395b.) *6 Sich aufspielen. Sich sehen lassen, in der Absicht hervorzutreten, sich stolz zu erheben, sich mächtig zu machen. Vielleicht von der Sitte entlehnt, auf ländlichen Hochzeiten sich gegen gute Bezahlung von der Musik etwas aufspielen zu lassen, wozu man gern alte Tänze verlangt, deren Textanfänge man ausruft, z. B. de Foss huckt op de Hinderdär u. dgl. (Vgl. Frischbier, II, 162.) Aufspiessen. * Ich will ihn aufpiessen, wie eine leipziger Lerche. Aufspinnen. * Er hat aufgespunnen. – Schottel, 1125a. Aufspringen. *4 Aufspringen wie ein Verrückter. *5 Aufspringen wie getratne Austern. – Janus, Neuyork, 10. November 1852, I, 45. *6 Er springt auf, wie ein brüllender Löwe. Holl.: Hij vliegt op als een brüllende leuen. (Harrebomée, II, 14.) Aufstehen. 7 Dän.: Hand skal stad tilig op, som kand gjöre aede til pas. (Prov. dan., 527.) Hol.: Hij moet vroeg opsteen, die alle man believen wil. (Bohn I, 327.) 13 Lat.: Surgere mature lucem non promovet ipsam. (Binder II, 3255; Buchler, 90.) 19 Holl.: Opgestan, uw plaats vergoon. (Harrebomée, II, 187a.) 22 Frz.: Lever a cinq, diner à neuf, souper à cinq, coucher à neuf, font vivre d'ans nonante-neuf. – Lever a six, manger à dix, souper à six, coucher à dix, font vivre l'homme dix fois dix. (Bohn I, 36.) 25 Port.: Nem par muito madrugar, amanhece mais asinha. (Bohn I, 286.) 28 Port.: Madruga, e verás, trabalha, e terás. (Bohn I, 280.) Span.: Madruga y verás, trabaja y habrás. (Bohn I, 230.) 32 Wer früh aufsteht, sagen die Masuren, dem gibt Gott, wer spät, geht leer aus: Ktorano wstaje, to mu Pan Bog daje, kto poźno, to proźno. (Frischbier, II, 3035.) Böhm.: Kdo ráno vstává, Bůh mu požehnává. Frz.: A qui se lève matin, Dieu aide et prête la main. (Cahier, 1053.) Poln.: Kto rano wstaje, temu Pan Bóg daje. (Frischbier, 4263.) Sloven.: Kdor zgodaj vstaja, mu kruha ostaja. Span.: Quien madruga, Dios le ayuda. (Cahier, 3516.) 48 Jüdisch-deutsch in Warschau: Dü müsst früh aufstehen, mich ubzünarren. Ubnarren = betrügen, zum Narren zu machen. 52 Die Franzosen sagen von einem, der spät aufsteht, er hat der Sonne die Ehre gelassen, die erste zu sein. (Faire honneur au soleil.) (Leroux, I, 83.) 58 De frö upsteit un doch nicks deit, is wert, dat man em mit de Kül dodsleit. (Schleswig.) 59 De fröh opsteit und doch nicks deit, de kumt ok nüg weit. – Diermissen, 55. 60 Der muss bey Zeiten aufstehen, der die Mutter mit den Jungen fangen will. – Winckler, II, 75. Holl.: Hij moet vroeg opstaan, die alle man beliwen wii. (Harrebomée, II, 60.) 61 Ein freundlich Aufstehen schadet nicht. – Richter, IV, 66, 60. 62 Es ist schlimm, wenn Einer spät aufsteht und zeitig müde wird. Lat.: Sero piget natum fore mane fasce granatum. (Reuterdahl, 896.) Schwed.: Thz aer onth wara syrla föddher ok arla moddher. (Reuterdahl, 896.) 63 Es ist nicht am frühen Aufstehen gelegen, man muss auch zur rechten Zeit ankommen. Dän.: Det er ikke nok at staa tilig op, men at komme i den rette tid. (Prov. dan., 528.) 64 Es steht mancher wieder auf, der auf dem Boden liegt. Lat.: Qusndam etiam victis venit in praecordia virtus. (Virgil.) (Binder II, 2907.) 65 Früh auffgestanden, spät zu bet gegangen, jung gefreiht, hat noch niemand gerewt. – Schade, Monatsblätter, VI, 112. 66 Früh aufstehen ist gesund. – Petri, II, 318. 67 Steh früh auf; und kommt der Abend wieder, so leg' dich etwas später nieder. – Schuller, 30. 68 Wer früh aufsteht, bleibt gesund und hat Brot für seinen Mund. Frz.: Homme matineux, sain, alègre et soigneux. (Bohn I, 20.) 69 Wer früh aufsteht, kann viel erfahren. Lat.: Linquens mane thorum fit gnarus prodigiorum. (Reuterdahl, 489.) Schwed.: Hwa arla riis han wardher manga wiis. (Reuterdahl, 489.) 70 Wer früh aufsteht, rührt die Hand und zähmt den Mund, der hat sein Brot und ist gesund. Frz.: Homme matineux, sain, gai et soigneux. (Cahier, 1055.) 71 Wer früh aufsteht, wird reich. – Merx, 26. 72 Wer früh aufsteht, wird weise. Dän.: Hvo aarle riis bliver meget viis. (Prov. dan., 478.) 73 Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag. – Simrock, 70, 51. *74 Da musst du früher aufstehen. Wenn du das durchsetzen, wenn du mich anführen, wenn du mit dem fortkommen willst; du überschätzest deine Kraft. *75 Da steht nichts drüber auf. (Wien.) Das ist nicht zu übertreffen, auch ironisch. *76 Er hat beim Aufstehen den linken Fuss voranbracht. (Rott-Thal.) Er ist misgelaunt. *77 Er steht nicht auf, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint. *78 Hei steit op, wenn de Pracher ût em drödde Derp kömmt. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 163. Von einem Langschläfer. *79 Sie stehen wieder auf, wie die Nonnen in Robert der Teufel. „Wie die Nonnen im dritten Akte des Robert der Teufel erhoben sie (die Socialisten im Frack) sich (nachdem Napoleon das Gesetz vom 6. Juni 1868 über die öffentlichen Versammlungen erlassen hatte) aus ihren Gräbern.“ (Molinari in seinem Aufsatz über den Socialismus im Jahre 1869, Bd. 14-16 des Journal des Economistes.) *80 Sta up un ga weg. (Holst.) – Schütze, IV, 179. So nennt man wegen seiner schnell heilenden Kraft den Ehrenpreis (Veronica). Er wird bei Geschwülsten oder als Räucherkraut angewandt und soll so schnell wirken, dass er kommt und „aufstehen“ ruft, worauf der Kranke weggeht. *81 Wenn er früh aufsteht, kann man zu ihm sagen: Prosit Feierabend. (Köthen.) Aufsteigen. 3 Ehe man aufsteigt, muss man nach dem Sattelgurt sehen. Holl.: Eer gij voort rijd, ziet na de lenzen. (Bohn I, 317.) 4 Man muss nicht eher aufsteigen, bis gesattelt ist. Span.: Aun no ensillamos, é ya empringamos. (Bohn I, 203.) *5 Wärst nit aufg'stigen, wärst nit abe g'falle! Aufstossen. *2 Aufstossen wie rurige1 Eier. (Schles.) – Weinhold, 78. 1) Rurig = gestokt. *3 Det sial ham övel aprik (aufstossen). (Amrum.) – Haupt, VIII, 363, 204. Aufstössig. * Aufstössig werden. Aufstehen, sich empören. „Anno 1531 ist die Gemein wider den Raht allhier abermalen auffstössig geworden.“ (Friedeborn, II, 22.) „ ... vnd mit Joachim seinem Bruder auffstössig geworden, vnd hatte jhn erstochen.“ (Friedeborn, II, 25.) Aufstützen. * Er hat sich aufgestützt wie der Bauer in der Schenke. (Niederlausitz.) Aufthun. *4 Thu dich auf, mein Beutelein. Redensart, wenn Geld zu geben.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [421]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/433>, abgerufen am 19.03.2024.