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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 3 Weiberaugen sehen schon um Mitternacht, ob (dass) der Tag erwacht.


Weiberbitten.

Weiberbitten soll man in rechtmässigen Sachen annehmen. - Acerra phil.


Weiberbosheit.

Weiberbosheit ist die schlimmste. - Sir. 25, 25; Luther, 1596; Schulze, 164.

Mhd.: Ouch sagen ich auch auf minen eyt, das keynerlei boszheit über eins bösen wibes boszheit ist. (Diocletian.) (Zingerle, 168.)

Böhm.: Zenske dilo a zeneka rec nema nikdy konce. (Celakovsky, 394.)

Lat.: Foemina nihil pustilentius. (Tappius, 177a.) - Brevis omnis malitia super malitiam mulieris.


Weiberfassnacht.

In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment.

Von dem kriegerischen und priesterlichen Range, der den Weibern in der Vorzeit zukam (das Germanenweib als Walküre, Feldpriesterin und Schildjungfrau, die fahrenden Frauen im Mittelalter u. s. w.), schreiben sich die Sonderrechte her, welche die Frauen verschiedener Landschaften übereinstimmend besessen haben oder auch noch besitzen. Es ist eine bekannte Redensart: In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment. (Vgl. Rochholz, Altdeutsches Bürgerleben, S. 293.)


Weiberfenster.

Zu Weiberfenstern steigt der Tod hinein.


Weiberfleisch.

1 Weiberfleisch ist das meiste Theil am Menschen.

2 Weiberfleisch ist leichter zu bekommen als Kalbfleisch.


Weiberfreit.

Weiberfreit selber den Teufel gereut.


Weibergeck.

Alte Weibergecken fahren im Schoss jhrer jungen Frawen gen Himmel. - Zinkgref, IV, 411.

Von alten Männern, die junge Frauen heirathen. Johannes Posthius sagt: "Gleichwie man die Lampetien in Malvasier ertränkt, vnd dieselben also einen süssen Tod haben, also gehet es den alten Männern, die sich an sehr junge Meidlin verheyrathen, sie sterben eines süssen todes im schoss ihrer letzten Weiber." (Zinkgref, IV, 111.)


Weibergeheimniss.

Weibergeheimnuss seind geschlüssen (geschlitzen), sie verschweigen, was sie nicht wissen. - Lehmann, 870, 25.


Weibergelüste.

Wo Weibergelüste fallen ein, da muss nichts zu thewer sein. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 138.


Weibergemüth.

Weybergemuet, herrngunst, Aprillenwetter vnd fedderspiel verkeren sich offt, wer es mercken will. - Agricola I, 281; Gruter, I, 77; Wurzbach II, 10.

Lat.: Frigus ab igne petis, largumque e pumice fontem, qui vis femineam pondus habere fidem. (Glandorp, II, 72, 157.) - Mulieres plerumque leves. - Tria cito mutantur: cor muliebre, favor magnatum, tempora verna, mutantur vento tacta subinde levi. (Glandorp, I, 59, 307.) - Virum potentum gratia, amorque dulcis virginum, rosae voluptas splendidae, fallaxque lusus tesserae odorque delectabilis, mutantur heu citissime. (Buchler, Gnomol., 338.)

Holl.: Wijver gemoedt, Heeren gonst, Aprillen weder ende federspill, verkieren sich diiwijls, wiet mercken will. (Campen, 36.)


Weibergeschäft.

Weibergeschäft ist die Zulage vom Fleische.


Weibergeschirr.

Weibergeschirr macht die Welt irr'.

Lat.: Mulier, id est mollis aer. (Chaos, 516.)


Weibergeschwätz.

Weibergeschwätz und Wischiwaschi.

Schwed.: Qvinnewask är marknadsbrast. (Grubb, 680.)


Weibergestalt.

Weibergestalt ist nur gemahlt. - Petri, II, 614; Henisch, 1572, 36; Gruter, I, 77; Steiger, 94.

Holl.: Het is eene wijfjes kalling. ( Harrebomee, II, 459b.)

It.: Bella in vista, dentro trista. (Masson, 158.) - E come la castagna, bella di fuori, dentro e la magagna.


Weibergewalt.

Weibergewalt hat wenig Halt.

Schwed.: Qvinnevald har intet hald. (Grubb, 679.)


[Spaltenumbruch]
Weibergewäsch.

Weibergewäsch klingt, wie alter Käse stinkt.

Frz.: Femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dedans. - Force tetes velours peu de damoiselles. (Masson, 158.)


Weiberglaube.

Weiberglaub schadet den Mennern nicht. - Petri, II, 614; Henisch, 1635, 2.


Weibergut.

1 Weibergut darf weder wachsen noch schwine (schwinden, abnehmen). - Hillebrand, 127; Graf, 154, 89; Schweiz, II, 243, 8.

Wibergut darf weder schwine no wachse. (Sutermeister, 122.) (Vgl. ferner Blumer, Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen Demokratien, I, 178; Bluntschli, Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, I, 429.) "Wyve gut kann nicht vormindern noch vormeren." (Wicht, Ostfries. Landrecht, II, 165.)

2 Weibergut gewinnt halben Nutzen und verliert halben Schaden. - Graf, 154, 92.

"Dat wyve gut halff Baete und Schade winnen und verlesen mede." (Kraut, Vormundschaft, II, 390.)


Weiberhaar.

1 Ein Weiberhaar zieht mehr als sieben Rosse.

2 Ein Weiberhaar zieht stärker als ein Glockenseil.

"Es ist wahr, das Weiberhaar stärker zeucht, denn ein Glockenseyl." (Pauli, Schimpff, 256.)


Weiberhandel.

Der Weiberhandel ist ein Vogelhandel. (Baden.)


Weiberhass.

Ueber Weiberhass wächst selten Gras.


Weiberhaube.

Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde. - Simrock, 11368.


Weiberherz.

1 Ein Weiberherz ist ein falsch und wandelbar Ding.

Mhd.: Ich horte sagen, so diu weip mannes minne hindergei daz in danne wirs sei dan e. (Gut Frau.) (Zingerle, 167.)

Frz.: Coeur de femme trompe le monde, car en luy malice abonde. (Leroux, I, 144.)

2 Weiberherzen und Aprilwetter sind Geschwisterkinder. - Lohrengel, I, 728.

3 Weiberherzen und Bergseen haben tiefe Gründe.

Mhd.: Der weibe gemüete nieman rehte erraten kan. (Helbing.) (Zingerle, 166.)

4 Weiberherzen und Polypen kann man in so viele Stücke zerschneiden, als man will; jedes Stück lebt für sich und wird als ein Ganzes verschenkt. - Kotzebue, Gedanken, 32.


Weiberhitze.

Weiberhitze übertrifft Löwenstärke. - Mathesy, I, 52a.


Weiberhuld.

Weiberhuld, Rosenblüt' und Herrengunst ist ein Traum und Dunst.

Böhm.: Zenska milost jest jako host; panska prizen tez jako sen; ruzovy kvet, to tre jde zpet. (Celakovsky, 394.)

Poln.: Milosc panienska, szczescie w karty, laska panska i krasa rozej, nie dlugo trwale rzeczy. (Celakovsky, 394.)


Weiberjoch.

Wer Weiber Joch auff sich muss tragen, der hat von grosser Noth zu klagen. - Zinkgref, IV, 363; Petri, II, 777; Lehmann, II, 853, 364; Chaos, 977.

Lat.: Vae tibi foemineo quisquis es apta iugo. (Loci comm., 134.)


Weiberkalender.

Der Wyberkaländer zeigt guet Wätter a. (Solothurn.) - Schild, 108, 78.

Wenn nach Untergang der Sonne die westliche Seite der Hasenmatt noch beschienen wird, so heisst man das "der Wyberkaländer". Man nennt sie so, weil die Frauen, die viel auf dem Felde arbeiten, aus deren Beobachtung auf das Wetter schliessen.


Weiberkittel.

Weiberkittel schmälern die Mittel. - Conlin, Wetter.


Weiberklatsch.

* Es ist nur Weiberklatsch.

Holl.: Het is oude wijven klap. (Harrebomee, II, 459b.)


Weiberkleid.

1 Weiberkleider decken des Nachts wohl. - Lehmann, II 836, 186; Simrock, 11402.

2 Weiberkleider sindt länger als der sinn. - Lehmann, 873, 62.


[Spaltenumbruch] 3 Weiberaugen sehen schon um Mitternacht, ob (dass) der Tag erwacht.


Weiberbitten.

Weiberbitten soll man in rechtmässigen Sachen annehmen.Acerra phil.


Weiberbosheit.

Weiberbosheit ist die schlimmste.Sir. 25, 25; Luther, 1596; Schulze, 164.

Mhd.: Ouch sagen ich ûch ûf minen eyt, das keynerlei boszheit über eins bösen wibes boszheit ist. (Diocletian.) (Zingerle, 168.)

Böhm.: Ženské dílo a ženeká řeč nemá nikdy konce. (Čelakovsky, 394.)

Lat.: Foemina nihil pustilentius. (Tappius, 177a.) – Brevis omnis malitia super malitiam mulieris.


Weiberfassnacht.

In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment.

Von dem kriegerischen und priesterlichen Range, der den Weibern in der Vorzeit zukam (das Germanenweib als Walküre, Feldpriesterin und Schildjungfrau, die fahrenden Frauen im Mittelalter u. s. w.), schreiben sich die Sonderrechte her, welche die Frauen verschiedener Landschaften übereinstimmend besessen haben oder auch noch besitzen. Es ist eine bekannte Redensart: In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment. (Vgl. Rochholz, Altdeutsches Bürgerleben, S. 293.)


Weiberfenster.

Zu Weiberfenstern steigt der Tod hinein.


Weiberfleisch.

1 Weiberfleisch ist das meiste Theil am Menschen.

2 Weiberfleisch ist leichter zu bekommen als Kalbfleisch.


Weiberfreit.

Weiberfreit selber den Teufel gereut.


Weibergeck.

Alte Weibergecken fahren im Schoss jhrer jungen Frawen gen Himmel.Zinkgref, IV, 411.

Von alten Männern, die junge Frauen heirathen. Johannes Posthius sagt: „Gleichwie man die Lampetien in Malvasier ertränkt, vnd dieselben also einen süssen Tod haben, also gehet es den alten Männern, die sich an sehr junge Meidlin verheyrathen, sie sterben eines süssen todes im schoss ihrer letzten Weiber.“ (Zinkgref, IV, 111.)


Weibergeheimniss.

Weibergeheimnuss seind geschlüssen (geschlitzen), sie verschweigen, was sie nicht wissen.Lehmann, 870, 25.


Weibergelüste.

Wo Weibergelüste fallen ein, da muss nichts zu thewer sein.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 138.


Weibergemüth.

Weybergemuet, herrngunst, Aprillenwetter vnd fedderspiel verkeren sich offt, wer es mercken will.Agricola I, 281; Gruter, I, 77; Wurzbach II, 10.

Lat.: Frigus ab igne petis, largumque e pumice fontem, qui vis femineam pondus habere fidem. (Glandorp, II, 72, 157.) – Mulieres plerumque leves. – Tria cito mutantur: cor muliebre, favor magnatum, tempora verna, mutantur vento tacta subinde levi. (Glandorp, I, 59, 307.) – Virum potentum gratia, amorque dulcis virginum, rosae voluptas splendidae, fallaxque lusus tesserae odorque delectabilis, mutantur heu citissime. (Buchler, Gnomol., 338.)

Holl.: Wijver gemoedt, Heeren gonst, Aprillen weder ende federspill, verkieren sich diiwijls, wiet mercken will. (Campen, 36.)


Weibergeschäft.

Weibergeschäft ist die Zulage vom Fleische.


Weibergeschirr.

Weibergeschirr macht die Welt irr'.

Lat.: Mulier, id est mollis aer. (Chaos, 516.)


Weibergeschwätz.

Weibergeschwätz und Wischiwaschi.

Schwed.: Qvinnewask är marknadsbrast. (Grubb, 680.)


Weibergestalt.

Weibergestalt ist nur gemahlt.Petri, II, 614; Henisch, 1572, 36; Gruter, I, 77; Steiger, 94.

Holl.: Het is eene wijfjes kalling. ( Harrebomée, II, 459b.)

It.: Bella in vista, dentro trista. (Masson, 158.) – E come la castagna, bella di fuori, dentro e la magagna.


Weibergewalt.

Weibergewalt hat wenig Halt.

Schwed.: Qvinnevåld har intet håld. (Grubb, 679.)


[Spaltenumbruch]
Weibergewäsch.

Weibergewäsch klingt, wie alter Käse stinkt.

Frz.: Femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dedans. – Force têtes velours peu de damoiselles. (Masson, 158.)


Weiberglaube.

Weiberglaub schadet den Mennern nicht.Petri, II, 614; Henisch, 1635, 2.


Weibergut.

1 Weibergut darf weder wachsen noch schwine (schwinden, abnehmen).Hillebrand, 127; Graf, 154, 89; Schweiz, II, 243, 8.

Wibergut darf weder schwine no wachse. (Sutermeister, 122.) (Vgl. ferner Blumer, Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen Demokratien, I, 178; Bluntschli, Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, I, 429.) „Wyve gut kann nicht vormindern noch vormeren.“ (Wicht, Ostfries. Landrecht, II, 165.)

2 Weibergut gewinnt halben Nutzen und verliert halben Schaden.Graf, 154, 92.

„Dat wyve gut halff Baete und Schade winnen und verlesen mede.“ (Kraut, Vormundschaft, II, 390.)


Weiberhaar.

1 Ein Weiberhaar zieht mehr als sieben Rosse.

2 Ein Weiberhaar zieht stärker als ein Glockenseil.

„Es ist wahr, das Weiberhaar stärker zeucht, denn ein Glockenseyl.“ (Pauli, Schimpff, 256.)


Weiberhandel.

Der Weiberhandel ist ein Vogelhandel. (Baden.)


Weiberhass.

Ueber Weiberhass wächst selten Gras.


Weiberhaube.

Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde.Simrock, 11368.


Weiberherz.

1 Ein Weiberherz ist ein falsch und wandelbar Ding.

Mhd.: Ich hôrte sagen, sô dïu wîp mannes minne hindergî daz in danne wirs sî dan ê. (Gut Frau.) (Zingerle, 167.)

Frz.: Cœur de femme trompe le monde, car en luy malice abonde. (Leroux, I, 144.)

2 Weiberherzen und Aprilwetter sind Geschwisterkinder.Lohrengel, I, 728.

3 Weiberherzen und Bergseen haben tiefe Gründe.

Mhd.: Der wîbe gemüete nieman rehte errâten kan. (Helbing.) (Zingerle, 166.)

4 Weiberherzen und Polypen kann man in so viele Stücke zerschneiden, als man will; jedes Stück lebt für sich und wird als ein Ganzes verschenkt.Kotzebue, Gedanken, 32.


Weiberhitze.

Weiberhitze übertrifft Löwenstärke.Mathesy, I, 52a.


Weiberhuld.

Weiberhuld, Rosenblüt' und Herrengunst ist ein Traum und Dunst.

Böhm.: Ženská milost jest jako host; panská přízeň též jako sen; růžový kvĕt, to tré jde zpĕt. (Čelakovsky, 394.)

Poln.: Miłość panienska, szczęście w karty, łaska pańska i krasa rožej, nie długo trwałe rzeczy. (Čelakovsky, 394.)


Weiberjoch.

Wer Weiber Joch auff sich muss tragen, der hat von grosser Noth zu klagen.Zinkgref, IV, 363; Petri, II, 777; Lehmann, II, 853, 364; Chaos, 977.

Lat.: Vae tibi foemineo quisquis es apta iugo. (Loci comm., 134.)


Weiberkalender.

Der Wyberkaländer zeigt guet Wätter a. (Solothurn.) – Schild, 108, 78.

Wenn nach Untergang der Sonne die westliche Seite der Hasenmatt noch beschienen wird, so heisst man das „der Wyberkaländer“. Man nennt sie so, weil die Frauen, die viel auf dem Felde arbeiten, aus deren Beobachtung auf das Wetter schliessen.


Weiberkittel.

Weiberkittel schmälern die Mittel.Conlin, Wetter.


Weiberklatsch.

* Es ist nur Weiberklatsch.

Holl.: Het is oude wijven klap. (Harrebomée, II, 459b.)


Weiberkleid.

1 Weiberkleider decken des Nachts wohl.Lehmann, II 836, 186; Simrock, 11402.

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[[35]/0047] 3 Weiberaugen sehen schon um Mitternacht, ob (dass) der Tag erwacht. Weiberbitten. Weiberbitten soll man in rechtmässigen Sachen annehmen. – Acerra phil. Weiberbosheit. Weiberbosheit ist die schlimmste. – Sir. 25, 25; Luther, 1596; Schulze, 164. Mhd.: Ouch sagen ich ûch ûf minen eyt, das keynerlei boszheit über eins bösen wibes boszheit ist. (Diocletian.) (Zingerle, 168.) Böhm.: Ženské dílo a ženeká řeč nemá nikdy konce. (Čelakovsky, 394.) Lat.: Foemina nihil pustilentius. (Tappius, 177a.) – Brevis omnis malitia super malitiam mulieris. Weiberfassnacht. In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment. Von dem kriegerischen und priesterlichen Range, der den Weibern in der Vorzeit zukam (das Germanenweib als Walküre, Feldpriesterin und Schildjungfrau, die fahrenden Frauen im Mittelalter u. s. w.), schreiben sich die Sonderrechte her, welche die Frauen verschiedener Landschaften übereinstimmend besessen haben oder auch noch besitzen. Es ist eine bekannte Redensart: In der Weiberfassnacht haben die Weiber das Regiment. (Vgl. Rochholz, Altdeutsches Bürgerleben, S. 293.) Weiberfenster. Zu Weiberfenstern steigt der Tod hinein. Weiberfleisch. 1 Weiberfleisch ist das meiste Theil am Menschen. 2 Weiberfleisch ist leichter zu bekommen als Kalbfleisch. Weiberfreit. Weiberfreit selber den Teufel gereut. Weibergeck. Alte Weibergecken fahren im Schoss jhrer jungen Frawen gen Himmel. – Zinkgref, IV, 411. Von alten Männern, die junge Frauen heirathen. Johannes Posthius sagt: „Gleichwie man die Lampetien in Malvasier ertränkt, vnd dieselben also einen süssen Tod haben, also gehet es den alten Männern, die sich an sehr junge Meidlin verheyrathen, sie sterben eines süssen todes im schoss ihrer letzten Weiber.“ (Zinkgref, IV, 111.) Weibergeheimniss. Weibergeheimnuss seind geschlüssen (geschlitzen), sie verschweigen, was sie nicht wissen. – Lehmann, 870, 25. Weibergelüste. Wo Weibergelüste fallen ein, da muss nichts zu thewer sein. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 138. Weibergemüth. Weybergemuet, herrngunst, Aprillenwetter vnd fedderspiel verkeren sich offt, wer es mercken will. – Agricola I, 281; Gruter, I, 77; Wurzbach II, 10. Lat.: Frigus ab igne petis, largumque e pumice fontem, qui vis femineam pondus habere fidem. (Glandorp, II, 72, 157.) – Mulieres plerumque leves. – Tria cito mutantur: cor muliebre, favor magnatum, tempora verna, mutantur vento tacta subinde levi. (Glandorp, I, 59, 307.) – Virum potentum gratia, amorque dulcis virginum, rosae voluptas splendidae, fallaxque lusus tesserae odorque delectabilis, mutantur heu citissime. (Buchler, Gnomol., 338.) Holl.: Wijver gemoedt, Heeren gonst, Aprillen weder ende federspill, verkieren sich diiwijls, wiet mercken will. (Campen, 36.) Weibergeschäft. Weibergeschäft ist die Zulage vom Fleische. Weibergeschirr. Weibergeschirr macht die Welt irr'. Lat.: Mulier, id est mollis aer. (Chaos, 516.) Weibergeschwätz. Weibergeschwätz und Wischiwaschi. Schwed.: Qvinnewask är marknadsbrast. (Grubb, 680.) Weibergestalt. Weibergestalt ist nur gemahlt. – Petri, II, 614; Henisch, 1572, 36; Gruter, I, 77; Steiger, 94. Holl.: Het is eene wijfjes kalling. ( Harrebomée, II, 459b.) It.: Bella in vista, dentro trista. (Masson, 158.) – E come la castagna, bella di fuori, dentro e la magagna. Weibergewalt. Weibergewalt hat wenig Halt. Schwed.: Qvinnevåld har intet håld. (Grubb, 679.) Weibergewäsch. Weibergewäsch klingt, wie alter Käse stinkt. Frz.: Femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dedans. – Force têtes velours peu de damoiselles. (Masson, 158.) Weiberglaube. Weiberglaub schadet den Mennern nicht. – Petri, II, 614; Henisch, 1635, 2. Weibergut. 1 Weibergut darf weder wachsen noch schwine (schwinden, abnehmen). – Hillebrand, 127; Graf, 154, 89; Schweiz, II, 243, 8. Wibergut darf weder schwine no wachse. (Sutermeister, 122.) (Vgl. ferner Blumer, Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen Demokratien, I, 178; Bluntschli, Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, I, 429.) „Wyve gut kann nicht vormindern noch vormeren.“ (Wicht, Ostfries. Landrecht, II, 165.) 2 Weibergut gewinnt halben Nutzen und verliert halben Schaden. – Graf, 154, 92. „Dat wyve gut halff Baete und Schade winnen und verlesen mede.“ (Kraut, Vormundschaft, II, 390.) Weiberhaar. 1 Ein Weiberhaar zieht mehr als sieben Rosse. 2 Ein Weiberhaar zieht stärker als ein Glockenseil. „Es ist wahr, das Weiberhaar stärker zeucht, denn ein Glockenseyl.“ (Pauli, Schimpff, 256.) Weiberhandel. Der Weiberhandel ist ein Vogelhandel. (Baden.) Weiberhass. Ueber Weiberhass wächst selten Gras. Weiberhaube. Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde. – Simrock, 11368. Weiberherz. 1 Ein Weiberherz ist ein falsch und wandelbar Ding. Mhd.: Ich hôrte sagen, sô dïu wîp mannes minne hindergî daz in danne wirs sî dan ê. (Gut Frau.) (Zingerle, 167.) Frz.: Cœur de femme trompe le monde, car en luy malice abonde. (Leroux, I, 144.) 2 Weiberherzen und Aprilwetter sind Geschwisterkinder. – Lohrengel, I, 728. 3 Weiberherzen und Bergseen haben tiefe Gründe. Mhd.: Der wîbe gemüete nieman rehte errâten kan. (Helbing.) (Zingerle, 166.) 4 Weiberherzen und Polypen kann man in so viele Stücke zerschneiden, als man will; jedes Stück lebt für sich und wird als ein Ganzes verschenkt. – Kotzebue, Gedanken, 32. Weiberhitze. Weiberhitze übertrifft Löwenstärke. – Mathesy, I, 52a. Weiberhuld. Weiberhuld, Rosenblüt' und Herrengunst ist ein Traum und Dunst. Böhm.: Ženská milost jest jako host; panská přízeň též jako sen; růžový kvĕt, to tré jde zpĕt. (Čelakovsky, 394.) Poln.: Miłość panienska, szczęście w karty, łaska pańska i krasa rožej, nie długo trwałe rzeczy. (Čelakovsky, 394.) Weiberjoch. Wer Weiber Joch auff sich muss tragen, der hat von grosser Noth zu klagen. – Zinkgref, IV, 363; Petri, II, 777; Lehmann, II, 853, 364; Chaos, 977. Lat.: Vae tibi foemineo quisquis es apta iugo. (Loci comm., 134.) Weiberkalender. Der Wyberkaländer zeigt guet Wätter a. (Solothurn.) – Schild, 108, 78. Wenn nach Untergang der Sonne die westliche Seite der Hasenmatt noch beschienen wird, so heisst man das „der Wyberkaländer“. Man nennt sie so, weil die Frauen, die viel auf dem Felde arbeiten, aus deren Beobachtung auf das Wetter schliessen. Weiberkittel. Weiberkittel schmälern die Mittel. – Conlin, Wetter. Weiberklatsch. * Es ist nur Weiberklatsch. Holl.: Het is oude wijven klap. (Harrebomée, II, 459b.) Weiberkleid. 1 Weiberkleider decken des Nachts wohl. – Lehmann, II 836, 186; Simrock, 11402. 2 Weiberkleider sindt länger als der sinn. – Lehmann, 873, 62.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/47>, abgerufen am 19.03.2024.