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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 358 Wat in guoder Boem is, draet balle. (Neumark.) - Engelin, 221, 114.

359 Weär sich jeden Boem betracht, hat no ni veäl Holt gebracht. (Neumark.) - Engelin, 219, 63.

360 Weil Ein Baum krumm ist, deshalb sind sie nicht alle krumm.

Dän.: For et trae er kroget i skoven, derfor ere de ikke alle. (Prov. dan., 553.)

361 Wenn a grausser Bom fällt, schlägt er viel kleine. - Nefflen, 469.

Wenn ein grosser, einflussreicher Mann stirbt, oder ausser Wirksamkeit gesetzt wird, verlieren Viele, die von ihm geschützt wurden.

362 Wenn andere Bäume pflanzten für mich, so pflanze ich Bäume für andere.

Böhm.: Lide pro nas stromy sazeli, sazejme my tez. (Celakovsky, 49.)

Poln.: Ludzie dla nas budowali, a my dla ludzi. (Celakovsky, 49.)

363 Wenn der Baum die Blätter verliert, so stirbt er.

Lat.: Homo toties moritur, quoties amittit suos. (Philippi, I, 181.)

364 Wenn der Baum jung ist, lest er sich zähmen, nicht wenn er gewachsen. - Lehmann, 130, 125.

365 Wenn der Baum verderwe will, so feht 'n by de Würze-ne a. (Solothurn.) - Schild, 57, 9.

366 Wenn der Baum verdorrt ist, hilft kein Pfropfen.

367 Wenn die Bäume kranken, muss man sie umpflanzen.

Dän.: At salte kjödet naar det begynder at surne, og flyth traeer naar de visne. (Prov. dan., 487.)

368 Wenn die Bäume Schnee halten, werden sie im Frühjahr wenig Knospen entfalten. - Egerbote, 1876, November.

369 Wenn die Bäume zweimal blühen, wird der Winter sich lang hinziehen. - Egerbote, 1876, November.

370 Wenn doch alle Bäume solche Früchte trügen, sagte jener weise Mann, als er an einem Aste ein Weib hangen sah.

371 Wenn ein ault Baum ümme plant wercht, dam hät hei nau sellen goe Ort. (Lippe.)

Er hat dann noch selten gute Art.

372 Wenn einem Baum die Rind wird abgeschaben, so verdirbt er. - Lehmann, 546, 3.

373 Wenn man an einem Baum viel rüttelt, so gedeiht (wächst) er nicht.

374 Wenn man einen Baum biegen will, muss man es bei zeiten thun.

375 Wenn man einen Baum umhauen will, so macht er zu viel Schatten.

Im Orient: Wenn man die Palme umhauen will, so trägt sie zu viel Datteln. (Altmann VI, 484.)

376 Wenn man von Bäumen redet, so bewegt sich der Mast.

Er fühlt sich getroffen, wie die Russen sagen. (Altmann V, 83.)

377 Wenn olde Bomen umplant werden, so gan se aut. - Hauskalender, II.

378 Wenn 't in die ledigen Böme dondert, sau geraet de Gösseln nicht. - Schambach, II, 629.

Wenn es in die unbelaubten Bäume donnert, so gerathen die Gänseküchlein (jungen Gänse) nicht, weil dann in der Regel Kälte eintritt, der sie erliegen.

379 Wenn 't üöwer de kelen Böme dunnert, dat soll nitt guet sin. - Woeste, 58, 5.

380 Wer auf den Baum steigt, nimmt den Schuh mit. - Ausland, 1872, S. 1204.

Es kann dadurch eine Fussverletzung abgewehrt werden, und dann wird dadurch der Schuh auch vor Dieben gesichert.

381 Wer dem Baum die Rinde nimmt, tödtet ihn.

Dän.: Taeger man backen af träet, saa visnerdet. (Prov. dan., 46.)

382 Wer den Baum pflanzt und pflegt, verdient von seiner Frucht zu essen.

Lat.: Suavissimus post laborem fructus. ( Sailer, Sprüche, 123, 96.)

383 Wo (wu) de Böme, sau de Beren (Birnen); wo (wu) de Frauen, sau de Deren. - Schambach, II, 590.

[Spaltenumbruch] 384 Wo der Baum fällt, da muss man ihn wieder aufrichten. - Graf, 437, 312.

385 Wo man Bäume niederhaut, da fallen Späne ab.

Masur.: Gdzio drzewo z cinaja, tam i wiori padaja. (Frischbier, II, 3039.)

*386 Am nördlichen Baum reiten. - Graf, 344.

So hiess im Mittelalter der Galgen. Das Gesicht des Verbrechers wurde gegen Norden gerichtet.

*387 Ar will alli Bam raussreiss'n. (Franken.) - Frommann, VI, 164, 27.

Von einem, der viel thun will.

*388 Bäme ai a Pausch träan. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 443.

*389 Dar find sich aus drei Bejmern nie raus, wenn mer nie erscht en ümsagt. - Larisch, 16.

Der findet sich aus drei Bäumen nicht heraus, wenn man nicht zuvor einen umsägt. Von einem sehr Beschränkten, Unbeholfenen.

*390 Das geht durch den Baum. - Frischbier, I, 288.

Von einer Sache, die zwar dem Gesetz nicht völlig entspricht, die man aber hingehen lässt. Baum ist hier die aus Baumstämmen gebildete Kette über einen Fluss, um den Schiffern den Weg zu versperren. Ein Wasserthor. (Vgl. Hennig, 22.)

*391 Den hohen Bäumen steuern, dass sie nicht in den Himmel wachsen. - Luther's Tischr., 83b.

'T is god, dat de Böm' nich in 'n Häven (Himmel) wasst. (Rastedt.) (Firmenich, III, 29, 128.)

*392 Der Baum hangt zwischen Tod und Leben.

Geschieht, wenn man einen frisch gepflanzten Baum sogleich an den Pfahl befestigt, sodass er nicht einwurzeln kann, weil sich das frische Erdreich senkt, wodurch die Wurzeln bodenlos werden.

*393 Do mächt ma doach of d' Bäme klettern. - Peter, 455.

Ausruf der Verwunderung.

*394 Er hackt den Baum schon klein, der noch im Walde steht. - Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 23.

*395 Er ist bald beim dürrn Bömla. - Nefflen, 457.

Auf dem Wege der Verarmung, bald bankrott.

*396 Es ist ein Baum ohne Frucht.

In Aegypten: Eine Palme ohne Datteln, ein guter Vorsatz ohne That haben beide gleichen Werth.

*397 He ward ok ken Böm ümreiten. (Mecklenburg.)

Nichts Besonderes leisten.

*398 Hir waardt eg laang am a buum haauen. (Amrum.) - Haupt, VIII, 368.

Hier wird nicht lange um den Baum gehauen.

*399 Jemand auf den Baum spannen. (Westf.)

Die Pferde werden auf den Baum gespannt.

*400 Sie fallen nicht von den Bäumen, wie die isländischen Gänse. - Fac. pennalium, 52.

*401 Twöschen Bom und Bork hucken. - Frischbier, II, 296.

Nicht aus und ein wissen.

*402 Von einem dürren Baum Frucht hoffen. - Merx, 238.

*403 Wenn der auf den Baum steigt, hat er auf der Erde nichts mehr zu suchen. - Klix, 16.

*404 Zu bösen Bäumen gehen (Galgen). - Sanders aus Hebel.

*405 Zwischen Baum und Wolke schweben.

Bodenlose Mitte, Unentschiedenheit, Schwanken zwischen zwei Parteien. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 13. December 1862.)


Baumausreisser.

Mancher ist ein Baumaussreisser ein Trutz dem Teuffel, der dem Teuffel ein Horn aussreissen darf. - Lehmann, 446, 8.


Baumblüte.

1 Baumblüten, die im Herbst kommen, haben künftigem Sommer die Frucht genommen.

2 Vor späten Baumblüten soll den Gärtner Gott behüten. - Baierischer Hauskalender.


Baumann.

3 Der Bawmann erhellt Land vnd Leute. - Petri, II, 82.

4 Der Bawmann füllt Kasten vnd Keller. - Petri, II, 82.


Baumann (Name).

* Das ist der grosse Baumann mit den kleinen Hosen. (Rott-Thal.)

Für gross und ungeschickt.


[Spaltenumbruch] 358 Wat in guoder Boem is, draet balle. (Neumark.) – Engelin, 221, 114.

359 Weär sich jeden Boem betracht, hat no ni veäl Holt gebracht. (Neumark.) – Engelin, 219, 63.

360 Weil Ein Baum krumm ist, deshalb sind sie nicht alle krumm.

Dän.: For et trae er kroget i skoven, derfor ere de ikke alle. (Prov. dan., 553.)

361 Wenn a grausser Bom fällt, schlägt er viel kleine.Nefflen, 469.

Wenn ein grosser, einflussreicher Mann stirbt, oder ausser Wirksamkeit gesetzt wird, verlieren Viele, die von ihm geschützt wurden.

362 Wenn andere Bäume pflanzten für mich, so pflanze ich Bäume für andere.

Böhm.: Lidé pro nás stromy sázeli, sázejme my též. (Čelakovský, 49.)

Poln.: Ludzie dla nas budowali, a my dla ludzi. (Čelakovský, 49.)

363 Wenn der Baum die Blätter verliert, so stirbt er.

Lat.: Homo toties moritur, quoties amittit suos. (Philippi, I, 181.)

364 Wenn der Baum jung ist, lest er sich zähmen, nicht wenn er gewachsen.Lehmann, 130, 125.

365 Wenn der Baum verderwe will, so feht 'n by de Würze-ne a. (Solothurn.) – Schild, 57, 9.

366 Wenn der Baum verdorrt ist, hilft kein Pfropfen.

367 Wenn die Bäume kranken, muss man sie umpflanzen.

Dän.: At salte kjödet naar det begynder at surne, og flyth traeer naar de visne. (Prov. dan., 487.)

368 Wenn die Bäume Schnee halten, werden sie im Frühjahr wenig Knospen entfalten.Egerbote, 1876, November.

369 Wenn die Bäume zweimal blühen, wird der Winter sich lang hinziehen.Egerbote, 1876, November.

370 Wenn doch alle Bäume solche Früchte trügen, sagte jener weise Mann, als er an einem Aste ein Weib hangen sah.

371 Wenn ein ault Baum ümme plant wercht, dam hät hei nau sellen goe Ort. (Lippe.)

Er hat dann noch selten gute Art.

372 Wenn einem Baum die Rind wird abgeschaben, so verdirbt er.Lehmann, 546, 3.

373 Wenn man an einem Baum viel rüttelt, so gedeiht (wächst) er nicht.

374 Wenn man einen Baum biegen will, muss man es bei zeiten thun.

375 Wenn man einen Baum umhauen will, so macht er zu viel Schatten.

Im Orient: Wenn man die Palme umhauen will, so trägt sie zu viel Datteln. (Altmann VI, 484.)

376 Wenn man von Bäumen redet, so bewegt sich der Mast.

Er fühlt sich getroffen, wie die Russen sagen. (Altmann V, 83.)

377 Wenn olde Bômen umplant werden, so gân se ût.Hauskalender, II.

378 Wenn 't in die ledigen Böme dondert, sau gerâet de Gösseln nicht.Schambach, II, 629.

Wenn es in die unbelaubten Bäume donnert, so gerathen die Gänseküchlein (jungen Gänse) nicht, weil dann in der Regel Kälte eintritt, der sie erliegen.

379 Wenn 't üöwer de kelen Böme dunnert, dat soll nitt guet sin.Woeste, 58, 5.

380 Wer auf den Baum steigt, nimmt den Schuh mit.Ausland, 1872, S. 1204.

Es kann dadurch eine Fussverletzung abgewehrt werden, und dann wird dadurch der Schuh auch vor Dieben gesichert.

381 Wer dem Baum die Rinde nimmt, tödtet ihn.

Dän.: Taeger man backen af träet, saa visnerdet. (Prov. dan., 46.)

382 Wer den Baum pflanzt und pflegt, verdient von seiner Frucht zu essen.

Lat.: Suavissimus post laborem fructus. ( Sailer, Sprüche, 123, 96.)

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[Spaltenumbruch] 384 Wo der Baum fällt, da muss man ihn wieder aufrichten.Graf, 437, 312.

385 Wo man Bäume niederhaut, da fallen Späne ab.

Masur.: Gdzio drzewo z cinają, tam i wiori padają. (Frischbier, II, 3039.)

*386 Am nördlichen Baum reiten.Graf, 344.

So hiess im Mittelalter der Galgen. Das Gesicht des Verbrechers wurde gegen Norden gerichtet.

*387 Ar will alli Bâm raussreiss'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 27.

Von einem, der viel thun will.

*388 Bäme ai a Pûsch träân. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 443.

*389 Dar find sich aus drei Bejmern nie raus, wenn mer nie erscht en ümsagt.Larisch, 16.

Der findet sich aus drei Bäumen nicht heraus, wenn man nicht zuvor einen umsägt. Von einem sehr Beschränkten, Unbeholfenen.

*390 Das geht durch den Baum.Frischbier, I, 288.

Von einer Sache, die zwar dem Gesetz nicht völlig entspricht, die man aber hingehen lässt. Baum ist hier die aus Baumstämmen gebildete Kette über einen Fluss, um den Schiffern den Weg zu versperren. Ein Wasserthor. (Vgl. Hennig, 22.)

*391 Den hohen Bäumen steuern, dass sie nicht in den Himmel wachsen.Luther's Tischr., 83b.

'T is gôd, dat de Böm' nich in 'n Häven (Himmel) wasst. (Rastedt.) (Firmenich, III, 29, 128.)

*392 Der Baum hangt zwischen Tod und Leben.

Geschieht, wenn man einen frisch gepflanzten Baum sogleich an den Pfahl befestigt, sodass er nicht einwurzeln kann, weil sich das frische Erdreich senkt, wodurch die Wurzeln bodenlos werden.

*393 Do mächt ma doach of d' Bäme klettern.Peter, 455.

Ausruf der Verwunderung.

*394 Er hackt den Baum schon klein, der noch im Walde steht.Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 23.

*395 Er ist bald beim dürrn Bömla.Nefflen, 457.

Auf dem Wege der Verarmung, bald bankrott.

*396 Es ist ein Baum ohne Frucht.

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*397 He wârd ôk kên Böm ümrîten. (Mecklenburg.)

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*398 Hir waardt eg laang am a buum haauen. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368.

Hier wird nicht lange um den Baum gehauen.

*399 Jemand auf den Baum spannen. (Westf.)

Die Pferde werden auf den Baum gespannt.

*400 Sie fallen nicht von den Bäumen, wie die isländischen Gänse.Fac. pennalium, 52.

*401 Twöschen Bom und Bork hucken.Frischbier, II, 296.

Nicht aus und ein wissen.

*402 Von einem dürren Baum Frucht hoffen.Merx, 238.

*403 Wenn der auf den Baum steigt, hat er auf der Erde nichts mehr zu suchen.Klix, 16.

*404 Zu bösen Bäumen gehen (Galgen).Sanders aus Hebel.

*405 Zwischen Baum und Wolke schweben.

Bodenlose Mitte, Unentschiedenheit, Schwanken zwischen zwei Parteien. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 13. December 1862.)


Baumausreisser.

Mancher ist ein Baumaussreisser ein Trutz dem Teuffel, der dem Teuffel ein Horn aussreissen darf.Lehmann, 446, 8.


Baumblüte.

1 Baumblüten, die im Herbst kommen, haben künftigem Sommer die Frucht genommen.

2 Vor späten Baumblüten soll den Gärtner Gott behüten.Baierischer Hauskalender.


Baumann.

3 Der Bawmann erhellt Land vnd Leute.Petri, II, 82.

4 Der Bawmann füllt Kasten vnd Keller.Petri, II, 82.


Baumann (Name).

* Das ist der grosse Baumann mit den kleinen Hosen. (Rott-Thal.)

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[[467]/0479] 358 Wat in guoder Boem is, draet balle. (Neumark.) – Engelin, 221, 114. 359 Weär sich jeden Boem betracht, hat no ni veäl Holt gebracht. (Neumark.) – Engelin, 219, 63. 360 Weil Ein Baum krumm ist, deshalb sind sie nicht alle krumm. Dän.: For et trae er kroget i skoven, derfor ere de ikke alle. (Prov. dan., 553.) 361 Wenn a grausser Bom fällt, schlägt er viel kleine. – Nefflen, 469. Wenn ein grosser, einflussreicher Mann stirbt, oder ausser Wirksamkeit gesetzt wird, verlieren Viele, die von ihm geschützt wurden. 362 Wenn andere Bäume pflanzten für mich, so pflanze ich Bäume für andere. Böhm.: Lidé pro nás stromy sázeli, sázejme my též. (Čelakovský, 49.) Poln.: Ludzie dla nas budowali, a my dla ludzi. (Čelakovský, 49.) 363 Wenn der Baum die Blätter verliert, so stirbt er. Lat.: Homo toties moritur, quoties amittit suos. (Philippi, I, 181.) 364 Wenn der Baum jung ist, lest er sich zähmen, nicht wenn er gewachsen. – Lehmann, 130, 125. 365 Wenn der Baum verderwe will, so feht 'n by de Würze-ne a. (Solothurn.) – Schild, 57, 9. 366 Wenn der Baum verdorrt ist, hilft kein Pfropfen. 367 Wenn die Bäume kranken, muss man sie umpflanzen. Dän.: At salte kjödet naar det begynder at surne, og flyth traeer naar de visne. (Prov. dan., 487.) 368 Wenn die Bäume Schnee halten, werden sie im Frühjahr wenig Knospen entfalten. – Egerbote, 1876, November. 369 Wenn die Bäume zweimal blühen, wird der Winter sich lang hinziehen. – Egerbote, 1876, November. 370 Wenn doch alle Bäume solche Früchte trügen, sagte jener weise Mann, als er an einem Aste ein Weib hangen sah. 371 Wenn ein ault Baum ümme plant wercht, dam hät hei nau sellen goe Ort. (Lippe.) Er hat dann noch selten gute Art. 372 Wenn einem Baum die Rind wird abgeschaben, so verdirbt er. – Lehmann, 546, 3. 373 Wenn man an einem Baum viel rüttelt, so gedeiht (wächst) er nicht. 374 Wenn man einen Baum biegen will, muss man es bei zeiten thun. 375 Wenn man einen Baum umhauen will, so macht er zu viel Schatten. Im Orient: Wenn man die Palme umhauen will, so trägt sie zu viel Datteln. (Altmann VI, 484.) 376 Wenn man von Bäumen redet, so bewegt sich der Mast. Er fühlt sich getroffen, wie die Russen sagen. (Altmann V, 83.) 377 Wenn olde Bômen umplant werden, so gân se ût. – Hauskalender, II. 378 Wenn 't in die ledigen Böme dondert, sau gerâet de Gösseln nicht. – Schambach, II, 629. Wenn es in die unbelaubten Bäume donnert, so gerathen die Gänseküchlein (jungen Gänse) nicht, weil dann in der Regel Kälte eintritt, der sie erliegen. 379 Wenn 't üöwer de kelen Böme dunnert, dat soll nitt guet sin. – Woeste, 58, 5. 380 Wer auf den Baum steigt, nimmt den Schuh mit. – Ausland, 1872, S. 1204. Es kann dadurch eine Fussverletzung abgewehrt werden, und dann wird dadurch der Schuh auch vor Dieben gesichert. 381 Wer dem Baum die Rinde nimmt, tödtet ihn. Dän.: Taeger man backen af träet, saa visnerdet. (Prov. dan., 46.) 382 Wer den Baum pflanzt und pflegt, verdient von seiner Frucht zu essen. Lat.: Suavissimus post laborem fructus. ( Sailer, Sprüche, 123, 96.) 383 Wo (wu) de Böme, sau de Bêren (Birnen); wo (wu) de Frûen, sau de Dêren. – Schambach, II, 590. 384 Wo der Baum fällt, da muss man ihn wieder aufrichten. – Graf, 437, 312. 385 Wo man Bäume niederhaut, da fallen Späne ab. Masur.: Gdzio drzewo z cinają, tam i wiori padają. (Frischbier, II, 3039.) *386 Am nördlichen Baum reiten. – Graf, 344. So hiess im Mittelalter der Galgen. Das Gesicht des Verbrechers wurde gegen Norden gerichtet. *387 Ar will alli Bâm raussreiss'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 27. Von einem, der viel thun will. *388 Bäme ai a Pûsch träân. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 443. *389 Dar find sich aus drei Bejmern nie raus, wenn mer nie erscht en ümsagt. – Larisch, 16. Der findet sich aus drei Bäumen nicht heraus, wenn man nicht zuvor einen umsägt. Von einem sehr Beschränkten, Unbeholfenen. *390 Das geht durch den Baum. – Frischbier, I, 288. Von einer Sache, die zwar dem Gesetz nicht völlig entspricht, die man aber hingehen lässt. Baum ist hier die aus Baumstämmen gebildete Kette über einen Fluss, um den Schiffern den Weg zu versperren. Ein Wasserthor. (Vgl. Hennig, 22.) *391 Den hohen Bäumen steuern, dass sie nicht in den Himmel wachsen. – Luther's Tischr., 83b. 'T is gôd, dat de Böm' nich in 'n Häven (Himmel) wasst. (Rastedt.) (Firmenich, III, 29, 128.) *392 Der Baum hangt zwischen Tod und Leben. Geschieht, wenn man einen frisch gepflanzten Baum sogleich an den Pfahl befestigt, sodass er nicht einwurzeln kann, weil sich das frische Erdreich senkt, wodurch die Wurzeln bodenlos werden. *393 Do mächt ma doach of d' Bäme klettern. – Peter, 455. Ausruf der Verwunderung. *394 Er hackt den Baum schon klein, der noch im Walde steht. – Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 23. *395 Er ist bald beim dürrn Bömla. – Nefflen, 457. Auf dem Wege der Verarmung, bald bankrott. *396 Es ist ein Baum ohne Frucht. In Aegypten: Eine Palme ohne Datteln, ein guter Vorsatz ohne That haben beide gleichen Werth. *397 He wârd ôk kên Böm ümrîten. (Mecklenburg.) Nichts Besonderes leisten. *398 Hir waardt eg laang am a buum haauen. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368. Hier wird nicht lange um den Baum gehauen. *399 Jemand auf den Baum spannen. (Westf.) Die Pferde werden auf den Baum gespannt. *400 Sie fallen nicht von den Bäumen, wie die isländischen Gänse. – Fac. pennalium, 52. *401 Twöschen Bom und Bork hucken. – Frischbier, II, 296. Nicht aus und ein wissen. *402 Von einem dürren Baum Frucht hoffen. – Merx, 238. *403 Wenn der auf den Baum steigt, hat er auf der Erde nichts mehr zu suchen. – Klix, 16. *404 Zu bösen Bäumen gehen (Galgen). – Sanders aus Hebel. *405 Zwischen Baum und Wolke schweben. Bodenlose Mitte, Unentschiedenheit, Schwanken zwischen zwei Parteien. (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 13. December 1862.) Baumausreisser. Mancher ist ein Baumaussreisser ein Trutz dem Teuffel, der dem Teuffel ein Horn aussreissen darf. – Lehmann, 446, 8. Baumblüte. 1 Baumblüten, die im Herbst kommen, haben künftigem Sommer die Frucht genommen. 2 Vor späten Baumblüten soll den Gärtner Gott behüten. – Baierischer Hauskalender. Baumann. 3 Der Bawmann erhellt Land vnd Leute. – Petri, II, 82. 4 Der Bawmann füllt Kasten vnd Keller. – Petri, II, 82. Baumann (Name). * Das ist der grosse Baumann mit den kleinen Hosen. (Rott-Thal.) Für gross und ungeschickt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [467]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/479>, abgerufen am 19.03.2024.