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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 13 Wem man zuerst bekennt, dem hilfft man zuerst. - Graf, 281, 243.

"Das ältere Ferdungsrecht lässt kein neueres eher zum Zuge kommen, als es selbst durch Erfüllung gesättigt ist, oder gesättigt werden kann."

Mhd.: Swemme man zu dem ersten hat bekant, deme sal man zu dem ersten helfe.

14 Wer bekennt, ist überwunden. (S. 2 u. 10.) - Graf, 445, 411.

15 Wir bekennen all aneynander, aber niemand bekent sich selbs. - Wachter.


Bekenntniss.

2 Bekenntniss geht über Beweis. - Graf, 445, 415.

In Hamburg: Bekantenisse gheyt baum alle bywyske. (Kirchhofer, 286, 12.)


Beklagen.

5 Beklagen ist recht gut, aber dafür danken - schwer.


Beklagte.

2 Der Beklagte kann gestehen und zahlen, oder leugnen und schwören. - Graf, 445, 406.

3 Wenn der Beklagte den Eid verbürgt hat, ist des Klägers Hand geschlossen. (S. Eid 41.) - Graf, 469, 608.

Auf Rügen: "Sobalde de Beklagende den Eydt verborget hefft, so ist des Clägers Hand geschlaten." (Normann, 366, 41.)


Beklappen.

* Ek häd dech niet söllen beklappen1. (Meurs.) - Firmenich, I, 407, 387.

1) Angeben, anklagen, verrathen.


Bekleben.

Es bleibt allzeit etwas bekleben, wo man den Lasterspiegel hinschüttet. - Henisch, 270, 37.


Bekleiden.

Besser vbel bekleidet, denn gar nacket. - Petri, II, 39.


Beklibber.

* Er ist sehr beklibber. - Frischbier, I, 312.

Dienstfertig, freundlich. (Hennig, 24.)


Beklunkern.

* Er hat sich beklunkert. - Frischbier, II, 334.

Ist betrunken.


Bekochen.

* Einen bekochen und bewaschen. - Frischbier, II, 335.

Küche und Wäsche für ihn besorgen.


Bekommen.

1 Lat.: Alia dantur, alia negantur. (Philippi, I, 17.)

4 Dän.: Den sig sdv beskylder unde kyedas. - Vel bekiendt er halv forladt. (Prov. dan., 63.)

8 Holl.: Dat bekomt hem als den hond de knüppel na 't stelen van de worst. (Harrebomee, I, 316a.)

10 "Avicenna klagt vber die Hund, dass sie bissweilen, wenn ihnen im Leib nicht wohl ist, heimlich etliche Kräuter suchen, und wenn sie dieselben gessen haben, so brechen sie alles auss dem Magen, was sie drinne haben." (Oec. rur., 12, 472.)

Dän.: Det bekommer hem som hund der aeder grass. (Prov. dan., 64.)

14 Es bekommet nicht wol, wenn einer einen Karpfen mit den Gräten jsset. - Lehmann, 935, 21.

15 Für den, der etwas bekommt, ist das Summen der Mücke Musik, für den, der nichts bekommt, reicht Pfeif' und Trommel nicht aus. - Merx, 5.

16 Man bekommt nicht alles, was man sieht, und kann nicht alles behalten, was man anfasst.

Dän.: Man faaer ey alt det man seer, eller beholden alt det man tager i haand. (Prov. dan., 149.)

17 Von jhm man eben als viel bekimpt, wie man von bremen honig nimpt.

Lat.: Sic dat dona sua, sicut dat mella genista. (Loci comm., 16.)

*18 Bekommst's nichts und wenn du dich auf den Kopf stellst.

*19 Das ist ihm schlecht bekommen.

Dän.: Det bekom ham ilde; han blev ey feed deraf. (Prov. dan., 324.)

*20 Es bekomm' euch wohl und mir nicht weh'.

Lat.: Bene mihi, bene nobis. (Philippi, I, 58.)


Bekreuzen.

*2 Sich bekreuzigen und dasegnen. (Oberösterreich.)

Um auszudrücken, dass gewöhnlicher Trost, gewöhnliche eigene Kraft oder fremde Hülfe nicht mehr ausreichen, dass Unruhe, Sorge, Kummer, Last der Geschäfte [Spaltenumbruch] u. s. w. bewirken, höhere Unterstützung anzurufen. Man hat an die vielen Segensformeln zu denken, denen man geheime wunderbare Wirkungen zuschreibt, und die unter vielen Bekreuzigungen, die an ihrer Stelle angegeben sind, ausgesprochen werden.


Bekreigen.

1 Wat man bekreige kann, ös ömmer dat beste. - Frischbier, II, 336.

*2 Dat kann öck nich bekreige. - Frischbier, II, 336.

Nicht ausführen, es übersteigt meine Kräfte.


Bekriten.

Laut bekräten, boll vergäten. - Stürenburg, 124a.

Was am lautesten beweint wird, ist am schnellsten vergessen. (S. Kreiten.)


Belachen.

1 Erst belacht und dann beklagt.

"Aber es ging so wie gesagt, was vorbelacht, ward nachbeklagt." (Froschmäuseler, Bl. IIIIb.)

2 Mancher belachet vorher, was er nachher beweinen muss. - Petri, II, 448.


Beladen.

* Er ist beladen wie ein Packesel. - Frischbier, I, 314.

Mit Arbeiten überhäuft.


Belagerung.

Zu Belagerungen gehören Herren und Geld.

Bei Tunnicius (453): To belech hort heren unde gelt. (Obsidio oppiduli reges exposit et aurum.)


Belämmern.

*1 Der hat sich belämmert.

Wenn jemand etwas thut, wovon er keinen Nutzen, sondern Spott und Schande hat.

*2 Er hat ihn belämmert. - Frischbier, I, 315.

Eigentlich: besudelt; uneigentlich: betrogen, übervortheilt.


Belängig.

* A is belangig1 wiera schwangeres Weib. (Oberösterreich.)

1) Von: mich belangt nach etwas, ich möchte darnach langen. So nennt man auch manche eine blängige Gras (Griss).


Belappen.

* Er wurde belappt. - Frischbier, I, 2303.

Auch belappst, d. i. auf einer (bösen) That ertappt. Lappen heissen, wie Hennig S. 142 sagt, die an einer langen Schnur befestigten Flecke oder Lappen Leinwand der Jäger, womit sie einen gewissen Bezirk des Waldes umspannen und das Wild abhalten, durchzugehen.


Beleben.

Was den Einen belebt, den Andern begräbt.

Engl.: That which is one man's meat, is another man's poison.

Frz.: Ce qui duit a l'un, nuit a l'autre.

It.: Non e mai mal per uno, che non sia ben per un altro.

Schwed.: Det som hjelper skräddarn, hjelper inte skomakarn. (Marin, 10.)


Beleidigen.

1 It.: Chi t' ha offeso, non ti perdona mai. (Cahier, 3046; Bohn I, 84.)

Lat.: Multis minatur, qui uni facit injuriam. (Franck, I, 70.)

6 Der einen beleydigt, träwet vilen. - Franck, I, 70b.

7 Niemand beleid, was man hört gern, zu liebkosen von dir sei fern. - Spangenberg, 21.

Lat.: Ne loquaris ad gratiam. - Ne prior iniuriam facias.

8 Wer Einen beleidigt, wird nicht vergessen.

It.: Chi offende, non perdona mai. (Bohn I, 84.)


Belesch.

* Et äs 'n Beleschdörfer. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 33, 35.

Ein dummer einfältiger Mensch.


Beleumunden.

Schlecht beleumundet ist halb gehängt. - Graf, 454, 455.

Holl.: Wuolijk beruchet is half gehangen. (Harrebomee, I, 49a.)


Beleven.

* He is so belevt as de vitte Hund. (Holst.) - Schütze, IV, 368.

Er ist betrübt wie der weisse Hund, der entweder sehr hübsch und gut gezogen, oder (mürrisch) sehr beissig und widerwärtig war.


Belgier.

* Die Belger sind Balger. - Deutsche Romanzeitung, III, 47, 868.

D. h. kampflustig.


[Spaltenumbruch] 13 Wem man zuerst bekennt, dem hilfft man zuerst.Graf, 281, 243.

„Das ältere Ferdungsrecht lässt kein neueres eher zum Zuge kommen, als es selbst durch Erfüllung gesättigt ist, oder gesättigt werden kann.“

Mhd.: Swemme man zu dem ersten hat bekant, deme sal man zu dem ersten helfe.

14 Wer bekennt, ist überwunden. (S. 2 u. 10.)Graf, 445, 411.

15 Wir bekennen all aneynander, aber niemand bekent sich selbs.Wachter.


Bekenntniss.

2 Bekenntniss geht über Beweis.Graf, 445, 415.

In Hamburg: Bekantenisse gheyt baum alle bywyske. (Kirchhofer, 286, 12.)


Beklagen.

5 Beklagen ist recht gut, aber dafür danken – schwer.


Beklagte.

2 Der Beklagte kann gestehen und zahlen, oder leugnen und schwören.Graf, 445, 406.

3 Wenn der Beklagte den Eid verbürgt hat, ist des Klägers Hand geschlossen. (S. Eid 41.)Graf, 469, 608.

Auf Rügen: „Sobalde de Beklagende den Eydt verborget hefft, so ist des Clägers Hand geschlaten.“ (Normann, 366, 41.)


Beklappen.

* Ek häd dech niet söllen beklappen1. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 387.

1) Angeben, anklagen, verrathen.


Bekleben.

Es bleibt allzeit etwas bekleben, wo man den Lasterspiegel hinschüttet.Henisch, 270, 37.


Bekleiden.

Besser vbel bekleidet, denn gar nacket.Petri, II, 39.


Beklibber.

* Er ist sehr beklibber.Frischbier, I, 312.

Dienstfertig, freundlich. (Hennig, 24.)


Beklunkern.

* Er hat sich beklunkert.Frischbier, II, 334.

Ist betrunken.


Bekochen.

* Einen bekochen und bewaschen.Frischbier, II, 335.

Küche und Wäsche für ihn besorgen.


Bekommen.

1 Lat.: Alia dantur, alia negantur. (Philippi, I, 17.)

4 Dän.: Den sig sdv beskylder unde kyedas. – Vel bekiendt er halv forladt. (Prov. dan., 63.)

8 Holl.: Dat bekomt hem als den hond de knüppel na 't stelen van de worst. (Harrebomée, I, 316a.)

10 „Avicenna klagt vber die Hund, dass sie bissweilen, wenn ihnen im Leib nicht wohl ist, heimlich etliche Kräuter suchen, und wenn sie dieselben gessen haben, so brechen sie alles auss dem Magen, was sie drinne haben.“ (Oec. rur., 12, 472.)

Dän.: Det bekommer hem som hund der aeder grass. (Prov. dan., 64.)

14 Es bekommet nicht wol, wenn einer einen Karpfen mit den Gräten jsset.Lehmann, 935, 21.

15 Für den, der etwas bekommt, ist das Summen der Mücke Musik, für den, der nichts bekommt, reicht Pfeif' und Trommel nicht aus.Merx, 5.

16 Man bekommt nicht alles, was man sieht, und kann nicht alles behalten, was man anfasst.

Dän.: Man faaer ey alt det man seer, eller beholden alt det man tager i haand. (Prov. dan., 149.)

17 Von jhm man eben als viel bekimpt, wie man von bremen honig nimpt.

Lat.: Sic dat dona sua, sicut dat mella genista. (Loci comm., 16.)

*18 Bekommst's nichts und wenn du dich auf den Kopf stellst.

*19 Das ist ihm schlecht bekommen.

Dän.: Det bekom ham ilde; han blev ey feed deraf. (Prov. dan., 324.)

*20 Es bekomm' euch wohl und mir nicht weh'.

Lat.: Bene mihi, bene nobis. (Philippi, I, 58.)


Bekreuzen.

*2 Sich bekreuzigen und dasegnen. (Oberösterreich.)

Um auszudrücken, dass gewöhnlicher Trost, gewöhnliche eigene Kraft oder fremde Hülfe nicht mehr ausreichen, dass Unruhe, Sorge, Kummer, Last der Geschäfte [Spaltenumbruch] u. s. w. bewirken, höhere Unterstützung anzurufen. Man hat an die vielen Segensformeln zu denken, denen man geheime wunderbare Wirkungen zuschreibt, und die unter vielen Bekreuzigungen, die an ihrer Stelle angegeben sind, ausgesprochen werden.


Bekrîgen.

1 Wat man bekrîge kann, ös ömmer dat beste.Frischbier, II, 336.

*2 Dat kann öck nich bekrîge.Frischbier, II, 336.

Nicht ausführen, es übersteigt meine Kräfte.


Bekriten.

Lût bekräten, boll vergäten.Stürenburg, 124a.

Was am lautesten beweint wird, ist am schnellsten vergessen. (S. Krîten.)


Belachen.

1 Erst belacht und dann beklagt.

„Aber es ging so wie gesagt, was vorbelacht, ward nachbeklagt.“ (Froschmäuseler, Bl. IIIIb.)

2 Mancher belachet vorher, was er nachher beweinen muss.Petri, II, 448.


Beladen.

* Er ist beladen wie ein Packesel.Frischbier, I, 314.

Mit Arbeiten überhäuft.


Belagerung.

Zu Belagerungen gehören Herren und Geld.

Bei Tunnicius (453): To belech hôrt heren unde gelt. (Obsidio oppiduli reges exposit et aurum.)


Belämmern.

*1 Der hat sich belämmert.

Wenn jemand etwas thut, wovon er keinen Nutzen, sondern Spott und Schande hat.

*2 Er hat ihn belämmert.Frischbier, I, 315.

Eigentlich: besudelt; uneigentlich: betrogen, übervortheilt.


Belängig.

* A is belangig1 wiera schwangeres Weib. (Oberösterreich.)

1) Von: mich belangt nach etwas, ich möchte darnach langen. So nennt man auch manche eine blängige Gras (Griss).


Belappen.

* Er wurde belappt.Frischbier, I, 2303.

Auch belappst, d. i. auf einer (bösen) That ertappt. Lappen heissen, wie Hennig S. 142 sagt, die an einer langen Schnur befestigten Flecke oder Lappen Leinwand der Jäger, womit sie einen gewissen Bezirk des Waldes umspannen und das Wild abhalten, durchzugehen.


Beleben.

Was den Einen belebt, den Andern begräbt.

Engl.: That which is one man's meat, is another man's poison.

Frz.: Ce qui duit à l'un, nuit à l'autre.

It.: Non è mai mal per uno, che non sia ben per un altro.

Schwed.: Det som hjelper skräddarn, hjelper inte skomakarn. (Marin, 10.)


Beleidigen.

1 It.: Chi t' ha offeso, non ti perdona mai. (Cahier, 3046; Bohn I, 84.)

Lat.: Multis minatur, qui uni facit injuriam. (Franck, I, 70.)

6 Der einen beleydigt, träwet vilen.Franck, I, 70b.

7 Niemand beleid, was man hört gern, zu liebkosen von dir sei fern.Spangenberg, 21.

Lat.: Ne loquaris ad gratiam. – Ne prior iniuriam facias.

8 Wer Einen beleidigt, wird nicht vergessen.

It.: Chi offende, non perdona mai. (Bohn I, 84.)


Belesch.

* Et äs 'n Beleschdörfer. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 35.

Ein dummer einfältiger Mensch.


Beleumunden.

Schlecht beleumundet ist halb gehängt.Graf, 454, 455.

Holl.: Wuolijk beruchet is half gehangen. (Harrebomée, I, 49a.)


Beleven.

* He is so belevt as de vitte Hund. (Holst.) – Schütze, IV, 368.

Er ist betrübt wie der weisse Hund, der entweder sehr hübsch und gut gezogen, oder (mürrisch) sehr beissig und widerwärtig war.


Belgier.

* Die Belger sind Balger.Deutsche Romanzeitung, III, 47, 868.

D. h. kampflustig.


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[[477]/0489] 13 Wem man zuerst bekennt, dem hilfft man zuerst. – Graf, 281, 243. „Das ältere Ferdungsrecht lässt kein neueres eher zum Zuge kommen, als es selbst durch Erfüllung gesättigt ist, oder gesättigt werden kann.“ Mhd.: Swemme man zu dem ersten hat bekant, deme sal man zu dem ersten helfe. 14 Wer bekennt, ist überwunden. (S. 2 u. 10.) – Graf, 445, 411. 15 Wir bekennen all aneynander, aber niemand bekent sich selbs. – Wachter. Bekenntniss. 2 Bekenntniss geht über Beweis. – Graf, 445, 415. In Hamburg: Bekantenisse gheyt baum alle bywyske. (Kirchhofer, 286, 12.) Beklagen. 5 Beklagen ist recht gut, aber dafür danken – schwer. Beklagte. 2 Der Beklagte kann gestehen und zahlen, oder leugnen und schwören. – Graf, 445, 406. 3 Wenn der Beklagte den Eid verbürgt hat, ist des Klägers Hand geschlossen. (S. Eid 41.) – Graf, 469, 608. Auf Rügen: „Sobalde de Beklagende den Eydt verborget hefft, so ist des Clägers Hand geschlaten.“ (Normann, 366, 41.) Beklappen. * Ek häd dech niet söllen beklappen1. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 387. 1) Angeben, anklagen, verrathen. Bekleben. Es bleibt allzeit etwas bekleben, wo man den Lasterspiegel hinschüttet. – Henisch, 270, 37. Bekleiden. Besser vbel bekleidet, denn gar nacket. – Petri, II, 39. Beklibber. * Er ist sehr beklibber. – Frischbier, I, 312. Dienstfertig, freundlich. (Hennig, 24.) Beklunkern. * Er hat sich beklunkert. – Frischbier, II, 334. Ist betrunken. Bekochen. * Einen bekochen und bewaschen. – Frischbier, II, 335. Küche und Wäsche für ihn besorgen. Bekommen. 1 Lat.: Alia dantur, alia negantur. (Philippi, I, 17.) 4 Dän.: Den sig sdv beskylder unde kyedas. – Vel bekiendt er halv forladt. (Prov. dan., 63.) 8 Holl.: Dat bekomt hem als den hond de knüppel na 't stelen van de worst. (Harrebomée, I, 316a.) 10 „Avicenna klagt vber die Hund, dass sie bissweilen, wenn ihnen im Leib nicht wohl ist, heimlich etliche Kräuter suchen, und wenn sie dieselben gessen haben, so brechen sie alles auss dem Magen, was sie drinne haben.“ (Oec. rur., 12, 472.) Dän.: Det bekommer hem som hund der aeder grass. (Prov. dan., 64.) 14 Es bekommet nicht wol, wenn einer einen Karpfen mit den Gräten jsset. – Lehmann, 935, 21. 15 Für den, der etwas bekommt, ist das Summen der Mücke Musik, für den, der nichts bekommt, reicht Pfeif' und Trommel nicht aus. – Merx, 5. 16 Man bekommt nicht alles, was man sieht, und kann nicht alles behalten, was man anfasst. Dän.: Man faaer ey alt det man seer, eller beholden alt det man tager i haand. (Prov. dan., 149.) 17 Von jhm man eben als viel bekimpt, wie man von bremen honig nimpt. Lat.: Sic dat dona sua, sicut dat mella genista. (Loci comm., 16.) *18 Bekommst's nichts und wenn du dich auf den Kopf stellst. *19 Das ist ihm schlecht bekommen. Dän.: Det bekom ham ilde; han blev ey feed deraf. (Prov. dan., 324.) *20 Es bekomm' euch wohl und mir nicht weh'. Lat.: Bene mihi, bene nobis. (Philippi, I, 58.) Bekreuzen. *2 Sich bekreuzigen und dasegnen. (Oberösterreich.) Um auszudrücken, dass gewöhnlicher Trost, gewöhnliche eigene Kraft oder fremde Hülfe nicht mehr ausreichen, dass Unruhe, Sorge, Kummer, Last der Geschäfte u. s. w. bewirken, höhere Unterstützung anzurufen. Man hat an die vielen Segensformeln zu denken, denen man geheime wunderbare Wirkungen zuschreibt, und die unter vielen Bekreuzigungen, die an ihrer Stelle angegeben sind, ausgesprochen werden. Bekrîgen. 1 Wat man bekrîge kann, ös ömmer dat beste. – Frischbier, II, 336. *2 Dat kann öck nich bekrîge. – Frischbier, II, 336. Nicht ausführen, es übersteigt meine Kräfte. Bekriten. Lût bekräten, boll vergäten. – Stürenburg, 124a. Was am lautesten beweint wird, ist am schnellsten vergessen. (S. Krîten.) Belachen. 1 Erst belacht und dann beklagt. „Aber es ging so wie gesagt, was vorbelacht, ward nachbeklagt.“ (Froschmäuseler, Bl. IIIIb.) 2 Mancher belachet vorher, was er nachher beweinen muss. – Petri, II, 448. Beladen. * Er ist beladen wie ein Packesel. – Frischbier, I, 314. Mit Arbeiten überhäuft. Belagerung. Zu Belagerungen gehören Herren und Geld. Bei Tunnicius (453): To belech hôrt heren unde gelt. (Obsidio oppiduli reges exposit et aurum.) Belämmern. *1 Der hat sich belämmert. Wenn jemand etwas thut, wovon er keinen Nutzen, sondern Spott und Schande hat. *2 Er hat ihn belämmert. – Frischbier, I, 315. Eigentlich: besudelt; uneigentlich: betrogen, übervortheilt. Belängig. * A is belangig1 wiera schwangeres Weib. (Oberösterreich.) 1) Von: mich belangt nach etwas, ich möchte darnach langen. So nennt man auch manche eine blängige Gras (Griss). Belappen. * Er wurde belappt. – Frischbier, I, 2303. Auch belappst, d. i. auf einer (bösen) That ertappt. Lappen heissen, wie Hennig S. 142 sagt, die an einer langen Schnur befestigten Flecke oder Lappen Leinwand der Jäger, womit sie einen gewissen Bezirk des Waldes umspannen und das Wild abhalten, durchzugehen. Beleben. Was den Einen belebt, den Andern begräbt. Engl.: That which is one man's meat, is another man's poison. Frz.: Ce qui duit à l'un, nuit à l'autre. It.: Non è mai mal per uno, che non sia ben per un altro. Schwed.: Det som hjelper skräddarn, hjelper inte skomakarn. (Marin, 10.) Beleidigen. 1 It.: Chi t' ha offeso, non ti perdona mai. (Cahier, 3046; Bohn I, 84.) Lat.: Multis minatur, qui uni facit injuriam. (Franck, I, 70.) 6 Der einen beleydigt, träwet vilen. – Franck, I, 70b. 7 Niemand beleid, was man hört gern, zu liebkosen von dir sei fern. – Spangenberg, 21. Lat.: Ne loquaris ad gratiam. – Ne prior iniuriam facias. 8 Wer Einen beleidigt, wird nicht vergessen. It.: Chi offende, non perdona mai. (Bohn I, 84.) Belesch. * Et äs 'n Beleschdörfer. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 35. Ein dummer einfältiger Mensch. Beleumunden. Schlecht beleumundet ist halb gehängt. – Graf, 454, 455. Holl.: Wuolijk beruchet is half gehangen. (Harrebomée, I, 49a.) Beleven. * He is so belevt as de vitte Hund. (Holst.) – Schütze, IV, 368. Er ist betrübt wie der weisse Hund, der entweder sehr hübsch und gut gezogen, oder (mürrisch) sehr beissig und widerwärtig war. Belgier. * Die Belger sind Balger. – Deutsche Romanzeitung, III, 47, 868. D. h. kampflustig.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [477]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/489>, abgerufen am 19.03.2024.