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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Fieber.

30 Helft mir nur vom Fieber, sagte der Trinker, als die Aerzte beriethen, wie sie seinen Durst löschen sollten, vom Durst will ich mir schon selber helfen.


Fiedel.

*11 Einem die Fiedel entzwei schlagen.

Ihn seiner Hilfsquellen, seiner Stütze berauben.


Filz.

*12 Du bist ein grober Filz, ich mein', es hab' dich ein Hutmacher gemacht. - Schade, Satiren, III, 184, 82.

*13 Einem einen redlichen Filtz geben. - Herberger, 496.


Finanzen.

8 Finantzen vnd Bilantzen schinden vnd schaben. - Dietrich, II, 56.

9 Je dicker die Finanzen werden, je dünner wird das Volk.


Finden.

66 Jeder findet, was er selbst gemacht hat. - Merx, 116.

In dem Sinne: er ist der Schmied seines Glücks.

67 Was man finden soll, das muss man suchen. - Herberger, II, 103.

68 Wer sich in alles weiss zu finden, hat Muth auch viel zu überwinden.


Finder.

2 Ich bin ein redlicher Finder, sagte der Taschendieb, als der Richter ihn nach seinem Beruf fragte. (Berlin.)

Er trieb nämlich das Gewerbe zu stehlen und gab es dann dem Eigenthümer gegen die dem redlichen Finder ausgesetzte Belohnung zurück.


Finger.

216 Die den Finger in Honig stecken, pflegen ihn auch abzulecken.

Die Walachen: "Es thut sich nicht, dass man den Finger stecke in Honig und ihn doch nicht lecke." (Schuller, 37.)

217 Ein kann 't ne so bunt up 'm Finger flauten, ass't in 'r Welt höägeiht, söä Scheper Manns. - Schlingmann, 999.

218 Was den Fingern fehlt, müssen die Hände büssen. - Altmann V, 122.

219 Wenn Ein' ierst 'n Finger wodrin hät, kreit Einen ball de ganze Hand drin. - Schlingmann, 415.

220 Wer mit dem Finger gen Himmel deutet, greift einem Engel ins Auge.

Nach dem Volksglauben soll man ebenfalls den Heurechen nicht mit der Zahnreihe gegen den Himmel legen, bei Tische das Messer nicht nach oben gekehrt, denn alles dies sticht in den Himmel. (Rochholz, Deutscher Glaube, I, 50.)

*221 Das kann man sich an den Fingern abklavieren. (Köthen.)

*222 Die Finger zu tief in den Teig stecken. - Gotthelf, Wanderungen, 84.

*223 Eher würde ich mich in einen Finger beissen, eh' ich dies thäte. - Fischer, Psalter, 232, 2.

*224 Er hat das nicht aus dem kleinen Finger gesogen. - Herberger, I, 48.

*225 Er hat den letzten Finger verbunden.

*226 Er is mit ihm zwei Finger. (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Die beiden sind dicke Freunde. Sie sind immer wie ein Fingerpaar beisammen. (S. Bruderander und Knöpfchen.)

*227 Etwas mit fünf frischen Fingern angreiffen. - Herberger, Ib, 603.

*228 Sich den unrechten Finger verbinden. - Gotthelf, Uli der Pächter, 64.

Seine Sache falsch anfangen.

*229 Sich fast die Finger abfluchen. - Gotthelf, Käthi, I, 133.


Fingerbad.

* Me scholde jn maken en vingerbat. - Freybe, Redentiner Spiel, 941.

Fingerbad, eine besondere Strafe der Folter. Das niederdeutsche bat oft im übeln Sinne gebraucht. An [Spaltenumbruch] der betreffenden Stelle soll in ironischem Sinne ein Bad gegen die Müdigkeit gemacht werden.


Fingerchen.

3 Fingerchen bringt, Herzchen bedingt. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 345.


Fingerschneller.

* Nicht eines Fingerschnellers werth. - Dietrich, 166.


Finke.

16 Der Finken lauter Schlag deutet einen Regentag. - Egerbote, 1876, August.

17 Dieser Fink ist eine Kuh werth. - Bechstein, Naturgeschichte der Stubenvögel, Halle 1840, S. 200.

Im Thüringer Walde ist ein Fabrikdorf Ruhl, dessen Einwohner so grosse Liebhaber der Finken sind, dass mancher schon für einen guten Schläger eine Kuh hingegeben haben soll; daher das obige Sprichwort in den dortigen Walddörfern nicht selten gehört wird.


Finster.

*16 Es ist so finster, als säh man einem Hund ins Loch. - Hans Sachs, III, LXVIII, 1.

*17 Er siehet so finster, wie ein Schalk aus dem Strauche. - Herberger, Herzpostille, Ib, 193.

*18 Finster wie eine Novembernacht. - Braut von Lammermoor.

*19 Im Finstern wie die Katzen mausen. - Waldis, IV, 66.

*20 So finster, dass man es greiffen möchte. - Fischer, Psalter, 556, 1.


Finsteraarhorn.

* Auf dem Finsteraarhorn holzen. - Gotthelf, Wanderungen, 234.


Firgeler.

* Er ist ein rechter Firgeler. (Schwaben.)

Er ist mehr als pünktlich, er ist firgelich in seiner äussern Erscheinung.


Firmament.

*2 Wenn gleich wär' das Firmament lauter Papier und Pergament, vnd alle Wasser sambt dem Meer nichts denn lauter Dinte wer, die Stern am Himmel allzumal, deren doch seind ohne Zahl, ein jeder sich zum Schreiben richt, könnten sie doch die bossheit nicht beschreiben eines bösen Weibes, der Teuffel in der höll beschreib es. - Keil, 46.

*3 Eher wird das Firmament mit einem Pfluge geackert werden.

"Eher aber, sagt er bei sich selbst, wird die Erde Sterne tragen, eher wird das Firmament mit einem Pflugeisen geackert werden, als dass ich meine Schöne verlassen sollte." (Schaltjahr, I, 212.)


Fis.

* Ins Fis gerathen.

D. i. in Versuchung und Stricke, in Verlegenheit und Bedrängniss. Die Veranlassung zu diesem Ausdruck kann eine dreifache sein. Wer als Schüler zum ersten Mal aus dem friedlichen C-dur, allwo es nicht Kreuz, nicht Leid gibt, heraustreten muss, um seine geringen Kräfte im Kampfe mit den "Schwarzen" zu erproben, die hier wie anderswo die oberen sind, der irrt sich leicht. Die frühern Klaviere reichten nur bis zum dreigestrichenen f; spielte jemand ein Stück, in welchem das höher gelegene fis vorkam, so war der Schüler mit seinem Latein zu Ende. Die Stimmung der Instrumente geschah ehemals nach den Gesetzen oder Gewohnheiten der ungleich schwebenden Temperatur; die gebräuchlichsten Tonarten wurden auf Kosten der ungebräuchlichen rein gehalten. Fis-dur muss damals gräulich geklungen haben. Modulirte einer, so war diese Tonart für den Musiker das, was der Abgrund für den Wanderer ist. Man nehme sich also wohlweislich in Acht, ins Fis zu gerathen. (Fliegende Blätter, V, 6.)


Fische.

290 Böse Fische fressen viel Würtze. - Herberger, I, 776.

291 Den Fisch bekommt man nicht mit trockenen Füssen. - Bertram, 47.

292 Der Fisch ist hübsch im Wasser, im Kessel gefällt er noch besser. - Bertram, 73.

293 Der Fisch ist wol immer im Wasser, aber nicht immer im Netz. - Bertram, 46.

294 Der Fisch, welcher entwischt ist, erscheint immer grösser. - Merx, 27.


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Fieber.

30 Helft mir nur vom Fieber, sagte der Trinker, als die Aerzte beriethen, wie sie seinen Durst löschen sollten, vom Durst will ich mir schon selber helfen.


Fiedel.

*11 Einem die Fiedel entzwei schlagen.

Ihn seiner Hilfsquellen, seiner Stütze berauben.


Filz.

*12 Du bist ein grober Filz, ich mein', es hab' dich ein Hutmacher gemacht.Schade, Satiren, III, 184, 82.

*13 Einem einen redlichen Filtz geben.Herberger, 496.


Finanzen.

8 Finantzen vnd Bilantzen schinden vnd schaben.Dietrich, II, 56.

9 Je dicker die Finanzen werden, je dünner wird das Volk.


Finden.

66 Jeder findet, was er selbst gemacht hat.Merx, 116.

In dem Sinne: er ist der Schmied seines Glücks.

67 Was man finden soll, das muss man suchen.Herberger, II, 103.

68 Wer sich in alles weiss zu finden, hat Muth auch viel zu überwinden.


Finder.

2 Ich bin ein redlicher Finder, sagte der Taschendieb, als der Richter ihn nach seinem Beruf fragte. (Berlin.)

Er trieb nämlich das Gewerbe zu stehlen und gab es dann dem Eigenthümer gegen die dem redlichen Finder ausgesetzte Belohnung zurück.


Finger.

216 Die den Finger in Honig stecken, pflegen ihn auch abzulecken.

Die Walachen: „Es thut sich nicht, dass man den Finger stecke in Honig und ihn doch nicht lecke.“ (Schuller, 37.)

217 Ein kann 't ne so bunt up 'm Finger flauten, ass't in 'r Welt höägeiht, söä Schêper Manns.Schlingmann, 999.

218 Was den Fingern fehlt, müssen die Hände büssen.Altmann V, 122.

219 Wenn Ein' ierst 'n Finger wodrin hät, kreit Einen ball de ganze Hand drin.Schlingmann, 415.

220 Wer mit dem Finger gen Himmel deutet, greift einem Engel ins Auge.

Nach dem Volksglauben soll man ebenfalls den Heurechen nicht mit der Zahnreihe gegen den Himmel legen, bei Tische das Messer nicht nach oben gekehrt, denn alles dies sticht in den Himmel. (Rochholz, Deutscher Glaube, I, 50.)

*221 Das kann man sich an den Fingern abklavieren. (Köthen.)

*222 Die Finger zu tief in den Teig stecken.Gotthelf, Wanderungen, 84.

*223 Eher würde ich mich in einen Finger beissen, eh' ich dies thäte.Fischer, Psalter, 232, 2.

*224 Er hat das nicht aus dem kleinen Finger gesogen.Herberger, I, 48.

*225 Er hat den letzten Finger verbunden.

*226 Er is mit ihm zwei Finger. (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Die beiden sind dicke Freunde. Sie sind immer wie ein Fingerpaar beisammen. (S. Bruderander und Knöpfchen.)

*227 Etwas mit fünf frischen Fingern angreiffen.Herberger, Ib, 603.

*228 Sich den unrechten Finger verbinden.Gotthelf, Uli der Pächter, 64.

Seine Sache falsch anfangen.

*229 Sich fast die Finger abfluchen.Gotthelf, Käthi, I, 133.


Fingerbad.

* Me scholde jn maken en vingerbat.Freybe, Redentiner Spiel, 941.

Fingerbad, eine besondere Strafe der Folter. Das niederdeutsche bat oft im übeln Sinne gebraucht. An [Spaltenumbruch] der betreffenden Stelle soll in ironischem Sinne ein Bad gegen die Müdigkeit gemacht werden.


Fingerchen.

3 Fingerchen bringt, Herzchen bedingt. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 345.


Fingerschneller.

* Nicht eines Fingerschnellers werth.Dietrich, 166.


Finke.

16 Der Finken lauter Schlag deutet einen Regentag.Egerbote, 1876, August.

17 Dieser Fink ist eine Kuh werth.Bechstein, Naturgeschichte der Stubenvögel, Halle 1840, S. 200.

Im Thüringer Walde ist ein Fabrikdorf Ruhl, dessen Einwohner so grosse Liebhaber der Finken sind, dass mancher schon für einen guten Schläger eine Kuh hingegeben haben soll; daher das obige Sprichwort in den dortigen Walddörfern nicht selten gehört wird.


Finster.

*16 Es ist so finster, als säh man einem Hund ins Loch.Hans Sachs, III, LXVIII, 1.

*17 Er siehet so finster, wie ein Schalk aus dem Strauche.Herberger, Herzpostille, Ib, 193.

*18 Finster wie eine Novembernacht.Braut von Lammermoor.

*19 Im Finstern wie die Katzen mausen.Waldis, IV, 66.

*20 So finster, dass man es greiffen möchte.Fischer, Psalter, 556, 1.


Finsteraarhorn.

* Auf dem Finsteraarhorn holzen.Gotthelf, Wanderungen, 234.


Firgeler.

* Er ist ein rechter Firgeler. (Schwaben.)

Er ist mehr als pünktlich, er ist firgelich in seiner äussern Erscheinung.


Firmament.

*2 Wenn gleich wär' das Firmament lauter Papier und Pergament, vnd alle Wasser sambt dem Meer nichts denn lauter Dinte wer, die Stern am Himmel allzumal, deren doch seind ohne Zahl, ein jeder sich zum Schreiben richt, könnten sie doch die bossheit nicht beschreiben eines bösen Weibes, der Teuffel in der höll beschreib es.Keil, 46.

*3 Eher wird das Firmament mit einem Pfluge geackert werden.

„Eher aber, sagt er bei sich selbst, wird die Erde Sterne tragen, eher wird das Firmament mit einem Pflugeisen geackert werden, als dass ich meine Schöne verlassen sollte.“ (Schaltjahr, I, 212.)


Fis.

* Ins Fis gerathen.

D. i. in Versuchung und Stricke, in Verlegenheit und Bedrängniss. Die Veranlassung zu diesem Ausdruck kann eine dreifache sein. Wer als Schüler zum ersten Mal aus dem friedlichen C-dur, allwo es nicht Kreuz, nicht Leid gibt, heraustreten muss, um seine geringen Kräfte im Kampfe mit den „Schwarzen“ zu erproben, die hier wie anderswo die oberen sind, der irrt sich leicht. Die frühern Klaviere reichten nur bis zum dreigestrichenen f; spielte jemand ein Stück, in welchem das höher gelegene fis vorkam, so war der Schüler mit seinem Latein zu Ende. Die Stimmung der Instrumente geschah ehemals nach den Gesetzen oder Gewohnheiten der ungleich schwebenden Temperatur; die gebräuchlichsten Tonarten wurden auf Kosten der ungebräuchlichen rein gehalten. Fis-dur muss damals gräulich geklungen haben. Modulirte einer, so war diese Tonart für den Musiker das, was der Abgrund für den Wanderer ist. Man nehme sich also wohlweislich in Acht, ins Fis zu gerathen. (Fliegende Blätter, V, 6.)


Fische.

290 Böse Fische fressen viel Würtze.Herberger, I, 776.

291 Den Fisch bekommt man nicht mit trockenen Füssen.Bertram, 47.

292 Der Fisch ist hübsch im Wasser, im Kessel gefällt er noch besser.Bertram, 73.

293 Der Fisch ist wol immer im Wasser, aber nicht immer im Netz.Bertram, 46.

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[[632]/0644] Fieber. 30 Helft mir nur vom Fieber, sagte der Trinker, als die Aerzte beriethen, wie sie seinen Durst löschen sollten, vom Durst will ich mir schon selber helfen. Fiedel. *11 Einem die Fiedel entzwei schlagen. Ihn seiner Hilfsquellen, seiner Stütze berauben. Filz. *12 Du bist ein grober Filz, ich mein', es hab' dich ein Hutmacher gemacht. – Schade, Satiren, III, 184, 82. *13 Einem einen redlichen Filtz geben. – Herberger, 496. Finanzen. 8 Finantzen vnd Bilantzen schinden vnd schaben. – Dietrich, II, 56. 9 Je dicker die Finanzen werden, je dünner wird das Volk. Finden. 66 Jeder findet, was er selbst gemacht hat. – Merx, 116. In dem Sinne: er ist der Schmied seines Glücks. 67 Was man finden soll, das muss man suchen. – Herberger, II, 103. 68 Wer sich in alles weiss zu finden, hat Muth auch viel zu überwinden. Finder. 2 Ich bin ein redlicher Finder, sagte der Taschendieb, als der Richter ihn nach seinem Beruf fragte. (Berlin.) Er trieb nämlich das Gewerbe zu stehlen und gab es dann dem Eigenthümer gegen die dem redlichen Finder ausgesetzte Belohnung zurück. Finger. 216 Die den Finger in Honig stecken, pflegen ihn auch abzulecken. Die Walachen: „Es thut sich nicht, dass man den Finger stecke in Honig und ihn doch nicht lecke.“ (Schuller, 37.) 217 Ein kann 't ne so bunt up 'm Finger flauten, ass't in 'r Welt höägeiht, söä Schêper Manns. – Schlingmann, 999. 218 Was den Fingern fehlt, müssen die Hände büssen. – Altmann V, 122. 219 Wenn Ein' ierst 'n Finger wodrin hät, kreit Einen ball de ganze Hand drin. – Schlingmann, 415. 220 Wer mit dem Finger gen Himmel deutet, greift einem Engel ins Auge. Nach dem Volksglauben soll man ebenfalls den Heurechen nicht mit der Zahnreihe gegen den Himmel legen, bei Tische das Messer nicht nach oben gekehrt, denn alles dies sticht in den Himmel. (Rochholz, Deutscher Glaube, I, 50.) *221 Das kann man sich an den Fingern abklavieren. (Köthen.) *222 Die Finger zu tief in den Teig stecken. – Gotthelf, Wanderungen, 84. *223 Eher würde ich mich in einen Finger beissen, eh' ich dies thäte. – Fischer, Psalter, 232, 2. *224 Er hat das nicht aus dem kleinen Finger gesogen. – Herberger, I, 48. *225 Er hat den letzten Finger verbunden. *226 Er is mit ihm zwei Finger. (Jüdisch-deutsch. Warschau.) Die beiden sind dicke Freunde. Sie sind immer wie ein Fingerpaar beisammen. (S. Bruderander und Knöpfchen.) *227 Etwas mit fünf frischen Fingern angreiffen. – Herberger, Ib, 603. *228 Sich den unrechten Finger verbinden. – Gotthelf, Uli der Pächter, 64. Seine Sache falsch anfangen. *229 Sich fast die Finger abfluchen. – Gotthelf, Käthi, I, 133. Fingerbad. * Me scholde jn maken en vingerbat. – Freybe, Redentiner Spiel, 941. Fingerbad, eine besondere Strafe der Folter. Das niederdeutsche bat oft im übeln Sinne gebraucht. An der betreffenden Stelle soll in ironischem Sinne ein Bad gegen die Müdigkeit gemacht werden. Fingerchen. 3 Fingerchen bringt, Herzchen bedingt. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 345. Fingerschneller. * Nicht eines Fingerschnellers werth. – Dietrich, 166. Finke. 16 Der Finken lauter Schlag deutet einen Regentag. – Egerbote, 1876, August. 17 Dieser Fink ist eine Kuh werth. – Bechstein, Naturgeschichte der Stubenvögel, Halle 1840, S. 200. Im Thüringer Walde ist ein Fabrikdorf Ruhl, dessen Einwohner so grosse Liebhaber der Finken sind, dass mancher schon für einen guten Schläger eine Kuh hingegeben haben soll; daher das obige Sprichwort in den dortigen Walddörfern nicht selten gehört wird. Finster. *16 Es ist so finster, als säh man einem Hund ins Loch. – Hans Sachs, III, LXVIII, 1. *17 Er siehet so finster, wie ein Schalk aus dem Strauche. – Herberger, Herzpostille, Ib, 193. *18 Finster wie eine Novembernacht. – Braut von Lammermoor. *19 Im Finstern wie die Katzen mausen. – Waldis, IV, 66. *20 So finster, dass man es greiffen möchte. – Fischer, Psalter, 556, 1. Finsteraarhorn. * Auf dem Finsteraarhorn holzen. – Gotthelf, Wanderungen, 234. Firgeler. * Er ist ein rechter Firgeler. (Schwaben.) Er ist mehr als pünktlich, er ist firgelich in seiner äussern Erscheinung. Firmament. *2 Wenn gleich wär' das Firmament lauter Papier und Pergament, vnd alle Wasser sambt dem Meer nichts denn lauter Dinte wer, die Stern am Himmel allzumal, deren doch seind ohne Zahl, ein jeder sich zum Schreiben richt, könnten sie doch die bossheit nicht beschreiben eines bösen Weibes, der Teuffel in der höll beschreib es. – Keil, 46. *3 Eher wird das Firmament mit einem Pfluge geackert werden. „Eher aber, sagt er bei sich selbst, wird die Erde Sterne tragen, eher wird das Firmament mit einem Pflugeisen geackert werden, als dass ich meine Schöne verlassen sollte.“ (Schaltjahr, I, 212.) Fis. * Ins Fis gerathen. D. i. in Versuchung und Stricke, in Verlegenheit und Bedrängniss. Die Veranlassung zu diesem Ausdruck kann eine dreifache sein. Wer als Schüler zum ersten Mal aus dem friedlichen C-dur, allwo es nicht Kreuz, nicht Leid gibt, heraustreten muss, um seine geringen Kräfte im Kampfe mit den „Schwarzen“ zu erproben, die hier wie anderswo die oberen sind, der irrt sich leicht. Die frühern Klaviere reichten nur bis zum dreigestrichenen f; spielte jemand ein Stück, in welchem das höher gelegene fis vorkam, so war der Schüler mit seinem Latein zu Ende. Die Stimmung der Instrumente geschah ehemals nach den Gesetzen oder Gewohnheiten der ungleich schwebenden Temperatur; die gebräuchlichsten Tonarten wurden auf Kosten der ungebräuchlichen rein gehalten. Fis-dur muss damals gräulich geklungen haben. Modulirte einer, so war diese Tonart für den Musiker das, was der Abgrund für den Wanderer ist. Man nehme sich also wohlweislich in Acht, ins Fis zu gerathen. (Fliegende Blätter, V, 6.) Fische. 290 Böse Fische fressen viel Würtze. – Herberger, I, 776. 291 Den Fisch bekommt man nicht mit trockenen Füssen. – Bertram, 47. 292 Der Fisch ist hübsch im Wasser, im Kessel gefällt er noch besser. – Bertram, 73. 293 Der Fisch ist wol immer im Wasser, aber nicht immer im Netz. – Bertram, 46. 294 Der Fisch, welcher entwischt ist, erscheint immer grösser. – Merx, 27.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [632]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/644>, abgerufen am 28.04.2024.