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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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*295 Die Fische sind stumm, aber die Fischweiber nicht.

"Wenn die Fische stumm sind, so sind dafür die Verkäuferinnen desto beredter." (Lichtenberg.)

296 Die kleinen Fische und Krebse sind am besten, wenn man keine grossen haben kann. - Harssdörffer, 880.

297 Dar geh wi Fisch mit'enanner hin, haor de Granat to 'n Butt seggt. - Schröder, 467.

Der Butt hat aber, wie der Volksmund weiter erzählt, die Garnele verächtlich von der Seite angesehen, um ihr begreiflich zu machen, dass sie gar kein Fisch sei, dabei aber den Mund so verzogen, dass es ihm nachher nicht mehr möglich gewesen ist, denselben grad zu machen. Seitdem hat der Butt das schiefe Maul.

298 Erst den Fisch und dann die Brühe (Zubereitung, Sauce). - Langbein, Werke, 29. Bd.

299 Fis lett de Mins as he is. - Kern, 606.

Er sättigt nicht, weil er zu wenig Nahrungsstoff enthält.

300 Grosse Fische und grosse Lügen sind die besten.

301 Je mehr der Fisch wiegt, desto mehr gilt er. - Fischer, Kuriositäten-Almanach S. 280.

Wird von den Chinesen zum Lobe der Fettheit angewandt.

302 Kommen die Fische früh ans Licht, trau den Tag dem Wetter nicht. - Marienkalender, 1879, S. 18.

303 Welcher Fisch dem Hahm entgangen, wird nicht wieder leicht gefangen. - Simon's Gnomologie, 1680, S. 433.

304 Wenn man Fische fängt, werden die Hände nass.

*305 Dü gratte Fask at di letj ap. - Johansen, 150.

*306 Er hat den Fisch mit dem Kopff erwischt, wie jener neue Hofprediger.

"Da er zum erstenmal an der Hofetaffel sass, solte er einen gebratenen Fisch vorlegen. Als jhn der Herr vermahnte, sprach er: Ich weiss noch nicht Hofeweise; ich zweifle, woran ich recht thue, ob ich jhn erwische beym Schwantze oder beym Kopffe. Da der Herr: Ey, erwischt jhn mit dem Kopff. Darauf sagte der Hofprediger: Wolan, so halte ich mich nach ewren Spruche vnd erwische auch ewer Hofeleben bey dem Kopffe u. s. w. Das taug nicht vnd stach dem Herrn den Schwer auff." (Herberger, Ib, 333.)

*307 He grep den Fisch bi'n Kopp an.

"Johannes (der Täufer) dacht nich: ick läw in sein'n (Herodes) Lann, dess Brot ich ess', dess Wort ich sprech', sondern he grep dän Fisch bi'n Kopp an un wusch Herodessen dän Pelz." (Schwerin, Altmärker, S. 32.)

*308 Ir seid nicht Visch biss auff den Grad. - Waldis, III, 11, 44.

D. h. innen anders als aussen, nicht aufrichtig.

*309 Nicht Fisch, nicht Vogel, von allen sieben Suppen ein Tünklein. - Spindler, Bastard, III, 138.

*310 Sich mit faulen Fischen (Hilpertsgriffen, aus dem stegreiffe) nehren. - Mathesius, Sarepta, XXVIb.


Fischblase.

* Mit der Fischblas. (S. Schuhbürste 3.) (Mülhausen.) - Alsatia, 1850, 39.

Scherzhafte Verneinung.


Fischzug.

2 Ok 'n Fischtog, söä' de Prester, ass hä vör 'n Altoar 'n Boarsch met 't Schnupdok ut de Tasch röäten har. - Schlingmann, 1166.


Fitschel-Fetscheln.

* Das Fitschel-Fetscheln.

Heucheln, Verleumden. (Aventin, CLXVIa.)


Fix.

*17 Fix un fertig wie ein alt Feuerschloss. - Grimmelshausen, Trutz Simplex, 200.


Fixen.

* Einen fixen ass 'n Forz up 'n Proppen. - Schlingmann, 443.


Flabbenmund.

* Wane, du rechte flabbemunt. - Freybe, Redentiner Spiel, 1669.

Flabbe: die herniederhängende Lippe. "Die Flabbe kühlen", "sich so toll mit der Flabbe halen".


[Spaltenumbruch]
Flachs.

37 Hab' ich nur guten Flachs, so krieg' ich auch gutes Werg. - Herberger, I, 761.

"Sagte jener geistliche Vater."

38 Verworrenen Flachs und (Kinder-, Weiber-) Grillen zu lösen, ist kein Geschäft für Männer.

39 Wo Flass is, is ok wol Schöäw, söä' de Der'n, ass se 'n Kind kregen har. - Schlingmann, 293.


Flatterhaft.

* Flatterhaft wie eine Klatschrose. - Ule, Natur, 1863, S. 267a.


Fleck.

34 Gäb's schwarze Flecken überall, wo der Teufel hat gesessen, es sähen manche Kirchen aus wie Schmiedeessen. - W. Müller, Sprüche, 15.

35 Se kon kenn Flak ordentlich ufs Hemde nähn. - Larisch, 16.

Sie versteht nicht das Einfachste im Hauswesen.

*36 Da Flecka helfa heba und lega. - Michel, 256.

Im Glück wie im Unglück der Gemeinde mit Rath und That beistehen; unter allen Umständen für das Wohl der Gemeinde wachsam und thätig sein.

*37 Keinen guten Fleck an Einem lassen. - Herberger, Ib, 601.

*38 Sich einen schwarzen Fleck auf die Jacke machen.

Etwas thun, das unserer Ehre schadet.


Flecken (Verb.).

Wenn's nicht flecken will, dann fleckt's nicht.


Fledermaus.

10 Wenn die Fledermaus am lichten Tage nicht sieht, hat die Sonne schuld.


Flegel.

17 Da hat der Flegel unnütze Mühe, sagte der Autor, als er hörte, der Recensent habe seine Schrift abgedroschenes Zeug genannt.

18 Der Flegel wird sich ärgern, dass er kein Drescher geworden ist.

Zu einem, der sich lümmelhaft mit den Armen auf den Tisch stützt.

19 Ein Flegel (oder Esel) in schönen Kleidern ist eine schmuzige Wand mit goldenen Buchstaben. - Wirth, I, 80.

20 Je grösser der Flegel, je grösser die Beule. - Herberger, II, 370.

21 Wenn man einem Flegel auch das Buch der Weisheit vorliest, er bleibt doch hölzern.


Fleisch.

198 Das Fleisch kauft man nach Pfunden, aber die Weiber nach der Hand. - Wirth, I, 107.

199 Es kauft mancher ein Stück Fleisch, das kein Wolf im kalten Winter frässe.

In Bezug auf die Misgriffe, die so Mancher in der Wahl einer Gattin macht. - "Daher kommts, dass mancher junge Cumpan ein Stück Fleisch kaufft u. s. w. und muss es dennoch darnach haben." (Schaltjahr, II, 652.)

200 Fleisch ist doch zu ungesund, sagte der arme Mann, und kochte sich Maisbrei. - Neue Freie Presse, 4581.

Gutmüthiger Spott armer Rumänen.

201 Junges Fleisch will dürr Holz haben, sagte jener alte Mann, als man ihn neckte, dass er ein junges Mägdlein geheirathet habe. - Wirth, I, 207.

202 Mag das Fleisch noch so hoch hängen, der Hund wartet auf die Knochen.

203 Schönes Fleisch auf hohen Stangen bleibt nicht lange hangen.

204 Verbrennt das Fleisch, so ist das schlecht; verbrennt der Bratspiess, auch nicht recht. - Schuller, 28.

205 Wä roh Flesch frött, dem don de Kinnbacken weh. - Schlingmann, 427.

206 Wohlfeiles Fleisch verschlucken die Hunde mit Entzücken. - Wenzig, 84.

*207 Dem wurt das Fleisch und mir die brue. - Zimmerische Chronik.

*208 Is der ok Flesk in 't Hunnenüst? - Kern, 653.

[Spaltenumbruch]

*295 Die Fische sind stumm, aber die Fischweiber nicht.

„Wenn die Fische stumm sind, so sind dafür die Verkäuferinnen desto beredter.“ (Lichtenberg.)

296 Die kleinen Fische und Krebse sind am besten, wenn man keine grossen haben kann.Harssdörffer, 880.

297 Dar geh wi Fisch mit'enanner hin, haor de Granat to 'n Butt seggt.Schröder, 467.

Der Butt hat aber, wie der Volksmund weiter erzählt, die Garnele verächtlich von der Seite angesehen, um ihr begreiflich zu machen, dass sie gar kein Fisch sei, dabei aber den Mund so verzogen, dass es ihm nachher nicht mehr möglich gewesen ist, denselben grad zu machen. Seitdem hat der Butt das schiefe Maul.

298 Erst den Fisch und dann die Brühe (Zubereitung, Sauce).Langbein, Werke, 29. Bd.

299 Fis lett de Mins as he is.Kern, 606.

Er sättigt nicht, weil er zu wenig Nahrungsstoff enthält.

300 Grosse Fische und grosse Lügen sind die besten.

301 Je mehr der Fisch wiegt, desto mehr gilt er.Fischer, Kuriositäten-Almanach S. 280.

Wird von den Chinesen zum Lobe der Fettheit angewandt.

302 Kommen die Fische früh ans Licht, trau den Tag dem Wetter nicht.Marienkalender, 1879, S. 18.

303 Welcher Fisch dem Hahm entgangen, wird nicht wieder leicht gefangen.Simon's Gnomologie, 1680, S. 433.

304 Wenn man Fische fängt, werden die Hände nass.

*305 Dü gratte Fask at di letj ap.Johansen, 150.

*306 Er hat den Fisch mit dem Kopff erwischt, wie jener neue Hofprediger.

„Da er zum erstenmal an der Hofetaffel sass, solte er einen gebratenen Fisch vorlegen. Als jhn der Herr vermahnte, sprach er: Ich weiss noch nicht Hofeweise; ich zweifle, woran ich recht thue, ob ich jhn erwische beym Schwantze oder beym Kopffe. Da der Herr: Ey, erwischt jhn mit dem Kopff. Darauf sagte der Hofprediger: Wolan, so halte ich mich nach ewren Spruche vnd erwische auch ewer Hofeleben bey dem Kopffe u. s. w. Das taug nicht vnd stach dem Herrn den Schwer auff.“ (Herberger, Ib, 333.)

*307 He grêp den Fisch bi'n Kopp an.

„Johannes (der Täufer) dacht nich: ick läw in sîn'n (Herodes) Lann, dess Brot ich ess', dess Wort ich sprech', sondern he grêp dän Fisch bi'n Kopp an un wusch Herodessen dän Pelz.“ (Schwerin, Altmärker, S. 32.)

*308 Ir seid nicht Visch biss auff den Grad.Waldis, III, 11, 44.

D. h. innen anders als aussen, nicht aufrichtig.

*309 Nicht Fisch, nicht Vogel, von allen sieben Suppen ein Tünklein.Spindler, Bastard, III, 138.

*310 Sich mit faulen Fischen (Hilpertsgriffen, aus dem stegreiffe) nehren.Mathesius, Sarepta, XXVIb.


Fischblase.

* Mit der Fischblas. (S. Schuhbürste 3.) (Mülhausen.) – Alsatia, 1850, 39.

Scherzhafte Verneinung.


Fischzug.

2 Ôk 'n Fischtog, söä' de Prêster, ass hä vör 'n Altoar 'n Boarsch met 't Schnupdok ut de Tasch röäten har.Schlingmann, 1166.


Fitschel-Fetscheln.

* Das Fitschel-Fetscheln.

Heucheln, Verleumden. (Aventin, CLXVIa.)


Fix.

*17 Fix un fertig wie ein alt Feuerschloss.Grimmelshausen, Trutz Simplex, 200.


Fixen.

* Einen fixen ass 'n Forz up 'n Proppen.Schlingmann, 443.


Flabbenmund.

* Wane, du rechte flabbemunt.Freybe, Redentiner Spiel, 1669.

Flabbe: die herniederhängende Lippe. „Die Flabbe kühlen“, „sich so toll mit der Flabbe halen“.


[Spaltenumbruch]
Flachs.

37 Hab' ich nur guten Flachs, so krieg' ich auch gutes Werg.Herberger, I, 761.

„Sagte jener geistliche Vater.“

38 Verworrenen Flachs und (Kinder-, Weiber-) Grillen zu lösen, ist kein Geschäft für Männer.

39 Wo Flass is, is ôk wol Schöäw, söä' de Dêr'n, ass se 'n Kind krêgen har.Schlingmann, 293.


Flatterhaft.

* Flatterhaft wie eine Klatschrose.Ule, Natur, 1863, S. 267a.


Fleck.

34 Gäb's schwarze Flecken überall, wo der Teufel hat gesessen, es sähen manche Kirchen aus wie Schmiedeessen.W. Müller, Sprüche, 15.

35 Se kon kenn Flak ordentlich ufs Hemde nähn.Larisch, 16.

Sie versteht nicht das Einfachste im Hauswesen.

*36 Da Flecka helfa heba und lega.Michel, 256.

Im Glück wie im Unglück der Gemeinde mit Rath und That beistehen; unter allen Umständen für das Wohl der Gemeinde wachsam und thätig sein.

*37 Keinen guten Fleck an Einem lassen.Herberger, Ib, 601.

*38 Sich einen schwarzen Fleck auf die Jacke machen.

Etwas thun, das unserer Ehre schadet.


Flecken (Verb.).

Wenn's nicht flecken will, dann fleckt's nicht.


Fledermaus.

10 Wenn die Fledermaus am lichten Tage nicht sieht, hat die Sonne schuld.


Flegel.

17 Da hat der Flegel unnütze Mühe, sagte der Autor, als er hörte, der Recensent habe seine Schrift abgedroschenes Zeug genannt.

18 Der Flegel wird sich ärgern, dass er kein Drescher geworden ist.

Zu einem, der sich lümmelhaft mit den Armen auf den Tisch stützt.

19 Ein Flegel (oder Esel) in schönen Kleidern ist eine schmuzige Wand mit goldenen Buchstaben.Wirth, I, 80.

20 Je grösser der Flegel, je grösser die Beule.Herberger, II, 370.

21 Wenn man einem Flegel auch das Buch der Weisheit vorliest, er bleibt doch hölzern.


Fleisch.

198 Das Fleisch kauft man nach Pfunden, aber die Weiber nach der Hand.Wirth, I, 107.

199 Es kauft mancher ein Stück Fleisch, das kein Wolf im kalten Winter frässe.

In Bezug auf die Misgriffe, die so Mancher in der Wahl einer Gattin macht. – „Daher kommts, dass mancher junge Cumpan ein Stück Fleisch kaufft u. s. w. und muss es dennoch darnach haben.“ (Schaltjahr, II, 652.)

200 Fleisch ist doch zu ungesund, sagte der arme Mann, und kochte sich Maisbrei.Neue Freie Presse, 4581.

Gutmüthiger Spott armer Rumänen.

201 Junges Fleisch will dürr Holz haben, sagte jener alte Mann, als man ihn neckte, dass er ein junges Mägdlein geheirathet habe.Wirth, I, 207.

202 Mag das Fleisch noch so hoch hängen, der Hund wartet auf die Knochen.

203 Schönes Fleisch auf hohen Stangen bleibt nicht lange hangen.

204 Verbrennt das Fleisch, so ist das schlecht; verbrennt der Bratspiess, auch nicht recht.Schuller, 28.

205 Wä roh Flêsch frött, dem dôn de Kinnbacken weh.Schlingmann, 427.

206 Wohlfeiles Fleisch verschlucken die Hunde mit Entzücken.Wenzig, 84.

*207 Dem wurt das Fleisch und mir die brue.Zimmerische Chronik.

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[[633]/0645] *295 Die Fische sind stumm, aber die Fischweiber nicht. „Wenn die Fische stumm sind, so sind dafür die Verkäuferinnen desto beredter.“ (Lichtenberg.) 296 Die kleinen Fische und Krebse sind am besten, wenn man keine grossen haben kann. – Harssdörffer, 880. 297 Dar geh wi Fisch mit'enanner hin, haor de Granat to 'n Butt seggt. – Schröder, 467. Der Butt hat aber, wie der Volksmund weiter erzählt, die Garnele verächtlich von der Seite angesehen, um ihr begreiflich zu machen, dass sie gar kein Fisch sei, dabei aber den Mund so verzogen, dass es ihm nachher nicht mehr möglich gewesen ist, denselben grad zu machen. Seitdem hat der Butt das schiefe Maul. 298 Erst den Fisch und dann die Brühe (Zubereitung, Sauce). – Langbein, Werke, 29. Bd. 299 Fis lett de Mins as he is. – Kern, 606. Er sättigt nicht, weil er zu wenig Nahrungsstoff enthält. 300 Grosse Fische und grosse Lügen sind die besten. 301 Je mehr der Fisch wiegt, desto mehr gilt er. – Fischer, Kuriositäten-Almanach S. 280. Wird von den Chinesen zum Lobe der Fettheit angewandt. 302 Kommen die Fische früh ans Licht, trau den Tag dem Wetter nicht. – Marienkalender, 1879, S. 18. 303 Welcher Fisch dem Hahm entgangen, wird nicht wieder leicht gefangen. – Simon's Gnomologie, 1680, S. 433. 304 Wenn man Fische fängt, werden die Hände nass. *305 Dü gratte Fask at di letj ap. – Johansen, 150. *306 Er hat den Fisch mit dem Kopff erwischt, wie jener neue Hofprediger. „Da er zum erstenmal an der Hofetaffel sass, solte er einen gebratenen Fisch vorlegen. Als jhn der Herr vermahnte, sprach er: Ich weiss noch nicht Hofeweise; ich zweifle, woran ich recht thue, ob ich jhn erwische beym Schwantze oder beym Kopffe. Da der Herr: Ey, erwischt jhn mit dem Kopff. Darauf sagte der Hofprediger: Wolan, so halte ich mich nach ewren Spruche vnd erwische auch ewer Hofeleben bey dem Kopffe u. s. w. Das taug nicht vnd stach dem Herrn den Schwer auff.“ (Herberger, Ib, 333.) *307 He grêp den Fisch bi'n Kopp an. „Johannes (der Täufer) dacht nich: ick läw in sîn'n (Herodes) Lann, dess Brot ich ess', dess Wort ich sprech', sondern he grêp dän Fisch bi'n Kopp an un wusch Herodessen dän Pelz.“ (Schwerin, Altmärker, S. 32.) *308 Ir seid nicht Visch biss auff den Grad. – Waldis, III, 11, 44. D. h. innen anders als aussen, nicht aufrichtig. *309 Nicht Fisch, nicht Vogel, von allen sieben Suppen ein Tünklein. – Spindler, Bastard, III, 138. *310 Sich mit faulen Fischen (Hilpertsgriffen, aus dem stegreiffe) nehren. – Mathesius, Sarepta, XXVIb. Fischblase. * Mit der Fischblas. (S. Schuhbürste 3.) (Mülhausen.) – Alsatia, 1850, 39. Scherzhafte Verneinung. Fischzug. 2 Ôk 'n Fischtog, söä' de Prêster, ass hä vör 'n Altoar 'n Boarsch met 't Schnupdok ut de Tasch röäten har. – Schlingmann, 1166. Fitschel-Fetscheln. * Das Fitschel-Fetscheln. Heucheln, Verleumden. (Aventin, CLXVIa.) Fix. *17 Fix un fertig wie ein alt Feuerschloss. – Grimmelshausen, Trutz Simplex, 200. Fixen. * Einen fixen ass 'n Forz up 'n Proppen. – Schlingmann, 443. Flabbenmund. * Wane, du rechte flabbemunt. – Freybe, Redentiner Spiel, 1669. Flabbe: die herniederhängende Lippe. „Die Flabbe kühlen“, „sich so toll mit der Flabbe halen“. Flachs. 37 Hab' ich nur guten Flachs, so krieg' ich auch gutes Werg. – Herberger, I, 761. „Sagte jener geistliche Vater.“ 38 Verworrenen Flachs und (Kinder-, Weiber-) Grillen zu lösen, ist kein Geschäft für Männer. 39 Wo Flass is, is ôk wol Schöäw, söä' de Dêr'n, ass se 'n Kind krêgen har. – Schlingmann, 293. Flatterhaft. * Flatterhaft wie eine Klatschrose. – Ule, Natur, 1863, S. 267a. Fleck. 34 Gäb's schwarze Flecken überall, wo der Teufel hat gesessen, es sähen manche Kirchen aus wie Schmiedeessen. – W. Müller, Sprüche, 15. 35 Se kon kenn Flak ordentlich ufs Hemde nähn. – Larisch, 16. Sie versteht nicht das Einfachste im Hauswesen. *36 Da Flecka helfa heba und lega. – Michel, 256. Im Glück wie im Unglück der Gemeinde mit Rath und That beistehen; unter allen Umständen für das Wohl der Gemeinde wachsam und thätig sein. *37 Keinen guten Fleck an Einem lassen. – Herberger, Ib, 601. *38 Sich einen schwarzen Fleck auf die Jacke machen. Etwas thun, das unserer Ehre schadet. Flecken (Verb.). Wenn's nicht flecken will, dann fleckt's nicht. Fledermaus. 10 Wenn die Fledermaus am lichten Tage nicht sieht, hat die Sonne schuld. Flegel. 17 Da hat der Flegel unnütze Mühe, sagte der Autor, als er hörte, der Recensent habe seine Schrift abgedroschenes Zeug genannt. 18 Der Flegel wird sich ärgern, dass er kein Drescher geworden ist. Zu einem, der sich lümmelhaft mit den Armen auf den Tisch stützt. 19 Ein Flegel (oder Esel) in schönen Kleidern ist eine schmuzige Wand mit goldenen Buchstaben. – Wirth, I, 80. 20 Je grösser der Flegel, je grösser die Beule. – Herberger, II, 370. 21 Wenn man einem Flegel auch das Buch der Weisheit vorliest, er bleibt doch hölzern. Fleisch. 198 Das Fleisch kauft man nach Pfunden, aber die Weiber nach der Hand. – Wirth, I, 107. 199 Es kauft mancher ein Stück Fleisch, das kein Wolf im kalten Winter frässe. In Bezug auf die Misgriffe, die so Mancher in der Wahl einer Gattin macht. – „Daher kommts, dass mancher junge Cumpan ein Stück Fleisch kaufft u. s. w. und muss es dennoch darnach haben.“ (Schaltjahr, II, 652.) 200 Fleisch ist doch zu ungesund, sagte der arme Mann, und kochte sich Maisbrei. – Neue Freie Presse, 4581. Gutmüthiger Spott armer Rumänen. 201 Junges Fleisch will dürr Holz haben, sagte jener alte Mann, als man ihn neckte, dass er ein junges Mägdlein geheirathet habe. – Wirth, I, 207. 202 Mag das Fleisch noch so hoch hängen, der Hund wartet auf die Knochen. 203 Schönes Fleisch auf hohen Stangen bleibt nicht lange hangen. 204 Verbrennt das Fleisch, so ist das schlecht; verbrennt der Bratspiess, auch nicht recht. – Schuller, 28. 205 Wä roh Flêsch frött, dem dôn de Kinnbacken weh. – Schlingmann, 427. 206 Wohlfeiles Fleisch verschlucken die Hunde mit Entzücken. – Wenzig, 84. *207 Dem wurt das Fleisch und mir die brue. – Zimmerische Chronik. *208 Is der ôk Flêsk in 't Hunnenüst? – Kern, 653.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [633]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/645>, abgerufen am 28.04.2024.