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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 460 Fuchs wär gern Vogt im Hühnerhaus, die Schneck und Krebs gern Botenlaufs. - Wendvnmut, VII, 84.

461 Füchsen in den grünen Awen, in den Städten den Jungfrawen, stellt man nach mit aller list, weil der balg noch jünger ist. - Keil, 27.

462 Fus uch Waulf äss fidel in es Hulz. - Schuster, 116.

463 Fus uch Waulf zäre sich uch noch bö'm Keirschner än der Bit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 119.

464 Man muss den Fuchs, der im Garn liegt, nicht mit blossen Händen fahen. - Facet. facet.

465 Meine (Gold-)Füchse machen alle Thüren auf.

466 Obschon der Fuchs im Wald noch wandelt, wird auf dem Markt schon seine Haut verhandelt. - Schuller, 30.

467 Wenn de Fösse brauet, denn de Heumaker grauet. - Schambach, II, 658.

468 Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, er den Kragen als Lehrgeld begehrt. - Gaal, 555.

469 Wenn der Fuchs schläft, so träumt ihm von Hühnern.

Nach einem russischen Sprichwort zählt er die Hühner im Traum. (Heimat, 618.)

470 Wenn der Fuchs unter den Klauen des Löwen ist, nützt ihm wenig seine List.

Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 401.

471 Wenn man vom Fuchs spricht, so kommt er (ist er nicht weit).

472 Wüste der Fuchs nur Ein Loch, er wäre lang gefangen. - Herberger, II, 556.

*473 Das ist ein Fuchs aus demselben Bau.

*474 Das weiss der Fuchs. - Wuttke, 404.

*475 Den Fuchs beim Schwanz fassen.

*476 Den Fuchs schleifen.

Vor ein paar hundert Jahren war in Pommern ein Rundtrinken aus grosser Kanne, wobei der Antrinkende nur zu nippen pflegte, und die folgenden desgleichen, damit für den letzten der Runde möglichst viel im Gefässe blieb, denn dieser hatte nun den Rest auf einen Zug zu leeren. Dafür hob er von Frischem wieder an und sein Nachbar wurde der letzte. Diese Variation scheint besonders beliebt und verbreitet gewesen zu sein. Das "Zanower Recht" hatte dafür den Vers: "Qui bibit ex neigas, ex frischibus incipit ille." (Fr. Hasemann, Ueber den pommerschen Trink-Convent vor 400 Jahren in der Oderzeitung, Stettin 1867, Nr. 531.)

*477 Den wird der Fuchs nicht holen. - Klix, 19.

*478 Der Fuchs (ist gekommen und) hat in den Kalk geschissen. (Niederlausitz.)

Sagen die Maurer, wenn sie mit Beginn des Winters nach Hause kommen, weil sie bei gefrierendem Kalk nicht fortarbeiten können.

*479 Der Fuchs ist drüber g'sprungen. - Nefflen, 454.

Die Speise räuchelt, der Fuchs hat seinen Schwanz etwas verbrannt, als er zu langsam über das Feuer schritt. Man will damit die Unachtsamkeit der Köchin, den Geschmack und Geruch der vernachlässigten Speise zugleich bezeichnen.

*480 Der Fuchs sitzt in der Klemme und sucht den Schwanz zu retten.

Wenn jemand in der Befürchtung, alles zu verlieren, durch Entgegenkommen wenigstens etwas zu retten sucht.

*481 Der Fuchs steht zum Donar und Teufel in Beziehung.

*482 Die Füchse haben die Gänss längst gefressen.

"Man sagt von einem Richter, welchem ein arm Weib ein Ganss verehret, vnd gebeten, dass er jhr Beystand thun wölle, welcher sich aber von etzlichen güldenen Füchsen von ihrem Gegentheil bestechen lassen. Darumb, da das Weib gemerket, dass er das Ohr auff jene Seiten mehr gehencket, sie jhm zugeschrigen: Ach, Herr Richter, gedencket doch an mein Ganss. Er hat jhr aber zur Antwort geben: Meine liebe Fraw, die Füchse haben die Gänss längst gefressen." (Dietrich, I, 600.)

*483 Einen Fuchs machen.

Das geschieht in Schwaben, wenn ein leichtfertiger Bauernbursche seinem Vater einen Sack Getreide auf die Seite bringt, um ihn auf dem nächsten Kirchweihtage zu verjubeln. Einst schlich der Seppel auf des Vaters Kornboden und wollte mit einem Sack davon, kehrte aber, als er den Vater sah, um, und ging zurück. "Was machscht denn du do?" fragte der Vater. "Je, des Nachbars Fritz hat sei'n Vater en Fuchs g'macht und hat zu mer g'sait, i soll em d' Sack ufhebe."

*484 Er ist a alter Fuchs. (Ulm.)

[Spaltenumbruch] *485 Er ist Fuchs und Gans. (Schwaben.)

In allen Verhältnissen klug und gewandt.

*486 Dort nemmt d'r Fox gaude Nacht. - Peter, I, 447.

Von einer einsamen, unwirthlichen Gegend.

*487 Glei war er Fux und Gas. (Kärnten.)

Gleich war er dabei.

*488 Gebt Acht, dass mich die Füchs nit zerreissen. (Oberinnthal.)

"Wenn beim Düngen die Mädeln mit Mistausbreiten denjenigen, welche den Mist im Schiebkarren auf das Feld schieben, nicht nachkommen, sodass sie noch viele Haufen auszubreiten haben, wenn die >Schieber< schon fertig sind, so sagt man: sie haben >Füchs<. Sie werden dann von den Mannsleuten ausgelacht und mit dem obigen Spruche geneckt." (Heber, 27.)

*489 Ja, der Fus äs e gat Dokter. (Siebenb.-sächs.) - Schuster, 122.

*490 Schmecke Fuchs, es ist eine Rübensupp. (Würtemberg.) - Klein, I, 128.

Zu einem, dessen Absichten man errathen hat.

*491 Wir werden den Fuchs schon aus dem Loche treiben. - Eiselein, 432.

*492 Zum Fuchs werden.

Zur Grube fahren - sterben.


Fuchsdreck.

* Dös ist au koin Fuchsdreck. (Ulm.)


Fuchsfeuerroth.

* Er wurde gleich fuchsfeuerroth. - Klix, 22.


Fuchshaar.

* Fuchshaar wächst auf keinem guten Boden. (Braunschweig.)


Fuchshusten.

* Er hat den Fuchshusten. - Masius, Naturstudien, 368.

Toux de renard, d. i. er pfeift auf dem letzten Loche.


Fuchsmantel.

* Dei hot det Fussemänte äm. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 33, 32.


Fuchsschinder.

* Er ist ein Fuchsschinner.

Plattdeutscher Spitzname für Förster. (S. Pickfiester.)


Fuchsschwanz.

25 Wär den Fossewans gaud streiken kan, is angenäm bi 'n reiken Man. - Schambach, II, 514.

26 Was der Fuchsschwantz nicht wil erreichen, das muss die Lewenhaut vergleichen. - Froschmeuseler, LIVb.

*27 Er kann den Fuchsschwantz nach der Tabulatur streichen. - Simplic., I, 591.

*28 Er lässt jhm (sich) keinen Fuchsschwantz verkauffen. - Herberger, I, 810.


Fuchsschwänzen.

3 Fuchsschwänzen ist die schlechteste Handthierung. - Harssdörffer, 1520.


Fudeln.

* Fudeln gilt nicht. (Deutz.)


Fuder.

3 Die chrumme Fueder gä' die grosse Heustöck. (Solothurn.) - Schild, 102, 32.

4 Niche Fäder äs esu huch geluoden, aldat näh noch e Plauder kent draf go. - Schuster, 307.


Fügen (Name).

Es gibt nur Ein Fügen und Ein Wien in der Welt. - Steub, I, 212.

Fügen ist ein altes schon 754 vorkommendes, in Tirol liegendes Dorf.


Fühlhörner.

* Er hat sehr feine Fühlhörner.

Merkt sehr leicht eine Sache.


Fuhrleute.

12 Barbse1 Fuhrleute on lutherische Pfarr'n hann se2 überall zum Narr'n. (Böhm.-Friedland.)

1) Barfüssige.

2) haben sie.

*13 Er macht's wie die Fuhrleute, wenn sie gegessen und getrunken haben, so gehn sie fort.


Fuhrlohn.

* Fuhrlohn zahlen müssen. (Schwaben.)

Geführt werden; beim Tappspiel.


Fuhrmann.

53 Der Fuhrmann sieht net lever, als wann ä fast hält. (Bedburg.)

54 Do süht der Fohrmann noh, wo der Weg hingeht. (Bedburg.)

[Spaltenumbruch] 460 Fuchs wär gern Vogt im Hühnerhaus, die Schneck und Krebs gern Botenlaufs.Wendvnmut, VII, 84.

461 Füchsen in den grünen Awen, in den Städten den Jungfrawen, stellt man nach mit aller list, weil der balg noch jünger ist.Keil, 27.

462 Fus uch Wûlf äss fidel in es Hulz.Schuster, 116.

463 Fus uch Wûlf zäre sich uch nôch bö'm Kîrschner än der Bit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 119.

464 Man muss den Fuchs, der im Garn liegt, nicht mit blossen Händen fahen.Facet. facet.

465 Meine (Gold-)Füchse machen alle Thüren auf.

466 Obschon der Fuchs im Wald noch wandelt, wird auf dem Markt schon seine Haut verhandelt.Schuller, 30.

467 Wenn de Fösse brûet, denn de Heumâker grûet.Schambach, II, 658.

468 Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, er den Kragen als Lehrgeld begehrt.Gaal, 555.

469 Wenn der Fuchs schläft, so träumt ihm von Hühnern.

Nach einem russischen Sprichwort zählt er die Hühner im Traum. (Heimat, 618.)

470 Wenn der Fuchs unter den Klauen des Löwen ist, nützt ihm wenig seine List.

Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 401.

471 Wenn man vom Fuchs spricht, so kommt er (ist er nicht weit).

472 Wüste der Fuchs nur Ein Loch, er wäre lang gefangen.Herberger, II, 556.

*473 Das ist ein Fuchs aus demselben Bau.

*474 Das weiss der Fuchs.Wuttke, 404.

*475 Den Fuchs beim Schwanz fassen.

*476 Den Fuchs schleifen.

Vor ein paar hundert Jahren war in Pommern ein Rundtrinken aus grosser Kanne, wobei der Antrinkende nur zu nippen pflegte, und die folgenden desgleichen, damit für den letzten der Runde möglichst viel im Gefässe blieb, denn dieser hatte nun den Rest auf einen Zug zu leeren. Dafür hob er von Frischem wieder an und sein Nachbar wurde der letzte. Diese Variation scheint besonders beliebt und verbreitet gewesen zu sein. Das „Zanower Recht“ hatte dafür den Vers: „Qui bibit ex neigas, ex frischibus incipit ille.“ (Fr. Hasemann, Ueber den pommerschen Trink-Convent vor 400 Jahren in der Oderzeitung, Stettin 1867, Nr. 531.)

*477 Den wird der Fuchs nicht holen.Klix, 19.

*478 Der Fuchs (ist gekommen und) hat in den Kalk geschissen. (Niederlausitz.)

Sagen die Maurer, wenn sie mit Beginn des Winters nach Hause kommen, weil sie bei gefrierendem Kalk nicht fortarbeiten können.

*479 Der Fuchs ist drüber g'sprungen.Nefflen, 454.

Die Speise räuchelt, der Fuchs hat seinen Schwanz etwas verbrannt, als er zu langsam über das Feuer schritt. Man will damit die Unachtsamkeit der Köchin, den Geschmack und Geruch der vernachlässigten Speise zugleich bezeichnen.

*480 Der Fuchs sitzt in der Klemme und sucht den Schwanz zu retten.

Wenn jemand in der Befürchtung, alles zu verlieren, durch Entgegenkommen wenigstens etwas zu retten sucht.

*481 Der Fuchs steht zum Donar und Teufel in Beziehung.

*482 Die Füchse haben die Gänss längst gefressen.

„Man sagt von einem Richter, welchem ein arm Weib ein Ganss verehret, vnd gebeten, dass er jhr Beystand thun wölle, welcher sich aber von etzlichen güldenen Füchsen von ihrem Gegentheil bestechen lassen. Darumb, da das Weib gemerket, dass er das Ohr auff jene Seiten mehr gehencket, sie jhm zugeschrigen: Ach, Herr Richter, gedencket doch an mein Ganss. Er hat jhr aber zur Antwort geben: Meine liebe Fraw, die Füchse haben die Gänss längst gefressen.“ (Dietrich, I, 600.)

*483 Einen Fuchs machen.

Das geschieht in Schwaben, wenn ein leichtfertiger Bauernbursche seinem Vater einen Sack Getreide auf die Seite bringt, um ihn auf dem nächsten Kirchweihtage zu verjubeln. Einst schlich der Seppel auf des Vaters Kornboden und wollte mit einem Sack davon, kehrte aber, als er den Vater sah, um, und ging zurück. „Was machscht denn du do?“ fragte der Vater. „Je, des Nachbars Fritz hat sei'n Vater en Fuchs g'macht und hat zu mer g'sait, i soll em d' Sack ufhebe.“

*484 Er ist a alter Fuchs. (Ulm.)

[Spaltenumbruch] *485 Er ist Fuchs und Gans. (Schwaben.)

In allen Verhältnissen klug und gewandt.

*486 Dort nemmt d'r Fox gûde Nacht.Peter, I, 447.

Von einer einsamen, unwirthlichen Gegend.

*487 Glei war er Fux und Gas. (Kärnten.)

Gleich war er dabei.

*488 Gebt Acht, dass mich die Füchs nit zerreissen. (Oberinnthal.)

„Wenn beim Düngen die Mädeln mit Mistausbreiten denjenigen, welche den Mist im Schiebkarren auf das Feld schieben, nicht nachkommen, sodass sie noch viele Haufen auszubreiten haben, wenn die ›Schieber‹ schon fertig sind, so sagt man: sie haben ›Füchs‹. Sie werden dann von den Mannsleuten ausgelacht und mit dem obigen Spruche geneckt.“ (Heber, 27.)

*489 Ja, der Fus äs e gat Dokter. (Siebenb.-sächs.) – Schuster, 122.

*490 Schmecke Fuchs, es ist eine Rübensupp. (Würtemberg.) – Klein, I, 128.

Zu einem, dessen Absichten man errathen hat.

*491 Wir werden den Fuchs schon aus dem Loche treiben.Eiselein, 432.

*492 Zum Fuchs werden.

Zur Grube fahren – sterben.


Fuchsdreck.

* Dös ist au koin Fuchsdreck. (Ulm.)


Fuchsfeuerroth.

* Er wurde gleich fuchsfeuerroth.Klix, 22.


Fuchshaar.

* Fuchshaar wächst auf keinem guten Boden. (Braunschweig.)


Fuchshusten.

* Er hat den Fuchshusten.Masius, Naturstudien, 368.

Toux de renard, d. i. er pfeift auf dem letzten Loche.


Fuchsmantel.

* Dî hot det Fussemänte äm. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 32.


Fuchsschinder.

* Er ist ein Fuchsschinner.

Plattdeutscher Spitzname für Förster. (S. Pickfiester.)


Fuchsschwanz.

25 Wär den Fossewans gaud strîken kan, is angenäm bi 'n rîken Man.Schambach, II, 514.

26 Was der Fuchsschwantz nicht wil erreichen, das muss die Lewenhaut vergleichen.Froschmeuseler, LIVb.

*27 Er kann den Fuchsschwantz nach der Tabulatur streichen.Simplic., I, 591.

*28 Er lässt jhm (sich) keinen Fuchsschwantz verkauffen.Herberger, I, 810.


Fuchsschwänzen.

3 Fuchsschwänzen ist die schlechteste Handthierung.Harssdörffer, 1520.


Fudeln.

* Fudeln gilt nicht. (Deutz.)


Fuder.

3 Die chrumme Fueder gä' die grosse Heustöck. (Solothurn.) – Schild, 102, 32.

4 Niche Fäder äs esu huch geluoden, aldat näh nôch e Plauder kent draf go.Schuster, 307.


Fügen (Name).

Es gibt nur Ein Fügen und Ein Wien in der Welt.Steub, I, 212.

Fügen ist ein altes schon 754 vorkommendes, in Tirol liegendes Dorf.


Fühlhörner.

* Er hat sehr feine Fühlhörner.

Merkt sehr leicht eine Sache.


Fuhrleute.

12 Barbse1 Fuhrleute on lutherische Pfarr'n hann se2 überall zum Narr'n. (Böhm.-Friedland.)

1) Barfüssige.

2) haben sie.

*13 Er macht's wie die Fuhrleute, wenn sie gegessen und getrunken haben, so gehn sie fort.


Fuhrlohn.

* Fuhrlohn zahlen müssen. (Schwaben.)

Geführt werden; beim Tappspiel.


Fuhrmann.

53 Der Fuhrmann sieht net lever, als wann ä fast hält. (Bedburg.)

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[[644]/0656] 460 Fuchs wär gern Vogt im Hühnerhaus, die Schneck und Krebs gern Botenlaufs. – Wendvnmut, VII, 84. 461 Füchsen in den grünen Awen, in den Städten den Jungfrawen, stellt man nach mit aller list, weil der balg noch jünger ist. – Keil, 27. 462 Fus uch Wûlf äss fidel in es Hulz. – Schuster, 116. 463 Fus uch Wûlf zäre sich uch nôch bö'm Kîrschner än der Bit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 119. 464 Man muss den Fuchs, der im Garn liegt, nicht mit blossen Händen fahen. – Facet. facet. 465 Meine (Gold-)Füchse machen alle Thüren auf. 466 Obschon der Fuchs im Wald noch wandelt, wird auf dem Markt schon seine Haut verhandelt. – Schuller, 30. 467 Wenn de Fösse brûet, denn de Heumâker grûet. – Schambach, II, 658. 468 Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, er den Kragen als Lehrgeld begehrt. – Gaal, 555. 469 Wenn der Fuchs schläft, so träumt ihm von Hühnern. Nach einem russischen Sprichwort zählt er die Hühner im Traum. (Heimat, 618.) 470 Wenn der Fuchs unter den Klauen des Löwen ist, nützt ihm wenig seine List. Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 401. 471 Wenn man vom Fuchs spricht, so kommt er (ist er nicht weit). 472 Wüste der Fuchs nur Ein Loch, er wäre lang gefangen. – Herberger, II, 556. *473 Das ist ein Fuchs aus demselben Bau. *474 Das weiss der Fuchs. – Wuttke, 404. *475 Den Fuchs beim Schwanz fassen. *476 Den Fuchs schleifen. Vor ein paar hundert Jahren war in Pommern ein Rundtrinken aus grosser Kanne, wobei der Antrinkende nur zu nippen pflegte, und die folgenden desgleichen, damit für den letzten der Runde möglichst viel im Gefässe blieb, denn dieser hatte nun den Rest auf einen Zug zu leeren. Dafür hob er von Frischem wieder an und sein Nachbar wurde der letzte. Diese Variation scheint besonders beliebt und verbreitet gewesen zu sein. Das „Zanower Recht“ hatte dafür den Vers: „Qui bibit ex neigas, ex frischibus incipit ille.“ (Fr. Hasemann, Ueber den pommerschen Trink-Convent vor 400 Jahren in der Oderzeitung, Stettin 1867, Nr. 531.) *477 Den wird der Fuchs nicht holen. – Klix, 19. *478 Der Fuchs (ist gekommen und) hat in den Kalk geschissen. (Niederlausitz.) Sagen die Maurer, wenn sie mit Beginn des Winters nach Hause kommen, weil sie bei gefrierendem Kalk nicht fortarbeiten können. *479 Der Fuchs ist drüber g'sprungen. – Nefflen, 454. Die Speise räuchelt, der Fuchs hat seinen Schwanz etwas verbrannt, als er zu langsam über das Feuer schritt. Man will damit die Unachtsamkeit der Köchin, den Geschmack und Geruch der vernachlässigten Speise zugleich bezeichnen. *480 Der Fuchs sitzt in der Klemme und sucht den Schwanz zu retten. Wenn jemand in der Befürchtung, alles zu verlieren, durch Entgegenkommen wenigstens etwas zu retten sucht. *481 Der Fuchs steht zum Donar und Teufel in Beziehung. *482 Die Füchse haben die Gänss längst gefressen. „Man sagt von einem Richter, welchem ein arm Weib ein Ganss verehret, vnd gebeten, dass er jhr Beystand thun wölle, welcher sich aber von etzlichen güldenen Füchsen von ihrem Gegentheil bestechen lassen. Darumb, da das Weib gemerket, dass er das Ohr auff jene Seiten mehr gehencket, sie jhm zugeschrigen: Ach, Herr Richter, gedencket doch an mein Ganss. Er hat jhr aber zur Antwort geben: Meine liebe Fraw, die Füchse haben die Gänss längst gefressen.“ (Dietrich, I, 600.) *483 Einen Fuchs machen. Das geschieht in Schwaben, wenn ein leichtfertiger Bauernbursche seinem Vater einen Sack Getreide auf die Seite bringt, um ihn auf dem nächsten Kirchweihtage zu verjubeln. Einst schlich der Seppel auf des Vaters Kornboden und wollte mit einem Sack davon, kehrte aber, als er den Vater sah, um, und ging zurück. „Was machscht denn du do?“ fragte der Vater. „Je, des Nachbars Fritz hat sei'n Vater en Fuchs g'macht und hat zu mer g'sait, i soll em d' Sack ufhebe.“ *484 Er ist a alter Fuchs. (Ulm.) *485 Er ist Fuchs und Gans. (Schwaben.) In allen Verhältnissen klug und gewandt. *486 Dort nemmt d'r Fox gûde Nacht. – Peter, I, 447. Von einer einsamen, unwirthlichen Gegend. *487 Glei war er Fux und Gas. (Kärnten.) Gleich war er dabei. *488 Gebt Acht, dass mich die Füchs nit zerreissen. (Oberinnthal.) „Wenn beim Düngen die Mädeln mit Mistausbreiten denjenigen, welche den Mist im Schiebkarren auf das Feld schieben, nicht nachkommen, sodass sie noch viele Haufen auszubreiten haben, wenn die ›Schieber‹ schon fertig sind, so sagt man: sie haben ›Füchs‹. Sie werden dann von den Mannsleuten ausgelacht und mit dem obigen Spruche geneckt.“ (Heber, 27.) *489 Ja, der Fus äs e gat Dokter. (Siebenb.-sächs.) – Schuster, 122. *490 Schmecke Fuchs, es ist eine Rübensupp. (Würtemberg.) – Klein, I, 128. Zu einem, dessen Absichten man errathen hat. *491 Wir werden den Fuchs schon aus dem Loche treiben. – Eiselein, 432. *492 Zum Fuchs werden. Zur Grube fahren – sterben. Fuchsdreck. * Dös ist au koin Fuchsdreck. (Ulm.) Fuchsfeuerroth. * Er wurde gleich fuchsfeuerroth. – Klix, 22. Fuchshaar. * Fuchshaar wächst auf keinem guten Boden. (Braunschweig.) Fuchshusten. * Er hat den Fuchshusten. – Masius, Naturstudien, 368. Toux de renard, d. i. er pfeift auf dem letzten Loche. Fuchsmantel. * Dî hot det Fussemänte äm. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 33, 32. Fuchsschinder. * Er ist ein Fuchsschinner. Plattdeutscher Spitzname für Förster. (S. Pickfiester.) Fuchsschwanz. 25 Wär den Fossewans gaud strîken kan, is angenäm bi 'n rîken Man. – Schambach, II, 514. 26 Was der Fuchsschwantz nicht wil erreichen, das muss die Lewenhaut vergleichen. – Froschmeuseler, LIVb. *27 Er kann den Fuchsschwantz nach der Tabulatur streichen. – Simplic., I, 591. *28 Er lässt jhm (sich) keinen Fuchsschwantz verkauffen. – Herberger, I, 810. Fuchsschwänzen. 3 Fuchsschwänzen ist die schlechteste Handthierung. – Harssdörffer, 1520. Fudeln. * Fudeln gilt nicht. (Deutz.) Fuder. 3 Die chrumme Fueder gä' die grosse Heustöck. (Solothurn.) – Schild, 102, 32. 4 Niche Fäder äs esu huch geluoden, aldat näh nôch e Plauder kent draf go. – Schuster, 307. Fügen (Name). Es gibt nur Ein Fügen und Ein Wien in der Welt. – Steub, I, 212. Fügen ist ein altes schon 754 vorkommendes, in Tirol liegendes Dorf. Fühlhörner. * Er hat sehr feine Fühlhörner. Merkt sehr leicht eine Sache. Fuhrleute. 12 Barbse1 Fuhrleute on lutherische Pfarr'n hann se2 überall zum Narr'n. (Böhm.-Friedland.) 1) Barfüssige. 2) haben sie. *13 Er macht's wie die Fuhrleute, wenn sie gegessen und getrunken haben, so gehn sie fort. Fuhrlohn. * Fuhrlohn zahlen müssen. (Schwaben.) Geführt werden; beim Tappspiel. Fuhrmann. 53 Der Fuhrmann sieht net lever, als wann ä fast hält. (Bedburg.) 54 Do süht der Fohrmann noh, wo der Weg hingeht. (Bedburg.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [644]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/656>, abgerufen am 28.04.2024.