Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 204 Einen solchen Gast muss man mit der Hand willkommen heissen.

In der Niederlausitz und Mark beim Eintritt eines seltenen und angenehmen Gastes.

205 Etliche geste, alsbald sie gessen, so gedenken sie darnach nicht mehr, wer sie geladen hat. - Wachter.

206 Ferne Gäste kommen spät.

207 Gäste, die Ungelegenheiten anrichten, muss man zur Hinterthür hinausstossen.

Wird mit Bezug auf belästigende Blähungen angewandt. (Harssdörffer, 578.)

208 Gäste mit milder Hand sehen die Diener gern.

209 Lieber Gast, komm geschwind herein, hast du Geld, so hab' ich guten Wein; hast du keins, so kannst du drüben einkehren, dort ist ein Brunnen mit zwei Röhren. - Hertz, 52.

Spruch an einem Gasthause der Pfalz.

210 Man soll die Gäste ehren.

211 Solche Gäste liebe ich, die ehrbar diskuriren, essen, trinken, bezahlen mich und freundlich fortspazieren. - Hertz, 52.

Spruch an einem schwäbischen Gasthause.

212 Vel Gäst makt en leddig Nest. - Plattdütscher Husfründ, II, 46.

213 Wenn der Gast den Wirth verdrängt, dann hat die Ordnung (Wirthschaft) umgeschwenkt.

214 Wer viel Gäste will han, der muss viel kochen lan.

*215 Einen z' Gast haben.

Bei Kastelruth (Kreis Bozen, Tirol) für: Einen necken oder ihm feindlich begegnen. (Westermann, 25, 619.)

*216 Er bewirthet seinen Gast mit Schneckenhörnern.

Wurde von einem knauserigen Gastfreunde gesagt.

*217 Er lässt sich gern zu Gaste bitten, in seinem Hause aber isst er lieber allein.

Böhm.: Chvale cizi vecere otvirej take sam dvere. (Celakovsky, 58.)


Gastbett.

* Er kann sich ins Gastbett legen. (Köthen.)

Von einem geschäftlich unbrauchbaren Menschen.


Gastmahl.

*6 Es ist ein Gastmahl, bei dem man Gänsewein trinkt.

Lat.: Prandium cardinum. (Philippi, II, 106.)


Gastwirth.

2 Ein Gastwirth hört auf jeden Namen. - Altmann VI, 402.


Gatt.

5 Dat sall mi ins nee dohn, ut wat vör'n Gatt dat wol utlöppt, sä de Dern, do pissde se dör de Gemse. - Kern, 188.

Es soll mich Wunder nehmen, zu was für einem Loche das wol ausläuft, sagte die Dirne, und pisste durch das Milchsieb.


Gattin.

2 Wer eine schlimme Gattin bringt ins Haus, dem gehen nie die Mühsal aus.

It.: Chi mal si marita, non esce mai di fatica. (Giani, 1007.)

3 Wer keine brave Gattin fand, hat für sein Glück nur Eine Hand. - Devisenbuch, 238.


Gattungswein.

* Es ist ein Gattungswein. (Rheinpfalz.)

Ein ganz gewöhnlicher Wein. Allgemein: Nichts Besonderes.


Gaudieb.

* Gaudeiw dau wat; freten un supen kostet wat. (Hannover.)


Gaukelkappe.

* Er setzt ein Gauckelkappen auff vnd sihet herauss wie ein spinn' auss einer lägel. - Franck, Weltbuch, CXXXIb.


Gaukelmann.

*2 Einen wie einen Kockelmann halten. - Theatr. Diabolorum, 239b.

"D. i. auffs allerschimpflichste vnd verächtlichste."


Gaukler.

2 Ein Gaukler spielt nicht zu seinem Vergnügen.


[Spaltenumbruch]
Gaul.

104 A Gaul, ders (das) schlage gewohnt ist, thut nimmer anders.

105 Am Gaul kauft man die Füsse. - Auerbach, Neues Leben, I, 223.

106 Auf einem geborgten Gaule sitzt man nicht lange. - Schlechta, 308.

107 Auf einen räudigen Gaul gehört ein schäbiger Sattel. - Altmann VI, 393.

108 Der Gaul ist gar nicht faul, er schlägt mit dem Hufe und beisst mit dem Maul. - Schuller, 31.

109 Der Gaul ist oft klüger als sein Reiter.

Als der Junker, sagen die Russen. (Altmann VI, 483.)

110 Ein alter Gaul wiehert auch, wenn er (frischen) Hafer sieht.

Auch russisch bei Altmann VI, 413.

111 Ein blinder Gaul findet die Krippe auch.

Auch russisch bei Altmann VI, 412.

112 Ein Gaul, der zu faul, den Hafersack zu tragen, muss nicht über Hunger klagen.

Die Russen: Wenn der Gaul zu stolz ist, den eigenen Gerstensack zu tragen, dann geschieht's ihm recht, dass er verhungert. (Altmann VI, 443.)

113 Ein Gaul, der zum Pflug geboren ist, kommt nicht zum Sattel.

114 Ema Gaul und ema Ma' stoht a Furz wohl a'; aber ema Weib und ema Kuah stoht a Furz nit zua. - Schaltjahr, III, 615.

115 Es ist besser, seinen gaul an einen frembden als an seinen eigenen zaun binden. - Henisch, 322, 8.

116 Gaul als Gurr, Bub als Hur. - Trutz Simpl., 135.

117 Gleichviel, wie der Gaul heisst, wenn er nur gut zieht.

118 Hilft nix, mein Gaul ist blind, sagte der Bauer, als ihn der Gensdarm andonnerte, dass man abends eine Laterne am Wagen führen müsse.

119 Jeder muss mit den Gäulen zu Hofe ziehen, die er hat.

120 Mein Gaul ist was werth, er sieht in der Nacht so viel wie am Tage, sagte der Mann mit dem blinden Pferd. - Wirth, I, 60.

121 Schenk' ihm einen Gaul, er ist zum Reiten zu faul.

122 Was helfen die Gäule, wenn der Hafer fehlt! - Storch, Freiknecht, II, 266.

123 Wenn a Gaul vo selber lauft, muss mer 'n net treibe. (Schwaben.)

Lat.: Equos voluntarios non nimium urgendos.

124 Wenn der Gaul auch ein Hufeisen findet, er hebt es nicht auf. - Altmann VI, 425.

125 Wenn man den Gaul auf den Markt bringen will, so hinkt er.

Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 482.

126 Wer sich zum Gaul macht, den will jeder reiten.

127 Zehn Gäule bringen mich nicht dazu, aber elf, wie die Moni aus der Mühle zum Tanz. - Auerbach, Dorfgeschichten, III, 321.

Die Moni wurde auf ihre mit obigen Worten ausgesprochene Weigerung von ihren Freunden in einem mit elf Pferden bespannten Schlitten abgeholt.

*128 Da ging erst der Gaul. - Aventin, Cla.

Nachdem dies alles geschehen war, kam die Sache erst in Gang.

*129 Ein Gaul mit silbernen Hufeisen beschlagen. - Callenbach, 29.

*130 Er liest seim Gaul z'viel aus 'm Haberma vor. - Michel, 264.

Haberma ist der Verfasser eines Gebetbuchs. Er betet andächtig zu Tisch, lässt aber nicht viel Speise auftragen und vorsetzen.

*131 Uf da haichsta Gaul sitza. - Michel, 279.

Etwas aufs Aeusserste treiben.


Gebacken.

* Da hast du's, wie's gebacken und gebraten ist.

D. i. in aller Vollständigkeit und Vollkommenheit.


Gebären.

4 Wer gebären will, muss erst schwanger sein.


[Spaltenumbruch] 204 Einen solchen Gast muss man mit der Hand willkommen heissen.

In der Niederlausitz und Mark beim Eintritt eines seltenen und angenehmen Gastes.

205 Etliche geste, alsbald sie gessen, so gedenken sie darnach nicht mehr, wer sie geladen hat.Wachter.

206 Ferne Gäste kommen spät.

207 Gäste, die Ungelegenheiten anrichten, muss man zur Hinterthür hinausstossen.

Wird mit Bezug auf belästigende Blähungen angewandt. (Harssdörffer, 578.)

208 Gäste mit milder Hand sehen die Diener gern.

209 Lieber Gast, komm geschwind herein, hast du Geld, so hab' ich guten Wein; hast du keins, so kannst du drüben einkehren, dort ist ein Brunnen mit zwei Röhren.Hertz, 52.

Spruch an einem Gasthause der Pfalz.

210 Man soll die Gäste ehren.

211 Solche Gäste liebe ich, die ehrbar diskuriren, essen, trinken, bezahlen mich und freundlich fortspazieren.Hertz, 52.

Spruch an einem schwäbischen Gasthause.

212 Vel Gäst makt en leddig Nest.Plattdütscher Husfründ, II, 46.

213 Wenn der Gast den Wirth verdrängt, dann hat die Ordnung (Wirthschaft) umgeschwenkt.

214 Wer viel Gäste will han, der muss viel kochen lan.

*215 Einen z' Gast haben.

Bei Kastelruth (Kreis Bozen, Tirol) für: Einen necken oder ihm feindlich begegnen. (Westermann, 25, 619.)

*216 Er bewirthet seinen Gast mit Schneckenhörnern.

Wurde von einem knauserigen Gastfreunde gesagt.

*217 Er lässt sich gern zu Gaste bitten, in seinem Hause aber isst er lieber allein.

Böhm.: Chvále cizí večeře otvírej také sám dvéře. (Čelakovský, 58.)


Gastbett.

* Er kann sich ins Gastbett legen. (Köthen.)

Von einem geschäftlich unbrauchbaren Menschen.


Gastmahl.

*6 Es ist ein Gastmahl, bei dem man Gänsewein trinkt.

Lat.: Prandium cardinum. (Philippi, II, 106.)


Gastwirth.

2 Ein Gastwirth hört auf jeden Namen.Altmann VI, 402.


Gatt.

5 Dat sall mi ins nee dohn, ut wat vör'n Gatt dat wol utlöppt, sä de Dern, do pissde se dör de Gemse.Kern, 188.

Es soll mich Wunder nehmen, zu was für einem Loche das wol ausläuft, sagte die Dirne, und pisste durch das Milchsieb.


Gattin.

2 Wer eine schlimme Gattin bringt ins Haus, dem gehen nie die Mühsal aus.

It.: Chi mal si marita, non esce mai di fatica. (Giani, 1007.)

3 Wer keine brave Gattin fand, hat für sein Glück nur Eine Hand.Devisenbuch, 238.


Gattungswein.

* Es ist ein Gattungswein. (Rheinpfalz.)

Ein ganz gewöhnlicher Wein. Allgemein: Nichts Besonderes.


Gaudieb.

* Gaudeiw dau wat; freten un supen kostet wat. (Hannover.)


Gaukelkappe.

* Er setzt ein Gauckelkappen auff vnd sihet herauss wie ein spinn' auss einer lägel.Franck, Weltbuch, CXXXIb.


Gaukelmann.

*2 Einen wie einen Kockelmann halten.Theatr. Diabolorum, 239b.

„D. i. auffs allerschimpflichste vnd verächtlichste.“


Gaukler.

2 Ein Gaukler spielt nicht zu seinem Vergnügen.


[Spaltenumbruch]
Gaul.

104 A Gaul, ders (das) schlage gewohnt ist, thut nimmer anders.

105 Am Gaul kauft man die Füsse.Auerbach, Neues Leben, I, 223.

106 Auf einem geborgten Gaule sitzt man nicht lange.Schlechta, 308.

107 Auf einen räudigen Gaul gehört ein schäbiger Sattel.Altmann VI, 393.

108 Der Gaul ist gar nicht faul, er schlägt mit dem Hufe und beisst mit dem Maul.Schuller, 31.

109 Der Gaul ist oft klüger als sein Reiter.

Als der Junker, sagen die Russen. (Altmann VI, 483.)

110 Ein alter Gaul wiehert auch, wenn er (frischen) Hafer sieht.

Auch russisch bei Altmann VI, 413.

111 Ein blinder Gaul findet die Krippe auch.

Auch russisch bei Altmann VI, 412.

112 Ein Gaul, der zu faul, den Hafersack zu tragen, muss nicht über Hunger klagen.

Die Russen: Wenn der Gaul zu stolz ist, den eigenen Gerstensack zu tragen, dann geschieht's ihm recht, dass er verhungert. (Altmann VI, 443.)

113 Ein Gaul, der zum Pflug geboren ist, kommt nicht zum Sattel.

114 Ema Gaul und ema Ma' stoht a Furz wohl a'; aber ema Weib und ema Kuah stoht a Furz nit zua.Schaltjahr, III, 615.

115 Es ist besser, seinen gaul an einen frembden als an seinen eigenen zaun binden.Henisch, 322, 8.

116 Gaul als Gurr, Bub als Hur.Trutz Simpl., 135.

117 Gleichviel, wie der Gaul heisst, wenn er nur gut zieht.

118 Hilft nix, mein Gaul ist blind, sagte der Bauer, als ihn der Gensdarm andonnerte, dass man abends eine Laterne am Wagen führen müsse.

119 Jeder muss mit den Gäulen zu Hofe ziehen, die er hat.

120 Mein Gaul ist was werth, er sieht in der Nacht so viel wie am Tage, sagte der Mann mit dem blinden Pferd.Wirth, I, 60.

121 Schenk' ihm einen Gaul, er ist zum Reiten zu faul.

122 Was helfen die Gäule, wenn der Hafer fehlt!Storch, Freiknecht, II, 266.

123 Wenn a Gaul vo selber lauft, muss mer 'n net treibe. (Schwaben.)

Lat.: Equos voluntarios non nimium urgendos.

124 Wenn der Gaul auch ein Hufeisen findet, er hebt es nicht auf.Altmann VI, 425.

125 Wenn man den Gaul auf den Markt bringen will, so hinkt er.

Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 482.

126 Wer sich zum Gaul macht, den will jeder reiten.

127 Zehn Gäule bringen mich nicht dazu, aber elf, wie die Moni aus der Mühle zum Tanz.Auerbach, Dorfgeschichten, III, 321.

Die Moni wurde auf ihre mit obigen Worten ausgesprochene Weigerung von ihren Freunden in einem mit elf Pferden bespannten Schlitten abgeholt.

*128 Da ging erst der Gaul.Aventin, Cla.

Nachdem dies alles geschehen war, kam die Sache erst in Gang.

*129 Ein Gaul mit silbernen Hufeisen beschlagen.Callenbach, 29.

*130 Er liest seim Gaul z'viel aus 'm Haberma vor.Michel, 264.

Haberma ist der Verfasser eines Gebetbuchs. Er betet andächtig zu Tisch, lässt aber nicht viel Speise auftragen und vorsetzen.

*131 Uf da haichsta Gaul sitza.Michel, 279.

Etwas aufs Aeusserste treiben.


Gebacken.

* Da hast du's, wie's gebacken und gebraten ist.

D. i. in aller Vollständigkeit und Vollkommenheit.


Gebären.

4 Wer gebären will, muss erst schwanger sein.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0663" n="[651]"/><cb n="1301"/>
204 Einen solchen Gast muss man mit der Hand willkommen heissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Niederlausitz und Mark beim Eintritt eines seltenen und angenehmen Gastes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Etliche geste, alsbald sie gessen, so gedenken sie darnach nicht mehr, wer sie geladen hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">206 Ferne Gäste kommen spät.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">207 Gäste, die Ungelegenheiten anrichten, muss man zur Hinterthür hinausstossen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird mit Bezug auf belästigende Blähungen angewandt. (<hi rendition="#i">Harssdörffer, 578.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">208 Gäste mit milder Hand sehen die Diener gern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Lieber Gast, komm geschwind herein, hast du Geld, so hab' ich guten Wein; hast du keins, so kannst du drüben einkehren, dort ist ein Brunnen mit zwei Röhren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spruch an einem Gasthause der Pfalz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">210 Man soll die Gäste ehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Solche Gäste liebe ich, die ehrbar diskuriren, essen, trinken, bezahlen mich und freundlich fortspazieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spruch an einem schwäbischen Gasthause.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Vel Gäst makt en leddig Nest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, II, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">213 Wenn der Gast den Wirth verdrängt, dann hat die Ordnung (Wirthschaft) umgeschwenkt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">214 Wer viel Gäste will han, der muss viel kochen lan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*215 Einen z' Gast haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Kastelruth (Kreis Bozen, Tirol) für: Einen necken oder ihm feindlich begegnen. (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 619.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*216 Er bewirthet seinen Gast mit Schneckenhörnern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wurde von einem knauserigen Gastfreunde gesagt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*217 Er lässt sich gern zu Gaste bitten, in seinem Hause aber isst er lieber allein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chvále cizí ve&#x010D;e&#x0159;e otvírej také sám dvé&#x0159;e. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 58.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gastbett.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er kann sich ins Gastbett legen.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem geschäftlich unbrauchbaren Menschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gastmahl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Es ist ein Gastmahl, bei dem man Gänsewein trinkt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Prandium cardinum. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 106.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gastwirth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ein Gastwirth hört auf jeden Namen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 402.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gatt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Dat sall mi ins nee dohn, ut wat vör'n Gatt dat wol utlöppt, sä de Dern, do pissde se dör de Gemse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es soll mich Wunder nehmen, zu was für einem Loche das wol ausläuft, sagte die Dirne, und pisste durch das Milchsieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gattin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer eine schlimme Gattin bringt ins Haus, dem gehen nie die Mühsal aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi mal si marita, non esce mai di fatica. (<hi rendition="#i">Giani, 1007.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer keine brave Gattin fand, hat für sein Glück nur Eine Hand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 238.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gattungswein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ein Gattungswein.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein ganz gewöhnlicher Wein. Allgemein: Nichts Besonderes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gaudieb.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Gaudeiw dau wat; freten un supen kostet wat.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gaukelkappe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er setzt ein Gauckelkappen auff vnd sihet herauss wie ein spinn' auss einer lägel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Weltbuch, CXXXI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gaukelmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Einen wie einen Kockelmann halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 239<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;D. i. auffs allerschimpflichste vnd verächtlichste.&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gaukler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ein Gaukler spielt nicht zu seinem Vergnügen.</hi> </p><lb/>
          <cb n="1302"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gaul.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 A Gaul, ders (das) schlage gewohnt ist, thut nimmer anders.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">105 Am Gaul kauft man die Füsse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Auerbach, Neues Leben, I, 223.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Auf einem geborgten Gaule sitzt man nicht lange.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 308.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Auf einen räudigen Gaul gehört ein schäbiger Sattel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 393.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Der Gaul ist gar nicht faul, er schlägt mit dem Hufe und beisst mit dem Maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">109 Der Gaul ist oft klüger als sein Reiter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Als der Junker, sagen die Russen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 483.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 Ein alter Gaul wiehert auch, wenn er (frischen) Hafer sieht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch bei <hi rendition="#i">Altmann VI, 413.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">111 Ein blinder Gaul findet die Krippe auch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch bei <hi rendition="#i">Altmann VI, 412.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 Ein Gaul, der zu faul, den Hafersack zu tragen, muss nicht über Hunger klagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wenn der Gaul zu stolz ist, den eigenen Gerstensack zu tragen, dann geschieht's ihm recht, dass er verhungert. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 443.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">113 Ein Gaul, der zum Pflug geboren ist, kommt nicht zum Sattel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Ema Gaul und ema Ma' stoht a Furz wohl a'; aber ema Weib und ema Kuah stoht a Furz nit zua.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 615.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Es ist besser, seinen gaul an einen frembden als an seinen eigenen zaun binden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 322, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Gaul als Gurr, Bub als Hur.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Trutz Simpl., 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Gleichviel, wie der Gaul heisst, wenn er nur gut zieht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">118 Hilft nix, mein Gaul ist blind, sagte der Bauer, als ihn der Gensdarm andonnerte, dass man abends eine Laterne am Wagen führen müsse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">119 Jeder muss mit den Gäulen zu Hofe ziehen, die er hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Mein Gaul ist was werth, er sieht in der Nacht so viel wie am Tage, sagte der Mann mit dem blinden Pferd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">121 Schenk' ihm einen Gaul, er ist zum Reiten zu faul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Was helfen die Gäule, wenn der Hafer fehlt!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, II, 266.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Wenn a Gaul vo selber lauft, muss mer 'n net treibe.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Equos voluntarios non nimium urgendos.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Wenn der Gaul auch ein Hufeisen findet, er hebt es nicht auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 425.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">125 Wenn man den Gaul auf den Markt bringen will, so hinkt er.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich die Russen bei <hi rendition="#i">Altmann VI, 482.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Wer sich zum Gaul macht, den will jeder reiten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Zehn Gäule bringen mich nicht dazu, aber elf, wie die Moni aus der Mühle zum Tanz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Auerbach, Dorfgeschichten, III, 321.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Moni wurde auf ihre mit obigen Worten ausgesprochene Weigerung von ihren Freunden in einem mit elf Pferden bespannten Schlitten abgeholt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Da ging erst der Gaul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Cla.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nachdem dies alles geschehen war, kam die Sache erst in Gang.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 Ein Gaul mit silbernen Hufeisen beschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Callenbach, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 Er liest seim Gaul z'viel aus 'm Haberma vor.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 264.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Haberma ist der Verfasser eines Gebetbuchs. Er betet andächtig zu Tisch, lässt aber nicht viel Speise auftragen und vorsetzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Uf da haichsta Gaul sitza.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 279.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas aufs Aeusserste treiben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gebacken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Da hast du's, wie's gebacken und gebraten ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. in aller Vollständigkeit und Vollkommenheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gebären.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer gebären will, muss erst schwanger sein.</hi> </p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[651]/0663] 204 Einen solchen Gast muss man mit der Hand willkommen heissen. In der Niederlausitz und Mark beim Eintritt eines seltenen und angenehmen Gastes. 205 Etliche geste, alsbald sie gessen, so gedenken sie darnach nicht mehr, wer sie geladen hat. – Wachter. 206 Ferne Gäste kommen spät. 207 Gäste, die Ungelegenheiten anrichten, muss man zur Hinterthür hinausstossen. Wird mit Bezug auf belästigende Blähungen angewandt. (Harssdörffer, 578.) 208 Gäste mit milder Hand sehen die Diener gern. 209 Lieber Gast, komm geschwind herein, hast du Geld, so hab' ich guten Wein; hast du keins, so kannst du drüben einkehren, dort ist ein Brunnen mit zwei Röhren. – Hertz, 52. Spruch an einem Gasthause der Pfalz. 210 Man soll die Gäste ehren. 211 Solche Gäste liebe ich, die ehrbar diskuriren, essen, trinken, bezahlen mich und freundlich fortspazieren. – Hertz, 52. Spruch an einem schwäbischen Gasthause. 212 Vel Gäst makt en leddig Nest. – Plattdütscher Husfründ, II, 46. 213 Wenn der Gast den Wirth verdrängt, dann hat die Ordnung (Wirthschaft) umgeschwenkt. 214 Wer viel Gäste will han, der muss viel kochen lan. *215 Einen z' Gast haben. Bei Kastelruth (Kreis Bozen, Tirol) für: Einen necken oder ihm feindlich begegnen. (Westermann, 25, 619.) *216 Er bewirthet seinen Gast mit Schneckenhörnern. Wurde von einem knauserigen Gastfreunde gesagt. *217 Er lässt sich gern zu Gaste bitten, in seinem Hause aber isst er lieber allein. Böhm.: Chvále cizí večeře otvírej také sám dvéře. (Čelakovský, 58.) Gastbett. * Er kann sich ins Gastbett legen. (Köthen.) Von einem geschäftlich unbrauchbaren Menschen. Gastmahl. *6 Es ist ein Gastmahl, bei dem man Gänsewein trinkt. Lat.: Prandium cardinum. (Philippi, II, 106.) Gastwirth. 2 Ein Gastwirth hört auf jeden Namen. – Altmann VI, 402. Gatt. 5 Dat sall mi ins nee dohn, ut wat vör'n Gatt dat wol utlöppt, sä de Dern, do pissde se dör de Gemse. – Kern, 188. Es soll mich Wunder nehmen, zu was für einem Loche das wol ausläuft, sagte die Dirne, und pisste durch das Milchsieb. Gattin. 2 Wer eine schlimme Gattin bringt ins Haus, dem gehen nie die Mühsal aus. It.: Chi mal si marita, non esce mai di fatica. (Giani, 1007.) 3 Wer keine brave Gattin fand, hat für sein Glück nur Eine Hand. – Devisenbuch, 238. Gattungswein. * Es ist ein Gattungswein. (Rheinpfalz.) Ein ganz gewöhnlicher Wein. Allgemein: Nichts Besonderes. Gaudieb. * Gaudeiw dau wat; freten un supen kostet wat. (Hannover.) Gaukelkappe. * Er setzt ein Gauckelkappen auff vnd sihet herauss wie ein spinn' auss einer lägel. – Franck, Weltbuch, CXXXIb. Gaukelmann. *2 Einen wie einen Kockelmann halten. – Theatr. Diabolorum, 239b. „D. i. auffs allerschimpflichste vnd verächtlichste.“ Gaukler. 2 Ein Gaukler spielt nicht zu seinem Vergnügen. Gaul. 104 A Gaul, ders (das) schlage gewohnt ist, thut nimmer anders. 105 Am Gaul kauft man die Füsse. – Auerbach, Neues Leben, I, 223. 106 Auf einem geborgten Gaule sitzt man nicht lange. – Schlechta, 308. 107 Auf einen räudigen Gaul gehört ein schäbiger Sattel. – Altmann VI, 393. 108 Der Gaul ist gar nicht faul, er schlägt mit dem Hufe und beisst mit dem Maul. – Schuller, 31. 109 Der Gaul ist oft klüger als sein Reiter. Als der Junker, sagen die Russen. (Altmann VI, 483.) 110 Ein alter Gaul wiehert auch, wenn er (frischen) Hafer sieht. Auch russisch bei Altmann VI, 413. 111 Ein blinder Gaul findet die Krippe auch. Auch russisch bei Altmann VI, 412. 112 Ein Gaul, der zu faul, den Hafersack zu tragen, muss nicht über Hunger klagen. Die Russen: Wenn der Gaul zu stolz ist, den eigenen Gerstensack zu tragen, dann geschieht's ihm recht, dass er verhungert. (Altmann VI, 443.) 113 Ein Gaul, der zum Pflug geboren ist, kommt nicht zum Sattel. 114 Ema Gaul und ema Ma' stoht a Furz wohl a'; aber ema Weib und ema Kuah stoht a Furz nit zua. – Schaltjahr, III, 615. 115 Es ist besser, seinen gaul an einen frembden als an seinen eigenen zaun binden. – Henisch, 322, 8. 116 Gaul als Gurr, Bub als Hur. – Trutz Simpl., 135. 117 Gleichviel, wie der Gaul heisst, wenn er nur gut zieht. 118 Hilft nix, mein Gaul ist blind, sagte der Bauer, als ihn der Gensdarm andonnerte, dass man abends eine Laterne am Wagen führen müsse. 119 Jeder muss mit den Gäulen zu Hofe ziehen, die er hat. 120 Mein Gaul ist was werth, er sieht in der Nacht so viel wie am Tage, sagte der Mann mit dem blinden Pferd. – Wirth, I, 60. 121 Schenk' ihm einen Gaul, er ist zum Reiten zu faul. 122 Was helfen die Gäule, wenn der Hafer fehlt! – Storch, Freiknecht, II, 266. 123 Wenn a Gaul vo selber lauft, muss mer 'n net treibe. (Schwaben.) Lat.: Equos voluntarios non nimium urgendos. 124 Wenn der Gaul auch ein Hufeisen findet, er hebt es nicht auf. – Altmann VI, 425. 125 Wenn man den Gaul auf den Markt bringen will, so hinkt er. Aehnlich die Russen bei Altmann VI, 482. 126 Wer sich zum Gaul macht, den will jeder reiten. 127 Zehn Gäule bringen mich nicht dazu, aber elf, wie die Moni aus der Mühle zum Tanz. – Auerbach, Dorfgeschichten, III, 321. Die Moni wurde auf ihre mit obigen Worten ausgesprochene Weigerung von ihren Freunden in einem mit elf Pferden bespannten Schlitten abgeholt. *128 Da ging erst der Gaul. – Aventin, Cla. Nachdem dies alles geschehen war, kam die Sache erst in Gang. *129 Ein Gaul mit silbernen Hufeisen beschlagen. – Callenbach, 29. *130 Er liest seim Gaul z'viel aus 'm Haberma vor. – Michel, 264. Haberma ist der Verfasser eines Gebetbuchs. Er betet andächtig zu Tisch, lässt aber nicht viel Speise auftragen und vorsetzen. *131 Uf da haichsta Gaul sitza. – Michel, 279. Etwas aufs Aeusserste treiben. Gebacken. * Da hast du's, wie's gebacken und gebraten ist. D. i. in aller Vollständigkeit und Vollkommenheit. Gebären. 4 Wer gebären will, muss erst schwanger sein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/663
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [651]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/663>, abgerufen am 29.04.2024.