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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 32 Geheimnisse von Gewicht sind für Dumme kein Gericht.

It.: I segreti piu importanti non son pasto da ignoranti. (Giani, 1525.)

33 Von Geheimnissen, die man anvertraut, redet man bald überlaut.

It.: Segreto confidato non e piau segreto. (Giani, 1526.)

34 Was nützt mir das Geheimniss, wenn ich es niemand mittheilen soll, sagte das Mädchen, als man von ihr verlangte, dass sie über etwas schweigen solle, weil es ein Geheimniss sei.

35 Weih' niemand ins Geheimniss ein, so lang es soll Geheimniss (verschwiegen) sein.

It.: Quello che tu vuoi segreto, nol dir a nessuno. (Giani, 1527.)

36 Wer ein Geheimniss verräth, hat das Vertrauen geschmäht.

Böhm.: Zradce tajemstvi kazi duveru. (Celakovsky, 80.)

*37 Es ist ein öffentliches Geheimniss.

*38 Seine Geheimnisse dem Feinde anvertrauen.

It.: Confidare i suoi segreti al nemico. (Giani, 1821.)

*39 Sich in die Geheimnisse der heiligen Martha mischen.

Sich um ungelegte Eier bekümmern.

It.: Ingerirsi ne' segreti di Santa Marta. (Giani, 1846.)


G-dur.

Einem das Gehdur beibringen. - Fliegende Blätter, V, 6.

Ihm Beine machen, ihn in Bewegung bringen. Wortspiel mit G-dur.


Gehen.

484 Alles geiht, men kein Forsk. (Sauerland.)

Der Frosch hüpft.

485 As es geht, lauft es. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wird gesagt, wenn einem das Glück lächelt.

486 Da bin i gange vnd ha der Sack to hange; und hed e niemer g'no, so hanget er iez noh. (Luzern.)

487 Daher geiht he un denkt wi Goldsmidts Junge, de dachte ok Mester tau weren. (Braunschweig.)

488 Danach geht's nicht, wenns Herz man gut ist.

In Berlin gebräuchlich, um zu sagen: Darauf kommt's nicht an.

489 Das geht wie geschmiert, sagte Töffel, als er den Oelkrug fallen liess.

490 Dat geit so eben as wenn Gottlieb danzt. (Pommern.)

So eben, d. h. so langsam, ruhig.

491 Dat geit, dat 't stuft (stiebt), sä de Jung, do red he up 'n Katt aver de Plat1. - Kern, 195.

1) Die Herdplatte.

492 Es gehet ihm wie jenem Töpffer, der will einen Weinkrug machen, und wird ein Wasserkrug daraus. - Lauterbeck, CXLIIa.

493 Es geht Alles, wenn man's nur am rechten Zipfel anpackt. - Klix, 23.

494 Es geht als wo die ehrbaren Hunde Hochzeit haben, einer hat den Geschmack, der andere nur den Geruch davon.

In Kuss über alle Küsse wird dies angewandt, um den Gedanken auszudrücken, dass nur einer von einer Anzahl Bewerbern um eine Dame in ihren Besitz kommen werde. (Köhler, 43, 157.)

495 Es geht nun schon, sagte der Barbier, als der Bursche drei Stunden über einen Bart geschoren hatte.

496 Es geht, wie wenn man einen Zapfen zieht. (Schles.)

Von fliessender, strömender Rede, auch vom Durchfall.

497 Es ist ihm gegangen wie Behringern.

D. h. ist gar auf eine listige Weise betrogen worden. (Sprichw.-Allerlei, III, 15, 3.)

498 Es könnte ihm nicht besser gehen, als were vnser Herr Gott sein Ohm. - Henisch, 518, 2.

499 Guet gang, koin Baur ins Fenster. (Ulm.)

500 Man gehe, wie man will, so geht man den Leuten nicht recht.

Die Türken sagen: Gehst du schnell, so sagen die Leute, du willst wettrennen; gehst du langsam, so halten sie dich für einen Bären. (Weigel, 319.)

[Spaltenumbruch] 501 Schnell gegangen, bald ermüdet.

502 So gehts, der eine schneidert, der andere flickt (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4092.

503 So geht's nicht, sagte der Bauer, als er mit dem Wagen im Graben lag.

504 'T geiht ne wieder, söä' de Knecht, menste, ick häw'n Ekbom in 'n Oars. - Schlingmann, 849.

505 Warum geht's denn nun, sagte Pathe Schaf, nu 's Hemde weg ist? (Köthen.)

506 Was nicht gehen will, das muss man tragen. (Kamnitz.) - Klix, 23.

507 Was nicht gehen will, muss gegangen werden. (Köthen.)

508 Wenn's gut geht, ist gut rathen. - Körte, 6715.

509 Wenn's ne geht, do musst's truren (tragen).

Scherzhafte Antwort, wenn jemand sagt, etwas gehe nicht.

510 Wenn's nicht gehen will, dann geht's nicht.

511 Wenn's nicht geht, sowie ich will, dann bin ich zufrieden und schweige still.

512 Wer geht, der seh' sich vor, dass er nicht stolpere (strauchle).

Lat.: Vade certo gradu. (Seneca.) (Philippi, II, 240.)

513 Wer nicht schnell gehen kann, muss trippeln.

Bei Tunnicius (446): De nicht bolde gan kan, de mot draven. (Qui propere ire nequit, cursum captabit honeste.)

514 Wie es einem geht, so schaut er aus.

515 Wie's geht, so steht's.

516 Will's nicht gehen, wie du willst, so lass es gehen, wie es will.

Lat.: Si id fieri, quod vis, non potest, velis id quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 185.)

517 Wo geiht 't? Platt unner ass de Gose. - Schlingmann, 547.

518 Wo man nicht gehen kann, da ist nicht gut springen. - Petri, II, 812.

519 Wohin man geht, da geht die Sorge mit.

Lat.: Et mala sunt vicina bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 140.)

*520 A giht, oss wenn a Schtäcke g'frasse hätte. - Peter, 452.

Sehr steif, hochmüthig.

*521 A giht wei a Ferle. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 446.

Flink.

*522 A giht wei a Fitsch'feil. - Peter, 446.

*523 A giht wei a Lotschtäubrig.

Von einem latschenden, schleppenden Gange. Latschtauben sind solche mit befiederten Füssen.

*524 A git of Schtälza. - Peter, 452.

Schreitet stolz einher.

*525 Da geh' ich auf alle Viere über die Ringstrasse. (Wien.) - Grandjean, Unterhaltungen, I.

Zu ergänzen: Ehe ich das thue.

*526 Das geht aufeinander, wie die Säue zum Thor einlaufen. - Lehmann, 512, 18.

*527 Das geht mir über die braune Butter. - Klix, 23.

*528 Das geht über den kölner Dom.

Lat.: Acesei et Heliconis opera. (Philippi, I, 6.)

*529 Das geht wie gehext. - Gotthelf, Uli, 226.

*530 Das geht wie gepfiffen. - Gotthelf, Bauernsp., 125.

*531 Das geht wie Oel. - Fliegende Blätter 1859, S. 182b.

*532 Das geht wie's Kukukgeschrei. - Klix, 26.

*533 Das geht wie's Wasser. - Wurth, 97.

Gut, glatt, z. B. das Lesen ohne Stocken.

*534 Das muss gehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht. (Franken.)

*535 Dat geit as de Fleig' inner Bottermilk.

*536 Dat geit wie von Schapert's Erker. (Litauen.) - Frischbier, I, 672.

Um starken Durchfall zu bezeichnen.

*537 De geit as wenn hein Plock in'n Hindersten härre. (Hannover.)

*538 Der gehet jhn mit keiner Ader an. - Herberger, Ib, 281.

*539 Er geht ab mit Gestank.

[Spaltenumbruch] 32 Geheimnisse von Gewicht sind für Dumme kein Gericht.

It.: I segreti più importanti non son pasto da ignoranti. (Giani, 1525.)

33 Von Geheimnissen, die man anvertraut, redet man bald überlaut.

It.: Segreto confidato non è piû segreto. (Giani, 1526.)

34 Was nützt mir das Geheimniss, wenn ich es niemand mittheilen soll, sagte das Mädchen, als man von ihr verlangte, dass sie über etwas schweigen solle, weil es ein Geheimniss sei.

35 Weih' niemand ins Geheimniss ein, so lang es soll Geheimniss (verschwiegen) sein.

It.: Quello che tu vuoi segreto, nol dir a nessuno. (Giani, 1527.)

36 Wer ein Geheimniss verräth, hat das Vertrauen geschmäht.

Böhm.: Zrádce tajemství kazí důvĕru. (Čelakovský, 80.)

*37 Es ist ein öffentliches Geheimniss.

*38 Seine Geheimnisse dem Feinde anvertrauen.

It.: Confidare i suoi segreti al nemico. (Giani, 1821.)

*39 Sich in die Geheimnisse der heiligen Martha mischen.

Sich um ungelegte Eier bekümmern.

It.: Ingerirsi ne' segreti di Santa Marta. (Giani, 1846.)


G-dur.

Einem das Gehdur beibringen.Fliegende Blätter, V, 6.

Ihm Beine machen, ihn in Bewegung bringen. Wortspiel mit G-dur.


Gehen.

484 Alles geiht, men kein Forsk. (Sauerland.)

Der Frosch hüpft.

485 As es geht, lauft es. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wird gesagt, wenn einem das Glück lächelt.

486 Da bin i gange vnd ha der Sack to hange; und hed e niemer g'no, so hanget er iez noh. (Luzern.)

487 Daher geiht he un denkt wi Goldsmidts Junge, de dachte ôk Mester tau wêren. (Braunschweig.)

488 Danach geht's nicht, wenns Herz man gut ist.

In Berlin gebräuchlich, um zu sagen: Darauf kommt's nicht an.

489 Das geht wie geschmiert, sagte Töffel, als er den Oelkrug fallen liess.

490 Dat geit so eben as wenn Gottlieb danzt. (Pommern.)

So eben, d. h. so langsam, ruhig.

491 Dat geit, dat 't stuft (stiebt), sä de Jung, do rêd he up 'n Katt aver de Plât1.Kern, 195.

1) Die Herdplatte.

492 Es gehet ihm wie jenem Töpffer, der will einen Weinkrug machen, und wird ein Wasserkrug daraus.Lauterbeck, CXLIIa.

493 Es geht Alles, wenn man's nur am rechten Zipfel anpackt.Klix, 23.

494 Es geht als wo die ehrbaren Hunde Hochzeit haben, einer hat den Geschmack, der andere nur den Geruch davon.

In Kuss über alle Küsse wird dies angewandt, um den Gedanken auszudrücken, dass nur einer von einer Anzahl Bewerbern um eine Dame in ihren Besitz kommen werde. (Köhler, 43, 157.)

495 Es geht nun schon, sagte der Barbier, als der Bursche drei Stunden über einen Bart geschoren hatte.

496 Es geht, wie wenn man einen Zapfen zieht. (Schles.)

Von fliessender, strömender Rede, auch vom Durchfall.

497 Es ist ihm gegangen wie Behringern.

D. h. ist gar auf eine listige Weise betrogen worden. (Sprichw.-Allerlei, III, 15, 3.)

498 Es könnte ihm nicht besser gehen, als were vnser Herr Gott sein Ohm.Henisch, 518, 2.

499 Guet gang, koin Baur ins Fenster. (Ulm.)

500 Man gehe, wie man will, so geht man den Leuten nicht recht.

Die Türken sagen: Gehst du schnell, so sagen die Leute, du willst wettrennen; gehst du langsam, so halten sie dich für einen Bären. (Weigel, 319.)

[Spaltenumbruch] 501 Schnell gegangen, bald ermüdet.

502 So gehts, der eine schneidert, der andere flickt (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4092.

503 So geht's nicht, sagte der Bauer, als er mit dem Wagen im Graben lag.

504 'T geiht ne wieder, söä' de Knecht, mênste, ick häw'n Ekbom in 'n Oars.Schlingmann, 849.

505 Warum geht's denn nun, sagte Pathe Schaf, nu 's Hemde weg ist? (Köthen.)

506 Was nicht gehen will, das muss man tragen. (Kamnitz.) – Klix, 23.

507 Was nicht gehen will, muss gegangen werden. (Köthen.)

508 Wenn's gut geht, ist gut rathen.Körte, 6715.

509 Wenn's ne geht, do musst's truren (tragen).

Scherzhafte Antwort, wenn jemand sagt, etwas gehe nicht.

510 Wenn's nicht gehen will, dann geht's nicht.

511 Wenn's nicht geht, sowie ich will, dann bin ich zufrieden und schweige still.

512 Wer geht, der seh' sich vor, dass er nicht stolpere (strauchle).

Lat.: Vade certo gradu. (Seneca.) (Philippi, II, 240.)

513 Wer nicht schnell gehen kann, muss trippeln.

Bei Tunnicius (446): De nicht bolde gân kan, de mot draven. (Qui propere ire nequit, cursum captabit honeste.)

514 Wie es einem geht, so schaut er aus.

515 Wie's geht, so steht's.

516 Will's nicht gehen, wie du willst, so lass es gehen, wie es will.

Lat.: Si id fieri, quod vis, non potest, velis id quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 185.)

517 Wo geiht 't? Platt unner ass de Gose.Schlingmann, 547.

518 Wo man nicht gehen kann, da ist nicht gut springen.Petri, II, 812.

519 Wohin man geht, da geht die Sorge mit.

Lat.: Et mala sunt vicina bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 140.)

*520 A giht, oss wenn a Schtäcke g'frasse hätte.Peter, 452.

Sehr steif, hochmüthig.

*521 A giht wî a Ferle. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 446.

Flink.

*522 A giht wî a Fitsch'feil.Peter, 446.

*523 A giht wî a Lôtschtäubrig.

Von einem latschenden, schleppenden Gange. Latschtauben sind solche mit befiederten Füssen.

*524 A git of Schtälza.Peter, 452.

Schreitet stolz einher.

*525 Da geh' ich auf alle Viere über die Ringstrasse. (Wien.) – Grandjean, Unterhaltungen, I.

Zu ergänzen: Ehe ich das thue.

*526 Das geht aufeinander, wie die Säue zum Thor einlaufen.Lehmann, 512, 18.

*527 Das geht mir über die braune Butter.Klix, 23.

*528 Das geht über den kölner Dom.

Lat.: Acesei et Heliconis opera. (Philippi, I, 6.)

*529 Das geht wie gehext.Gotthelf, Uli, 226.

*530 Das geht wie gepfiffen.Gotthelf, Bauernsp., 125.

*531 Das geht wie Oel.Fliegende Blätter 1859, S. 182b.

*532 Das geht wie's Kukukgeschrei.Klix, 26.

*533 Das geht wie's Wasser.Wurth, 97.

Gut, glatt, z. B. das Lesen ohne Stocken.

*534 Das muss gehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht. (Franken.)

*535 Dat geit as de Fleig' inner Bottermilk.

*536 Dat geit wie von Schapert's Erker. (Litauen.) – Frischbier, I, 672.

Um starken Durchfall zu bezeichnen.

*537 De geit as wenn hein Plock in'n Hindersten härre. (Hannover.)

*538 Der gehet jhn mit keiner Ader an.Herberger, Ib, 281.

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[[657]/0669] 32 Geheimnisse von Gewicht sind für Dumme kein Gericht. It.: I segreti più importanti non son pasto da ignoranti. (Giani, 1525.) 33 Von Geheimnissen, die man anvertraut, redet man bald überlaut. It.: Segreto confidato non è piû segreto. (Giani, 1526.) 34 Was nützt mir das Geheimniss, wenn ich es niemand mittheilen soll, sagte das Mädchen, als man von ihr verlangte, dass sie über etwas schweigen solle, weil es ein Geheimniss sei. 35 Weih' niemand ins Geheimniss ein, so lang es soll Geheimniss (verschwiegen) sein. It.: Quello che tu vuoi segreto, nol dir a nessuno. (Giani, 1527.) 36 Wer ein Geheimniss verräth, hat das Vertrauen geschmäht. Böhm.: Zrádce tajemství kazí důvĕru. (Čelakovský, 80.) *37 Es ist ein öffentliches Geheimniss. *38 Seine Geheimnisse dem Feinde anvertrauen. It.: Confidare i suoi segreti al nemico. (Giani, 1821.) *39 Sich in die Geheimnisse der heiligen Martha mischen. Sich um ungelegte Eier bekümmern. It.: Ingerirsi ne' segreti di Santa Marta. (Giani, 1846.) G-dur. Einem das Gehdur beibringen. – Fliegende Blätter, V, 6. Ihm Beine machen, ihn in Bewegung bringen. Wortspiel mit G-dur. Gehen. 484 Alles geiht, men kein Forsk. (Sauerland.) Der Frosch hüpft. 485 As es geht, lauft es. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Wird gesagt, wenn einem das Glück lächelt. 486 Da bin i gange vnd ha der Sack to hange; und hed e niemer g'no, so hanget er iez noh. (Luzern.) 487 Daher geiht he un denkt wi Goldsmidts Junge, de dachte ôk Mester tau wêren. (Braunschweig.) 488 Danach geht's nicht, wenns Herz man gut ist. In Berlin gebräuchlich, um zu sagen: Darauf kommt's nicht an. 489 Das geht wie geschmiert, sagte Töffel, als er den Oelkrug fallen liess. 490 Dat geit so eben as wenn Gottlieb danzt. (Pommern.) So eben, d. h. so langsam, ruhig. 491 Dat geit, dat 't stuft (stiebt), sä de Jung, do rêd he up 'n Katt aver de Plât1. – Kern, 195. 1) Die Herdplatte. 492 Es gehet ihm wie jenem Töpffer, der will einen Weinkrug machen, und wird ein Wasserkrug daraus. – Lauterbeck, CXLIIa. 493 Es geht Alles, wenn man's nur am rechten Zipfel anpackt. – Klix, 23. 494 Es geht als wo die ehrbaren Hunde Hochzeit haben, einer hat den Geschmack, der andere nur den Geruch davon. In Kuss über alle Küsse wird dies angewandt, um den Gedanken auszudrücken, dass nur einer von einer Anzahl Bewerbern um eine Dame in ihren Besitz kommen werde. (Köhler, 43, 157.) 495 Es geht nun schon, sagte der Barbier, als der Bursche drei Stunden über einen Bart geschoren hatte. 496 Es geht, wie wenn man einen Zapfen zieht. (Schles.) Von fliessender, strömender Rede, auch vom Durchfall. 497 Es ist ihm gegangen wie Behringern. D. h. ist gar auf eine listige Weise betrogen worden. (Sprichw.-Allerlei, III, 15, 3.) 498 Es könnte ihm nicht besser gehen, als were vnser Herr Gott sein Ohm. – Henisch, 518, 2. 499 Guet gang, koin Baur ins Fenster. (Ulm.) 500 Man gehe, wie man will, so geht man den Leuten nicht recht. Die Türken sagen: Gehst du schnell, so sagen die Leute, du willst wettrennen; gehst du langsam, so halten sie dich für einen Bären. (Weigel, 319.) 501 Schnell gegangen, bald ermüdet. 502 So gehts, der eine schneidert, der andere flickt (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4092. 503 So geht's nicht, sagte der Bauer, als er mit dem Wagen im Graben lag. 504 'T geiht ne wieder, söä' de Knecht, mênste, ick häw'n Ekbom in 'n Oars. – Schlingmann, 849. 505 Warum geht's denn nun, sagte Pathe Schaf, nu 's Hemde weg ist? (Köthen.) 506 Was nicht gehen will, das muss man tragen. (Kamnitz.) – Klix, 23. 507 Was nicht gehen will, muss gegangen werden. (Köthen.) 508 Wenn's gut geht, ist gut rathen. – Körte, 6715. 509 Wenn's ne geht, do musst's truren (tragen). Scherzhafte Antwort, wenn jemand sagt, etwas gehe nicht. 510 Wenn's nicht gehen will, dann geht's nicht. 511 Wenn's nicht geht, sowie ich will, dann bin ich zufrieden und schweige still. 512 Wer geht, der seh' sich vor, dass er nicht stolpere (strauchle). Lat.: Vade certo gradu. (Seneca.) (Philippi, II, 240.) 513 Wer nicht schnell gehen kann, muss trippeln. Bei Tunnicius (446): De nicht bolde gân kan, de mot draven. (Qui propere ire nequit, cursum captabit honeste.) 514 Wie es einem geht, so schaut er aus. 515 Wie's geht, so steht's. 516 Will's nicht gehen, wie du willst, so lass es gehen, wie es will. Lat.: Si id fieri, quod vis, non potest, velis id quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 185.) 517 Wo geiht 't? Platt unner ass de Gose. – Schlingmann, 547. 518 Wo man nicht gehen kann, da ist nicht gut springen. – Petri, II, 812. 519 Wohin man geht, da geht die Sorge mit. Lat.: Et mala sunt vicina bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 140.) *520 A giht, oss wenn a Schtäcke g'frasse hätte. – Peter, 452. Sehr steif, hochmüthig. *521 A giht wî a Ferle. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 446. Flink. *522 A giht wî a Fitsch'feil. – Peter, 446. *523 A giht wî a Lôtschtäubrig. Von einem latschenden, schleppenden Gange. Latschtauben sind solche mit befiederten Füssen. *524 A git of Schtälza. – Peter, 452. Schreitet stolz einher. *525 Da geh' ich auf alle Viere über die Ringstrasse. (Wien.) – Grandjean, Unterhaltungen, I. Zu ergänzen: Ehe ich das thue. *526 Das geht aufeinander, wie die Säue zum Thor einlaufen. – Lehmann, 512, 18. *527 Das geht mir über die braune Butter. – Klix, 23. *528 Das geht über den kölner Dom. Lat.: Acesei et Heliconis opera. (Philippi, I, 6.) *529 Das geht wie gehext. – Gotthelf, Uli, 226. *530 Das geht wie gepfiffen. – Gotthelf, Bauernsp., 125. *531 Das geht wie Oel. – Fliegende Blätter 1859, S. 182b. *532 Das geht wie's Kukukgeschrei. – Klix, 26. *533 Das geht wie's Wasser. – Wurth, 97. Gut, glatt, z. B. das Lesen ohne Stocken. *534 Das muss gehen, und wenn der Teufel auf Stelzen geht. (Franken.) *535 Dat geit as de Fleig' inner Bottermilk. *536 Dat geit wie von Schapert's Erker. (Litauen.) – Frischbier, I, 672. Um starken Durchfall zu bezeichnen. *537 De geit as wenn hein Plock in'n Hindersten härre. (Hannover.) *538 Der gehet jhn mit keiner Ader an. – Herberger, Ib, 281. *539 Er geht ab mit Gestank.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [657]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/669>, abgerufen am 28.04.2024.