Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Geschwollener.

* Er macht einen Geschwollenen. (Oberösterr.)

Er spielt den Aufgeblasenen.


Geschworener.

Die Geschworenen irren sich eher als die Geborenen.

Das Zeugniss der Natur ist zuverlässiger als das vereideter Personen.


Gesell.

73 Alte Gesellen und alte Jungfern werden vor der hellen zigen hütten und federwisch verkauffen. - Monatsblätter, VI, 184.

74 Ein feiner Gesell scheuet böse Sitte.

Bei Tunnicius (258): Ein hovisch geselle schuwet quode sede. (Castus adolescens cacoethes vitat iniquum.)

75 Ein höflicher Geselle spricht nicht unhöflich.

76 Es nützt den Gesellen wenig, dass der Meister reich ist.

77 Ja, wenn ich das meinen Gesellen an die Kammerthür schreiben könnte, sagte der Meister, als er im Thiergarten an einer Vogelbude las: Er frisst nicht.

78 Mit einem guden Gesellen geht man zum Teufel in die Höllen.

"Mancher geht desto lieber in Todt, wenn er der pein ein gesellen hot." (Waldis, II, 55.)

79 Rohe Gesellen - rohe Spiele.

80 Solche Gesellen gehören zu solcher Würde. - Nigrinus, 209.

81 Trau nit allen guten Gesellen, vnd thu nit allzeit, was sie wöllen; sie helffen dir das dein verthun vnd lassen dich leer zum Thor naus guhn. - Keil, 37.

82 Vngewandert gsellen zu nichtsen tügen. - Ayrer, II, 1658, 30.

83 Wer einen guten Gesellen haben will, muss sich einen ziehen.

Holl.: Hij zal nimmer een' goeden knaap hebben, die hem niet opvoedt. (Harrebomee, I, 418b.)

*84 Er ist mit seinen Gesellen durchgekrochen. - Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.

Nämlich der Bäcker; wird von grosslöcherigem Brot gesagt.

*85 Er steht seinem Gesellen bei, wie der Hase dem Hunde.

*86 Es ist ein starker G'söll.

In Kärnten einer der beiden Ochsen vom Paare.

*87 Es ist ein treuer Gesell (Gefährte).


Gesellig.

3 Wer gesellig will sein, der bleibt nicht allein. - Devisenbuch, 210.


Gesellschaft.

69 Gut geselschafft ist nit böss. - Wachter.

70 Gute Gesellschaft ist die beste Wegkürzerin.

71 In Gesellschaft soll man viererlei beachten: den Grössern weichen, die Kleinern vertragen, die Unverständigen bescheiden unterrichten und seinesgleichen mit rechtmässigem Beifall ehren. - Harssdörffer, 1167.

72 Von posser gesellschaft wird der man hauptsiech. - Serapeum, XXIX, 117.

73 Vppig geselschafft nimpt ein haussfrawen, heisst armut, vnd gepirt ein son, heyst gespöt, vnd lest dich zuletzt betlen gehen in deynem alter. - Wachter.

*74 Er hütet sich vor schlechter Gesellschaft, darum bleibt er nicht gern allein.

*75 Er ist von der Schuck'schen Gesellschaft. (Königsberg.)

Wenn jemand auffallend gekleidet oder abgerissen erscheint. Bezieht sich wol auf die 1762 und später in Königsberg gastirende Schauspielergesellschaft von Franz und Karoline Schuck, über welche A. Hagen in seiner Geschichte des Theaters in Preussen (Preuss. Provinzial-Blätter II u. XII, 218.) Genaueres mittheilt. Die Redensart kommt gewöhnlich plattdeutsch vor: Dat öss ock ener von de Schuck'sche Gesellschaft.


[Spaltenumbruch]
Gesetz.

116 All gsatz vnd recht sein drumb geben, dass man möge in friden leben. - Loci comm., 162.

Lat.: Vt pax servetur, legis moderamen habetur. (Loci comm., 162.)

117 Das Gesetz befiehlt, was recht, und verbeut, was schlecht.

118 Das Gesetz erklärt die Spitze vom Schwert.

119 Das Gesetz gleicht dem Wasser, dem Wein und der Milch, die sich am besten in irdenen Gefässen halten. - Löwenheim, 55, 227.

Will sagen: so wird das Gesetz am besten von bescheidenen Menschen bewahrt.

120 Die besten Gesetze sind todt, wenn sie nicht angewandt werden.

Lat.: Vis magna legis, judicem si habeat bonum. (Sailer, Sprüche, 202.)

121 Gäbe es keine Gesetze, so wäre kein Eigenthum sicher.

122 Gesetz ist kein Recht.

123 Gute gesatz vnd gerechtigkeit gelten wenig zu dieser zeit, weil sich viel Richter lassen schmieren mit gelt, vnd nach gunst iudicieren. - Loci comm., 95.

Lat.: Lex est defuncta, qua iudicis est manus uncta, propter id unguentum ius est in carcere tentum.

124 Jemehr Gesetze, je verdorbener der Staat.

Lat.: Pessima republica plurimae leges. (Tacitus.)

125 Ist das Gesetz auch streng, es ist doch Gesetz.

Lat.: Dura lex, sed lex.

126 Kein Gesatz so gut, es hab' ein ausszug. - Franck, Paradoxa, 137a.

127 Mit Gesetz soll man das Land bauen.

"In Dänemark sei ein altes Sprichwort: >Mit Gesetz soll man das Land bauen<, sprach der Cultusminister Worsaae am 11. Nov. 1874 im Folkething zu Kopenhagen."

128 Neue Gesetze heben die alten auf.

Lat.: Constitutiones tempore posteriores potiores sunt iis, quae praecesserunt. (Faselius, 49.)

129 Nur wer Gesetz und Ordnung ehrt, ist den Namen Bürger werth. - Devisenbuch, 376.

130 Viel Gesetz, viel Gezänck. - Lehmann, Chronik, 92.

131 Weil einer das Gesetz nicht gekannt, wird er drob nicht weissgebrannt.

Unkunde des Gesetzes entschuldigt und schützt nicht.

132 Wem die Gesetze sollen nützen, der muss sich darauf stützen.

D. h. er muss sie kennen und anwenden.

133 Wer das Gesetz verletzt, kann sich nicht mit dem Gesetz schützen.

134 Wie das Gesetz, so das Land (Volk).

Von den Gesetzen hängt der Zustand des Landes, die Bildung des Volkes ab.

135 Wo man viel Gesetz macht, da helt man jhr wenig.

*136 Ein eisernes Gesetz.

Jüdisch-deutsch.: A. Chok weloj jaawer. (Warschau.) D. i. ein Gesetz, das nicht übertreten werden darf.


Gesetzt.

*5 Er ist gesetzt, wenn er sich wo niederlässt.


Gesicht.

223 Det Gesicht bräingt det Mädchen angder de Houf. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 338.

224 E' lädrä Gesicht drükt iwerol durch. - Schuster, 1043.

225 Ein falsch vnd vnartig gesicht lass in deine geselschafft nicht. - Loci comm., 208.

Lat.: Si quaeras socium, nunquam iungas tibi luscum. (Loci comm., 208.)

226 Ein feines Gesicht ist eine theure Geschicht. - Schuller, 32.

Es kostet viel, weil in der Regel die feinen Gesichter den Putz und Kleiderstaat lieben.

227 Ein Gesicht ist nicht wie das andere.

Lat.: Facies non omnibus una est. (Ovid.) (Philippi, I, 148.)

228 Ein glattes Gesicht ist ein karge Mitgift. - Kotzebue, Ged., 3.

229 En eirlich Gesicht terf de San beschengen. - Schuster, 682.


[Spaltenumbruch]
Geschwollener.

* Er macht einen Geschwollenen. (Oberösterr.)

Er spielt den Aufgeblasenen.


Geschworener.

Die Geschworenen irren sich eher als die Geborenen.

Das Zeugniss der Natur ist zuverlässiger als das vereideter Personen.


Gesell.

73 Alte Gesellen und alte Jungfern werden vor der hellen zigen hütten und federwisch verkauffen.Monatsblätter, VI, 184.

74 Ein feiner Gesell scheuet böse Sitte.

Bei Tunnicius (258): Ein hovisch geselle schuwet quode sede. (Castus adolescens cacoethes vitat iniquum.)

75 Ein höflicher Geselle spricht nicht unhöflich.

76 Es nützt den Gesellen wenig, dass der Meister reich ist.

77 Ja, wenn ich das meinen Gesellen an die Kammerthür schreiben könnte, sagte der Meister, als er im Thiergarten an einer Vogelbude las: Er frisst nicht.

78 Mit einem guden Gesellen geht man zum Teufel in die Höllen.

„Mancher geht desto lieber in Todt, wenn er der pein ein gesellen hot.“ (Waldis, II, 55.)

79 Rohe Gesellen – rohe Spiele.

80 Solche Gesellen gehören zu solcher Würde.Nigrinus, 209.

81 Trau nit allen guten Gesellen, vnd thu nit allzeit, was sie wöllen; sie helffen dir das dein verthun vnd lassen dich leer zum Thor naus guhn.Keil, 37.

82 Vngewandert gsellen zu nichtsen tügen.Ayrer, II, 1658, 30.

83 Wer einen guten Gesellen haben will, muss sich einen ziehen.

Holl.: Hij zal nimmer een' goeden knaap hebben, die hem niet opvoedt. (Harrebomée, I, 418b.)

*84 Er ist mit seinen Gesellen durchgekrochen.Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.

Nämlich der Bäcker; wird von grosslöcherigem Brot gesagt.

*85 Er steht seinem Gesellen bei, wie der Hase dem Hunde.

*86 Es ist ein starker G'söll.

In Kärnten einer der beiden Ochsen vom Paare.

*87 Es ist ein treuer Gesell (Gefährte).


Gesellig.

3 Wer gesellig will sein, der bleibt nicht allein.Devisenbuch, 210.


Gesellschaft.

69 Gut geselschafft ist nit böss.Wachter.

70 Gute Gesellschaft ist die beste Wegkürzerin.

71 In Gesellschaft soll man viererlei beachten: den Grössern weichen, die Kleinern vertragen, die Unverständigen bescheiden unterrichten und seinesgleichen mit rechtmässigem Beifall ehren.Harssdörffer, 1167.

72 Von posser gesellschaft wird der man hauptsiech.Serapeum, XXIX, 117.

73 Vppig geselschafft nimpt ein haussfrawen, heisst armut, vnd gepirt ein son, heyst gespöt, vnd lest dich zuletzt betlen gehen in deynem alter.Wachter.

*74 Er hütet sich vor schlechter Gesellschaft, darum bleibt er nicht gern allein.

*75 Er ist von der Schuck'schen Gesellschaft. (Königsberg.)

Wenn jemand auffallend gekleidet oder abgerissen erscheint. Bezieht sich wol auf die 1762 und später in Königsberg gastirende Schauspielergesellschaft von Franz und Karoline Schuck, über welche A. Hagen in seiner Geschichte des Theaters in Preussen (Preuss. Provinzial-Blätter II u. XII, 218.) Genaueres mittheilt. Die Redensart kommt gewöhnlich plattdeutsch vor: Dat öss ock ener von de Schuck'sche Gesellschaft.


[Spaltenumbruch]
Gesetz.

116 All gsatz vnd recht sein drumb geben, dass man möge in friden leben.Loci comm., 162.

Lat.: Vt pax servetur, legis moderamen habetur. (Loci comm., 162.)

117 Das Gesetz befiehlt, was recht, und verbeut, was schlecht.

118 Das Gesetz erklärt die Spitze vom Schwert.

119 Das Gesetz gleicht dem Wasser, dem Wein und der Milch, die sich am besten in irdenen Gefässen halten.Löwenheim, 55, 227.

Will sagen: so wird das Gesetz am besten von bescheidenen Menschen bewahrt.

120 Die besten Gesetze sind todt, wenn sie nicht angewandt werden.

Lat.: Vis magna legis, judicem si habeat bonum. (Sailer, Sprüche, 202.)

121 Gäbe es keine Gesetze, so wäre kein Eigenthum sicher.

122 Gesetz ist kein Recht.

123 Gute gesatz vnd gerechtigkeit gelten wenig zu dieser zeit, weil sich viel Richter lassen schmieren mit gelt, vnd nach gunst iudicieren.Loci comm., 95.

Lat.: Lex est defuncta, qua iudicis est manus uncta, propter id unguentum ius est in carcere tentum.

124 Jemehr Gesetze, je verdorbener der Staat.

Lat.: Pessima republica plurimae leges. (Tacitus.)

125 Ist das Gesetz auch streng, es ist doch Gesetz.

Lat.: Dura lex, sed lex.

126 Kein Gesatz so gut, es hab' ein ausszug.Franck, Paradoxa, 137a.

127 Mit Gesetz soll man das Land bauen.

„In Dänemark sei ein altes Sprichwort: ›Mit Gesetz soll man das Land bauen‹, sprach der Cultusminister Worsaae am 11. Nov. 1874 im Folkething zu Kopenhagen.“

128 Neue Gesetze heben die alten auf.

Lat.: Constitutiones tempore posteriores potiores sunt iis, quae praecesserunt. (Faselius, 49.)

129 Nur wer Gesetz und Ordnung ehrt, ist den Namen Bürger werth.Devisenbuch, 376.

130 Viel Gesetz, viel Gezänck.Lehmann, Chronik, 92.

131 Weil einer das Gesetz nicht gekannt, wird er drob nicht weissgebrannt.

Unkunde des Gesetzes entschuldigt und schützt nicht.

132 Wem die Gesetze sollen nützen, der muss sich darauf stützen.

D. h. er muss sie kennen und anwenden.

133 Wer das Gesetz verletzt, kann sich nicht mit dem Gesetz schützen.

134 Wie das Gesetz, so das Land (Volk).

Von den Gesetzen hängt der Zustand des Landes, die Bildung des Volkes ab.

135 Wo man viel Gesetz macht, da helt man jhr wenig.

*136 Ein eisernes Gesetz.

Jüdisch-deutsch.: A. Chok weloj jaawer. (Warschau.) D. i. ein Gesetz, das nicht übertreten werden darf.


Gesetzt.

*5 Er ist gesetzt, wenn er sich wo niederlässt.


Gesicht.

223 Det Gesicht bräingt det Mädchen angder de Houf. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 338.

224 E' lädrä Gesicht drükt iwerôl durch.Schuster, 1043.

225 Ein falsch vnd vnartig gesicht lass in deine geselschafft nicht.Loci comm., 208.

Lat.: Si quaeras socium, nunquam iungas tibi luscum. (Loci comm., 208.)

226 Ein feines Gesicht ist eine theure Geschicht.Schuller, 32.

Es kostet viel, weil in der Regel die feinen Gesichter den Putz und Kleiderstaat lieben.

227 Ein Gesicht ist nicht wie das andere.

Lat.: Facies non omnibus una est. (Ovid.) (Philippi, I, 148.)

228 Ein glattes Gesicht ist ein karge Mitgift.Kotzebue, Ged., 3.

229 En îrlich Gesicht terf de San beschengen.Schuster, 682.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0682" n="[670]"/>
        <cb n="1339"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geschwollener.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er macht einen Geschwollenen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er spielt den Aufgeblasenen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geschworener.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Die Geschworenen irren sich eher als die Geborenen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Zeugniss der Natur ist zuverlässiger als das vereideter Personen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesell.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Alte Gesellen und alte Jungfern werden vor der hellen zigen hütten und federwisch verkauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Ein feiner Gesell scheuet böse Sitte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (258):</hi> Ein hovisch geselle schuwet quode sede. (Castus adolescens cacoethes vitat iniquum.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">75 Ein höflicher Geselle spricht nicht unhöflich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Es nützt den Gesellen wenig, dass der Meister reich ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Ja, wenn ich das meinen Gesellen an die Kammerthür schreiben könnte, sagte der Meister, als er im Thiergarten an einer Vogelbude las: Er frisst nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">78 Mit einem guden Gesellen geht man zum Teufel in die Höllen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Mancher geht desto lieber in Todt, wenn er der pein ein gesellen hot.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, II, 55.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Rohe Gesellen &#x2013; rohe Spiele.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Solche Gesellen gehören zu solcher Würde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, 209.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Trau nit allen guten Gesellen, vnd thu nit allzeit, was sie wöllen; sie helffen dir das dein verthun vnd lassen dich leer zum Thor naus guhn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 37.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Vngewandert gsellen zu nichtsen tügen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, II, 1658, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Wer einen guten Gesellen haben will, muss sich einen ziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zal nimmer een' goeden knaap hebben, die hem niet opvoedt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 418<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*84 Er ist mit seinen Gesellen durchgekrochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich der Bäcker; wird von grosslöcherigem Brot gesagt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*85 Er steht seinem Gesellen bei, wie der Hase dem Hunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*86 Es ist ein starker G'söll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Kärnten einer der beiden Ochsen vom Paare.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*87 Es ist ein treuer Gesell (Gefährte).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesellig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer gesellig will sein, der bleibt nicht allein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 210.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesellschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Gut geselschafft ist nit böss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Gute Gesellschaft ist die beste Wegkürzerin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 In Gesellschaft soll man viererlei beachten: den Grössern weichen, die Kleinern vertragen, die Unverständigen bescheiden unterrichten und seinesgleichen mit rechtmässigem Beifall ehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1167.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Von posser gesellschaft wird der man hauptsiech.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Serapeum, XXIX, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Vppig geselschafft nimpt ein haussfrawen, heisst armut, vnd gepirt ein son, heyst gespöt, vnd lest dich zuletzt betlen gehen in deynem alter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*74 Er hütet sich vor schlechter Gesellschaft, darum bleibt er nicht gern allein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*75 Er ist von der Schuck'schen Gesellschaft.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand auffallend gekleidet oder abgerissen erscheint. Bezieht sich wol auf die 1762 und später in Königsberg gastirende Schauspielergesellschaft von Franz und Karoline Schuck, über welche <hi rendition="#i">A. Hagen in seiner Geschichte des Theaters in Preussen (Preuss. Provinzial-Blätter II u. XII, 218.)</hi> Genaueres mittheilt. Die Redensart kommt gewöhnlich plattdeutsch vor: Dat öss ock ener von de Schuck'sche Gesellschaft.</p><lb/>
          <cb n="1340"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesetz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 All gsatz vnd recht sein drumb geben, dass man möge in friden leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vt pax servetur, legis moderamen habetur. (<hi rendition="#i">Loci comm., 162.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Das Gesetz befiehlt, was recht, und verbeut, was schlecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">118 Das Gesetz erklärt die Spitze vom Schwert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Das Gesetz gleicht dem Wasser, dem Wein und der Milch, die sich am besten in irdenen Gefässen halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 55, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Will sagen: so wird das Gesetz am besten von bescheidenen Menschen bewahrt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">120 Die besten Gesetze sind todt, wenn sie nicht angewandt werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vis magna legis, judicem si habeat bonum. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 202.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">121 Gäbe es keine Gesetze, so wäre kein Eigenthum sicher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Gesetz ist kein Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Gute gesatz vnd gerechtigkeit gelten wenig zu dieser zeit, weil sich viel Richter lassen schmieren mit gelt, vnd nach gunst iudicieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 95.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lex est defuncta, qua iudicis est manus uncta, propter id unguentum ius est in carcere tentum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">124 Jemehr Gesetze, je verdorbener der Staat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pessima republica plurimae leges. (<hi rendition="#i">Tacitus.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">125 Ist das Gesetz auch streng, es ist doch Gesetz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dura lex, sed lex.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Kein Gesatz so gut, es hab' ein ausszug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Paradoxa, 137<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">127 Mit Gesetz soll man das Land bauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;In Dänemark sei ein altes Sprichwort: &#x203A;Mit Gesetz soll man das Land bauen&#x2039;, sprach der Cultusminister Worsaae am 11. Nov. 1874 im Folkething zu Kopenhagen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">128 Neue Gesetze heben die alten auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Constitutiones tempore posteriores potiores sunt iis, quae praecesserunt. (<hi rendition="#i">Faselius, 49.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Nur wer Gesetz und Ordnung ehrt, ist den Namen Bürger werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 376.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Viel Gesetz, viel Gezänck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, Chronik, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">131 Weil einer das Gesetz nicht gekannt, wird er drob nicht weissgebrannt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Unkunde des Gesetzes entschuldigt und schützt nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Wem die Gesetze sollen nützen, der muss sich darauf stützen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. er muss sie kennen und anwenden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">133 Wer das Gesetz verletzt, kann sich nicht mit dem Gesetz schützen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Wie das Gesetz, so das Land (Volk).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von den Gesetzen hängt der Zustand des Landes, die Bildung des Volkes ab.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Wo man viel Gesetz macht, da helt man jhr wenig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*136 Ein eisernes Gesetz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüdisch-deutsch.</hi>: A. Chok weloj jaawer. (Warschau.) D. i. ein Gesetz, das nicht übertreten werden darf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesetzt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er ist gesetzt, wenn er sich wo niederlässt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesicht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">223 Det Gesicht bräingt det Mädchen angder de Houf.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 338.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">224 E' lädrä Gesicht drükt iwerôl durch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1043.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">225 Ein falsch vnd vnartig gesicht lass in deine geselschafft nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 208.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si quaeras socium, nunquam iungas tibi luscum. (<hi rendition="#i">Loci comm., 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">226 Ein feines Gesicht ist eine theure Geschicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es kostet viel, weil in der Regel die feinen Gesichter den Putz und Kleiderstaat lieben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">227 Ein Gesicht ist nicht wie das andere.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Facies non omnibus una est. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 148.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">228 Ein glattes Gesicht ist ein karge Mitgift.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kotzebue, Ged., 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">229 En îrlich Gesicht terf de San beschengen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 682.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[670]/0682] Geschwollener. * Er macht einen Geschwollenen. (Oberösterr.) Er spielt den Aufgeblasenen. Geschworener. Die Geschworenen irren sich eher als die Geborenen. Das Zeugniss der Natur ist zuverlässiger als das vereideter Personen. Gesell. 73 Alte Gesellen und alte Jungfern werden vor der hellen zigen hütten und federwisch verkauffen. – Monatsblätter, VI, 184. 74 Ein feiner Gesell scheuet böse Sitte. Bei Tunnicius (258): Ein hovisch geselle schuwet quode sede. (Castus adolescens cacoethes vitat iniquum.) 75 Ein höflicher Geselle spricht nicht unhöflich. 76 Es nützt den Gesellen wenig, dass der Meister reich ist. 77 Ja, wenn ich das meinen Gesellen an die Kammerthür schreiben könnte, sagte der Meister, als er im Thiergarten an einer Vogelbude las: Er frisst nicht. 78 Mit einem guden Gesellen geht man zum Teufel in die Höllen. „Mancher geht desto lieber in Todt, wenn er der pein ein gesellen hot.“ (Waldis, II, 55.) 79 Rohe Gesellen – rohe Spiele. 80 Solche Gesellen gehören zu solcher Würde. – Nigrinus, 209. 81 Trau nit allen guten Gesellen, vnd thu nit allzeit, was sie wöllen; sie helffen dir das dein verthun vnd lassen dich leer zum Thor naus guhn. – Keil, 37. 82 Vngewandert gsellen zu nichtsen tügen. – Ayrer, II, 1658, 30. 83 Wer einen guten Gesellen haben will, muss sich einen ziehen. Holl.: Hij zal nimmer een' goeden knaap hebben, die hem niet opvoedt. (Harrebomée, I, 418b.) *84 Er ist mit seinen Gesellen durchgekrochen. – Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437. Nämlich der Bäcker; wird von grosslöcherigem Brot gesagt. *85 Er steht seinem Gesellen bei, wie der Hase dem Hunde. *86 Es ist ein starker G'söll. In Kärnten einer der beiden Ochsen vom Paare. *87 Es ist ein treuer Gesell (Gefährte). Gesellig. 3 Wer gesellig will sein, der bleibt nicht allein. – Devisenbuch, 210. Gesellschaft. 69 Gut geselschafft ist nit böss. – Wachter. 70 Gute Gesellschaft ist die beste Wegkürzerin. 71 In Gesellschaft soll man viererlei beachten: den Grössern weichen, die Kleinern vertragen, die Unverständigen bescheiden unterrichten und seinesgleichen mit rechtmässigem Beifall ehren. – Harssdörffer, 1167. 72 Von posser gesellschaft wird der man hauptsiech. – Serapeum, XXIX, 117. 73 Vppig geselschafft nimpt ein haussfrawen, heisst armut, vnd gepirt ein son, heyst gespöt, vnd lest dich zuletzt betlen gehen in deynem alter. – Wachter. *74 Er hütet sich vor schlechter Gesellschaft, darum bleibt er nicht gern allein. *75 Er ist von der Schuck'schen Gesellschaft. (Königsberg.) Wenn jemand auffallend gekleidet oder abgerissen erscheint. Bezieht sich wol auf die 1762 und später in Königsberg gastirende Schauspielergesellschaft von Franz und Karoline Schuck, über welche A. Hagen in seiner Geschichte des Theaters in Preussen (Preuss. Provinzial-Blätter II u. XII, 218.) Genaueres mittheilt. Die Redensart kommt gewöhnlich plattdeutsch vor: Dat öss ock ener von de Schuck'sche Gesellschaft. Gesetz. 116 All gsatz vnd recht sein drumb geben, dass man möge in friden leben. – Loci comm., 162. Lat.: Vt pax servetur, legis moderamen habetur. (Loci comm., 162.) 117 Das Gesetz befiehlt, was recht, und verbeut, was schlecht. 118 Das Gesetz erklärt die Spitze vom Schwert. 119 Das Gesetz gleicht dem Wasser, dem Wein und der Milch, die sich am besten in irdenen Gefässen halten. – Löwenheim, 55, 227. Will sagen: so wird das Gesetz am besten von bescheidenen Menschen bewahrt. 120 Die besten Gesetze sind todt, wenn sie nicht angewandt werden. Lat.: Vis magna legis, judicem si habeat bonum. (Sailer, Sprüche, 202.) 121 Gäbe es keine Gesetze, so wäre kein Eigenthum sicher. 122 Gesetz ist kein Recht. 123 Gute gesatz vnd gerechtigkeit gelten wenig zu dieser zeit, weil sich viel Richter lassen schmieren mit gelt, vnd nach gunst iudicieren. – Loci comm., 95. Lat.: Lex est defuncta, qua iudicis est manus uncta, propter id unguentum ius est in carcere tentum. 124 Jemehr Gesetze, je verdorbener der Staat. Lat.: Pessima republica plurimae leges. (Tacitus.) 125 Ist das Gesetz auch streng, es ist doch Gesetz. Lat.: Dura lex, sed lex. 126 Kein Gesatz so gut, es hab' ein ausszug. – Franck, Paradoxa, 137a. 127 Mit Gesetz soll man das Land bauen. „In Dänemark sei ein altes Sprichwort: ›Mit Gesetz soll man das Land bauen‹, sprach der Cultusminister Worsaae am 11. Nov. 1874 im Folkething zu Kopenhagen.“ 128 Neue Gesetze heben die alten auf. Lat.: Constitutiones tempore posteriores potiores sunt iis, quae praecesserunt. (Faselius, 49.) 129 Nur wer Gesetz und Ordnung ehrt, ist den Namen Bürger werth. – Devisenbuch, 376. 130 Viel Gesetz, viel Gezänck. – Lehmann, Chronik, 92. 131 Weil einer das Gesetz nicht gekannt, wird er drob nicht weissgebrannt. Unkunde des Gesetzes entschuldigt und schützt nicht. 132 Wem die Gesetze sollen nützen, der muss sich darauf stützen. D. h. er muss sie kennen und anwenden. 133 Wer das Gesetz verletzt, kann sich nicht mit dem Gesetz schützen. 134 Wie das Gesetz, so das Land (Volk). Von den Gesetzen hängt der Zustand des Landes, die Bildung des Volkes ab. 135 Wo man viel Gesetz macht, da helt man jhr wenig. *136 Ein eisernes Gesetz. Jüdisch-deutsch.: A. Chok weloj jaawer. (Warschau.) D. i. ein Gesetz, das nicht übertreten werden darf. Gesetzt. *5 Er ist gesetzt, wenn er sich wo niederlässt. Gesicht. 223 Det Gesicht bräingt det Mädchen angder de Houf. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 338. 224 E' lädrä Gesicht drükt iwerôl durch. – Schuster, 1043. 225 Ein falsch vnd vnartig gesicht lass in deine geselschafft nicht. – Loci comm., 208. Lat.: Si quaeras socium, nunquam iungas tibi luscum. (Loci comm., 208.) 226 Ein feines Gesicht ist eine theure Geschicht. – Schuller, 32. Es kostet viel, weil in der Regel die feinen Gesichter den Putz und Kleiderstaat lieben. 227 Ein Gesicht ist nicht wie das andere. Lat.: Facies non omnibus una est. (Ovid.) (Philippi, I, 148.) 228 Ein glattes Gesicht ist ein karge Mitgift. – Kotzebue, Ged., 3. 229 En îrlich Gesicht terf de San beschengen. – Schuster, 682.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/682
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [670]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/682>, abgerufen am 28.04.2024.