Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

230 Es steht nicht jedem im Gesicht geschrieben, ob er zu hassen oder zu lieben.

231 Es wird ein verschieden Gesicht gemacht, wenn einer weint, der andere lacht.

232 Freundliches Gesicht und wenig Worte zieren das Weib an jedem Orte.

Lat.: Dulcibus et modicis ornatur femina verbis. (Seybold, 138.)

233 Ins Gesicht freundlich, aber im Herzen feindlich.

It.: Il volto leggiadro, il cuor pero ladro. (Giani, 1779a.)

234 Lieb ohn gesicht gar leicht zerbricht. - Monatsblätter, 12, 191.

235 Nit mag e Gesicht wü a Field vol Teiwel. - Schuster, 1013.

236 Nit mag e Gesicht wü e Schlidenteisselt. - Schuster, 1014.

237 Schön von Gesicht, birgt oft innen den Wicht.

It.: Bello in viso spesso dentro e tristo. (Giani, 1779.)

238 Schönes Gesicht das Herz besticht.

It.: Bella faccia il cuor allaccia. (Giani, 640.)

239 'T Gesicht kummt nicht to de Plojen aut. - Stürenburg, 179a.

Seine Gesichtszüge verändern sich nicht, er verliert nicht die Fassung. Ploje = Falte, holl. plooi, engl. plait.

240 Unter einem glatten Gesicht ist oft viel Kummer verborgen.

*241 Ar is an Gesichte wie gemoult. - Larisch, 20.

Er ist im Gesichte wie gemalt. Sehr schön.

*242 Der macht ein Gesicht, als wenn er Maikäfer gefrühstückt hätte. - Klix, 23.

*243 Du machst a G'sicht wia der Palmesel. - Michel, 272.

Zu einem, der den Hochmüthigen spielen will und dadurch albern erscheint.

*244 Dumm Gesicht un kluke Kaldaune. (Oberharz.)

Sieht zwar einfältig aus, ist aber gescheit, hat kluge Gedanken.

*245 E sauersüss Gesicht machen. (Ulm.)

*246 Ein dummes Gesicht machen. - Lazarus, XVIII, 370.

*247 Ein Gesicht machen, dass man junge Katzen damit vergiften kann. - Gotthelf, Uli, 80.

*248 Ein Gesicht machen, es müsste eine Kuh daran ersticken. - Gotthelf, Käthi, 82.

*249 Ein Gesicht wie ein g'spiebenes Aepfelkoh.

Wie ausgespiener Apfelbrei. Ein Bleichgesicht.

*250 Ein Gesicht machen, wie eine Krähe, wenn sie studirt. - Gotthelf, Jakob, 174.

*251 Ein Gesicht machen, wie eine Kindbetterin, welche auf ihre Suppe wartet. - Gotthelf, Erzählungen, III, 188.

*252 Ein Gesicht machen, wie eine Staude voll Sauerkraut. - Gotthelf, Bauernspiegel, 230.

*253 Ein preussisches Gesicht machen. - Gotthelf, Erzählungen, IV, 212.

Ernst und kriegerisch aussehen.

*254 Ein spanisch Gesicht machen.

"Da machte er ein solch spanisch Gesicht, als ob er Duc de Alba wäre." (Schuppius, Schriften, I, 114.)

*255 Einem das Gesicht zeichnen, dass man meine, der Teufel und seine Grossmutter hätten darauf geneujahrt. - Gotthelf, Käthi, I, 121.

*256 Einem ein Gesicht machen.

Ihm durch Mienen Verachtung, Spott ausdrücken.

*257 Em öss dat Gesöcht ön de Oge geschoret. - Frischbier, I, 446.

Er ist angetrunken.

*258 Er macht ein Gesicht, als woll er die Pfalz vergiften. - Glaubrecht, Erzählungen, 59.

*259 Er macht Gesichter, als wenn er landshuter Wein getrunken hätte. - Schaltjahr, IV, 580.

*260 Er hat ein Gesicht, dem viel zu glauben nicht.

"Fürwar, für war, dem angesicht ist vmbesehens zu glauben nicht." (Waldis, II, 92, 21.)

*261 Er hat ein Gesicht wie ein borsdorfer Apfel.

Findet sich an einem kleinen niedlichen Kopfe mit vollen rothen Backen.


[Spaltenumbruch]

*262 Er macht a G'sicht wie-r-a Feld voll Teuffel. (Steiermark.)

*263 Er macht ein Gesicht als ob er Spinnen mett g'fressa hette.

Wenn jemand ein sehr mürrisches Gesicht macht.

*264 Er macht ein Gesicht, mit dem man ganz Lappland vergiften könnte. - Gotthelf, Käserei, 107.

*265 Er macht ein Gesicht, wie de' Affe, wenn er Teig frisst. - Klix, 23.

*266 Er macht ein Gesicht wie der Gerber, dem die Felle weggeschwommen sind.

*267 Er macht ein Gesicht, wie der Lichtfreund, wenn im Kalender Finsterniss steht. - Klix, 23.

*268 Er macht ein Gesicht wie der Teufel im Buche Hiob. - Gotthelf, Joggeli, S. 87.

*269 Er macht ein Gesicht wie eine betrübte Lohgerberei.

*270 Er macht ein Gesicht, als wenn ihm die Hühner die Butter vom Brote gefressen hätten.

*271 Er macht ein Gesicht wie ein verregneter Pfingstsonntag. - Wachenhusen, Hausfreund 1872, S. 448.

*272 Er macht ein Gesicht wie ein verstrupfter Dornhag.

*273 Hä möckt 'n Gesicht, we de Katt de Deg fröäten hät. - Schlingmann, 521.

*274 He makt en Gesicht, as hadd em einer von achter ene Brill von Schauhsallen upset't.

*275 He makt en Gesicht, as hadde he unreipe Slöhe (Schlehen) äten. - Piening, 44.

*276 He mökt 'n Gesicht as harren em de Höhner dat Brot nahmen. (Pommern.)

Als hätten ihm die Hühner das Brot genommen.

*277 He mökt 'n Gesicht, as wier em all' Peterzilj' verhaogelt.

*278 Ihr gsicht ist voller Hanentritt. - Ayrer, IV, 2393, 20.

*279 Ihr macht ein Gesicht, als hättet ihr Spinnen gefressen. - Hinkender Bote, 1870, S. 47.

*280 Sein Gesicht ist in sieben kalten Wintern nicht mehr Mode gewesen.

*281 Sein Gesicht wär nach der Ellen auszumessen: drei tagwerk G'sicht und zwei tagwerk Nasen.

*282 Sich eine ins Gesicht stecken.

"Wenn ich nur wenigstens die Tabackspfeife mit auf den Marsch genommen hätte, dass ich mir eine ins Gesicht stecken könnte." (Eselsfresser, I, 146.)


Gesims.

'S Gsims oan abkehren. (Oberpfalz.) - Klein, I, 171.

Einen derb abprügeln.


Gesinde.

Gesäinjt, dat vil verleist, uch fäinjt. - Schuster, 418.


Gesindlein.

Du solltst mir wol ein Gesindlein sein.

"Das Gesinde achtet wenig darauf, was jnen (den Herrschaften) zustehet vnd gebüret. Vnd sind also vnartig, das auch ein Sprichwort dauon werde, wenn einer gar böse vnd vntugendsam ist, dass man saget: du solltst mir wol ein Gesindlein sein." (Spangenberg, Katechismus, 374a.)


Gesinnt.

4 Wir seyn alle so gesinnt, je frommer Vater, je ärger Kind; je weicher Artzt, je fauler Wund, je schlechter Jäger, je schlimmer Hund. - Alamod. Polit., 206.


Gesinnung.

* Aus seiner Gesinnung Kapital machen.

"Die Anklageschrift weist ihm manch Stückchen nach, wie er es verstanden, aus seiner conservativen Gesinnung Kapital zu machen." (Vossische Zeitung vom 17. Juli 1867, 1. Beil.)


Gespaltenes.

Ein gespaltenes ist besser als zehen gedarbete. - Herberger, I, 610.

Besser sparen und eintheilen, als später nichts haben.


[Spaltenumbruch]

230 Es steht nicht jedem im Gesicht geschrieben, ob er zu hassen oder zu lieben.

231 Es wird ein verschieden Gesicht gemacht, wenn einer weint, der andere lacht.

232 Freundliches Gesicht und wenig Worte zieren das Weib an jedem Orte.

Lat.: Dulcibus et modicis ornatur femina verbis. (Seybold, 138.)

233 Ins Gesicht freundlich, aber im Herzen feindlich.

It.: Il volto leggiadro, il cuor però ladro. (Giani, 1779a.)

234 Lieb ohn gesicht gar leicht zerbricht.Monatsblätter, 12, 191.

235 Nit mâg e Gesicht wü a Field vôl Teiwel.Schuster, 1013.

236 Nit mâg e Gesicht wü e Schlidenteisselt.Schuster, 1014.

237 Schön von Gesicht, birgt oft innen den Wicht.

It.: Bello in viso spesso dentro è tristo. (Giani, 1779.)

238 Schönes Gesicht das Herz besticht.

It.: Bella faccia il cuor allaccia. (Giani, 640.)

239 'T Gesicht kummt nicht to de Plojen ût.Stürenburg, 179a.

Seine Gesichtszüge verändern sich nicht, er verliert nicht die Fassung. Ploje = Falte, holl. plooi, engl. plait.

240 Unter einem glatten Gesicht ist oft viel Kummer verborgen.

*241 Ar is an Gesichte wie gemoult.Larisch, 20.

Er ist im Gesichte wie gemalt. Sehr schön.

*242 Der macht ein Gesicht, als wenn er Maikäfer gefrühstückt hätte.Klix, 23.

*243 Du machst a G'sicht wia der Palmesel.Michel, 272.

Zu einem, der den Hochmüthigen spielen will und dadurch albern erscheint.

*244 Dumm Gesicht un kluke Kaldaune. (Oberharz.)

Sieht zwar einfältig aus, ist aber gescheit, hat kluge Gedanken.

*245 E sauersüss Gesicht machen. (Ulm.)

*246 Ein dummes Gesicht machen.Lazarus, XVIII, 370.

*247 Ein Gesicht machen, dass man junge Katzen damit vergiften kann.Gotthelf, Uli, 80.

*248 Ein Gesicht machen, es müsste eine Kuh daran ersticken.Gotthelf, Käthi, 82.

*249 Ein Gesicht wie ein g'spiebenes Aepfelkoh.

Wie ausgespiener Apfelbrei. Ein Bleichgesicht.

*250 Ein Gesicht machen, wie eine Krähe, wenn sie studirt.Gotthelf, Jakob, 174.

*251 Ein Gesicht machen, wie eine Kindbetterin, welche auf ihre Suppe wartet.Gotthelf, Erzählungen, III, 188.

*252 Ein Gesicht machen, wie eine Staude voll Sauerkraut.Gotthelf, Bauernspiegel, 230.

*253 Ein preussisches Gesicht machen.Gotthelf, Erzählungen, IV, 212.

Ernst und kriegerisch aussehen.

*254 Ein spanisch Gesicht machen.

„Da machte er ein solch spanisch Gesicht, als ob er Duc de Alba wäre.“ (Schuppius, Schriften, I, 114.)

*255 Einem das Gesicht zeichnen, dass man meine, der Teufel und seine Grossmutter hätten darauf geneujahrt.Gotthelf, Käthi, I, 121.

*256 Einem ein Gesicht machen.

Ihm durch Mienen Verachtung, Spott ausdrücken.

*257 Em öss dat Gesöcht ön de Oge geschoret.Frischbier, I, 446.

Er ist angetrunken.

*258 Er macht ein Gesicht, als woll er die Pfalz vergiften.Glaubrecht, Erzählungen, 59.

*259 Er macht Gesichter, als wenn er landshuter Wein getrunken hätte.Schaltjahr, IV, 580.

*260 Er hat ein Gesicht, dem viel zu glauben nicht.

„Fürwar, für war, dem angesicht ist vmbesehens zu glauben nicht.“ (Waldis, II, 92, 21.)

*261 Er hat ein Gesicht wie ein borsdorfer Apfel.

Findet sich an einem kleinen niedlichen Kopfe mit vollen rothen Backen.


[Spaltenumbruch]

*262 Er macht a G'sicht wie-r-a Feld voll Teuffel. (Steiermark.)

*263 Er macht ein Gesicht als ob er Spinnen mett g'fressa hette.

Wenn jemand ein sehr mürrisches Gesicht macht.

*264 Er macht ein Gesicht, mit dem man ganz Lappland vergiften könnte.Gotthelf, Käserei, 107.

*265 Er macht ein Gesicht, wie de' Affe, wenn er Teig frisst.Klix, 23.

*266 Er macht ein Gesicht wie der Gerber, dem die Felle weggeschwommen sind.

*267 Er macht ein Gesicht, wie der Lichtfreund, wenn im Kalender Finsterniss steht.Klix, 23.

*268 Er macht ein Gesicht wie der Teufel im Buche Hiob.Gotthelf, Joggeli, S. 87.

*269 Er macht ein Gesicht wie eine betrübte Lohgerberei.

*270 Er macht ein Gesicht, als wenn ihm die Hühner die Butter vom Brote gefressen hätten.

*271 Er macht ein Gesicht wie ein verregneter Pfingstsonntag.Wachenhusen, Hausfreund 1872, S. 448.

*272 Er macht ein Gesicht wie ein verstrupfter Dornhag.

*273 Hä möckt 'n Gesicht, we de Katt de Dêg fröäten hät.Schlingmann, 521.

*274 He makt en Gesicht, as hadd em einer von achter ene Brill von Schauhsallen upset't.

*275 He mâkt en Gesicht, as hadde he unrîpe Slöhe (Schlehen) äten.Piening, 44.

*276 He mökt 'n Gesicht as harren em de Höhner dat Brot nahmen. (Pommern.)

Als hätten ihm die Hühner das Brot genommen.

*277 He mökt 'n Gesicht, as wier em all' Peterzilj' verhaogelt.

*278 Ihr gsicht ist voller Hanentritt.Ayrer, IV, 2393, 20.

*279 Ihr macht ein Gesicht, als hättet ihr Spinnen gefressen.Hinkender Bote, 1870, S. 47.

*280 Sein Gesicht ist in sieben kalten Wintern nicht mehr Mode gewesen.

*281 Sein Gesicht wär nach der Ellen auszumessen: drei tagwerk G'sicht und zwei tagwerk Nasen.

*282 Sich eine ins Gesicht stecken.

„Wenn ich nur wenigstens die Tabackspfeife mit auf den Marsch genommen hätte, dass ich mir eine ins Gesicht stecken könnte.“ (Eselsfresser, I, 146.)


Gesims.

'S Gsims oan abkehren. (Oberpfalz.) – Klein, I, 171.

Einen derb abprügeln.


Gesinde.

Gesäinjt, dât vil verlîst, uch fäinjt.Schuster, 418.


Gesindlein.

Du solltst mir wol ein Gesindlein sein.

„Das Gesinde achtet wenig darauf, was jnen (den Herrschaften) zustehet vnd gebüret. Vnd sind also vnartig, das auch ein Sprichwort dauon werde, wenn einer gar böse vnd vntugendsam ist, dass man saget: du solltst mir wol ein Gesindlein sein.“ (Spangenberg, Katechismus, 374a.)


Gesinnt.

4 Wir seyn alle so gesinnt, je frommer Vater, je ärger Kind; je weicher Artzt, je fauler Wund, je schlechter Jäger, je schlimmer Hund.Alamod. Polit., 206.


Gesinnung.

* Aus seiner Gesinnung Kapital machen.

„Die Anklageschrift weist ihm manch Stückchen nach, wie er es verstanden, aus seiner conservativen Gesinnung Kapital zu machen.“ (Vossische Zeitung vom 17. Juli 1867, 1. Beil.)


Gespaltenes.

Ein gespaltenes ist besser als zehen gedarbete.Herberger, I, 610.

Besser sparen und eintheilen, als später nichts haben.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0683" n="[671]"/>
          <cb n="1341"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">230 Es steht nicht jedem im Gesicht geschrieben, ob er zu hassen oder zu lieben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">231 Es wird ein verschieden Gesicht gemacht, wenn einer weint, der andere lacht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">232 Freundliches Gesicht und wenig Worte zieren das Weib an jedem Orte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dulcibus et modicis ornatur femina verbis. (<hi rendition="#i">Seybold, 138.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">233 Ins Gesicht freundlich, aber im Herzen feindlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il volto leggiadro, il cuor però ladro. (<hi rendition="#i">Giani, 1779<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">234 Lieb ohn gesicht gar leicht zerbricht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, 12, 191.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">235 Nit mâg e Gesicht wü a Field vôl Teiwel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1013.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">236 Nit mâg e Gesicht wü e Schlidenteisselt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1014.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">237 Schön von Gesicht, birgt oft innen den Wicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Bello in viso spesso dentro è tristo. (<hi rendition="#i">Giani, 1779.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">238 Schönes Gesicht das Herz besticht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Bella faccia il cuor allaccia. (<hi rendition="#i">Giani, 640.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">239 'T Gesicht kummt nicht to de Plojen ût.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 179<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Seine Gesichtszüge verändern sich nicht, er verliert nicht die Fassung. Ploje = Falte, holl. plooi, engl. plait.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">240 Unter einem glatten Gesicht ist oft viel Kummer verborgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*241 Ar is an Gesichte wie gemoult.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Larisch, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist im Gesichte wie gemalt. Sehr schön.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*242 Der macht ein Gesicht, als wenn er Maikäfer gefrühstückt hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*243 Du machst a G'sicht wia der Palmesel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 272.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu einem, der den Hochmüthigen spielen will und dadurch albern erscheint.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*244 Dumm Gesicht un kluke Kaldaune.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sieht zwar einfältig aus, ist aber gescheit, hat kluge Gedanken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*245 E sauersüss Gesicht machen.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*246 Ein dummes Gesicht machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lazarus, XVIII, 370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*247 Ein Gesicht machen, dass man junge Katzen damit vergiften kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*248 Ein Gesicht machen, es müsste eine Kuh daran ersticken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Käthi, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*249 Ein Gesicht wie ein g'spiebenes Aepfelkoh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie ausgespiener Apfelbrei. Ein Bleichgesicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*250 Ein Gesicht machen, wie eine Krähe, wenn sie studirt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Jakob, 174.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*251 Ein Gesicht machen, wie eine Kindbetterin, welche auf ihre Suppe wartet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Erzählungen, III, 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*252 Ein Gesicht machen, wie eine Staude voll Sauerkraut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Bauernspiegel, 230.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*253 Ein preussisches Gesicht machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Erzählungen, IV, 212.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ernst und kriegerisch aussehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*254 Ein spanisch Gesicht machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Da machte er ein solch spanisch Gesicht, als ob er Duc de Alba wäre.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schuppius, Schriften, I, 114.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*255 Einem das Gesicht zeichnen, dass man meine, der Teufel und seine Grossmutter hätten darauf geneujahrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Käthi, I, 121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*256 Einem ein Gesicht machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm durch Mienen Verachtung, Spott ausdrücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*257 Em öss dat Gesöcht ön de Oge geschoret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 446.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist angetrunken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*258 Er macht ein Gesicht, als woll er die Pfalz vergiften.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Glaubrecht, Erzählungen, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*259 Er macht Gesichter, als wenn er landshuter Wein getrunken hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, IV, 580.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*260 Er hat ein Gesicht, dem viel zu glauben nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Fürwar, für war, dem angesicht ist vmbesehens zu glauben nicht.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, II, 92, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*261 Er hat ein Gesicht wie ein borsdorfer Apfel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Findet sich an einem kleinen niedlichen Kopfe mit vollen rothen Backen.</p><lb/>
          <cb n="1342"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*262 Er macht a G'sicht wie-r-a Feld voll Teuffel.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*263 Er macht ein Gesicht als ob er Spinnen mett g'fressa hette.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand ein sehr mürrisches Gesicht macht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*264 Er macht ein Gesicht, mit dem man ganz Lappland vergiften könnte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Käserei, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*265 Er macht ein Gesicht, wie de' Affe, wenn er Teig frisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*266 Er macht ein Gesicht wie der Gerber, dem die Felle weggeschwommen sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*267 Er macht ein Gesicht, wie der Lichtfreund, wenn im Kalender Finsterniss steht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*268 Er macht ein Gesicht wie der Teufel im Buche Hiob.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Joggeli, S. 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*269 Er macht ein Gesicht wie eine betrübte Lohgerberei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*270 Er macht ein Gesicht, als wenn ihm die Hühner die Butter vom Brote gefressen hätten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*271 Er macht ein Gesicht wie ein verregneter Pfingstsonntag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachenhusen, Hausfreund 1872, S. 448.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*272 Er macht ein Gesicht wie ein verstrupfter Dornhag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*273 Hä möckt 'n Gesicht, we de Katt de Dêg fröäten hät.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 521.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*274 He makt en Gesicht, as hadd em einer von achter ene Brill von Schauhsallen upset't.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*275 He mâkt en Gesicht, as hadde he unrîpe Slöhe (Schlehen) äten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Piening, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*276 He mökt 'n Gesicht as harren em de Höhner dat Brot nahmen.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Als hätten ihm die Hühner das Brot genommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*277 He mökt 'n Gesicht, as wier em all' Peterzilj' verhaogelt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*278 Ihr gsicht ist voller Hanentritt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2393, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*279 Ihr macht ein Gesicht, als hättet ihr Spinnen gefressen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hinkender Bote, 1870, S. 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*280 Sein Gesicht ist in sieben kalten Wintern nicht mehr Mode gewesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*281 Sein Gesicht wär nach der Ellen auszumessen: drei tagwerk G'sicht und zwei tagwerk Nasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*282 Sich eine ins Gesicht stecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wenn ich nur wenigstens die Tabackspfeife mit auf den Marsch genommen hätte, dass ich mir eine ins Gesicht stecken könnte.&#x201C; (<hi rendition="#i">Eselsfresser, I, 146.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesims.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">'S Gsims oan abkehren.</hi> (<hi rendition="#i">Oberpfalz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Klein, I, 171.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen derb abprügeln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesinde.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Gesäinjt, dât vil verlîst, uch fäinjt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 418.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesindlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Du solltst mir wol ein Gesindlein sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das Gesinde achtet wenig darauf, was jnen (den Herrschaften) zustehet vnd gebüret. Vnd sind also vnartig, das auch ein Sprichwort dauon werde, wenn einer gar böse vnd vntugendsam ist, dass man saget: du solltst mir wol ein Gesindlein sein.&#x201C; (<hi rendition="#i">Spangenberg, Katechismus, 374<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesinnt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wir seyn alle so gesinnt, je frommer Vater, je ärger Kind; je weicher Artzt, je fauler Wund, je schlechter Jäger, je schlimmer Hund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alamod. Polit., 206.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gesinnung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Aus seiner Gesinnung Kapital machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Anklageschrift weist ihm manch Stückchen nach, wie er es verstanden, aus seiner conservativen Gesinnung Kapital zu machen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Vossische Zeitung vom 17. Juli 1867, 1. Beil.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gespaltenes.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein gespaltenes ist besser als zehen gedarbete.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 610.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Besser sparen und eintheilen, als später nichts haben.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[671]/0683] 230 Es steht nicht jedem im Gesicht geschrieben, ob er zu hassen oder zu lieben. 231 Es wird ein verschieden Gesicht gemacht, wenn einer weint, der andere lacht. 232 Freundliches Gesicht und wenig Worte zieren das Weib an jedem Orte. Lat.: Dulcibus et modicis ornatur femina verbis. (Seybold, 138.) 233 Ins Gesicht freundlich, aber im Herzen feindlich. It.: Il volto leggiadro, il cuor però ladro. (Giani, 1779a.) 234 Lieb ohn gesicht gar leicht zerbricht. – Monatsblätter, 12, 191. 235 Nit mâg e Gesicht wü a Field vôl Teiwel. – Schuster, 1013. 236 Nit mâg e Gesicht wü e Schlidenteisselt. – Schuster, 1014. 237 Schön von Gesicht, birgt oft innen den Wicht. It.: Bello in viso spesso dentro è tristo. (Giani, 1779.) 238 Schönes Gesicht das Herz besticht. It.: Bella faccia il cuor allaccia. (Giani, 640.) 239 'T Gesicht kummt nicht to de Plojen ût. – Stürenburg, 179a. Seine Gesichtszüge verändern sich nicht, er verliert nicht die Fassung. Ploje = Falte, holl. plooi, engl. plait. 240 Unter einem glatten Gesicht ist oft viel Kummer verborgen. *241 Ar is an Gesichte wie gemoult. – Larisch, 20. Er ist im Gesichte wie gemalt. Sehr schön. *242 Der macht ein Gesicht, als wenn er Maikäfer gefrühstückt hätte. – Klix, 23. *243 Du machst a G'sicht wia der Palmesel. – Michel, 272. Zu einem, der den Hochmüthigen spielen will und dadurch albern erscheint. *244 Dumm Gesicht un kluke Kaldaune. (Oberharz.) Sieht zwar einfältig aus, ist aber gescheit, hat kluge Gedanken. *245 E sauersüss Gesicht machen. (Ulm.) *246 Ein dummes Gesicht machen. – Lazarus, XVIII, 370. *247 Ein Gesicht machen, dass man junge Katzen damit vergiften kann. – Gotthelf, Uli, 80. *248 Ein Gesicht machen, es müsste eine Kuh daran ersticken. – Gotthelf, Käthi, 82. *249 Ein Gesicht wie ein g'spiebenes Aepfelkoh. Wie ausgespiener Apfelbrei. Ein Bleichgesicht. *250 Ein Gesicht machen, wie eine Krähe, wenn sie studirt. – Gotthelf, Jakob, 174. *251 Ein Gesicht machen, wie eine Kindbetterin, welche auf ihre Suppe wartet. – Gotthelf, Erzählungen, III, 188. *252 Ein Gesicht machen, wie eine Staude voll Sauerkraut. – Gotthelf, Bauernspiegel, 230. *253 Ein preussisches Gesicht machen. – Gotthelf, Erzählungen, IV, 212. Ernst und kriegerisch aussehen. *254 Ein spanisch Gesicht machen. „Da machte er ein solch spanisch Gesicht, als ob er Duc de Alba wäre.“ (Schuppius, Schriften, I, 114.) *255 Einem das Gesicht zeichnen, dass man meine, der Teufel und seine Grossmutter hätten darauf geneujahrt. – Gotthelf, Käthi, I, 121. *256 Einem ein Gesicht machen. Ihm durch Mienen Verachtung, Spott ausdrücken. *257 Em öss dat Gesöcht ön de Oge geschoret. – Frischbier, I, 446. Er ist angetrunken. *258 Er macht ein Gesicht, als woll er die Pfalz vergiften. – Glaubrecht, Erzählungen, 59. *259 Er macht Gesichter, als wenn er landshuter Wein getrunken hätte. – Schaltjahr, IV, 580. *260 Er hat ein Gesicht, dem viel zu glauben nicht. „Fürwar, für war, dem angesicht ist vmbesehens zu glauben nicht.“ (Waldis, II, 92, 21.) *261 Er hat ein Gesicht wie ein borsdorfer Apfel. Findet sich an einem kleinen niedlichen Kopfe mit vollen rothen Backen. *262 Er macht a G'sicht wie-r-a Feld voll Teuffel. (Steiermark.) *263 Er macht ein Gesicht als ob er Spinnen mett g'fressa hette. Wenn jemand ein sehr mürrisches Gesicht macht. *264 Er macht ein Gesicht, mit dem man ganz Lappland vergiften könnte. – Gotthelf, Käserei, 107. *265 Er macht ein Gesicht, wie de' Affe, wenn er Teig frisst. – Klix, 23. *266 Er macht ein Gesicht wie der Gerber, dem die Felle weggeschwommen sind. *267 Er macht ein Gesicht, wie der Lichtfreund, wenn im Kalender Finsterniss steht. – Klix, 23. *268 Er macht ein Gesicht wie der Teufel im Buche Hiob. – Gotthelf, Joggeli, S. 87. *269 Er macht ein Gesicht wie eine betrübte Lohgerberei. *270 Er macht ein Gesicht, als wenn ihm die Hühner die Butter vom Brote gefressen hätten. *271 Er macht ein Gesicht wie ein verregneter Pfingstsonntag. – Wachenhusen, Hausfreund 1872, S. 448. *272 Er macht ein Gesicht wie ein verstrupfter Dornhag. *273 Hä möckt 'n Gesicht, we de Katt de Dêg fröäten hät. – Schlingmann, 521. *274 He makt en Gesicht, as hadd em einer von achter ene Brill von Schauhsallen upset't. *275 He mâkt en Gesicht, as hadde he unrîpe Slöhe (Schlehen) äten. – Piening, 44. *276 He mökt 'n Gesicht as harren em de Höhner dat Brot nahmen. (Pommern.) Als hätten ihm die Hühner das Brot genommen. *277 He mökt 'n Gesicht, as wier em all' Peterzilj' verhaogelt. *278 Ihr gsicht ist voller Hanentritt. – Ayrer, IV, 2393, 20. *279 Ihr macht ein Gesicht, als hättet ihr Spinnen gefressen. – Hinkender Bote, 1870, S. 47. *280 Sein Gesicht ist in sieben kalten Wintern nicht mehr Mode gewesen. *281 Sein Gesicht wär nach der Ellen auszumessen: drei tagwerk G'sicht und zwei tagwerk Nasen. *282 Sich eine ins Gesicht stecken. „Wenn ich nur wenigstens die Tabackspfeife mit auf den Marsch genommen hätte, dass ich mir eine ins Gesicht stecken könnte.“ (Eselsfresser, I, 146.) Gesims. 'S Gsims oan abkehren. (Oberpfalz.) – Klein, I, 171. Einen derb abprügeln. Gesinde. Gesäinjt, dât vil verlîst, uch fäinjt. – Schuster, 418. Gesindlein. Du solltst mir wol ein Gesindlein sein. „Das Gesinde achtet wenig darauf, was jnen (den Herrschaften) zustehet vnd gebüret. Vnd sind also vnartig, das auch ein Sprichwort dauon werde, wenn einer gar böse vnd vntugendsam ist, dass man saget: du solltst mir wol ein Gesindlein sein.“ (Spangenberg, Katechismus, 374a.) Gesinnt. 4 Wir seyn alle so gesinnt, je frommer Vater, je ärger Kind; je weicher Artzt, je fauler Wund, je schlechter Jäger, je schlimmer Hund. – Alamod. Polit., 206. Gesinnung. * Aus seiner Gesinnung Kapital machen. „Die Anklageschrift weist ihm manch Stückchen nach, wie er es verstanden, aus seiner conservativen Gesinnung Kapital zu machen.“ (Vossische Zeitung vom 17. Juli 1867, 1. Beil.) Gespaltenes. Ein gespaltenes ist besser als zehen gedarbete. – Herberger, I, 610. Besser sparen und eintheilen, als später nichts haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/683
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [671]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/683>, abgerufen am 29.04.2024.