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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 71 Ein Glas schenkt ein Glas einem andern Glas; rathe, was ist das?

Lat.: Dat vitrum vitro Jonae, Vitrum ipse Lutherus, se similem ut fragili noscat uterque vitro. (Monatsblätter, V, 143, 39.)

72 Glas und Gras, wie lange lebet das. - Heinmar, II, 35.

73 Im letzten Glase liegt der Rausch.

It.: L' ultimo bicchiere e quello che ubbriaca. (Giani, 230.)

74 In ein leeres Glas quartiert sich der Teufel ein.

75 Wenn das Glas am schonsten scheint, so zubricht es. - Fischer, Psalter, 238, 2.

*76 Das Glas muss voll seyn nach dem Habermaass. - Callenbach, 51.

*77 Durchs gemalte Glass kuken. - Mathesius, Sarepta, CXCIXa.

*78 Er kann ein Glas vertragen.

Holl.: De man kan wel een' braven roemer bij zich steken. (Harrebomee, II, 224a.)


Gläschen.

*6 Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken.

Lat.: Methysocottabi. (Philippi, I, 248.)


Glasermacher.

Hier es der Glasermaker van Düsterfeld gewest. (Deutz.)

Hier ist eine Glasscheibe durch vorgeklebtes Papier ersetzt. Düsterfeld ist eine Bauernschaft bei Xanten.


Glasfreund.

Glassfreuude, Frassfreunde vnd Hopffenfreunde halten wie ein loser Bogen. - Herberger, II, 74.


Glaslauter.

* Er ist nit glasslauter. - Stumpff, Historie, XVIIb.


Glasschön.

* Glasschön sein. - Schade, Satiren, III, 214, 30.


Glasschrank.

Davor ist man Glasschrank. (Görlitz.)

Um zu sagen: Das muss man sich gefallen lassen, dafür ist man auch etwas Besseres.


Glatt.

17 Glatt geschliffen ist bald gewetzt. - Rollwagenbüchlein, herausg. von H. Kurz, Leipzig 1865, S. 96, 8.

18 Immer glatt, selten glatt.

Wer seine guten Kleidungsstücke immer trägt, hat sie bald abgetragen.

19 Noch sau glad, maket (oder: wird) doch keine Stad. - Schambach, II, 327.

Ein Dorf mag noch so hübsch sein, so ist's doch noch keine Stadt, so wenig ein geputzter Dorfbewohner darum schon dem Städter gleich ist.

*20 Es geht so glatt ab, als wenn's mit Seife geschmiert wäre.

*21 He sücht so glatt ut, as 'u oflickde Klütje. - Kern, 967.

Man pflegt diese Redensart auf geschminkte und übertrieben geschniegelte Leute wie auf bartlose Gelbschnäbel anzuwenden.

*22 Se is so glatt an de Bost (Brust), ass har ähr 'n Spatz drupschöäten un 't met 'n Schwanz wedder furtwischt. - Schlingmann, 108.


Glattau.

* Sie ist von Glattau. (S. Bredleben, Nachtr.)

Von einer weiblichen Person mit flacher Brust.


Glattweg.

*2 Ea-r-is da Mich'l Glattweg. (Niederösterr.)

Er redet ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.


Glaube.

161 Den Glauben zeugt ein Haberfeld, den Helden macht der Hopfen, den Herrn das Geld. - Wenzig, 84.

162 Der Glaube bringt Glück. - Spindler, Bastard, IV, 177.

163 Ein kleiner Glaube ist besser als kein Glaube. - Herberger, Ib, 429.

164 Glaub' und Geld ist immer weniger als man glaubt in der Welt.

165 Glaube, Liebe, Treu und Recht, diese Vier haben sich schlafen gelegt; wenn sie wieder auferstehn, wird's in der Welt wol besser gehn. - Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beilage.

Hausinschrift.

[Spaltenumbruch] 166 Glaube vnd ein bös Gewissen stallen nicht beysammen. - Fischer, Psalter, 285, 2.

167 Ich habe immer den Glauben der Familie, in der ich diene, sagte die Köchin, als die Frau nach ihrer Religion fragte.

168 Kannst du den Glauben, so kann ich das Vaterunser.

Dän.: Kandstu troen, saa kand jeg fader vor. (Prov. dan., 332.)

169 Kein glauben gib eines feindes mund, er redet guts zu keiner stund.

Lat.: Os hostis raro loquitur bona non sibi charo. (Loci comm., 94.)

170 Mit Glauben und Geld kann man alles ausrichten in der Welt.

171 Vier seind fürnemere vnterschidne glauben oder religionen in der Welt: christlich, jüdisch, türckisch, haidnisch. - Rasch, 24.

172 Wä'n Glowen hät', kann öäwen so guod up as in 'n Awen backen. - Schlingmann, 45.

173 Wär keinen Glaben hat, dei beweisst ak keinen. - Schambach, II, 544.

Aus dem Leben und dem Handeln des Menschen erkennt man seinen Glauben.

174 Wer keinen glauben halten wil, wird vntrew auch erfahren vil. - Loci comm., 67.

Lat.: Qui uiolare fidem solet et uioletur eidem.

175 Wo der Glaube Engel malt, da sieht der Aberglaube Teufel. - Devisenbuch, 60.

176 Zu Glaube und Taufe soll niemand gezwungen werden.

Böhm.: K vire a ke krtu zadny nema nucen byti. (Rybicka, 47.)

*177 Den Glauben fressen wie der Zigeuner seine Kirche. - Schuller, 33.

*178 Den Glauben gibt der Pastor. - Simrock, 7720a.

*179 Der Glaub macht oft vil. (Ulm.)

*180 Sein Glaub' hat Augen.

Er glaubt, was er sieht.

*181 Sein Glaub ist, dass die kron mehr gelten, denn die batzen. - Nigrinus, Inquisition, 737.


Glauben.

174 Gelaub nymmet, so tevscht dich nyemant. - Henisch, 37, 143.

175 Glaub' mit dem Hertzen, bekenne mit dem Munde, gehorsam mit dem leibe vnd leide, was Gott auffleget. - Mathesius, Postilla, CCXCVIIIa.

176 Glaube nicht leichtlich allen; was du hast, lass dir gefallen; was weg ist, das lass fahren, thue dich nicht vnhübsch drumb gebahren. - Richter, Axiomata, II, 304, 143.

177 Glaube lützel, behalte, was du hast und das verloren schlag in den Wind, sagt das Vögelein. - Eiselein, 622.

Lat.: Crede parvum, serva tuum et quae perire relinque. (Eiselein, 622.)

178 Glaube, was du willst, aber sei ein braver (guter) Mensch (ehrlicher Kerl).

Böhm.: Poctivy-lis bud' mi bratre ziv! at' si vira tva jakakoliv. (Celakovsky, 17.)

179 Gleub jederman nit glich, want wenich halten sich. - Weinsberg, 84.

180 Ich glaub, das nicht auff erden sey, der jederman gefalle frey. - Loci comm., 80.

Lat.: Cunctis qui placeat, non credo qui modo uiuat.

181 Ich glaube wol, sagte die Frau, als der Pastor sie fragte, ob ihr Mann auch Gott fürchte, denn er geht Sonntags nie aus, ohne seine Büchse mitzunehmen.

182 Man kann es zweimal glauben, einmal dass es wahr ist, und einmal dass es nicht wahr ist. - Brennecke.

183 Man muss nicht mehr glauben, als man in den Händen sieht, sagt Thomas. - Harssdörffer, 1519.

184 Sau as eck glöbe; sau geschät mi. - Schambach, II, 711.

Wie ich glaube, so geschieht mir.

[Spaltenumbruch] 71 Ein Glas schenkt ein Glas einem andern Glas; rathe, was ist das?

Lat.: Dat vitrum vitro Jonae, Vitrum ipse Lutherus, se similem ut fragili noscat uterque vitro. (Monatsblätter, V, 143, 39.)

72 Glas und Gras, wie lange lebet das.Heinmar, II, 35.

73 Im letzten Glase liegt der Rausch.

It.: L' ultimo bicchiere è quello che ubbriaca. (Giani, 230.)

74 In ein leeres Glas quartiert sich der Teufel ein.

75 Wenn das Glas am schonsten scheint, so zubricht es.Fischer, Psalter, 238, 2.

*76 Das Glas muss voll seyn nach dem Habermaass.Callenbach, 51.

*77 Durchs gemalte Glass kuken.Mathesius, Sarepta, CXCIXa.

*78 Er kann ein Glas vertragen.

Holl.: De man kan wel een' braven roemer bij zich steken. (Harrebomée, II, 224a.)


Gläschen.

*6 Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken.

Lat.: Methysocottabi. (Philippi, I, 248.)


Glasermacher.

Hier es der Glasermâker van Düsterfeld gewest. (Deutz.)

Hier ist eine Glasscheibe durch vorgeklebtes Papier ersetzt. Düsterfeld ist eine Bauernschaft bei Xanten.


Glasfreund.

Glassfreuude, Frassfreunde vnd Hopffenfreunde halten wie ein loser Bogen.Herberger, II, 74.


Glaslauter.

* Er ist nit glasslauter.Stumpff, Historie, XVIIb.


Glasschön.

* Glasschön sein.Schade, Satiren, III, 214, 30.


Glasschrank.

Davor ist man Glasschrank. (Görlitz.)

Um zu sagen: Das muss man sich gefallen lassen, dafür ist man auch etwas Besseres.


Glatt.

17 Glatt geschliffen ist bald gewetzt.Rollwagenbüchlein, herausg. von H. Kurz, Leipzig 1865, S. 96, 8.

18 Immer glatt, selten glatt.

Wer seine guten Kleidungsstücke immer trägt, hat sie bald abgetragen.

19 Noch sau glad, mâket (oder: wird) doch keine Stad.Schambach, II, 327.

Ein Dorf mag noch so hübsch sein, so ist's doch noch keine Stadt, so wenig ein geputzter Dorfbewohner darum schon dem Städter gleich ist.

*20 Es geht so glatt ab, als wenn's mit Seife geschmiert wäre.

*21 He sücht so glatt ut, as 'u oflickde Klütje.Kern, 967.

Man pflegt diese Redensart auf geschminkte und übertrieben geschniegelte Leute wie auf bartlose Gelbschnäbel anzuwenden.

*22 Se is so glatt an de Bost (Brust), ass har ähr 'n Spatz drupschöäten un 't met 'n Schwanz wedder furtwischt.Schlingmann, 108.


Glattau.

* Sie ist von Glattau. (S. Bredleben, Nachtr.)

Von einer weiblichen Person mit flacher Brust.


Glattweg.

*2 Ea-r-is da Mich'l Glåttweg. (Niederösterr.)

Er redet ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.


Glaube.

161 Den Glauben zeugt ein Haberfeld, den Helden macht der Hopfen, den Herrn das Geld.Wenzig, 84.

162 Der Glaube bringt Glück.Spindler, Bastard, IV, 177.

163 Ein kleiner Glaube ist besser als kein Glaube.Herberger, Ib, 429.

164 Glaub' und Geld ist immer weniger als man glaubt in der Welt.

165 Glaube, Liebe, Treu und Recht, diese Vier haben sich schlafen gelegt; wenn sie wieder auferstehn, wird's in der Welt wol besser gehn.Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beilage.

Hausinschrift.

[Spaltenumbruch] 166 Glaube vnd ein bös Gewissen stallen nicht beysammen.Fischer, Psalter, 285, 2.

167 Ich habe immer den Glauben der Familie, in der ich diene, sagte die Köchin, als die Frau nach ihrer Religion fragte.

168 Kannst du den Glauben, so kann ich das Vaterunser.

Dän.: Kandstu troen, saa kand jeg fader vor. (Prov. dan., 332.)

169 Kein glauben gib eines feindes mund, er redet guts zu keiner stund.

Lat.: Os hostis raro loquitur bona non sibi charo. (Loci comm., 94.)

170 Mit Glauben und Geld kann man alles ausrichten in der Welt.

171 Vier seind fürnemere vnterschidne glauben oder religionen in der Welt: christlich, jüdisch, türckisch, haidnisch.Rasch, 24.

172 Wä'n Glowen hät', kann öäwen so guod up as in 'n Awen backen.Schlingmann, 45.

173 Wär keinen Glâben hat, dei bewîsst ak keinen.Schambach, II, 544.

Aus dem Leben und dem Handeln des Menschen erkennt man seinen Glauben.

174 Wer keinen glauben halten wil, wird vntrew auch erfahren vil.Loci comm., 67.

Lat.: Qui uiolare fidem solet et uioletur eidem.

175 Wo der Glaube Engel malt, da sieht der Aberglaube Teufel.Devisenbuch, 60.

176 Zu Glaube und Taufe soll niemand gezwungen werden.

Böhm.: K víře a ke křtu žadný nemá nucen býti. (Rybička, 47.)

*177 Den Glauben fressen wie der Zigeuner seine Kirche.Schuller, 33.

*178 Den Glauben gibt der Pastor.Simrock, 7720a.

*179 Der Glaub macht oft vil. (Ulm.)

*180 Sein Glaub' hat Augen.

Er glaubt, was er sieht.

*181 Sein Glaub ist, dass die kron mehr gelten, denn die batzen.Nigrinus, Inquisition, 737.


Glauben.

174 Gelaub nymmet, so tevscht dich nyemant.Henisch, 37, 143.

175 Glaub' mit dem Hertzen, bekenne mit dem Munde, gehorsam mit dem leibe vnd leide, was Gott auffleget.Mathesius, Postilla, CCXCVIIIa.

176 Glaube nicht leichtlich allen; was du hast, lass dir gefallen; was weg ist, das lass fahren, thue dich nicht vnhübsch drumb gebahren.Richter, Axiomata, II, 304, 143.

177 Glaube lützel, behalte, was du hast und das verloren schlag in den Wind, sagt das Vögelein.Eiselein, 622.

Lat.: Crede parvum, serva tuum et quae perire relinque. (Eiselein, 622.)

178 Glaube, was du willst, aber sei ein braver (guter) Mensch (ehrlicher Kerl).

Böhm.: Poctivý-lis bud' mi bratře živ! at' si víra tvá jakákoliv. (Čelakovský, 17.)

179 Gleub jederman nit glich, want wenich halten sich.Weinsberg, 84.

180 Ich glaub, das nicht auff erden sey, der jederman gefalle frey.Loci comm., 80.

Lat.: Cunctis qui placeat, non credo qui modo uiuat.

181 Ich glaube wol, sagte die Frau, als der Pastor sie fragte, ob ihr Mann auch Gott fürchte, denn er geht Sonntags nie aus, ohne seine Büchse mitzunehmen.

182 Man kann es zweimal glauben, einmal dass es wahr ist, und einmal dass es nicht wahr ist.Brennecke.

183 Man muss nicht mehr glauben, als man in den Händen sieht, sagt Thomas.Harssdörffer, 1519.

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[[676]/0688] 71 Ein Glas schenkt ein Glas einem andern Glas; rathe, was ist das? Lat.: Dat vitrum vitro Jonae, Vitrum ipse Lutherus, se similem ut fragili noscat uterque vitro. (Monatsblätter, V, 143, 39.) 72 Glas und Gras, wie lange lebet das. – Heinmar, II, 35. 73 Im letzten Glase liegt der Rausch. It.: L' ultimo bicchiere è quello che ubbriaca. (Giani, 230.) 74 In ein leeres Glas quartiert sich der Teufel ein. 75 Wenn das Glas am schonsten scheint, so zubricht es. – Fischer, Psalter, 238, 2. *76 Das Glas muss voll seyn nach dem Habermaass. – Callenbach, 51. *77 Durchs gemalte Glass kuken. – Mathesius, Sarepta, CXCIXa. *78 Er kann ein Glas vertragen. Holl.: De man kan wel een' braven roemer bij zich steken. (Harrebomée, II, 224a.) Gläschen. *6 Er hat ein Gläschen über den Durst getrunken. Lat.: Methysocottabi. (Philippi, I, 248.) Glasermacher. Hier es der Glasermâker van Düsterfeld gewest. (Deutz.) Hier ist eine Glasscheibe durch vorgeklebtes Papier ersetzt. Düsterfeld ist eine Bauernschaft bei Xanten. Glasfreund. Glassfreuude, Frassfreunde vnd Hopffenfreunde halten wie ein loser Bogen. – Herberger, II, 74. Glaslauter. * Er ist nit glasslauter. – Stumpff, Historie, XVIIb. Glasschön. * Glasschön sein. – Schade, Satiren, III, 214, 30. Glasschrank. Davor ist man Glasschrank. (Görlitz.) Um zu sagen: Das muss man sich gefallen lassen, dafür ist man auch etwas Besseres. Glatt. 17 Glatt geschliffen ist bald gewetzt. – Rollwagenbüchlein, herausg. von H. Kurz, Leipzig 1865, S. 96, 8. 18 Immer glatt, selten glatt. Wer seine guten Kleidungsstücke immer trägt, hat sie bald abgetragen. 19 Noch sau glad, mâket (oder: wird) doch keine Stad. – Schambach, II, 327. Ein Dorf mag noch so hübsch sein, so ist's doch noch keine Stadt, so wenig ein geputzter Dorfbewohner darum schon dem Städter gleich ist. *20 Es geht so glatt ab, als wenn's mit Seife geschmiert wäre. *21 He sücht so glatt ut, as 'u oflickde Klütje. – Kern, 967. Man pflegt diese Redensart auf geschminkte und übertrieben geschniegelte Leute wie auf bartlose Gelbschnäbel anzuwenden. *22 Se is so glatt an de Bost (Brust), ass har ähr 'n Spatz drupschöäten un 't met 'n Schwanz wedder furtwischt. – Schlingmann, 108. Glattau. * Sie ist von Glattau. (S. Bredleben, Nachtr.) Von einer weiblichen Person mit flacher Brust. Glattweg. *2 Ea-r-is da Mich'l Glåttweg. (Niederösterr.) Er redet ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Glaube. 161 Den Glauben zeugt ein Haberfeld, den Helden macht der Hopfen, den Herrn das Geld. – Wenzig, 84. 162 Der Glaube bringt Glück. – Spindler, Bastard, IV, 177. 163 Ein kleiner Glaube ist besser als kein Glaube. – Herberger, Ib, 429. 164 Glaub' und Geld ist immer weniger als man glaubt in der Welt. 165 Glaube, Liebe, Treu und Recht, diese Vier haben sich schlafen gelegt; wenn sie wieder auferstehn, wird's in der Welt wol besser gehn. – Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beilage. Hausinschrift. 166 Glaube vnd ein bös Gewissen stallen nicht beysammen. – Fischer, Psalter, 285, 2. 167 Ich habe immer den Glauben der Familie, in der ich diene, sagte die Köchin, als die Frau nach ihrer Religion fragte. 168 Kannst du den Glauben, so kann ich das Vaterunser. Dän.: Kandstu troen, saa kand jeg fader vor. (Prov. dan., 332.) 169 Kein glauben gib eines feindes mund, er redet guts zu keiner stund. Lat.: Os hostis raro loquitur bona non sibi charo. (Loci comm., 94.) 170 Mit Glauben und Geld kann man alles ausrichten in der Welt. 171 Vier seind fürnemere vnterschidne glauben oder religionen in der Welt: christlich, jüdisch, türckisch, haidnisch. – Rasch, 24. 172 Wä'n Glowen hät', kann öäwen so guod up as in 'n Awen backen. – Schlingmann, 45. 173 Wär keinen Glâben hat, dei bewîsst ak keinen. – Schambach, II, 544. Aus dem Leben und dem Handeln des Menschen erkennt man seinen Glauben. 174 Wer keinen glauben halten wil, wird vntrew auch erfahren vil. – Loci comm., 67. Lat.: Qui uiolare fidem solet et uioletur eidem. 175 Wo der Glaube Engel malt, da sieht der Aberglaube Teufel. – Devisenbuch, 60. 176 Zu Glaube und Taufe soll niemand gezwungen werden. Böhm.: K víře a ke křtu žadný nemá nucen býti. (Rybička, 47.) *177 Den Glauben fressen wie der Zigeuner seine Kirche. – Schuller, 33. *178 Den Glauben gibt der Pastor. – Simrock, 7720a. *179 Der Glaub macht oft vil. (Ulm.) *180 Sein Glaub' hat Augen. Er glaubt, was er sieht. *181 Sein Glaub ist, dass die kron mehr gelten, denn die batzen. – Nigrinus, Inquisition, 737. Glauben. 174 Gelaub nymmet, so tevscht dich nyemant. – Henisch, 37, 143. 175 Glaub' mit dem Hertzen, bekenne mit dem Munde, gehorsam mit dem leibe vnd leide, was Gott auffleget. – Mathesius, Postilla, CCXCVIIIa. 176 Glaube nicht leichtlich allen; was du hast, lass dir gefallen; was weg ist, das lass fahren, thue dich nicht vnhübsch drumb gebahren. – Richter, Axiomata, II, 304, 143. 177 Glaube lützel, behalte, was du hast und das verloren schlag in den Wind, sagt das Vögelein. – Eiselein, 622. Lat.: Crede parvum, serva tuum et quae perire relinque. (Eiselein, 622.) 178 Glaube, was du willst, aber sei ein braver (guter) Mensch (ehrlicher Kerl). Böhm.: Poctivý-lis bud' mi bratře živ! at' si víra tvá jakákoliv. (Čelakovský, 17.) 179 Gleub jederman nit glich, want wenich halten sich. – Weinsberg, 84. 180 Ich glaub, das nicht auff erden sey, der jederman gefalle frey. – Loci comm., 80. Lat.: Cunctis qui placeat, non credo qui modo uiuat. 181 Ich glaube wol, sagte die Frau, als der Pastor sie fragte, ob ihr Mann auch Gott fürchte, denn er geht Sonntags nie aus, ohne seine Büchse mitzunehmen. 182 Man kann es zweimal glauben, einmal dass es wahr ist, und einmal dass es nicht wahr ist. – Brennecke. 183 Man muss nicht mehr glauben, als man in den Händen sieht, sagt Thomas. – Harssdörffer, 1519. 184 Sau as eck glöbe; sau geschät mi. – Schambach, II, 711. Wie ich glaube, so geschieht mir.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [676]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/688>, abgerufen am 28.04.2024.