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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *345 Entweder enen dau'r jout oder ene patschfaule. - Röttscher, 235.

Entweder durch und durch, d. i. vollkommen gut, oder patschfaul, d. i. so faul, dass es ohne Mühe, nur beim Anfassen schon zerdrückt wird.

*346 Er ist bald gut in den Mehlwurmtopf. (Breslau.)

Ist schwach, völlig heruntergekommen.

*347 Er ist gut für alle, nur für sich selber nicht.

Böhm.: Kazdemu dobry, sobe zly. (Celakovsky, 47.)

*348 Er ist wol gut, aber treten lässt er sich nicht.

*349 Er macht's so gut, als er's gelernt hat.

*350 Es ist gut, alle Tage Fastnacht haben. - Petri, III, 6.

*351 Es ist gut, einmal die Kinderschuhe ausgetreten zu haben.

*352 Gut gemeynet, vbel gerathen. - Herberger, Ib, 845.

*353 Gut und böse durcheinander.

Lat.: Bona mixta malis. (Philippi, I, 63.)

*354 Gut und wohl, sagen die Finanzleute. - Bohemia, 1874, Nr. 138, Beil.

*355 'S hot gude drunger (drunter), sagt der bihmsche Pflaumamoan. (Landshut.) - Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.


Gut (Subst.).

412 Das beste Gut zu jeder Zeit ist, was ein gutes Handwerk beut.

It.: Il miglior podere e un buon mestiere. (Giani, 1066.)

413 Das gemeine Gut geht meist verloren.

Bei Tunnicius (481): Dat gemeine gaut blift mest vorloren. (Res privata viget ubi publica corruit omnis.)

Lat.: Communia multis bona perduntur. (Bebel.)

414 Die ihr Gut nicht pflegen, den bringt es keinen Segen.

415 Ein Gut wird dann erst recht erkannt, wenn es den Rücken uns gewandt.

It.: Il bene non e conosciuto, se non e perduto. (Giani, 217.)

416 Ein höheres Gut ist nicht zu sehn, als das, was wahr und schön.

Lat.: Id optimum est, quod fit vetustate melius. (Sailer, Sprüche, 173.)

417 Geborgtes Gut bringt nimmer Glück, es will immer zu seinem Herrn zurück.

418 Gestohlnes Gut brennt.

419 Getheilt Gut kommt nicht auf die vierte Brut. - Illustrirte Zeitung, 1860, S. 250c.

420 Gross Gut hat Neider.

Lat.: Optima, cibus invidiae. (Sutor, 573; Philippi, II, 75.)

421 Gross gut ist raffengut, einer sammelt's, der ander verzert's. - Mathesius, Postilla, CCXVIIIb.

422 Gross Gut will zwei Schelme haben, einen, der's gewinnt, einen, der's verthut.

Lat.: Dives aut iniquus est aut iniqui heres. (Philippi, I, 123.)

423 Gut macht Muth, Muth macht Uebermuth, Uebermuth macht Kriegsmuth, Krieg macht Armuth, Armuth wehe thut. - Aargauer Taschenbuch.

424 In ein fremdes Gut schneidet mancher als in einen Filzhut. - Herberger, Herzpostille, Ib, 745.

425 Irdisch Gut, vergänglich Gut.

Lat.: Quod mutuavit natura repetet. (Sailer, Sprüche, 127, 107.)

426 Ist dir frembd gut lieber, dann deyn eygens, so wirst du nit selig. (Wachter.)

427 Jeder gebrauche sein Gut, dass es nützen thut.

Lat.: Utere quaesitis, sed ne videaris abuti. (Cato.) (Binder I, 1809; II, 3453.)

428 Klein Gut soll man hoch stellen.

Damit es in die Augen fällt; das Grosse wird überall bemerkt.

429 Man kann sein Gut nicht mitnehmen, wenn man stirbt.

Poln.: Wszystko tu zostanie po smerci, moj panie. (Celakovsky, 56.)

430 Mancher fleisset sich nur auff gut, vnd hat nach ehren keinen mut.

Lat.: Ad lucrum mores multi sunt, non ad honores. (Loci comm., 14.)

[Spaltenumbruch] 431 Mancher kompt vmb sein gut vnd ehr, darumb das er ist selten lär. - Loci comm., 56.

Lat.: O fili sperne delectas mensas tabernae tali dulcore multi priuantur honore.

432 Mit den Gütern wachsen die Sorgen.

433 Nur so viel Gut besitzt ein Mann, als er mit edlem Sinn geniessen kann. - Lindau, Gegenwart, 1874, Nr. 9, S. 136.

434 Ungerecht Gut frisst auch das gerechte.

Wend.: Njeprawe kublo prawe sobu zezerje. (Celakovsky, 61.)

435 Unrecht Gut, verflucht Gut. - Monatsbl., V, 141, 18.

436 Was hilft mir Gut, seh lang' ich's an, wenn ich's nicht auch gemessen kann.

Lat.: Quo mihi fortunas, si non conceditur uti? (Horaz.) (Philippi, II, 147.)

437 Was nützet alles Gut und Geld, kann (wenn) man's nicht brauchen (brauchet) in der Welt!

Lat.: Quo mihi divitiae, quarum si demseris usum? Etsi largus opum, semper egenus ero. (Corn.) (Philippi, II, 147.)

438 Welcher nur hat viel gut vnd gelt, diesen man jetzt für edel helt. - Loci comm., 144.

Lat.: Nobilis est ille, quem nobilitant bona villae. (Loci comm., 144.)

439 Wann du verloren hast dein gut, kein lieb der weiber dir guts thut.

Lat.: Post casum rerum, cessabit amor mulierum. (Loci comm., 133.)

440 Wenn es mit dem Gute (Vermögen) geht bergab, so werden die Suppen mager.

441 Wer mit fremdem Gute prahlt, wird mit Spott bezahlt.

Lat.: Aesopicus graculus. (Seybold, 14.)

442 Wer nach grossem gute tracht, schlaffet wenig manche nacht. - Loci comm., 168.

Lat.: Dormit nocte parum, possessor diuitiarum. (Loci comm., 168.)

443 Wer sein Gut will erhalten, der muss es selbst verwalten.

Holl.: Beveel het eigen goed den trage niet. (Harrebomee, I, 246b.)

444 Wer zu bewahren theures Gut, der sei stets auf seiner Hut.

445 Wo man findet viel reiches gut, da findt man selten weisen mut. - Loci comm., 45.

Lat.: Excaecat sensus, diuersi copia census.

*446 Das Gut an die Kerze bringen. - Möser, Phantasien, IV, 264.

Soviel wie unter den Hammer, es versteigern. In England wird bei Versteigerungen eine Kerze angezündet. Wer zuletzt geboten hat, wenn die Kerze verlischt, dessen Gebot gilt. (Vgl. Grimm, V, 617.)

*447 Er hat all' sein gut den armen Leuten zu verwaren gegeben, so vor den Wein vnd Bierzapffen sitzen. - Zinkgref, IV, 148.

Er hat's vertrunken.

*448 Er hält viel auf liegende Güter. (Ulm.)

Ist eine Schlafmütze, Schlafhaube, Langschläfer.


Gütchen.

*2 Er wird wol auf's Gütchen kommen. - Klix, 23.

*3 Sein Gütchen vermehren.

Uebermüthig werden.

Lat.: Pennas nido majores extendere. (Horaz.) (Philippi, II, 90.)


Gute (der).

32 A Güter brauch' kein Klopp (Schläge), a Schlachten helfen kein Klopp. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

33 A Güter gehör auf dem güten Ort. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Unter dem guten Ort ist der Kirchhof verstanden.

34 De guate sind de beste, aber raus klaube muass mer's. (Schwaben.)

35 Dem Guten geht es überall gut.

Poln.: Dobremu wszedy dobrze. (Celakovsky, 29.)

36 Der Gute liebt das Wahre.

Lat.: Prae se ipso amabit veritatem vir bonus. (Sailer, Sprüche, 11.)

37 Der Gute sucht den Schlechten nicht.

Lat.: Plenum theatrum est vir bonus viro bono. (Sailer, Sprüche, 118.)

38 Der Gute wird geehrt.

Lat.: Sequi debet honor, non expeti. (Sailer, Sprüche, 152, 16.)

[Spaltenumbruch] *345 Entweder enen dû'r jout oder ene patschfûle.Röttscher, 235.

Entweder durch und durch, d. i. vollkommen gut, oder patschfûl, d. i. so faul, dass es ohne Mühe, nur beim Anfassen schon zerdrückt wird.

*346 Er ist bald gut in den Mehlwurmtopf. (Breslau.)

Ist schwach, völlig heruntergekommen.

*347 Er ist gut für alle, nur für sich selber nicht.

Böhm.: Každému dobrý, sobĕ zlý. (Čelakovský, 47.)

*348 Er ist wol gut, aber treten lässt er sich nicht.

*349 Er macht's so gut, als er's gelernt hat.

*350 Es ist gut, alle Tage Fastnacht haben.Petri, III, 6.

*351 Es ist gut, einmal die Kinderschuhe ausgetreten zu haben.

*352 Gut gemeynet, vbel gerathen.Herberger, Ib, 845.

*353 Gut und böse durcheinander.

Lat.: Bona mixta malis. (Philippi, I, 63.)

*354 Gut und wohl, sagen die Finanzleute.Bohemia, 1874, Nr. 138, Beil.

*355 'S hot gude drunger (drunter), sagt der bihmsche Pflaumamoan. (Landshut.) – Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437.


Gut (Subst.).

412 Das beste Gut zu jeder Zeit ist, was ein gutes Handwerk beut.

It.: Il miglior podere è un buon mestiere. (Giani, 1066.)

413 Das gemeine Gut geht meist verloren.

Bei Tunnicius (481): Dat gemeine gût blift mêst vorloren. (Res privata viget ubi publica corruit omnis.)

Lat.: Communia multis bona perduntur. (Bebel.)

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415 Ein Gut wird dann erst recht erkannt, wenn es den Rücken uns gewandt.

It.: Il bene non è conosciuto, se non è perduto. (Giani, 217.)

416 Ein höheres Gut ist nicht zu sehn, als das, was wahr und schön.

Lat.: Id optimum est, quod fit vetustate melius. (Sailer, Sprüche, 173.)

417 Geborgtes Gut bringt nimmer Glück, es will immer zu seinem Herrn zurück.

418 Gestohlnes Gut brennt.

419 Getheilt Gut kommt nicht auf die vierte Brut.Illustrirte Zeitung, 1860, S. 250c.

420 Gross Gut hat Neider.

Lat.: Optima, cibus invidiae. (Sutor, 573; Philippi, II, 75.)

421 Gross gut ist raffengut, einer sammelt's, der ander verzert's.Mathesius, Postilla, CCXVIIIb.

422 Gross Gut will zwei Schelme haben, einen, der's gewinnt, einen, der's verthut.

Lat.: Dives aut iniquus est aut iniqui heres. (Philippi, I, 123.)

423 Gut macht Muth, Muth macht Uebermuth, Uebermuth macht Kriegsmuth, Krieg macht Armuth, Armuth wehe thut.Aargauer Taschenbuch.

424 In ein fremdes Gut schneidet mancher als in einen Filzhut.Herberger, Herzpostille, Ib, 745.

425 Irdisch Gut, vergänglich Gut.

Lat.: Quod mutuavit natura repetet. (Sailer, Sprüche, 127, 107.)

426 Ist dir frembd gut lieber, dann deyn eygens, so wirst du nit selig. (Wachter.)

427 Jeder gebrauche sein Gut, dass es nützen thut.

Lat.: Utere quaesitis, sed ne videaris abuti. (Cato.) (Binder I, 1809; II, 3453.)

428 Klein Gut soll man hoch stellen.

Damit es in die Augen fällt; das Grosse wird überall bemerkt.

429 Man kann sein Gut nicht mitnehmen, wenn man stirbt.

Poln.: Wszystko tu zostanie po śmerci, mój panie. (Čelakovský, 56.)

430 Mancher fleisset sich nur auff gut, vnd hat nach ehren keinen mut.

Lat.: Ad lucrum mores multi sunt, non ad honores. (Loci comm., 14.)

[Spaltenumbruch] 431 Mancher kompt vmb sein gut vnd ehr, darumb das er ist selten lär.Loci comm., 56.

Lat.: O fili sperne delectas mensas tabernae tali dulcore multi priuantur honore.

432 Mit den Gütern wachsen die Sorgen.

433 Nur so viel Gut besitzt ein Mann, als er mit edlem Sinn geniessen kann.Lindau, Gegenwart, 1874, Nr. 9, S. 136.

434 Ungerecht Gut frisst auch das gerechte.

Wend.: Njeprawe kubło prawe sobu zežerje. (Čelakovský, 61.)

435 Unrecht Gut, verflucht Gut.Monatsbl., V, 141, 18.

436 Was hilft mir Gut, seh lang' ich's an, wenn ich's nicht auch gemessen kann.

Lat.: Quo mihi fortunas, si non conceditur uti? (Horaz.) (Philippi, II, 147.)

437 Was nützet alles Gut und Geld, kann (wenn) man's nicht brauchen (brauchet) in der Welt!

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438 Welcher nur hat viel gut vnd gelt, diesen man jetzt für edel helt.Loci comm., 144.

Lat.: Nobilis est ille, quem nobilitant bona villae. (Loci comm., 144.)

439 Wann du verloren hast dein gut, kein lieb der weiber dir guts thut.

Lat.: Post casum rerum, cessabit amor mulierum. (Loci comm., 133.)

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441 Wer mit fremdem Gute prahlt, wird mit Spott bezahlt.

Lat.: Aesopicus graculus. (Seybold, 14.)

442 Wer nach grossem gute tracht, schlaffet wenig manche nacht.Loci comm., 168.

Lat.: Dormit nocte parum, possessor diuitiarum. (Loci comm., 168.)

443 Wer sein Gut will erhalten, der muss es selbst verwalten.

Holl.: Beveel het eigen goed den trage niet. (Harrebomée, I, 246b.)

444 Wer zu bewahren theures Gut, der sei stets auf seiner Hut.

445 Wo man findet viel reiches gut, da findt man selten weisen mut.Loci comm., 45.

Lat.: Excaecat sensus, diuersi copia census.

*446 Das Gut an die Kerze bringen.Möser, Phantasien, IV, 264.

Soviel wie unter den Hammer, es versteigern. In England wird bei Versteigerungen eine Kerze angezündet. Wer zuletzt geboten hat, wenn die Kerze verlischt, dessen Gebot gilt. (Vgl. Grimm, V, 617.)

*447 Er hat all' sein gut den armen Leuten zu verwaren gegeben, so vor den Wein vnd Bierzapffen sitzen.Zinkgref, IV, 148.

Er hat's vertrunken.

*448 Er hält viel auf liegende Güter. (Ulm.)

Ist eine Schlafmütze, Schlafhaube, Langschläfer.


Gütchen.

*2 Er wird wol auf's Gütchen kommen.Klix, 23.

*3 Sein Gütchen vermehren.

Uebermüthig werden.

Lat.: Pennas nido majores extendere. (Horaz.) (Philippi, II, 90.)


Gute (der).

32 A Güter brauch' kein Klopp (Schläge), a Schlachten helfen kein Klopp. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

33 A Güter gehör auf dem güten Ort. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Unter dem guten Ort ist der Kirchhof verstanden.

34 De guate sind de beste, aber raus klaube muass mer's. (Schwaben.)

35 Dem Guten geht es überall gut.

Poln.: Dobremu wszędy dobrze. (Čelakovský, 29.)

36 Der Gute liebt das Wahre.

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37 Der Gute sucht den Schlechten nicht.

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[[694]/0706] *345 Entweder enen dû'r jout oder ene patschfûle. – Röttscher, 235. Entweder durch und durch, d. i. vollkommen gut, oder patschfûl, d. i. so faul, dass es ohne Mühe, nur beim Anfassen schon zerdrückt wird. *346 Er ist bald gut in den Mehlwurmtopf. (Breslau.) Ist schwach, völlig heruntergekommen. *347 Er ist gut für alle, nur für sich selber nicht. Böhm.: Každému dobrý, sobĕ zlý. (Čelakovský, 47.) *348 Er ist wol gut, aber treten lässt er sich nicht. *349 Er macht's so gut, als er's gelernt hat. *350 Es ist gut, alle Tage Fastnacht haben. – Petri, III, 6. *351 Es ist gut, einmal die Kinderschuhe ausgetreten zu haben. *352 Gut gemeynet, vbel gerathen. – Herberger, Ib, 845. *353 Gut und böse durcheinander. Lat.: Bona mixta malis. (Philippi, I, 63.) *354 Gut und wohl, sagen die Finanzleute. – Bohemia, 1874, Nr. 138, Beil. *355 'S hot gude drunger (drunter), sagt der bihmsche Pflaumamoan. (Landshut.) – Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 437. Gut (Subst.). 412 Das beste Gut zu jeder Zeit ist, was ein gutes Handwerk beut. It.: Il miglior podere è un buon mestiere. (Giani, 1066.) 413 Das gemeine Gut geht meist verloren. Bei Tunnicius (481): Dat gemeine gût blift mêst vorloren. (Res privata viget ubi publica corruit omnis.) Lat.: Communia multis bona perduntur. (Bebel.) 414 Die ihr Gut nicht pflegen, den bringt es keinen Segen. 415 Ein Gut wird dann erst recht erkannt, wenn es den Rücken uns gewandt. It.: Il bene non è conosciuto, se non è perduto. (Giani, 217.) 416 Ein höheres Gut ist nicht zu sehn, als das, was wahr und schön. Lat.: Id optimum est, quod fit vetustate melius. (Sailer, Sprüche, 173.) 417 Geborgtes Gut bringt nimmer Glück, es will immer zu seinem Herrn zurück. 418 Gestohlnes Gut brennt. 419 Getheilt Gut kommt nicht auf die vierte Brut. – Illustrirte Zeitung, 1860, S. 250c. 420 Gross Gut hat Neider. Lat.: Optima, cibus invidiae. (Sutor, 573; Philippi, II, 75.) 421 Gross gut ist raffengut, einer sammelt's, der ander verzert's. – Mathesius, Postilla, CCXVIIIb. 422 Gross Gut will zwei Schelme haben, einen, der's gewinnt, einen, der's verthut. Lat.: Dives aut iniquus est aut iniqui heres. (Philippi, I, 123.) 423 Gut macht Muth, Muth macht Uebermuth, Uebermuth macht Kriegsmuth, Krieg macht Armuth, Armuth wehe thut. – Aargauer Taschenbuch. 424 In ein fremdes Gut schneidet mancher als in einen Filzhut. – Herberger, Herzpostille, Ib, 745. 425 Irdisch Gut, vergänglich Gut. Lat.: Quod mutuavit natura repetet. (Sailer, Sprüche, 127, 107.) 426 Ist dir frembd gut lieber, dann deyn eygens, so wirst du nit selig. (Wachter.) 427 Jeder gebrauche sein Gut, dass es nützen thut. Lat.: Utere quaesitis, sed ne videaris abuti. (Cato.) (Binder I, 1809; II, 3453.) 428 Klein Gut soll man hoch stellen. Damit es in die Augen fällt; das Grosse wird überall bemerkt. 429 Man kann sein Gut nicht mitnehmen, wenn man stirbt. Poln.: Wszystko tu zostanie po śmerci, mój panie. (Čelakovský, 56.) 430 Mancher fleisset sich nur auff gut, vnd hat nach ehren keinen mut. Lat.: Ad lucrum mores multi sunt, non ad honores. (Loci comm., 14.) 431 Mancher kompt vmb sein gut vnd ehr, darumb das er ist selten lär. – Loci comm., 56. Lat.: O fili sperne delectas mensas tabernae tali dulcore multi priuantur honore. 432 Mit den Gütern wachsen die Sorgen. 433 Nur so viel Gut besitzt ein Mann, als er mit edlem Sinn geniessen kann. – Lindau, Gegenwart, 1874, Nr. 9, S. 136. 434 Ungerecht Gut frisst auch das gerechte. Wend.: Njeprawe kubło prawe sobu zežerje. (Čelakovský, 61.) 435 Unrecht Gut, verflucht Gut. – Monatsbl., V, 141, 18. 436 Was hilft mir Gut, seh lang' ich's an, wenn ich's nicht auch gemessen kann. Lat.: Quo mihi fortunas, si non conceditur uti? (Horaz.) (Philippi, II, 147.) 437 Was nützet alles Gut und Geld, kann (wenn) man's nicht brauchen (brauchet) in der Welt! Lat.: Quo mihi divitiae, quarum si demseris usum? Etsi largus opum, semper egenus ero. (Corn.) (Philippi, II, 147.) 438 Welcher nur hat viel gut vnd gelt, diesen man jetzt für edel helt. – Loci comm., 144. Lat.: Nobilis est ille, quem nobilitant bona villae. (Loci comm., 144.) 439 Wann du verloren hast dein gut, kein lieb der weiber dir guts thut. Lat.: Post casum rerum, cessabit amor mulierum. (Loci comm., 133.) 440 Wenn es mit dem Gute (Vermögen) geht bergab, so werden die Suppen mager. 441 Wer mit fremdem Gute prahlt, wird mit Spott bezahlt. Lat.: Aesopicus graculus. (Seybold, 14.) 442 Wer nach grossem gute tracht, schlaffet wenig manche nacht. – Loci comm., 168. Lat.: Dormit nocte parum, possessor diuitiarum. (Loci comm., 168.) 443 Wer sein Gut will erhalten, der muss es selbst verwalten. Holl.: Beveel het eigen goed den trage niet. (Harrebomée, I, 246b.) 444 Wer zu bewahren theures Gut, der sei stets auf seiner Hut. 445 Wo man findet viel reiches gut, da findt man selten weisen mut. – Loci comm., 45. Lat.: Excaecat sensus, diuersi copia census. *446 Das Gut an die Kerze bringen. – Möser, Phantasien, IV, 264. Soviel wie unter den Hammer, es versteigern. In England wird bei Versteigerungen eine Kerze angezündet. Wer zuletzt geboten hat, wenn die Kerze verlischt, dessen Gebot gilt. (Vgl. Grimm, V, 617.) *447 Er hat all' sein gut den armen Leuten zu verwaren gegeben, so vor den Wein vnd Bierzapffen sitzen. – Zinkgref, IV, 148. Er hat's vertrunken. *448 Er hält viel auf liegende Güter. (Ulm.) Ist eine Schlafmütze, Schlafhaube, Langschläfer. Gütchen. *2 Er wird wol auf's Gütchen kommen. – Klix, 23. *3 Sein Gütchen vermehren. Uebermüthig werden. Lat.: Pennas nido majores extendere. (Horaz.) (Philippi, II, 90.) Gute (der). 32 A Güter brauch' kein Klopp (Schläge), a Schlachten helfen kein Klopp. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 33 A Güter gehör auf dem güten Ort. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Unter dem guten Ort ist der Kirchhof verstanden. 34 De guate sind de beste, aber raus klaube muass mer's. (Schwaben.) 35 Dem Guten geht es überall gut. Poln.: Dobremu wszędy dobrze. (Čelakovský, 29.) 36 Der Gute liebt das Wahre. Lat.: Prae se ipso amabit veritatem vir bonus. (Sailer, Sprüche, 11.) 37 Der Gute sucht den Schlechten nicht. Lat.: Plenum theatrum est vir bonus viro bono. (Sailer, Sprüche, 118.) 38 Der Gute wird geehrt. Lat.: Sequi debet honor, non expeti. (Sailer, Sprüche, 152, 16.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [694]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/706>, abgerufen am 28.04.2024.