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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 331 Haben sind Gaben.

Die Predigt am 15. Sonntag nach Trinitatis (Epistelpredigten von einem Verein norddeutscher Geistlichen, Halle 1848) fängt mit dem obigen Sprichwort an.

332 Haben wirs gleich, so wöllen wirs spiel erwehrt sein lassen. - Lehmann, 783, 30.

333 Hat Hätte1, der stets ein Schelm war, dich betrogen, dann tröste dich damit: die Pferde, welche den Hafer verdienen, bekommen ihn nicht immer.

1) Personification des Ungewissen, des Thörichten oder Trügerischen, auf welches man hofft.

Nordfr.: Heed Hedd, dear altid en Skelm wear, di bedreien, da trööste di dearme: De Hingster, dear dit Haawer fuartiine faat ek altid. (Hansen, 18.)

334 Hat me keins, so macht me eins. (Ulm.)

335 Hätt'n mir's neit, so thät'n mir's nit, mir thuns halt, weil mir's ham. - Bohemia, 1875, Nr. 239.

Wiener Spruch.

336 Häw'n is wiss, Krein is miss. - Schlingmann, 577.

337 Het mancher nit mehr, dan syn weir mit recht, der itz ist her, wer dan wol knecht. - Weinsberg, 64.

338 Man kann nicht alles haben, was man wünscht.

Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 138.)

339 Mir nicht, dir nicht; was ich nicht sol haben, das wil ich dir auch nicht gönnen. - Petri, III, 9; Henisch, 1682, 39.

340 Nichts haben, ist ein ruhiges Leben. (Wien.)

341 Selber haben ist besser als (beim Nachbar) borgen.

Dän.: Bedre er at eje end at have ti lege. (Prov. dan., 140.)

342 So man hat, steht im Kochbuch, nehme man. (Ulm.)

343 Was einer haben will, damit geschieht ihm kein Unrecht.

Lat.: Volenti non fit injuria. (Fischer, 243, 108; Philippi, II, 261.)

344 Was ich hab', das mag ich nicht; was ich mag, das hab' ich nicht.

Lat.: Quod sequitur, fugio, quod fugit, ipse sequor. (Ovid.) (Philippi, II, 145.)

345 Was man immer haben kann, ekelt einem endlich an.

Lat.: Sordent, quae possunt semper haberi. (Palingen, 2; Binder II, 3183.)

346 Was wir haben, ist eitel geliehen Gut.

"Der Mensch nennt nichts auf dieser Erde sein."

Lat.: Nihil est in vita proprium mortali datum. (Lucil.) (Philippi, II, 22.)

347 Wenn einer so wat hat, denn sitt hei drupp wie der Tod op der Kau. (Braunschweig.)

348 Wenn man etwas haben will, so muss man's suchen und dahin gehen, da man's findt. - Lehmann, 187, 16.

349 Wenn mancher hätte, was er wünscht, als Gut, thät er auch manches, was er sonst nicht thut.

It.: Chi avesse quello che non ha, farebbe quello che non fa. (Giani, 183.)

350 Wer da will haben was zu schaffen, kauf' eine Uhr, halt' eine Hur' und schlag' (zank') sich mit den Pfaffen. - Junker und Pfaffe, II, 135.

351 Wer etwas haben will, muss früh und spät daran sein.

Lat.: Ut jugulent hominem, surgunt de nocte latrones. (Horaz.) (Binder I, 1812; 77, 3439; Philippi, II, 237; Seybold, 659.)

352 Wer etwas hat, der reist ins Bad; wer nichts besitzt, bleibt hier und schwitzt.

353 Wer hat, der frewe sich; ich hab nit, noch hoff ich. - Weinsberg, 49.

354 Wer immer haben will, trägt den Wohlthäter nicht im Herzen.

355 Wer immer nur haben will, ist nirgends beliebt.

Lat.: Illum nullus amat, qui semper "da mihi" clamat. (Binder II, 1380; Schreger, 34.)

356 Wer nichts anders hat, der gibt Aepffel vnd Birnen. - Lehmann, II, 838, 229.

[Spaltenumbruch] 357 Wer nichts hat, kann wol sparen. - Schottel, 1135b.

358 Wer viel hat, will mehr haben.

Altfries.: Dear fuul heed, wel muar haa. (Hansen, 12.)

359 Wer was haben will, muss sich darum bemühen, sagte Peter, und er bekam ein paar Ohrfeigen.

Holl.: Die wat hebben wil, die moet erom uitzien, zei Geurt, en hij kreeg een' dikken neus en twee blaauwe oogen. (Harrebomee, II, 123b.)

360 Wer was hat, der was kann.

Altfries.: Dear wat heed, dear wat kjen. (Hansen, 12.)

361 Wer wenig hat, bäckt mager.

362 Wer will haben, was er sieht, muss missen, was er hat. - Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.

363 Wer's haben kann und lebt nicht wie ein Kurfürst, der ist ein Esel.

364 Wer's hat, dear geits (gibt's). (Ulm.)

365 Wer's hat, der preise sich glücklich. - Hillmer, 395.

Lat.: Beati possidentes.

366 Wer's hat, gibt's am Brein, und wer's net hat, lässt's sein. (Wien.)

367 Wer's nicht anders haben will, dem geschieht recht.

Lat.: Non perit indigne, quem sua culpa necat. (Binder I, 1191; II, 2208.)

*368 Da ist alles zu haben, wie in Auerbachs Laden.

*369 Das ist gange: was hast, was geist (gibst). (Ulm.)

*370 Er hat nicht, wohin er sein Haupt legen soll.

Lat.: Non habet in manibus ventos, qui navigat aequor. (Philippi, II, 37.)

*371 Hat ihn schon.

Vgl. über diese Redensart Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 381, S. 2949.

*372 Ma moint, der oi hobs und der ander loss's net fahre. (Ulm.)

*373 Man muss es haben, woher es auch komme.

Lat.: Unde habeas quaerit nemo, sed oportet habere. (Juvenal.) (Philippi, II, 232; Seybold, 648.)

*374 Nichts haben, als was er mit dem Maule davon bringt. - Dietrich, II, 108.


Haberfeldtreiben.

Es ist ein Haberfeldtreiben.

Das Haberfeldtreiben ist eine Art Femgericht, das alljährlich mit scharfer Geisel in Oberbaiern abgehalten wird.


Haberland.

* Ins Haberland hineinschwätzen.


Haberschüssel.

* Du lasst deine Haberschüssel (Unterlippe) weiter nicht herunterhängen wie die Kuh den Schweif. (Rott-Thal.)


Habgier.

Habgier zerreisst den Sack. (Rheinpfalz.)


Habich.

*18 Em is de Habich utneiht. - Keil, 4.

Er ist besitzlos.


Habicht.

27 Er ist drauf, wie der Habel (Habicht) auf die Taube. (Rott-Thal.)

28 Wo man nicht Habich oder Sperber hat, da muss man mit Eulen bayssen.

"So ist ein gemeines Sprichwort." (Birlinger, Alemannia, III, 294.)


Habsucht.

5 Eine kleine Habsucht bringt grossen Schaden. - Merx, 192.

6 Habsucht macht arm bei allem Reichthum.

Lat.: Instructa inopia, in divitiis cupiditas. (P. Syr.) (Philippi, I, 204.)


Hacke (Ferse).

*17 Er setzt sich auf die Hangschen.

D. h. in Fechterstellung, um Widerstand zu leisten.

Frz.: Mettre un cheval sur les hanches.

*18 Man sieht lieber die Hacken (Fersen) als die Spitzen (der Füsse) von ihm.


Hacke (Werkzeug).

18 Der Hacke muss man net den Stil nachwerfen.

19 Die Hacken muss man am Stiel packen.

20 Wer zur Hacke ist gewandt, nehme nicht den Spiess zur Hand.

Wer Feldgeschäfte treibt, bleibe vom Hofleben fern.

It.: Chi e uso alla zappa, non pigli la lancia. (Giani, 1797.)


[Spaltenumbruch] 331 Haben sind Gaben.

Die Predigt am 15. Sonntag nach Trinitatis (Epistelpredigten von einem Verein norddeutscher Geistlichen, Halle 1848) fängt mit dem obigen Sprichwort an.

332 Haben wirs gleich, so wöllen wirs spiel erwehrt sein lassen.Lehmann, 783, 30.

333 Hat Hätte1, der stets ein Schelm war, dich betrogen, dann tröste dich damit: die Pferde, welche den Hafer verdienen, bekommen ihn nicht immer.

1) Personification des Ungewissen, des Thörichten oder Trügerischen, auf welches man hofft.

Nordfr.: Heed Hedd, dear altid en Skelm wear, di bedreien, da trööste di dearme: De Hingster, dear dit Haawer fuartiine faat ek altid. (Hansen, 18.)

334 Hat me keins, so macht me eins. (Ulm.)

335 Hätt'n mir's nît, so thät'n mir's nit, mir thuns halt, weil mir's ham.Bohemia, 1875, Nr. 239.

Wiener Spruch.

336 Häw'n is wiss, Krein is miss.Schlingmann, 577.

337 Het mancher nit mehr, dan syn weir mit recht, der itz ist her, wer dan wol knecht.Weinsberg, 64.

338 Man kann nicht alles haben, was man wünscht.

Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 138.)

339 Mir nicht, dir nicht; was ich nicht sol haben, das wil ich dir auch nicht gönnen.Petri, III, 9; Henisch, 1682, 39.

340 Nichts haben, ist ein ruhiges Leben. (Wien.)

341 Selber haben ist besser als (beim Nachbar) borgen.

Dän.: Bedre er at eje end at have ti lege. (Prov. dan., 140.)

342 So man hat, steht im Kochbuch, nehme man. (Ulm.)

343 Was einer haben will, damit geschieht ihm kein Unrecht.

Lat.: Volenti non fit injuria. (Fischer, 243, 108; Philippi, II, 261.)

344 Was ich hab', das mag ich nicht; was ich mag, das hab' ich nicht.

Lat.: Quod sequitur, fugio, quod fugit, ipse sequor. (Ovid.) (Philippi, II, 145.)

345 Was man immer haben kann, ekelt einem endlich an.

Lat.: Sordent, quae possunt semper haberi. (Palingen, 2; Binder II, 3183.)

346 Was wir haben, ist eitel geliehen Gut.

„Der Mensch nennt nichts auf dieser Erde sein.“

Lat.: Nihil est in vita proprium mortali datum. (Lucil.) (Philippi, II, 22.)

347 Wenn einer so wat hat, denn sitt hei drupp wie der Tod op der Kau. (Braunschweig.)

348 Wenn man etwas haben will, so muss man's suchen und dahin gehen, da man's findt.Lehmann, 187, 16.

349 Wenn mancher hätte, was er wünscht, als Gut, thät er auch manches, was er sonst nicht thut.

It.: Chi avesse quello che non ha, farebbe quello che non fa. (Giani, 183.)

350 Wer da will haben was zu schaffen, kauf' eine Uhr, halt' eine Hur' und schlag' (zank') sich mit den Pfaffen.Junker und Pfaffe, II, 135.

351 Wer etwas haben will, muss früh und spät daran sein.

Lat.: Ut jugulent hominem, surgunt de nocte latrones. (Horaz.) (Binder I, 1812; 77, 3439; Philippi, II, 237; Seybold, 659.)

352 Wer etwas hat, der reist ins Bad; wer nichts besitzt, bleibt hier und schwitzt.

353 Wer hat, der frewe sich; ich hab nit, noch hoff ich.Weinsberg, 49.

354 Wer immer haben will, trägt den Wohlthäter nicht im Herzen.

355 Wer immer nur haben will, ist nirgends beliebt.

Lat.: Illum nullus amat, qui semper „da mihi“ clamat. (Binder II, 1380; Schreger, 34.)

356 Wer nichts anders hat, der gibt Aepffel vnd Birnen.Lehmann, II, 838, 229.

[Spaltenumbruch] 357 Wer nichts hat, kann wol sparen.Schottel, 1135b.

358 Wer viel hat, will mehr haben.

Altfries.: Dear fuul heed, wel muar haa. (Hansen, 12.)

359 Wer was haben will, muss sich darum bemühen, sagte Peter, und er bekam ein paar Ohrfeigen.

Holl.: Die wat hebben wil, die moet erom uitzien, zei Geurt, en hij kreeg een' dikken neus en twee blaauwe oogen. (Harrebomée, II, 123b.)

360 Wer was hat, der was kann.

Altfries.: Dear wat heed, dear wat kjen. (Hansen, 12.)

361 Wer wenig hat, bäckt mager.

362 Wer will haben, was er sieht, muss missen, was er hat.Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.

363 Wer's haben kann und lebt nicht wie ein Kurfürst, der ist ein Esel.

364 Wer's hat, dear geits (gibt's). (Ulm.)

365 Wer's hat, der preise sich glücklich.Hillmer, 395.

Lat.: Beati possidentes.

366 Wer's hat, gibt's am Brein, und wer's net hat, lässt's sein. (Wien.)

367 Wer's nicht anders haben will, dem geschieht recht.

Lat.: Non perit indigne, quem sua culpa necat. (Binder I, 1191; II, 2208.)

*368 Da ist alles zu haben, wie in Auerbachs Laden.

*369 Das ist gange: was hast, was geist (gibst). (Ulm.)

*370 Er hat nicht, wohin er sein Haupt legen soll.

Lat.: Non habet in manibus ventos, qui navigat aequor. (Philippi, II, 37.)

*371 Hat ihn schon.

Vgl. über diese Redensart Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 381, S. 2949.

*372 Ma moint, der oi hobs und der ander loss's net fahre. (Ulm.)

*373 Man muss es haben, woher es auch komme.

Lat.: Unde habeas quaerit nemo, sed oportet habere. (Juvenal.) (Philippi, II, 232; Seybold, 648.)

*374 Nichts haben, als was er mit dem Maule davon bringt.Dietrich, II, 108.


Haberfeldtreiben.

Es ist ein Haberfeldtreiben.

Das Haberfeldtreiben ist eine Art Femgericht, das alljährlich mit scharfer Geisel in Oberbaiern abgehalten wird.


Haberland.

* Ins Haberland hineinschwätzen.


Haberschüssel.

* Du lasst deine Haberschüssel (Unterlippe) weiter nicht herunterhängen wie die Kuh den Schweif. (Rott-Thal.)


Habgier.

Habgier zerreisst den Sack. (Rheinpfalz.)


Habich.

*18 Em is de Habich utneiht.Keil, 4.

Er ist besitzlos.


Habicht.

27 Er ist drauf, wie der Habel (Habicht) auf die Taube. (Rott-Thal.)

28 Wo man nicht Habich oder Sperber hat, da muss man mit Eulen bayssen.

„So ist ein gemeines Sprichwort.“ (Birlinger, Alemannia, III, 294.)


Habsucht.

5 Eine kleine Habsucht bringt grossen Schaden.Merx, 192.

6 Habsucht macht arm bei allem Reichthum.

Lat.: Instructa inopia, in divitiis cupiditas. (P. Syr.) (Philippi, I, 204.)


Hacke (Ferse).

*17 Er setzt sich auf die Hangschen.

D. h. in Fechterstellung, um Widerstand zu leisten.

Frz.: Mettre un cheval sur les hanches.

*18 Man sieht lieber die Hacken (Fersen) als die Spitzen (der Füsse) von ihm.


Hacke (Werkzeug).

18 Der Hacke muss man net den Stil nachwerfen.

19 Die Hacken muss man am Stiel packen.

20 Wer zur Hacke ist gewandt, nehme nicht den Spiess zur Hand.

Wer Feldgeschäfte treibt, bleibe vom Hofleben fern.

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[[697]/0709] 331 Haben sind Gaben. Die Predigt am 15. Sonntag nach Trinitatis (Epistelpredigten von einem Verein norddeutscher Geistlichen, Halle 1848) fängt mit dem obigen Sprichwort an. 332 Haben wirs gleich, so wöllen wirs spiel erwehrt sein lassen. – Lehmann, 783, 30. 333 Hat Hätte1, der stets ein Schelm war, dich betrogen, dann tröste dich damit: die Pferde, welche den Hafer verdienen, bekommen ihn nicht immer. 1) Personification des Ungewissen, des Thörichten oder Trügerischen, auf welches man hofft. Nordfr.: Heed Hedd, dear altid en Skelm wear, di bedreien, da trööste di dearme: De Hingster, dear dit Haawer fuartiine faat ek altid. (Hansen, 18.) 334 Hat me keins, so macht me eins. (Ulm.) 335 Hätt'n mir's nît, so thät'n mir's nit, mir thuns halt, weil mir's ham. – Bohemia, 1875, Nr. 239. Wiener Spruch. 336 Häw'n is wiss, Krein is miss. – Schlingmann, 577. 337 Het mancher nit mehr, dan syn weir mit recht, der itz ist her, wer dan wol knecht. – Weinsberg, 64. 338 Man kann nicht alles haben, was man wünscht. Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. (Ovid.) (Philippi, I, 138.) 339 Mir nicht, dir nicht; was ich nicht sol haben, das wil ich dir auch nicht gönnen. – Petri, III, 9; Henisch, 1682, 39. 340 Nichts haben, ist ein ruhiges Leben. (Wien.) 341 Selber haben ist besser als (beim Nachbar) borgen. Dän.: Bedre er at eje end at have ti lege. (Prov. dan., 140.) 342 So man hat, steht im Kochbuch, nehme man. (Ulm.) 343 Was einer haben will, damit geschieht ihm kein Unrecht. Lat.: Volenti non fit injuria. (Fischer, 243, 108; Philippi, II, 261.) 344 Was ich hab', das mag ich nicht; was ich mag, das hab' ich nicht. Lat.: Quod sequitur, fugio, quod fugit, ipse sequor. (Ovid.) (Philippi, II, 145.) 345 Was man immer haben kann, ekelt einem endlich an. Lat.: Sordent, quae possunt semper haberi. (Palingen, 2; Binder II, 3183.) 346 Was wir haben, ist eitel geliehen Gut. „Der Mensch nennt nichts auf dieser Erde sein.“ Lat.: Nihil est in vita proprium mortali datum. (Lucil.) (Philippi, II, 22.) 347 Wenn einer so wat hat, denn sitt hei drupp wie der Tod op der Kau. (Braunschweig.) 348 Wenn man etwas haben will, so muss man's suchen und dahin gehen, da man's findt. – Lehmann, 187, 16. 349 Wenn mancher hätte, was er wünscht, als Gut, thät er auch manches, was er sonst nicht thut. It.: Chi avesse quello che non ha, farebbe quello che non fa. (Giani, 183.) 350 Wer da will haben was zu schaffen, kauf' eine Uhr, halt' eine Hur' und schlag' (zank') sich mit den Pfaffen. – Junker und Pfaffe, II, 135. 351 Wer etwas haben will, muss früh und spät daran sein. Lat.: Ut jugulent hominem, surgunt de nocte latrones. (Horaz.) (Binder I, 1812; 77, 3439; Philippi, II, 237; Seybold, 659.) 352 Wer etwas hat, der reist ins Bad; wer nichts besitzt, bleibt hier und schwitzt. 353 Wer hat, der frewe sich; ich hab nit, noch hoff ich. – Weinsberg, 49. 354 Wer immer haben will, trägt den Wohlthäter nicht im Herzen. 355 Wer immer nur haben will, ist nirgends beliebt. Lat.: Illum nullus amat, qui semper „da mihi“ clamat. (Binder II, 1380; Schreger, 34.) 356 Wer nichts anders hat, der gibt Aepffel vnd Birnen. – Lehmann, II, 838, 229. 357 Wer nichts hat, kann wol sparen. – Schottel, 1135b. 358 Wer viel hat, will mehr haben. Altfries.: Dear fuul heed, wel muar haa. (Hansen, 12.) 359 Wer was haben will, muss sich darum bemühen, sagte Peter, und er bekam ein paar Ohrfeigen. Holl.: Die wat hebben wil, die moet erom uitzien, zei Geurt, en hij kreeg een' dikken neus en twee blaauwe oogen. (Harrebomée, II, 123b.) 360 Wer was hat, der was kann. Altfries.: Dear wat heed, dear wat kjen. (Hansen, 12.) 361 Wer wenig hat, bäckt mager. 362 Wer will haben, was er sieht, muss missen, was er hat. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 102. 363 Wer's haben kann und lebt nicht wie ein Kurfürst, der ist ein Esel. 364 Wer's hat, dear geits (gibt's). (Ulm.) 365 Wer's hat, der preise sich glücklich. – Hillmer, 395. Lat.: Beati possidentes. 366 Wer's hat, gibt's am Brein, und wer's net hat, lässt's sein. (Wien.) 367 Wer's nicht anders haben will, dem geschieht recht. Lat.: Non perit indigne, quem sua culpa necat. (Binder I, 1191; II, 2208.) *368 Da ist alles zu haben, wie in Auerbachs Laden. *369 Das ist gange: was hast, was geist (gibst). (Ulm.) *370 Er hat nicht, wohin er sein Haupt legen soll. Lat.: Non habet in manibus ventos, qui navigat aequor. (Philippi, II, 37.) *371 Hat ihn schon. Vgl. über diese Redensart Breslauer Zeitung, 1870, Nr. 381, S. 2949. *372 Ma moint, der oi hobs und der ander loss's net fahre. (Ulm.) *373 Man muss es haben, woher es auch komme. Lat.: Unde habeas quaerit nemo, sed oportet habere. (Juvenal.) (Philippi, II, 232; Seybold, 648.) *374 Nichts haben, als was er mit dem Maule davon bringt. – Dietrich, II, 108. Haberfeldtreiben. Es ist ein Haberfeldtreiben. Das Haberfeldtreiben ist eine Art Femgericht, das alljährlich mit scharfer Geisel in Oberbaiern abgehalten wird. Haberland. * Ins Haberland hineinschwätzen. Haberschüssel. * Du lasst deine Haberschüssel (Unterlippe) weiter nicht herunterhängen wie die Kuh den Schweif. (Rott-Thal.) Habgier. Habgier zerreisst den Sack. (Rheinpfalz.) Habich. *18 Em is de Habich utneiht. – Keil, 4. Er ist besitzlos. Habicht. 27 Er ist drauf, wie der Habel (Habicht) auf die Taube. (Rott-Thal.) 28 Wo man nicht Habich oder Sperber hat, da muss man mit Eulen bayssen. „So ist ein gemeines Sprichwort.“ (Birlinger, Alemannia, III, 294.) Habsucht. 5 Eine kleine Habsucht bringt grossen Schaden. – Merx, 192. 6 Habsucht macht arm bei allem Reichthum. Lat.: Instructa inopia, in divitiis cupiditas. (P. Syr.) (Philippi, I, 204.) Hacke (Ferse). *17 Er setzt sich auf die Hangschen. D. h. in Fechterstellung, um Widerstand zu leisten. Frz.: Mettre un cheval sur les hanches. *18 Man sieht lieber die Hacken (Fersen) als die Spitzen (der Füsse) von ihm. Hacke (Werkzeug). 18 Der Hacke muss man net den Stil nachwerfen. 19 Die Hacken muss man am Stiel packen. 20 Wer zur Hacke ist gewandt, nehme nicht den Spiess zur Hand. Wer Feldgeschäfte treibt, bleibe vom Hofleben fern. It.: Chi è uso alla zappa, non pigli la lancia. (Giani, 1797.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [697]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/709>, abgerufen am 29.04.2024.