Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *129 Bey Halss vnd Kopff verbotten. - Aventin, Chronik, LIIIIa.

*130 Bis zum Halse genug haben.

*131 Bleib' mir vom Halse.

*132 Dat hebb ick am Halse as 'n Plackenfewer1. - Dähnert, 351b.

1) Fleckfieber. - Ich weiss nicht, wie ich dazu gekommen bin.

*133 Den Halss vber ein bessen abfallen. - Ayrer, V, 2870, 26.

*134 Es ist ihm so recht wie zum Halsbrechen. (Schwaben.)

*135 Hals geben.

D. i. bekennen. Er will nicht Hals geben.

*136 Ich würge ihm den Hals ab, wie einem Huhn.

Mhd.: Ich briche in als ein huon. (Lambel, Erzählungen, 1851.)


Halsbinde.

2 Die Halsbinden würden ihnen sonst in die Höhe rutschen, sagte jener, als man ihn fragte, warum die Soldaten Köpfe hätten.


Halseisen.

*2 Einen an das bacharacher Halseisen stellen. (S. Bacharach und Klingenberg.)

Ihm dortigen Wein vorsetzen. "Der Wein soll ihn an das bacharacher Halseisen stellen und so lange mit heilbronner Römern durcharbeiten, bis er ganz kraftlos dahin fallen wird." (Köhler, 196, 18.)

*3 Er verdient ein Halseisen als Auszeichnung.

Lat.: Ornatus ex tuis virtutibus, si regnum possiderem. (Terenz.) (Philippi, II, 77.)


Halskranz.

* Den Halskranz brechen.


Halten.

127 Das Halten ist schwer, drum eil' zum Versprechen nicht sehr. - Devisenbuch, 16.

128 Der eine hält's und der andere lässt's net fahre. (Ulm.)

129 Es wett (wird) halten vün Esthers Taanes1 bis Pürim. (Warschau.)

1) Der Fasttag Esthers geht dem Purim unmittelbar voran. Von schlechter Arbeit, die kaum so lange hält, bis sie vollständig fertig ist.

130 Hä hält sich dran, asu lang ein Wursch em Kessel ess. (Bedburg.)

131 Halt, Bauer, das Rad geht ab. (Pommern.)

132 Halt mich, ich will fort. (Oberharz.)

Von einem, der eine Gesellschaft zu verlassen im Begriff ist, aber doch gern noch länger dort bliebe.

133 Halt, weil du hast, Noth ist ein alter Gast vnd schwere Last. - Petri, II, 370.

134 Hältst du mit mir, halt' ich mit dir. - Hülfsbuch, II, 23.

135 Jeder will vor besser gehalten werden als er ist.

136 Jedermann will vor den gehalten werden, der er doch nicht ist. - Lehmann, 220, 51.

137 Man helt offt einen als hett man ihn vffen grempelmarkt kaufft. - Lehmann, 772, 18.

138 Vill willen syn wol geholden, von nemans werden gescholden. - Weinsberg, 3.

139 Wat sall 't ok ewig holl'n, söä' de Mau'r, doa fel em de Backawen in. - Schlingmann, 1056.

140 Wer hält, der hat's, wenn's aber ne ist, do ist ne.

141 Wer sich gut hält, immer wohl gefällt. - Storch, Freiknecht, I, 333.

142 Wer sich helt nach der zeit vnd stet, der ist aller ehren werth. - Henisch, 812.

*143 Das hält wie Pobitz. - Klement, 43.

D. i. sehr fest. - Pobitz ist ein Dorf des tepler Bezirks in Böhmen.

*144 Der hält's jetzt mit einem aus, der nichts gegessen hat.

Scherzhaft von einem, der sehr viel gegessen hat.

*145 Er halt sich dermit wie Awruhm-Uwinü1 mit der Mihle2.

1) Unser Vater Abraham.

2) Beschneidung. Sinn: Er macht gute Miene zum bösen Spiel.

*146 Er wird bei ihm gehalten, wie Pimpel's Hündel. (Bedburg.)

Ist Liebling, hat es sehr gut.

[Spaltenumbruch] *147 Halten als ain faul armbrost. - Granatapfel, 107a, 1.

*148 Ich halt's mit den Lebendigen. - Lehmann, 852, 3.


Haltihn.

Besser Haltihn, als Fangihn.

Böhm.: Lepsi "drz ho", nezli "chyt' ho." Lepsi jedno "drz drz", nezl sto "vem, vem". (Rybicka, 2415-16.)


Haman.

* Er hot Humen's Mapule (Niederlage). (Jüd.-deutsch.)

Er hat eine Niederlage erlitten wie Haman, welcher von den höchsten Würden in Ungnade gefallen ist.


Hamburg.

*4 Das ist schon lange in Hamburg. (Böhmen.)

Die Sache ist weg, sie ist ins Wasser gekommen.


Hamen.

*7 Vorm Hamen trüben. - Mathesius, Postilla, CCXIIIIb.


Hammel.

9 D' Hammel muss mer scheren, so lang er Wolle hat. (Teplitz.)

10 Jeden Hammel hängt man an seinen eigenen Beinen auf. - Merx, 118.

11 Wer einen Hammel will, muss um einen Ochsen bitten.


Hammelduz.

* Er ist ein Hammelduz. (Köthen.)

Gemilderter Ausdruck für Schafskopf.


Hammelfleisch.

Hammelfleisch ist mir zu fett, sagte der Wolf, als er die grossen Hunde vor dem Schafstalle sah.


Hammer.

33 Ein theurer Hammer, der auf dem Amboss ruht.

34 Mit einem güldenen Hammer kann man eiserne Thüren aufmachen. - Wirth, II, 22.

35 Vetter Hammer.

Ist ein Schweizer, der auch wie der schwäbische Röhrle im Heere Napoleon's I. gedient hat und wie der eben genannte Röhrle zu den Münchhausen Süddeutschlands gezählt wird.

36 Zwischen Hammer, Amboss und Wand legt kein Vernünftiger die Hand.

It.: Tra l' ancudine e il martello man non mette chi ha cervello. (Giani, 98.)


Hämmerlein.

*6 Die hat Meister Hämmerlein gehackt. - Köhler, 39, 8.

Von einem sehr bösen Weibe.

*7 In Meister Hämmerleins Haus kommen. - Köhler, 222.

*8 In Meister Hämmerleins Himmel gehören. - Köhler, 30, 5.

*9 Meister Hämmerleins Schwitzpulver wird ihm schon warm machen. - Köhler, 222.


Hämmerling.

Hemmerling dörren. - Mathesy, Syrach, 200b.

Mit Weib vnnd Kind in der grössten Armuth leben. Der Hämmerling ist ein Name der Goldammer. (Campe, Wb. II, 525a.)


Hämisch.

Hämisch, wie ein alter Hagestolz. - Buch der Welt, 1847, S. 213a.


Hampelmann.

* Ein Hampelmann.

Hampelmann, mit seinem vollständigen Titel: Fabian Sebastian Hampelmann, bäüwollener Waare-Händler und Borger in Frankford am Mää (Main), ist eine typische Figur. Es ist der ehrenwerthe, geschwätzige, renommirende, aber ängstliche, radicale und zugleich philiströse "Citoyen" der ehemaligen Republik Frankfurt. Ein dortiger Lokaldichter, Maiss, hat ihn zum Helden einer Reihe von Lustspielen gemacht. (K. Braun, in Westermanns Monatsheften, Nr. 188, S. 139.)


Hamprecht.

Das dich S. Hamprecht schent. - Hans Sachs.


Hand.

925 Arbeitsame Hand geht durchs ganze Land.

Ist einer der Sprüche, die an der Decke eines Sitzungssaales im neuen Rathhause zu Berlin stehen.

926 As män hot kein' Hand, känn män kein Faust mit machen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von ohnmächtigen Drohungen.

[Spaltenumbruch] *129 Bey Halss vnd Kopff verbotten.Aventin, Chronik, LIIIIa.

*130 Bis zum Halse genug haben.

*131 Bleib' mir vom Halse.

*132 Dat hebb ick am Halse as 'n Plackenfewer1.Dähnert, 351b.

1) Fleckfieber. – Ich weiss nicht, wie ich dazu gekommen bin.

*133 Den Halss vber ein bessen abfallen.Ayrer, V, 2870, 26.

*134 Es ist ihm so recht wie zum Halsbrechen. (Schwaben.)

*135 Hals geben.

D. i. bekennen. Er will nicht Hals geben.

*136 Ich würge ihm den Hals ab, wie einem Huhn.

Mhd.: Ich briche in als ein huon. (Lambel, Erzählungen, 1851.)


Halsbinde.

2 Die Halsbinden würden ihnen sonst in die Höhe rutschen, sagte jener, als man ihn fragte, warum die Soldaten Köpfe hätten.


Halseisen.

*2 Einen an das bacharacher Halseisen stellen. (S. Bacharach und Klingenberg.)

Ihm dortigen Wein vorsetzen. „Der Wein soll ihn an das bacharacher Halseisen stellen und so lange mit heilbronner Römern durcharbeiten, bis er ganz kraftlos dahin fallen wird.“ (Köhler, 196, 18.)

*3 Er verdient ein Halseisen als Auszeichnung.

Lat.: Ornatus ex tuis virtutibus, si regnum possiderem. (Terenz.) (Philippi, II, 77.)


Halskranz.

* Den Halskranz brechen.


Halten.

127 Das Halten ist schwer, drum eil' zum Versprechen nicht sehr.Devisenbuch, 16.

128 Der eine hält's und der andere lässt's net fahre. (Ulm.)

129 Es wett (wird) halten vün Esthers Taanes1 bis Pürim. (Warschau.)

1) Der Fasttag Esthers geht dem Purim unmittelbar voran. Von schlechter Arbeit, die kaum so lange hält, bis sie vollständig fertig ist.

130 Hä hält sich dran, asu lang ein Wursch em Kessel ess. (Bedburg.)

131 Halt, Bauer, das Rad geht ab. (Pommern.)

132 Halt mich, ich will fort. (Oberharz.)

Von einem, der eine Gesellschaft zu verlassen im Begriff ist, aber doch gern noch länger dort bliebe.

133 Halt, weil du hast, Noth ist ein alter Gast vnd schwere Last.Petri, II, 370.

134 Hältst du mit mir, halt' ich mit dir.Hülfsbuch, II, 23.

135 Jeder will vor besser gehalten werden als er ist.

136 Jedermann will vor den gehalten werden, der er doch nicht ist.Lehmann, 220, 51.

137 Man helt offt einen als hett man ihn vffen grempelmarkt kaufft.Lehmann, 772, 18.

138 Vill willen syn wol geholden, von nemans werden gescholden.Weinsberg, 3.

139 Wat sall 't ôk ewig holl'n, söä' de Mû'r, doa fêl em de Backawen in.Schlingmann, 1056.

140 Wer hält, der hat's, wenn's aber ne ist, do ist ne.

141 Wer sich gut hält, immer wohl gefällt.Storch, Freiknecht, I, 333.

142 Wer sich helt nach der zeit vnd stet, der ist aller ehren werth.Henisch, 812.

*143 Das hält wie Pobitz.Klement, 43.

D. i. sehr fest. – Pobitz ist ein Dorf des tepler Bezirks in Böhmen.

*144 Der hält's jetzt mit einem aus, der nichts gegessen hat.

Scherzhaft von einem, der sehr viel gegessen hat.

*145 Er halt sich dermit wie Awruhm-Uwinü1 mit der Mihle2.

1) Unser Vater Abraham.

2) Beschneidung. Sinn: Er macht gute Miene zum bösen Spiel.

*146 Er wird bei ihm gehalten, wie Pimpel's Hündel. (Bedburg.)

Ist Liebling, hat es sehr gut.

[Spaltenumbruch] *147 Halten als ain faul armbrost.Granatapfel, 107a, 1.

*148 Ich halt's mit den Lebendigen.Lehmann, 852, 3.


Haltihn.

Besser Haltihn, als Fangihn.

Böhm.: Lepší „drž ho“, nežli „chyt' ho.“ Lepší jedno „drž drž“, nežl sto „vem, vem“. (Rybička, 2415-16.)


Haman.

* Er hot Humen's Mapule (Niederlage). (Jüd.-deutsch.)

Er hat eine Niederlage erlitten wie Haman, welcher von den höchsten Würden in Ungnade gefallen ist.


Hamburg.

*4 Das ist schon lange in Hamburg. (Böhmen.)

Die Sache ist weg, sie ist ins Wasser gekommen.


Hamen.

*7 Vorm Hamen trüben.Mathesius, Postilla, CCXIIIIb.


Hammel.

9 D' Hammel muss mer scheren, so lang er Wolle hat. (Teplitz.)

10 Jeden Hammel hängt man an seinen eigenen Beinen auf.Merx, 118.

11 Wer einen Hammel will, muss um einen Ochsen bitten.


Hammelduz.

* Er ist ein Hammelduz. (Köthen.)

Gemilderter Ausdruck für Schafskopf.


Hammelfleisch.

Hammelfleisch ist mir zu fett, sagte der Wolf, als er die grossen Hunde vor dem Schafstalle sah.


Hammer.

33 Ein theurer Hammer, der auf dem Amboss ruht.

34 Mit einem güldenen Hammer kann man eiserne Thüren aufmachen.Wirth, II, 22.

35 Vetter Hammer.

Ist ein Schweizer, der auch wie der schwäbische Röhrle im Heere Napoleon's I. gedient hat und wie der eben genannte Röhrle zu den Münchhausen Süddeutschlands gezählt wird.

36 Zwischen Hammer, Amboss und Wand legt kein Vernünftiger die Hand.

It.: Tra l' ancudine e il martello man non mette chi ha cervello. (Giani, 98.)


Hämmerlein.

*6 Die hat Meister Hämmerlein gehackt.Köhler, 39, 8.

Von einem sehr bösen Weibe.

*7 In Meister Hämmerleins Haus kommen.Köhler, 222.

*8 In Meister Hämmerleins Himmel gehören.Köhler, 30, 5.

*9 Meister Hämmerleins Schwitzpulver wird ihm schon warm machen.Köhler, 222.


Hämmerling.

Hemmerling dörren.Mathesy, Syrach, 200b.

Mit Weib vnnd Kind in der grössten Armuth leben. Der Hämmerling ist ein Name der Goldammer. (Campe, Wb. II, 525a.)


Hämisch.

Hämisch, wie ein alter Hagestolz.Buch der Welt, 1847, S. 213a.


Hampelmann.

* Ein Hampelmann.

Hampelmann, mit seinem vollständigen Titel: Fabian Sebastian Hampelmann, bäüwollener Waare-Händler und Borger in Frankford am Mää (Main), ist eine typische Figur. Es ist der ehrenwerthe, geschwätzige, renommirende, aber ängstliche, radicale und zugleich philiströse „Citoyen“ der ehemaligen Republik Frankfurt. Ein dortiger Lokaldichter, Maiss, hat ihn zum Helden einer Reihe von Lustspielen gemacht. (K. Braun, in Westermanns Monatsheften, Nr. 188, S. 139.)


Hamprecht.

Das dich S. Hamprecht schent.Hans Sachs.


Hand.

925 Arbeitsame Hand geht durchs ganze Land.

Ist einer der Sprüche, die an der Decke eines Sitzungssaales im neuen Rathhause zu Berlin stehen.

926 As män hot kein' Hand, känn män kein Faust mit machen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von ohnmächtigen Drohungen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0712" n="[700]"/><cb n="1399"/>
*129 Bey Halss vnd Kopff verbotten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, LIIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*130 Bis zum Halse genug haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*131 Bleib' mir vom Halse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*132 Dat hebb ick am Halse as 'n Plackenfewer<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 351<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Fleckfieber. &#x2013; Ich weiss nicht, wie ich dazu gekommen bin.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*133 Den Halss vber ein bessen abfallen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, V, 2870, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*134 Es ist ihm so recht wie zum Halsbrechen.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*135 Hals geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. bekennen. Er will nicht Hals geben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*136 Ich würge ihm den Hals ab, wie einem Huhn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ich briche in als ein huon. (<hi rendition="#i">Lambel, Erzählungen, 1851.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Halsbinde.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Die Halsbinden würden ihnen sonst in die Höhe rutschen, sagte jener, als man ihn fragte, warum die Soldaten Köpfe hätten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Halseisen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Einen an das bacharacher Halseisen stellen.</hi> (S.  Bacharach und  Klingenberg.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm dortigen Wein vorsetzen. &#x201E;Der Wein soll ihn an das bacharacher Halseisen stellen und so lange mit heilbronner Römern durcharbeiten, bis er ganz kraftlos dahin fallen wird.&#x201C; (<hi rendition="#i">Köhler, 196, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Er verdient ein Halseisen als Auszeichnung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ornatus ex tuis virtutibus, si regnum possiderem. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 77.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Halskranz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Den Halskranz brechen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Halten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Das Halten ist schwer, drum eil' zum Versprechen nicht sehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">128 Der eine hält's und der andere lässt's net fahre.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Es wett (wird) halten vün Esthers Taanes<hi rendition="#sup">1</hi> bis Pürim.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Der Fasttag Esthers geht dem Purim unmittelbar voran. Von schlechter Arbeit, die kaum so lange hält, bis sie vollständig fertig ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Hä hält sich dran, asu lang ein Wursch em Kessel ess.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Halt, Bauer, das Rad geht ab.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Halt mich, ich will fort.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der eine Gesellschaft zu verlassen im Begriff ist, aber doch gern noch länger dort bliebe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Halt, weil du hast, Noth ist ein alter Gast vnd schwere Last.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">134 Hältst du mit mir, halt' ich mit dir.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hülfsbuch, II, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Jeder will vor besser gehalten werden als er ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">136 Jedermann will vor den gehalten werden, der er doch nicht ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 220, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Man helt offt einen als hett man ihn vffen grempelmarkt kaufft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 772, 18.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Vill willen syn wol geholden, von nemans werden gescholden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Wat sall 't ôk ewig holl'n, söä' de Mû'r, doa fêl em de Backawen in.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1056.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">140 Wer hält, der hat's, wenn's aber ne ist, do ist ne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Wer sich gut hält, immer wohl gefällt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, I, 333.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Wer sich helt nach der zeit vnd stet, der ist aller ehren werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 812.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*143 Das hält wie Pobitz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klement, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. sehr fest. &#x2013; Pobitz ist ein Dorf des tepler Bezirks in Böhmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*144 Der hält's jetzt mit einem aus, der nichts gegessen hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Scherzhaft von einem, der sehr viel gegessen hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*145 Er halt sich dermit wie Awruhm-Uwinü<hi rendition="#sup">1</hi> mit der Mihle<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Unser Vater Abraham.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Beschneidung. Sinn: Er macht gute Miene zum bösen Spiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*146 Er wird bei ihm gehalten, wie Pimpel's Hündel.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist Liebling, hat es sehr gut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1400"/>
*147 Halten als ain faul armbrost.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Granatapfel, 107<hi rendition="#sup">a</hi>, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*148 Ich halt's mit den Lebendigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 852, 3.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Haltihn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Besser Haltihn, als Fangihn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Lep&#x0161;í &#x201E;dr&#x017E; ho&#x201C;, ne&#x017E;li &#x201E;chyt' ho.&#x201C; Lep&#x0161;í jedno &#x201E;dr&#x017E; dr&#x017E;&#x201C;, ne&#x017E;l sto &#x201E;vem, vem&#x201C;. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 2415-16.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Haman.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hot Humen's Mapule (Niederlage).</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat eine Niederlage erlitten wie Haman, welcher von den höchsten Würden in Ungnade gefallen ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hamburg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Das ist schon lange in Hamburg.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Sache ist weg, sie ist ins Wasser gekommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hamen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Vorm Hamen trüben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CCXIIII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hammel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 D' Hammel muss mer scheren, so lang er Wolle hat.</hi> (<hi rendition="#i">Teplitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Jeden Hammel hängt man an seinen eigenen Beinen auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Wer einen Hammel will, muss um einen Ochsen bitten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hammelduz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Hammelduz.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Gemilderter Ausdruck für Schafskopf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hammelfleisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Hammelfleisch ist mir zu fett, sagte der Wolf, als er die grossen Hunde vor dem Schafstalle sah.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hammer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Ein theurer Hammer, der auf dem Amboss ruht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Mit einem güldenen Hammer kann man eiserne Thüren aufmachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Vetter Hammer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Schweizer, der auch wie der schwäbische Röhrle im Heere Napoleon's I. gedient hat und wie der eben genannte Röhrle zu den Münchhausen Süddeutschlands gezählt wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Zwischen Hammer, Amboss und Wand legt kein Vernünftiger die Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tra l' ancudine e il martello man non mette chi ha cervello. (<hi rendition="#i">Giani, 98.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hämmerlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Die hat Meister Hämmerlein gehackt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Köhler, 39, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem sehr bösen Weibe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 In Meister Hämmerleins Haus kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Köhler, 222.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 In Meister Hämmerleins Himmel gehören.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Köhler, 30, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Meister Hämmerleins Schwitzpulver wird ihm schon warm machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Köhler, 222.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hämmerling.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hemmerling dörren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, Syrach, 200<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Weib vnnd Kind in der grössten Armuth leben. Der Hämmerling ist ein Name der Goldammer. (<hi rendition="#i">Campe, Wb. II, 525<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hämisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hämisch, wie ein alter Hagestolz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Buch der Welt, 1847, S. 213<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hampelmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Ein Hampelmann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hampelmann, mit seinem vollständigen Titel: Fabian Sebastian Hampelmann, bäüwollener Waare-Händler und Borger in Frankford am Mää (Main), ist eine typische Figur. Es ist der ehrenwerthe, geschwätzige, renommirende, aber ängstliche, radicale und zugleich philiströse &#x201E;Citoyen&#x201C; der ehemaligen Republik Frankfurt. Ein dortiger Lokaldichter, Maiss, hat ihn zum Helden einer Reihe von Lustspielen gemacht. (<hi rendition="#i">K. Braun, in Westermanns Monatsheften, Nr. 188, S. 139.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hamprecht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Das dich S. Hamprecht schent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">925 Arbeitsame Hand geht durchs ganze Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist einer der Sprüche, die an der Decke eines Sitzungssaales im neuen Rathhause zu Berlin stehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">926 As män hot kein' Hand, känn män kein Faust mit machen.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von ohnmächtigen Drohungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[700]/0712] *129 Bey Halss vnd Kopff verbotten. – Aventin, Chronik, LIIIIa. *130 Bis zum Halse genug haben. *131 Bleib' mir vom Halse. *132 Dat hebb ick am Halse as 'n Plackenfewer1. – Dähnert, 351b. 1) Fleckfieber. – Ich weiss nicht, wie ich dazu gekommen bin. *133 Den Halss vber ein bessen abfallen. – Ayrer, V, 2870, 26. *134 Es ist ihm so recht wie zum Halsbrechen. (Schwaben.) *135 Hals geben. D. i. bekennen. Er will nicht Hals geben. *136 Ich würge ihm den Hals ab, wie einem Huhn. Mhd.: Ich briche in als ein huon. (Lambel, Erzählungen, 1851.) Halsbinde. 2 Die Halsbinden würden ihnen sonst in die Höhe rutschen, sagte jener, als man ihn fragte, warum die Soldaten Köpfe hätten. Halseisen. *2 Einen an das bacharacher Halseisen stellen. (S. Bacharach und Klingenberg.) Ihm dortigen Wein vorsetzen. „Der Wein soll ihn an das bacharacher Halseisen stellen und so lange mit heilbronner Römern durcharbeiten, bis er ganz kraftlos dahin fallen wird.“ (Köhler, 196, 18.) *3 Er verdient ein Halseisen als Auszeichnung. Lat.: Ornatus ex tuis virtutibus, si regnum possiderem. (Terenz.) (Philippi, II, 77.) Halskranz. * Den Halskranz brechen. Halten. 127 Das Halten ist schwer, drum eil' zum Versprechen nicht sehr. – Devisenbuch, 16. 128 Der eine hält's und der andere lässt's net fahre. (Ulm.) 129 Es wett (wird) halten vün Esthers Taanes1 bis Pürim. (Warschau.) 1) Der Fasttag Esthers geht dem Purim unmittelbar voran. Von schlechter Arbeit, die kaum so lange hält, bis sie vollständig fertig ist. 130 Hä hält sich dran, asu lang ein Wursch em Kessel ess. (Bedburg.) 131 Halt, Bauer, das Rad geht ab. (Pommern.) 132 Halt mich, ich will fort. (Oberharz.) Von einem, der eine Gesellschaft zu verlassen im Begriff ist, aber doch gern noch länger dort bliebe. 133 Halt, weil du hast, Noth ist ein alter Gast vnd schwere Last. – Petri, II, 370. 134 Hältst du mit mir, halt' ich mit dir. – Hülfsbuch, II, 23. 135 Jeder will vor besser gehalten werden als er ist. 136 Jedermann will vor den gehalten werden, der er doch nicht ist. – Lehmann, 220, 51. 137 Man helt offt einen als hett man ihn vffen grempelmarkt kaufft. – Lehmann, 772, 18. 138 Vill willen syn wol geholden, von nemans werden gescholden. – Weinsberg, 3. 139 Wat sall 't ôk ewig holl'n, söä' de Mû'r, doa fêl em de Backawen in. – Schlingmann, 1056. 140 Wer hält, der hat's, wenn's aber ne ist, do ist ne. 141 Wer sich gut hält, immer wohl gefällt. – Storch, Freiknecht, I, 333. 142 Wer sich helt nach der zeit vnd stet, der ist aller ehren werth. – Henisch, 812. *143 Das hält wie Pobitz. – Klement, 43. D. i. sehr fest. – Pobitz ist ein Dorf des tepler Bezirks in Böhmen. *144 Der hält's jetzt mit einem aus, der nichts gegessen hat. Scherzhaft von einem, der sehr viel gegessen hat. *145 Er halt sich dermit wie Awruhm-Uwinü1 mit der Mihle2. 1) Unser Vater Abraham. 2) Beschneidung. Sinn: Er macht gute Miene zum bösen Spiel. *146 Er wird bei ihm gehalten, wie Pimpel's Hündel. (Bedburg.) Ist Liebling, hat es sehr gut. *147 Halten als ain faul armbrost. – Granatapfel, 107a, 1. *148 Ich halt's mit den Lebendigen. – Lehmann, 852, 3. Haltihn. Besser Haltihn, als Fangihn. Böhm.: Lepší „drž ho“, nežli „chyt' ho.“ Lepší jedno „drž drž“, nežl sto „vem, vem“. (Rybička, 2415-16.) Haman. * Er hot Humen's Mapule (Niederlage). (Jüd.-deutsch.) Er hat eine Niederlage erlitten wie Haman, welcher von den höchsten Würden in Ungnade gefallen ist. Hamburg. *4 Das ist schon lange in Hamburg. (Böhmen.) Die Sache ist weg, sie ist ins Wasser gekommen. Hamen. *7 Vorm Hamen trüben. – Mathesius, Postilla, CCXIIIIb. Hammel. 9 D' Hammel muss mer scheren, so lang er Wolle hat. (Teplitz.) 10 Jeden Hammel hängt man an seinen eigenen Beinen auf. – Merx, 118. 11 Wer einen Hammel will, muss um einen Ochsen bitten. Hammelduz. * Er ist ein Hammelduz. (Köthen.) Gemilderter Ausdruck für Schafskopf. Hammelfleisch. Hammelfleisch ist mir zu fett, sagte der Wolf, als er die grossen Hunde vor dem Schafstalle sah. Hammer. 33 Ein theurer Hammer, der auf dem Amboss ruht. 34 Mit einem güldenen Hammer kann man eiserne Thüren aufmachen. – Wirth, II, 22. 35 Vetter Hammer. Ist ein Schweizer, der auch wie der schwäbische Röhrle im Heere Napoleon's I. gedient hat und wie der eben genannte Röhrle zu den Münchhausen Süddeutschlands gezählt wird. 36 Zwischen Hammer, Amboss und Wand legt kein Vernünftiger die Hand. It.: Tra l' ancudine e il martello man non mette chi ha cervello. (Giani, 98.) Hämmerlein. *6 Die hat Meister Hämmerlein gehackt. – Köhler, 39, 8. Von einem sehr bösen Weibe. *7 In Meister Hämmerleins Haus kommen. – Köhler, 222. *8 In Meister Hämmerleins Himmel gehören. – Köhler, 30, 5. *9 Meister Hämmerleins Schwitzpulver wird ihm schon warm machen. – Köhler, 222. Hämmerling. Hemmerling dörren. – Mathesy, Syrach, 200b. Mit Weib vnnd Kind in der grössten Armuth leben. Der Hämmerling ist ein Name der Goldammer. (Campe, Wb. II, 525a.) Hämisch. Hämisch, wie ein alter Hagestolz. – Buch der Welt, 1847, S. 213a. Hampelmann. * Ein Hampelmann. Hampelmann, mit seinem vollständigen Titel: Fabian Sebastian Hampelmann, bäüwollener Waare-Händler und Borger in Frankford am Mää (Main), ist eine typische Figur. Es ist der ehrenwerthe, geschwätzige, renommirende, aber ängstliche, radicale und zugleich philiströse „Citoyen“ der ehemaligen Republik Frankfurt. Ein dortiger Lokaldichter, Maiss, hat ihn zum Helden einer Reihe von Lustspielen gemacht. (K. Braun, in Westermanns Monatsheften, Nr. 188, S. 139.) Hamprecht. Das dich S. Hamprecht schent. – Hans Sachs. Hand. 925 Arbeitsame Hand geht durchs ganze Land. Ist einer der Sprüche, die an der Decke eines Sitzungssaales im neuen Rathhause zu Berlin stehen. 926 As män hot kein' Hand, känn män kein Faust mit machen. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Von ohnmächtigen Drohungen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/712
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [700]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/712>, abgerufen am 29.04.2024.