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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Henkerlohn.

Henkerlohn ist Zecherlohn. - Wendvnmut, I, 460.


Henne.

252 A Hühn (Henne) ün a Huhn (Hahn) die Maasse (Geschicht, Märchen) hebt sich un (an); a Küh an a Kalb, die Maasse is halb; a Katz ün a Maus, die Maasse is aus. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ein sprichwörtlicher Kinderreim.

253 All't wat de Hinn legt, is dein, blot ne de I'r. - Schlingmann, 617.

254 Alte Hennen legen keine Eier.

It.: Gallina pelata (= vecchia) non fa uova. (Giani, 735.)

255 Das mag ein böse henne sein, die eyer legt den nachbauern mein. - Loci comm., 93.

Lat.: Est gallina mala, quae uicinis parit oua.

256 Die Henne gackert nicht immer da, wo sie das Ei gelegt hat.

"Das Gackern ist an einem Ort, am andern legt die Henne." (Sanders, 14.)

257 Die Henne legt, wenn sie's zu legen ankommt. - Schuller, 35.

258 Die Henne lebt vom Scharren.

259 Die Henne, welche am nächsten beim Hahn sitzt, ist die fetteste.

260 Eine Henn' ist auch ein Vogel. - Gartenlaube, 1875, S. 535.

261 Eine Henne hat nie mehr Federn, als wenn der Hahn auf ihr sitzt.

262 Eine Henne, welche abends gackert, legt morgens kein Ei. - Schuller, 35.

263 Eine Henne, welche gluckt, ist niemals fett. - Schuller, 35.

264 Es krabbet keine Henne umsonst. (Oderbruch.) - Engelien, 222, 146.

265 Eine umherschweifende Henne findet leicht ein Korn für den Kropf oder einen Schlag auf den Kopf.

266 Für diesen Preis kann eine anständige (respectable) Henne keine Mandel Eier legen, sagte die Bäuerin, als die Käuferin fünfzig Pfennige geben wollte.

267 Hat die Henne die Brut, so sitzt sie auf Stroh, wenn man ihr die Eier nimmt.

268 Man muss die Henne nicht tödten sammt dem Eierstock. (Lafontaine.)

269 Meine Henne, sagte Hans, kann eher einen Scheffel Hafer fressen als ein Pferd.

270 Meiner Henne halben braucht der Bauer keinen Hahnen zu halten. (Egerland.)

Um auszudrücken, dass man sich selbst helfen kann.

271 Wenn die Henn' im Hofe kräht, ein Unglück vor der Thüre steht. - Egerbote, 1875, S. 64.

272 Wenn die Henne auf dem Haufen steht, fängt sie an zu scharren. - Schuller, 35.

273 Wenn die Henne mager ist, pickt sie immer auf dem Mist.

It.: Gallina secca spesso becca. (Giani, 737.)

274 Wenn eine Henne kräht wie der Hahn, so schlägt das Wetter ein und gibt's Unglück. - Auerbach, Barfüssele, 145.

275 Wo's nicht an Hennen und Zehnten gebricht, da verdirbt auch die Pfaffheit nicht. - Spindler, Jude, II, 95.

*276 Die Henne im Korbe haben.

Etwas erreicht, in sicherm Besitz haben.

*277 Fall' auf meine Heanne (Ziege u. s. w.).

Im Erzgebirge glaubt das Volk, wenn man in der Nacht etwas fallen hört, es müsse darauf ein Todesfall erfolgen, dieser könne aber von dem Menschen ab und auf ein Vieh gewendet werden, wenn man schnell Obiges spreche.


Hennlein.

* Er thut keinem Henn'l was. (Steiermark.)


Hep.

* Hep, hep!

Dieser Hetz- und Spottruf, der noch jetzt vielfach gehört wird und aus den Zeiten der blutigen Judenverfolgungen des Mittelalters stammt, ist zusammengesetzt [Spaltenumbruch] aus den Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes: Hierosolyma est perdita (d. h. Jerusalem ist verloren), welcher auch vielfach auf den Fahnen der Kreuzfahrer zu lesen war. (Moltke, Sprachwart, IX, 328.)


Herauf.

Höger rup, söä' Sanners, ass 'r gehängt wur'. - Schlingmann, 121, 6.


Heraufsetzen.

* Du kannst dich einen heraufsetzen. (Breslau.)

Scherzhafter Lobspruch, wenn jemand etwas Witziges, und ironischer, wenn er etwas Dummes gesagt hat.


Herausgucken.

* Du guckst heraus wie die Maus aus dem rupfnen Werg. (Rott-Thal.)


Heraus.

22 Rut met, he toahlt do' kein Med, söä de Bau'r, un let einen streiken. - Schlingmann, 148.

23 Rut met, wat kein Mödh gawt, söä' Rülps, un huost'te van vöärn un van hinnen. - Schlingmann, 1198.

24 Rut möt et, kümmt 't ne ut de Läng', mött 't ut der Brede. - Schlingmann, 920.

*25 Raus mit der Katz aus 'm Sack. (Bietigheim.)

*26 'Raus mit der Ziege auf den Teichdamm. - Klix, 74.

*27 Zeitig heraus und mit den Hühnern zu Bette. (Böhmen.)


Herausfordern.

2 Wer den andern heraussfordert, der kriegt gemeinigklich die schläge. - Henisch, 1177.


Herauskommen.

6 Dat kümmt all't up ens rut, söä' Muo'r Fentschen, un kochte 'n Kaffee in 'n Pisspott. - Schlingmann, 411.

7 Es kommt nichts dabei heraus, sagte Schulz, da kauft' er eine faule Schuld.

*8 Es kommt heraus wie ein feuriger Mann. (Nordböhmen.)

Wenn ein Feuer ausbricht.

*9 Jetzt kam's heraus, dass die Mutter 's Christkindl ist. - Klix, 76.

*10 Kimmt mersch do raus und geiht mer ne feir. (Hirschberg.)

Entwickelt sich die Sache so? Ist das der Grund?


Herauslassen.

2 Lat mi rut, seggt de Tiedmann, un stund vor et Hofdohr. (Stallupönen.) - Frischbier, 2310.


Herausmüssen.

Et mot doch wo raut, seggt jen Mäke, on pösst ön 't Siep. (Ostpr.)


Herausschauen.

* Da schaut etwas (oder nichts) heraus. (Steiermark.)

Dabei ist etwas (nichts) zu gewinnen.


Herausschwätzen.

* Ueberzwerg rausschwätze. (Ulm.)

Reden ohne Ueberlegung.


Herb.

2 Wer umsonst harb (böse) wird, wird auch wieder umsonst gut. - Wurth, 36.


Herberge.

25 Auf der Herberge zeigt sichs, was man kann. (Nordwestl. Böhmen.)

26 Wer schnell zur Herberg will gelangen, muss mässig (langsam) gehen.


Herbst.

29 Der Herbst kommt früh genug, wenn er gute Früchte bringt.

Lat.: Longius modo tutius. (Sailer, Sprüche, 136, 131.)

30 Es geht alles in dem Herbst. (Rheinpfalz.)

Mit der Bemerkung eingegangen, es sei im Herbst alles erlaubt.

31 Im Herbst haben die Wolken keine Hirten. - Neue Freie Presse, 5163.

Alpen-Sprichwort.

32 Im Herbst iss zimblich, spreng das Blut, Artzney vnd Frücht seynd beede gut. Wildbrät, gut Kass vnd Vögl iss, der Armen darbey nicht vergiss. - Egerbote, 1877, September.

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Henkerlohn.

Henkerlohn ist Zecherlohn.Wendvnmut, I, 460.


Henne.

252 A Hühn (Henne) ün a Huhn (Hahn) die Maasse (Geschicht, Märchen) hebt sich un (an); a Küh an a Kalb, die Maasse is halb; a Katz ün a Maus, die Maasse is aus. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ein sprichwörtlicher Kinderreim.

253 All't wat de Hinn legt, is dîn, blot ne de I'r.Schlingmann, 617.

254 Alte Hennen legen keine Eier.

It.: Gallina pelata (= vecchia) non fa uova. (Giani, 735.)

255 Das mag ein böse henne sein, die eyer legt den nachbauern mein.Loci comm., 93.

Lat.: Est gallina mala, quae uicinis parit oua.

256 Die Henne gackert nicht immer da, wo sie das Ei gelegt hat.

„Das Gackern ist an einem Ort, am andern legt die Henne.“ (Sanders, 14.)

257 Die Henne legt, wenn sie's zu legen ankommt.Schuller, 35.

258 Die Henne lebt vom Scharren.

259 Die Henne, welche am nächsten beim Hahn sitzt, ist die fetteste.

260 Eine Henn' ist auch ein Vogel.Gartenlaube, 1875, S. 535.

261 Eine Henne hat nie mehr Federn, als wenn der Hahn auf ihr sitzt.

262 Eine Henne, welche abends gackert, legt morgens kein Ei.Schuller, 35.

263 Eine Henne, welche gluckt, ist niemals fett.Schuller, 35.

264 Es krabbet keine Henne umsonst. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 146.

265 Eine umherschweifende Henne findet leicht ein Korn für den Kropf oder einen Schlag auf den Kopf.

266 Für diesen Preis kann eine anständige (respectable) Henne keine Mandel Eier legen, sagte die Bäuerin, als die Käuferin fünfzig Pfennige geben wollte.

267 Hat die Henne die Brut, so sitzt sie auf Stroh, wenn man ihr die Eier nimmt.

268 Man muss die Henne nicht tödten sammt dem Eierstock. (Lafontaine.)

269 Meine Henne, sagte Hans, kann eher einen Scheffel Hafer fressen als ein Pferd.

270 Meiner Henne halben braucht der Bauer keinen Hahnen zu halten. (Egerland.)

Um auszudrücken, dass man sich selbst helfen kann.

271 Wenn die Henn' im Hofe kräht, ein Unglück vor der Thüre steht.Egerbote, 1875, S. 64.

272 Wenn die Henne auf dem Haufen steht, fängt sie an zu scharren.Schuller, 35.

273 Wenn die Henne mager ist, pickt sie immer auf dem Mist.

It.: Gallina secca spesso becca. (Giani, 737.)

274 Wenn eine Henne kräht wie der Hahn, so schlägt das Wetter ein und gibt's Unglück.Auerbach, Barfüssele, 145.

275 Wo's nicht an Hennen und Zehnten gebricht, da verdirbt auch die Pfaffheit nicht.Spindler, Jude, II, 95.

*276 Die Henne im Korbe haben.

Etwas erreicht, in sicherm Besitz haben.

*277 Fall' auf meine Heanne (Ziege u. s. w.).

Im Erzgebirge glaubt das Volk, wenn man in der Nacht etwas fallen hört, es müsse darauf ein Todesfall erfolgen, dieser könne aber von dem Menschen ab und auf ein Vieh gewendet werden, wenn man schnell Obiges spreche.


Hennlein.

* Er thut keinem Henn'l was. (Steiermark.)


Hep.

* Hep, hep!

Dieser Hetz- und Spottruf, der noch jetzt vielfach gehört wird und aus den Zeiten der blutigen Judenverfolgungen des Mittelalters stammt, ist zusammengesetzt [Spaltenumbruch] aus den Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes: Hierosolyma est perdita (d. h. Jerusalem ist verloren), welcher auch vielfach auf den Fahnen der Kreuzfahrer zu lesen war. (Moltke, Sprachwart, IX, 328.)


Herauf.

Höger rup, söä' Sanners, ass 'r gehängt wur'.Schlingmann, 121, 6.


Heraufsetzen.

* Du kannst dich einen heraufsetzen. (Breslau.)

Scherzhafter Lobspruch, wenn jemand etwas Witziges, und ironischer, wenn er etwas Dummes gesagt hat.


Herausgucken.

* Du guckst heraus wie die Maus aus dem rupfnen Werg. (Rott-Thal.)


Heraus.

22 Rut met, he toahlt do' kein Mêd, söä de Bû'r, un lêt einen strîken.Schlingmann, 148.

23 Rut met, wat kein Mödh gawt, söä' Rülps, un huost'te van vöärn un van hinnen.Schlingmann, 1198.

24 Rut möt et, kümmt 't ne ut de Läng', mött 't ut der Brêde.Schlingmann, 920.

*25 Raus mit der Katz aus 'm Sack. (Bietigheim.)

*26 'Raus mit der Ziege auf den Teichdamm.Klix, 74.

*27 Zeitig heraus und mit den Hühnern zu Bette. (Böhmen.)


Herausfordern.

2 Wer den andern heraussfordert, der kriegt gemeinigklich die schläge.Henisch, 1177.


Herauskommen.

6 Dat kümmt all't up êns rut, söä' Muo'r Fentschen, un kochte 'n Kaffee in 'n Pisspott.Schlingmann, 411.

7 Es kommt nichts dabei heraus, sagte Schulz, da kauft' er eine faule Schuld.

*8 Es kommt heraus wie ein feuriger Mann. (Nordböhmen.)

Wenn ein Feuer ausbricht.

*9 Jetzt kam's heraus, dass die Mutter 's Christkindl ist.Klix, 76.

*10 Kimmt mersch do raus und gîht mer ne fîr. (Hirschberg.)

Entwickelt sich die Sache so? Ist das der Grund?


Herauslassen.

2 Lat mi rut, seggt de Tiedmann, un stund vor et Hofdohr. (Stallupönen.) – Frischbier, 2310.


Herausmüssen.

Et mot doch wo rût, seggt jen Mäke, on pösst ön 't Siep. (Ostpr.)


Herausschauen.

* Da schaut etwas (oder nichts) heraus. (Steiermark.)

Dabei ist etwas (nichts) zu gewinnen.


Herausschwätzen.

* Ueberzwerg rausschwätze. (Ulm.)

Reden ohne Ueberlegung.


Herb.

2 Wer umsonst harb (böse) wird, wird auch wieder umsonst gut.Wurth, 36.


Herberge.

25 Auf der Herberge zeigt sichs, was man kann. (Nordwestl. Böhmen.)

26 Wer schnell zur Herberg will gelangen, muss mässig (langsam) gehen.


Herbst.

29 Der Herbst kommt früh genug, wenn er gute Früchte bringt.

Lat.: Longius modo tutius. (Sailer, Sprüche, 136, 131.)

30 Es geht alles in dem Herbst. (Rheinpfalz.)

Mit der Bemerkung eingegangen, es sei im Herbst alles erlaubt.

31 Im Herbst haben die Wolken keine Hirten.Neue Freie Presse, 5163.

Alpen-Sprichwort.

32 Im Herbst iss zimblich, spreng das Blut, Artzney vnd Frücht seynd beede gut. Wildbrät, gut Kass vnd Vögl iss, der Armen darbey nicht vergiss.Egerbote, 1877, September.

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[[713]/0725] Henkerlohn. Henkerlohn ist Zecherlohn. – Wendvnmut, I, 460. Henne. 252 A Hühn (Henne) ün a Huhn (Hahn) die Maasse (Geschicht, Märchen) hebt sich un (an); a Küh an a Kalb, die Maasse is halb; a Katz ün a Maus, die Maasse is aus. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Ein sprichwörtlicher Kinderreim. 253 All't wat de Hinn legt, is dîn, blot ne de I'r. – Schlingmann, 617. 254 Alte Hennen legen keine Eier. It.: Gallina pelata (= vecchia) non fa uova. (Giani, 735.) 255 Das mag ein böse henne sein, die eyer legt den nachbauern mein. – Loci comm., 93. Lat.: Est gallina mala, quae uicinis parit oua. 256 Die Henne gackert nicht immer da, wo sie das Ei gelegt hat. „Das Gackern ist an einem Ort, am andern legt die Henne.“ (Sanders, 14.) 257 Die Henne legt, wenn sie's zu legen ankommt. – Schuller, 35. 258 Die Henne lebt vom Scharren. 259 Die Henne, welche am nächsten beim Hahn sitzt, ist die fetteste. 260 Eine Henn' ist auch ein Vogel. – Gartenlaube, 1875, S. 535. 261 Eine Henne hat nie mehr Federn, als wenn der Hahn auf ihr sitzt. 262 Eine Henne, welche abends gackert, legt morgens kein Ei. – Schuller, 35. 263 Eine Henne, welche gluckt, ist niemals fett. – Schuller, 35. 264 Es krabbet keine Henne umsonst. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 146. 265 Eine umherschweifende Henne findet leicht ein Korn für den Kropf oder einen Schlag auf den Kopf. 266 Für diesen Preis kann eine anständige (respectable) Henne keine Mandel Eier legen, sagte die Bäuerin, als die Käuferin fünfzig Pfennige geben wollte. 267 Hat die Henne die Brut, so sitzt sie auf Stroh, wenn man ihr die Eier nimmt. 268 Man muss die Henne nicht tödten sammt dem Eierstock. (Lafontaine.) 269 Meine Henne, sagte Hans, kann eher einen Scheffel Hafer fressen als ein Pferd. 270 Meiner Henne halben braucht der Bauer keinen Hahnen zu halten. (Egerland.) Um auszudrücken, dass man sich selbst helfen kann. 271 Wenn die Henn' im Hofe kräht, ein Unglück vor der Thüre steht. – Egerbote, 1875, S. 64. 272 Wenn die Henne auf dem Haufen steht, fängt sie an zu scharren. – Schuller, 35. 273 Wenn die Henne mager ist, pickt sie immer auf dem Mist. It.: Gallina secca spesso becca. (Giani, 737.) 274 Wenn eine Henne kräht wie der Hahn, so schlägt das Wetter ein und gibt's Unglück. – Auerbach, Barfüssele, 145. 275 Wo's nicht an Hennen und Zehnten gebricht, da verdirbt auch die Pfaffheit nicht. – Spindler, Jude, II, 95. *276 Die Henne im Korbe haben. Etwas erreicht, in sicherm Besitz haben. *277 Fall' auf meine Heanne (Ziege u. s. w.). Im Erzgebirge glaubt das Volk, wenn man in der Nacht etwas fallen hört, es müsse darauf ein Todesfall erfolgen, dieser könne aber von dem Menschen ab und auf ein Vieh gewendet werden, wenn man schnell Obiges spreche. Hennlein. * Er thut keinem Henn'l was. (Steiermark.) Hep. * Hep, hep! Dieser Hetz- und Spottruf, der noch jetzt vielfach gehört wird und aus den Zeiten der blutigen Judenverfolgungen des Mittelalters stammt, ist zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes: Hierosolyma est perdita (d. h. Jerusalem ist verloren), welcher auch vielfach auf den Fahnen der Kreuzfahrer zu lesen war. (Moltke, Sprachwart, IX, 328.) Herauf. Höger rup, söä' Sanners, ass 'r gehängt wur'. – Schlingmann, 121, 6. Heraufsetzen. * Du kannst dich einen heraufsetzen. (Breslau.) Scherzhafter Lobspruch, wenn jemand etwas Witziges, und ironischer, wenn er etwas Dummes gesagt hat. Herausgucken. * Du guckst heraus wie die Maus aus dem rupfnen Werg. (Rott-Thal.) Heraus. 22 Rut met, he toahlt do' kein Mêd, söä de Bû'r, un lêt einen strîken. – Schlingmann, 148. 23 Rut met, wat kein Mödh gawt, söä' Rülps, un huost'te van vöärn un van hinnen. – Schlingmann, 1198. 24 Rut möt et, kümmt 't ne ut de Läng', mött 't ut der Brêde. – Schlingmann, 920. *25 Raus mit der Katz aus 'm Sack. (Bietigheim.) *26 'Raus mit der Ziege auf den Teichdamm. – Klix, 74. *27 Zeitig heraus und mit den Hühnern zu Bette. (Böhmen.) Herausfordern. 2 Wer den andern heraussfordert, der kriegt gemeinigklich die schläge. – Henisch, 1177. Herauskommen. 6 Dat kümmt all't up êns rut, söä' Muo'r Fentschen, un kochte 'n Kaffee in 'n Pisspott. – Schlingmann, 411. 7 Es kommt nichts dabei heraus, sagte Schulz, da kauft' er eine faule Schuld. *8 Es kommt heraus wie ein feuriger Mann. (Nordböhmen.) Wenn ein Feuer ausbricht. *9 Jetzt kam's heraus, dass die Mutter 's Christkindl ist. – Klix, 76. *10 Kimmt mersch do raus und gîht mer ne fîr. (Hirschberg.) Entwickelt sich die Sache so? Ist das der Grund? Herauslassen. 2 Lat mi rut, seggt de Tiedmann, un stund vor et Hofdohr. (Stallupönen.) – Frischbier, 2310. Herausmüssen. Et mot doch wo rût, seggt jen Mäke, on pösst ön 't Siep. (Ostpr.) Herausschauen. * Da schaut etwas (oder nichts) heraus. (Steiermark.) Dabei ist etwas (nichts) zu gewinnen. Herausschwätzen. * Ueberzwerg rausschwätze. (Ulm.) Reden ohne Ueberlegung. Herb. 2 Wer umsonst harb (böse) wird, wird auch wieder umsonst gut. – Wurth, 36. Herberge. 25 Auf der Herberge zeigt sichs, was man kann. (Nordwestl. Böhmen.) 26 Wer schnell zur Herberg will gelangen, muss mässig (langsam) gehen. Herbst. 29 Der Herbst kommt früh genug, wenn er gute Früchte bringt. Lat.: Longius modo tutius. (Sailer, Sprüche, 136, 131.) 30 Es geht alles in dem Herbst. (Rheinpfalz.) Mit der Bemerkung eingegangen, es sei im Herbst alles erlaubt. 31 Im Herbst haben die Wolken keine Hirten. – Neue Freie Presse, 5163. Alpen-Sprichwort. 32 Im Herbst iss zimblich, spreng das Blut, Artzney vnd Frücht seynd beede gut. Wildbrät, gut Kass vnd Vögl iss, der Armen darbey nicht vergiss. – Egerbote, 1877, September.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [713]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/725>, abgerufen am 28.04.2024.