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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Hof.

243 An vielen Höfen essen die Esel der Gelehrten Brot und die Narren besitzen die Ehrenstellen. - Harssdörffer, 830.

244 Bei Hofe findet man: Ohrenbläser, Schnakenreisser, Possenmacher, Gaukler, Staudenfischer, Pritschemeister, Schalksnarren, Hoffjecken, Hoffschranzen, Posamentkerl, Schwanztreger, Schraubendreher, Bratengeiger, Stiefelschmierer, Nasenstifner, Berenheuter. - Monatsbl., VI, 186, 25.

245 Bei Hof ist Liebe fern und Freundschaft ohne Kern.

It.: Alle corti la carita e estinta, e non vi e amicizia se non finta. (Giani, 415.)

246 Der römische Hof will gar das Schaf mit Haut und Haar.

It.: Corte Romana non vuol pecora senza lana. (Giani, 413.)

247 Ein jeglicher Hoff hat seinen Hoffteuffel. - Monatsbl., VI, 187, 41.

248 Je näher dem Hofe, je näher der Hölle.

249 Wenn man bei Hofe die Wahrheit zur Tafel ruft, so darff sie nicht hören; denn sie weiss, dass man sie nicht gern siehet. - Harssdörffer, 1429.

250 Wer am Hofe leben muss, stirbt als Heiliger oder aus Verdruss.

It.: Chi in corte e destinato, se non muor santo e' muor disperato. (Giani, 411.)

251 Wer am Hofe was will erreichen, der muss laufen und greifen und darf nicht weichen.


Hoffart.

146 Hoffart auf allen Wegen, zwei Pfennig mein Vermögen.

147 Hoffart fällt zuletzt über die eigenen Beine. - Storch, Freiknecht, I, 340.

148 Hoffart kommt mit Busenkraus und hat kein Bissen Brot im Haus.

Dän.: Arm hoomod at skreppe og svelte. (Prov. dan., 35.)

149 Hoffart kostet mehr als Hunger und Durst.

150 Hoffart lernt sich leicht und vergisst sich schwer.


Hoffärtig.

9 Niemand ist hoffärtiger, als wer's am wenigsten Ursach hat. - Gartenlaube, 1875, 597a.

*10 Er ist so hoffärtig, wie ein Bedienter, der des Herrn Pferd ausreitet.

Holl.: Hij is zoo hoovaardig als een lakkei, die op zijns meesters paard zit. (Harrebomee, II, 4.)

*11 Sie ist so hoffärtig wie ein Pfau.

Holl.: Hij is zoo hoovardig als een paauw. (Harrebomee, II, 167a.)


Hoffärtiger.

2 Die Hoffärtigen hasset Gott und die Welt.

Bei Tunnicius (891): De hoverfiden hatet got unde de lude. (Omnipotens et mortales odere superbum.)


Hoffen.

59 Der hoffen wil sonder volherden, dem sol trew selden zu dienste werden. - Weinsberg, 66.

60 Es hofft mancher das, das eynem andern wirt. - Wachter.

61 Hoff' besseres und denck doch darbey, das dies leben vergenglich sey. - Spangenberg, 32.

Lat.: Sperate tanquam mortalis.

62 Ich hoffen zu dir, zweiffl nit an mir. - Weinsberg, 68.

63 Ich will hoffen vnd herden, was nit ist, dass mach werden. - Weinsberg, 47.

64 Nicht was er hofft, isst der Mensch, sondern was er erlangt. - Merx, 58.

65 Wer hofft, liebt, was künftig; der Weise, was vernünftig.

66 Wer hofft, so lang er lebt, stirbt arm. - Schuller, 37.


Hoffnung.

127 Die deutsche Hoffnung und die Cypresse sind zwar immer grün, aber auch immer an Gräber gepflanzt. - Ralisch, Schlagschatten, 146.

[Spaltenumbruch] 128 Die Hoffnung ist sehr schön, so lange man dabei zu essen hat.

129 Die hoffnung stäts nach gutem strebt, dieweil man athem hat vnd lebt. - Loci comm., 186.

Lat.: Multum delirat, non sperans dum modo spirat. (Loci comm., 186.)

130 Hoffnung belebt, wenn die Furcht bebt. - Devisenbuch, 80.

131 Hoffnung hilft die schwersten Lasten tragen.

Lat.: Spes praemii levat laborum sarcinam. (Sailer, Sprüche, 99.)

132 Hoffnung is we de Melk, so ward bald sau'r. - Schlingmann, 637.

133 Hoffnung ist ein fester Stab und Geduld ein Reisekleid, damit man durch Welt und Grab wandert in die Ewigkeit. - Gerlach, 270.

134 Hoffnung ist eine schlechte Münze.

It.: La speranza e mal danaro. (Giani, 1584.)

135 Hoffnung ernehret mich, Trauren verzehret mich. Hätte mich Hoffnung nicht ernehret, Trauren hätte mich längst verzehret. - Keil, 24.

136 Niemand gibt seine Hoffnung hin für Geld.

137 Wo die Hoffnung aufhört, geht die Furcht an. - Harssdörffer, 2093.

*138 Mit Hoffnung gelebt, mit Sehnsucht gestorben. - Schuller, 37.

*139 Seine Hoffnung hat eine Misgeburt geboren. - Wirth, I, 255.


Hofiren.

7 Der wolt gern hofiren vnd kan sein nicht. - Hofmann, 36, 129.


Hofleben.

24 Das Hofeleben ist ein blosses Hoffeleben; denn Gunst verspricht man da und Ungunst wird gegeben. - Gerlach, 292.


Hofleute.

23 Aller Hoffleute Dienst ist neiden, beugen und hoffen; der Lohn aber ist Reue. - Wirth, I, 222.

24 Hofleute sind Mücken, die um das Licht fliegen, und sich dann die Flügel verbrennen. - Harssdörffer, 2579.


Höflichkeit.

28 Eine Höflichkeit ist eine Blume.

It.: Una cortesia e un fiore. (Giani, 417.)

29 Höflichkeit ist ein Luftkissen; wenn auch nichts darin ist, so mildert's doch die Stösse des Lebens.

30 Höflichkeit schmückt mehr als theuer Kleid. - Feldbausch, 382.

31 Was hilft es, Höflichkeit wissen, wenn man sie nicht thut?

Bei Tunnicius (1170): Wat batet, belefdicheit wetten, als men er nicht en doet? (Scire nihil prodest, laus est fecisse decora.)


Hofmann.

9 Ein Hofmann ohne Freunde ist eine Bienenbeute ohne Honig, ein Halm ohne Aehre, ein Baum ohne Saft. - Harssdörffer, 615.

*10 Er ist ein guter Hoffmann. - Monatsbl., VI, 185.


Hofrichter.

* Der kaiserliche Hofrichter soll jedem recht thun. - Wachter.


Hofschranz.

4 Hofschranzen und Hunde schmeicheln, wenn sie gefüttert sein wollen. - Harssdörffer, 2590.

5 Lang' ein Hofschranz, lang' ein Bettler. - Dietrich, I, 411.


Hoftreue.

Hofftrew ist ein seltzam Wildpret zu Hoff. - Fischer, Psalter, 320, 2.


Hoftugend.

Er besitzt die drey schönsten Hoftugenden: er ist ein guter Reuter, ein guter Jäger und ein aussbündiger Säuffer. - Alamode Politicus, II, 127.


Hohe (der).

7 Vor den Höhern soll man sich neigen, vor den Bessern sich beugen.

Lat.: Fastigio caput submitte. (Sailer, Sprüche, 103, 43.)


[Spaltenumbruch]
Hof.

243 An vielen Höfen essen die Esel der Gelehrten Brot und die Narren besitzen die Ehrenstellen.Harssdörffer, 830.

244 Bei Hofe findet man: Ohrenbläser, Schnakenreisser, Possenmacher, Gaukler, Staudenfischer, Pritschemeister, Schalksnarren, Hoffjecken, Hoffschranzen, Posamentkerl, Schwanztreger, Schraubendreher, Bratengeiger, Stiefelschmierer, Nasenstifner, Berenheuter.Monatsbl., VI, 186, 25.

245 Bei Hof ist Liebe fern und Freundschaft ohne Kern.

It.: Alle corti la carità è estinta, e non vi è amicizia se non finta. (Giani, 415.)

246 Der römische Hof will gar das Schaf mit Haut und Haar.

It.: Corte Romana non vuol pecora senza lana. (Giani, 413.)

247 Ein jeglicher Hoff hat seinen Hoffteuffel.Monatsbl., VI, 187, 41.

248 Je näher dem Hofe, je näher der Hölle.

249 Wenn man bei Hofe die Wahrheit zur Tafel ruft, so darff sie nicht hören; denn sie weiss, dass man sie nicht gern siehet.Harssdörffer, 1429.

250 Wer am Hofe leben muss, stirbt als Heiliger oder aus Verdruss.

It.: Chi in corte è destinato, se non muor santo e' muor disperato. (Giani, 411.)

251 Wer am Hofe was will erreichen, der muss laufen und greifen und darf nicht weichen.


Hoffart.

146 Hoffart auf allen Wegen, zwei Pfennig mein Vermögen.

147 Hoffart fällt zuletzt über die eigenen Beine.Storch, Freiknecht, I, 340.

148 Hoffart kommt mit Busenkraus und hat kein Bissen Brot im Haus.

Dän.: Arm hoomod at skreppe og svelte. (Prov. dan., 35.)

149 Hoffart kostet mehr als Hunger und Durst.

150 Hoffart lernt sich leicht und vergisst sich schwer.


Hoffärtig.

9 Niemand ist hoffärtiger, als wer's am wenigsten Ursach hat.Gartenlaube, 1875, 597a.

*10 Er ist so hoffärtig, wie ein Bedienter, der des Herrn Pferd ausreitet.

Holl.: Hij is zoo hoovaardig als een lakkei, die op zijns meesters paard zit. (Harrebomée, II, 4.)

*11 Sie ist so hoffärtig wie ein Pfau.

Holl.: Hij is zoo hoovardig als een paauw. (Harrebomée, II, 167a.)


Hoffärtiger.

2 Die Hoffärtigen hasset Gott und die Welt.

Bei Tunnicius (891): De hoverfiden hatet got unde de lude. (Omnipotens et mortales odere superbum.)


Hoffen.

59 Der hoffen wil sonder volherden, dem sol trew selden zu dienste werden.Weinsberg, 66.

60 Es hofft mancher das, das eynem andern wirt.Wachter.

61 Hoff' besseres und denck doch darbey, das dies leben vergenglich sey.Spangenberg, 32.

Lat.: Sperate tanquam mortalis.

62 Ich hoffen zu dir, zweiffl nit an mir.Weinsberg, 68.

63 Ich will hoffen vnd herden, was nit ist, dass mach werden.Weinsberg, 47.

64 Nicht was er hofft, isst der Mensch, sondern was er erlangt.Merx, 58.

65 Wer hofft, liebt, was künftig; der Weise, was vernünftig.

66 Wer hofft, so lang er lebt, stirbt arm.Schuller, 37.


Hoffnung.

127 Die deutsche Hoffnung und die Cypresse sind zwar immer grün, aber auch immer an Gräber gepflanzt.Ralisch, Schlagschatten, 146.

[Spaltenumbruch] 128 Die Hoffnung ist sehr schön, so lange man dabei zu essen hat.

129 Die hoffnung stäts nach gutem strebt, dieweil man athem hat vnd lebt.Loci comm., 186.

Lat.: Multum delirat, non sperans dum modo spirat. (Loci comm., 186.)

130 Hoffnung belebt, wenn die Furcht bebt.Devisenbuch, 80.

131 Hoffnung hilft die schwersten Lasten tragen.

Lat.: Spes praemii levat laborum sarcinam. (Sailer, Sprüche, 99.)

132 Hoffnung is we de Melk, so ward bald sû'r.Schlingmann, 637.

133 Hoffnung ist ein fester Stab und Geduld ein Reisekleid, damit man durch Welt und Grab wandert in die Ewigkeit.Gerlach, 270.

134 Hoffnung ist eine schlechte Münze.

It.: La speranza è mal danaro. (Giani, 1584.)

135 Hoffnung ernehret mich, Trauren verzehret mich. Hätte mich Hoffnung nicht ernehret, Trauren hätte mich längst verzehret.Keil, 24.

136 Niemand gibt seine Hoffnung hin für Geld.

137 Wo die Hoffnung aufhört, geht die Furcht an.Harssdörffer, 2093.

*138 Mit Hoffnung gelebt, mit Sehnsucht gestorben.Schuller, 37.

*139 Seine Hoffnung hat eine Misgeburt geboren.Wirth, I, 255.


Hofiren.

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Hofleben.

24 Das Hofeleben ist ein blosses Hoffeleben; denn Gunst verspricht man da und Ungunst wird gegeben.Gerlach, 292.


Hofleute.

23 Aller Hoffleute Dienst ist neiden, beugen und hoffen; der Lohn aber ist Reue.Wirth, I, 222.

24 Hofleute sind Mücken, die um das Licht fliegen, und sich dann die Flügel verbrennen.Harssdörffer, 2579.


Höflichkeit.

28 Eine Höflichkeit ist eine Blume.

It.: Una cortesia è un fiore. (Giani, 417.)

29 Höflichkeit ist ein Luftkissen; wenn auch nichts darin ist, so mildert's doch die Stösse des Lebens.

30 Höflichkeit schmückt mehr als theuer Kleid.Feldbausch, 382.

31 Was hilft es, Höflichkeit wissen, wenn man sie nicht thut?

Bei Tunnicius (1170): Wat batet, belêfdicheit wetten, als men êr nicht en doet? (Scire nihil prodest, laus est fecisse decora.)


Hofmann.

9 Ein Hofmann ohne Freunde ist eine Bienenbeute ohne Honig, ein Halm ohne Aehre, ein Baum ohne Saft.Harssdörffer, 615.

*10 Er ist ein guter Hoffmann.Monatsbl., VI, 185.


Hofrichter.

* Der kaiserliche Hofrichter soll jedem recht thun.Wachter.


Hofschranz.

4 Hofschranzen und Hunde schmeicheln, wenn sie gefüttert sein wollen.Harssdörffer, 2590.

5 Lang' ein Hofschranz, lang' ein Bettler.Dietrich, I, 411.


Hoftreue.

Hofftrew ist ein seltzam Wildpret zu Hoff.Fischer, Psalter, 320, 2.


Hoftugend.

Er besitzt die drey schönsten Hoftugenden: er ist ein guter Reuter, ein guter Jäger und ein aussbündiger Säuffer.Alamode Politicus, II, 127.


Hohe (der).

7 Vor den Höhern soll man sich neigen, vor den Bessern sich beugen.

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[[723]/0735] Hof. 243 An vielen Höfen essen die Esel der Gelehrten Brot und die Narren besitzen die Ehrenstellen. – Harssdörffer, 830. 244 Bei Hofe findet man: Ohrenbläser, Schnakenreisser, Possenmacher, Gaukler, Staudenfischer, Pritschemeister, Schalksnarren, Hoffjecken, Hoffschranzen, Posamentkerl, Schwanztreger, Schraubendreher, Bratengeiger, Stiefelschmierer, Nasenstifner, Berenheuter. – Monatsbl., VI, 186, 25. 245 Bei Hof ist Liebe fern und Freundschaft ohne Kern. It.: Alle corti la carità è estinta, e non vi è amicizia se non finta. (Giani, 415.) 246 Der römische Hof will gar das Schaf mit Haut und Haar. It.: Corte Romana non vuol pecora senza lana. (Giani, 413.) 247 Ein jeglicher Hoff hat seinen Hoffteuffel. – Monatsbl., VI, 187, 41. 248 Je näher dem Hofe, je näher der Hölle. 249 Wenn man bei Hofe die Wahrheit zur Tafel ruft, so darff sie nicht hören; denn sie weiss, dass man sie nicht gern siehet. – Harssdörffer, 1429. 250 Wer am Hofe leben muss, stirbt als Heiliger oder aus Verdruss. It.: Chi in corte è destinato, se non muor santo e' muor disperato. (Giani, 411.) 251 Wer am Hofe was will erreichen, der muss laufen und greifen und darf nicht weichen. Hoffart. 146 Hoffart auf allen Wegen, zwei Pfennig mein Vermögen. 147 Hoffart fällt zuletzt über die eigenen Beine. – Storch, Freiknecht, I, 340. 148 Hoffart kommt mit Busenkraus und hat kein Bissen Brot im Haus. Dän.: Arm hoomod at skreppe og svelte. (Prov. dan., 35.) 149 Hoffart kostet mehr als Hunger und Durst. 150 Hoffart lernt sich leicht und vergisst sich schwer. Hoffärtig. 9 Niemand ist hoffärtiger, als wer's am wenigsten Ursach hat. – Gartenlaube, 1875, 597a. *10 Er ist so hoffärtig, wie ein Bedienter, der des Herrn Pferd ausreitet. Holl.: Hij is zoo hoovaardig als een lakkei, die op zijns meesters paard zit. (Harrebomée, II, 4.) *11 Sie ist so hoffärtig wie ein Pfau. Holl.: Hij is zoo hoovardig als een paauw. (Harrebomée, II, 167a.) Hoffärtiger. 2 Die Hoffärtigen hasset Gott und die Welt. Bei Tunnicius (891): De hoverfiden hatet got unde de lude. (Omnipotens et mortales odere superbum.) Hoffen. 59 Der hoffen wil sonder volherden, dem sol trew selden zu dienste werden. – Weinsberg, 66. 60 Es hofft mancher das, das eynem andern wirt. – Wachter. 61 Hoff' besseres und denck doch darbey, das dies leben vergenglich sey. – Spangenberg, 32. Lat.: Sperate tanquam mortalis. 62 Ich hoffen zu dir, zweiffl nit an mir. – Weinsberg, 68. 63 Ich will hoffen vnd herden, was nit ist, dass mach werden. – Weinsberg, 47. 64 Nicht was er hofft, isst der Mensch, sondern was er erlangt. – Merx, 58. 65 Wer hofft, liebt, was künftig; der Weise, was vernünftig. 66 Wer hofft, so lang er lebt, stirbt arm. – Schuller, 37. Hoffnung. 127 Die deutsche Hoffnung und die Cypresse sind zwar immer grün, aber auch immer an Gräber gepflanzt. – Ralisch, Schlagschatten, 146. 128 Die Hoffnung ist sehr schön, so lange man dabei zu essen hat. 129 Die hoffnung stäts nach gutem strebt, dieweil man athem hat vnd lebt. – Loci comm., 186. Lat.: Multum delirat, non sperans dum modo spirat. (Loci comm., 186.) 130 Hoffnung belebt, wenn die Furcht bebt. – Devisenbuch, 80. 131 Hoffnung hilft die schwersten Lasten tragen. Lat.: Spes praemii levat laborum sarcinam. (Sailer, Sprüche, 99.) 132 Hoffnung is we de Melk, so ward bald sû'r. – Schlingmann, 637. 133 Hoffnung ist ein fester Stab und Geduld ein Reisekleid, damit man durch Welt und Grab wandert in die Ewigkeit. – Gerlach, 270. 134 Hoffnung ist eine schlechte Münze. It.: La speranza è mal danaro. (Giani, 1584.) 135 Hoffnung ernehret mich, Trauren verzehret mich. Hätte mich Hoffnung nicht ernehret, Trauren hätte mich längst verzehret. – Keil, 24. 136 Niemand gibt seine Hoffnung hin für Geld. 137 Wo die Hoffnung aufhört, geht die Furcht an. – Harssdörffer, 2093. *138 Mit Hoffnung gelebt, mit Sehnsucht gestorben. – Schuller, 37. *139 Seine Hoffnung hat eine Misgeburt geboren. – Wirth, I, 255. Hofiren. 7 Der wolt gern hofiren vnd kan sein nicht. – Hofmann, 36, 129. Hofleben. 24 Das Hofeleben ist ein blosses Hoffeleben; denn Gunst verspricht man da und Ungunst wird gegeben. – Gerlach, 292. Hofleute. 23 Aller Hoffleute Dienst ist neiden, beugen und hoffen; der Lohn aber ist Reue. – Wirth, I, 222. 24 Hofleute sind Mücken, die um das Licht fliegen, und sich dann die Flügel verbrennen. – Harssdörffer, 2579. Höflichkeit. 28 Eine Höflichkeit ist eine Blume. It.: Una cortesia è un fiore. (Giani, 417.) 29 Höflichkeit ist ein Luftkissen; wenn auch nichts darin ist, so mildert's doch die Stösse des Lebens. 30 Höflichkeit schmückt mehr als theuer Kleid. – Feldbausch, 382. 31 Was hilft es, Höflichkeit wissen, wenn man sie nicht thut? Bei Tunnicius (1170): Wat batet, belêfdicheit wetten, als men êr nicht en doet? (Scire nihil prodest, laus est fecisse decora.) Hofmann. 9 Ein Hofmann ohne Freunde ist eine Bienenbeute ohne Honig, ein Halm ohne Aehre, ein Baum ohne Saft. – Harssdörffer, 615. *10 Er ist ein guter Hoffmann. – Monatsbl., VI, 185. Hofrichter. * Der kaiserliche Hofrichter soll jedem recht thun. – Wachter. Hofschranz. 4 Hofschranzen und Hunde schmeicheln, wenn sie gefüttert sein wollen. – Harssdörffer, 2590. 5 Lang' ein Hofschranz, lang' ein Bettler. – Dietrich, I, 411. Hoftreue. Hofftrew ist ein seltzam Wildpret zu Hoff. – Fischer, Psalter, 320, 2. Hoftugend. Er besitzt die drey schönsten Hoftugenden: er ist ein guter Reuter, ein guter Jäger und ein aussbündiger Säuffer. – Alamode Politicus, II, 127. Hohe (der). 7 Vor den Höhern soll man sich neigen, vor den Bessern sich beugen. Lat.: Fastigio caput submitte. (Sailer, Sprüche, 103, 43.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [723]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/735>, abgerufen am 29.04.2024.