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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Hosenknopf.

2 Wenn er den letzten Hosenknopf zugeknöpft hat, so hat er Feierabend. (Breslau.)

Von einem, der seine Tage mit Nichtsthun verbringt.


Hotelmarder.

* Es ist ein Hotelmarder.

Spitzname für Leute, die ein Geschäft daraus machen, in Gasthöfen zu stehlen.


Hott.

*15 Einem hott oder hist sagen. (Ulm.)

Ihm Auskunft über etwas geben.


Hubertusburg.

Da uns von Hubertsburg der Friede jetzt ward angesagt, hab' ich zu bauen angefangen dies Haus unverzagt. - Herbert, 49.

Inschrift eines schwäbischen Hauses.


Hübsch.

13 Hübsch sein und sich hübsch halten, glückt allezeit bei jungen und alten. - Monatsbl., V, 158, 8.

14 Hübsch wär' ich gern, das bin ich nicht; fromm bin ich wol, das hilft mir nicht; Geld hülf mir wol, das hab' ich nicht; drum bin ich auch kein Buler nicht. - Keil, 29.


Huchen.

Haben's kein Huchen g'sehen?

So fragt man im Mürzgelände (Steiermark) oft. Der gewaltige Fisch, den viele in der Mürz gesehen haben wollten, war, näher betrachtet, eine alte Crinoline.


Hudler.

Uf d' Hudler hält mer nex.


Hudriwudri.

* Er ist ein Hudriwudri. (Wien.)

Ein Schlauderer; einer, der alles flüchtig macht.


Huf.

3 Kleiner Huf und kleines Ross, krummer Säbel, spitz Geschoss, blitzesschnell und sattelfest: schirm uns Herr vor dieser Pest! - Scheffel, Ekkehard, II, 3.

Dieser Spruch galt im 10. Jahrh. von den Ungarn.


Hufeisen.

12 Ein Hufeisen hab' ich, wenn ich noch drei und einen Esel hätte, könnte ich reiten. - Merx, 337.


Huhn.

283 A Hühn, wus kräht; a Goj (Nichtjude) wus jüdisch redt; a Jüden (Jüdin), wus lernt Thojre (Bibel studirt), is nit kein güte Sechojre (Waare).

284 Bi Gebreck van Höner ett de Bur Krein. - Kern, 646.

285 Das Huhn von heute ist besser als die Gans von morgen. - Merx, 252.

286 Die Hühner scharren doch, wenn ihnen auch eine Klaue fehlt.

Bei Tunnicius (1009): De honer scharren al, wowol is en ein klouwe af. (Ungue carens gallus non cessat verrere terram.)

287 Ein Huhn gackert selten umsonst, und will es auch nur ein Windei legen.

Ein Gerücht entsteht selten aus nichts.

288 Hierüm un doarüm goahn de Höhner barft. - Schlingmann, 640.

289 Höna, dera tidig kokeln, valian uppen Dach et Ei. - Engelien, 216.

290 Hönn, dera (die da) kokeln, hebbent Ei valoan, un Mäkers, dera vä lachen - wira wet ikt nich. - Engelien, 216.

291 Hühner haben einen kurzen Flug.

292 Hungrige Hühner sind leicht zu fangen.

293 Man hält die Hühner nicht des Gackerns wegen.

294 Nicht alle Hühner legen goldene Eier.

295 Nimm a Huhn un seh nach e Art. (Jüd.-deutsch. Königsberg.)

296 Was Hühner und böse Weiberzungen ausscharren, an dem ist sicher nicht viel daran. - Egerbote, 1875, S. 63.

297 Wenn auch ein schwarzes Huhn ein weisses Ei gelegt hat, es gehört doch nur auf den Misthaufen. - P. Heyse.

*298 Der sitzt mit den Hühnern auf.

[Spaltenumbruch] *299 Er geht mit den Hühnern zu Bette und steht mit den Schweinen auf.

Dän.: Han gaaer i song med hönnen, og staaer op med soen. (Prov. dan., 306.)

*300 Er verkauft Hühner, die noch nicht ausgebrütet sind.

*301 Ich will nicht alle Hühner und Gänse wissen. - Klix, 26.


Hühnchen.

12 Als Hühnchen kommen die Trientinerinnen und gehen als Hühner wieder von hinnen.

Zwischen den Bewohnern der Provinzen Verona und Trient bestand früher eine gehässige Spannung, die in Spötteleien wie die obige ihren Ausdruck fand.

It.: Le Trentine vengono giu pollastrine, e se ne vanno su galline. (Giani, 1651.)


Hühnerauge.

*6 Die Hühneraugen sind ihm zu Kopfe gestiegen. (Berlin.)


Hühnerdieb.

Wenn allen Hühnerdieben Federn ums Maul wüchsen, so würden wir viel Federbärte sehen.


Hühnerstall.

3 Bist du in den Hühnerstall gegangen, so kräh' auch wie die Hühner es verlangen. - Schuller, 37.


Hühnerwetter.

Hühnerwetter, Weib, komm raus, 's Schwein hat mich beim Oarsche. (Schles.)


Hühnlein.

23 Junge Hühnlein und ein Kind schwer zu sättigen sind.

It.: Ragazzi e polli non si trovan mai satolli. (Giani, 1410.)


Hülfe.

60 Es ist eine schlechte Hülfe, die einem das Kissen unter dem Kopfe wegnimmt, um die Füsse zu decken.

61 Hülfe wäre gut, wenn sie nur nichts kostete, sagte das alte Weib.

62 Ohn dein hilff kan dich Gott bewaren, doch soltu drumb kein arbeit sparen. - Loci comm., 102.

Lat.: Esto laborator, et erit Deus auxiliator.

63 Ohne Hülfe übernimm keine grosse Arbeit.

Bei Tunnicius (118): Sunder hulpe nim neinen groten arbeit an. (Absque ope praedurum caveas cepisse laborem.)

64 Versprochene Hülfe ist halbe (keine) Hülfe.

Lat.: Dubiam salutem qui dat afflictis, negat. (Philippi, I, 125.)

65 Wo Hülfe noth thut, da ist das Geben gut.

Böhm.: D'avej, kde pomoc tva leci, a nedej se zavesti reci. (Celakovsky, 46.)


Hülle.

4 Se is unner de Hülle (Haube) kamen. - Kern, 1038.


Hülsenfrucht.

*2 Es sind Hülsenfrüchte. (Berlin.)

Inhaltlose Stücke wie talentlose Schauspieler, welche Herr von Hülsen auf der Hofbühne erscheinen liess.


Humbug.

3 Der Humbug ist gross und Barnum ist sein Prophet. (Nordamerika.)


Humor.

4 Nur mit Humor dein Sach' bestellt, dann lacht dich an die ganze Welt. - Frieske, 13.

*5 Das ist der Humor davon.

Aus Shakespeare's Heinrich V. (Act 2, Sc. 1): That is the humour of it.


Hund.

1770 A Hünd schickt a Hünd; a Ruw (Rabbiner) schickt a Ruw. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1771 Alle Hünd ün alle Jewunim1 hoben Ein Punim2. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Plural von Jawan = Grieche; griechisch-katholischer Christ, Russe; in dem obigen Sprichwort: russische Soldaten.

2) Gesicht, Aussehen.

1772 Alte Hunde kommen auch durch den Winter, aber wie, das weiss nur ihr Fell. - Schuller, 38.

1773 Auch der schlechte Hund bellt in des guten Hundes Strick. - Bertram, 54.


[Spaltenumbruch]
Hosenknopf.

2 Wenn er den letzten Hosenknopf zugeknöpft hat, so hat er Feierabend. (Breslau.)

Von einem, der seine Tage mit Nichtsthun verbringt.


Hotelmarder.

* Es ist ein Hotelmarder.

Spitzname für Leute, die ein Geschäft daraus machen, in Gasthöfen zu stehlen.


Hott.

*15 Einem hott oder hist sagen. (Ulm.)

Ihm Auskunft über etwas geben.


Hubertusburg.

Da uns von Hubertsburg der Friede jetzt ward angesagt, hab' ich zu bauen angefangen dies Haus unverzagt.Herbert, 49.

Inschrift eines schwäbischen Hauses.


Hübsch.

13 Hübsch sein und sich hübsch halten, glückt allezeit bei jungen und alten.Monatsbl., V, 158, 8.

14 Hübsch wär' ich gern, das bin ich nicht; fromm bin ich wol, das hilft mir nicht; Geld hülf mir wol, das hab' ich nicht; drum bin ich auch kein Buler nicht.Keil, 29.


Huchen.

Haben's kein Huchen g'sehen?

So fragt man im Mürzgelände (Steiermark) oft. Der gewaltige Fisch, den viele in der Mürz gesehen haben wollten, war, näher betrachtet, eine alte Crinoline.


Hudler.

Uf d' Hudler hält mer nex.


Hudriwudri.

* Er ist ein Hudriwudri. (Wien.)

Ein Schlauderer; einer, der alles flüchtig macht.


Huf.

3 Kleiner Huf und kleines Ross, krummer Säbel, spitz Geschoss, blitzesschnell und sattelfest: schirm uns Herr vor dieser Pest!Scheffel, Ekkehard, II, 3.

Dieser Spruch galt im 10. Jahrh. von den Ungarn.


Hufeisen.

12 Ein Hufeisen hab' ich, wenn ich noch drei und einen Esel hätte, könnte ich reiten.Merx, 337.


Huhn.

283 A Hühn, wus kräht; a Goj (Nichtjude) wus jüdisch redt; a Jüden (Jüdin), wus lernt Thojre (Bibel studirt), is nit kein güte Sechojre (Waare).

284 Bi Gebreck van Höner ett de Bur Krein.Kern, 646.

285 Das Huhn von heute ist besser als die Gans von morgen.Merx, 252.

286 Die Hühner scharren doch, wenn ihnen auch eine Klaue fehlt.

Bei Tunnicius (1009): De honer scharren al, wowol is ên ein klouwe af. (Ungue carens gallus non cessat verrere terram.)

287 Ein Huhn gackert selten umsonst, und will es auch nur ein Windei legen.

Ein Gerücht entsteht selten aus nichts.

288 Hierüm un doarüm goahn de Höhner barft.Schlingmann, 640.

289 Höna, dera tidig kokeln, valian uppen Dach et Ei.Engelien, 216.

290 Hönn, dera (die da) kokeln, hebbent Ei valoan, un Mäkers, dera vä lachen – wira wêt ikt nich.Engelien, 216.

291 Hühner haben einen kurzen Flug.

292 Hungrige Hühner sind leicht zu fangen.

293 Man hält die Hühner nicht des Gackerns wegen.

294 Nicht alle Hühner legen goldene Eier.

295 Nimm a Huhn un seh nach e Art. (Jüd.-deutsch. Königsberg.)

296 Was Hühner und böse Weiberzungen ausscharren, an dem ist sicher nicht viel daran.Egerbote, 1875, S. 63.

297 Wenn auch ein schwarzes Huhn ein weisses Ei gelegt hat, es gehört doch nur auf den Misthaufen.P. Heyse.

*298 Der sitzt mit den Hühnern auf.

[Spaltenumbruch] *299 Er geht mit den Hühnern zu Bette und steht mit den Schweinen auf.

Dän.: Han gaaer i song med hønnen, og staaer op med soen. (Prov. dan., 306.)

*300 Er verkauft Hühner, die noch nicht ausgebrütet sind.

*301 Ich will nicht alle Hühner und Gänse wissen.Klix, 26.


Hühnchen.

12 Als Hühnchen kommen die Trientinerinnen und gehen als Hühner wieder von hinnen.

Zwischen den Bewohnern der Provinzen Verona und Trient bestand früher eine gehässige Spannung, die in Spötteleien wie die obige ihren Ausdruck fand.

It.: Le Trentine vengono giù pollastrine, e se ne vanno sù galline. (Giani, 1651.)


Hühnerauge.

*6 Die Hühneraugen sind ihm zu Kopfe gestiegen. (Berlin.)


Hühnerdieb.

Wenn allen Hühnerdieben Federn ums Maul wüchsen, so würden wir viel Federbärte sehen.


Hühnerstall.

3 Bist du in den Hühnerstall gegangen, so kräh' auch wie die Hühner es verlangen.Schuller, 37.


Hühnerwetter.

Hühnerwetter, Weib, komm raus, 's Schwein hat mich beim Oarsche. (Schles.)


Hühnlein.

23 Junge Hühnlein und ein Kind schwer zu sättigen sind.

It.: Ragazzi e polli non si trovan mai satolli. (Giani, 1410.)


Hülfe.

60 Es ist eine schlechte Hülfe, die einem das Kissen unter dem Kopfe wegnimmt, um die Füsse zu decken.

61 Hülfe wäre gut, wenn sie nur nichts kostete, sagte das alte Weib.

62 Ohn dein hilff kan dich Gott bewaren, doch soltu drumb kein arbeit sparen.Loci comm., 102.

Lat.: Esto laborator, et erit Deus auxiliator.

63 Ohne Hülfe übernimm keine grosse Arbeit.

Bei Tunnicius (118): Sunder hulpe nim neinen groten arbeit an. (Absque ope praedurum caveas cepisse laborem.)

64 Versprochene Hülfe ist halbe (keine) Hülfe.

Lat.: Dubiam salutem qui dat afflictis, negat. (Philippi, I, 125.)

65 Wo Hülfe noth thut, da ist das Geben gut.

Böhm.: D'avej, kde pomoc tvá léčí, a nedej se zavesti řečí. (Čelakovský, 46.)


Hülle.

4 Se is unner de Hülle (Haube) kamen.Kern, 1038.


Hülsenfrucht.

*2 Es sind Hülsenfrüchte. (Berlin.)

Inhaltlose Stücke wie talentlose Schauspieler, welche Herr von Hülsen auf der Hofbühne erscheinen liess.


Humbug.

3 Der Humbug ist gross und Barnum ist sein Prophet. (Nordamerika.)


Humor.

4 Nur mit Humor dein Sach' bestellt, dann lacht dich an die ganze Welt.Frieske, 13.

*5 Das ist der Humor davon.

Aus Shakespeare's Heinrich V. (Act 2, Sc. 1): That is the humour of it.


Hund.

1770 A Hünd schickt a Hünd; a Ruw (Rabbiner) schickt a Ruw. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1771 Alle Hünd ün alle Jewunim1 hoben Ein Punim2. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Plural von Jawan = Grieche; griechisch-katholischer Christ, Russe; in dem obigen Sprichwort: russische Soldaten.

2) Gesicht, Aussehen.

1772 Alte Hunde kommen auch durch den Winter, aber wie, das weiss nur ihr Fell.Schuller, 38.

1773 Auch der schlechte Hund bellt in des guten Hundes Strick.Bertram, 54.


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[[726]/0738] Hosenknopf. 2 Wenn er den letzten Hosenknopf zugeknöpft hat, so hat er Feierabend. (Breslau.) Von einem, der seine Tage mit Nichtsthun verbringt. Hotelmarder. * Es ist ein Hotelmarder. Spitzname für Leute, die ein Geschäft daraus machen, in Gasthöfen zu stehlen. Hott. *15 Einem hott oder hist sagen. (Ulm.) Ihm Auskunft über etwas geben. Hubertusburg. Da uns von Hubertsburg der Friede jetzt ward angesagt, hab' ich zu bauen angefangen dies Haus unverzagt. – Herbert, 49. Inschrift eines schwäbischen Hauses. Hübsch. 13 Hübsch sein und sich hübsch halten, glückt allezeit bei jungen und alten. – Monatsbl., V, 158, 8. 14 Hübsch wär' ich gern, das bin ich nicht; fromm bin ich wol, das hilft mir nicht; Geld hülf mir wol, das hab' ich nicht; drum bin ich auch kein Buler nicht. – Keil, 29. Huchen. Haben's kein Huchen g'sehen? So fragt man im Mürzgelände (Steiermark) oft. Der gewaltige Fisch, den viele in der Mürz gesehen haben wollten, war, näher betrachtet, eine alte Crinoline. Hudler. Uf d' Hudler hält mer nex. Hudriwudri. * Er ist ein Hudriwudri. (Wien.) Ein Schlauderer; einer, der alles flüchtig macht. Huf. 3 Kleiner Huf und kleines Ross, krummer Säbel, spitz Geschoss, blitzesschnell und sattelfest: schirm uns Herr vor dieser Pest! – Scheffel, Ekkehard, II, 3. Dieser Spruch galt im 10. Jahrh. von den Ungarn. Hufeisen. 12 Ein Hufeisen hab' ich, wenn ich noch drei und einen Esel hätte, könnte ich reiten. – Merx, 337. Huhn. 283 A Hühn, wus kräht; a Goj (Nichtjude) wus jüdisch redt; a Jüden (Jüdin), wus lernt Thojre (Bibel studirt), is nit kein güte Sechojre (Waare). 284 Bi Gebreck van Höner ett de Bur Krein. – Kern, 646. 285 Das Huhn von heute ist besser als die Gans von morgen. – Merx, 252. 286 Die Hühner scharren doch, wenn ihnen auch eine Klaue fehlt. Bei Tunnicius (1009): De honer scharren al, wowol is ên ein klouwe af. (Ungue carens gallus non cessat verrere terram.) 287 Ein Huhn gackert selten umsonst, und will es auch nur ein Windei legen. Ein Gerücht entsteht selten aus nichts. 288 Hierüm un doarüm goahn de Höhner barft. – Schlingmann, 640. 289 Höna, dera tidig kokeln, valian uppen Dach et Ei. – Engelien, 216. 290 Hönn, dera (die da) kokeln, hebbent Ei valoan, un Mäkers, dera vä lachen – wira wêt ikt nich. – Engelien, 216. 291 Hühner haben einen kurzen Flug. 292 Hungrige Hühner sind leicht zu fangen. 293 Man hält die Hühner nicht des Gackerns wegen. 294 Nicht alle Hühner legen goldene Eier. 295 Nimm a Huhn un seh nach e Art. (Jüd.-deutsch. Königsberg.) 296 Was Hühner und böse Weiberzungen ausscharren, an dem ist sicher nicht viel daran. – Egerbote, 1875, S. 63. 297 Wenn auch ein schwarzes Huhn ein weisses Ei gelegt hat, es gehört doch nur auf den Misthaufen. – P. Heyse. *298 Der sitzt mit den Hühnern auf. *299 Er geht mit den Hühnern zu Bette und steht mit den Schweinen auf. Dän.: Han gaaer i song med hønnen, og staaer op med soen. (Prov. dan., 306.) *300 Er verkauft Hühner, die noch nicht ausgebrütet sind. *301 Ich will nicht alle Hühner und Gänse wissen. – Klix, 26. Hühnchen. 12 Als Hühnchen kommen die Trientinerinnen und gehen als Hühner wieder von hinnen. Zwischen den Bewohnern der Provinzen Verona und Trient bestand früher eine gehässige Spannung, die in Spötteleien wie die obige ihren Ausdruck fand. It.: Le Trentine vengono giù pollastrine, e se ne vanno sù galline. (Giani, 1651.) Hühnerauge. *6 Die Hühneraugen sind ihm zu Kopfe gestiegen. (Berlin.) Hühnerdieb. Wenn allen Hühnerdieben Federn ums Maul wüchsen, so würden wir viel Federbärte sehen. Hühnerstall. 3 Bist du in den Hühnerstall gegangen, so kräh' auch wie die Hühner es verlangen. – Schuller, 37. Hühnerwetter. Hühnerwetter, Weib, komm raus, 's Schwein hat mich beim Oarsche. (Schles.) Hühnlein. 23 Junge Hühnlein und ein Kind schwer zu sättigen sind. It.: Ragazzi e polli non si trovan mai satolli. (Giani, 1410.) Hülfe. 60 Es ist eine schlechte Hülfe, die einem das Kissen unter dem Kopfe wegnimmt, um die Füsse zu decken. 61 Hülfe wäre gut, wenn sie nur nichts kostete, sagte das alte Weib. 62 Ohn dein hilff kan dich Gott bewaren, doch soltu drumb kein arbeit sparen. – Loci comm., 102. Lat.: Esto laborator, et erit Deus auxiliator. 63 Ohne Hülfe übernimm keine grosse Arbeit. Bei Tunnicius (118): Sunder hulpe nim neinen groten arbeit an. (Absque ope praedurum caveas cepisse laborem.) 64 Versprochene Hülfe ist halbe (keine) Hülfe. Lat.: Dubiam salutem qui dat afflictis, negat. (Philippi, I, 125.) 65 Wo Hülfe noth thut, da ist das Geben gut. Böhm.: D'avej, kde pomoc tvá léčí, a nedej se zavesti řečí. (Čelakovský, 46.) Hülle. 4 Se is unner de Hülle (Haube) kamen. – Kern, 1038. Hülsenfrucht. *2 Es sind Hülsenfrüchte. (Berlin.) Inhaltlose Stücke wie talentlose Schauspieler, welche Herr von Hülsen auf der Hofbühne erscheinen liess. Humbug. 3 Der Humbug ist gross und Barnum ist sein Prophet. (Nordamerika.) Humor. 4 Nur mit Humor dein Sach' bestellt, dann lacht dich an die ganze Welt. – Frieske, 13. *5 Das ist der Humor davon. Aus Shakespeare's Heinrich V. (Act 2, Sc. 1): That is the humour of it. Hund. 1770 A Hünd schickt a Hünd; a Ruw (Rabbiner) schickt a Ruw. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1771 Alle Hünd ün alle Jewunim1 hoben Ein Punim2. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Plural von Jawan = Grieche; griechisch-katholischer Christ, Russe; in dem obigen Sprichwort: russische Soldaten. 2) Gesicht, Aussehen. 1772 Alte Hunde kommen auch durch den Winter, aber wie, das weiss nur ihr Fell. – Schuller, 38. 1773 Auch der schlechte Hund bellt in des guten Hundes Strick. – Bertram, 54.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [726]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/738>, abgerufen am 29.04.2024.