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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *14 Jan und alle Mann. - Germania, V, 326.

So viel als jedermann. Jan kommt mit vielen andern Namen in einer Anzahl Zusammensetzungen vor, die sprichwörtlich gebraucht werden. So z. B. Jan Gat, d. h. Johannes Podex; Jan Hen, d. h. Hans Henne; Jan Bliftohus, d. i. Hans Bleibzuhaus; Jan Hagel, d. i. der Pöbel. Ferner in: Grobian (= grober Jan); Bulterjan (= Polterer); Urijan und Tellerjan; Dummerjan oder Dummrian; Liederjan (liederlicher Mensch); Morian (Mohr) u. s. w. (Germania, V, 327, 1.)


Janischek.

* Es ist ein Janischek.

"Ist aber gar ein Janischek, ein Hascher, ein Schlucker gestorben, dann ist der Pfarrherr krank, hat einen Schnupfen, kein Wort kann aus dem Halse rutschen." (Bohemia, 1875, Nr. 280.)


Janker.

Wer zum Janker gebor'n ist, kommt sein Lebtag zu keinem Rock. (Wien.)


Januar.

52 Der erste Jänner still und klar, deutet auf ein fruchtbar Jahr. - Wunderlich, 20.

53 Der Januar baut (von Eis) eine Brücke, der Februar reisst sie in Stücke.

It.: Gennaio fa il ponte e Febbraio lo rompe. (Giani, 756.)

54 Des Jänners Kälte leidet nicht Arznein, Aderlassen kann so gut nicht sein. Bade selten, Mittelspeiss iss, von Anis und Ingwer oft geniess. - Niederschles. Zeitung, 1875, Nr. 132.

55 Grüner Januar macht das Bett zur Bahr'. - Marienkalender, 1879, S. 9.

56 Haben wir vor dem Jenner und Hornung kein Schnee, will er im Mertz vnd April nit abgehen. - Lins, Christmonat.

57 Im Jenner ohn noht brauch kein Arztney; Wein, warme Speiss, Gwürtz brauch frey. In schlaff halt mass, lass jetzt kein Blut, warm Bad, so viels vonnöthen thut. - Egerbote, 1877, Jänner.

58 Im Jenner sitzt man gern zu tisch, so ist der Hornung kalt vnd frisch, der Mertz hebt zbauwen an die erden, im Aprellen thuts als grün werden, zwasser vnd land sucht lust der Mey, der Brachmon führet ein das hew, der Hewmonat samlet den haber, das korn der Augst einschneidet aber, der Herbstmon vns den wein lasst werden, der Weinmon wirfft saamen in die erden, im Wintermonat laub vnd grass verdirbt, manches feist schwein im Wolffmon stirbt. - Loci comm., 196.

Lat.: Pocula Janus amat, sed Febrius Alges clamat, Martius arua fodit, sed Aprilis florida perdit, flos et fons nemorum sunt Maio fomes amorum, dat Junius foena, Julio resecatur auena, Augustus spicas, September colligit uuas, seminat October, spoliat uirgulta November, quaerit habere cibum, porcum mactando December. (Loci comm., 196.)

59 Im Monat Januar ist das Wetter kalt und häufig zwar. - Egerbote, 1879.

60 In dem Jenner ist fast gesund warm Speiss essen zu aller Stund. - Schaltjahr, V, 479.

61 Ist im Jänner dick das Eis, gibt's im Mai ein üppig Reis.

62 Ist im Januar die Frucht aufgelaufen, kann der Bauer ein Rittergut kaufen. - Wunderlich, 20.

63 Jänner, je kälter und heller, Scheuern und Fass desto völler. - Payne, 15.

64 Januar hart und rauh, nützt dem Getreidebau. - Marienkalender, 1879, S. 9.

65 Januar macht die Butter rar. - Wunderlich, 20.

66 Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte gut soll sacken. - Payne, 15.

67 Januar Schnee zu Hauf, Bauer halt den Sack auf. - Payne, 15.

68 Januar viel Regen, ist dem Bauer nicht gelegen.

69 Januar viel Regen, wenig Schnee, thut Bergen, Thälern und Blumen weh. - Wunderlich, 19.

70 Trockner Januar, nasser Juli.

[Spaltenumbruch] 71 Wenn der Januar im Hemde steht, der März vor Lachen fast vergeht.

It.: Se gennaio sta in camicia, marzo scoppia dalle risa. (Giani, 758.)

72 Wenn der Januar trocken, so füllt sich der Speicher mit Roggen.

It.: Gennaro polveraro empie il granaro. - Polvere di Gennaio, carica di solaio. (Giani, 757.)

73 Wenn im Jänner viele Nebel steigen, wird sich ein schönes Frühjahr zeigen. - Weckstimmen, I.

74 Wenn im Januar noch der Flegel klingt, dem Bauer das Geld in die Tasche springt. - Wunderlich, 20.


Jap.

* Da kam Jap zur Thür und ertappte dich.

Empfiehlt Klugheit im Sprechen, damit einer sich nicht selbst verräth.

Altfries.: Dear kam Jap tö Düär. (Hansen, 8.)


Jäten.

7 Wenn jeder jätet seinen Garten, so hat er genug zu warten.

Holl.: Een ieder wiedt zijn onkruid groen, ik heb genoeg met 't mijn te doen. - Elk wiede zijn' hof, en ik den mijnen, zoo zal het onkruid haast verdwijnen. (Harrebomee, II, 137b.)


Jätschauer.

Wenn man einen Jätschauer vor der Ernte (s. d., Nachtr.) fragt, woher er sei, antwortet er trübetümplig: Vun Jiautsch; fragt man ihn nach der Ernte, so sagt er fuchsmunter: Ich bin von Jätschau. - Schles. Prov.-Blätter, 1871, S. 619.


Jauchzen.

Ein rechtschaffenes Jauchzen gilt vor Gott wie ein Vaterunser. - Scheffel, Ekkehard, III, 96.


Jauer.

Wer von Jauer fortzieht, stirbt, verdirbt, oder kommt wieder. - Schles. Provinzial-Blätter, 1868, S. 552.


Javetter.

* Du bist ein Javetter. - Klix, 31.


Jaxtheimer.

Die Jaxtheimer sind Eierleger.

Eine Bäuerin von Jaxtheim, die wenig Hühner hatte, brachte stets viel Eier nach der Stadt. Ihre Nachbarinnen schöpften endlich Verdacht, dass es nicht mit rechten Dingen zugehe, und baten den Knecht, ihr aufzupassen, worauf er einging. Es war ihm nämlich auch schon aufgefallen, dass die Frau stets zweierlei Brot buk, halbweisses für sich und schwarzes für die übrigen Hausgenossen. Als sie wieder auf dem Markte war, suchte der Knecht nach dein weissen Brote, schnitt ein Stück ab und ass es, worauf er zu gackern anfing, in den Hühnerstall lief, sich aufs Nest setzte und anfing, Eier zu legen. Während er so dasass, rief der Herr, den er bat, in den Hühnerstall zu kommen, da er selbst nicht wegkönne. Der Bauer kam, und der Knecht erzählte ihm die ganze Geschichte, worauf der Bauer, um sich selbst zu überzeugen, von dem halbweissen Brote ass und gleichfalls zu gackern und Eier zu legen begann. Da der Knecht die Sache ausplauderte, so bekamen die Jaxtheimer den Spitznamen Eierleger, der ihnen bisjetzt geblieben ist. (Mone, Anzeiger, VIII, u. Schaltjahr, V, 657.)


Jeder.

115 Ein jeder hat sein Glas, sein Weib, das ist gesund für Seel und Leib.

Holl.: Het is gesont voor ziel en lijf, elk een sijn glas, en elk sijn wijf. (Cats, 312.)

116 Ein jeder hat sein Kreuz zu tragen.

Engl.: Every man has his cross to bear.

Frz.: Chacun porte sa croix en ce monde.

It.: Ognuno ha la sua croce.

Lat.: Quisque suos patitur manes.

Schwed.: Hwar och enhar sitt kors att drage. (Marin, 16.)

117 Wenn jeder säh' auf sich, so tadelte keiner mich.


Jedermann.

29 Es ist yederman bekandt, das herrengunst hat kein bestandt. - Loci comm., 79.

Lat.: Nescit durare fauor herilis, scio clare.

30 Jederman nach ehren ringet, wie wol das doch viel sorge bringet. - Loci comm., 86.

Lat.: Res honor est dulcis, sed magnum pondus honoris.

31 Jedermann ist zuletzt niemand. - Petri, II, 390.

32 Man kann nicht jedermann das maul zuknüpfen. - Mathesius, Postilla, CXCIXa.


[Spaltenumbruch] *14 Jan und alle Mann.Germania, V, 326.

So viel als jedermann. Jan kommt mit vielen andern Namen in einer Anzahl Zusammensetzungen vor, die sprichwörtlich gebraucht werden. So z. B. Jan Gat, d. h. Johannes Podex; Jan Hen, d. h. Hans Henne; Jan Bliftohus, d. i. Hans Bleibzuhaus; Jan Hagel, d. i. der Pöbel. Ferner in: Grobian (= grober Jan); Bulterjan (= Polterer); Urijan und Tellerjan; Dummerjan oder Dummrian; Liederjan (liederlicher Mensch); Morian (Mohr) u. s. w. (Germania, V, 327, 1.)


Janischek.

* Es ist ein Janischek.

„Ist aber gar ein Janischek, ein Hascher, ein Schlucker gestorben, dann ist der Pfarrherr krank, hat einen Schnupfen, kein Wort kann aus dem Halse rutschen.“ (Bohemia, 1875, Nr. 280.)


Janker.

Wer zum Janker gebor'n ist, kommt sein Lebtag zu keinem Rock. (Wien.)


Januar.

52 Der erste Jänner still und klar, deutet auf ein fruchtbar Jahr.Wunderlich, 20.

53 Der Januar baut (von Eis) eine Brücke, der Februar reisst sie in Stücke.

It.: Gennaio fa il ponte e Febbraio lo rompe. (Giani, 756.)

54 Des Jänners Kälte leidet nicht Arznein, Aderlassen kann so gut nicht sein. Bade selten, Mittelspeiss iss, von Anis und Ingwer oft geniess.Niederschles. Zeitung, 1875, Nr. 132.

55 Grüner Januar macht das Bett zur Bahr'.Marienkalender, 1879, S. 9.

56 Haben wir vor dem Jenner und Hornung kein Schnee, will er im Mertz vnd April nit abgehen.Lins, Christmonat.

57 Im Jenner ohn noht brauch kein Arztney; Wein, warme Speiss, Gwürtz brauch frey. In schlaff halt mass, lass jetzt kein Blut, warm Bad, so viels vonnöthen thut.Egerbote, 1877, Jänner.

58 Im Jenner sitzt man gern zu tisch, so ist der Hornung kalt vnd frisch, der Mertz hebt zbauwen an die erden, im Aprellen thuts als grün werden, zwasser vnd land sucht lust der Mey, der Brachmon führet ein das hew, der Hewmonat samlet den haber, das korn der Augst einschneidet aber, der Herbstmon vns den wein lasst werden, der Weinmon wirfft saamen in die erden, im Wintermonat laub vnd grass verdirbt, manches feist schwein im Wolffmon stirbt.Loci comm., 196.

Lat.: Pocula Janus amat, sed Febrius Alges clamat, Martius arua fodit, sed Aprilis florida perdit, flos et fons nemorum sunt Maio fomes amorum, dat Junius foena, Julio resecatur auena, Augustus spicas, September colligit uuas, seminat October, spoliat uirgulta November, quaerit habere cibum, porcum mactando December. (Loci comm., 196.)

59 Im Monat Januar ist das Wetter kalt und häufig zwar.Egerbote, 1879.

60 In dem Jenner ist fast gesund warm Speiss essen zu aller Stund.Schaltjahr, V, 479.

61 Ist im Jänner dick das Eis, gibt's im Mai ein üppig Reis.

62 Ist im Januar die Frucht aufgelaufen, kann der Bauer ein Rittergut kaufen.Wunderlich, 20.

63 Jänner, je kälter und heller, Scheuern und Fass desto völler.Payne, 15.

64 Januar hart und rauh, nützt dem Getreidebau.Marienkalender, 1879, S. 9.

65 Januar macht die Butter rar.Wunderlich, 20.

66 Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte gut soll sacken.Payne, 15.

67 Januar Schnee zu Hauf, Bauer halt den Sack auf.Payne, 15.

68 Januar viel Regen, ist dem Bauer nicht gelegen.

69 Januar viel Regen, wenig Schnee, thut Bergen, Thälern und Blumen weh.Wunderlich, 19.

70 Trockner Januar, nasser Juli.

[Spaltenumbruch] 71 Wenn der Januar im Hemde steht, der März vor Lachen fast vergeht.

It.: Se gennaio sta in camicia, marzo scoppia dalle risa. (Giani, 758.)

72 Wenn der Januar trocken, so füllt sich der Speicher mit Roggen.

It.: Gennaro polveraro empie il granaro. – Polvere di Gennaio, carica di solaio. (Giani, 757.)

73 Wenn im Jänner viele Nebel steigen, wird sich ein schönes Frühjahr zeigen.Weckstimmen, I.

74 Wenn im Januar noch der Flegel klingt, dem Bauer das Geld in die Tasche springt.Wunderlich, 20.


Jap.

* Da kam Jap zur Thür und ertappte dich.

Empfiehlt Klugheit im Sprechen, damit einer sich nicht selbst verräth.

Altfries.: Dear kam Jap tö Düär. (Hansen, 8.)


Jäten.

7 Wenn jeder jätet seinen Garten, so hat er genug zu warten.

Holl.: Een ieder wiedt zijn onkruid groen, ik heb genoeg met 't mijn te doen. – Elk wiede zijn' hof, en ik den mijnen, zoo zal het onkruid haast verdwijnen. (Harrebomée, II, 137b.)


Jätschauer.

Wenn man einen Jätschauer vor der Ernte (s. d., Nachtr.) fragt, woher er sei, antwortet er trübetümplig: Vun Jiautsch; fragt man ihn nach der Ernte, so sagt er fuchsmunter: Ich bin von Jätschau.Schles. Prov.-Blätter, 1871, S. 619.


Jauchzen.

Ein rechtschaffenes Jauchzen gilt vor Gott wie ein Vaterunser.Scheffel, Ekkehard, III, 96.


Jauer.

Wer von Jauer fortzieht, stirbt, verdirbt, oder kommt wieder.Schles. Provinzial-Blätter, 1868, S. 552.


Javetter.

* Du bist ein Javetter.Klix, 31.


Jaxtheimer.

Die Jaxtheimer sind Eierleger.

Eine Bäuerin von Jaxtheim, die wenig Hühner hatte, brachte stets viel Eier nach der Stadt. Ihre Nachbarinnen schöpften endlich Verdacht, dass es nicht mit rechten Dingen zugehe, und baten den Knecht, ihr aufzupassen, worauf er einging. Es war ihm nämlich auch schon aufgefallen, dass die Frau stets zweierlei Brot buk, halbweisses für sich und schwarzes für die übrigen Hausgenossen. Als sie wieder auf dem Markte war, suchte der Knecht nach dein weissen Brote, schnitt ein Stück ab und ass es, worauf er zu gackern anfing, in den Hühnerstall lief, sich aufs Nest setzte und anfing, Eier zu legen. Während er so dasass, rief der Herr, den er bat, in den Hühnerstall zu kommen, da er selbst nicht wegkönne. Der Bauer kam, und der Knecht erzählte ihm die ganze Geschichte, worauf der Bauer, um sich selbst zu überzeugen, von dem halbweissen Brote ass und gleichfalls zu gackern und Eier zu legen begann. Da der Knecht die Sache ausplauderte, so bekamen die Jaxtheimer den Spitznamen Eierleger, der ihnen bisjetzt geblieben ist. (Mone, Anzeiger, VIII, u. Schaltjahr, V, 657.)


Jeder.

115 Ein jeder hat sein Glas, sein Weib, das ist gesund für Seel und Leib.

Holl.: Het is gesont voor ziel en lijf, elk een sijn glas, en elk sijn wijf. (Cats, 312.)

116 Ein jeder hat sein Kreuz zu tragen.

Engl.: Every man has his cross to bear.

Frz.: Chacun porte sa croix en ce monde.

It.: Ognuno ha la sua croce.

Lat.: Quisque suos patitur manes.

Schwed.: Hwar och enhar sitt kors att drage. (Marin, 16.)

117 Wenn jeder säh' auf sich, so tadelte keiner mich.


Jedermann.

29 Es ist yederman bekandt, das herrengunst hat kein bestandt.Loci comm., 79.

Lat.: Nescit durare fauor herilis, scio clare.

30 Jederman nach ehren ringet, wie wol das doch viel sorge bringet.Loci comm., 86.

Lat.: Res honor est dulcis, sed magnum pondus honoris.

31 Jedermann ist zuletzt niemand.Petri, II, 390.

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[[733]/0745] *14 Jan und alle Mann. – Germania, V, 326. So viel als jedermann. Jan kommt mit vielen andern Namen in einer Anzahl Zusammensetzungen vor, die sprichwörtlich gebraucht werden. So z. B. Jan Gat, d. h. Johannes Podex; Jan Hen, d. h. Hans Henne; Jan Bliftohus, d. i. Hans Bleibzuhaus; Jan Hagel, d. i. der Pöbel. Ferner in: Grobian (= grober Jan); Bulterjan (= Polterer); Urijan und Tellerjan; Dummerjan oder Dummrian; Liederjan (liederlicher Mensch); Morian (Mohr) u. s. w. (Germania, V, 327, 1.) Janischek. * Es ist ein Janischek. „Ist aber gar ein Janischek, ein Hascher, ein Schlucker gestorben, dann ist der Pfarrherr krank, hat einen Schnupfen, kein Wort kann aus dem Halse rutschen.“ (Bohemia, 1875, Nr. 280.) Janker. Wer zum Janker gebor'n ist, kommt sein Lebtag zu keinem Rock. (Wien.) Januar. 52 Der erste Jänner still und klar, deutet auf ein fruchtbar Jahr. – Wunderlich, 20. 53 Der Januar baut (von Eis) eine Brücke, der Februar reisst sie in Stücke. It.: Gennaio fa il ponte e Febbraio lo rompe. (Giani, 756.) 54 Des Jänners Kälte leidet nicht Arznein, Aderlassen kann so gut nicht sein. Bade selten, Mittelspeiss iss, von Anis und Ingwer oft geniess. – Niederschles. Zeitung, 1875, Nr. 132. 55 Grüner Januar macht das Bett zur Bahr'. – Marienkalender, 1879, S. 9. 56 Haben wir vor dem Jenner und Hornung kein Schnee, will er im Mertz vnd April nit abgehen. – Lins, Christmonat. 57 Im Jenner ohn noht brauch kein Arztney; Wein, warme Speiss, Gwürtz brauch frey. In schlaff halt mass, lass jetzt kein Blut, warm Bad, so viels vonnöthen thut. – Egerbote, 1877, Jänner. 58 Im Jenner sitzt man gern zu tisch, so ist der Hornung kalt vnd frisch, der Mertz hebt zbauwen an die erden, im Aprellen thuts als grün werden, zwasser vnd land sucht lust der Mey, der Brachmon führet ein das hew, der Hewmonat samlet den haber, das korn der Augst einschneidet aber, der Herbstmon vns den wein lasst werden, der Weinmon wirfft saamen in die erden, im Wintermonat laub vnd grass verdirbt, manches feist schwein im Wolffmon stirbt. – Loci comm., 196. Lat.: Pocula Janus amat, sed Febrius Alges clamat, Martius arua fodit, sed Aprilis florida perdit, flos et fons nemorum sunt Maio fomes amorum, dat Junius foena, Julio resecatur auena, Augustus spicas, September colligit uuas, seminat October, spoliat uirgulta November, quaerit habere cibum, porcum mactando December. (Loci comm., 196.) 59 Im Monat Januar ist das Wetter kalt und häufig zwar. – Egerbote, 1879. 60 In dem Jenner ist fast gesund warm Speiss essen zu aller Stund. – Schaltjahr, V, 479. 61 Ist im Jänner dick das Eis, gibt's im Mai ein üppig Reis. 62 Ist im Januar die Frucht aufgelaufen, kann der Bauer ein Rittergut kaufen. – Wunderlich, 20. 63 Jänner, je kälter und heller, Scheuern und Fass desto völler. – Payne, 15. 64 Januar hart und rauh, nützt dem Getreidebau. – Marienkalender, 1879, S. 9. 65 Januar macht die Butter rar. – Wunderlich, 20. 66 Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte gut soll sacken. – Payne, 15. 67 Januar Schnee zu Hauf, Bauer halt den Sack auf. – Payne, 15. 68 Januar viel Regen, ist dem Bauer nicht gelegen. 69 Januar viel Regen, wenig Schnee, thut Bergen, Thälern und Blumen weh. – Wunderlich, 19. 70 Trockner Januar, nasser Juli. 71 Wenn der Januar im Hemde steht, der März vor Lachen fast vergeht. It.: Se gennaio sta in camicia, marzo scoppia dalle risa. (Giani, 758.) 72 Wenn der Januar trocken, so füllt sich der Speicher mit Roggen. It.: Gennaro polveraro empie il granaro. – Polvere di Gennaio, carica di solaio. (Giani, 757.) 73 Wenn im Jänner viele Nebel steigen, wird sich ein schönes Frühjahr zeigen. – Weckstimmen, I. 74 Wenn im Januar noch der Flegel klingt, dem Bauer das Geld in die Tasche springt. – Wunderlich, 20. Jap. * Da kam Jap zur Thür und ertappte dich. Empfiehlt Klugheit im Sprechen, damit einer sich nicht selbst verräth. Altfries.: Dear kam Jap tö Düär. (Hansen, 8.) Jäten. 7 Wenn jeder jätet seinen Garten, so hat er genug zu warten. Holl.: Een ieder wiedt zijn onkruid groen, ik heb genoeg met 't mijn te doen. – Elk wiede zijn' hof, en ik den mijnen, zoo zal het onkruid haast verdwijnen. (Harrebomée, II, 137b.) Jätschauer. Wenn man einen Jätschauer vor der Ernte (s. d., Nachtr.) fragt, woher er sei, antwortet er trübetümplig: Vun Jiautsch; fragt man ihn nach der Ernte, so sagt er fuchsmunter: Ich bin von Jätschau. – Schles. Prov.-Blätter, 1871, S. 619. Jauchzen. Ein rechtschaffenes Jauchzen gilt vor Gott wie ein Vaterunser. – Scheffel, Ekkehard, III, 96. Jauer. Wer von Jauer fortzieht, stirbt, verdirbt, oder kommt wieder. – Schles. Provinzial-Blätter, 1868, S. 552. Javetter. * Du bist ein Javetter. – Klix, 31. Jaxtheimer. Die Jaxtheimer sind Eierleger. Eine Bäuerin von Jaxtheim, die wenig Hühner hatte, brachte stets viel Eier nach der Stadt. Ihre Nachbarinnen schöpften endlich Verdacht, dass es nicht mit rechten Dingen zugehe, und baten den Knecht, ihr aufzupassen, worauf er einging. Es war ihm nämlich auch schon aufgefallen, dass die Frau stets zweierlei Brot buk, halbweisses für sich und schwarzes für die übrigen Hausgenossen. Als sie wieder auf dem Markte war, suchte der Knecht nach dein weissen Brote, schnitt ein Stück ab und ass es, worauf er zu gackern anfing, in den Hühnerstall lief, sich aufs Nest setzte und anfing, Eier zu legen. Während er so dasass, rief der Herr, den er bat, in den Hühnerstall zu kommen, da er selbst nicht wegkönne. Der Bauer kam, und der Knecht erzählte ihm die ganze Geschichte, worauf der Bauer, um sich selbst zu überzeugen, von dem halbweissen Brote ass und gleichfalls zu gackern und Eier zu legen begann. Da der Knecht die Sache ausplauderte, so bekamen die Jaxtheimer den Spitznamen Eierleger, der ihnen bisjetzt geblieben ist. (Mone, Anzeiger, VIII, u. Schaltjahr, V, 657.) Jeder. 115 Ein jeder hat sein Glas, sein Weib, das ist gesund für Seel und Leib. Holl.: Het is gesont voor ziel en lijf, elk een sijn glas, en elk sijn wijf. (Cats, 312.) 116 Ein jeder hat sein Kreuz zu tragen. Engl.: Every man has his cross to bear. Frz.: Chacun porte sa croix en ce monde. It.: Ognuno ha la sua croce. Lat.: Quisque suos patitur manes. Schwed.: Hwar och enhar sitt kors att drage. (Marin, 16.) 117 Wenn jeder säh' auf sich, so tadelte keiner mich. Jedermann. 29 Es ist yederman bekandt, das herrengunst hat kein bestandt. – Loci comm., 79. Lat.: Nescit durare fauor herilis, scio clare. 30 Jederman nach ehren ringet, wie wol das doch viel sorge bringet. – Loci comm., 86. Lat.: Res honor est dulcis, sed magnum pondus honoris. 31 Jedermann ist zuletzt niemand. – Petri, II, 390. 32 Man kann nicht jedermann das maul zuknüpfen. – Mathesius, Postilla, CXCIXa.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [733]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/745>, abgerufen am 28.04.2024.