Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 125 Es ist manche eine Jungfrau vor Augen, sonst aber wie ein Eheweib.

Dän.: Mange ere piger imad sin villie, og quinder i hjertet. (Prov. dan., 454.)

126 Jungfrauen soll man nach Tugenden und nicht nach Gut heirathen. - Wirth, I, 262.

127 Jungfrauen soll man nicht als Heiligthum einschliessen, sonst thun sie Wunderzeichen, die man nicht gern verkündet. - Wirth, I, 256.

128 Jungfrauen sollen einsam sein und sich nicht machen zu gemein.

Lat.: In turbam prorepere virginibus inhonestum. (Binder II, 1478; Weber, I, 93.)

129 Jungfrauen sollen nicht gar sein wie das Bild von Riebelheim, welches die Mücken also beschissen, dass es die Bauern nicht mehr anbeten wollten. - Fac. fac., 260.

130 Manchen junkfrawen, so krank werden, sol man ein pflaster, sieben schuh lang überbinden. - Friesen, XXXIVb.

D. h. sie müssen heirathen, so werden sie gesund.

131 Mit Jungfrauen und Kuchen handeln, ist gefährlich, denn die altbackenen kauft niemand. - Harssdörffer, 1548.

132 Schöne Jungfrawen sind zu loben sehr, Kunst und Geschicklichkeit noch viel mehr. - Keil, 63.

133 Schöne Jungfrawen vnd kühler Wein, darbey lustig vnd frölich sein, wenn das wer ein Cartheuser-Orden, ich wer schon längst ein solcher Mönch geworden. - Keil, 44.

134 Wer eine Jungfrau will zur Eh', der seh', wie ihm gescheh'.

135 Wer Jungfrauen sehen will, der gehe nach Köln.

Poln.: Kto dziewice chce widziec, niech do kolna idzie. (Weryha-Darowski, 146.)

*136 Es ist eine von den sieben Jungfrauen auf der grossen Wiese bei Glauchau, welche die Frösche über den Graben heben.

In Glauchau und Umgegend sprichwörtlich von einer alten Jungfer. Es geht die Sage, dass auf der grossen Wiese in der Niederung an der Mulde zwischen Glauchau und Nieder-Schindmaas vor Zeiten ein Schloss gestanden haben soll, dessen Besitzer eine Anzahl unvermählter Töchter hatte.


Jungfrauenfürzlein.

Ein Jungfrawfürtzlein ist so spitzig, dass einer die Zähne mit stewren möchte. - Fac. fac., 27.


Jungfrauschaft.

12 Die Jungfrawschafft, Tugend vnd Zucht ist auff Erden die schönste Frucht; sie ist ein Mauer alls des Gutes, vnd ein Reinigkeit des Gemutes, ein Vberwinderin dess Fleisch; wer wolt nit lieben ein Jungfraw keusch? - Keil, 52.

13 Jungfrauschaft ist eine schöne Blume, aber schwer zu erhalten. - Wirth, I, 273.

14 Mit der Jungfrauschaft ist nicht zu scherzen. - Bohemia, Prag 1875, Nr. 66.


Jüngling.

5 A Jüngl (Jüngling) thur (darf man) nit lassen lang zusehen. - Blass, 11.

Zur Erklärung des frühen Heirathens bei den Juden.

6 Ain englischer jungling wirt ein teuffelischer alter. - Geiler, Schiff der Pönitens, 70b.

7 Den Jüngling ziert Bescheidenheit.

Aus Grillparzer's Ahnfrau.

8 Ein Jüngling ohne Aufsicht ist ein unbändiges Pferd ohne Zaum und Gebiss.

Lat.: Miserum illum, qui ad monitorem, cum eget, non habet. (Sailer, Sprüche, 185, 94.)

9 Ein Jüngling ohne Zucht ist ein Haus ohne Dach. - Harssdörffer, 1421.

10 Jünglinge an Jahren sollen Männer an Verstande werden, aber nicht glauben, es zu sein.

Lat.: Cor canum in juvenili corpore. (Sailer, Sprüche, 142, 145.)


Jüngster.

*3 Der Jüngste, aber nicht geringste.

Wenn man zugleich den Werth einer Gabe, die aus dem letzten Stücke unseres Vorrathes besteht, andeuten [Spaltenumbruch] will. In Shakespeare's König Lear sagt dieser zu seiner Tochter Cordelia: Du jüngste, nicht geringste: Although the last, not least.


Juni.

17 Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn. - Payne, 25.

18 Bringt der Juni trockne Glut, dann geräth der Wein uns gut. - Payne, 25.

19 Im Juni, Juli und August zeig' nicht für Wasser, Most und Frauen Lust.

It.: Giugno, Luglio e Agosto, ne acqua, ne donna, ne mosto.

20 Juni kalt und nass, lässt leer Scheuer und Fass. - Payne, 25.

21 Tritt im Juni Regen ein, wird's draussen nass und schmuzig sein. - Egerbote, 1879.


Juniflut.

Juniflut bringt den Müller um Hab' und Gut.

It.: Acqua (pioggio) di giugno rovina il mugnaio. (Giani, 1350.)


Junker.

30 Der Junker braucht den Pfaffen, wie der Jäger den Hund. - Gartenlaube, 1871, Nr. 1.

31 Es ist kein Junker so schlimm, es gibt einen schlimmern.

32 Es sind Junkherren von der grossen langen Linie.

Von dunkler Herkunft.

*33 Der Junker von Mentiris. - Monatsblätter, VII, 16.

Von einem gewaltigen Lügner.


Junkerei.

Junkerei hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulniss zur Mutter. - Junker und Pfaffen, 11.


Jupiter.

5 Die dem Jupiter (Jovi) am nechsten sitzen, die trifft der Donnerkeil am ehesten. - Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 23.

*6 In Jupiter's Schos geboren sein.

Von Glückskindern.

It.: Essere nato in grembo a Giove. (Giani, 1833.)


Jürge.

7 Jürge, wenn's nicht geht, so schürge. - Klix, 31.

8 Wenn Jürgen (23. April) Gott am Kreuz ausstreckt; wenn Markus (25. April) ihn dann auferweckt, und St. Johann (24. Juni) ihn dann wird tragen, dann hat die Weltenstund geschlagen. - Wunderlich, 40.


Jurist.

51 Die Juristen zerren das Recht, die Schuster das Leder. - Wirth, I, 260.

52 Wo viel Juristen, da sind viel Händel.

Lat.: Ubi multi juristae, ibi multae rixae. (Schola curiositatis.)

*53 Ein Jurist aus einem eisernen verstandt, bleyern hindern und güldenen Seckel haben. - Zinkgref, IV, 111.


Juristenfund.

* Auf einen Juristenfund denken.

Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im Alamodischen Politici (S. 14) haben die Höflinge auf einen sogenannten "Juristenfund" gedacht.


Justitia.

2 Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt. - Zimmerische Chronik, IV.

3 Justitia ist geschlagen todt, veritas leidet grosse Noth, Fallacia ist hochgeboren, Fides hat den Streit verloren, Spes ist schon gestorben, Charitas ist gar verdorben, Patientia lieget gefangen, Obedientia ist untergegangen, Nequitia ist jetzt im Land, Pietas ist nirgend bekannt, Prudentia hat den Preis verloren, Stultitia ist Meister worden, Consuetudo ist über Feld gezogen, Invidia hat das Land betrogen. - Schaltjahr, III, 333.


Jux.

*3 'N Jux de Messböähre (Mistbahre) dra'n. - Schlingmann, 786.


[Spaltenumbruch] 125 Es ist manche eine Jungfrau vor Augen, sonst aber wie ein Eheweib.

Dän.: Mange ere piger imad sin villie, og quinder i hjertet. (Prov. dan., 454.)

126 Jungfrauen soll man nach Tugenden und nicht nach Gut heirathen.Wirth, I, 262.

127 Jungfrauen soll man nicht als Heiligthum einschliessen, sonst thun sie Wunderzeichen, die man nicht gern verkündet.Wirth, I, 256.

128 Jungfrauen sollen einsam sein und sich nicht machen zu gemein.

Lat.: In turbam prorepere virginibus inhonestum. (Binder II, 1478; Weber, I, 93.)

129 Jungfrauen sollen nicht gar sein wie das Bild von Riebelheim, welches die Mücken also beschissen, dass es die Bauern nicht mehr anbeten wollten.Fac. fac., 260.

130 Manchen junkfrawen, so krank werden, sol man ein pflaster, sieben schuh lang überbinden.Friesen, XXXIVb.

D. h. sie müssen heirathen, so werden sie gesund.

131 Mit Jungfrauen und Kuchen handeln, ist gefährlich, denn die altbackenen kauft niemand.Harssdörffer, 1548.

132 Schöne Jungfrawen sind zu loben sehr, Kunst und Geschicklichkeit noch viel mehr.Keil, 63.

133 Schöne Jungfrawen vnd kühler Wein, darbey lustig vnd frölich sein, wenn das wer ein Cartheuser-Orden, ich wer schon längst ein solcher Mönch geworden.Keil, 44.

134 Wer eine Jungfrau will zur Eh', der seh', wie ihm gescheh'.

135 Wer Jungfrauen sehen will, der gehe nach Köln.

Poln.: Kto dziewice chce widzieć, niech do kolna idzie. (Weryha-Darowski, 146.)

*136 Es ist eine von den sieben Jungfrauen auf der grossen Wiese bei Glauchau, welche die Frösche über den Graben heben.

In Glauchau und Umgegend sprichwörtlich von einer alten Jungfer. Es geht die Sage, dass auf der grossen Wiese in der Niederung an der Mulde zwischen Glauchau und Nieder-Schindmaas vor Zeiten ein Schloss gestanden haben soll, dessen Besitzer eine Anzahl unvermählter Töchter hatte.


Jungfrauenfürzlein.

Ein Jungfrawfürtzlein ist so spitzig, dass einer die Zähne mit stewren möchte.Fac. fac., 27.


Jungfrauschaft.

12 Die Jungfrawschafft, Tugend vnd Zucht ist auff Erden die schönste Frucht; sie ist ein Mauer alls des Gutes, vnd ein Reinigkeit des Gemutes, ein Vberwinderin dess Fleisch; wer wolt nit lieben ein Jungfraw keusch?Keil, 52.

13 Jungfrauschaft ist eine schöne Blume, aber schwer zu erhalten.Wirth, I, 273.

14 Mit der Jungfrauschaft ist nicht zu scherzen.Bohemia, Prag 1875, Nr. 66.


Jüngling.

5 A Jüngl (Jüngling) thur (darf man) nit lassen lang zusehen.Blass, 11.

Zur Erklärung des frühen Heirathens bei den Juden.

6 Ain englischer jungling wirt ein teuffelischer alter.Geiler, Schiff der Pönitens, 70b.

7 Den Jüngling ziert Bescheidenheit.

Aus Grillparzer's Ahnfrau.

8 Ein Jüngling ohne Aufsicht ist ein unbändiges Pferd ohne Zaum und Gebiss.

Lat.: Miserum illum, qui ad monitorem, cum eget, non habet. (Sailer, Sprüche, 185, 94.)

9 Ein Jüngling ohne Zucht ist ein Haus ohne Dach.Harssdörffer, 1421.

10 Jünglinge an Jahren sollen Männer an Verstande werden, aber nicht glauben, es zu sein.

Lat.: Cor canum in juvenili corpore. (Sailer, Sprüche, 142, 145.)


Jüngster.

*3 Der Jüngste, aber nicht geringste.

Wenn man zugleich den Werth einer Gabe, die aus dem letzten Stücke unseres Vorrathes besteht, andeuten [Spaltenumbruch] will. In Shakespeare's König Lear sagt dieser zu seiner Tochter Cordelia: Du jüngste, nicht geringste: Although the last, not least.


Juni.

17 Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn.Payne, 25.

18 Bringt der Juni trockne Glut, dann geräth der Wein uns gut.Payne, 25.

19 Im Juni, Juli und August zeig' nicht für Wasser, Most und Frauen Lust.

It.: Giugno, Luglio e Agosto, nè acqua, nè donna, nè mosto.

20 Juni kalt und nass, lässt leer Scheuer und Fass.Payne, 25.

21 Tritt im Juni Regen ein, wird's draussen nass und schmuzig sein.Egerbote, 1879.


Juniflut.

Juniflut bringt den Müller um Hab' und Gut.

It.: Acqua (pioggio) di giugno rovina il mugnaio. (Giani, 1350.)


Junker.

30 Der Junker braucht den Pfaffen, wie der Jäger den Hund.Gartenlaube, 1871, Nr. 1.

31 Es ist kein Junker so schlimm, es gibt einen schlimmern.

32 Es sind Junkherren von der grossen langen Linie.

Von dunkler Herkunft.

*33 Der Junker von Mentiris.Monatsblätter, VII, 16.

Von einem gewaltigen Lügner.


Junkerei.

Junkerei hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulniss zur Mutter.Junker und Pfaffen, 11.


Jupiter.

5 Die dem Jupiter (Jovi) am nechsten sitzen, die trifft der Donnerkeil am ehesten.Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 23.

*6 In Jupiter's Schos geboren sein.

Von Glückskindern.

It.: Essere nato in grembo a Giove. (Giani, 1833.)


Jürge.

7 Jürge, wenn's nicht geht, so schürge.Klix, 31.

8 Wenn Jürgen (23. April) Gott am Kreuz ausstreckt; wenn Markus (25. April) ihn dann auferweckt, und St. Johann (24. Juni) ihn dann wird tragen, dann hat die Weltenstund geschlagen.Wunderlich, 40.


Jurist.

51 Die Juristen zerren das Recht, die Schuster das Leder.Wirth, I, 260.

52 Wo viel Juristen, da sind viel Händel.

Lat.: Ubi multi juristae, ibi multae rixae. (Schola curiositatis.)

*53 Ein Jurist aus einem eisernen verstandt, bleyern hindern und güldenen Seckel haben.Zinkgref, IV, 111.


Juristenfund.

* Auf einen Juristenfund denken.

Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im Alamodischen Politici (S. 14) haben die Höflinge auf einen sogenannten „Juristenfund“ gedacht.


Justitia.

2 Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt.Zimmerische Chronik, IV.

3 Justitia ist geschlagen todt, veritas leidet grosse Noth, Fallacia ist hochgeboren, Fides hat den Streit verloren, Spes ist schon gestorben, Charitas ist gar verdorben, Patientia lieget gefangen, Obedientia ist untergegangen, Nequitia ist jetzt im Land, Pietas ist nirgend bekannt, Prudentia hat den Preis verloren, Stultitia ist Meister worden, Consuetudo ist über Feld gezogen, Invidia hat das Land betrogen.Schaltjahr, III, 333.


Jux.

*3 'N Jux de Messböähre (Mistbahre) dra'n.Schlingmann, 786.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0750" n="[738]"/><cb n="1475"/>
125 Es ist manche eine Jungfrau vor Augen, sonst aber wie ein Eheweib.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange ere piger imad sin villie, og quinder i hjertet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 454.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Jungfrauen soll man nach Tugenden und nicht nach Gut heirathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 262.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Jungfrauen soll man nicht als Heiligthum einschliessen, sonst thun sie Wunderzeichen, die man nicht gern verkündet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">128 Jungfrauen sollen einsam sein und sich nicht machen zu gemein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In turbam prorepere virginibus inhonestum. (<hi rendition="#i">Binder II, 1478; Weber, I, 93.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Jungfrauen sollen nicht gar sein wie das Bild von Riebelheim, welches die Mücken also beschissen, dass es die Bauern nicht mehr anbeten wollten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fac. fac., 260.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">130 Manchen junkfrawen, so krank werden, sol man ein pflaster, sieben schuh lang überbinden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Friesen, XXXIV<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. sie müssen heirathen, so werden sie gesund.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Mit Jungfrauen und Kuchen handeln, ist gefährlich, denn die altbackenen kauft niemand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1548.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">132 Schöne Jungfrawen sind zu loben sehr, Kunst und Geschicklichkeit noch viel mehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Schöne Jungfrawen vnd kühler Wein, darbey lustig vnd frölich sein, wenn das wer ein Cartheuser-Orden, ich wer schon längst ein solcher Mönch geworden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Wer eine Jungfrau will zur Eh', der seh', wie ihm gescheh'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Wer Jungfrauen sehen will, der gehe nach Köln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto dziewice chce widzie&#x0107;, niech do kolna idzie. (<hi rendition="#i">Weryha-Darowski, 146.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*136 Es ist eine von den sieben Jungfrauen auf der grossen Wiese bei Glauchau, welche die Frösche über den Graben heben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Glauchau und Umgegend sprichwörtlich von einer alten Jungfer. Es geht die Sage, dass auf der grossen Wiese in der Niederung an der Mulde zwischen Glauchau und Nieder-Schindmaas vor Zeiten ein Schloss gestanden haben soll, dessen Besitzer eine Anzahl unvermählter Töchter hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jungfrauenfürzlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Jungfrawfürtzlein ist so spitzig, dass einer die Zähne mit stewren möchte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fac. fac., 27.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jungfrauschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Die Jungfrawschafft, Tugend vnd Zucht ist auff Erden die schönste Frucht; sie ist ein Mauer alls des Gutes, vnd ein Reinigkeit des Gemutes, ein Vberwinderin dess Fleisch; wer wolt nit lieben ein Jungfraw keusch?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Jungfrauschaft ist eine schöne Blume, aber schwer zu erhalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 273.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Mit der Jungfrauschaft ist nicht zu scherzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bohemia, Prag 1875, Nr. 66.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jüngling.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 A Jüngl (Jüngling) thur (darf man) nit lassen lang zusehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blass, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Erklärung des frühen Heirathens bei den Juden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ain englischer jungling wirt ein teuffelischer alter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Schiff der Pönitens, 70<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Den Jüngling ziert Bescheidenheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus <hi rendition="#i">Grillparzer's Ahnfrau.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ein Jüngling ohne Aufsicht ist ein unbändiges Pferd ohne Zaum und Gebiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Miserum illum, qui ad monitorem, cum eget, non habet. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 185, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Ein Jüngling ohne Zucht ist ein Haus ohne Dach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1421.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Jünglinge an Jahren sollen Männer an Verstande werden, aber nicht glauben, es zu sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cor canum in juvenili corpore. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 142, 145.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jüngster.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Der Jüngste, aber nicht geringste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man zugleich den Werth einer Gabe, die aus dem letzten Stücke unseres Vorrathes besteht, andeuten <cb n="1476"/>
will. In <hi rendition="#i">Shakespeare's König Lear</hi> sagt dieser zu seiner Tochter Cordelia: Du jüngste, nicht geringste: Although the last, not least.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juni.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Bringt der Juni trockne Glut, dann geräth der Wein uns gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Im Juni, Juli und August zeig' nicht für Wasser, Most und Frauen Lust.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Giugno, Luglio e Agosto, nè acqua, nè donna, nè mosto.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Juni kalt und nass, lässt leer Scheuer und Fass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Tritt im Juni Regen ein, wird's draussen nass und schmuzig sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1879.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juniflut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Juniflut bringt den Müller um Hab' und Gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Acqua (pioggio) di giugno rovina il mugnaio. (<hi rendition="#i">Giani, 1350.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Junker.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Der Junker braucht den Pfaffen, wie der Jäger den Hund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1871, Nr. 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Es ist kein Junker so schlimm, es gibt einen schlimmern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Es sind Junkherren von der grossen langen Linie.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von dunkler Herkunft.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Der Junker von Mentiris.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VII, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem gewaltigen Lügner.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Junkerei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Junkerei hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulniss zur Mutter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Junker und Pfaffen, 11.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jupiter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die dem Jupiter (Jovi) am nechsten sitzen, die trifft der Donnerkeil am ehesten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 In Jupiter's Schos geboren sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Glückskindern.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Essere nato in grembo a Giove. (<hi rendition="#i">Giani, 1833.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jürge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Jürge, wenn's nicht geht, so schürge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wenn Jürgen (23. April) Gott am Kreuz ausstreckt; wenn Markus (25. April) ihn dann auferweckt, und St. Johann (24. Juni) ihn dann wird tragen, dann hat die Weltenstund geschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 40.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jurist.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Die Juristen zerren das Recht, die Schuster das Leder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 260.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Wo viel Juristen, da sind viel Händel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ubi multi juristae, ibi multae rixae. (<hi rendition="#i">Schola curiositatis.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*53 Ein Jurist aus einem eisernen verstandt, bleyern hindern und güldenen Seckel haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 111.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Juristenfund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auf einen Juristenfund denken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im <hi rendition="#i">Alamodischen Politici (S. 14)</hi> haben die Höflinge auf einen sogenannten &#x201E;Juristenfund&#x201C; gedacht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Justitia.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Justitia ist geschlagen todt, veritas leidet grosse Noth, Fallacia ist hochgeboren, Fides hat den Streit verloren, Spes ist schon gestorben, Charitas ist gar verdorben, Patientia lieget gefangen, Obedientia ist untergegangen, Nequitia ist jetzt im Land, Pietas ist nirgend bekannt, Prudentia hat den Preis verloren, Stultitia ist Meister worden, Consuetudo ist über Feld gezogen, Invidia hat das Land betrogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 333.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Jux.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 'N Jux de Messböähre (Mistbahre) dra'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 786.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[738]/0750] 125 Es ist manche eine Jungfrau vor Augen, sonst aber wie ein Eheweib. Dän.: Mange ere piger imad sin villie, og quinder i hjertet. (Prov. dan., 454.) 126 Jungfrauen soll man nach Tugenden und nicht nach Gut heirathen. – Wirth, I, 262. 127 Jungfrauen soll man nicht als Heiligthum einschliessen, sonst thun sie Wunderzeichen, die man nicht gern verkündet. – Wirth, I, 256. 128 Jungfrauen sollen einsam sein und sich nicht machen zu gemein. Lat.: In turbam prorepere virginibus inhonestum. (Binder II, 1478; Weber, I, 93.) 129 Jungfrauen sollen nicht gar sein wie das Bild von Riebelheim, welches die Mücken also beschissen, dass es die Bauern nicht mehr anbeten wollten. – Fac. fac., 260. 130 Manchen junkfrawen, so krank werden, sol man ein pflaster, sieben schuh lang überbinden. – Friesen, XXXIVb. D. h. sie müssen heirathen, so werden sie gesund. 131 Mit Jungfrauen und Kuchen handeln, ist gefährlich, denn die altbackenen kauft niemand. – Harssdörffer, 1548. 132 Schöne Jungfrawen sind zu loben sehr, Kunst und Geschicklichkeit noch viel mehr. – Keil, 63. 133 Schöne Jungfrawen vnd kühler Wein, darbey lustig vnd frölich sein, wenn das wer ein Cartheuser-Orden, ich wer schon längst ein solcher Mönch geworden. – Keil, 44. 134 Wer eine Jungfrau will zur Eh', der seh', wie ihm gescheh'. 135 Wer Jungfrauen sehen will, der gehe nach Köln. Poln.: Kto dziewice chce widzieć, niech do kolna idzie. (Weryha-Darowski, 146.) *136 Es ist eine von den sieben Jungfrauen auf der grossen Wiese bei Glauchau, welche die Frösche über den Graben heben. In Glauchau und Umgegend sprichwörtlich von einer alten Jungfer. Es geht die Sage, dass auf der grossen Wiese in der Niederung an der Mulde zwischen Glauchau und Nieder-Schindmaas vor Zeiten ein Schloss gestanden haben soll, dessen Besitzer eine Anzahl unvermählter Töchter hatte. Jungfrauenfürzlein. Ein Jungfrawfürtzlein ist so spitzig, dass einer die Zähne mit stewren möchte. – Fac. fac., 27. Jungfrauschaft. 12 Die Jungfrawschafft, Tugend vnd Zucht ist auff Erden die schönste Frucht; sie ist ein Mauer alls des Gutes, vnd ein Reinigkeit des Gemutes, ein Vberwinderin dess Fleisch; wer wolt nit lieben ein Jungfraw keusch? – Keil, 52. 13 Jungfrauschaft ist eine schöne Blume, aber schwer zu erhalten. – Wirth, I, 273. 14 Mit der Jungfrauschaft ist nicht zu scherzen. – Bohemia, Prag 1875, Nr. 66. Jüngling. 5 A Jüngl (Jüngling) thur (darf man) nit lassen lang zusehen. – Blass, 11. Zur Erklärung des frühen Heirathens bei den Juden. 6 Ain englischer jungling wirt ein teuffelischer alter. – Geiler, Schiff der Pönitens, 70b. 7 Den Jüngling ziert Bescheidenheit. Aus Grillparzer's Ahnfrau. 8 Ein Jüngling ohne Aufsicht ist ein unbändiges Pferd ohne Zaum und Gebiss. Lat.: Miserum illum, qui ad monitorem, cum eget, non habet. (Sailer, Sprüche, 185, 94.) 9 Ein Jüngling ohne Zucht ist ein Haus ohne Dach. – Harssdörffer, 1421. 10 Jünglinge an Jahren sollen Männer an Verstande werden, aber nicht glauben, es zu sein. Lat.: Cor canum in juvenili corpore. (Sailer, Sprüche, 142, 145.) Jüngster. *3 Der Jüngste, aber nicht geringste. Wenn man zugleich den Werth einer Gabe, die aus dem letzten Stücke unseres Vorrathes besteht, andeuten will. In Shakespeare's König Lear sagt dieser zu seiner Tochter Cordelia: Du jüngste, nicht geringste: Although the last, not least. Juni. 17 Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn. – Payne, 25. 18 Bringt der Juni trockne Glut, dann geräth der Wein uns gut. – Payne, 25. 19 Im Juni, Juli und August zeig' nicht für Wasser, Most und Frauen Lust. It.: Giugno, Luglio e Agosto, nè acqua, nè donna, nè mosto. 20 Juni kalt und nass, lässt leer Scheuer und Fass. – Payne, 25. 21 Tritt im Juni Regen ein, wird's draussen nass und schmuzig sein. – Egerbote, 1879. Juniflut. Juniflut bringt den Müller um Hab' und Gut. It.: Acqua (pioggio) di giugno rovina il mugnaio. (Giani, 1350.) Junker. 30 Der Junker braucht den Pfaffen, wie der Jäger den Hund. – Gartenlaube, 1871, Nr. 1. 31 Es ist kein Junker so schlimm, es gibt einen schlimmern. 32 Es sind Junkherren von der grossen langen Linie. Von dunkler Herkunft. *33 Der Junker von Mentiris. – Monatsblätter, VII, 16. Von einem gewaltigen Lügner. Junkerei. Junkerei hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulniss zur Mutter. – Junker und Pfaffen, 11. Jupiter. 5 Die dem Jupiter (Jovi) am nechsten sitzen, die trifft der Donnerkeil am ehesten. – Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 23. *6 In Jupiter's Schos geboren sein. Von Glückskindern. It.: Essere nato in grembo a Giove. (Giani, 1833.) Jürge. 7 Jürge, wenn's nicht geht, so schürge. – Klix, 31. 8 Wenn Jürgen (23. April) Gott am Kreuz ausstreckt; wenn Markus (25. April) ihn dann auferweckt, und St. Johann (24. Juni) ihn dann wird tragen, dann hat die Weltenstund geschlagen. – Wunderlich, 40. Jurist. 51 Die Juristen zerren das Recht, die Schuster das Leder. – Wirth, I, 260. 52 Wo viel Juristen, da sind viel Händel. Lat.: Ubi multi juristae, ibi multae rixae. (Schola curiositatis.) *53 Ein Jurist aus einem eisernen verstandt, bleyern hindern und güldenen Seckel haben. – Zinkgref, IV, 111. Juristenfund. * Auf einen Juristenfund denken. Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im Alamodischen Politici (S. 14) haben die Höflinge auf einen sogenannten „Juristenfund“ gedacht. Justitia. 2 Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt. – Zimmerische Chronik, IV. 3 Justitia ist geschlagen todt, veritas leidet grosse Noth, Fallacia ist hochgeboren, Fides hat den Streit verloren, Spes ist schon gestorben, Charitas ist gar verdorben, Patientia lieget gefangen, Obedientia ist untergegangen, Nequitia ist jetzt im Land, Pietas ist nirgend bekannt, Prudentia hat den Preis verloren, Stultitia ist Meister worden, Consuetudo ist über Feld gezogen, Invidia hat das Land betrogen. – Schaltjahr, III, 333. Jux. *3 'N Jux de Messböähre (Mistbahre) dra'n. – Schlingmann, 786.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/750
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [738]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/750>, abgerufen am 28.04.2024.