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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] ihre Zusammenkünfte an den Kalenden jedes Monats gehalten wurden, Kalanden. Bald verloren aber die Kalandsbrüder ihren frommen Zweck aus den Augen und verwandten die reichen Geschenke und Vermächtnisse, die ihnen zuflossen, zu Schmausereien und Gelagen, wodurch der Name "Kalandern" eine sprichwörtliche Bezeichnung für üppige Gastmähler geworden ist. (Moltke, Sprachwart, IX, 326.)


Kalauer.

*1 Einen Kalauer machen.

Nämlich einen Witz. Wir bezeichnen mit dem Worte auch das französische Calembourg. Dieses Wort stammt nach dem französischen Lexikographen Phil. Chales von dem deutschen um das Jahr 1580 erschienenen Schwankbuch des Phil. Frankfurter, Der Pfaffe von Kalenberg, ab. (Vgl. Büchmann, X, 107.)

*2 Es ist ein Kalauer.


Kalb.

186 Es ist besser, wenn das Kalb an der Kuh, als wenn die Kuh am Kalbe saugt. (Eifel.)

187 Kälber am Charfreitage geworfen gedeihen nicht (kommen nicht fort). (Hessen.) - Illustrirte Zeitung, 255b.

188 Nur die grössten Kälber wählen ihre Metzger selber.

Mit diesem Spruche schloss der Pfarrer Ritter am 1. October 1876 eine in Ober-Altwasser abgehaltene Wahlversammlung, welche gegen die Wahl freisinniger Abgeordneter gerichtet war.

189 Wenn das Kalb (die Beute) verzehrt ist, frisst ein Wolf den andern.

190 Wenn sie keine Kälber finden, müssen die Wölfe einander schinden.

*191 Als Kalb nach Rom gehen und als Ochse zurückkommen.

It.: Andare vitello e tornar bue. (Giani, 1802.)

*192 Das Kalb in seiner Mutter Milch kochen.

"Es ist empörend, wenn Kinder vor der Polizei dazu gebraucht werden, um Zeugniss gegen ihre Aeltern abzulegen. Aber das ist nichts Neues. Die französische Jurisprudenz hat seit undenklichen Zeiten nicht davor zurückgeschreckt, das Kalb in seiner Mutter Milch zu kochen." (Breslauer Zeitung, 16. Juni 1871, nach einem Bericht der Daily News.)

*193 Ein gemästetes Kalb schlachten.

Zu einem Freudenfeste; nach Luk. 15, 23.

*194 Er meint (will), sein Kalb soll den Wolf beim Schwanz fassen.

Böhm.: Dej boze nasemu teleti vlka za chvost udrzeti. (Celakovsky, 103.)

*195 Mit Kälbern um die Wette laufen. - Bertram, 51.


Kälbchen.

2 Das Kälbchen wird sich schlachten. - Klix, 31.


Kälberei.

*2 Kälberei treiben.


Kälbergeschrei.

Das Kälbergeschrei ist nit zu achten, so man doch das Kindergeschray leiden muss. - Paternoster, Strassburg 1516.


Kalender.

29 Der Kalender hat sich auch schon geirrt.

In Betreff seiner Witterungsregeln.

30 Ich verlasse mich auf den alten Kalender, sagte der Pfaffe, als man ihm mit der Hölle drohte, wenn nach dem neuen Kalender der jüngste Tag so viel Tage eher kommt, ist die Hölle so voll, dass die mit dem alten keinen Raum darin finden. - Harssdörffer, 2329.


Kalifornien.

1 Hier ist nicht Kalifornien.

Eine seit Entdeckung des grossen Goldreichthums dort entstandene Redensart.

Frz.: Ce n'est pas le Perou. (Leroux, I, 197.)

*2 Sie ist aus Kalifornien.

Wortspiel mit kahl und vorn; von Frauen, die mit stark entblösster Brust erscheinen.


Kalk.

25 Wer keinen Kalk hat, mauert mit Dreck; und wer keine Jungfern hat, tanzt mit Huren. (Böhmen.)


Kalle.

2 As die Kalle1 schämt sich, müssen die Ünterführers2 a-weggehen.

1) Braut.

2) Brautführer. - Wenn die Braut im Brautgemache sich schämt in Anwesenheit der Brautführer[Spaltenumbruch] sich zu entkleiden (wie es sonst Sitte ist), dann müssen diese sich entfernen.

*3 Aus Kalle wieder a Mojd. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Aus der Braut wieder ein Mädchen. Von rückgängig gewordenen Geschäften.


Kallen.

9 Kalen (Schwatzen) es ken Dätejkeit, sät Pal. - Röttscher, 51.


Kalt.

42 Es ist so kalt, dass Stock und Bein zusammengefrieren. - Blumenthal, Monatshefte, IV, 379.

43 Weder kalt noch warm taugt nicht.

44 Weht's kalt und rauh um Petri Stuhl, dann bleibt's noch vierzehn Tage kuhl.

*45 Er ist so kalt wie ein Stein.

Holl.: Ik ben zoo koud als een steen. (Harrebomee, II, 303a.)

*46 Er ist so kalt wie Marmor.

Holl.: Hij is zoo koud als marmer. (Harrebomee, II, 67b.)

*47 Es ist so kalt wie auf dem Dorfe. (Karlsbad.)

Scherzhaft für grosse Kälte.

*48 Kalt wie ein französischer Feldscher. - Hermes, I, 14.

*49 Su kalt gieht ne der Wind im Oarsche. (Hirschberg.)


Kälte.

19 Die Kälte macht geschwinde (flinke) Leute.

20 Grosse Kälte des Januars, das schlechte Wetter des Februars, der Märzwind, die sanften Aprilregen, der Maithau, das gute Erntewetter des Junius, das gute Abdreschen des Julius, die drei Wasser des Augusts mit guter Witterung, sind mehr werth als Salomons Thron.

Mit diesem Sprichworte schildern die Italiener ein gutes Jahr.

21 Kälte in der Adventwoch dauert viele andere noch. - Oesterr. Volkskalender, 1869.

22 Wer in der Kälte will sitzen, wird eher erfrieren als schwitzen.

Dän.: I frost og kuld kjende kjerling sin sön at spende spore paa been. (Prov. dan., 263.)


Kalthaus.

* Ein Kalthaus. - Frischbier, I, 497a; Schmeller, II, 293.


Kalvinist.

Calvinisten und Alchymisten lass vnter deinem Dach nicht nisten. - Petri, II, 413.

Mit der Hinzufügung: "Sie betrügen Leut und Land, dess hot man Schad vnd Schand."


Kamel.

34 Das Kamel wird belastet nach seiner Stärke. - Löwenheim, 55, 228.

35 Für den ist das Kamel um einen Pfennig zu theuer, wer in seiner Tasche keinen Dreier. - Schuller, 38.

36 Ueber dem Kamel ist immer noch ein Elefant. - Merx, 56.


Kameltreiber.

Wer mit dem Kameltreiber Freundschaft macht, muss die Thür weit öffnen. - Ausland, 1872, S. 1203.

Wer mit gemeinen Leuten sich einlässt, muss sich auch lästige Gewohnheiten gefallen lassen.


Kamerad.

*2 Ein sauberes Paar Kameraden.

Lat.: Par nobile fratrum. (Horaz.) (Binder I, 1323; II, 2471.)


Kamin (Name).

Wo ein Kamin, da ein Dunin.

Die Polen: Co Komin, to Dunin. Dem berühmten Peter Dunin soll die heilige Jungfrau versprochen haben, dass seine Nachkommenschaft sich in so viel Familien ausbreiten solle, als er Kirchen bauen werde; und deren soll er 77 erbaut haben.


Kamisol.

* Das geht mir wider das Kamisol. - Horn, Spinnstube, 1858, S. 88.


Kamm.

*41 Dem ist der Kamm gewachsen. (Erolzheim.) - Birlinger, 858.

[Spaltenumbruch] ihre Zusammenkünfte an den Kalenden jedes Monats gehalten wurden, Kalanden. Bald verloren aber die Kalandsbrüder ihren frommen Zweck aus den Augen und verwandten die reichen Geschenke und Vermächtnisse, die ihnen zuflossen, zu Schmausereien und Gelagen, wodurch der Name „Kalandern“ eine sprichwörtliche Bezeichnung für üppige Gastmähler geworden ist. (Moltke, Sprachwart, IX, 326.)


Kalauer.

*1 Einen Kalauer machen.

Nämlich einen Witz. Wir bezeichnen mit dem Worte auch das französische Calembourg. Dieses Wort stammt nach dem französischen Lexikographen Phil. Châles von dem deutschen um das Jahr 1580 erschienenen Schwankbuch des Phil. Frankfurter, Der Pfaffe von Kalenberg, ab. (Vgl. Büchmann, X, 107.)

*2 Es ist ein Kalauer.


Kalb.

186 Es ist besser, wenn das Kalb an der Kuh, als wenn die Kuh am Kalbe saugt. (Eifel.)

187 Kälber am Charfreitage geworfen gedeihen nicht (kommen nicht fort). (Hessen.) – Illustrirte Zeitung, 255b.

188 Nur die grössten Kälber wählen ihre Metzger selber.

Mit diesem Spruche schloss der Pfarrer Ritter am 1. October 1876 eine in Ober-Altwasser abgehaltene Wahlversammlung, welche gegen die Wahl freisinniger Abgeordneter gerichtet war.

189 Wenn das Kalb (die Beute) verzehrt ist, frisst ein Wolf den andern.

190 Wenn sie keine Kälber finden, müssen die Wölfe einander schinden.

*191 Als Kalb nach Rom gehen und als Ochse zurückkommen.

It.: Andare vitello e tornar bue. (Giani, 1802.)

*192 Das Kalb in seiner Mutter Milch kochen.

„Es ist empörend, wenn Kinder vor der Polizei dazu gebraucht werden, um Zeugniss gegen ihre Aeltern abzulegen. Aber das ist nichts Neues. Die französische Jurisprudenz hat seit undenklichen Zeiten nicht davor zurückgeschreckt, das Kalb in seiner Mutter Milch zu kochen.“ (Breslauer Zeitung, 16. Juni 1871, nach einem Bericht der Daily News.)

*193 Ein gemästetes Kalb schlachten.

Zu einem Freudenfeste; nach Luk. 15, 23.

*194 Er meint (will), sein Kalb soll den Wolf beim Schwanz fassen.

Böhm.: Dej bože našemu teleti vlka za chvost udržeti. (Čelakovský, 103.)

*195 Mit Kälbern um die Wette laufen.Bertram, 51.


Kälbchen.

2 Das Kälbchen wird sich schlachten.Klix, 31.


Kälberei.

*2 Kälberei treiben.


Kälbergeschrei.

Das Kälbergeschrei ist nit zu achten, so man doch das Kindergeschray leiden muss.Paternoster, Strassburg 1516.


Kalender.

29 Der Kalender hat sich auch schon geirrt.

In Betreff seiner Witterungsregeln.

30 Ich verlasse mich auf den alten Kalender, sagte der Pfaffe, als man ihm mit der Hölle drohte, wenn nach dem neuen Kalender der jüngste Tag so viel Tage eher kommt, ist die Hölle so voll, dass die mit dem alten keinen Raum darin finden.Harssdörffer, 2329.


Kalifornien.

1 Hier ist nicht Kalifornien.

Eine seit Entdeckung des grossen Goldreichthums dort entstandene Redensart.

Frz.: Ce n'est pas le Pérou. (Leroux, I, 197.)

*2 Sie ist aus Kalifornien.

Wortspiel mit kahl und vorn; von Frauen, die mit stark entblösster Brust erscheinen.


Kalk.

25 Wer keinen Kalk hat, mauert mit Dreck; und wer keine Jungfern hat, tanzt mit Huren. (Böhmen.)


Kalle.

2 As die Kalle1 schämt sich, müssen die Ünterführers2 a-weggehen.

1) Braut.

2) Brautführer. – Wenn die Braut im Brautgemache sich schämt in Anwesenheit der Brautführer[Spaltenumbruch] sich zu entkleiden (wie es sonst Sitte ist), dann müssen diese sich entfernen.

*3 Aus Kalle wieder a Mojd. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Aus der Braut wieder ein Mädchen. Von rückgängig gewordenen Geschäften.


Kallen.

9 Kalen (Schwatzen) es ken Dätejkît, sät Pål.Röttscher, 51.


Kalt.

42 Es ist so kalt, dass Stock und Bein zusammengefrieren.Blumenthal, Monatshefte, IV, 379.

43 Weder kalt noch warm taugt nicht.

44 Weht's kalt und rauh um Petri Stuhl, dann bleibt's noch vierzehn Tage kuhl.

*45 Er ist so kalt wie ein Stein.

Holl.: Ik ben zoo koud als een steen. (Harrebomée, II, 303a.)

*46 Er ist so kalt wie Marmor.

Holl.: Hij is zoo koud als marmer. (Harrebomée, II, 67b.)

*47 Es ist so kalt wie auf dem Dorfe. (Karlsbad.)

Scherzhaft für grosse Kälte.

*48 Kalt wie ein französischer Feldscher.Hermes, I, 14.

*49 Su kalt gieht ne der Wind im Oarsche. (Hirschberg.)


Kälte.

19 Die Kälte macht geschwinde (flinke) Leute.

20 Grosse Kälte des Januars, das schlechte Wetter des Februars, der Märzwind, die sanften Aprilregen, der Maithau, das gute Erntewetter des Junius, das gute Abdreschen des Julius, die drei Wasser des Augusts mit guter Witterung, sind mehr werth als Salomons Thron.

Mit diesem Sprichworte schildern die Italiener ein gutes Jahr.

21 Kälte in der Adventwoch dauert viele andere noch.Oesterr. Volkskalender, 1869.

22 Wer in der Kälte will sitzen, wird eher erfrieren als schwitzen.

Dän.: I frost og kuld kjende kjerling sin søn at spende spore paa been. (Prov. dan., 263.)


Kalthaus.

* Ein Kalthaus.Frischbier, I, 497a; Schmeller, II, 293.


Kalvinist.

Calvinisten und Alchymisten lass vnter deinem Dach nicht nisten.Petri, II, 413.

Mit der Hinzufügung: „Sie betrügen Leut und Land, dess hot man Schad vnd Schand.“


Kamel.

34 Das Kamel wird belastet nach seiner Stärke.Löwenheim, 55, 228.

35 Für den ist das Kamel um einen Pfennig zu theuer, wer in seiner Tasche keinen Dreier.Schuller, 38.

36 Ueber dem Kamel ist immer noch ein Elefant.Merx, 56.


Kameltreiber.

Wer mit dem Kameltreiber Freundschaft macht, muss die Thür weit öffnen.Ausland, 1872, S. 1203.

Wer mit gemeinen Leuten sich einlässt, muss sich auch lästige Gewohnheiten gefallen lassen.


Kamerad.

*2 Ein sauberes Paar Kameraden.

Lat.: Par nobile fratrum. (Horaz.) (Binder I, 1323; II, 2471.)


Kamin (Name).

Wo ein Kamin, da ein Dunin.

Die Polen: Co Komin, to Dunin. Dem berühmten Peter Dunin soll die heilige Jungfrau versprochen haben, dass seine Nachkommenschaft sich in so viel Familien ausbreiten solle, als er Kirchen bauen werde; und deren soll er 77 erbaut haben.


Kamisol.

* Das geht mir wider das Kamisol.Horn, Spinnstube, 1858, S. 88.


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*41 Dem ist der Kamm gewachsen. (Erolzheim.) – Birlinger, 858.

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[[740]/0752] ihre Zusammenkünfte an den Kalenden jedes Monats gehalten wurden, Kalanden. Bald verloren aber die Kalandsbrüder ihren frommen Zweck aus den Augen und verwandten die reichen Geschenke und Vermächtnisse, die ihnen zuflossen, zu Schmausereien und Gelagen, wodurch der Name „Kalandern“ eine sprichwörtliche Bezeichnung für üppige Gastmähler geworden ist. (Moltke, Sprachwart, IX, 326.) Kalauer. *1 Einen Kalauer machen. Nämlich einen Witz. Wir bezeichnen mit dem Worte auch das französische Calembourg. Dieses Wort stammt nach dem französischen Lexikographen Phil. Châles von dem deutschen um das Jahr 1580 erschienenen Schwankbuch des Phil. Frankfurter, Der Pfaffe von Kalenberg, ab. (Vgl. Büchmann, X, 107.) *2 Es ist ein Kalauer. Kalb. 186 Es ist besser, wenn das Kalb an der Kuh, als wenn die Kuh am Kalbe saugt. (Eifel.) 187 Kälber am Charfreitage geworfen gedeihen nicht (kommen nicht fort). (Hessen.) – Illustrirte Zeitung, 255b. 188 Nur die grössten Kälber wählen ihre Metzger selber. Mit diesem Spruche schloss der Pfarrer Ritter am 1. October 1876 eine in Ober-Altwasser abgehaltene Wahlversammlung, welche gegen die Wahl freisinniger Abgeordneter gerichtet war. 189 Wenn das Kalb (die Beute) verzehrt ist, frisst ein Wolf den andern. 190 Wenn sie keine Kälber finden, müssen die Wölfe einander schinden. *191 Als Kalb nach Rom gehen und als Ochse zurückkommen. It.: Andare vitello e tornar bue. (Giani, 1802.) *192 Das Kalb in seiner Mutter Milch kochen. „Es ist empörend, wenn Kinder vor der Polizei dazu gebraucht werden, um Zeugniss gegen ihre Aeltern abzulegen. Aber das ist nichts Neues. Die französische Jurisprudenz hat seit undenklichen Zeiten nicht davor zurückgeschreckt, das Kalb in seiner Mutter Milch zu kochen.“ (Breslauer Zeitung, 16. Juni 1871, nach einem Bericht der Daily News.) *193 Ein gemästetes Kalb schlachten. Zu einem Freudenfeste; nach Luk. 15, 23. *194 Er meint (will), sein Kalb soll den Wolf beim Schwanz fassen. Böhm.: Dej bože našemu teleti vlka za chvost udržeti. (Čelakovský, 103.) *195 Mit Kälbern um die Wette laufen. – Bertram, 51. Kälbchen. 2 Das Kälbchen wird sich schlachten. – Klix, 31. Kälberei. *2 Kälberei treiben. Kälbergeschrei. Das Kälbergeschrei ist nit zu achten, so man doch das Kindergeschray leiden muss. – Paternoster, Strassburg 1516. Kalender. 29 Der Kalender hat sich auch schon geirrt. In Betreff seiner Witterungsregeln. 30 Ich verlasse mich auf den alten Kalender, sagte der Pfaffe, als man ihm mit der Hölle drohte, wenn nach dem neuen Kalender der jüngste Tag so viel Tage eher kommt, ist die Hölle so voll, dass die mit dem alten keinen Raum darin finden. – Harssdörffer, 2329. Kalifornien. 1 Hier ist nicht Kalifornien. Eine seit Entdeckung des grossen Goldreichthums dort entstandene Redensart. Frz.: Ce n'est pas le Pérou. (Leroux, I, 197.) *2 Sie ist aus Kalifornien. Wortspiel mit kahl und vorn; von Frauen, die mit stark entblösster Brust erscheinen. Kalk. 25 Wer keinen Kalk hat, mauert mit Dreck; und wer keine Jungfern hat, tanzt mit Huren. (Böhmen.) Kalle. 2 As die Kalle1 schämt sich, müssen die Ünterführers2 a-weggehen. 1) Braut. 2) Brautführer. – Wenn die Braut im Brautgemache sich schämt in Anwesenheit der Brautführer sich zu entkleiden (wie es sonst Sitte ist), dann müssen diese sich entfernen. *3 Aus Kalle wieder a Mojd. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Aus der Braut wieder ein Mädchen. Von rückgängig gewordenen Geschäften. Kallen. 9 Kalen (Schwatzen) es ken Dätejkît, sät Pål. – Röttscher, 51. Kalt. 42 Es ist so kalt, dass Stock und Bein zusammengefrieren. – Blumenthal, Monatshefte, IV, 379. 43 Weder kalt noch warm taugt nicht. 44 Weht's kalt und rauh um Petri Stuhl, dann bleibt's noch vierzehn Tage kuhl. *45 Er ist so kalt wie ein Stein. Holl.: Ik ben zoo koud als een steen. (Harrebomée, II, 303a.) *46 Er ist so kalt wie Marmor. Holl.: Hij is zoo koud als marmer. (Harrebomée, II, 67b.) *47 Es ist so kalt wie auf dem Dorfe. (Karlsbad.) Scherzhaft für grosse Kälte. *48 Kalt wie ein französischer Feldscher. – Hermes, I, 14. *49 Su kalt gieht ne der Wind im Oarsche. (Hirschberg.) Kälte. 19 Die Kälte macht geschwinde (flinke) Leute. 20 Grosse Kälte des Januars, das schlechte Wetter des Februars, der Märzwind, die sanften Aprilregen, der Maithau, das gute Erntewetter des Junius, das gute Abdreschen des Julius, die drei Wasser des Augusts mit guter Witterung, sind mehr werth als Salomons Thron. Mit diesem Sprichworte schildern die Italiener ein gutes Jahr. 21 Kälte in der Adventwoch dauert viele andere noch. – Oesterr. Volkskalender, 1869. 22 Wer in der Kälte will sitzen, wird eher erfrieren als schwitzen. Dän.: I frost og kuld kjende kjerling sin søn at spende spore paa been. (Prov. dan., 263.) Kalthaus. * Ein Kalthaus. – Frischbier, I, 497a; Schmeller, II, 293. Kalvinist. Calvinisten und Alchymisten lass vnter deinem Dach nicht nisten. – Petri, II, 413. Mit der Hinzufügung: „Sie betrügen Leut und Land, dess hot man Schad vnd Schand.“ Kamel. 34 Das Kamel wird belastet nach seiner Stärke. – Löwenheim, 55, 228. 35 Für den ist das Kamel um einen Pfennig zu theuer, wer in seiner Tasche keinen Dreier. – Schuller, 38. 36 Ueber dem Kamel ist immer noch ein Elefant. – Merx, 56. Kameltreiber. Wer mit dem Kameltreiber Freundschaft macht, muss die Thür weit öffnen. – Ausland, 1872, S. 1203. Wer mit gemeinen Leuten sich einlässt, muss sich auch lästige Gewohnheiten gefallen lassen. Kamerad. *2 Ein sauberes Paar Kameraden. Lat.: Par nobile fratrum. (Horaz.) (Binder I, 1323; II, 2471.) Kamin (Name). Wo ein Kamin, da ein Dunin. Die Polen: Co Komin, to Dunin. Dem berühmten Peter Dunin soll die heilige Jungfrau versprochen haben, dass seine Nachkommenschaft sich in so viel Familien ausbreiten solle, als er Kirchen bauen werde; und deren soll er 77 erbaut haben. Kamisol. * Das geht mir wider das Kamisol. – Horn, Spinnstube, 1858, S. 88. Kamm. *41 Dem ist der Kamm gewachsen. (Erolzheim.) – Birlinger, 858.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [740]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/752>, abgerufen am 28.04.2024.