Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 67 Der Kluge wacht, wenn der Schalk lacht. - Devisenbuch, 75.

68 Wenn der Kluge schon auf dem Wege ist, gafft der Dumme noch. - Bertram, 54.

69 Wenn der Kluge wird verlacht, wird's um Kleines nicht gemacht. - Sanders, 30.


Klügel.

4 Meister Klügel ist der schädlich (schändlich) Mann, der alles besser machen kann. - Petri, II, 472.


Klugheit.

33 Die beste Klugheit ist, nichts Böses (Uebles, Unrechtes) thun.

34 Klugheit und Witz sind ein guter Besitz. (Thüringen.)

Engl.: Wit is not to pay with coin.

It.: Sapienza in ogni stato e un gran tesoro. (Wahl, Jahresbericht, S. 19.)

35 Wer Klugheit und Verstand weiss zu verbinden, wird wahres Lebensglück empfinden. - Devisenbuch, 2.


Klügster.

11 Der Kleigste werd noch oagerannt (betrogen).

Als Ueberschrift eines Gedichts in schlesischer Mundart. (Bertermann, S. 200.)


Klumpen.

*4 He hört di wol gahn, du hest Klumpen (Holzschuhe) an. - Kern, 1044.


Klystierspritze.

Gegen die Klystierspritze lässt sich nicht pumpsen. (Breslau.


Knabe.

31 Der Knabe hat nicht weit zu Thränen, der schon die Lippe hangen lässt.

32 Der Knabe ist ein halber Mensch.

Aus einer alten Rechtsbestimmung.

33 Der Knabe weint, aber er sagt nicht, warum.

Er verschweigt, dass er Strafe erhalten und weshalb.

34 Ein Knabe soll trinken wie ein (Jagd-)Falk, leiden (gezüchtigt werden) wie ein Esel, essen wie ein Ochs und sich kleiden wie ein Hammel.

35 Ist der Knabe noch so klein, er greift ins Beste frisch hinein.

Es liegt in der Natur des Menschen, nach dem zu streben, was er für das Beste hält.

36 Knaben machen Knabenstreiche.

37 Knaben sind Knaben.

D. h. Knaben thun Knabenhaftes.

Lat.: Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant.

38 Man soll den Knaben in die Welt schicken, aber hinter ihm hergehen.

D. h. ihn beaufsichtigen, ihn nie aus den Augen lassen.

39 Was der Knabe zu Hause getrieben, das wird er auch im Dorfe üben.

40 Wer einen Knaben unterrichtet, der lehret ihrer drey: einen Jüngling, einen Mann und einen Greisen. - Harssdörffer, 1058.


Knäblein.

2 Die Knäblein schreien A und die Mägdlein E.

"Man sagt im Gemeinen, dass den Adam noch heute die Knäblein anklagen, denn sie schreyen A, und die Mägdlein Eva, da sie schreien E." (Dietrich, I, 698.)


Knacks.

* Er hat einen Knacks weg (gekriegt).

D. h. seine Gesundheit hat ernstlich gelitten.


Knapp.

1 Knapp und ehrlich ist manchem beschwerlich.

*2 Sich knapp und ehrlich durch die Welt helfen.


Knast.

*3 Eichene Knäste sägen.

Stark schnarchen.


Knecht.

160 Bist du ein Knecht, nimm eine Magd, des Sultans Tochter hat noch nicht nach dir gefragt. - Neue Freie Presse, 4592.

161 Das wär ain guoter knecht, der hin herwider brächt. - Geiler, Schif der Penitens, 113b.

162 Der gut knecht schemet sich vnd ist gotfürchtig. - Wachter.


[Spaltenumbruch]

163 Ein fauler Knecht und ein warmes Bett trennen sich nicht gern voneinander.

164 Ein Knecht mit der Tabackspfeife im Stall, eine Magd mit seidener Schürze auf dem Ball, eine Frau mit Feder und Buch in der Hand, die bringen den Besten um Hab' und Verstand. - Wunderlich, 7.

165 Ein roher (wilder) Knecht thut dem Vieh nicht recht.

166 Ein treuer Knecht, eine treue Magd sind Wildbrät, das man selten jagt. - Simplic., I, 408.

167 Ein treuer Knecht thut auch ohne Zeugen, was ist recht.

168 Es ist ein grösserer Knecht, als wer im Dienste blinder Liebe steht.

Lat.: Est servitus cupidinis durissima. (Sailer, Sprüche, 126.)

169 Lieber Knecht im Dorfe als Edelmann in der Fremde. (Ruthenisch.) - Neue Freie Presse, 5433.

170 Man findt so wenig fromme knecht als wassersüchtige ohne Durst, grindige Häupter ohne Läuss vnd Kornscheuern ohne Mäus. - Zinkgref, IV, 116.

171 Viel Knechte müssen viel Knechte, vnd viel Mägde viel Mägde haben. - Zinkgref, IV, 116.

172 Wer keinen Knecht hat, ist selber Knecht. - Olearius, 355, 27.

173 Wo der Knecht den Herrn lehrt, da geht die Wirthschaft verkehrt.

Böhm.: Nebyva dobre, kde safar uci pana sveho. - Beda tomu domu, kde tele rozkazuje volu. (Rybicka, 3257-58.)

174 Wullt du Knecht warrn, musst di bögen; wullt du Baur blibn, musst di rögen. - Plattdütscher Hausfründ, II, 50.


Knechtschaft.

6 Grössere Knechtschaft gibt's mit nichten, als dem Freunde sich verpflichten.

It.: Non c' e schiavo piu legato, che all' amico l' obbligato. (Giani, 1520.)


Knellen.

* Bis der hebt un zü knellen, is der Sman aus. - Tendlau, 186.

Ehe der zu studiren anfängt, ist das Semester zu Ende. Von langsamen, saumseligen Menschen.


Kneipe.

3 Wer nicht zur Kneipe will machen sein Haus, der stecke auch den Kranz (Reif) nicht aus.

It.: Chi non vuol l' osteria levi la frasca. (Giani, 1216.)


Knickebein.

* Knickebein trinken.

Ueber die Herkunft dieses in ganz Deutschland bekannten Getränks ist etwas Zuverlässiges nicht bekannt.


Kniegalgen.

An den Kniegalgen, sagte jener, als ihn die Magd an den Galgen wünschte.

"Kniegalgen" = obscoene sumitur pro exercitatio veneris, quasi dicas furca carnalis. (Stieler, 603.)


Kniepe.

*4 He hett de Knipe up de Daum. - Kern, 446.

Er ist in einer sehr bedrängten Lage. - Zur Zeit der Hexenprocesse wurde den Delinquenten der Daumen unter eine Presse oder Schraube gebracht.


Kniphausen.

* He is von Kneiphusen un Holtfast. - Kern, 47.

Wortspiel mit den Ortschaften Kniphausen in Jeverland und Holtgast statt Haltefest, um zu sagen, dass jemand karg, geizig u. s. w. sei.


Knirps.

2 Heut haben die Knirpse ihren Ausgehtag.

Wenn einem ungewöhnlich viel kleine Leute begegnen.


Knoblauch.

21 Dem, welcher Knoblauch isst, gelingt es nimmermehr, dass er nicht stinkt. (Rumänisch.) - Franzos, Vom Don zur Donau.

22 Wer lang Knoblauch isset, der stinket wie die alten Böcke. - Friesen, Spiegel, XXIb.

23 Wer nit met Knoblauch isst, der lebt das jar nicht aus.

Elsässisches Bauernsprichwort.

[Spaltenumbruch] 67 Der Kluge wacht, wenn der Schalk lacht.Devisenbuch, 75.

68 Wenn der Kluge schon auf dem Wege ist, gafft der Dumme noch.Bertram, 54.

69 Wenn der Kluge wird verlacht, wird's um Kleines nicht gemacht.Sanders, 30.


Klügel.

4 Meister Klügel ist der schädlich (schändlich) Mann, der alles besser machen kann.Petri, II, 472.


Klugheit.

33 Die beste Klugheit ist, nichts Böses (Uebles, Unrechtes) thun.

34 Klugheit und Witz sind ein guter Besitz. (Thüringen.)

Engl.: Wit is not to pay with coin.

It.: Sapienza in ogni stato è un gran tesoro. (Wahl, Jahresbericht, S. 19.)

35 Wer Klugheit und Verstand weiss zu verbinden, wird wahres Lebensglück empfinden.Devisenbuch, 2.


Klügster.

11 Der Klîgste werd noch oagerannt (betrogen).

Als Ueberschrift eines Gedichts in schlesischer Mundart. (Bertermann, S. 200.)


Klumpen.

*4 He hört di wol gahn, du hest Klumpen (Holzschuhe) an.Kern, 1044.


Klystierspritze.

Gegen die Klystierspritze lässt sich nicht pumpsen. (Breslau.


Knabe.

31 Der Knabe hat nicht weit zu Thränen, der schon die Lippe hangen lässt.

32 Der Knabe ist ein halber Mensch.

Aus einer alten Rechtsbestimmung.

33 Der Knabe weint, aber er sagt nicht, warum.

Er verschweigt, dass er Strafe erhalten und weshalb.

34 Ein Knabe soll trinken wie ein (Jagd-)Falk, leiden (gezüchtigt werden) wie ein Esel, essen wie ein Ochs und sich kleiden wie ein Hammel.

35 Ist der Knabe noch so klein, er greift ins Beste frisch hinein.

Es liegt in der Natur des Menschen, nach dem zu streben, was er für das Beste hält.

36 Knaben machen Knabenstreiche.

37 Knaben sind Knaben.

D. h. Knaben thun Knabenhaftes.

Lat.: Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant.

38 Man soll den Knaben in die Welt schicken, aber hinter ihm hergehen.

D. h. ihn beaufsichtigen, ihn nie aus den Augen lassen.

39 Was der Knabe zu Hause getrieben, das wird er auch im Dorfe üben.

40 Wer einen Knaben unterrichtet, der lehret ihrer drey: einen Jüngling, einen Mann und einen Greisen.Harssdörffer, 1058.


Knäblein.

2 Die Knäblein schreien A und die Mägdlein E.

„Man sagt im Gemeinen, dass den Adam noch heute die Knäblein anklagen, denn sie schreyen A, und die Mägdlein Eva, da sie schreien E.“ (Dietrich, I, 698.)


Knacks.

* Er hat einen Knacks weg (gekriegt).

D. h. seine Gesundheit hat ernstlich gelitten.


Knapp.

1 Knapp und ehrlich ist manchem beschwerlich.

*2 Sich knapp und ehrlich durch die Welt helfen.


Knast.

*3 Eichene Knäste sägen.

Stark schnarchen.


Knecht.

160 Bist du ein Knecht, nimm eine Magd, des Sultans Tochter hat noch nicht nach dir gefragt.Neue Freie Presse, 4592.

161 Das wär ain guoter knecht, der hin herwider brächt.Geiler, Schif der Penitens, 113b.

162 Der gut knecht schemet sich vnd ist gotfürchtig.Wachter.


[Spaltenumbruch]

163 Ein fauler Knecht und ein warmes Bett trennen sich nicht gern voneinander.

164 Ein Knecht mit der Tabackspfeife im Stall, eine Magd mit seidener Schürze auf dem Ball, eine Frau mit Feder und Buch in der Hand, die bringen den Besten um Hab' und Verstand.Wunderlich, 7.

165 Ein roher (wilder) Knecht thut dem Vieh nicht recht.

166 Ein treuer Knecht, eine treue Magd sind Wildbrät, das man selten jagt.Simplic., I, 408.

167 Ein treuer Knecht thut auch ohne Zeugen, was ist recht.

168 Es ist ein grösserer Knecht, als wer im Dienste blinder Liebe steht.

Lat.: Est servitus cupidinis durissima. (Sailer, Sprüche, 126.)

169 Lieber Knecht im Dorfe als Edelmann in der Fremde. (Ruthenisch.) – Neue Freie Presse, 5433.

170 Man findt so wenig fromme knecht als wassersüchtige ohne Durst, grindige Häupter ohne Läuss vnd Kornscheuern ohne Mäus.Zinkgref, IV, 116.

171 Viel Knechte müssen viel Knechte, vnd viel Mägde viel Mägde haben.Zinkgref, IV, 116.

172 Wer keinen Knecht hat, ist selber Knecht.Olearius, 355, 27.

173 Wo der Knecht den Herrn lehrt, da geht die Wirthschaft verkehrt.

Böhm.: Nebývá dobře, kde šafář učí pána sveho. – Bĕda tomu domu, kde tele rozkazuje volu. (Rybička, 3257-58.)

174 Wullt du Knecht warrn, musst di bögen; wullt du Bûr blibn, musst di rögen.Plattdütscher Hûsfründ, II, 50.


Knechtschaft.

6 Grössere Knechtschaft gibt's mit nichten, als dem Freunde sich verpflichten.

It.: Non c' è schiavo più legato, che all' amico l' obbligato. (Giani, 1520.)


Knellen.

* Bis der hebt un zü knellen, is der Sman aus.Tendlau, 186.

Ehe der zu studiren anfängt, ist das Semester zu Ende. Von langsamen, saumseligen Menschen.


Kneipe.

3 Wer nicht zur Kneipe will machen sein Haus, der stecke auch den Kranz (Reif) nicht aus.

It.: Chi non vuol l' osteria levi la frasca. (Giani, 1216.)


Knickebein.

* Knickebein trinken.

Ueber die Herkunft dieses in ganz Deutschland bekannten Getränks ist etwas Zuverlässiges nicht bekannt.


Kniegalgen.

An den Kniegalgen, sagte jener, als ihn die Magd an den Galgen wünschte.

„Kniegalgen“ = obscoene sumitur pro exercitatio veneris, quasi dicas furca carnalis. (Stieler, 603.)


Kniepe.

*4 He hett de Knipe up de Dûm.Kern, 446.

Er ist in einer sehr bedrängten Lage. – Zur Zeit der Hexenprocesse wurde den Delinquenten der Daumen unter eine Presse oder Schraube gebracht.


Kniphausen.

* He is von Knîphusen un Holtfast.Kern, 47.

Wortspiel mit den Ortschaften Kniphausen in Jeverland und Holtgast statt Haltefest, um zu sagen, dass jemand karg, geizig u. s. w. sei.


Knirps.

2 Heut haben die Knirpse ihren Ausgehtag.

Wenn einem ungewöhnlich viel kleine Leute begegnen.


Knoblauch.

21 Dem, welcher Knoblauch isst, gelingt es nimmermehr, dass er nicht stinkt. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.

22 Wer lang Knoblauch isset, der stinket wie die alten Böcke.Friesen, Spiegel, XXIb.

23 Wer nit met Knoblauch isst, der lebt das jar nicht aus.

Elsässisches Bauernsprichwort.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0766" n="[754]"/><cb n="1507"/>
67 Der Kluge wacht, wenn der Schalk lacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Wenn der Kluge schon auf dem Wege ist, gafft der Dumme noch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 54.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Wenn der Kluge wird verlacht, wird's um Kleines nicht gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sanders, 30.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klügel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Meister Klügel ist der schädlich (schändlich) Mann, der alles besser machen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 472.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klugheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Die beste Klugheit ist, nichts Böses (Uebles, Unrechtes) thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Klugheit und Witz sind ein guter Besitz.</hi> (<hi rendition="#i">Thüringen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Wit is not to pay with coin.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sapienza in ogni stato è un gran tesoro. (<hi rendition="#i">Wahl, Jahresbericht, S. 19.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Wer Klugheit und Verstand weiss zu verbinden, wird wahres Lebensglück empfinden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 2.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klügster.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Der Klîgste werd noch oagerannt (betrogen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Als Ueberschrift eines Gedichts in schlesischer Mundart. (<hi rendition="#i">Bertermann, S. 200.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klumpen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He hört di wol gahn, du hest Klumpen (Holzschuhe) an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 1044.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Klystierspritze.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Gegen die Klystierspritze lässt sich nicht pumpsen.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knabe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Der Knabe hat nicht weit zu Thränen, der schon die Lippe hangen lässt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Der Knabe ist ein halber Mensch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus einer alten Rechtsbestimmung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Der Knabe weint, aber er sagt nicht, warum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er verschweigt, dass er Strafe erhalten und weshalb.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Ein Knabe soll trinken wie ein (Jagd-)Falk, leiden (gezüchtigt werden) wie ein Esel, essen wie ein Ochs und sich kleiden wie ein Hammel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Ist der Knabe noch so klein, er greift ins Beste frisch hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es liegt in der Natur des Menschen, nach dem zu streben, was er für das Beste hält.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Knaben machen Knabenstreiche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Knaben sind Knaben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. Knaben thun Knabenhaftes.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Man soll den Knaben in die Welt schicken, aber hinter ihm hergehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ihn beaufsichtigen, ihn nie aus den Augen lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Was der Knabe zu Hause getrieben, das wird er auch im Dorfe üben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wer einen Knaben unterrichtet, der lehret ihrer drey: einen Jüngling, einen Mann und einen Greisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1058.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knäblein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Die Knäblein schreien A und die Mägdlein E.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Man sagt im Gemeinen, dass den Adam noch heute die Knäblein anklagen, denn sie schreyen A, und die Mägdlein Eva, da sie schreien E.&#x201C; (<hi rendition="#i">Dietrich, I, 698.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knacks.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat einen Knacks weg (gekriegt).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. seine Gesundheit hat ernstlich gelitten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knapp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Knapp und ehrlich ist manchem beschwerlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Sich knapp und ehrlich durch die Welt helfen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knast.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Eichene Knäste sägen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Stark schnarchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knecht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">160 Bist du ein Knecht, nimm eine Magd, des Sultans Tochter hat noch nicht nach dir gefragt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">161 Das wär ain guoter knecht, der hin herwider brächt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Schif der Penitens, 113<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">162 Der gut knecht schemet sich vnd ist gotfürchtig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <cb n="1508"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">163 Ein fauler Knecht und ein warmes Bett trennen sich nicht gern voneinander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">164 Ein Knecht mit der Tabackspfeife im Stall, eine Magd mit seidener Schürze auf dem Ball, eine Frau mit Feder und Buch in der Hand, die bringen den Besten um Hab' und Verstand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">165 Ein roher (wilder) Knecht thut dem Vieh nicht recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">166 Ein treuer Knecht, eine treue Magd sind Wildbrät, das man selten jagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 408.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">167 Ein treuer Knecht thut auch ohne Zeugen, was ist recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Es ist ein grösserer Knecht, als wer im Dienste blinder Liebe steht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est servitus cupidinis durissima. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Lieber Knecht im Dorfe als Edelmann in der Fremde.</hi> (<hi rendition="#i">Ruthenisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 5433.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Man findt so wenig fromme knecht als wassersüchtige ohne Durst, grindige Häupter ohne Läuss vnd Kornscheuern ohne Mäus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">171 Viel Knechte müssen viel Knechte, vnd viel Mägde viel Mägde haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Wer keinen Knecht hat, ist selber Knecht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Olearius, 355, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Wo der Knecht den Herrn lehrt, da geht die Wirthschaft verkehrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nebývá dob&#x0159;e, kde &#x0161;afá&#x0159; u&#x010D;í pána sveho. &#x2013; B&#x0115;da tomu domu, kde tele rozkazuje volu. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 3257-58.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">174 Wullt du Knecht warrn, musst di bögen; wullt du Bûr blibn, musst di rögen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Hûsfründ, II, 50.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knechtschaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Grössere Knechtschaft gibt's mit nichten, als dem Freunde sich verpflichten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non c' è schiavo più legato, che all' amico l' obbligato. (<hi rendition="#i">Giani, 1520.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knellen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Bis der hebt un zü knellen, is der Sman aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 186.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ehe der zu studiren anfängt, ist das Semester zu Ende. Von langsamen, saumseligen Menschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kneipe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer nicht zur Kneipe will machen sein Haus, der stecke auch den Kranz (Reif) nicht aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non vuol l' osteria levi la frasca. (<hi rendition="#i">Giani, 1216.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knickebein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Knickebein trinken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ueber die Herkunft dieses in ganz Deutschland bekannten Getränks ist etwas Zuverlässiges nicht bekannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kniegalgen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">An den Kniegalgen, sagte jener, als ihn die Magd an den Galgen wünschte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Kniegalgen&#x201C; = obscoene sumitur pro exercitatio veneris, quasi dicas furca carnalis. (<hi rendition="#i">Stieler, 603.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kniepe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He hett de Knipe up de Dûm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 446.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist in einer sehr bedrängten Lage. &#x2013; Zur Zeit der Hexenprocesse wurde den Delinquenten der Daumen unter eine Presse oder Schraube gebracht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kniphausen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He is von Knîphusen un Holtfast.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wortspiel mit den Ortschaften Kniphausen in Jeverland und Holtgast statt Haltefest, um zu sagen, dass jemand karg, geizig u. s. w. sei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knirps.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Heut haben die Knirpse ihren Ausgehtag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn einem ungewöhnlich viel kleine Leute begegnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Knoblauch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Dem, welcher Knoblauch isst, gelingt es nimmermehr, dass er nicht stinkt.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Franzos, Vom Don zur Donau.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Wer lang Knoblauch isset, der stinket wie die alten Böcke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Friesen, Spiegel, XXI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Wer nit met Knoblauch isst, der lebt das jar nicht aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Elsässisches Bauernsprichwort.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[754]/0766] 67 Der Kluge wacht, wenn der Schalk lacht. – Devisenbuch, 75. 68 Wenn der Kluge schon auf dem Wege ist, gafft der Dumme noch. – Bertram, 54. 69 Wenn der Kluge wird verlacht, wird's um Kleines nicht gemacht. – Sanders, 30. Klügel. 4 Meister Klügel ist der schädlich (schändlich) Mann, der alles besser machen kann. – Petri, II, 472. Klugheit. 33 Die beste Klugheit ist, nichts Böses (Uebles, Unrechtes) thun. 34 Klugheit und Witz sind ein guter Besitz. (Thüringen.) Engl.: Wit is not to pay with coin. It.: Sapienza in ogni stato è un gran tesoro. (Wahl, Jahresbericht, S. 19.) 35 Wer Klugheit und Verstand weiss zu verbinden, wird wahres Lebensglück empfinden. – Devisenbuch, 2. Klügster. 11 Der Klîgste werd noch oagerannt (betrogen). Als Ueberschrift eines Gedichts in schlesischer Mundart. (Bertermann, S. 200.) Klumpen. *4 He hört di wol gahn, du hest Klumpen (Holzschuhe) an. – Kern, 1044. Klystierspritze. Gegen die Klystierspritze lässt sich nicht pumpsen. (Breslau. Knabe. 31 Der Knabe hat nicht weit zu Thränen, der schon die Lippe hangen lässt. 32 Der Knabe ist ein halber Mensch. Aus einer alten Rechtsbestimmung. 33 Der Knabe weint, aber er sagt nicht, warum. Er verschweigt, dass er Strafe erhalten und weshalb. 34 Ein Knabe soll trinken wie ein (Jagd-)Falk, leiden (gezüchtigt werden) wie ein Esel, essen wie ein Ochs und sich kleiden wie ein Hammel. 35 Ist der Knabe noch so klein, er greift ins Beste frisch hinein. Es liegt in der Natur des Menschen, nach dem zu streben, was er für das Beste hält. 36 Knaben machen Knabenstreiche. 37 Knaben sind Knaben. D. h. Knaben thun Knabenhaftes. Lat.: Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant. 38 Man soll den Knaben in die Welt schicken, aber hinter ihm hergehen. D. h. ihn beaufsichtigen, ihn nie aus den Augen lassen. 39 Was der Knabe zu Hause getrieben, das wird er auch im Dorfe üben. 40 Wer einen Knaben unterrichtet, der lehret ihrer drey: einen Jüngling, einen Mann und einen Greisen. – Harssdörffer, 1058. Knäblein. 2 Die Knäblein schreien A und die Mägdlein E. „Man sagt im Gemeinen, dass den Adam noch heute die Knäblein anklagen, denn sie schreyen A, und die Mägdlein Eva, da sie schreien E.“ (Dietrich, I, 698.) Knacks. * Er hat einen Knacks weg (gekriegt). D. h. seine Gesundheit hat ernstlich gelitten. Knapp. 1 Knapp und ehrlich ist manchem beschwerlich. *2 Sich knapp und ehrlich durch die Welt helfen. Knast. *3 Eichene Knäste sägen. Stark schnarchen. Knecht. 160 Bist du ein Knecht, nimm eine Magd, des Sultans Tochter hat noch nicht nach dir gefragt. – Neue Freie Presse, 4592. 161 Das wär ain guoter knecht, der hin herwider brächt. – Geiler, Schif der Penitens, 113b. 162 Der gut knecht schemet sich vnd ist gotfürchtig. – Wachter. 163 Ein fauler Knecht und ein warmes Bett trennen sich nicht gern voneinander. 164 Ein Knecht mit der Tabackspfeife im Stall, eine Magd mit seidener Schürze auf dem Ball, eine Frau mit Feder und Buch in der Hand, die bringen den Besten um Hab' und Verstand. – Wunderlich, 7. 165 Ein roher (wilder) Knecht thut dem Vieh nicht recht. 166 Ein treuer Knecht, eine treue Magd sind Wildbrät, das man selten jagt. – Simplic., I, 408. 167 Ein treuer Knecht thut auch ohne Zeugen, was ist recht. 168 Es ist ein grösserer Knecht, als wer im Dienste blinder Liebe steht. Lat.: Est servitus cupidinis durissima. (Sailer, Sprüche, 126.) 169 Lieber Knecht im Dorfe als Edelmann in der Fremde. (Ruthenisch.) – Neue Freie Presse, 5433. 170 Man findt so wenig fromme knecht als wassersüchtige ohne Durst, grindige Häupter ohne Läuss vnd Kornscheuern ohne Mäus. – Zinkgref, IV, 116. 171 Viel Knechte müssen viel Knechte, vnd viel Mägde viel Mägde haben. – Zinkgref, IV, 116. 172 Wer keinen Knecht hat, ist selber Knecht. – Olearius, 355, 27. 173 Wo der Knecht den Herrn lehrt, da geht die Wirthschaft verkehrt. Böhm.: Nebývá dobře, kde šafář učí pána sveho. – Bĕda tomu domu, kde tele rozkazuje volu. (Rybička, 3257-58.) 174 Wullt du Knecht warrn, musst di bögen; wullt du Bûr blibn, musst di rögen. – Plattdütscher Hûsfründ, II, 50. Knechtschaft. 6 Grössere Knechtschaft gibt's mit nichten, als dem Freunde sich verpflichten. It.: Non c' è schiavo più legato, che all' amico l' obbligato. (Giani, 1520.) Knellen. * Bis der hebt un zü knellen, is der Sman aus. – Tendlau, 186. Ehe der zu studiren anfängt, ist das Semester zu Ende. Von langsamen, saumseligen Menschen. Kneipe. 3 Wer nicht zur Kneipe will machen sein Haus, der stecke auch den Kranz (Reif) nicht aus. It.: Chi non vuol l' osteria levi la frasca. (Giani, 1216.) Knickebein. * Knickebein trinken. Ueber die Herkunft dieses in ganz Deutschland bekannten Getränks ist etwas Zuverlässiges nicht bekannt. Kniegalgen. An den Kniegalgen, sagte jener, als ihn die Magd an den Galgen wünschte. „Kniegalgen“ = obscoene sumitur pro exercitatio veneris, quasi dicas furca carnalis. (Stieler, 603.) Kniepe. *4 He hett de Knipe up de Dûm. – Kern, 446. Er ist in einer sehr bedrängten Lage. – Zur Zeit der Hexenprocesse wurde den Delinquenten der Daumen unter eine Presse oder Schraube gebracht. Kniphausen. * He is von Knîphusen un Holtfast. – Kern, 47. Wortspiel mit den Ortschaften Kniphausen in Jeverland und Holtgast statt Haltefest, um zu sagen, dass jemand karg, geizig u. s. w. sei. Knirps. 2 Heut haben die Knirpse ihren Ausgehtag. Wenn einem ungewöhnlich viel kleine Leute begegnen. Knoblauch. 21 Dem, welcher Knoblauch isst, gelingt es nimmermehr, dass er nicht stinkt. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau. 22 Wer lang Knoblauch isset, der stinket wie die alten Böcke. – Friesen, Spiegel, XXIb. 23 Wer nit met Knoblauch isst, der lebt das jar nicht aus. Elsässisches Bauernsprichwort.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/766
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [754]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/766>, abgerufen am 29.04.2024.