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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] dem dritten Armeecorps bei Dohmskreisdorf (Kreis Lebus) auf der Stelle hat setzen lassen, wo er dasselbe, dessen Befehl er im Jahre 1860 übernommen, im Herbst 1863 zum erstenmal im Königsmanöver gesammelt dem Könige vorgeführt hatte, um die bei der Ausbildung der Truppen befolgten neuen Grundsätze zur Anschauung zu bringen. Der König erklärte seine volle Befriedigung mit den erreichten Resultaten. Noch lauter und eindringlicher sprachen aber die Leistungen der Kriegsperioden, welche bald den Friedensübungen folgten, zu Gunsten der befolgten Grundsätze in der Ausbildung.


Leckauf.

* Dat was man en Lickup. - Dähnert, 279.

Es war so wenig, dass es bald aufgezehrt war.


Lecken.

42 Kannst mi hinnen lecken, söä' jen 't Möäken, vöärn kann ick 't allen. - Schlingmann, 1022.

*43 Er leckt die Hand, die ihn schlug, wie ein Hund.

*44 Er leckt vorn und kratzt hinten.

*45 Leck mich, wo ich hübsch bin.


Lecker (Adj.).

3 Lecker sind wi ne, söä' de Bau'r, awer wi weiten wol, wat guot schmeckt. - Schlingmann, 198.


Leckermaul.

4 Ein Leckermaul hat manchem schon die Ehr' genommen, dadurch ist auch der Bär um seinen Schwanz gekommen. - Schuller, 42.

5 Leckermäuler kosten viel. - Zinkgref, IV, 20.


Leder.

74 Böss leder kan man nit bass erkennen wie in regenwasser.

"Also die in widerwertigkeit vngedultig seynd, darbey erkennt man ire vnvolkommenheit." (Granatapfel, 106a, 1.)

75 Leäder helt weäder. (Neumark.) - Engelien, 221.

Empfiehlt feste Stoffe zu Kleidungsstücken und keinen Flitter.

76 Leder um Leder, sagte die Katze und frass die Maus.

"Weil sie einen alten Schuh angenagt hatte." (Ueber Land und Meer, 1877, S. 630.)

77 Man muss das Leder nehmen, wo man's findet, sagte der Schuster und schnitt in eine fremde Haut.

Holl.: Men moet roeijen met de riemen, die men heeft, zei de riemsnijder, en hij sneed riemen uit eens anders leer. (Harrebomee, II, 219b.)

78 Ungegerbt Leder lässt sich nicht hantiren.

Von einem Menschen ohne Bildung und gute Erziehung.

79 Wer das Leder stiehlt und gibt die Schuhe um Gottes willen, der verdienet mit seinem Almosen den Galgen. - Wirth, I, 472.

*80 Da kam man uns so hart auf das Leder. - Pauli, Schimpff, 445.

*81 Einem ans Leder kommen. - Simplic., I, 547.


Ledernagen.

Von Ledernagen lernt der Hund das Lederfressen. (S. Lappen 1.)

Bei Tunnicius: Van ledderknagen lert de hunt dat eten. (Rodendo corium discunt glutire molossi.)


Leer.

*13 Leer wie der Theekessel der Brüder Zaborski.

Zwei Brüder Namens Zaborski, einem niedrigen Adelsstamme Samogitiens entsprossen, brachten es durch emsige Arbeit zu einem beträchtlichen Vermögen. Sie besassen einen Theekessel, bereiteten sich aber nie einen Thee, sondern hoben letztern für die Gäste auf. Der Theekessel stand also leer und unbenutzt da, denn auch Gäste kamen nur einmal des Jahres, nämlich am Namenstage des ältern Bruders.

Poln.: Pusty, jak samowar Zaborskich. (Kijew, 81.)

*14 So leer wie a refermirte Kärch.

In der sich kein Bilderschmuck befindet.


Legen.

*7 Er legt sich wie a Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Er lässt alles über sich ergehen.


Legist.

3 Legisten, Nequisten und Juristen sind böse Christen.

It.: I peggiori dei cristiani Avvocati e sagrestani. (Giani, 439.)


Lehmann.

*3 Das kann Lehmann's Kutscher auch.

In Breslau, wenn jemand beim Spiel gute Karten bekommt und infolge dessen gewinnt.


[Spaltenumbruch]
Lehnstuhl.

Wer den breiten Lehnstuhl am besten ausfüllt, der hat den meisten Verstand. - Fischer, Curiositäten-Almanach, 280.


Lehre.

38 Lehr gehet vor Stand. - Cramer, 5.

39 Lehr und kunst gibt nicht zu, dass ein löblich Mann sterben thu. - Monatsblätter, VI, 189, 1.

40 Lehre bildet Geister, doch Uebung macht den Meister.

41 Närrische Leer hat närrische Zeugnuss. - Der Blindenführer, 22b.

42 Wer will nach Lehr und Künsten streben, soll Geld nicht bösen Weibern geben.

Lat.: Clerice sis fortis, nec fer tua munera scortis. (Loci comm., 116.)


Lehrer.

31 Ein unwissender Lehrer in der Schule ist das fünfte Rad am Wagen.

32 Wer keinen andern Lehrer hat, dem gibt die Zeit den besten Rath. - Neue Freie Presse, 4592.

*33 Herr Lehrer, se dränge. (Mockrau.) - Frischbier, II, 548.

Eine aus der Schule entlehnte Redensart, die man anwendet, wenn jemand in die Enge getrieben wird.


Lehrerbrot.

Lehrerbrot - sauer Brot. - Glaubrecht, Erzählungen, 69.


Lehrerposten.

Ein Lehrerposten ist ein leerer Posten.


Lehrgeld.

10 Es gehört vil lergelt dazu, wer von dem Teufel lernen wil. - Mathesius, Sarepta, CXLIIIIa.


Lehrling.

7 Ein Lehrling sehr viel leiden muss, bevor man ihn bestreicht mit Russ.

Lat.: Multa tulit fecitque puer, si fuligo alit. (Frisius, 73.)


Leib.

168 Bewahr dein Leib vor grosser Kält, vndählich Speiss den Magen gschwelt. Bad, lass, klystier, trinck guten Wein, dein Speiss solln allzeit Gwürzt seyn. Lass hawen Holtz, vnd führen Mist, vnd geh nicht bloss, wie schön es ist. Der Hornung gebiert Kranckheit bald, vermeid Meth, Bier, vnd was sey kalt. - Egerbote, 1877, Februar.

169 Bey gesundem leib, bey guter macht allzeit habe des todes acht. - Loci comm., 127.

Lat.: Esto memor mortis, quo uiuis tempore fortis.

170 Der Leib muss dem Willen und der Wille der Vernunft gehorchen.

Lat.: Hic ordo naturae in homine, ut corpus pareat animo, animus menti, mens Deo. (Sailer, Sprüche, 159, 33.)

171 Es gibt für den Leib keine bessere Arznei, als wenn die Seele rein und frei.

Lat.: Medicina corporis, animae esto puritas. (Sailer, Sprüche, 210.)

172 Gesunter leib ist goldes wert. - Hofmann 37, 145.

173 Je mehr für den Leib, um so weniger für den Geist.

Lat.: Quo curatius corpus, hoc animus neglectior. (Sailer, Sprüche, 155, 23.)

174 Mag der Leib auch sterben, der Geist kann nicht verderben.

Lat.: Divinus animus morte non corrumpitur. (Sailer, Sprüche, 189.)

175 Man soll des Leibes warten, wie ein Hinkender der Krücken. - Harssdörffer, 2598.

Die er am liebsten gänzlich entbehrt. D. h. man soll die Leibespflege nicht übertreiben.

176 Was den Leib bedeckt, das entdeckt das Gemüthe. - Historien-Cabinet, 153.

177 Wer einen Leib hat, nicht zu schwer, und eine Tasche, die nie wird leer, und ein Haus, das voll Nahrung staht, und darin fromme Ehehalten (Hausgenossen) hat, und melke Kuh und fette Schwein, und fromme Knecht, die gern gehorsam sein, und einen Hund nachts

[Spaltenumbruch] dem dritten Armeecorps bei Dohmskreisdorf (Kreis Lebus) auf der Stelle hat setzen lassen, wo er dasselbe, dessen Befehl er im Jahre 1860 übernommen, im Herbst 1863 zum erstenmal im Königsmanöver gesammelt dem Könige vorgeführt hatte, um die bei der Ausbildung der Truppen befolgten neuen Grundsätze zur Anschauung zu bringen. Der König erklärte seine volle Befriedigung mit den erreichten Resultaten. Noch lauter und eindringlicher sprachen aber die Leistungen der Kriegsperioden, welche bald den Friedensübungen folgten, zu Gunsten der befolgten Grundsätze in der Ausbildung.


Leckauf.

* Dat was man ên Lickup.Dähnert, 279.

Es war so wenig, dass es bald aufgezehrt war.


Lecken.

42 Kannst mi hinnen lecken, söä' jen 't Möäken, vöärn kann ick 't allên.Schlingmann, 1022.

*43 Er leckt die Hand, die ihn schlug, wie ein Hund.

*44 Er leckt vorn und kratzt hinten.

*45 Leck mich, wo ich hübsch bin.


Lecker (Adj.).

3 Lecker sind wi ne, söä' de Bû'r, awer wi weiten wol, wat guot schmeckt.Schlingmann, 198.


Leckermaul.

4 Ein Leckermaul hat manchem schon die Ehr' genommen, dadurch ist auch der Bär um seinen Schwanz gekommen.Schuller, 42.

5 Leckermäuler kosten viel.Zinkgref, IV, 20.


Leder.

74 Böss leder kan man nit bass erkennen wie in regenwasser.

„Also die in widerwertigkeit vngedultig seynd, darbey erkennt man ire vnvolkommenheit.“ (Granatapfel, 106a, 1.)

75 Leäder helt weäder. (Neumark.) – Engelien, 221.

Empfiehlt feste Stoffe zu Kleidungsstücken und keinen Flitter.

76 Leder um Leder, sagte die Katze und frass die Maus.

„Weil sie einen alten Schuh angenagt hatte.“ (Ueber Land und Meer, 1877, S. 630.)

77 Man muss das Leder nehmen, wo man's findet, sagte der Schuster und schnitt in eine fremde Haut.

Holl.: Men moet roeijen met de riemen, die men heeft, zei de riemsnijder, en hij sneed riemen uit eens anders leêr. (Harrebomée, II, 219b.)

78 Ungegerbt Leder lässt sich nicht hantiren.

Von einem Menschen ohne Bildung und gute Erziehung.

79 Wer das Leder stiehlt und gibt die Schuhe um Gottes willen, der verdienet mit seinem Almosen den Galgen.Wirth, I, 472.

*80 Da kam man uns so hart auf das Leder.Pauli, Schimpff, 445.

*81 Einem ans Leder kommen.Simplic., I, 547.


Ledernagen.

Von Ledernagen lernt der Hund das Lederfressen. (S. Lappen 1.)

Bei Tunnicius: Van ledderknagen lêrt de hunt dat eten. (Rodendo corium discunt glutire molossi.)


Leer.

*13 Leer wie der Theekessel der Brüder Zaborski.

Zwei Brüder Namens Zaborski, einem niedrigen Adelsstamme Samogitiens entsprossen, brachten es durch emsige Arbeit zu einem beträchtlichen Vermögen. Sie besassen einen Theekessel, bereiteten sich aber nie einen Thee, sondern hoben letztern für die Gäste auf. Der Theekessel stand also leer und unbenutzt da, denn auch Gäste kamen nur einmal des Jahres, nämlich am Namenstage des ältern Bruders.

Poln.: Pusty, jak samowar Zaborskich. (Kijew, 81.)

*14 So leer wie a refermirte Kärch.

In der sich kein Bilderschmuck befindet.


Legen.

*7 Er legt sich wie a Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Er lässt alles über sich ergehen.


Legist.

3 Legisten, Nequisten und Juristen sind böse Christen.

It.: I peggiori dei cristiani Avvocati e sagrestani. (Giani, 439.)


Lehmann.

*3 Das kann Lehmann's Kutscher auch.

In Breslau, wenn jemand beim Spiel gute Karten bekommt und infolge dessen gewinnt.


[Spaltenumbruch]
Lehnstuhl.

Wer den breiten Lehnstuhl am besten ausfüllt, der hat den meisten Verstand.Fischer, Curiositäten-Almanach, 280.


Lehre.

38 Lehr gehet vor Stand.Cramer, 5.

39 Lehr und kunst gibt nicht zu, dass ein löblich Mann sterben thu.Monatsblätter, VI, 189, 1.

40 Lehre bildet Geister, doch Uebung macht den Meister.

41 Närrische Leer hat närrische Zeugnuss.Der Blindenführer, 22b.

42 Wer will nach Lehr und Künsten streben, soll Geld nicht bösen Weibern geben.

Lat.: Clerice sis fortis, nec fer tua munera scortis. (Loci comm., 116.)


Lehrer.

31 Ein unwissender Lehrer in der Schule ist das fünfte Rad am Wagen.

32 Wer keinen andern Lehrer hat, dem gibt die Zeit den besten Rath.Neue Freie Presse, 4592.

*33 Herr Lehrer, se dränge. (Mockrau.) – Frischbier, II, 548.

Eine aus der Schule entlehnte Redensart, die man anwendet, wenn jemand in die Enge getrieben wird.


Lehrerbrot.

Lehrerbrot – sauer Brot.Glaubrecht, Erzählungen, 69.


Lehrerposten.

Ein Lehrerposten ist ein leerer Posten.


Lehrgeld.

10 Es gehört vil lergelt dazu, wer von dem Teufel lernen wil.Mathesius, Sarepta, CXLIIIIa.


Lehrling.

7 Ein Lehrling sehr viel leiden muss, bevor man ihn bestreicht mit Russ.

Lat.: Multa tulit fecitque puer, si fuligo alit. (Frisius, 73.)


Leib.

168 Bewahr dein Leib vor grosser Kält, vndählich Speiss den Magen gschwelt. Bad, lass, klystier, trinck guten Wein, dein Speiss solln allzeit Gwürzt seyn. Lass hawen Holtz, vnd führen Mist, vnd geh nicht bloss, wie schön es ist. Der Hornung gebiert Kranckheit bald, vermeid Meth, Bier, vnd was sey kalt.Egerbote, 1877, Februar.

169 Bey gesundem leib, bey guter macht allzeit habe des todes acht.Loci comm., 127.

Lat.: Esto memor mortis, quo uiuis tempore fortis.

170 Der Leib muss dem Willen und der Wille der Vernunft gehorchen.

Lat.: Hic ordo naturae in homine, ut corpus pareat animo, animus menti, mens Deo. (Sailer, Sprüche, 159, 33.)

171 Es gibt für den Leib keine bessere Arznei, als wenn die Seele rein und frei.

Lat.: Medicina corporis, animae esto puritas. (Sailer, Sprüche, 210.)

172 Gesunter leib ist goldes wert.Hofmann 37, 145.

173 Je mehr für den Leib, um so weniger für den Geist.

Lat.: Quo curatius corpus, hoc animus neglectior. (Sailer, Sprüche, 155, 23.)

174 Mag der Leib auch sterben, der Geist kann nicht verderben.

Lat.: Divinus animus morte non corrumpitur. (Sailer, Sprüche, 189.)

175 Man soll des Leibes warten, wie ein Hinkender der Krücken.Harssdörffer, 2598.

Die er am liebsten gänzlich entbehrt. D. h. man soll die Leibespflege nicht übertreiben.

176 Was den Leib bedeckt, das entdeckt das Gemüthe.Historien-Cabinet, 153.

177 Wer einen Leib hat, nicht zu schwer, und eine Tasche, die nie wird leer, und ein Haus, das voll Nahrung staht, und darin fromme Ehehalten (Hausgenossen) hat, und melke Kuh und fette Schwein, und fromme Knecht, die gern gehorsam sein, und einen Hund nachts

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[[774]/0786] dem dritten Armeecorps bei Dohmskreisdorf (Kreis Lebus) auf der Stelle hat setzen lassen, wo er dasselbe, dessen Befehl er im Jahre 1860 übernommen, im Herbst 1863 zum erstenmal im Königsmanöver gesammelt dem Könige vorgeführt hatte, um die bei der Ausbildung der Truppen befolgten neuen Grundsätze zur Anschauung zu bringen. Der König erklärte seine volle Befriedigung mit den erreichten Resultaten. Noch lauter und eindringlicher sprachen aber die Leistungen der Kriegsperioden, welche bald den Friedensübungen folgten, zu Gunsten der befolgten Grundsätze in der Ausbildung. Leckauf. * Dat was man ên Lickup. – Dähnert, 279. Es war so wenig, dass es bald aufgezehrt war. Lecken. 42 Kannst mi hinnen lecken, söä' jen 't Möäken, vöärn kann ick 't allên. – Schlingmann, 1022. *43 Er leckt die Hand, die ihn schlug, wie ein Hund. *44 Er leckt vorn und kratzt hinten. *45 Leck mich, wo ich hübsch bin. Lecker (Adj.). 3 Lecker sind wi ne, söä' de Bû'r, awer wi weiten wol, wat guot schmeckt. – Schlingmann, 198. Leckermaul. 4 Ein Leckermaul hat manchem schon die Ehr' genommen, dadurch ist auch der Bär um seinen Schwanz gekommen. – Schuller, 42. 5 Leckermäuler kosten viel. – Zinkgref, IV, 20. Leder. 74 Böss leder kan man nit bass erkennen wie in regenwasser. „Also die in widerwertigkeit vngedultig seynd, darbey erkennt man ire vnvolkommenheit.“ (Granatapfel, 106a, 1.) 75 Leäder helt weäder. (Neumark.) – Engelien, 221. Empfiehlt feste Stoffe zu Kleidungsstücken und keinen Flitter. 76 Leder um Leder, sagte die Katze und frass die Maus. „Weil sie einen alten Schuh angenagt hatte.“ (Ueber Land und Meer, 1877, S. 630.) 77 Man muss das Leder nehmen, wo man's findet, sagte der Schuster und schnitt in eine fremde Haut. Holl.: Men moet roeijen met de riemen, die men heeft, zei de riemsnijder, en hij sneed riemen uit eens anders leêr. (Harrebomée, II, 219b.) 78 Ungegerbt Leder lässt sich nicht hantiren. Von einem Menschen ohne Bildung und gute Erziehung. 79 Wer das Leder stiehlt und gibt die Schuhe um Gottes willen, der verdienet mit seinem Almosen den Galgen. – Wirth, I, 472. *80 Da kam man uns so hart auf das Leder. – Pauli, Schimpff, 445. *81 Einem ans Leder kommen. – Simplic., I, 547. Ledernagen. Von Ledernagen lernt der Hund das Lederfressen. (S. Lappen 1.) Bei Tunnicius: Van ledderknagen lêrt de hunt dat eten. (Rodendo corium discunt glutire molossi.) Leer. *13 Leer wie der Theekessel der Brüder Zaborski. Zwei Brüder Namens Zaborski, einem niedrigen Adelsstamme Samogitiens entsprossen, brachten es durch emsige Arbeit zu einem beträchtlichen Vermögen. Sie besassen einen Theekessel, bereiteten sich aber nie einen Thee, sondern hoben letztern für die Gäste auf. Der Theekessel stand also leer und unbenutzt da, denn auch Gäste kamen nur einmal des Jahres, nämlich am Namenstage des ältern Bruders. Poln.: Pusty, jak samowar Zaborskich. (Kijew, 81.) *14 So leer wie a refermirte Kärch. In der sich kein Bilderschmuck befindet. Legen. *7 Er legt sich wie a Lämmele. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Er lässt alles über sich ergehen. Legist. 3 Legisten, Nequisten und Juristen sind böse Christen. It.: I peggiori dei cristiani Avvocati e sagrestani. (Giani, 439.) Lehmann. *3 Das kann Lehmann's Kutscher auch. In Breslau, wenn jemand beim Spiel gute Karten bekommt und infolge dessen gewinnt. Lehnstuhl. Wer den breiten Lehnstuhl am besten ausfüllt, der hat den meisten Verstand. – Fischer, Curiositäten-Almanach, 280. Lehre. 38 Lehr gehet vor Stand. – Cramer, 5. 39 Lehr und kunst gibt nicht zu, dass ein löblich Mann sterben thu. – Monatsblätter, VI, 189, 1. 40 Lehre bildet Geister, doch Uebung macht den Meister. 41 Närrische Leer hat närrische Zeugnuss. – Der Blindenführer, 22b. 42 Wer will nach Lehr und Künsten streben, soll Geld nicht bösen Weibern geben. Lat.: Clerice sis fortis, nec fer tua munera scortis. (Loci comm., 116.) Lehrer. 31 Ein unwissender Lehrer in der Schule ist das fünfte Rad am Wagen. 32 Wer keinen andern Lehrer hat, dem gibt die Zeit den besten Rath. – Neue Freie Presse, 4592. *33 Herr Lehrer, se dränge. (Mockrau.) – Frischbier, II, 548. Eine aus der Schule entlehnte Redensart, die man anwendet, wenn jemand in die Enge getrieben wird. Lehrerbrot. Lehrerbrot – sauer Brot. – Glaubrecht, Erzählungen, 69. Lehrerposten. Ein Lehrerposten ist ein leerer Posten. Lehrgeld. 10 Es gehört vil lergelt dazu, wer von dem Teufel lernen wil. – Mathesius, Sarepta, CXLIIIIa. Lehrling. 7 Ein Lehrling sehr viel leiden muss, bevor man ihn bestreicht mit Russ. Lat.: Multa tulit fecitque puer, si fuligo alit. (Frisius, 73.) Leib. 168 Bewahr dein Leib vor grosser Kält, vndählich Speiss den Magen gschwelt. Bad, lass, klystier, trinck guten Wein, dein Speiss solln allzeit Gwürzt seyn. Lass hawen Holtz, vnd führen Mist, vnd geh nicht bloss, wie schön es ist. Der Hornung gebiert Kranckheit bald, vermeid Meth, Bier, vnd was sey kalt. – Egerbote, 1877, Februar. 169 Bey gesundem leib, bey guter macht allzeit habe des todes acht. – Loci comm., 127. Lat.: Esto memor mortis, quo uiuis tempore fortis. 170 Der Leib muss dem Willen und der Wille der Vernunft gehorchen. Lat.: Hic ordo naturae in homine, ut corpus pareat animo, animus menti, mens Deo. (Sailer, Sprüche, 159, 33.) 171 Es gibt für den Leib keine bessere Arznei, als wenn die Seele rein und frei. Lat.: Medicina corporis, animae esto puritas. (Sailer, Sprüche, 210.) 172 Gesunter leib ist goldes wert. – Hofmann 37, 145. 173 Je mehr für den Leib, um so weniger für den Geist. Lat.: Quo curatius corpus, hoc animus neglectior. (Sailer, Sprüche, 155, 23.) 174 Mag der Leib auch sterben, der Geist kann nicht verderben. Lat.: Divinus animus morte non corrumpitur. (Sailer, Sprüche, 189.) 175 Man soll des Leibes warten, wie ein Hinkender der Krücken. – Harssdörffer, 2598. Die er am liebsten gänzlich entbehrt. D. h. man soll die Leibespflege nicht übertreiben. 176 Was den Leib bedeckt, das entdeckt das Gemüthe. – Historien-Cabinet, 153. 177 Wer einen Leib hat, nicht zu schwer, und eine Tasche, die nie wird leer, und ein Haus, das voll Nahrung staht, und darin fromme Ehehalten (Hausgenossen) hat, und melke Kuh und fette Schwein, und fromme Knecht, die gern gehorsam sein, und einen Hund nachts

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [774]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/786>, abgerufen am 29.04.2024.