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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Meidlin) gar schön in puse legen, die schönen brauchen sie bei Tag, die hässlichen Nachts."

3 Junge Mädlen vnd guter Wein bringen gar Manchen um das Sein. - Keil, 83.


Madonna.

Wann Madonna die Lichter brennt (Lichtmess, 2. Februar), der Bär aus seiner Höhle rennt.

It.: Da Santa Madonna della Ceriola, della tana l' orso vien fuora. (Giani, 949.)


Madrid.

6 Madrid hat drei Monate Höllenhitze und neun Monate Winterkälte.

Die spanische Hauptstadt liegt sehr hoch; im Januar 1875 lag der Schnee ein Fuss hoch in der Strasse.


Maff.

* Er kann nicht Maff sagen. (Böhmen.)

Er ist so vollständig überwiesen, widerlegt, dass er nicht das Geringste darauf entgegnen kann.


Magd.

79 An Magd, die glei singt, und on a Hund, dar glei bellt, sein nischt wart. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

80 Die faule Magd schläft, bis die Sonne ins Bett scheint.

81 Mägde, Jungfrawen vnd Kachelöfen sollen immer daheym bleiben. - Theatr. Diabolorum, 222a.

82 Wenn sich Mägd und Weiber schlagen, müssen sie die Flaschen tragen. - Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, V, 32.

Am a. O. heisst es: "Wer nach der freundlichen Stadt Bautzen in der Lausitz kommt, der versäume nicht, dort sich im Museum des Büttels Flasche zeigen zu lassen, unter der man sich nur kein gläsernes Gefäss vorstellen darf. Es ist vielmehr ein Sandstein, wie er im Mittelalter und bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Weibern zur Strafe getragen werden musste, namentlich von solchen, die durch Rauferei, Trunksucht u. s. w. ein öffentliches Aergerniss gegeben hatten. Die bautzener Flasche, die früher am Rathhause hing, ist aus Sandstein, 33 Pfund schwer und mit einem eisernen Gehänge versehen, das der zum Flaschentragen Verurtheilten um den Hals gelegt wurde. Darauf abgebildet sind zwei keifende Weiber, ringsum steht obige Inschrift. Noch im Jahre 1678 musste eine Frau mit diesem Steine am Halse dreimal um das bautzener Rathhaus wandern."

83 Wo eine grosse Magd im Hause ist, da brüllt auch der Esel vor der Thür. - Schuller, 43.

*84 Bei unserer Magd Brusttuch! - Köhler, 26, 6.

*85 Bei unserer Magd Mäusefalle. - Köhler, 221.


Magdalena.

8 Am Tag der heiligen Magdalen (22. Juli) kann man schon volle Nüsse sehn.

It.: Per Santa Maria Maddalena, la noce e piena. (Giani, 1001.)

9 Magdalena vnd jhr Gesell gehören beyde in Eine Hell. - Herberger, II, 324.

Nämlich "Hur' vnd Bube".


Mägdlein.

39 Ein Mägdlein, das gern Wein trinket, und Junggesellen mit den Augen winket und scharret mit den Füssen auf der Erden, ist's keine Hur', so wird sie eine werden. - Schaltjahr, I, 158.

40 Soll ein Mägdlein nicht lieben, so lass' es nichts essen, was über oder unter dem Erdboden wächst. - Hermes, III, 107.

Wird hier als ein jüdisches Sprichwort bezeichnet.

41 Was soll ein mägdlein, hüpsch vnd zart, eim groben dicken bauren hart; eim bauren gehört ein beurin starck, die jhm mach buter, käss vnd quarck. - Loci comm., 178.

Lat.: Rustice callose, cunctis populis odiose; cur te formosae uisuis sociare rosae? (Loci comm., 178.)

42 Wenn ein Mägdlein pfeift, so weint die Mutter Gottes. - Schulfreund, 90, 224.

43 Wer das Mägdlein haben wil, der halt es mit der Mutter, Hexel und Haberstro ist der Kälber futter. - Schade, Monatsblätter, VI, 112.

44 Wer ein junges Mägdlein nicht lieb hat, den soll man leiden in keiner Stadt. - Monatsblätter, VI, 184.

[Spaltenumbruch] 45 Willst du ein junges Mägdlein han, so sieh zuvor die Mutter an; ist die von guten Sitten, magst um die Tochter bitten. - Gerlach, 16.


Magen.

194 Dem Magen jede Speise behagt, wenn Hunger an ihm nagt.

It.: A chi e affamato, ogni cibo e grato. (Giani, 1725.)

195 Der deutsche Magen und die deutschen Zeitungen nehmen alles auf. - Ralisch, Schlagschatten, 11.

196 Der Magen des Kindes ist blind.

197 Der Magen hat keine Fenster. - Sanders, 105.

198 Der Magen ist oft leicht zu füllen, aber die Augen sehr schwer.

199 Der Magen leidet keinen Verschub. - Kornmann, VIII, 166.

200 Der Magen steht schief. - Hermes, III, 37.

201 Der Magen und die Venus sind Zwillinge, ist jener satt und hat sich gelegt, so steht diese auf. - Wirth, I, 335.

202 Der muss wol han ein guten Magen, der viel Geld kann vertragen.

"Es will sagen, bei vielem Geld nicht aus der Art zu schlagen."

Lat.: Multum est non corrumpi divitiarum contubernio. (Seneca.) (Philippi, I, 264.)

203 Durch den Magen heizt man den Ofen. (Ital.)

204 Ein hungriger Magen kann nicht viel Antwort sagen. - Wirth, I, 334.

205 Einem kranken Magen ekelt vor gesunder Speise. - Harssdörffer, 2494.

206 Gute Magen möchten ein rossnagel verdaven. - Friesen, XVb.

207 Ich habe einen sehr guten Magen, sagte der Bummler, als ihn der Gendarm fragte, ob er Existenzmittel habe.

208 Ist der Magen leer, verachtet er keine Speise mehr.

It.: Ventre digiuno non spregia cibo alcuno. (Giani, 1725.)

209 Je gesunder der Magen, je weher thut der Hunger.

210 Mein Magen ist hohl und wachtelgleichig wie Sanct-Benedikt's Stiffel. - Kloster, VIII, 453.

211 Mein Magen ist weit wie der Frantzösischen Hofleut Stiffel, die man von Füssen schüttelt. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

212 Mein Magen steht allzeit offen, wie eines Fürsprechen Täsch. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

213 Mein Magen und ein Advocatenbeutel stehen immer offen, sagt Taubmann; je mehr darin ist, je mehr hinein will. - Taubmannia, 113.

214 Mit vollem Magen ist leicht ein Centner zu tragen; ist aber der Magen leer, so wird ein Quentlein schwer. - Storch, Freiknecht, III, 13.

215 Voller Magen, faule Hand. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

*216 Der (die, das) liegt mir im Magen wie 'r a Betschamel. (Wien.)

Liegt mir wie ein Betschemel im Magen, ist mir äusserst zuwider.

*217 Der Magen ist mir lausig. (Graz.)

Bei Uebelkeit und Schwäche.

*218 Er hat de Mage verstaucht. (Ulm.)

*219 Er hat keinen Magen dazu. (Tepler Gegend in Böhmen.)

Er hat keine Lust, Begabung, Neigung zu etwas.

*220 Er schluckt alles in seinen Magen.

Holl.: Zij slokken alles in hunnen rob. (Harrebomee, II, 223a.)

*221 Etwas im Magen haben.

Der Magen ist eine wohlthätige Einrichtung für den Menschen; nur ist er zu klein, wenn man bedenkt, was man alles im Magen hat.

*222 Ich hab einen gefütterten Magen. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

[Spaltenumbruch] Meidlin) gar schön in puse legen, die schönen brauchen sie bei Tag, die hässlichen Nachts.“

3 Junge Mädlen vnd guter Wein bringen gar Manchen um das Sein.Keil, 83.


Madonna.

Wann Madonna die Lichter brennt (Lichtmess, 2. Februar), der Bär aus seiner Höhle rennt.

It.: Da Santa Madonna della Ceriola, della tana l' orso vien fuora. (Giani, 949.)


Madrid.

6 Madrid hat drei Monate Höllenhitze und neun Monate Winterkälte.

Die spanische Hauptstadt liegt sehr hoch; im Januar 1875 lag der Schnee ein Fuss hoch in der Strasse.


Maff.

* Er kann nicht Maff sagen. (Böhmen.)

Er ist so vollständig überwiesen, widerlegt, dass er nicht das Geringste darauf entgegnen kann.


Magd.

79 An Magd, die glei singt, und on a Hund, dâr glei bellt, sein nischt wârt. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

80 Die faule Magd schläft, bis die Sonne ins Bett scheint.

81 Mägde, Jungfrawen vnd Kachelöfen sollen immer daheym bleiben.Theatr. Diabolorum, 222a.

82 Wenn sich Mägd und Weiber schlagen, müssen sie die Flaschen tragen.Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, V, 32.

Am a. O. heisst es: „Wer nach der freundlichen Stadt Bautzen in der Lausitz kommt, der versäume nicht, dort sich im Museum des Büttels Flasche zeigen zu lassen, unter der man sich nur kein gläsernes Gefäss vorstellen darf. Es ist vielmehr ein Sandstein, wie er im Mittelalter und bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Weibern zur Strafe getragen werden musste, namentlich von solchen, die durch Rauferei, Trunksucht u. s. w. ein öffentliches Aergerniss gegeben hatten. Die bautzener Flasche, die früher am Rathhause hing, ist aus Sandstein, 33 Pfund schwer und mit einem eisernen Gehänge versehen, das der zum Flaschentragen Verurtheilten um den Hals gelegt wurde. Darauf abgebildet sind zwei keifende Weiber, ringsum steht obige Inschrift. Noch im Jahre 1678 musste eine Frau mit diesem Steine am Halse dreimal um das bautzener Rathhaus wandern.“

83 Wo eine grosse Magd im Hause ist, da brüllt auch der Esel vor der Thür.Schuller, 43.

*84 Bei unserer Magd Brusttuch!Köhler, 26, 6.

*85 Bei unserer Magd Mäusefalle.Köhler, 221.


Magdalena.

8 Am Tag der heiligen Magdalen (22. Juli) kann man schon volle Nüsse sehn.

It.: Per Santa Maria Maddalena, la noce è piena. (Giani, 1001.)

9 Magdalena vnd jhr Gesell gehören beyde in Eine Hell.Herberger, II, 324.

Nämlich „Hur' vnd Bube“.


Mägdlein.

39 Ein Mägdlein, das gern Wein trinket, und Junggesellen mit den Augen winket und scharret mit den Füssen auf der Erden, ist's keine Hur', so wird sie eine werden.Schaltjahr, I, 158.

40 Soll ein Mägdlein nicht lieben, so lass' es nichts essen, was über oder unter dem Erdboden wächst.Hermes, III, 107.

Wird hier als ein jüdisches Sprichwort bezeichnet.

41 Was soll ein mägdlein, hüpsch vnd zart, eim groben dicken bauren hart; eim bauren gehört ein beurin starck, die jhm mach buter, käss vnd quarck.Loci comm., 178.

Lat.: Rustice callose, cunctis populis odiose; cur te formosae uisuis sociare rosae? (Loci comm., 178.)

42 Wenn ein Mägdlein pfeift, so weint die Mutter Gottes.Schulfreund, 90, 224.

43 Wer das Mägdlein haben wil, der halt es mit der Mutter, Hexel und Haberstro ist der Kälber futter.Schade, Monatsblätter, VI, 112.

44 Wer ein junges Mägdlein nicht lieb hat, den soll man leiden in keiner Stadt.Monatsblätter, VI, 184.

[Spaltenumbruch] 45 Willst du ein junges Mägdlein han, so sieh zuvor die Mutter an; ist die von guten Sitten, magst um die Tochter bitten.Gerlach, 16.


Magen.

194 Dem Magen jede Speise behagt, wenn Hunger an ihm nagt.

It.: A chi è affamato, ogni cibo è grato. (Giani, 1725.)

195 Der deutsche Magen und die deutschen Zeitungen nehmen alles auf.Ralisch, Schlagschatten, 11.

196 Der Magen des Kindes ist blind.

197 Der Magen hat keine Fenster.Sanders, 105.

198 Der Magen ist oft leicht zu füllen, aber die Augen sehr schwer.

199 Der Magen leidet keinen Verschub.Kornmann, VIII, 166.

200 Der Magen steht schief.Hermes, III, 37.

201 Der Magen und die Venus sind Zwillinge, ist jener satt und hat sich gelegt, so steht diese auf.Wirth, I, 335.

202 Der muss wol han ein guten Magen, der viel Geld kann vertragen.

„Es will sagen, bei vielem Geld nicht aus der Art zu schlagen.“

Lat.: Multum est non corrumpi divitiarum contubernio. (Seneca.) (Philippi, I, 264.)

203 Durch den Magen heizt man den Ofen. (Ital.)

204 Ein hungriger Magen kann nicht viel Antwort sagen.Wirth, I, 334.

205 Einem kranken Magen ekelt vor gesunder Speise.Harssdörffer, 2494.

206 Gute Magen möchten ein rossnagel verdaven.Friesen, XVb.

207 Ich habe einen sehr guten Magen, sagte der Bummler, als ihn der Gendarm fragte, ob er Existenzmittel habe.

208 Ist der Magen leer, verachtet er keine Speise mehr.

It.: Ventre digiuno non spregia cibo alcuno. (Giani, 1725.)

209 Je gesunder der Magen, je weher thut der Hunger.

210 Mein Magen ist hohl und wachtelgleichig wie Sanct-Benedikt's Stiffel.Kloster, VIII, 453.

211 Mein Magen ist weit wie der Frantzösischen Hofleut Stiffel, die man von Füssen schüttelt.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

212 Mein Magen steht allzeit offen, wie eines Fürsprechen Täsch.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

213 Mein Magen und ein Advocatenbeutel stehen immer offen, sagt Taubmann; je mehr darin ist, je mehr hinein will.Taubmannia, 113.

214 Mit vollem Magen ist leicht ein Centner zu tragen; ist aber der Magen leer, so wird ein Quentlein schwer.Storch, Freiknecht, III, 13.

215 Voller Magen, faule Hand. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

*216 Der (die, das) liegt mir im Mågen wie 'r a Betschamel. (Wien.)

Liegt mir wie ein Betschemel im Magen, ist mir äusserst zuwider.

*217 Der Magen ist mir lausig. (Graz.)

Bei Uebelkeit und Schwäche.

*218 Er hat de Mage verstaucht. (Ulm.)

*219 Er hat keinen Magen dazu. (Tepler Gegend in Böhmen.)

Er hat keine Lust, Begabung, Neigung zu etwas.

*220 Er schluckt alles in seinen Magen.

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*221 Etwas im Magen haben.

Der Magen ist eine wohlthätige Einrichtung für den Menschen; nur ist er zu klein, wenn man bedenkt, was man alles im Magen hat.

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[[788]/0800] Meidlin) gar schön in puse legen, die schönen brauchen sie bei Tag, die hässlichen Nachts.“ 3 Junge Mädlen vnd guter Wein bringen gar Manchen um das Sein. – Keil, 83. Madonna. Wann Madonna die Lichter brennt (Lichtmess, 2. Februar), der Bär aus seiner Höhle rennt. It.: Da Santa Madonna della Ceriola, della tana l' orso vien fuora. (Giani, 949.) Madrid. 6 Madrid hat drei Monate Höllenhitze und neun Monate Winterkälte. Die spanische Hauptstadt liegt sehr hoch; im Januar 1875 lag der Schnee ein Fuss hoch in der Strasse. Maff. * Er kann nicht Maff sagen. (Böhmen.) Er ist so vollständig überwiesen, widerlegt, dass er nicht das Geringste darauf entgegnen kann. Magd. 79 An Magd, die glei singt, und on a Hund, dâr glei bellt, sein nischt wârt. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.) 80 Die faule Magd schläft, bis die Sonne ins Bett scheint. 81 Mägde, Jungfrawen vnd Kachelöfen sollen immer daheym bleiben. – Theatr. Diabolorum, 222a. 82 Wenn sich Mägd und Weiber schlagen, müssen sie die Flaschen tragen. – Deutscher Hausschatz in Wort und Bild, V, 32. Am a. O. heisst es: „Wer nach der freundlichen Stadt Bautzen in der Lausitz kommt, der versäume nicht, dort sich im Museum des Büttels Flasche zeigen zu lassen, unter der man sich nur kein gläsernes Gefäss vorstellen darf. Es ist vielmehr ein Sandstein, wie er im Mittelalter und bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Weibern zur Strafe getragen werden musste, namentlich von solchen, die durch Rauferei, Trunksucht u. s. w. ein öffentliches Aergerniss gegeben hatten. Die bautzener Flasche, die früher am Rathhause hing, ist aus Sandstein, 33 Pfund schwer und mit einem eisernen Gehänge versehen, das der zum Flaschentragen Verurtheilten um den Hals gelegt wurde. Darauf abgebildet sind zwei keifende Weiber, ringsum steht obige Inschrift. Noch im Jahre 1678 musste eine Frau mit diesem Steine am Halse dreimal um das bautzener Rathhaus wandern.“ 83 Wo eine grosse Magd im Hause ist, da brüllt auch der Esel vor der Thür. – Schuller, 43. *84 Bei unserer Magd Brusttuch! – Köhler, 26, 6. *85 Bei unserer Magd Mäusefalle. – Köhler, 221. Magdalena. 8 Am Tag der heiligen Magdalen (22. Juli) kann man schon volle Nüsse sehn. It.: Per Santa Maria Maddalena, la noce è piena. (Giani, 1001.) 9 Magdalena vnd jhr Gesell gehören beyde in Eine Hell. – Herberger, II, 324. Nämlich „Hur' vnd Bube“. Mägdlein. 39 Ein Mägdlein, das gern Wein trinket, und Junggesellen mit den Augen winket und scharret mit den Füssen auf der Erden, ist's keine Hur', so wird sie eine werden. – Schaltjahr, I, 158. 40 Soll ein Mägdlein nicht lieben, so lass' es nichts essen, was über oder unter dem Erdboden wächst. – Hermes, III, 107. Wird hier als ein jüdisches Sprichwort bezeichnet. 41 Was soll ein mägdlein, hüpsch vnd zart, eim groben dicken bauren hart; eim bauren gehört ein beurin starck, die jhm mach buter, käss vnd quarck. – Loci comm., 178. Lat.: Rustice callose, cunctis populis odiose; cur te formosae uisuis sociare rosae? (Loci comm., 178.) 42 Wenn ein Mägdlein pfeift, so weint die Mutter Gottes. – Schulfreund, 90, 224. 43 Wer das Mägdlein haben wil, der halt es mit der Mutter, Hexel und Haberstro ist der Kälber futter. – Schade, Monatsblätter, VI, 112. 44 Wer ein junges Mägdlein nicht lieb hat, den soll man leiden in keiner Stadt. – Monatsblätter, VI, 184. 45 Willst du ein junges Mägdlein han, so sieh zuvor die Mutter an; ist die von guten Sitten, magst um die Tochter bitten. – Gerlach, 16. Magen. 194 Dem Magen jede Speise behagt, wenn Hunger an ihm nagt. It.: A chi è affamato, ogni cibo è grato. (Giani, 1725.) 195 Der deutsche Magen und die deutschen Zeitungen nehmen alles auf. – Ralisch, Schlagschatten, 11. 196 Der Magen des Kindes ist blind. 197 Der Magen hat keine Fenster. – Sanders, 105. 198 Der Magen ist oft leicht zu füllen, aber die Augen sehr schwer. 199 Der Magen leidet keinen Verschub. – Kornmann, VIII, 166. 200 Der Magen steht schief. – Hermes, III, 37. 201 Der Magen und die Venus sind Zwillinge, ist jener satt und hat sich gelegt, so steht diese auf. – Wirth, I, 335. 202 Der muss wol han ein guten Magen, der viel Geld kann vertragen. „Es will sagen, bei vielem Geld nicht aus der Art zu schlagen.“ Lat.: Multum est non corrumpi divitiarum contubernio. (Seneca.) (Philippi, I, 264.) 203 Durch den Magen heizt man den Ofen. (Ital.) 204 Ein hungriger Magen kann nicht viel Antwort sagen. – Wirth, I, 334. 205 Einem kranken Magen ekelt vor gesunder Speise. – Harssdörffer, 2494. 206 Gute Magen möchten ein rossnagel verdaven. – Friesen, XVb. 207 Ich habe einen sehr guten Magen, sagte der Bummler, als ihn der Gendarm fragte, ob er Existenzmittel habe. 208 Ist der Magen leer, verachtet er keine Speise mehr. It.: Ventre digiuno non spregia cibo alcuno. (Giani, 1725.) 209 Je gesunder der Magen, je weher thut der Hunger. 210 Mein Magen ist hohl und wachtelgleichig wie Sanct-Benedikt's Stiffel. – Kloster, VIII, 453. 211 Mein Magen ist weit wie der Frantzösischen Hofleut Stiffel, die man von Füssen schüttelt. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453. 212 Mein Magen steht allzeit offen, wie eines Fürsprechen Täsch. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453. 213 Mein Magen und ein Advocatenbeutel stehen immer offen, sagt Taubmann; je mehr darin ist, je mehr hinein will. – Taubmannia, 113. 214 Mit vollem Magen ist leicht ein Centner zu tragen; ist aber der Magen leer, so wird ein Quentlein schwer. – Storch, Freiknecht, III, 13. 215 Voller Magen, faule Hand. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. *216 Der (die, das) liegt mir im Mågen wie 'r a Betschamel. (Wien.) Liegt mir wie ein Betschemel im Magen, ist mir äusserst zuwider. *217 Der Magen ist mir lausig. (Graz.) Bei Uebelkeit und Schwäche. *218 Er hat de Mage verstaucht. (Ulm.) *219 Er hat keinen Magen dazu. (Tepler Gegend in Böhmen.) Er hat keine Lust, Begabung, Neigung zu etwas. *220 Er schluckt alles in seinen Magen. Holl.: Zij slokken alles in hunnen rob. (Harrebomée, II, 223a.) *221 Etwas im Magen haben. Der Magen ist eine wohlthätige Einrichtung für den Menschen; nur ist er zu klein, wenn man bedenkt, was man alles im Magen hat. *222 Ich hab einen gefütterten Magen. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 453.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [788]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/800>, abgerufen am 28.04.2024.