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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Nobiskrug.

3 Immer nein in Nobiskrug, sagt der Teufel zum Reichen vor der Hölle. - Ayrer, V, 3224, 10.


Nomen.

Er weiss die Nomen und Nomenklaturen, doch von Verstand sind keine Spuren. - Vogel, 172, 172.


Non.

* Die Non von der Complet unterscheiden können. (S. Complet.)

Soviel wie Schwarz von Weiss.

It.: Conoscere Nona da Completa. (Giani, 1822.)


Non possumus.

* Non possumus.

Diese Redensart ist, obwol nicht deutsch, in der letzten Zeit so oft vernommen worden, dass sie auch in das Volk übergegangen ist. Ueber ihre Entstehung berichtet die Neue Frankfurter Zeitung Folgendes: "Es war am 7. Febr. 1848, als die Römer, aufgebracht über die Wahl eines reactionären Ministers, vor dem Quirinal, welchen der Papst Pius IX. damals gerade bewohnte, sich zu Tausenden versammelten und riefen: >Nieder mit den Pfaffen! Wir wollen kein Pfaffenministerium!< Bei diesem Tumult thaten sich plötzlich die Pforten zu dem Balkon auf und es erschien auf demselben der Papst mit einigen Cardinälen. Er gebot Stillschweigen; und als der Sturm sich gelegt hatte, sprach er zu dem Volke: >Wenn ihr wollt, dass der Segen des Himmels herniedersteige auf die Staaten der Kirche, wie ganz Italien, so beschwöre ich euch, nichts zu verlangen, was mit der Würde des Heiligen Stuhles unvereinbar ist. Ich vernehme gewisse Rufe, die nicht aus dem Herzen meines Volkes kommen; allein ich kann nicht, ich darf nicht, ich will nicht hören (non posso, non debbo, non voglio).< Von diesem Tage an bekam die Welt regelmässig das Non posso, Non possumus zu hören, wenn es galt, den Weg der Vermittelung und Nachgiebigkeit einzuschlagen."


Nonenbier.

* Das Nonenbier trinken.

In der Klostersprache cerevisia nonalis, weil es den Mönchen um die neunte Stunde (nonae) zum Frühstück gereicht wurde.


Nonne.

36 Eyn nunn mit einer vngetzemten zungen, vnd ein wolff in einer kutten seind beyd gleich geistlich. - Geiler, Seelen-Paradies, LIa, 2.


Norden.

3 Dunkler Norden, sichrer Regen.

It.: Bora scura, piova sicura. (Giani, 1337.)


Nordlicht.

2 Nordlicht im October, glaube mir, verkündet harten Winter dir. - Payne, 33.


Nordwind.

13 Ist Nordwind im August nicht selten, so soll er schönem Wetter gelten. - Payne, 29.

14 Nordwind (Polarströmung) am Vollmond sagt, dass uns der Frost drei Wochen plagt. - Payne, 35.

15 Nordwind im Mai bringt Trockniss herbei. - Payne, 23.


Noth.

381 Bei der jetzigen Noth werden die Gesichter täglich länger, sagte der Barbier; es ist nicht mehr möglich, um den alten bisherigen Preis zu barbieren.

382 Das ist eine not vber alle not, alles, was lebt, das förcht den todt. Betracht das selb vnd treib kein spott, so wirdt dir allzeit helffen Gott. - Loci comm., 127.

Lat.: Disce quid es, quid eris, memor esto, quod morieris. (Loci comm., 127.)

383 De Nod, de Nod drifft den Ossen inn Sod. - Plattdütscher Husfründ, II, 50.

384 Die Noth bringt Einen zu seltsamen Schlafgesellen.

Aus Shakespeare's Sturm, II, 2: Misery acquaints a man with strange bedfellows.

385 Die Noth frisst ihm die Ohren ab. - Schuller, 45.

386 Die Noth wartet auf keinen Sonnenschein. - Gryphius, 53.

387 Grosse Noth sucht schamlos Brot.

388 In der Noth geht Verstand noch über Brot.

389 In der Noth heisst die Nase kühn.

390 In der Noth isst man Afterkuchen. (Breslau.)

[Spaltenumbruch] 391 In der Noth springt man ins Wasser, um sich vor dem Feuer zu retten.

"Im Nothgedränge wird die Kunst geboren, Gefahren durch Gefahren zu besiegen."

Lat.: Si urget necessitas, pericla periclo adi. (Sailer, Sprüche, 150.)

392 In schneller Noth gilt schneller Rath.

Lat.: Subito in periculo consilium rapidum valet. (Sailer, Sprüche, 170.)

393 Lieber Noth gelitten, als Brot vom Feinde bitten.

394 Not vnd lieb gehen für alle ding. - Franck, Paradoxa, 107b.

395 Noth ist der beste Sporn. - Spindler, Bastard, III, 241.

396 Noth lehrt Eierkuchen essen.

397 Noth springt über Gebot.

398 Noth und Tod gehen vor keiner Thür vorbei. - Weingärtner, 97.

399 Wo nicht gross noht vnd gfahr drauff steht, bwar das Blut, dass dir keins geht. - Egerbote, August, 1877.


Nothdurft.

6 Die Nothdurft erfand das schützende Kleid und die Eitelkeit erfand den Putz.

Lat.: Utile indumentum excogitavit necessitas, pretiosum luxus, elegans vanitas. (Sailer, Sprüche, 151, 13.)

7 Al tag moiss man syn noitturft han, gedenck daran vnd gwyn sie dan; al tag dhu hast scheir eynen last, mach dich gehast zu soichen rast. - Weinsberg, 115.


Nothwendiges.

Zuerst das Nothwendige, dann das Nützliche und dann das - Angenehme. - Wunderlich, 6.


Nothwendigkeit.

2 Nothwendigkeit ist der sechste Sinn. - Wirth, I, 366.


November.

13 Friert im November zeitig das Wasser, dann ist's im Januar um so nasser. - Marienkalender, 1879, S. 29.

14 Hat der November zum Donnern Muth, wird das nächste Jahr wol gut. - Prager Kalender, 1877.

15 Im November Mistfahren, soll das Feld vor Mäusen bewahren. - Wunderlich, 34.

16 Ist im November der Buchen Holz in Saft, viel Nässe dann der Winter schafft. - Weckstimmen, November.

17 November trocken und klar ist übel fürs nächste Jahr. - Marienkalender, 1879, S. 29.


Novembermilch.

Novembermilch macht die Kälber billig. - Wunderlich, 34.


Nüchtern.

*16 Nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen.

"Ich hatte wol zwei halbe Pinten Rum im Leibe und war nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen." (Zwei Münchhausen aus dem Volke in der Frankfurter Zeitung, 1872.)


Nüchterner.

7 Ein Nüchterner soll einen Trunkenen auf dem Rücken tragen. - Harssdörffer, 1227.


Nudel.

*4 Es geht Nudel für Nockerl auf.

D. h. es bleibt nichts übrig. In dieser Bedeutung sagt man auch in Niederösterreich: "Bei uns geht's auf wie beim Halter z' Brunn," oder: "Es ist alles per Butz und Stingel (Stengel) aufgegessen worden."


Nullen.

*2 Er hat zum drittenmal genullt. - Horn, Gesammelte Erzählungen, XI, 293.

Er ist über 30 Jahre hinaus.


Nuss.

142 Die Nuss ist ein kleines Ding, doch ohne Kern erst gar gering.

143 Er wird eine taube Nuss beissen.

Nichts für seine Mühe haben. "Der Teuffel hat uns den Tod geschworen, ich hoffe aber, er soll eine taube Nuss beissen, wenn er mich schon würget." (Luther, Tischr., Kap. 9, Bl. 91a.)


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Nobiskrug.

3 Immer nein in Nobiskrug, sagt der Teufel zum Reichen vor der Hölle.Ayrer, V, 3224, 10.


Nomen.

Er weiss die Nomen und Nomenklaturen, doch von Verstand sind keine Spuren.Vogel, 172, 172.


Non.

* Die Non von der Complet unterscheiden können. (S. Complet.)

Soviel wie Schwarz von Weiss.

It.: Conoscere Nona da Completa. (Giani, 1822.)


Non possumus.

* Non possumus.

Diese Redensart ist, obwol nicht deutsch, in der letzten Zeit so oft vernommen worden, dass sie auch in das Volk übergegangen ist. Ueber ihre Entstehung berichtet die Neue Frankfurter Zeitung Folgendes: „Es war am 7. Febr. 1848, als die Römer, aufgebracht über die Wahl eines reactionären Ministers, vor dem Quirinal, welchen der Papst Pius IX. damals gerade bewohnte, sich zu Tausenden versammelten und riefen: ›Nieder mit den Pfaffen! Wir wollen kein Pfaffenministerium!‹ Bei diesem Tumult thaten sich plötzlich die Pforten zu dem Balkon auf und es erschien auf demselben der Papst mit einigen Cardinälen. Er gebot Stillschweigen; und als der Sturm sich gelegt hatte, sprach er zu dem Volke: ›Wenn ihr wollt, dass der Segen des Himmels herniedersteige auf die Staaten der Kirche, wie ganz Italien, so beschwöre ich euch, nichts zu verlangen, was mit der Würde des Heiligen Stuhles unvereinbar ist. Ich vernehme gewisse Rufe, die nicht aus dem Herzen meines Volkes kommen; allein ich kann nicht, ich darf nicht, ich will nicht hören (non posso, non debbo, non voglio).‹ Von diesem Tage an bekam die Welt regelmässig das Non posso, Non possumus zu hören, wenn es galt, den Weg der Vermittelung und Nachgiebigkeit einzuschlagen.“


Nonenbier.

* Das Nonenbier trinken.

In der Klostersprache cerevisia nonalis, weil es den Mönchen um die neunte Stunde (nonae) zum Frühstück gereicht wurde.


Nonne.

36 Eyn nunn mit einer vngetzemten zungen, vnd ein wolff in einer kutten seind beyd gleich geistlich.Geiler, Seelen-Paradies, LIa, 2.


Norden.

3 Dunkler Norden, sichrer Regen.

It.: Bora scura, piova sicura. (Giani, 1337.)


Nordlicht.

2 Nordlicht im October, glaube mir, verkündet harten Winter dir.Payne, 33.


Nordwind.

13 Ist Nordwind im August nicht selten, so soll er schönem Wetter gelten.Payne, 29.

14 Nordwind (Polarströmung) am Vollmond sagt, dass uns der Frost drei Wochen plagt.Payne, 35.

15 Nordwind im Mai bringt Trockniss herbei.Payne, 23.


Noth.

381 Bei der jetzigen Noth werden die Gesichter täglich länger, sagte der Barbier; es ist nicht mehr möglich, um den alten bisherigen Preis zu barbieren.

382 Das ist eine not vber alle not, alles, was lebt, das förcht den todt. Betracht das selb vnd treib kein spott, so wirdt dir allzeit helffen Gott.Loci comm., 127.

Lat.: Disce quid es, quid eris, memor esto, quod morieris. (Loci comm., 127.)

383 De Nod, de Nod drifft den Ossen inn Sod.Plattdütscher Husfründ, II, 50.

384 Die Noth bringt Einen zu seltsamen Schlafgesellen.

Aus Shakespeare's Sturm, II, 2: Misery acquaints a man with strange bedfellows.

385 Die Noth frisst ihm die Ohren ab.Schuller, 45.

386 Die Noth wartet auf keinen Sonnenschein.Gryphius, 53.

387 Grosse Noth sucht schamlos Brot.

388 In der Noth geht Verstand noch über Brot.

389 In der Noth heisst die Nase kühn.

390 In der Noth isst man Afterkuchen. (Breslau.)

[Spaltenumbruch] 391 In der Noth springt man ins Wasser, um sich vor dem Feuer zu retten.

„Im Nothgedränge wird die Kunst geboren, Gefahren durch Gefahren zu besiegen.“

Lat.: Si urget necessitas, pericla periclo adi. (Sailer, Sprüche, 150.)

392 In schneller Noth gilt schneller Rath.

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393 Lieber Noth gelitten, als Brot vom Feinde bitten.

394 Not vnd lieb gehen für alle ding.Franck, Paradoxa, 107b.

395 Noth ist der beste Sporn.Spindler, Bastard, III, 241.

396 Noth lehrt Eierkuchen essen.

397 Noth springt über Gebot.

398 Noth und Tod gehen vor keiner Thür vorbei.Weingärtner, 97.

399 Wo nicht gross noht vnd gfahr drauff steht, bwar das Blut, dass dir keins geht.Egerbote, August, 1877.


Nothdurft.

6 Die Nothdurft erfand das schützende Kleid und die Eitelkeit erfand den Putz.

Lat.: Utile indumentum excogitavit necessitas, pretiosum luxus, elegans vanitas. (Sailer, Sprüche, 151, 13.)

7 Al tag moiss man syn noitturft han, gedenck daran vnd gwyn sie dan; al tag dhu hast scheir eynen last, mach dich gehast zu soichen rast.Weinsberg, 115.


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Nothwendigkeit.

2 Nothwendigkeit ist der sechste Sinn.Wirth, I, 366.


November.

13 Friert im November zeitig das Wasser, dann ist's im Januar um so nasser.Marienkalender, 1879, S. 29.

14 Hat der November zum Donnern Muth, wird das nächste Jahr wol gut.Prager Kalender, 1877.

15 Im November Mistfahren, soll das Feld vor Mäusen bewahren.Wunderlich, 34.

16 Ist im November der Buchen Holz in Saft, viel Nässe dann der Winter schafft.Weckstimmen, November.

17 November trocken und klar ist übel fürs nächste Jahr.Marienkalender, 1879, S. 29.


Novembermilch.

Novembermilch macht die Kälber billig.Wunderlich, 34.


Nüchtern.

*16 Nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen.

„Ich hatte wol zwei halbe Pinten Rum im Leibe und war nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen.“ (Zwei Münchhausen aus dem Volke in der Frankfurter Zeitung, 1872.)


Nüchterner.

7 Ein Nüchterner soll einen Trunkenen auf dem Rücken tragen.Harssdörffer, 1227.


Nudel.

*4 Es geht Nudel für Nockerl auf.

D. h. es bleibt nichts übrig. In dieser Bedeutung sagt man auch in Niederösterreich: „Bei uns geht's auf wie beim Halter z' Brunn,“ oder: „Es ist alles per Butz und Stingel (Stengel) aufgegessen worden.“


Nullen.

*2 Er hat zum drittenmal genullt.Horn, Gesammelte Erzählungen, XI, 293.

Er ist über 30 Jahre hinaus.


Nuss.

142 Die Nuss ist ein kleines Ding, doch ohne Kern erst gar gering.

143 Er wird eine taube Nuss beissen.

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[[819]/0831] Nobiskrug. 3 Immer nein in Nobiskrug, sagt der Teufel zum Reichen vor der Hölle. – Ayrer, V, 3224, 10. Nomen. Er weiss die Nomen und Nomenklaturen, doch von Verstand sind keine Spuren. – Vogel, 172, 172. Non. * Die Non von der Complet unterscheiden können. (S. Complet.) Soviel wie Schwarz von Weiss. It.: Conoscere Nona da Completa. (Giani, 1822.) Non possumus. * Non possumus. Diese Redensart ist, obwol nicht deutsch, in der letzten Zeit so oft vernommen worden, dass sie auch in das Volk übergegangen ist. Ueber ihre Entstehung berichtet die Neue Frankfurter Zeitung Folgendes: „Es war am 7. Febr. 1848, als die Römer, aufgebracht über die Wahl eines reactionären Ministers, vor dem Quirinal, welchen der Papst Pius IX. damals gerade bewohnte, sich zu Tausenden versammelten und riefen: ›Nieder mit den Pfaffen! Wir wollen kein Pfaffenministerium!‹ Bei diesem Tumult thaten sich plötzlich die Pforten zu dem Balkon auf und es erschien auf demselben der Papst mit einigen Cardinälen. Er gebot Stillschweigen; und als der Sturm sich gelegt hatte, sprach er zu dem Volke: ›Wenn ihr wollt, dass der Segen des Himmels herniedersteige auf die Staaten der Kirche, wie ganz Italien, so beschwöre ich euch, nichts zu verlangen, was mit der Würde des Heiligen Stuhles unvereinbar ist. Ich vernehme gewisse Rufe, die nicht aus dem Herzen meines Volkes kommen; allein ich kann nicht, ich darf nicht, ich will nicht hören (non posso, non debbo, non voglio).‹ Von diesem Tage an bekam die Welt regelmässig das Non posso, Non possumus zu hören, wenn es galt, den Weg der Vermittelung und Nachgiebigkeit einzuschlagen.“ Nonenbier. * Das Nonenbier trinken. In der Klostersprache cerevisia nonalis, weil es den Mönchen um die neunte Stunde (nonae) zum Frühstück gereicht wurde. Nonne. 36 Eyn nunn mit einer vngetzemten zungen, vnd ein wolff in einer kutten seind beyd gleich geistlich. – Geiler, Seelen-Paradies, LIa, 2. Norden. 3 Dunkler Norden, sichrer Regen. It.: Bora scura, piova sicura. (Giani, 1337.) Nordlicht. 2 Nordlicht im October, glaube mir, verkündet harten Winter dir. – Payne, 33. Nordwind. 13 Ist Nordwind im August nicht selten, so soll er schönem Wetter gelten. – Payne, 29. 14 Nordwind (Polarströmung) am Vollmond sagt, dass uns der Frost drei Wochen plagt. – Payne, 35. 15 Nordwind im Mai bringt Trockniss herbei. – Payne, 23. Noth. 381 Bei der jetzigen Noth werden die Gesichter täglich länger, sagte der Barbier; es ist nicht mehr möglich, um den alten bisherigen Preis zu barbieren. 382 Das ist eine not vber alle not, alles, was lebt, das förcht den todt. Betracht das selb vnd treib kein spott, so wirdt dir allzeit helffen Gott. – Loci comm., 127. Lat.: Disce quid es, quid eris, memor esto, quod morieris. (Loci comm., 127.) 383 De Nod, de Nod drifft den Ossen inn Sod. – Plattdütscher Husfründ, II, 50. 384 Die Noth bringt Einen zu seltsamen Schlafgesellen. Aus Shakespeare's Sturm, II, 2: Misery acquaints a man with strange bedfellows. 385 Die Noth frisst ihm die Ohren ab. – Schuller, 45. 386 Die Noth wartet auf keinen Sonnenschein. – Gryphius, 53. 387 Grosse Noth sucht schamlos Brot. 388 In der Noth geht Verstand noch über Brot. 389 In der Noth heisst die Nase kühn. 390 In der Noth isst man Afterkuchen. (Breslau.) 391 In der Noth springt man ins Wasser, um sich vor dem Feuer zu retten. „Im Nothgedränge wird die Kunst geboren, Gefahren durch Gefahren zu besiegen.“ Lat.: Si urget necessitas, pericla periclo adi. (Sailer, Sprüche, 150.) 392 In schneller Noth gilt schneller Rath. Lat.: Subito in periculo consilium rapidum valet. (Sailer, Sprüche, 170.) 393 Lieber Noth gelitten, als Brot vom Feinde bitten. 394 Not vnd lieb gehen für alle ding. – Franck, Paradoxa, 107b. 395 Noth ist der beste Sporn. – Spindler, Bastard, III, 241. 396 Noth lehrt Eierkuchen essen. 397 Noth springt über Gebot. 398 Noth und Tod gehen vor keiner Thür vorbei. – Weingärtner, 97. 399 Wo nicht gross noht vnd gfahr drauff steht, bwar das Blut, dass dir keins geht. – Egerbote, August, 1877. Nothdurft. 6 Die Nothdurft erfand das schützende Kleid und die Eitelkeit erfand den Putz. Lat.: Utile indumentum excogitavit necessitas, pretiosum luxus, elegans vanitas. (Sailer, Sprüche, 151, 13.) 7 Al tag moiss man syn noitturft han, gedenck daran vnd gwyn sie dan; al tag dhu hast scheir eynen last, mach dich gehast zu soichen rast. – Weinsberg, 115. Nothwendiges. Zuerst das Nothwendige, dann das Nützliche und dann das – Angenehme. – Wunderlich, 6. Nothwendigkeit. 2 Nothwendigkeit ist der sechste Sinn. – Wirth, I, 366. November. 13 Friert im November zeitig das Wasser, dann ist's im Januar um so nasser. – Marienkalender, 1879, S. 29. 14 Hat der November zum Donnern Muth, wird das nächste Jahr wol gut. – Prager Kalender, 1877. 15 Im November Mistfahren, soll das Feld vor Mäusen bewahren. – Wunderlich, 34. 16 Ist im November der Buchen Holz in Saft, viel Nässe dann der Winter schafft. – Weckstimmen, November. 17 November trocken und klar ist übel fürs nächste Jahr. – Marienkalender, 1879, S. 29. Novembermilch. Novembermilch macht die Kälber billig. – Wunderlich, 34. Nüchtern. *16 Nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen. „Ich hatte wol zwei halbe Pinten Rum im Leibe und war nüchtern wie ein Kind von sieben Wochen.“ (Zwei Münchhausen aus dem Volke in der Frankfurter Zeitung, 1872.) Nüchterner. 7 Ein Nüchterner soll einen Trunkenen auf dem Rücken tragen. – Harssdörffer, 1227. Nudel. *4 Es geht Nudel für Nockerl auf. D. h. es bleibt nichts übrig. In dieser Bedeutung sagt man auch in Niederösterreich: „Bei uns geht's auf wie beim Halter z' Brunn,“ oder: „Es ist alles per Butz und Stingel (Stengel) aufgegessen worden.“ Nullen. *2 Er hat zum drittenmal genullt. – Horn, Gesammelte Erzählungen, XI, 293. Er ist über 30 Jahre hinaus. Nuss. 142 Die Nuss ist ein kleines Ding, doch ohne Kern erst gar gering. 143 Er wird eine taube Nuss beissen. Nichts für seine Mühe haben. „Der Teuffel hat uns den Tod geschworen, ich hoffe aber, er soll eine taube Nuss beissen, wenn er mich schon würget.“ (Luther, Tischr., Kap. 9, Bl. 91a.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [819]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/831>, abgerufen am 28.04.2024.