Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 45 Was mags der Pfeffer, dass die Mäuse jhre Lorbern darunter misten? - Herberger, I, 236.

46 Wie kann der Pfeffer riechen, der Mäusedreck gewohnet? - Schuppius, Tract.

*47 Einem Pfeffer in die Suppe streuen. - Frommel VI, 89.


Pfeffergurke.

Was gehn mich deine Pfeffergurken an?

Ich menge mich nicht in deine Angelegenheiten.

Engl.: What have I to do with Bradshaw's windmill? (Bohn II, 62.)


Pfeife.

74 Ain böse pfeiffe in ainer orgel verhöhnt das gantz werk. - Granatapfel, 110a, 2.

75 Pfeiffen vnd Liedlein gehören zum Bawertantz. - Mathesy, Syrach, 332b.

76 Wenn ich nur a Pfeif hätt und Tuback, sagte Jerms, für Zündhölzle wollt' ich schon sorge.

*77 Die Pfeiffe ist ihm in Dreck gefallen. - Simplic., I, 614.

*78 Die Pfeife will mehr Wind haben.

Ueppige Frau, schwächlicher Mann.

*79 Er soll sich mit einer grössern Pfeiffen hören lassen.

"Er sich solte also mit einer grössern Pfeiffen und Pomperal hören lassen." (In einem Pasquill, vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.)

*80 In die Pfeife gehört Wind.

Der Ton liegt auf "die".

*81 Mit der Pfeife im Sack abmarschiren.

D. h. unverrichteter Sache abziehen.

It.: Andarsene colle pive (colle trombe) nel sacco. (Giani, 1803.)


Pfeifel.

* Soal 'ch dör a Pfeifl kefen?

So fragt man in Lusdorf (bei Böhmisch-Friedland) einen Pfeifenden, um ihm zu verstehen zu geben, dass sein Pfeifen nicht besonders angenehm sei und er damit aufhören möge.


Pfeil.

70 Man kann den Pfeil zwar aus der Wunde kriegen, doch bleibt der Schmerz im Herzen liegen. - Pers. Rosenthal, 162.


Pfeiler.

*4 Einem Pfeiler predigen. - Herberger, II, 410.


Pfennig.

291 Auch ein paar Pfennige in der Tasche klingen. - Löwenheim, 81.

292 Der Pfennig ist schwer zu halten, welcher hinaus soll (will). - Reuterdahl, 199.

293 Ein Pfennig macht kein Geläut.

Bei Tunnicius (428): Ein pennink maket nein gelaut. (Non facit ingentem clangorem nummulus unus.)

294 Man soll den Pfennig erst dreimal umwenden, ehe man ihn ausgibt.

295 Pfennig kommt, Pfennig geht.

296 Sieben Pfennig ist mein, Gewinn, blas mir den Arss, ich fahr' dahin. - Schaltjahr, II, 99.

Ein Wunderdoctor verschrieb einer Frau für die kranke Kuh ein Heilmittel, und verordnete, sie sollte es derselben unter den Schwanz binden. Er liess sich dafür sieben Pfennige geben. Auf dem Büchlein stand: "Isst du, so geneusst du; isst du nit, so geneusst du nit; sieben Pfennig ist mein Gewinn u. s. w."

297 Wä 'n Pennik gelt, kann ne för 'n Groschen utgöäwen war'n. - Schlingmann, 1123.

298 Wer den Pfennig nicht verschont, den armen, hat auch mit Dukaten kein Erbarmen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581.

299 Wer keinen Pfennig in der Tasche hat, dem ist das Pferd um einen Sechser zu theuer.

*300 Hä brickt sich üm 'n Pennik 'n Finger in 'n Oars entzwei. - Schlingmann, 1124.

*301 Ihr seid a paar Pfennige warth zu Backhulz.

Spottweise, um auszudrücken, dass man es mit unnützen Leuten zu thun hat.


Pfennigpfeife.

2 Mit Pfennigpfeifen tutet er's zusammen, und mit Posaunen bläst er's fort. (Köthen.)


Pfennigrede.

Pfennigreden haben den besten Klang.

Holl.: Penninkreden klinkt best. (Cats, 197.)


[Spaltenumbruch]
Pferd.

939 Aber unser Pferd ist ja immer froh, wenn es abgespannt ist, sagte das Mädchen, als die Mutter klagte, sie sei trübe gestimmt, weil sie abgespannt sei.

940 Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter. - Jähns, I.

941 Bei a Ferd kückt män auf die Zähn; bei a Menschen auf 'n S'eichel (Verstand). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Das Pferd beurtheilt man nach den Zähnen, den Menschen nach dem Verstande.

942 Dä sin Pääd verkauffe welt, dä hänk im en Deck öm.

943 Das kranke Pferd bekommt mehr Salz als Schmalz.

Man heilt nicht blos mit dem, was gut schmeckt.

944 Das Pferd gehört dem, der es reitet, das Schwert dem, der es führt mit Kraft, die Herrschaft dem, der sie erbeutet, das Mädchen dem, der es beschlaft.

945 Das Pferd ist nicht furchtsam, sagte der Felinger, es hat schon viel Nächte allein im Stalle gestanden, als man ihn fragte, ob es scheue.

946 Das Pferd lobe nach einem Monat und das Weib nach einem Jahre.

Böhm.: Kone chval po mesici a zenu teprv po roce. (Rybicka, 2125.)

947 Das Pferd sieht des Nachts so gut wie am Tage, sagte der Rosskamm, als er einen blinden Gaul verkaufte. - Harssdörffer, 2281.

948 Das pferd, so langsam ist vnd träg, werd zuerst gerüst auff den weg. - Loci comm., 90.

Lat.: Primo sternatur equus, qui tardus habetur.

949 Dem galopirenden Pferde steht das Grab offen.

It.: Cavallo corrente sepoltura aperta. (Giani, 332.)

950 Dem Pferd, wenn's nicht kann ziehen bass, nimmt man den Hafer und schlägt's ins Gras.

951 Dem Pferde, das den Sattel nicht liebt, wird kein Haber gesiebt.

It.: A cavallo che non porta sella, biada non si crivella. (Giani, 335.)

952 Die Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann.

953 Die Pferde stallen gern, wo es zuvor nass ist.

954 Ein grosses Pferd erscheint klein, wenn es durch eine Furt geht.

Lat.: Maior eundo vadis minor est quam cornipes aruis. (Reuterdahl, 515.)

955 Ein gut Pferd verkauft man aus dem Stall. - Schuller, 47.

956 Ein kleines Pferd schwimmt leichter durch den Furt als ein grosses.

957 Ein lahmes Pferd findet auch seine Miether.

958 Ein mager (schlecht gefüttertes) Pferd ist besser als eine leere Halfter.

959 Ein muthig Pferd kommt leicht zu Fall, der lahme Esel hinkt in 'n Stall. - Pers. Rosenthal, 89.

960 Ein Pferd, das seinen Herrn abwirft, macht alle Heuchler zu schanden. - Wirth, I, 387.

961 Ein Pferd wird nicht geschätzt nach seinem Schnauben.

962 Ein Pferd zieht nicht eher als bis es angespannt ist. - Wunderlich, 13.

963 Ein schlank arabisch Pferd ist mehr als ein Stall voller Esel werth.

964 Einem geschlagenen Pferde ist's genug, dass man ihm den Prügel zeigt. - Gryphius, 53.

965 Einem hungrigen Pferde vergeht das Tanzen, und ein verhungerter Esel schlägt nicht aus.

966 Es ist ein schlechtes Pferd, das nicht taugt, dass man damit zur Kirche fährt.


[Spaltenumbruch] 45 Was mags der Pfeffer, dass die Mäuse jhre Lorbern darunter misten?Herberger, I, 236.

46 Wie kann der Pfeffer riechen, der Mäusedreck gewohnet?Schuppius, Tract.

*47 Einem Pfeffer in die Suppe streuen.Frommel VI, 89.


Pfeffergurke.

Was gehn mich deine Pfeffergurken an?

Ich menge mich nicht in deine Angelegenheiten.

Engl.: What have I to do with Bradshaw's windmill? (Bohn II, 62.)


Pfeife.

74 Ain böse pfeiffe in ainer orgel verhöhnt das gantz werk.Granatapfel, 110a, 2.

75 Pfeiffen vnd Liedlein gehören zum Bawertantz.Mathesy, Syrach, 332b.

76 Wenn ich nur a Pfeif hätt und Tuback, sagte Jerms, für Zündhölzle wollt' ich schon sorge.

*77 Die Pfeiffe ist ihm in Dreck gefallen.Simplic., I, 614.

*78 Die Pfeife will mehr Wind haben.

Ueppige Frau, schwächlicher Mann.

*79 Er soll sich mit einer grössern Pfeiffen hören lassen.

„Er sich solte also mit einer grössern Pfeiffen und Pomperal hören lassen.“ (In einem Pasquill, vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.)

*80 In die Pfeife gehört Wind.

Der Ton liegt auf „die“.

*81 Mit der Pfeife im Sack abmarschiren.

D. h. unverrichteter Sache abziehen.

It.: Andarsene colle pive (colle trombe) nel sacco. (Giani, 1803.)


Pfeifel.

* Soal 'ch dör a Pfeifl kêfen?

So fragt man in Lusdorf (bei Böhmisch-Friedland) einen Pfeifenden, um ihm zu verstehen zu geben, dass sein Pfeifen nicht besonders angenehm sei und er damit aufhören möge.


Pfeil.

70 Man kann den Pfeil zwar aus der Wunde kriegen, doch bleibt der Schmerz im Herzen liegen.Pers. Rosenthal, 162.


Pfeiler.

*4 Einem Pfeiler predigen.Herberger, II, 410.


Pfennig.

291 Auch ein paar Pfennige in der Tasche klingen.Löwenheim, 81.

292 Der Pfennig ist schwer zu halten, welcher hinaus soll (will).Reuterdahl, 199.

293 Ein Pfennig macht kein Geläut.

Bei Tunnicius (428): Ein pennink maket nein gelût. (Non facit ingentem clangorem nummulus unus.)

294 Man soll den Pfennig erst dreimal umwenden, ehe man ihn ausgibt.

295 Pfennig kommt, Pfennig geht.

296 Sieben Pfennig ist mein, Gewinn, blas mir den Arss, ich fahr' dahin.Schaltjahr, II, 99.

Ein Wunderdoctor verschrieb einer Frau für die kranke Kuh ein Heilmittel, und verordnete, sie sollte es derselben unter den Schwanz binden. Er liess sich dafür sieben Pfennige geben. Auf dem Büchlein stand: „Isst du, so geneusst du; isst du nit, so geneusst du nit; sieben Pfennig ist mein Gewinn u. s. w.“

297 Wä 'n Pennik gelt, kann ne för 'n Groschen utgöäwen war'n.Schlingmann, 1123.

298 Wer den Pfennig nicht verschont, den armen, hat auch mit Dukaten kein Erbarmen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.

299 Wer keinen Pfennig in der Tasche hat, dem ist das Pferd um einen Sechser zu theuer.

*300 Hä brickt sich üm 'n Pennik 'n Finger in 'n Oars entzwei.Schlingmann, 1124.

*301 Ihr seid a paar Pfennige warth zu Backhulz.

Spottweise, um auszudrücken, dass man es mit unnützen Leuten zu thun hat.


Pfennigpfeife.

2 Mit Pfennigpfeifen tutet er's zusammen, und mit Posaunen bläst er's fort. (Köthen.)


Pfennigrede.

Pfennigreden haben den besten Klang.

Holl.: Penninkreden klinkt best. (Cats, 197.)


[Spaltenumbruch]
Pferd.

939 Aber unser Pferd ist ja immer froh, wenn es abgespannt ist, sagte das Mädchen, als die Mutter klagte, sie sei trübe gestimmt, weil sie abgespannt sei.

940 Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter.Jähns, I.

941 Bei a Ferd kückt män auf die Zähn; bei a Menschen auf 'n S'eichel (Verstand). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Das Pferd beurtheilt man nach den Zähnen, den Menschen nach dem Verstande.

942 Dä sin Pääd verkauffe welt, dä hänk im en Deck öm.

943 Das kranke Pferd bekommt mehr Salz als Schmalz.

Man heilt nicht blos mit dem, was gut schmeckt.

944 Das Pferd gehört dem, der es reitet, das Schwert dem, der es führt mit Kraft, die Herrschaft dem, der sie erbeutet, das Mädchen dem, der es beschlaft.

945 Das Pferd ist nicht furchtsam, sagte der Felinger, es hat schon viel Nächte allein im Stalle gestanden, als man ihn fragte, ob es scheue.

946 Das Pferd lobe nach einem Monat und das Weib nach einem Jahre.

Böhm.: Konĕ chval po mĕsici a ženu teprv po roce. (Rybička, 2125.)

947 Das Pferd sieht des Nachts so gut wie am Tage, sagte der Rosskamm, als er einen blinden Gaul verkaufte.Harssdörffer, 2281.

948 Das pferd, so langsam ist vnd träg, werd zuerst gerüst auff den weg.Loci comm., 90.

Lat.: Primo sternatur equus, qui tardus habetur.

949 Dem galopirenden Pferde steht das Grab offen.

It.: Cavallo corrente sepoltura aperta. (Giani, 332.)

950 Dem Pferd, wenn's nicht kann ziehen bass, nimmt man den Hafer und schlägt's ins Gras.

951 Dem Pferde, das den Sattel nicht liebt, wird kein Haber gesiebt.

It.: A cavallo che non porta sella, biada non si crivella. (Giani, 335.)

952 Die Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann.

953 Die Pferde stallen gern, wo es zuvor nass ist.

954 Ein grosses Pferd erscheint klein, wenn es durch eine Furt geht.

Lat.: Maior eundo vadis minor est quam cornipes aruis. (Reuterdahl, 515.)

955 Ein gut Pferd verkauft man aus dem Stall.Schuller, 47.

956 Ein kleines Pferd schwimmt leichter durch den Furt als ein grosses.

957 Ein lahmes Pferd findet auch seine Miether.

958 Ein mager (schlecht gefüttertes) Pferd ist besser als eine leere Halfter.

959 Ein muthig Pferd kommt leicht zu Fall, der lahme Esel hinkt in 'n Stall.Pers. Rosenthal, 89.

960 Ein Pferd, das seinen Herrn abwirft, macht alle Heuchler zu schanden.Wirth, I, 387.

961 Ein Pferd wird nicht geschätzt nach seinem Schnauben.

962 Ein Pferd zieht nicht eher als bis es angespannt ist.Wunderlich, 13.

963 Ein schlank arabisch Pferd ist mehr als ein Stall voller Esel werth.

964 Einem geschlagenen Pferde ist's genug, dass man ihm den Prügel zeigt.Gryphius, 53.

965 Einem hungrigen Pferde vergeht das Tanzen, und ein verhungerter Esel schlägt nicht aus.

966 Es ist ein schlechtes Pferd, das nicht taugt, dass man damit zur Kirche fährt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0839" n="[827]"/><cb n="1653"/>
45 Was mags der Pfeffer, dass die Mäuse jhre Lorbern darunter misten?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 236.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wie kann der Pfeffer riechen, der Mäusedreck gewohnet?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuppius, Tract.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*47 Einem Pfeffer in die Suppe streuen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommel VI, 89.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfeffergurke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Was gehn mich deine Pfeffergurken an?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich menge mich nicht in deine Angelegenheiten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: What have I to do with Bradshaw's windmill? (<hi rendition="#i">Bohn II, 62.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfeife.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Ain böse pfeiffe in ainer orgel verhöhnt das gantz werk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Granatapfel, 110<hi rendition="#sup">a</hi>, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Pfeiffen vnd Liedlein gehören zum Bawertantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, Syrach, 332<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Wenn ich nur a Pfeif hätt und Tuback, sagte Jerms, für Zündhölzle wollt' ich schon sorge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*77 Die Pfeiffe ist ihm in Dreck gefallen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 614.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*78 Die Pfeife will mehr Wind haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ueppige Frau, schwächlicher Mann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*79 Er soll sich mit einer grössern Pfeiffen hören lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Er sich solte also mit einer grössern Pfeiffen und Pomperal hören lassen.&#x201C; (In einem Pasquill, vgl. <hi rendition="#i">Birlinger, Alemannia, III, 294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*80 In die Pfeife gehört Wind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ton liegt auf &#x201E;die&#x201C;.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*81 Mit der Pfeife im Sack abmarschiren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. unverrichteter Sache abziehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Andarsene colle pive (colle trombe) nel sacco. (<hi rendition="#i">Giani, 1803.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfeifel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Soal 'ch dör a Pfeifl kêfen?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So fragt man in Lusdorf (bei Böhmisch-Friedland) einen Pfeifenden, um ihm zu verstehen zu geben, dass sein Pfeifen nicht besonders angenehm sei und er damit aufhören möge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfeil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Man kann den Pfeil zwar aus der Wunde kriegen, doch bleibt der Schmerz im Herzen liegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 162.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfeiler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Einem Pfeiler predigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, II, 410.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfennig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">291 Auch ein paar Pfennige in der Tasche klingen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">292 Der Pfennig ist schwer zu halten, welcher hinaus soll (will).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reuterdahl, 199.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">293 Ein Pfennig macht kein Geläut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (428)</hi>: Ein pennink maket nein gelût. (Non facit ingentem clangorem nummulus unus.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">294 Man soll den Pfennig erst dreimal umwenden, ehe man ihn ausgibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">295 Pfennig kommt, Pfennig geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">296 Sieben Pfennig ist mein, Gewinn, blas mir den Arss, ich fahr' dahin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, II, 99.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Wunderdoctor verschrieb einer Frau für die kranke Kuh ein Heilmittel, und verordnete, sie sollte es derselben unter den Schwanz binden. Er liess sich dafür sieben Pfennige geben. Auf dem Büchlein stand: &#x201E;Isst du, so geneusst du; isst du nit, so geneusst du nit; sieben Pfennig ist mein Gewinn u. s. w.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">297 Wä 'n Pennik gelt, kann ne för 'n Groschen utgöäwen war'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">298 Wer den Pfennig nicht verschont, den armen, hat auch mit Dukaten kein Erbarmen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">299 Wer keinen Pfennig in der Tasche hat, dem ist das Pferd um einen Sechser zu theuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*300 Hä brickt sich üm 'n Pennik 'n Finger in 'n Oars entzwei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*301 Ihr seid a paar Pfennige warth zu Backhulz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottweise, um auszudrücken, dass man es mit unnützen Leuten zu thun hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfennigpfeife.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Mit Pfennigpfeifen tutet er's zusammen, und mit Posaunen bläst er's fort.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pfennigrede.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Pfennigreden haben den besten Klang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Penninkreden klinkt best. (<hi rendition="#i">Cats, 197.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="1654"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pferd.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">939 Aber unser Pferd ist ja immer froh, wenn es abgespannt ist, sagte das Mädchen, als die Mutter klagte, sie sei trübe gestimmt, weil sie abgespannt sei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">940 Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jähns, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">941 Bei a Ferd kückt män auf die Zähn; bei a Menschen auf 'n S'eichel (Verstand).</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Pferd beurtheilt man nach den Zähnen, den Menschen nach dem Verstande.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">942 Dä sin Pääd verkauffe welt, dä hänk im en Deck öm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">943 Das kranke Pferd bekommt mehr Salz als Schmalz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man heilt nicht blos mit dem, was gut schmeckt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">944 Das Pferd gehört dem, der es reitet, das Schwert dem, der es führt mit Kraft, die Herrschaft dem, der sie erbeutet, das Mädchen dem, der es beschlaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">945 Das Pferd ist nicht furchtsam, sagte der Felinger, es hat schon viel Nächte allein im Stalle gestanden, als man ihn fragte, ob es scheue.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">946 Das Pferd lobe nach einem Monat und das Weib nach einem Jahre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kon&#x0115; chval po m&#x0115;sici a &#x017E;enu teprv po roce. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 2125.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">947 Das Pferd sieht des Nachts so gut wie am Tage, sagte der Rosskamm, als er einen blinden Gaul verkaufte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2281.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">948 Das pferd, so langsam ist vnd träg, werd zuerst gerüst auff den weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 90.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Primo sternatur equus, qui tardus habetur.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">949 Dem galopirenden Pferde steht das Grab offen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cavallo corrente sepoltura aperta. (<hi rendition="#i">Giani, 332.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">950 Dem Pferd, wenn's nicht kann ziehen bass, nimmt man den Hafer und schlägt's ins Gras.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">951 Dem Pferde, das den Sattel nicht liebt, wird kein Haber gesiebt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A cavallo che non porta sella, biada non si crivella. (<hi rendition="#i">Giani, 335.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">952 Die Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">953 Die Pferde stallen gern, wo es zuvor nass ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">954 Ein grosses Pferd erscheint klein, wenn es durch eine Furt geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Maior eundo vadis minor est quam cornipes aruis. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 515.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">955 Ein gut Pferd verkauft man aus dem Stall.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">956 Ein kleines Pferd schwimmt leichter durch den Furt als ein grosses.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">957 Ein lahmes Pferd findet auch seine Miether.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">958 Ein mager (schlecht gefüttertes) Pferd ist besser als eine leere Halfter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">959 Ein muthig Pferd kommt leicht zu Fall, der lahme Esel hinkt in 'n Stall.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">960 Ein Pferd, das seinen Herrn abwirft, macht alle Heuchler zu schanden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 387.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">961 Ein Pferd wird nicht geschätzt nach seinem Schnauben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">962 Ein Pferd zieht nicht eher als bis es angespannt ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">963 Ein schlank arabisch Pferd ist mehr als ein Stall voller Esel werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">964 Einem geschlagenen Pferde ist's genug, dass man ihm den Prügel zeigt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gryphius, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">965 Einem hungrigen Pferde vergeht das Tanzen, und ein verhungerter Esel schlägt nicht aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">966 Es ist ein schlechtes Pferd, das nicht taugt, dass man damit zur Kirche fährt.</hi> </p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[827]/0839] 45 Was mags der Pfeffer, dass die Mäuse jhre Lorbern darunter misten? – Herberger, I, 236. 46 Wie kann der Pfeffer riechen, der Mäusedreck gewohnet? – Schuppius, Tract. *47 Einem Pfeffer in die Suppe streuen. – Frommel VI, 89. Pfeffergurke. Was gehn mich deine Pfeffergurken an? Ich menge mich nicht in deine Angelegenheiten. Engl.: What have I to do with Bradshaw's windmill? (Bohn II, 62.) Pfeife. 74 Ain böse pfeiffe in ainer orgel verhöhnt das gantz werk. – Granatapfel, 110a, 2. 75 Pfeiffen vnd Liedlein gehören zum Bawertantz. – Mathesy, Syrach, 332b. 76 Wenn ich nur a Pfeif hätt und Tuback, sagte Jerms, für Zündhölzle wollt' ich schon sorge. *77 Die Pfeiffe ist ihm in Dreck gefallen. – Simplic., I, 614. *78 Die Pfeife will mehr Wind haben. Ueppige Frau, schwächlicher Mann. *79 Er soll sich mit einer grössern Pfeiffen hören lassen. „Er sich solte also mit einer grössern Pfeiffen und Pomperal hören lassen.“ (In einem Pasquill, vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.) *80 In die Pfeife gehört Wind. Der Ton liegt auf „die“. *81 Mit der Pfeife im Sack abmarschiren. D. h. unverrichteter Sache abziehen. It.: Andarsene colle pive (colle trombe) nel sacco. (Giani, 1803.) Pfeifel. * Soal 'ch dör a Pfeifl kêfen? So fragt man in Lusdorf (bei Böhmisch-Friedland) einen Pfeifenden, um ihm zu verstehen zu geben, dass sein Pfeifen nicht besonders angenehm sei und er damit aufhören möge. Pfeil. 70 Man kann den Pfeil zwar aus der Wunde kriegen, doch bleibt der Schmerz im Herzen liegen. – Pers. Rosenthal, 162. Pfeiler. *4 Einem Pfeiler predigen. – Herberger, II, 410. Pfennig. 291 Auch ein paar Pfennige in der Tasche klingen. – Löwenheim, 81. 292 Der Pfennig ist schwer zu halten, welcher hinaus soll (will). – Reuterdahl, 199. 293 Ein Pfennig macht kein Geläut. Bei Tunnicius (428): Ein pennink maket nein gelût. (Non facit ingentem clangorem nummulus unus.) 294 Man soll den Pfennig erst dreimal umwenden, ehe man ihn ausgibt. 295 Pfennig kommt, Pfennig geht. 296 Sieben Pfennig ist mein, Gewinn, blas mir den Arss, ich fahr' dahin. – Schaltjahr, II, 99. Ein Wunderdoctor verschrieb einer Frau für die kranke Kuh ein Heilmittel, und verordnete, sie sollte es derselben unter den Schwanz binden. Er liess sich dafür sieben Pfennige geben. Auf dem Büchlein stand: „Isst du, so geneusst du; isst du nit, so geneusst du nit; sieben Pfennig ist mein Gewinn u. s. w.“ 297 Wä 'n Pennik gelt, kann ne för 'n Groschen utgöäwen war'n. – Schlingmann, 1123. 298 Wer den Pfennig nicht verschont, den armen, hat auch mit Dukaten kein Erbarmen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. 299 Wer keinen Pfennig in der Tasche hat, dem ist das Pferd um einen Sechser zu theuer. *300 Hä brickt sich üm 'n Pennik 'n Finger in 'n Oars entzwei. – Schlingmann, 1124. *301 Ihr seid a paar Pfennige warth zu Backhulz. Spottweise, um auszudrücken, dass man es mit unnützen Leuten zu thun hat. Pfennigpfeife. 2 Mit Pfennigpfeifen tutet er's zusammen, und mit Posaunen bläst er's fort. (Köthen.) Pfennigrede. Pfennigreden haben den besten Klang. Holl.: Penninkreden klinkt best. (Cats, 197.) Pferd. 939 Aber unser Pferd ist ja immer froh, wenn es abgespannt ist, sagte das Mädchen, als die Mutter klagte, sie sei trübe gestimmt, weil sie abgespannt sei. 940 Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter. – Jähns, I. 941 Bei a Ferd kückt män auf die Zähn; bei a Menschen auf 'n S'eichel (Verstand). (Jüd.-deutsch. Warschau.) Das Pferd beurtheilt man nach den Zähnen, den Menschen nach dem Verstande. 942 Dä sin Pääd verkauffe welt, dä hänk im en Deck öm. 943 Das kranke Pferd bekommt mehr Salz als Schmalz. Man heilt nicht blos mit dem, was gut schmeckt. 944 Das Pferd gehört dem, der es reitet, das Schwert dem, der es führt mit Kraft, die Herrschaft dem, der sie erbeutet, das Mädchen dem, der es beschlaft. 945 Das Pferd ist nicht furchtsam, sagte der Felinger, es hat schon viel Nächte allein im Stalle gestanden, als man ihn fragte, ob es scheue. 946 Das Pferd lobe nach einem Monat und das Weib nach einem Jahre. Böhm.: Konĕ chval po mĕsici a ženu teprv po roce. (Rybička, 2125.) 947 Das Pferd sieht des Nachts so gut wie am Tage, sagte der Rosskamm, als er einen blinden Gaul verkaufte. – Harssdörffer, 2281. 948 Das pferd, so langsam ist vnd träg, werd zuerst gerüst auff den weg. – Loci comm., 90. Lat.: Primo sternatur equus, qui tardus habetur. 949 Dem galopirenden Pferde steht das Grab offen. It.: Cavallo corrente sepoltura aperta. (Giani, 332.) 950 Dem Pferd, wenn's nicht kann ziehen bass, nimmt man den Hafer und schlägt's ins Gras. 951 Dem Pferde, das den Sattel nicht liebt, wird kein Haber gesiebt. It.: A cavallo che non porta sella, biada non si crivella. (Giani, 335.) 952 Die Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann. 953 Die Pferde stallen gern, wo es zuvor nass ist. 954 Ein grosses Pferd erscheint klein, wenn es durch eine Furt geht. Lat.: Maior eundo vadis minor est quam cornipes aruis. (Reuterdahl, 515.) 955 Ein gut Pferd verkauft man aus dem Stall. – Schuller, 47. 956 Ein kleines Pferd schwimmt leichter durch den Furt als ein grosses. 957 Ein lahmes Pferd findet auch seine Miether. 958 Ein mager (schlecht gefüttertes) Pferd ist besser als eine leere Halfter. 959 Ein muthig Pferd kommt leicht zu Fall, der lahme Esel hinkt in 'n Stall. – Pers. Rosenthal, 89. 960 Ein Pferd, das seinen Herrn abwirft, macht alle Heuchler zu schanden. – Wirth, I, 387. 961 Ein Pferd wird nicht geschätzt nach seinem Schnauben. 962 Ein Pferd zieht nicht eher als bis es angespannt ist. – Wunderlich, 13. 963 Ein schlank arabisch Pferd ist mehr als ein Stall voller Esel werth. 964 Einem geschlagenen Pferde ist's genug, dass man ihm den Prügel zeigt. – Gryphius, 53. 965 Einem hungrigen Pferde vergeht das Tanzen, und ein verhungerter Esel schlägt nicht aus. 966 Es ist ein schlechtes Pferd, das nicht taugt, dass man damit zur Kirche fährt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/839
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [827]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/839>, abgerufen am 29.04.2024.