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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 24 Wenn Polen und Litauen wird vereinigt werden, will ich mich hängen lassen. - Beiche, 235.

So sagte man früher von einer Sache, die von einer Zeit zur andern auf die lange Bank geschoben wurde.

*25 Der Henker Polens.

So wurde General Potapoff, der gewesene Chef der Polizeiabtheilung in Petersburg und Minister des kaiserlichen Hauses, genannt. (Vgl. Nordböhm. Volksblatt, 1876, Nr. 41.)


Polenta.

2 Polenta essen und Pfannenkuchen heisst mit der Frau einen Tanz versuchen.

Es ist keine den Geschmack reizende Verbindung.

It.: Mangiare polenta e frittata, e come far colla moglie una ballata. (Giani, 1368.)

3 Polenta und Brot ist gleich gut bei Hungersnoth.

It.: Polenta e pane, tutto serve quando s' ha fame. (Giani, 1364.)

4 Polenta und Brot stehn den Bauern als Kost zu Gebot.

Polenta ist eine namentlich in Italien sehr gebräuchliche Mehlspeise, ein Brei, meist aus Maisgrütze, wozu gesottene Milch gegessen wird.

It.: Polenta e pan pasto da villan. (Giani, 1363.)


Politiker.

Der ist ein Politiker, der für andere weise ist; der ist aber politisch, der es für sich selbst ist.


Politisch.

5 Weil Politisch ist aufkommen, findet Falschheit überall Platz. - Wirth, I, 385.

*6 Er ist politisch wie ein Zaun. - Schuller, 54.


Polizei.

9 Wenn kene Polizei uf der Welt wäre, sagte ein Dieb zum andern, es müsste das en Jötterleben sind.

*10 Polizei halten.

"Indem ich meinem Gedankenlauf nicht genug Polizei hielt u. s. w." (Stolz, Spanisches, 19.)


Polstermacher.

* Es ist ein Polstermacher. - Herberger, I, 31.

In dem Sinne von Fuchsschwänzer, Leisetreter.


Pomeranze.

8 Die Pomeranze ist morgens Gold, mittags Arznei und abends Gift.

Was die Italiener von der Pomeranze, sagen die Deutschen vom Käse (s. d.).

It.: L' arancia alla mattina e oro, a pranzo medicina, la notte veleno. (Giani, 132.)

9 Von der Pomeranze (geniesse) so viel du willst, von der Limone so viel du kannst, von dem Limönchen so viel du bekommst.

It.: Dall' arancia quel che vuoi, dal limone quel che puoi, dal limoncello quanto avrai. (Giani, 133.)

10 Wenn den Pomeranzen der Saft ausgepresst ist, wirft man sie weg. - Harssdörffer, 1486.

Schicksal der Hofediener.


Pomp.

2 Bide, bide Pomp, Herzog Ulrich kommt. - Oeser, Geschichte der Deutschen.

"Er liegt nicht weit im Feld, er bringt ein Säckel Geld." - Auf den vertriebenen Herzog Ulrich von Würtemberg, der, unterstützt von französischem Gelde, wieder in sein Land eindrang.


Pope.

1 Der Pope ist ein Heiliger vor dem Dorfe, aber nicht vor den Mägden seines Hauses. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

2 Hilft nicht der Pope, so hilft Zauber; hilft kein Zauber, so hilft Gott. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

3 Wenn des Popen Tochter keine Popenfrau wird, so wird sie eine Dirne. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

*4 Er gehet auf des Popen Wegen. - Neue Freie Presse, 4592.

In Rumänien von einem, der den Frauen nachstellt.


Porträt.

Wult mal 'n mooj Porträt sehn, sä de Jung, do let he sein'n Vader in 'n Speigel keiken. - Schröder, 622.


Posche.

Dus is a Posche-Isruel1. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Abtrünniger Israels. Von einem, der von der jüdischen Religion abgefallen ist.


[Spaltenumbruch]
Poschmännchen.

Poschmannchen, ärger' dich nicht. (Königsberg.) - Frischbier, II, 116.


Positur.

* Sich in Positur setzen.


Posse.

18 Possen treiben ist wol angenehm, man wird aber nicht lange satt davon.

Böhm.: Sasek med lize, a vostiny mu v hrdle vaznou. (Celakovsky, 82.)

19 'T as fir sech eng Boss ze lachen. - Dicks, II, 6.

*20 De Bosse gemiereckt hun. - Dicks, II, 6.


Post.

*10 Hä fält ken Pas an, bit ken Kälver dot, on fret kenen Baur op. (Krefeld.) - Frommann, VII, 2.

Er fällt keine Post an, beisst keine Kälber todt und frisst keinen Bauer auf.


Posten.

5 A Post'n is dös, was draussen steht, wenn die andern drin sind, sagte der Rekrut, als er es dem Lieutenant erklären sollte.


Postillenreuter.

* Postillenreuter.

Soviel wie Bücherschmierer, die sich mit fremden Federn schmücken. (Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 20.)


Postillon.

*2 Onger de Postiljong sen. (Krefeld.) - Frommann, VII, 78, 6.

Auf einem sehr niedrigen Standpunkte der Bildung stehen.


Postschwede.

* Der Postschwede.

Zur Erklärung dieser Bezeichnung für Briefträger oder Unterbeamte bei der Post diene eine Mittheilung der Deutschen Verkehrszeitung (1879): "Die Schweden hatten im Dreissigjährigen Kriege in den von ihnen besetzten Theilen Deutschlands unter Verwendung von Dragonern eine Art von Feldpostdienst zur Herstellung der Verbindung zwischen den Standorten der einzelnen Truppentheile mit dem Hauptquartier sowie mit der Heimat eingerichtet. Diese schwedischen Dragoner, welche sich wahrscheinlich auch wol mit der Mitnahme von Briefen an Privatpersonen befassten, erhielten im Munde des Volkes die Bezeichnung >Postschweden<, welche sich bisjetzt erhalten hat und scherzweise noch zur Anwendung kommt."


Pott.

53 Riet un alle Pott. Was schiert's Än, wie's ä Annre macht, der Möps in 'n Kasten hat. - Aus dem Sunnomdsverknieng (Sonnabendvergnügen) von Halfeld.


Potz.

*22 Potz Mohren-Element. - Frommel VI, 33.


Pracht.

18 Viele Pracht am Himmel, viele Dünste im Luftkreise.


Prag.

3 In Prag ist nur ein harter, nur ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt.

"O harter Kopf, o dicker, aufbrausender, zorniger Kopf! Solcher Köpfe gibt es in Prag so viele, dass man in Olmütz gern sagt: In Prag ist nur ein harter, ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt." (Bohemia, 1875, Nr. 283, Beilage.)


Prangen.

*9 Er pranget wie ein Krautjunker in seinem Rappier mit Buttermilch beschmiert. - Herberger, I, 412.


Prasser.

3 Ich heisse Hans Prasser, trink lieber Wein als Wasser; tränk ich das Wasser so gern als den Wein, so könnt' ich ein reichrer Prasser sein. - Hertz, 47.

Brunneninschrift in Steiermark.


Prato.

In Prato gibt es mehr Priester als in Pistoja Schweine.

It.: A Prato c' e piu preti che a Pistoja porci. (Giani, 1402.)


Prediger.

42 Ein Prediger soll erstlich ihm selbst und alsdann andern predigen. - Harssdörffer, 1226.

43 Fürs erste will ich Prediger werden, und wenn ich dann noch mehr werden kann, will ich noch mehr werden. - Brennecke, 508.

[Spaltenumbruch] 24 Wenn Polen und Litauen wird vereinigt werden, will ich mich hängen lassen.Beiche, 235.

So sagte man früher von einer Sache, die von einer Zeit zur andern auf die lange Bank geschoben wurde.

*25 Der Henker Polens.

So wurde General Potapoff, der gewesene Chef der Polizeiabtheilung in Petersburg und Minister des kaiserlichen Hauses, genannt. (Vgl. Nordböhm. Volksblatt, 1876, Nr. 41.)


Polenta.

2 Polenta essen und Pfannenkuchen heisst mit der Frau einen Tanz versuchen.

Es ist keine den Geschmack reizende Verbindung.

It.: Mangiare polenta e frittata, è come far colla moglie una ballata. (Giani, 1368.)

3 Polenta und Brot ist gleich gut bei Hungersnoth.

It.: Polenta e pane, tutto serve quando s' ha fame. (Giani, 1364.)

4 Polenta und Brot stehn den Bauern als Kost zu Gebot.

Polenta ist eine namentlich in Italien sehr gebräuchliche Mehlspeise, ein Brei, meist aus Maisgrütze, wozu gesottene Milch gegessen wird.

It.: Polenta e pan pasto da villan. (Giani, 1363.)


Politiker.

Der ist ein Politiker, der für andere weise ist; der ist aber politisch, der es für sich selbst ist.


Politisch.

5 Weil Politisch ist aufkommen, findet Falschheit überall Platz.Wirth, I, 385.

*6 Er ist politisch wie ein Zaun.Schuller, 54.


Polizei.

9 Wenn kêne Polizei uf der Welt wäre, sagte ein Dieb zum andern, es müsste das ên Jötterleben sind.

*10 Polizei halten.

„Indem ich meinem Gedankenlauf nicht genug Polizei hielt u. s. w.“ (Stolz, Spanisches, 19.)


Polstermacher.

* Es ist ein Polstermacher.Herberger, I, 31.

In dem Sinne von Fuchsschwänzer, Leisetreter.


Pomeranze.

8 Die Pomeranze ist morgens Gold, mittags Arznei und abends Gift.

Was die Italiener von der Pomeranze, sagen die Deutschen vom Käse (s. d.).

It.: L' arancia alla mattina è oro, a pranzo medicina, la notte veleno. (Giani, 132.)

9 Von der Pomeranze (geniesse) so viel du willst, von der Limone so viel du kannst, von dem Limönchen so viel du bekommst.

It.: Dall' arancia quel che vuoi, dal limone quel che puoi, dal limoncello quanto avrai. (Giani, 133.)

10 Wenn den Pomeranzen der Saft ausgepresst ist, wirft man sie weg.Harssdörffer, 1486.

Schicksal der Hofediener.


Pomp.

2 Bide, bide Pomp, Herzog Ulrich kommt.Oeser, Geschichte der Deutschen.

„Er liegt nicht weit im Feld, er bringt ein Säckel Geld.“ – Auf den vertriebenen Herzog Ulrich von Würtemberg, der, unterstützt von französischem Gelde, wieder in sein Land eindrang.


Pope.

1 Der Pope ist ein Heiliger vor dem Dorfe, aber nicht vor den Mägden seines Hauses. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

2 Hilft nicht der Pope, so hilft Zauber; hilft kein Zauber, so hilft Gott. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

3 Wenn des Popen Tochter keine Popenfrau wird, so wird sie eine Dirne. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

*4 Er gehet auf des Popen Wegen.Neue Freie Presse, 4592.

In Rumänien von einem, der den Frauen nachstellt.


Porträt.

Wult mal 'n mooj Porträt sehn, sä de Jung, do lêt he sîn'n Vader in 'n Speigel kîken.Schröder, 622.


Posche.

Dus is a Posche-Isruël1. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Abtrünniger Israels. Von einem, der von der jüdischen Religion abgefallen ist.


[Spaltenumbruch]
Poschmännchen.

Poschmannchen, ärger' dich nicht. (Königsberg.) – Frischbier, II, 116.


Positur.

* Sich in Positur setzen.


Posse.

18 Possen treiben ist wol angenehm, man wird aber nicht lange satt davon.

Böhm.: Šašek med líže, a voštiny mu v hrdle váznou. (Čelakovský, 82.)

19 'T as fir sech eng Boss ze lachen.Dicks, II, 6.

*20 De Bosse gemiereckt hun.Dicks, II, 6.


Post.

*10 Hä fält ken Pås ân, bit ken Kälver dôt, on fret kenen Bûr op. (Krefeld.) – Frommann, VII, 2.

Er fällt keine Post an, beisst keine Kälber todt und frisst keinen Bauer auf.


Posten.

5 A Post'n is dös, was draussen steht, wenn die andern drin sind, sagte der Rekrut, als er es dem Lieutenant erklären sollte.


Postillenreuter.

* Postillenreuter.

Soviel wie Bücherschmierer, die sich mit fremden Federn schmücken. (Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 20.)


Postillon.

*2 Onger de Postiljong sên. (Krefeld.) – Frommann, VII, 78, 6.

Auf einem sehr niedrigen Standpunkte der Bildung stehen.


Postschwede.

* Der Postschwede.

Zur Erklärung dieser Bezeichnung für Briefträger oder Unterbeamte bei der Post diene eine Mittheilung der Deutschen Verkehrszeitung (1879): „Die Schweden hatten im Dreissigjährigen Kriege in den von ihnen besetzten Theilen Deutschlands unter Verwendung von Dragonern eine Art von Feldpostdienst zur Herstellung der Verbindung zwischen den Standorten der einzelnen Truppentheile mit dem Hauptquartier sowie mit der Heimat eingerichtet. Diese schwedischen Dragoner, welche sich wahrscheinlich auch wol mit der Mitnahme von Briefen an Privatpersonen befassten, erhielten im Munde des Volkes die Bezeichnung ›Postschweden‹, welche sich bisjetzt erhalten hat und scherzweise noch zur Anwendung kommt.“


Pott.

53 Riet un alle Pott. Was schiert's Än, wie's ä Annre macht, der Möps in 'n Kasten hat. – Aus dem Sunnomdsverknieng (Sonnabendvergnügen) von Halfeld.


Potz.

*22 Potz Mohren-Element.Frommel VI, 33.


Pracht.

18 Viele Pracht am Himmel, viele Dünste im Luftkreise.


Prag.

3 In Prag ist nur ein harter, nur ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt.

„O harter Kopf, o dicker, aufbrausender, zorniger Kopf! Solcher Köpfe gibt es in Prag so viele, dass man in Olmütz gern sagt: In Prag ist nur ein harter, ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt.“ (Bohemia, 1875, Nr. 283, Beilage.)


Prangen.

*9 Er pranget wie ein Krautjunker in seinem Rappier mit Buttermilch beschmiert.Herberger, I, 412.


Prasser.

3 Ich heisse Hans Prasser, trink lieber Wein als Wasser; tränk ich das Wasser so gern als den Wein, so könnt' ich ein reichrer Prasser sein.Hertz, 47.

Brunneninschrift in Steiermark.


Prato.

In Prato gibt es mehr Priester als in Pistoja Schweine.

It.: A Prato c' è più preti che a Pistoja porci. (Giani, 1402.)


Prediger.

42 Ein Prediger soll erstlich ihm selbst und alsdann andern predigen.Harssdörffer, 1226.

43 Fürs erste will ich Prediger werden, und wenn ich dann noch mehr werden kann, will ich noch mehr werden.Brennecke, 508.

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[[831]/0843] 24 Wenn Polen und Litauen wird vereinigt werden, will ich mich hängen lassen. – Beiche, 235. So sagte man früher von einer Sache, die von einer Zeit zur andern auf die lange Bank geschoben wurde. *25 Der Henker Polens. So wurde General Potapoff, der gewesene Chef der Polizeiabtheilung in Petersburg und Minister des kaiserlichen Hauses, genannt. (Vgl. Nordböhm. Volksblatt, 1876, Nr. 41.) Polenta. 2 Polenta essen und Pfannenkuchen heisst mit der Frau einen Tanz versuchen. Es ist keine den Geschmack reizende Verbindung. It.: Mangiare polenta e frittata, è come far colla moglie una ballata. (Giani, 1368.) 3 Polenta und Brot ist gleich gut bei Hungersnoth. It.: Polenta e pane, tutto serve quando s' ha fame. (Giani, 1364.) 4 Polenta und Brot stehn den Bauern als Kost zu Gebot. Polenta ist eine namentlich in Italien sehr gebräuchliche Mehlspeise, ein Brei, meist aus Maisgrütze, wozu gesottene Milch gegessen wird. It.: Polenta e pan pasto da villan. (Giani, 1363.) Politiker. Der ist ein Politiker, der für andere weise ist; der ist aber politisch, der es für sich selbst ist. Politisch. 5 Weil Politisch ist aufkommen, findet Falschheit überall Platz. – Wirth, I, 385. *6 Er ist politisch wie ein Zaun. – Schuller, 54. Polizei. 9 Wenn kêne Polizei uf der Welt wäre, sagte ein Dieb zum andern, es müsste das ên Jötterleben sind. *10 Polizei halten. „Indem ich meinem Gedankenlauf nicht genug Polizei hielt u. s. w.“ (Stolz, Spanisches, 19.) Polstermacher. * Es ist ein Polstermacher. – Herberger, I, 31. In dem Sinne von Fuchsschwänzer, Leisetreter. Pomeranze. 8 Die Pomeranze ist morgens Gold, mittags Arznei und abends Gift. Was die Italiener von der Pomeranze, sagen die Deutschen vom Käse (s. d.). It.: L' arancia alla mattina è oro, a pranzo medicina, la notte veleno. (Giani, 132.) 9 Von der Pomeranze (geniesse) so viel du willst, von der Limone so viel du kannst, von dem Limönchen so viel du bekommst. It.: Dall' arancia quel che vuoi, dal limone quel che puoi, dal limoncello quanto avrai. (Giani, 133.) 10 Wenn den Pomeranzen der Saft ausgepresst ist, wirft man sie weg. – Harssdörffer, 1486. Schicksal der Hofediener. Pomp. 2 Bide, bide Pomp, Herzog Ulrich kommt. – Oeser, Geschichte der Deutschen. „Er liegt nicht weit im Feld, er bringt ein Säckel Geld.“ – Auf den vertriebenen Herzog Ulrich von Würtemberg, der, unterstützt von französischem Gelde, wieder in sein Land eindrang. Pope. 1 Der Pope ist ein Heiliger vor dem Dorfe, aber nicht vor den Mägden seines Hauses. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 2 Hilft nicht der Pope, so hilft Zauber; hilft kein Zauber, so hilft Gott. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 3 Wenn des Popen Tochter keine Popenfrau wird, so wird sie eine Dirne. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. *4 Er gehet auf des Popen Wegen. – Neue Freie Presse, 4592. In Rumänien von einem, der den Frauen nachstellt. Porträt. Wult mal 'n mooj Porträt sehn, sä de Jung, do lêt he sîn'n Vader in 'n Speigel kîken. – Schröder, 622. Posche. Dus is a Posche-Isruël1. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Abtrünniger Israels. Von einem, der von der jüdischen Religion abgefallen ist. Poschmännchen. Poschmannchen, ärger' dich nicht. (Königsberg.) – Frischbier, II, 116. Positur. * Sich in Positur setzen. Posse. 18 Possen treiben ist wol angenehm, man wird aber nicht lange satt davon. Böhm.: Šašek med líže, a voštiny mu v hrdle váznou. (Čelakovský, 82.) 19 'T as fir sech eng Boss ze lachen. – Dicks, II, 6. *20 De Bosse gemiereckt hun. – Dicks, II, 6. Post. *10 Hä fält ken Pås ân, bit ken Kälver dôt, on fret kenen Bûr op. (Krefeld.) – Frommann, VII, 2. Er fällt keine Post an, beisst keine Kälber todt und frisst keinen Bauer auf. Posten. 5 A Post'n is dös, was draussen steht, wenn die andern drin sind, sagte der Rekrut, als er es dem Lieutenant erklären sollte. Postillenreuter. * Postillenreuter. Soviel wie Bücherschmierer, die sich mit fremden Federn schmücken. (Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 20.) Postillon. *2 Onger de Postiljong sên. (Krefeld.) – Frommann, VII, 78, 6. Auf einem sehr niedrigen Standpunkte der Bildung stehen. Postschwede. * Der Postschwede. Zur Erklärung dieser Bezeichnung für Briefträger oder Unterbeamte bei der Post diene eine Mittheilung der Deutschen Verkehrszeitung (1879): „Die Schweden hatten im Dreissigjährigen Kriege in den von ihnen besetzten Theilen Deutschlands unter Verwendung von Dragonern eine Art von Feldpostdienst zur Herstellung der Verbindung zwischen den Standorten der einzelnen Truppentheile mit dem Hauptquartier sowie mit der Heimat eingerichtet. Diese schwedischen Dragoner, welche sich wahrscheinlich auch wol mit der Mitnahme von Briefen an Privatpersonen befassten, erhielten im Munde des Volkes die Bezeichnung ›Postschweden‹, welche sich bisjetzt erhalten hat und scherzweise noch zur Anwendung kommt.“ Pott. 53 Riet un alle Pott. Was schiert's Än, wie's ä Annre macht, der Möps in 'n Kasten hat. – Aus dem Sunnomdsverknieng (Sonnabendvergnügen) von Halfeld. Potz. *22 Potz Mohren-Element. – Frommel VI, 33. Pracht. 18 Viele Pracht am Himmel, viele Dünste im Luftkreise. Prag. 3 In Prag ist nur ein harter, nur ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt. „O harter Kopf, o dicker, aufbrausender, zorniger Kopf! Solcher Köpfe gibt es in Prag so viele, dass man in Olmütz gern sagt: In Prag ist nur ein harter, ein dicker Kopf, und dies ist die Stadt.“ (Bohemia, 1875, Nr. 283, Beilage.) Prangen. *9 Er pranget wie ein Krautjunker in seinem Rappier mit Buttermilch beschmiert. – Herberger, I, 412. Prasser. 3 Ich heisse Hans Prasser, trink lieber Wein als Wasser; tränk ich das Wasser so gern als den Wein, so könnt' ich ein reichrer Prasser sein. – Hertz, 47. Brunneninschrift in Steiermark. Prato. In Prato gibt es mehr Priester als in Pistoja Schweine. It.: A Prato c' è più preti che a Pistoja porci. (Giani, 1402.) Prediger. 42 Ein Prediger soll erstlich ihm selbst und alsdann andern predigen. – Harssdörffer, 1226. 43 Fürs erste will ich Prediger werden, und wenn ich dann noch mehr werden kann, will ich noch mehr werden. – Brennecke, 508.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [831]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/843>, abgerufen am 29.04.2024.