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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 153 Mancher meint, sein Rauch sei heller, als anderer Leute Feuer. - Storch, Freiknecht, I, 62.

154 Wo Rauch ist, da wohnen Menschen, sagte der Teufel, als er einen Misthaufen dampfen sah.


Rauchen.

16 Wenn Se hier rochen wulln, sagte die Schildwache, so nehmen Se de Pfeife aus dem Maule.


Rauchfrost.

Rauchfrost auf der Flur, milder Witterung Spur. - Payne, 37.


Rauchopfer.

Es ist kein Rauchopfer so stark als der Dampf eines geängstigten Herzens. - Wirth, II, 314.


Raufbold.

Ein Raufbold ist nicht ohne Wunde. - Merx, 158.


Raufen.

*9 Rauf mich in der Hand.

"Sol ein Christ geben, so muss er zuvor haben. Was nichts hat, das gibt nichts .... Sonst heisst es: Rauf mich in der Hand." (Luther's Werke, VII, 382b.)


Raufer.

Da gresde Rafa griagd de meist'n Schleg. (Niederösterreich.)


Raum.

*6 Einem Raum und statt lassen. - Dietrich, 91.


Raupengier.

* Mit Raupengier über eine Speise herfallen.


Rausch.

30 Beter e Rausch als e Brausch (Beule am Kopf). - Frischbier, I, 337.

31 Ein Rausch vertreibt den andern.

"Kein besser Mittel wider die Trunkenheit halten einige Gelehrte als wenn ein Rausch den andern vertreibt, weil einer dadurch ein habitum erlangt, damit jnen ins künftige der Trunck desto weniger schade. Dannenher der Knittelverss entstand: Si noceat hesterna sibi potatio vini, cras iterum bibito et sic fuerit medicina." (Dietrich, I, 176.)

32 Hüte dich vor einem zweifachen Rausch: vor dem nassen Weinrausch und dem trockenen der Leidenschaften.

Lat.: Ebrietas, nec madida, nec sicca. (Sailer, Sprüche, 106, 50.)


Rauschaus.

Ein frecher Rauschaus1 ist des Teuffels Stromhauss. - Herberger, II, 570.

1) Ein leichtsinnig herumschwärmendes Mädchen.


Raute.

*4 De Rauten sän kaput. (Oberharz.)

Die Fensterrauten oder -scheiben sind entzwei. Man kann daher draussen hören, was im Zimmer gesprochen wird. Die Redensart mahnt also zur Vorsicht im Reden.

*5 Du bist noch nicht an der Raute und an der Petersilie.

Die alten Griechen hatten dies Sprichwort und wollten damit sagen, dass der Plan zu einer Sache noch keine Ausführung sei; sie bedienten sich desselben gegen solche, die zwar ein Unternehmen entworfen, aber noch nicht begonnen oder geendigt hatten. Es hatte seinen Ursprung darin, dass damals die Gärten mit einer Einfassung von Raute und Petersilie umgeben waren und man daher jeden, der noch nicht innerhalb dieser Einfassung war, als noch nicht im Garten befindlich ansah. (Genlis, I, 339.)


Rebstock.

Ist der Rebstock überladen, wird die Traube schlecht gerathen.

It.: Gran fecondita non viene a maturita. ( Giani, 662.)


Recept.

5 Ich habe mir nie ein Recept verschrieben, sagte der Doctor, als man ihn fragte, wie er es angefangen habe, fünfundachtzig Jahre alt zu werden.


Rechen (Subst.).

13 Es wäre ein guter Rechen, wenn er Zähne hätte.

Schwed.: Det wore en god räfsa, hade den blott tänder.

14 Man muss nicht immer mit dem Rechen kommen, auch zuweilen mit dem Spaten (Karst).


Rechen (Verb.).

6 Wenn man zu scharff rechet, so zubrechen gern die Zancken am Rechen. - Herberger, II, 412.


[Spaltenumbruch]
Rechnung.

45 Der kommt in die Rechnung, sagte der Maurer, als der Bauherr zweifelte, dass die Mauer halten werde, weil der Kalk fehle.

46 Eine falsche Rechnung kehrt von Bagdad zurück. - Ausland, 1872, S. 1203.

47 Keiner sich Rechnung machen soll, dass er allhie lang' leben woll', es gehe hie einer aus und ein, so steht der Tod und wartet sein. - Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24.

Hausinschrift.

48 Wer bey jhm selbs ein rechnung stelt vnd acht nicht, wie sie Gott gefelt, dem muss es gwisslich fälen weit, vnd kan nicht bestehn lange zeit.

Lat.: Absque Deo facta sua qui disponere curat huius amor uere non multo tempore durat. (Loci comm., 39.)

*49 Er machet die Rechnung zehn Jahr hinter dem Jüngsten Tag. - Herberger, I, 720.


Recht (Subst.).

392 Das Recht heischt einen schweren Beutel. - Fischer, Psalter, 96, 1.

393 Das Recht klein dieben an galgen bringt, manch grosser aber durchhin tringt. - Loci comm., 95.

Lat.: Irretit muscas, transmittit aranea uespas.

394 Das Recht und das Wasser darf man nicht aufstauen, sonst entsteht dem Lande grosser Schaden. - Harssdörffer, 1613.

395 Der kann nicht Recht sprechen, der mit Geld erkauft ist.

Bei Tunnicius (188): He en doet nein recht, de mit gelde is ummekoft. (Nullus obaeratus diiudicat omnia recte.)

396 Ich verlasse mich auf mein gutes Recht - Lügen und Schwindeln. (Breslau.)

397 Jedes Recht hat sein Gegenrecht, denn jedes Ding hat zwei Seiten.

It.: Ogni cosa ha il suo dritto e il suo rovescio. (Giani, 423.)

398 Ob einer schon das Recht im Säckel hat, so stehlen einem doch die Juristen den Band. - Wirth, I, 488.

399 Recht hat nicht immer Erfolg, aber Erfolg hat immer Recht.

400 Recht hin, Recht her, ein jeder thu', was ich begehr. - Theatr. Diabolorum, 383a.

Lat.: Sic volo, sic jubeo, sit pro ratione voluntas.

401 Reit (Recht) schwemmt bave. - Rötscher, 93.

402 'T will all sein Rech hebb'n, hett ol Stak seggt, Kinner ehr Släg un ol Mann sein warm Beer. - Schlesw.-Holst. Schulzeitung, 1878, Nr. 8.

403 Um Recht zu sprechen, muss man recht hören.

It.: Per ben giudicare, convien ben ascoltare. (Giani, 781.)

404 Viel Recht, wenig gute Werk. - Lehmann, Chronik, 92.

405 Wer hat recht vnd darzu macht, des recht wirt groiss geacht; wer der macht aber nit enhat, moiss liden, das er wirt geiagt. - Weinsberg, 106.

Der Spruch steht unter einer Federzeichnung: ein Hirsch vom Hunde verfolgt.

406 Wer Recht hat und dem Besiegten Recht lässt, siegt zweimal.

Lat.: Si cesseris, dum viceris, bis viceris. (Sailer, Sprüche, 195.)

407 Wir haben recht und macht allein, was wir setzen, das gilt gemein; wer ist, der uns sol meistern? - Monatsblätter, VI, 188, 1.

Sprache der grossen und kleinen Machthaber.


Recht (Adv.).

144 Allen kann man's nicht recht machen, der Herr meint, ich gefiele ihm alle Tage besser, sagte Rieke, als die Frau sie schalt, es würde alle Tage schlechter, sie habe wieder den Braten verbrennen lassen.

145 Enge recht, weit vnrecht. - Theatr. Diabolorum, 104b.

"Lautet das gemeine Sprichwort."

[Spaltenumbruch] 153 Mancher meint, sein Rauch sei heller, als anderer Leute Feuer.Storch, Freiknecht, I, 62.

154 Wo Rauch ist, da wohnen Menschen, sagte der Teufel, als er einen Misthaufen dampfen sah.


Rauchen.

16 Wenn Se hier rôchen wulln, sagte die Schildwache, so nehmen Se de Pfeife aus dem Maule.


Rauchfrost.

Rauchfrost auf der Flur, milder Witterung Spur.Payne, 37.


Rauchopfer.

Es ist kein Rauchopfer so stark als der Dampf eines geängstigten Herzens.Wirth, II, 314.


Raufbold.

Ein Raufbold ist nicht ohne Wunde.Merx, 158.


Raufen.

*9 Rauf mich in der Hand.

„Sol ein Christ geben, so muss er zuvor haben. Was nichts hat, das gibt nichts .... Sonst heisst es: Rauf mich in der Hand.“ (Luther's Werke, VII, 382b.)


Raufer.

Da grêsdê Râfâ griagd de meist'n Schlêg. (Niederösterreich.)


Raum.

*6 Einem Raum und statt lassen.Dietrich, 91.


Raupengier.

* Mit Raupengier über eine Speise herfallen.


Rausch.

30 Beter e Rûsch als e Brûsch (Beule am Kopf).Frischbier, I, 337.

31 Ein Rausch vertreibt den andern.

„Kein besser Mittel wider die Trunkenheit halten einige Gelehrte als wenn ein Rausch den andern vertreibt, weil einer dadurch ein habitum erlangt, damit jnen ins künftige der Trunck desto weniger schade. Dannenher der Knittelverss entstand: Si noceat hesterna sibi potatio vini, cras iterum bibito et sic fuerit medicina.“ (Dietrich, I, 176.)

32 Hüte dich vor einem zweifachen Rausch: vor dem nassen Weinrausch und dem trockenen der Leidenschaften.

Lat.: Ebrietas, nec madida, nec sicca. (Sailer, Sprüche, 106, 50.)


Rauschaus.

Ein frecher Rauschaus1 ist des Teuffels Stromhauss.Herberger, II, 570.

1) Ein leichtsinnig herumschwärmendes Mädchen.


Raute.

*4 De Rauten sän kaput. (Oberharz.)

Die Fensterrauten oder -scheiben sind entzwei. Man kann daher draussen hören, was im Zimmer gesprochen wird. Die Redensart mahnt also zur Vorsicht im Reden.

*5 Du bist noch nicht an der Raute und an der Petersilie.

Die alten Griechen hatten dies Sprichwort und wollten damit sagen, dass der Plan zu einer Sache noch keine Ausführung sei; sie bedienten sich desselben gegen solche, die zwar ein Unternehmen entworfen, aber noch nicht begonnen oder geendigt hatten. Es hatte seinen Ursprung darin, dass damals die Gärten mit einer Einfassung von Raute und Petersilie umgeben waren und man daher jeden, der noch nicht innerhalb dieser Einfassung war, als noch nicht im Garten befindlich ansah. (Genlis, I, 339.)


Rebstock.

Ist der Rebstock überladen, wird die Traube schlecht gerathen.

It.: Gran fecondità non viene a maturità. ( Giani, 662.)


Recept.

5 Ich habe mir nie ein Recept verschrieben, sagte der Doctor, als man ihn fragte, wie er es angefangen habe, fünfundachtzig Jahre alt zu werden.


Rechen (Subst.).

13 Es wäre ein guter Rechen, wenn er Zähne hätte.

Schwed.: Det wore en god räfsa, hade den blott tänder.

14 Man muss nicht immer mit dem Rechen kommen, auch zuweilen mit dem Spaten (Karst).


Rechen (Verb.).

6 Wenn man zu scharff rechet, so zubrechen gern die Zancken am Rechen.Herberger, II, 412.


[Spaltenumbruch]
Rechnung.

45 Der kommt in die Rechnung, sagte der Maurer, als der Bauherr zweifelte, dass die Mauer halten werde, weil der Kalk fehle.

46 Eine falsche Rechnung kehrt von Bagdad zurück.Ausland, 1872, S. 1203.

47 Keiner sich Rechnung machen soll, dass er allhie lang' leben woll', es gehe hie einer aus und ein, so steht der Tod und wartet sein.Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24.

Hausinschrift.

48 Wer bey jhm selbs ein rechnung stelt vnd acht nicht, wie sie Gott gefelt, dem muss es gwisslich fälen weit, vnd kan nicht bestehn lange zeit.

Lat.: Absque Deo facta sua qui disponere curat huius amor uere non multo tempore durat. (Loci comm., 39.)

*49 Er machet die Rechnung zehn Jahr hinter dem Jüngsten Tag.Herberger, I, 720.


Recht (Subst.).

392 Das Recht heischt einen schweren Beutel.Fischer, Psalter, 96, 1.

393 Das Recht klein dieben an galgen bringt, manch grosser aber durchhin tringt.Loci comm., 95.

Lat.: Irretit muscas, transmittit aranea uespas.

394 Das Recht und das Wasser darf man nicht aufstauen, sonst entsteht dem Lande grosser Schaden.Harssdörffer, 1613.

395 Der kann nicht Recht sprechen, der mit Geld erkauft ist.

Bei Tunnicius (188): He en doet nein recht, de mit gelde is ummekoft. (Nullus obaeratus diiudicat omnia recte.)

396 Ich verlasse mich auf mein gutes Recht – Lügen und Schwindeln. (Breslau.)

397 Jedes Recht hat sein Gegenrecht, denn jedes Ding hat zwei Seiten.

It.: Ogni cosa ha il suo dritto e il suo rovescio. (Giani, 423.)

398 Ob einer schon das Recht im Säckel hat, so stehlen einem doch die Juristen den Band.Wirth, I, 488.

399 Recht hat nicht immer Erfolg, aber Erfolg hat immer Recht.

400 Recht hin, Recht her, ein jeder thu', was ich begehr.Theatr. Diabolorum, 383a.

Lat.: Sic volo, sic jubeo, sit pro ratione voluntas.

401 Reit (Recht) schwemmt båve.Rötscher, 93.

402 'T will all sîn Rech hebb'n, hett ol Stak seggt, Kinner ehr Släg un ol Mann sîn warm Beer.Schlesw.-Holst. Schulzeitung, 1878, Nr. 8.

403 Um Recht zu sprechen, muss man recht hören.

It.: Per ben giudicare, convien ben ascoltare. (Giani, 781.)

404 Viel Recht, wenig gute Werk.Lehmann, Chronik, 92.

405 Wer hat recht vnd darzu macht, des recht wirt groiss geacht; wer der macht aber nit enhat, moiss liden, das er wirt geiagt.Weinsberg, 106.

Der Spruch steht unter einer Federzeichnung: ein Hirsch vom Hunde verfolgt.

406 Wer Recht hat und dem Besiegten Recht lässt, siegt zweimal.

Lat.: Si cesseris, dum viceris, bis viceris. (Sailer, Sprüche, 195.)

407 Wir haben recht und macht allein, was wir setzen, das gilt gemein; wer ist, der uns sol meistern?Monatsblätter, VI, 188, 1.

Sprache der grossen und kleinen Machthaber.


Recht (Adv.).

144 Allen kann man's nicht recht machen, der Herr meint, ich gefiele ihm alle Tage besser, sagte Rieke, als die Frau sie schalt, es würde alle Tage schlechter, sie habe wieder den Braten verbrennen lassen.

145 Enge recht, weit vnrecht.Theatr. Diabolorum, 104b.

„Lautet das gemeine Sprichwort.“

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[[836]/0848] 153 Mancher meint, sein Rauch sei heller, als anderer Leute Feuer. – Storch, Freiknecht, I, 62. 154 Wo Rauch ist, da wohnen Menschen, sagte der Teufel, als er einen Misthaufen dampfen sah. Rauchen. 16 Wenn Se hier rôchen wulln, sagte die Schildwache, so nehmen Se de Pfeife aus dem Maule. Rauchfrost. Rauchfrost auf der Flur, milder Witterung Spur. – Payne, 37. Rauchopfer. Es ist kein Rauchopfer so stark als der Dampf eines geängstigten Herzens. – Wirth, II, 314. Raufbold. Ein Raufbold ist nicht ohne Wunde. – Merx, 158. Raufen. *9 Rauf mich in der Hand. „Sol ein Christ geben, so muss er zuvor haben. Was nichts hat, das gibt nichts .... Sonst heisst es: Rauf mich in der Hand.“ (Luther's Werke, VII, 382b.) Raufer. Da grêsdê Râfâ griagd de meist'n Schlêg. (Niederösterreich.) Raum. *6 Einem Raum und statt lassen. – Dietrich, 91. Raupengier. * Mit Raupengier über eine Speise herfallen. Rausch. 30 Beter e Rûsch als e Brûsch (Beule am Kopf). – Frischbier, I, 337. 31 Ein Rausch vertreibt den andern. „Kein besser Mittel wider die Trunkenheit halten einige Gelehrte als wenn ein Rausch den andern vertreibt, weil einer dadurch ein habitum erlangt, damit jnen ins künftige der Trunck desto weniger schade. Dannenher der Knittelverss entstand: Si noceat hesterna sibi potatio vini, cras iterum bibito et sic fuerit medicina.“ (Dietrich, I, 176.) 32 Hüte dich vor einem zweifachen Rausch: vor dem nassen Weinrausch und dem trockenen der Leidenschaften. Lat.: Ebrietas, nec madida, nec sicca. (Sailer, Sprüche, 106, 50.) Rauschaus. Ein frecher Rauschaus1 ist des Teuffels Stromhauss. – Herberger, II, 570. 1) Ein leichtsinnig herumschwärmendes Mädchen. Raute. *4 De Rauten sän kaput. (Oberharz.) Die Fensterrauten oder -scheiben sind entzwei. Man kann daher draussen hören, was im Zimmer gesprochen wird. Die Redensart mahnt also zur Vorsicht im Reden. *5 Du bist noch nicht an der Raute und an der Petersilie. Die alten Griechen hatten dies Sprichwort und wollten damit sagen, dass der Plan zu einer Sache noch keine Ausführung sei; sie bedienten sich desselben gegen solche, die zwar ein Unternehmen entworfen, aber noch nicht begonnen oder geendigt hatten. Es hatte seinen Ursprung darin, dass damals die Gärten mit einer Einfassung von Raute und Petersilie umgeben waren und man daher jeden, der noch nicht innerhalb dieser Einfassung war, als noch nicht im Garten befindlich ansah. (Genlis, I, 339.) Rebstock. Ist der Rebstock überladen, wird die Traube schlecht gerathen. It.: Gran fecondità non viene a maturità. ( Giani, 662.) Recept. 5 Ich habe mir nie ein Recept verschrieben, sagte der Doctor, als man ihn fragte, wie er es angefangen habe, fünfundachtzig Jahre alt zu werden. Rechen (Subst.). 13 Es wäre ein guter Rechen, wenn er Zähne hätte. Schwed.: Det wore en god räfsa, hade den blott tänder. 14 Man muss nicht immer mit dem Rechen kommen, auch zuweilen mit dem Spaten (Karst). Rechen (Verb.). 6 Wenn man zu scharff rechet, so zubrechen gern die Zancken am Rechen. – Herberger, II, 412. Rechnung. 45 Der kommt in die Rechnung, sagte der Maurer, als der Bauherr zweifelte, dass die Mauer halten werde, weil der Kalk fehle. 46 Eine falsche Rechnung kehrt von Bagdad zurück. – Ausland, 1872, S. 1203. 47 Keiner sich Rechnung machen soll, dass er allhie lang' leben woll', es gehe hie einer aus und ein, so steht der Tod und wartet sein. – Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24. Hausinschrift. 48 Wer bey jhm selbs ein rechnung stelt vnd acht nicht, wie sie Gott gefelt, dem muss es gwisslich fälen weit, vnd kan nicht bestehn lange zeit. Lat.: Absque Deo facta sua qui disponere curat huius amor uere non multo tempore durat. (Loci comm., 39.) *49 Er machet die Rechnung zehn Jahr hinter dem Jüngsten Tag. – Herberger, I, 720. Recht (Subst.). 392 Das Recht heischt einen schweren Beutel. – Fischer, Psalter, 96, 1. 393 Das Recht klein dieben an galgen bringt, manch grosser aber durchhin tringt. – Loci comm., 95. Lat.: Irretit muscas, transmittit aranea uespas. 394 Das Recht und das Wasser darf man nicht aufstauen, sonst entsteht dem Lande grosser Schaden. – Harssdörffer, 1613. 395 Der kann nicht Recht sprechen, der mit Geld erkauft ist. Bei Tunnicius (188): He en doet nein recht, de mit gelde is ummekoft. (Nullus obaeratus diiudicat omnia recte.) 396 Ich verlasse mich auf mein gutes Recht – Lügen und Schwindeln. (Breslau.) 397 Jedes Recht hat sein Gegenrecht, denn jedes Ding hat zwei Seiten. It.: Ogni cosa ha il suo dritto e il suo rovescio. (Giani, 423.) 398 Ob einer schon das Recht im Säckel hat, so stehlen einem doch die Juristen den Band. – Wirth, I, 488. 399 Recht hat nicht immer Erfolg, aber Erfolg hat immer Recht. 400 Recht hin, Recht her, ein jeder thu', was ich begehr. – Theatr. Diabolorum, 383a. Lat.: Sic volo, sic jubeo, sit pro ratione voluntas. 401 Reit (Recht) schwemmt båve. – Rötscher, 93. 402 'T will all sîn Rech hebb'n, hett ol Stak seggt, Kinner ehr Släg un ol Mann sîn warm Beer. – Schlesw.-Holst. Schulzeitung, 1878, Nr. 8. 403 Um Recht zu sprechen, muss man recht hören. It.: Per ben giudicare, convien ben ascoltare. (Giani, 781.) 404 Viel Recht, wenig gute Werk. – Lehmann, Chronik, 92. 405 Wer hat recht vnd darzu macht, des recht wirt groiss geacht; wer der macht aber nit enhat, moiss liden, das er wirt geiagt. – Weinsberg, 106. Der Spruch steht unter einer Federzeichnung: ein Hirsch vom Hunde verfolgt. 406 Wer Recht hat und dem Besiegten Recht lässt, siegt zweimal. Lat.: Si cesseris, dum viceris, bis viceris. (Sailer, Sprüche, 195.) 407 Wir haben recht und macht allein, was wir setzen, das gilt gemein; wer ist, der uns sol meistern? – Monatsblätter, VI, 188, 1. Sprache der grossen und kleinen Machthaber. Recht (Adv.). 144 Allen kann man's nicht recht machen, der Herr meint, ich gefiele ihm alle Tage besser, sagte Rieke, als die Frau sie schalt, es würde alle Tage schlechter, sie habe wieder den Braten verbrennen lassen. 145 Enge recht, weit vnrecht. – Theatr. Diabolorum, 104b. „Lautet das gemeine Sprichwort.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [836]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/848>, abgerufen am 29.04.2024.