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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 176 Des Reichthums Schwester heisst Unbesonnenheit.

Lat.: Incuria est opulentiae dulcis soror. (Sailer, Sprüche, 192.)

177 Für alles reichtumb such die kunst, wiltu erlangen glück und gunst.

Lat.: Artem scruteris, quamvis opulentus haberis. (Loci comm., 12.)

178 Reichthum adelt nicht.

It.: Ricchezza non fa gentilezza. (Giani, 1451.)

179 Reichthum hat Flügel.

It.: Ricchezze hanno l' ali. (Giani, 1452.)

180 Reichthum hat keinen Werth, wenn er den Menschen verkehrt.

It.: Ricchezza poco vale a quel che l' usa male. (Giani, 1450.)

181 Reichthum hilft vor Thorheit nicht; denn: Wirff du den Bauer unter die Bank, die Stiefeln werden doch hervorgucken. - Schöttgen, Moralische Gedanken über die Historie von David und Nabal (Frankfurt a. O., 1717).

182 Reichthum schändet nicht.

Scherzhafte Nachahmung des bekannten Sprichworts; Armuth schändet nicht. Wird oft gehört, wenn einer erklärt, keinen Anstoss daran nehmen zu wollen, ein Mädchen mit vielem Gelde zu heirathen.

183 Reichthum und Salzwasser löschen den Durst nicht. - Harssdörffer, 1676.

184 Reichthum und Wissenschaft haben keine Gemeinschaft.

It.: Ricchezza e scienza insieme non hanno residenza. (Giani, 1449.)

185 Was nützt Reichthum, wenn man keine Weisheit kaufen kann?

Bei Tunnicius (913): Wat batet rykdom, als men neine wysheit kopen kan? (Quid gaza prosunt, quum non mercaberis artes?)


Reie.

* Nyghe reie dichten. - Freybe, Redentiner Spiel, 1628.

D. h. neue Schelmstücke (Tanzlieder) ersinnen.


Reif (Adj.).

17 Reif zum Vollmond kündet an, dass bald Kälte kommen kann. - Marienkalender, 1879, S. 25.


Reif (Reifen, Subst.).

29 As die Reifen springen, zerfallt dus Fass.

Wenn in einem Haus- oder Gemeinwesen keine Ordnung herrscht, so geht es aus Rand und Band.

30 'S geht ke Rääf a, 's geht ke Wei' dra. (Pfalz.)

Es geht kein Reifen an, ohne dass Wein dazu kommt, dabei getrunken wird. In der Rheinpfalz ist man der Ansicht, dass bei der Arbeit der Wein nicht gespart werden dürfe.


Reigen.

3 Wem der Reigen nicht behagt, der bekommt Runzeln vor dem Haupte.

D. h. er wird unzufrieden, verdriesslich. Bei Tunnicius (270): He kricht rimpelen vor dat hovet, dem de rei nicht en behaget. (Hic frontem caperat cui factum displicet ipsum.)


Reihe.

11 Bunte Reihe, sagte der englische Kriegsminister, da wollte er die Deserteure tätowiren lassen.

Es war der Vorschlag (1878) gemacht worden, die wieder ergriffenen Flüchtlinge zu zeichnen (brandmarken).


Reiher.

11 Ein Reiher lässt sich nicht gut in einen (Trag-) Korb binden.

12 Sie meinten, ein Reyger zu erhaschen, und haben einen Kukuk gefangen. - Hans Sachs, IV, XCIIII, 1.

13 Wenn ein Reiher flog aus, kommt ein Reiher nach Haus. - Frischbier, 4304.

Poln.: Lelek poszedl, lelek przyszedl.


Reim.

*6 Ungereimte Reimen des alten Hermani, den das Podagra plaget, ja plaget. - Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 68.


Reimen.

63 Was reimt sich auf das Wörtlein Ei? Es reimt sich darauf Heuchelei, es reimt sich Pietisterei, es reimt sich Bärenhäuterei, es reimt sich sonst noch allerlei; und reimt sich's in abstracto fein, so wird's auch in concreto sein. - Hertz, 63.


[Spaltenumbruch]

*64 Das reimt sich wie Engel vnd Teuffel. - Herberger, I, 752.

*65 Es reimpt sich gleich als salzmessen und ich waiss nit was. - Zimmerische Chronik, IV.

*66 Es ruempt sich nit, zwen narren in ainem haus. - Zimmerische Chronik, IV.


Rein.

51 Das ist rein unmöglich, wie ein Schwein, sagte Klaus.

*52 Er ist nicht rein auf der Lunge. (Köthen.)

D. h. er hat keinen lautern Charakter.


Reiner.

7 Dem Reinen ist alles rein, sagte der Pfaff, und nahm einen Judengulden als Peterspfennig an.


Reinlichkeit.

33 Bei Reinlichkeit und Ordnungssinn der Bauer zehnfach hat Gewinn. - Wunderlich, 6.

34 Reinlichkeit stärkt den Leib und weckt den Geist.

Lat.: Mundicies corporis ad valetudinem et ingenium confert. (Sailer, Sprüche, 155, 24.)


Reis (der).

5 Der Reis wird im Wasser geboren und stirbt im Wein.

Er wächst in sumpfigen, Ueberschwemmungen ausgesetzten Gegenden und wird bei Wein gut verdaut.

It.: Il riso nasce nell' acqua, e ha da morire nel vino. (Giani, 1463.)

6 Ris mit Melk, segg Marten Hölk, is just as Melk mit Ris; de Magen ward 't ni wis. - Plattdütscher Husfründ, III, 14.


Reise.

45 Auf langer Reise wird auch ein Strohhalm schwer.

It.: In lungo viaggio anco una paglia pesa. (Giani, 1738.)

46 Das ist eine harte Reis', wenn man den Weg nicht weiss. - Hertz, 73.

Auf einer Todtenbahre.

47 Ich schicke bei bevorstehenden Reisen die wichtigsten Sachen immer voraus, sagte jener weise Mann, als er im Alter blind und taub geworden war.

48 Man kann sich auf der Reise nicht jede Mücke vom Leibe halten. (Rheinpfalz.)

49 Mer soll sich uf de Reise nischt mitnehmen, was man unterwegs bekommen kann, sagte Schmul, als man ihn fragte, warum er seine Frau nicht bei sich habe.

50 Von Reisen kommt man schlimmer, aber nicht frümmer.

51 Was man auf der Reise bekommt, muss man nicht von zu Hause mitnehmen.

Man soll sich nicht mit überflüssigen Dingen auf der Reise belasten.

52 Wer will auf Reisen gehn, soll sich gut mit Wein (Geld) versehn.

It.: Non ti mettere in cammino, se la bocca non sa di vino. (Giani, 272.)


Reisegespan.

Ein Reisegespan, beredt und froh dabei, macht aus vier Meilen zwei.

Lat.: Facundus est comes viae compendium. (Sailer, Sprüche, 78.)


Reisekleid.

Im Reisekleide gefällst du mir am besten, erwiderte seufzend der Mann, als ihn seine Frau fragte, in welchem Kleide er sie am liebsten sehe.


Reisen.

56 Wer reist, muss nicht alles beurtheilen, was er siehet, nicht alles glauben, was er höret, nicht alles thun, was er kann, nicht alles sagen, was er weiss, nicht alles anzeigen, was er hat. - Wirth, I, 416.

57 Wer reist, muss sich nach der Tasche strecken.


Reisender.

9 Ich begreife nicht, wie die Reisenden in Afrika immer über Wassermangel klagen können, sagte Biermann, als er sechs Seidel Bier getrunken hatte; ich würde es wochenlang ohne Wasser aushalten.


[Spaltenumbruch] 176 Des Reichthums Schwester heisst Unbesonnenheit.

Lat.: Incuria est opulentiae dulcis soror. (Sailer, Sprüche, 192.)

177 Für alles reichtumb such die kunst, wiltu erlangen glück und gunst.

Lat.: Artem scruteris, quamvis opulentus haberis. (Loci comm., 12.)

178 Reichthum adelt nicht.

It.: Ricchezza non fa gentilezza. (Giani, 1451.)

179 Reichthum hat Flügel.

It.: Ricchezze hanno l' ali. (Giani, 1452.)

180 Reichthum hat keinen Werth, wenn er den Menschen verkehrt.

It.: Ricchezza poco vale a quel che l' usa male. (Giani, 1450.)

181 Reichthum hilft vor Thorheit nicht; denn: Wirff du den Bauer unter die Bank, die Stiefeln werden doch hervorgucken.Schöttgen, Moralische Gedanken über die Historie von David und Nabal (Frankfurt a. O., 1717).

182 Reichthum schändet nicht.

Scherzhafte Nachahmung des bekannten Sprichworts; Armuth schändet nicht. Wird oft gehört, wenn einer erklärt, keinen Anstoss daran nehmen zu wollen, ein Mädchen mit vielem Gelde zu heirathen.

183 Reichthum und Salzwasser löschen den Durst nicht.Harssdörffer, 1676.

184 Reichthum und Wissenschaft haben keine Gemeinschaft.

It.: Ricchezza e scienza insieme non hanno residenza. (Giani, 1449.)

185 Was nützt Reichthum, wenn man keine Weisheit kaufen kann?

Bei Tunnicius (913): Wat batet rykdom, als men neine wysheit kopen kan? (Quid gaza prosunt, quum non mercaberis artes?)


Reie.

* Nyghe reie dichten.Freybe, Redentiner Spiel, 1628.

D. h. neue Schelmstücke (Tanzlieder) ersinnen.


Reif (Adj.).

17 Reif zum Vollmond kündet an, dass bald Kälte kommen kann.Marienkalender, 1879, S. 25.


Reif (Reifen, Subst.).

29 As die Reifen springen, zerfallt dus Fass.

Wenn in einem Haus- oder Gemeinwesen keine Ordnung herrscht, so geht es aus Rand und Band.

30 'S geht ke Rääf a, 's geht ke Wei' dra. (Pfalz.)

Es geht kein Reifen an, ohne dass Wein dazu kommt, dabei getrunken wird. In der Rheinpfalz ist man der Ansicht, dass bei der Arbeit der Wein nicht gespart werden dürfe.


Reigen.

3 Wem der Reigen nicht behagt, der bekommt Runzeln vor dem Haupte.

D. h. er wird unzufrieden, verdriesslich. Bei Tunnicius (270): He kricht rimpelen vor dat hovet, dem de rei nicht en behaget. (Hic frontem caperat cui factum displicet ipsum.)


Reihe.

11 Bunte Reihe, sagte der englische Kriegsminister, da wollte er die Deserteure tätowiren lassen.

Es war der Vorschlag (1878) gemacht worden, die wieder ergriffenen Flüchtlinge zu zeichnen (brandmarken).


Reiher.

11 Ein Reiher lässt sich nicht gut in einen (Trag-) Korb binden.

12 Sie meinten, ein Reyger zu erhaschen, und haben einen Kukuk gefangen.Hans Sachs, IV, XCIIII, 1.

13 Wenn ein Reiher flog aus, kommt ein Reiher nach Haus.Frischbier, 4304.

Poln.: Lelek poszedł, lelek przyszedł.


Reim.

*6 Ungereimte Reimen des alten Hermani, den das Podagra plaget, ja plaget.Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 68.


Reimen.

63 Was reimt sich auf das Wörtlein Ei? Es reimt sich darauf Heuchelei, es reimt sich Pietisterei, es reimt sich Bärenhäuterei, es reimt sich sonst noch allerlei; und reimt sich's in abstracto fein, so wird's auch in concreto sein.Hertz, 63.


[Spaltenumbruch]

*64 Das reimt sich wie Engel vnd Teuffel.Herberger, I, 752.

*65 Es reimpt sich gleich als salzmessen und ich waiss nit was.Zimmerische Chronik, IV.

*66 Es ruempt sich nit, zwen narren in ainem haus.Zimmerische Chronik, IV.


Rein.

51 Das ist rein unmöglich, wie ein Schwein, sagte Klaus.

*52 Er ist nicht rein auf der Lunge. (Köthen.)

D. h. er hat keinen lautern Charakter.


Reiner.

7 Dem Reinen ist alles rein, sagte der Pfaff, und nahm einen Judengulden als Peterspfennig an.


Reinlichkeit.

33 Bei Reinlichkeit und Ordnungssinn der Bauer zehnfach hat Gewinn.Wunderlich, 6.

34 Reinlichkeit stärkt den Leib und weckt den Geist.

Lat.: Mundicies corporis ad valetudinem et ingenium confert. (Sailer, Sprüche, 155, 24.)


Reis (der).

5 Der Reis wird im Wasser geboren und stirbt im Wein.

Er wächst in sumpfigen, Ueberschwemmungen ausgesetzten Gegenden und wird bei Wein gut verdaut.

It.: Il riso nasce nell' acqua, e ha da morire nel vino. (Giani, 1463.)

6 Ris mit Melk, segg Marten Hölk, is just as Melk mit Ris; de Magen ward 't ni wis.Plattdütscher Husfründ, III, 14.


Reise.

45 Auf langer Reise wird auch ein Strohhalm schwer.

It.: In lungo viaggio anco una paglia pesa. (Giani, 1738.)

46 Das ist eine harte Reis', wenn man den Weg nicht weiss.Hertz, 73.

Auf einer Todtenbahre.

47 Ich schicke bei bevorstehenden Reisen die wichtigsten Sachen immer voraus, sagte jener weise Mann, als er im Alter blind und taub geworden war.

48 Man kann sich auf der Reise nicht jede Mücke vom Leibe halten. (Rheinpfalz.)

49 Mer soll sich uf de Reise nischt mitnehmen, was man unterwegs bekommen kann, sagte Schmul, als man ihn fragte, warum er seine Frau nicht bei sich habe.

50 Von Reisen kommt man schlimmer, aber nicht frümmer.

51 Was man auf der Reise bekommt, muss man nicht von zu Hause mitnehmen.

Man soll sich nicht mit überflüssigen Dingen auf der Reise belasten.

52 Wer will auf Reisen gehn, soll sich gut mit Wein (Geld) versehn.

It.: Non ti mettere in cammino, se la bocca non sa di vino. (Giani, 272.)


Reisegespan.

Ein Reisegespan, beredt und froh dabei, macht aus vier Meilen zwei.

Lat.: Facundus est comes viae compendium. (Sailer, Sprüche, 78.)


Reisekleid.

Im Reisekleide gefällst du mir am besten, erwiderte seufzend der Mann, als ihn seine Frau fragte, in welchem Kleide er sie am liebsten sehe.


Reisen.

56 Wer reist, muss nicht alles beurtheilen, was er siehet, nicht alles glauben, was er höret, nicht alles thun, was er kann, nicht alles sagen, was er weiss, nicht alles anzeigen, was er hat.Wirth, I, 416.

57 Wer reist, muss sich nach der Tasche strecken.


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9 Ich begreife nicht, wie die Reisenden in Afrika immer über Wassermangel klagen können, sagte Biermann, als er sechs Seidel Bier getrunken hatte; ich würde es wochenlang ohne Wasser aushalten.


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[[840]/0852] 176 Des Reichthums Schwester heisst Unbesonnenheit. Lat.: Incuria est opulentiae dulcis soror. (Sailer, Sprüche, 192.) 177 Für alles reichtumb such die kunst, wiltu erlangen glück und gunst. Lat.: Artem scruteris, quamvis opulentus haberis. (Loci comm., 12.) 178 Reichthum adelt nicht. It.: Ricchezza non fa gentilezza. (Giani, 1451.) 179 Reichthum hat Flügel. It.: Ricchezze hanno l' ali. (Giani, 1452.) 180 Reichthum hat keinen Werth, wenn er den Menschen verkehrt. It.: Ricchezza poco vale a quel che l' usa male. (Giani, 1450.) 181 Reichthum hilft vor Thorheit nicht; denn: Wirff du den Bauer unter die Bank, die Stiefeln werden doch hervorgucken. – Schöttgen, Moralische Gedanken über die Historie von David und Nabal (Frankfurt a. O., 1717). 182 Reichthum schändet nicht. Scherzhafte Nachahmung des bekannten Sprichworts; Armuth schändet nicht. Wird oft gehört, wenn einer erklärt, keinen Anstoss daran nehmen zu wollen, ein Mädchen mit vielem Gelde zu heirathen. 183 Reichthum und Salzwasser löschen den Durst nicht. – Harssdörffer, 1676. 184 Reichthum und Wissenschaft haben keine Gemeinschaft. It.: Ricchezza e scienza insieme non hanno residenza. (Giani, 1449.) 185 Was nützt Reichthum, wenn man keine Weisheit kaufen kann? Bei Tunnicius (913): Wat batet rykdom, als men neine wysheit kopen kan? (Quid gaza prosunt, quum non mercaberis artes?) Reie. * Nyghe reie dichten. – Freybe, Redentiner Spiel, 1628. D. h. neue Schelmstücke (Tanzlieder) ersinnen. Reif (Adj.). 17 Reif zum Vollmond kündet an, dass bald Kälte kommen kann. – Marienkalender, 1879, S. 25. Reif (Reifen, Subst.). 29 As die Reifen springen, zerfallt dus Fass. Wenn in einem Haus- oder Gemeinwesen keine Ordnung herrscht, so geht es aus Rand und Band. 30 'S geht ke Rääf a, 's geht ke Wei' dra. (Pfalz.) Es geht kein Reifen an, ohne dass Wein dazu kommt, dabei getrunken wird. In der Rheinpfalz ist man der Ansicht, dass bei der Arbeit der Wein nicht gespart werden dürfe. Reigen. 3 Wem der Reigen nicht behagt, der bekommt Runzeln vor dem Haupte. D. h. er wird unzufrieden, verdriesslich. Bei Tunnicius (270): He kricht rimpelen vor dat hovet, dem de rei nicht en behaget. (Hic frontem caperat cui factum displicet ipsum.) Reihe. 11 Bunte Reihe, sagte der englische Kriegsminister, da wollte er die Deserteure tätowiren lassen. Es war der Vorschlag (1878) gemacht worden, die wieder ergriffenen Flüchtlinge zu zeichnen (brandmarken). Reiher. 11 Ein Reiher lässt sich nicht gut in einen (Trag-) Korb binden. 12 Sie meinten, ein Reyger zu erhaschen, und haben einen Kukuk gefangen. – Hans Sachs, IV, XCIIII, 1. 13 Wenn ein Reiher flog aus, kommt ein Reiher nach Haus. – Frischbier, 4304. Poln.: Lelek poszedł, lelek przyszedł. Reim. *6 Ungereimte Reimen des alten Hermani, den das Podagra plaget, ja plaget. – Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, 68. Reimen. 63 Was reimt sich auf das Wörtlein Ei? Es reimt sich darauf Heuchelei, es reimt sich Pietisterei, es reimt sich Bärenhäuterei, es reimt sich sonst noch allerlei; und reimt sich's in abstracto fein, so wird's auch in concreto sein. – Hertz, 63. *64 Das reimt sich wie Engel vnd Teuffel. – Herberger, I, 752. *65 Es reimpt sich gleich als salzmessen und ich waiss nit was. – Zimmerische Chronik, IV. *66 Es ruempt sich nit, zwen narren in ainem haus. – Zimmerische Chronik, IV. Rein. 51 Das ist rein unmöglich, wie ein Schwein, sagte Klaus. *52 Er ist nicht rein auf der Lunge. (Köthen.) D. h. er hat keinen lautern Charakter. Reiner. 7 Dem Reinen ist alles rein, sagte der Pfaff, und nahm einen Judengulden als Peterspfennig an. Reinlichkeit. 33 Bei Reinlichkeit und Ordnungssinn der Bauer zehnfach hat Gewinn. – Wunderlich, 6. 34 Reinlichkeit stärkt den Leib und weckt den Geist. Lat.: Mundicies corporis ad valetudinem et ingenium confert. (Sailer, Sprüche, 155, 24.) Reis (der). 5 Der Reis wird im Wasser geboren und stirbt im Wein. Er wächst in sumpfigen, Ueberschwemmungen ausgesetzten Gegenden und wird bei Wein gut verdaut. It.: Il riso nasce nell' acqua, e ha da morire nel vino. (Giani, 1463.) 6 Ris mit Melk, segg Marten Hölk, is just as Melk mit Ris; de Magen ward 't ni wis. – Plattdütscher Husfründ, III, 14. Reise. 45 Auf langer Reise wird auch ein Strohhalm schwer. It.: In lungo viaggio anco una paglia pesa. (Giani, 1738.) 46 Das ist eine harte Reis', wenn man den Weg nicht weiss. – Hertz, 73. Auf einer Todtenbahre. 47 Ich schicke bei bevorstehenden Reisen die wichtigsten Sachen immer voraus, sagte jener weise Mann, als er im Alter blind und taub geworden war. 48 Man kann sich auf der Reise nicht jede Mücke vom Leibe halten. (Rheinpfalz.) 49 Mer soll sich uf de Reise nischt mitnehmen, was man unterwegs bekommen kann, sagte Schmul, als man ihn fragte, warum er seine Frau nicht bei sich habe. 50 Von Reisen kommt man schlimmer, aber nicht frümmer. 51 Was man auf der Reise bekommt, muss man nicht von zu Hause mitnehmen. Man soll sich nicht mit überflüssigen Dingen auf der Reise belasten. 52 Wer will auf Reisen gehn, soll sich gut mit Wein (Geld) versehn. It.: Non ti mettere in cammino, se la bocca non sa di vino. (Giani, 272.) Reisegespan. Ein Reisegespan, beredt und froh dabei, macht aus vier Meilen zwei. Lat.: Facundus est comes viae compendium. (Sailer, Sprüche, 78.) Reisekleid. Im Reisekleide gefällst du mir am besten, erwiderte seufzend der Mann, als ihn seine Frau fragte, in welchem Kleide er sie am liebsten sehe. Reisen. 56 Wer reist, muss nicht alles beurtheilen, was er siehet, nicht alles glauben, was er höret, nicht alles thun, was er kann, nicht alles sagen, was er weiss, nicht alles anzeigen, was er hat. – Wirth, I, 416. 57 Wer reist, muss sich nach der Tasche strecken. Reisender. 9 Ich begreife nicht, wie die Reisenden in Afrika immer über Wassermangel klagen können, sagte Biermann, als er sechs Seidel Bier getrunken hatte; ich würde es wochenlang ohne Wasser aushalten.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [840]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/852>, abgerufen am 28.04.2024.