Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Schmarotzer.

14 Der Schmarotzer ist ein guter Esser, er kommt mit leerem Bauch und scharfem Messer.

15 Der Schmarotzer kommt nicht allein, ein scharfes Messer und ein gefrässiger Schlund seine Begleiter sein.

16 Schmarotzer nimmt eine Wurst vnnd hilfft eine gantze Saw fressen. - Herberger, Ib, 809.

17 Schmarotzer sind Hunde, die den Herrn fressen, der sie füttert. - Harssdörffer, 2551.

*18 Ein Schmarotzer und Polstermacher. - Herberger, I, 714.

*19 Was thut ein Schmarotzer nicht für ein Maulvoll Abendessen.


Schmatzen.

* Schmatzen, wie ein baierischer Krammetsvogel (Schwein). - Schaltjahr, I, 276.


Schmaus.

11 Der Schmaus ist aus, die Gäste gehn nach Haus. - Frischbier, II, 189.

Bei Beendigung einer Angelegenheit.


Schmecken.

125 Dat schmeckt, söä' Sievers, un hel de Tong ut 't Finster. - Schlingmann, 1309.

126 Was gut schmeckt, das nährt auch gut.

It.: Cio che appetisce, nutrisce. (Giani, 115.)

127 Was schmeckt, das iss, 's ist bitter oder süss.

Holl.: 'T is bitter of saet, wat smaekt, dat voedt. (Cats, 313.)

*128 Das schmackt jm eben als eim hund negelin. - Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIIa, 2.

*129 Das schmeckt gleich wie Bohnenstroh. - Fischer, Psalter, Vorw. 3a.

*130 Das schmeckt wie eine Ohrfeige. - Wetterberg, Genrebilder, II, 61.

*131 Dos schmeckt wie Uftoupwasser. (Lusdorf.)

Schmecken wie Ofentopfwasser. "Der Kaffej schmeckt wie Uftoupwasser."

*132 Es schmeckt, wie das Weisse vom Ei. - Nach Hiob, 6, 6.

Dän.: Der er ei smag i der hvide af egget.

*133 Es schmeckt wol gut an fremdem Tisch, nährt aber nicht.

Böhm.: Cizi obed sladky, ale nesyty (netrvaly). (Celakovsky, 42.)

*134 Man schmeckt es nicht.

"Nach verbrachtem Ehebruch ist die Störchin ins Feld zu einem Brunnen geflogen, hat sich allda getaufft vnd abgewaschen, ist darnach wieder in das nest geflogen. Da ist jr Storch kommen; wz er geschmeckt hat, weiss ich nit, ist an die Störchin gefallen, sie hat sich gewehrt, ist der Storch davon geflogen. Nachmals seind die andern Storchen alle in sie gefallen, habens erstochen vnd zu kleinen flecklein zerfleckt. Davon ist ein gemein Sprichwort auffkommen: Du kannst es nicht schmecken, oder, man schmeckt es nicht." (Aventin, Chronik, CCCXVIIIa.)


Schmeichelei.

9 Schmeichelei ist süsses Gift.

"Den Todesbecher reicht die Schmeichelei und überschmiert den Rand mit Göttertrank."

Lat.: Virus dilatum nectare assentatio est. (Sailer, Sprüche, 76.)

10 Wer Schmeicheleien (Schmeichler) liebt, will betrogen sein. - Kornmann, VIII, 106.


Schmeicheln.

20 Vörn schmächeln un hinten kratzen.

Von Heuchlern.

21 Wer nicht schmeicheln kann, ist kein beliebter Mann.

22 Wer zu schmeicheln pflegt, ist ein Schalk, der Schlingen legt.

It.: Chi ti fa piu carezze che non suole, e ha ingannato od ingannar ti vuole. (Giani, 310.)


Schmeichler.

40 Der Schmeichler ist vorn aus Seide und hinten aus Werch.

41 Die Schmeichler geben (sind) böse Becken (Bäcker), indem sie süss vergiftetes Brot verkaufen. - Harssdörffer, 627.

42 Schmeichler sind ein tödtlich Mus. - Kornmann, VIII, 207.

[Spaltenumbruch] 43 Schmeichler sind Zungendrescher.

Auch die Sprichwörter der Griechen und Römer werfen wie die aller Völker einen übeln Schatten auf die Schmeichler, als: Schmeichler sind wie die Cohorten des Prätors nach jedem Wink. - Seid gegrüsst, ihr Kinder der Maulthiere. - Zu Athen ist es leicht, einen Athener zu loben. - Er ist ein schöner Python. (Kornmann, VIII, 207.)

44 Schmeichler sprechen nur gewürzte Worte. - Kornmann, VIII, 207.

45 Verachte feiler Schmeichler Bande; denn zu viel Ehr' ist halbe Schande. - Frieske, 12.

*46 Schmeichler und Ohrenbläser, die den beissen, der sie füttert.


Schmeichlerbrut.

Schmeichler- und Schmarotzerbrut zehrt wie die Laus von fremdem Gut.

It.: Adulatori e parassiti sono come i pidocchi. (Giani, 30.)


Schmelhalm.

* Dem ist mit keinem Schmelhalm beizukommen. - Frischbier, I, 127.

So wohl und kräftig ist er.


Schmer.

27 Wenn's Schmeer ist vertroffen, vnd das Bier ist versoffen, so hat sich auch der Tellerlecker verloffen. - Herberger, I, 368.


Schmerz.

50 Andrer Leute Schmerzen thun nicht weh. (Köthen.)

51 Ich kann aus dem Schmerz gar nicht herauskommen, sagte die Frau, gestern hab' ich den Mann begraben, heute die beste Nadel verloren (zerbrochen).

52 Jeder Schmerz ist Schmerz, aber der Hunger ist unter allen der grösste. (Lombardei.)

53 Wenn Schmerzen beginnen, brauch' Oel von aussen und innen.

It.: Dolori, olio dentro e olio fuori. (Giani, 1190.)

54 Wer noch nicht weiss, was Schmerzen sein, der geh', um eine Frau zu frei'n.

It.: Chi non sa quel che sia malanno e doglie, se non e maritato, prenda moglie. (Giani, 1084.)

55 Wer Schmerzen leidet, wird gesprächig (mittheilsam). - Merx, 120.

*56 Mit Schmertzen vnd Wehn, mit Achen vnd Krachen. - Dietrich, I, 337.

*57 Sonst haben's keine Schmerzen?

In Wien zu jemand, der unausführbare Ideen, unerfüllbare Wünsche ausspricht oder unverschämte Forderungen macht.


Schmerzen.

*5 Es schmerzt ihn eine Kummetstelle. (Köthen.)

Ein wunder Fleck.


Schmied.

79 Bei dem Schmiede zu aller Frist am besten zu beschlagen ist. - Theatr. Diabolorum, 446a, 2.

80 Der Schmied isst reines Brot (d. h. aus Roggenmehl), aber seine Frau isst es noch reiner. - Bertram, 65.

Weil ihre Hände reiner sind.


Schmiede.

17 Wer die Schmiede wechselt, muss die alten Eisen bezahlen.

Aenderung im Geschäfts- wie freundschaftlichen Verkehr ist stets mit Nachtheilen verbunden.

*18 Er ist allererst aus der Schmied kommen. - Sarcerius, Hirtenbuch, 38.

Ist noch jung und unerfahren.


Schmiedig.

* He is so smeidig as en Ellernwed. - Wochenblatt für Schlesw.-Holstein, 41.

So geschmeidig wie eine Erlenwiede, d. h. steif, unbeholfen, ungelenkig, da sich Erlenreisser zu Wieden nicht eignen; dazu nimmt man Birke und Weide.


Schmiegen.

*6 Sich schmiegen als ein nasser Dachs. - Hans Sachs, III, CCCLIII, 1.

*7 Sich schmiegen vnd biegen. - Mathesius, Postilla, III, CCVIb.


Schmielchen.

* Dem ist nicht mit einem Schmielchen beizukommen. - Frischbier, I, 127.


[Spaltenumbruch]
Schmarotzer.

14 Der Schmarotzer ist ein guter Esser, er kommt mit leerem Bauch und scharfem Messer.

15 Der Schmarotzer kommt nicht allein, ein scharfes Messer und ein gefrässiger Schlund seine Begleiter sein.

16 Schmarotzer nimmt eine Wurst vnnd hilfft eine gantze Saw fressen.Herberger, Ib, 809.

17 Schmarotzer sind Hunde, die den Herrn fressen, der sie füttert.Harssdörffer, 2551.

*18 Ein Schmarotzer und Polstermacher.Herberger, I, 714.

*19 Was thut ein Schmarotzer nicht für ein Maulvoll Abendessen.


Schmatzen.

* Schmatzen, wie ein baierischer Krammetsvogel (Schwein).Schaltjahr, I, 276.


Schmaus.

11 Der Schmaus ist aus, die Gäste gehn nach Haus.Frischbier, II, 189.

Bei Beendigung einer Angelegenheit.


Schmecken.

125 Dat schmeckt, söä' Sievers, un hêl de Tong ut 't Finster.Schlingmann, 1309.

126 Was gut schmeckt, das nährt auch gut.

It.: Ciò che appetisce, nutrisce. (Giani, 115.)

127 Was schmeckt, das iss, 's ist bitter oder süss.

Holl.: 'T is bitter of saet, wat smaekt, dat voedt. (Cats, 313.)

*128 Das schmackt jm eben als eim hund negelin.Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIIa, 2.

*129 Das schmeckt gleich wie Bohnenstroh.Fischer, Psalter, Vorw. 3a.

*130 Das schmeckt wie eine Ohrfeige.Wetterberg, Genrebilder, II, 61.

*131 Dos schmeckt wie Uftoupwasser. (Lusdorf.)

Schmecken wie Ofentopfwasser. „Der Kaffej schmeckt wie Uftoupwasser.“

*132 Es schmeckt, wie das Weisse vom Ei. – Nach Hiob, 6, 6.

Dän.: Der er ei smag i der hvide af egget.

*133 Es schmeckt wol gut an fremdem Tisch, nährt aber nicht.

Böhm.: Cizí obĕd sladký, ale nesytý (netrvalý). (Čelakovský, 42.)

*134 Man schmeckt es nicht.

„Nach verbrachtem Ehebruch ist die Störchin ins Feld zu einem Brunnen geflogen, hat sich allda getaufft vnd abgewaschen, ist darnach wieder in das nest geflogen. Da ist jr Storch kommen; wz er geschmeckt hat, weiss ich nit, ist an die Störchin gefallen, sie hat sich gewehrt, ist der Storch davon geflogen. Nachmals seind die andern Storchen alle in sie gefallen, habens erstochen vnd zu kleinen flecklein zerfleckt. Davon ist ein gemein Sprichwort auffkommen: Du kannst es nicht schmecken, oder, man schmeckt es nicht.“ (Aventin, Chronik, CCCXVIIIa.)


Schmeichelei.

9 Schmeichelei ist süsses Gift.

„Den Todesbecher reicht die Schmeichelei und überschmiert den Rand mit Göttertrank.“

Lat.: Virus dilatum nectare assentatio est. (Sailer, Sprüche, 76.)

10 Wer Schmeicheleien (Schmeichler) liebt, will betrogen sein.Kornmann, VIII, 106.


Schmeicheln.

20 Vörn schmächeln un hinten kratzen.

Von Heuchlern.

21 Wer nicht schmeicheln kann, ist kein beliebter Mann.

22 Wer zu schmeicheln pflegt, ist ein Schalk, der Schlingen legt.

It.: Chi ti fa più carezze che non suole, e ha ingannato od ingannar ti vuole. (Giani, 310.)


Schmeichler.

40 Der Schmeichler ist vorn aus Seide und hinten aus Werch.

41 Die Schmeichler geben (sind) böse Becken (Bäcker), indem sie süss vergiftetes Brot verkaufen.Harssdörffer, 627.

42 Schmeichler sind ein tödtlich Mus.Kornmann, VIII, 207.

[Spaltenumbruch] 43 Schmeichler sind Zungendrescher.

Auch die Sprichwörter der Griechen und Römer werfen wie die aller Völker einen übeln Schatten auf die Schmeichler, als: Schmeichler sind wie die Cohorten des Prätors nach jedem Wink. – Seid gegrüsst, ihr Kinder der Maulthiere. – Zu Athen ist es leicht, einen Athener zu loben. – Er ist ein schöner Python. (Kornmann, VIII, 207.)

44 Schmeichler sprechen nur gewürzte Worte.Kornmann, VIII, 207.

45 Verachte feiler Schmeichler Bande; denn zu viel Ehr' ist halbe Schande.Frieske, 12.

*46 Schmeichler und Ohrenbläser, die den beissen, der sie füttert.


Schmeichlerbrut.

Schmeichler- und Schmarotzerbrut zehrt wie die Laus von fremdem Gut.

It.: Adulatori e parassiti sono come i pidocchi. (Giani, 30.)


Schmelhalm.

* Dem ist mit keinem Schmelhalm beizukommen.Frischbier, I, 127.

So wohl und kräftig ist er.


Schmer.

27 Wenn's Schmeer ist vertroffen, vnd das Bier ist versoffen, so hat sich auch der Tellerlecker verloffen.Herberger, I, 368.


Schmerz.

50 Andrer Leute Schmerzen thun nicht weh. (Köthen.)

51 Ich kann aus dem Schmerz gar nicht herauskommen, sagte die Frau, gestern hab' ich den Mann begraben, heute die beste Nadel verloren (zerbrochen).

52 Jeder Schmerz ist Schmerz, aber der Hunger ist unter allen der grösste. (Lombardei.)

53 Wenn Schmerzen beginnen, brauch' Oel von aussen und innen.

It.: Dolori, olio dentro e olio fuori. (Giani, 1190.)

54 Wer noch nicht weiss, was Schmerzen sein, der geh', um eine Frau zu frei'n.

It.: Chi non sa quel che sia malanno e doglie, se non è maritato, prenda moglie. (Giani, 1084.)

55 Wer Schmerzen leidet, wird gesprächig (mittheilsam).Merx, 120.

*56 Mit Schmertzen vnd Wehn, mit Achen vnd Krachen.Dietrich, I, 337.

*57 Sonst haben's keine Schmerzen?

In Wien zu jemand, der unausführbare Ideen, unerfüllbare Wünsche ausspricht oder unverschämte Forderungen macht.


Schmerzen.

*5 Es schmerzt ihn eine Kummetstelle. (Köthen.)

Ein wunder Fleck.


Schmied.

79 Bei dem Schmiede zu aller Frist am besten zu beschlagen ist.Theatr. Diabolorum, 446a, 2.

80 Der Schmied isst reines Brot (d. h. aus Roggenmehl), aber seine Frau isst es noch reiner.Bertram, 65.

Weil ihre Hände reiner sind.


Schmiede.

17 Wer die Schmiede wechselt, muss die alten Eisen bezahlen.

Aenderung im Geschäfts- wie freundschaftlichen Verkehr ist stets mit Nachtheilen verbunden.

*18 Er ist allererst aus der Schmied kommen.Sarcerius, Hirtenbuch, 38.

Ist noch jung und unerfahren.


Schmiedig.

* He is so smîdig as en Ellernwed.Wochenblatt für Schlesw.-Holstein, 41.

So geschmeidig wie eine Erlenwiede, d. h. steif, unbeholfen, ungelenkig, da sich Erlenreisser zu Wieden nicht eignen; dazu nimmt man Birke und Weide.


Schmiegen.

*6 Sich schmiegen als ein nasser Dachs.Hans Sachs, III, CCCLIII, 1.

*7 Sich schmiegen vnd biegen.Mathesius, Postilla, III, CCVIb.


Schmielchen.

* Dem ist nicht mit einem Schmielchen beizukommen.Frischbier, I, 127.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0867" n="[855]"/>
          <cb n="1709"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmarotzer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Der Schmarotzer ist ein guter Esser, er kommt mit leerem Bauch und scharfem Messer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Der Schmarotzer kommt nicht allein, ein scharfes Messer und ein gefrässiger Schlund seine Begleiter sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Schmarotzer nimmt eine Wurst vnnd hilfft eine gantze Saw fressen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 809.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Schmarotzer sind Hunde, die den Herrn fressen, der sie füttert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2551.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Ein Schmarotzer und Polstermacher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 714.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Was thut ein Schmarotzer nicht für ein Maulvoll Abendessen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmatzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Schmatzen, wie ein baierischer Krammetsvogel (Schwein).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, I, 276.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmaus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Der Schmaus ist aus, die Gäste gehn nach Haus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Beendigung einer Angelegenheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Dat schmeckt, söä' Sievers, un hêl de Tong ut 't Finster.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Was gut schmeckt, das nährt auch gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ciò che appetisce, nutrisce. (<hi rendition="#i">Giani, 115.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">127 Was schmeckt, das iss, 's ist bitter oder süss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: 'T is bitter of saet, wat smaekt, dat voedt. (<hi rendition="#i">Cats, 313.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Das schmackt jm eben als eim hund negelin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Seelenparadies, CCXXVIII<hi rendition="#sup">a</hi>, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 Das schmeckt gleich wie Bohnenstroh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, Vorw. 3<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 Das schmeckt wie eine Ohrfeige.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wetterberg, Genrebilder, II, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Dos schmeckt wie Uftoupwasser.</hi> (<hi rendition="#i">Lusdorf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Schmecken wie Ofentopfwasser. &#x201E;Der Kaffej schmeckt wie Uftoupwasser.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*132 Es schmeckt, wie das Weisse vom Ei. &#x2013; Nach Hiob, 6, 6.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Der er ei smag i der hvide af egget.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*133 Es schmeckt wol gut an fremdem Tisch, nährt aber nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Cizí ob&#x0115;d sladký, ale nesytý (netrvalý). (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*134 Man schmeckt es nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Nach verbrachtem Ehebruch ist die Störchin ins Feld zu einem Brunnen geflogen, hat sich allda getaufft vnd abgewaschen, ist darnach wieder in das nest geflogen. Da ist jr Storch kommen; wz er geschmeckt hat, weiss ich nit, ist an die Störchin gefallen, sie hat sich gewehrt, ist der Storch davon geflogen. Nachmals seind die andern Storchen alle in sie gefallen, habens erstochen vnd zu kleinen flecklein zerfleckt. Davon ist ein gemein Sprichwort auffkommen: Du kannst es nicht schmecken, oder, man schmeckt es nicht.&#x201C; (<hi rendition="#i">Aventin, Chronik, CCCXVIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeichelei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Schmeichelei ist süsses Gift.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Den Todesbecher reicht die Schmeichelei und überschmiert den Rand mit Göttertrank.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Virus dilatum nectare assentatio est. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 76.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer Schmeicheleien (Schmeichler) liebt, will betrogen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kornmann, VIII, 106.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeicheln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Vörn schmächeln un hinten kratzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Heuchlern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Wer nicht schmeicheln kann, ist kein beliebter Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wer zu schmeicheln pflegt, ist ein Schalk, der Schlingen legt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ti fa più carezze che non suole, e ha ingannato od ingannar ti vuole. (<hi rendition="#i">Giani, 310.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeichler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Der Schmeichler ist vorn aus Seide und hinten aus Werch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Die Schmeichler geben (sind) böse Becken (Bäcker), indem sie süss vergiftetes Brot verkaufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 627.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Schmeichler sind ein tödtlich Mus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kornmann, VIII, 207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1710"/>
43 Schmeichler sind Zungendrescher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch die Sprichwörter der Griechen und Römer werfen wie die aller Völker einen übeln Schatten auf die Schmeichler, als: Schmeichler sind wie die Cohorten des Prätors nach jedem Wink. &#x2013; Seid gegrüsst, ihr Kinder der Maulthiere. &#x2013; Zu Athen ist es leicht, einen Athener zu loben. &#x2013; Er ist ein schöner Python. (<hi rendition="#i">Kornmann, VIII, 207.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Schmeichler sprechen nur gewürzte Worte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kornmann, VIII, 207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Verachte feiler Schmeichler Bande; denn zu viel Ehr' ist halbe Schande.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frieske, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*46 Schmeichler und Ohrenbläser, die den beissen, der sie füttert.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmeichlerbrut.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Schmeichler- und Schmarotzerbrut zehrt wie die Laus von fremdem Gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Adulatori e parassiti sono come i pidocchi. (<hi rendition="#i">Giani, 30.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmelhalm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dem ist mit keinem Schmelhalm beizukommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 127.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So wohl und kräftig ist er.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Wenn's Schmeer ist vertroffen, vnd das Bier ist versoffen, so hat sich auch der Tellerlecker verloffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 368.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmerz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Andrer Leute Schmerzen thun nicht weh.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Ich kann aus dem Schmerz gar nicht herauskommen, sagte die Frau, gestern hab' ich den Mann begraben, heute die beste Nadel verloren (zerbrochen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Jeder Schmerz ist Schmerz, aber der Hunger ist unter allen der grösste.</hi> (<hi rendition="#i">Lombardei.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wenn Schmerzen beginnen, brauch' Oel von aussen und innen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dolori, olio dentro e olio fuori. (<hi rendition="#i">Giani, 1190.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wer noch nicht weiss, was Schmerzen sein, der geh', um eine Frau zu frei'n.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non sa quel che sia malanno e doglie, se non è maritato, prenda moglie. (<hi rendition="#i">Giani, 1084.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wer Schmerzen leidet, wird gesprächig (mittheilsam).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*56 Mit Schmertzen vnd Wehn, mit Achen vnd Krachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 337.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*57 Sonst haben's keine Schmerzen?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Wien zu jemand, der unausführbare Ideen, unerfüllbare Wünsche ausspricht oder unverschämte Forderungen macht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmerzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Es schmerzt ihn eine Kummetstelle.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein wunder Fleck.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmied.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Bei dem Schmiede zu aller Frist am besten zu beschlagen ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 446<hi rendition="#sup">a</hi>, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Der Schmied isst reines Brot (d. h. aus Roggenmehl), aber seine Frau isst es noch reiner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Weil ihre Hände reiner sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiede.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer die Schmiede wechselt, muss die alten Eisen bezahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aenderung im Geschäfts- wie freundschaftlichen Verkehr ist stets mit Nachtheilen verbunden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er ist allererst aus der Schmied kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sarcerius, Hirtenbuch, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist noch jung und unerfahren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiedig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He is so smîdig as en Ellernwed.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt für Schlesw.-Holstein, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So geschmeidig wie eine Erlenwiede, d. h. steif, unbeholfen, ungelenkig, da sich Erlenreisser zu Wieden nicht eignen; dazu nimmt man Birke und Weide.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmiegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Sich schmiegen als ein nasser Dachs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, III, CCCLIII, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Sich schmiegen vnd biegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, III, CCVI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmielchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dem ist nicht mit einem Schmielchen beizukommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 127.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[855]/0867] Schmarotzer. 14 Der Schmarotzer ist ein guter Esser, er kommt mit leerem Bauch und scharfem Messer. 15 Der Schmarotzer kommt nicht allein, ein scharfes Messer und ein gefrässiger Schlund seine Begleiter sein. 16 Schmarotzer nimmt eine Wurst vnnd hilfft eine gantze Saw fressen. – Herberger, Ib, 809. 17 Schmarotzer sind Hunde, die den Herrn fressen, der sie füttert. – Harssdörffer, 2551. *18 Ein Schmarotzer und Polstermacher. – Herberger, I, 714. *19 Was thut ein Schmarotzer nicht für ein Maulvoll Abendessen. Schmatzen. * Schmatzen, wie ein baierischer Krammetsvogel (Schwein). – Schaltjahr, I, 276. Schmaus. 11 Der Schmaus ist aus, die Gäste gehn nach Haus. – Frischbier, II, 189. Bei Beendigung einer Angelegenheit. Schmecken. 125 Dat schmeckt, söä' Sievers, un hêl de Tong ut 't Finster. – Schlingmann, 1309. 126 Was gut schmeckt, das nährt auch gut. It.: Ciò che appetisce, nutrisce. (Giani, 115.) 127 Was schmeckt, das iss, 's ist bitter oder süss. Holl.: 'T is bitter of saet, wat smaekt, dat voedt. (Cats, 313.) *128 Das schmackt jm eben als eim hund negelin. – Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIIa, 2. *129 Das schmeckt gleich wie Bohnenstroh. – Fischer, Psalter, Vorw. 3a. *130 Das schmeckt wie eine Ohrfeige. – Wetterberg, Genrebilder, II, 61. *131 Dos schmeckt wie Uftoupwasser. (Lusdorf.) Schmecken wie Ofentopfwasser. „Der Kaffej schmeckt wie Uftoupwasser.“ *132 Es schmeckt, wie das Weisse vom Ei. – Nach Hiob, 6, 6. Dän.: Der er ei smag i der hvide af egget. *133 Es schmeckt wol gut an fremdem Tisch, nährt aber nicht. Böhm.: Cizí obĕd sladký, ale nesytý (netrvalý). (Čelakovský, 42.) *134 Man schmeckt es nicht. „Nach verbrachtem Ehebruch ist die Störchin ins Feld zu einem Brunnen geflogen, hat sich allda getaufft vnd abgewaschen, ist darnach wieder in das nest geflogen. Da ist jr Storch kommen; wz er geschmeckt hat, weiss ich nit, ist an die Störchin gefallen, sie hat sich gewehrt, ist der Storch davon geflogen. Nachmals seind die andern Storchen alle in sie gefallen, habens erstochen vnd zu kleinen flecklein zerfleckt. Davon ist ein gemein Sprichwort auffkommen: Du kannst es nicht schmecken, oder, man schmeckt es nicht.“ (Aventin, Chronik, CCCXVIIIa.) Schmeichelei. 9 Schmeichelei ist süsses Gift. „Den Todesbecher reicht die Schmeichelei und überschmiert den Rand mit Göttertrank.“ Lat.: Virus dilatum nectare assentatio est. (Sailer, Sprüche, 76.) 10 Wer Schmeicheleien (Schmeichler) liebt, will betrogen sein. – Kornmann, VIII, 106. Schmeicheln. 20 Vörn schmächeln un hinten kratzen. Von Heuchlern. 21 Wer nicht schmeicheln kann, ist kein beliebter Mann. 22 Wer zu schmeicheln pflegt, ist ein Schalk, der Schlingen legt. It.: Chi ti fa più carezze che non suole, e ha ingannato od ingannar ti vuole. (Giani, 310.) Schmeichler. 40 Der Schmeichler ist vorn aus Seide und hinten aus Werch. 41 Die Schmeichler geben (sind) böse Becken (Bäcker), indem sie süss vergiftetes Brot verkaufen. – Harssdörffer, 627. 42 Schmeichler sind ein tödtlich Mus. – Kornmann, VIII, 207. 43 Schmeichler sind Zungendrescher. Auch die Sprichwörter der Griechen und Römer werfen wie die aller Völker einen übeln Schatten auf die Schmeichler, als: Schmeichler sind wie die Cohorten des Prätors nach jedem Wink. – Seid gegrüsst, ihr Kinder der Maulthiere. – Zu Athen ist es leicht, einen Athener zu loben. – Er ist ein schöner Python. (Kornmann, VIII, 207.) 44 Schmeichler sprechen nur gewürzte Worte. – Kornmann, VIII, 207. 45 Verachte feiler Schmeichler Bande; denn zu viel Ehr' ist halbe Schande. – Frieske, 12. *46 Schmeichler und Ohrenbläser, die den beissen, der sie füttert. Schmeichlerbrut. Schmeichler- und Schmarotzerbrut zehrt wie die Laus von fremdem Gut. It.: Adulatori e parassiti sono come i pidocchi. (Giani, 30.) Schmelhalm. * Dem ist mit keinem Schmelhalm beizukommen. – Frischbier, I, 127. So wohl und kräftig ist er. Schmer. 27 Wenn's Schmeer ist vertroffen, vnd das Bier ist versoffen, so hat sich auch der Tellerlecker verloffen. – Herberger, I, 368. Schmerz. 50 Andrer Leute Schmerzen thun nicht weh. (Köthen.) 51 Ich kann aus dem Schmerz gar nicht herauskommen, sagte die Frau, gestern hab' ich den Mann begraben, heute die beste Nadel verloren (zerbrochen). 52 Jeder Schmerz ist Schmerz, aber der Hunger ist unter allen der grösste. (Lombardei.) 53 Wenn Schmerzen beginnen, brauch' Oel von aussen und innen. It.: Dolori, olio dentro e olio fuori. (Giani, 1190.) 54 Wer noch nicht weiss, was Schmerzen sein, der geh', um eine Frau zu frei'n. It.: Chi non sa quel che sia malanno e doglie, se non è maritato, prenda moglie. (Giani, 1084.) 55 Wer Schmerzen leidet, wird gesprächig (mittheilsam). – Merx, 120. *56 Mit Schmertzen vnd Wehn, mit Achen vnd Krachen. – Dietrich, I, 337. *57 Sonst haben's keine Schmerzen? In Wien zu jemand, der unausführbare Ideen, unerfüllbare Wünsche ausspricht oder unverschämte Forderungen macht. Schmerzen. *5 Es schmerzt ihn eine Kummetstelle. (Köthen.) Ein wunder Fleck. Schmied. 79 Bei dem Schmiede zu aller Frist am besten zu beschlagen ist. – Theatr. Diabolorum, 446a, 2. 80 Der Schmied isst reines Brot (d. h. aus Roggenmehl), aber seine Frau isst es noch reiner. – Bertram, 65. Weil ihre Hände reiner sind. Schmiede. 17 Wer die Schmiede wechselt, muss die alten Eisen bezahlen. Aenderung im Geschäfts- wie freundschaftlichen Verkehr ist stets mit Nachtheilen verbunden. *18 Er ist allererst aus der Schmied kommen. – Sarcerius, Hirtenbuch, 38. Ist noch jung und unerfahren. Schmiedig. * He is so smîdig as en Ellernwed. – Wochenblatt für Schlesw.-Holstein, 41. So geschmeidig wie eine Erlenwiede, d. h. steif, unbeholfen, ungelenkig, da sich Erlenreisser zu Wieden nicht eignen; dazu nimmt man Birke und Weide. Schmiegen. *6 Sich schmiegen als ein nasser Dachs. – Hans Sachs, III, CCCLIII, 1. *7 Sich schmiegen vnd biegen. – Mathesius, Postilla, III, CCVIb. Schmielchen. * Dem ist nicht mit einem Schmielchen beizukommen. – Frischbier, I, 127.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/867
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [855]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/867>, abgerufen am 29.04.2024.