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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Schwester.

19 Ich und meine Schwester nähen zusammen ein Hemd, sagte die Faule und fädelte die Nadeln ein. - Franzos, Vom Don zur Donau.

*20 Sie ist auch der rechten Schwester eine. - Döpler, I, 419.

Es ist eine Hexe gemeint.


Schwiegermutter.

17 Die Schwiegermutter nahe der Thür ist wie der Mantel beim Dornbusche. (Albanien.)

18 Mit einer weiten Schwiegermutter und einem nahen Acker kommt man am besten aus. (Rotenburg.) - Birlinger, 6.

19 Schwiegermütter können von Zucker sein und sind doch bitter.

20 Schwiegermütter und die Presse haben (gern) eine lose Fresse.

"Die Presse nimmt im öffentlichen Leben die Stelle der Schwiegermutter ein; alle fürchten, niemand liebt sie."

21 Schwiegermutter und Schnur im Haus, arten in Sturm und Hagel aus.

It.: Suocera e nuora, tempesta e gragnuola. (Giani, 1596.)

22 Schwie'muo'r un Schweinebroaden sin 'n Poar Gerichte, de mött Einem kolt öäten. - Schlingmann, 1281.

23 Schwie'muo'r weit farn Feld beito, doabi ward de Minsch blot froh. - Schlingmann, 1282.

24 Wenn die Schwiegermutter dich auch schimpft, ja nicht, Mädchen, ja nicht hänge dich dann auf! (Ostindien.)


Schwimmen.

52 Kannst du auch schwimmen, rief die Frau, als ihr Mann wünschte, dass alle Hahnrey in die See trieben. - Wirth, I, 630.

*53 Er wird zu schwimmen und zu waten haben (Köthen.)

*54 Ymmer embor schwimmen, wie wurmässig erbiss in ainem haffen. - Granatapfel, 128b, 1.

Immer voran sein wollen.


Schwimmer.

Die besten Schwimmer unter dem Haufen pflegen am ersten zu ersaufen.


Schwindel.

*9 Er hat einen plötzlichen Schwindel gekriegt. - Gartenlaube, 1863, S. 110b.

Er hat einen Rausch.


Schwingfeder.

* Einem ein Schwingfeder ziehen. - Ayrer, IV, 2443, 24.

Ihn betrügen.


Schwitzbad.

* In ein Schwitzbad gerathen. - Herberger, Ib, 105.


Schwitzen.

25 Wer nicht leicht schwitzt, friert auch nicht leicht.

*26 Er hat heut wenig geschwitzt. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

D. h. wenig gearbeitet, wenig verdient.

*27 Er schwitzt, wie eine geplatzte Wurst in der Bratpfanne.

Holl.: Hij praat als eene metworst, die het vet ontlopen is. (Harrebomee, II, 483b.)

*28 Ich schwitze, wie der Bär in Neapel.

So sagt, wer sehr schwitzt.

*29 Schwitzen wie ein Candidat bei der ersten Probepredigt. - Buch der Welt, 1848, S. 71b.

*30 Schwitzen wie eine arme Seele im Fegefeuer. - Gotthelf, Bauernspiegel, 16.


Schwören.

56 Für schweren hüt dich aller ding, was dich angeht, acht' nicht gering.

Lat.: A iureiurando abstine. Audi quae ad te pertinent. (Spangenberg, 3.)

57 Wer schwört, soll wissen, was.

Er soll sich über die Sache völlig klar sein, und sich nicht auf Möglichkeiten und Ungewissheiten einlassen.

*58 Er schwert dirs auss den augen. - Hans Sachs, IV, XII, 1.

*59 Er schwört einem Läuffer-Botten seinen Spiess entzwei. - Simplic., Vogelnest, 548.

[Spaltenumbruch] *60 Es schwür einer tausend Eide drauff. - Mathesius, Postilla, CCLXb.


Schwung.

Man muss einem Schwunge nichts abbrechen. - Herberger, II, 474.


Sebastian.

5 Der heilige Sebastian macht um eine Stunde kürzer die Nacht.

It.: Per San Bastiano un' ora abbiamo. (Giani, 204.)

6 Sebastian fängt der Baum zu saften an. (Eifel.)


Sechs.

12 Sechs thun nichts Gutes ungeschlagen: ein alter Esel, der nicht mag Säcke tragen, ein Nussbaum und ein faules Weib, und eines harten Stockfisch Leib, ein Haarlock und ein wöllen Bogen, und bös' Kinder ungezogen. - Schaltjahr, V, 124.


Sechser.

*6 Er hat en Sechser kriegt. (Schwaben.)

Einen Verweis.


Sechserlei.

Sechserlei soll man nicht: nicht lachen unter Trauernden, nicht weinen unter Vergnügten, nicht wachen unter Schlafenden, nicht schlafen unter Wachenden, nicht stehen unter Sitzenden, nicht sitzen unter Stehenden. - Löwenheim, 55, 230.


Sechserzwecke.

* Die hat eine Sechserzwecke. - Trachsel, 68.

Es ist ein stolzes, eitles Mädchen.


Sechzigjähriger.

Wenn ein Sechzigjähriger eine junge Dirne heirathet, so ladet er den Tod zu Gaste. - Wirth, I, 14.


See.

52 Die See kann grosse Schätze geben, doch bleibt am Strand, wer liebt sein Leben.

53 Wer die See hat, hat das Land.

Soll Pompejus gesagt haben. Die Herrschaft auf dem Meere ist sehr wichtig.

Lat.: Magna res est maris imperium. (Kornmann, III, 165.)

*54 Ueber See vnd Sand (durch Berg und Thal) reisen. - Mathesius, Postilla, CXLIIa.

*55 Vber See vnd sand schiffen zum heiligen Grabe. - Mathesius, Postilla, III, CVIb.


Seebarbe.

Wer die Seebarbe fängt, der isst sie nicht. (S. Rothbart 7, Ergänz.)

Sie gilt als besonderer Leckerbissen und wird daher sehr theuer bezahlt.


Seehesten.

* Geh' nach Seehesten nach 'ner Mutter. - Frischbier, 4301.

Zur Erklärung der Redensart vgl. Teufel 168. Die Entstehung derselben erzählt auch M. Gerss in seinem Kalendarz Krolewsko-Pruski na rok 1865 (Rastenburg) sehr ausführlich.


Seele.

115 Die Seele Gott, den Leib der Erd', das Erbe dem, dem es gehört.

It.: L' anima a Dio, il corpo alla terra, e la roba a chi s' appartiene. (Giani, 1465.)

116 Die Seele hat kein Geschlecht.

Ein Wort der Königin Christine von Schweden. (Kornmann, VII, 7.)

117 Eine hässliche Seele in einem schönen Leibe entweihet das Haus.

Lat.: In hospitio pulcro hospes deformis. (Sailer, Sprüche, 153, 18.)

118 Grosse Seelen, grosse Thaten; grosse Leiber, grosse Gräber.

Lat.: Res maximae non viribus nervorum, sed ingenii geruntur. (Sailer, Sprüche, 153, 19.)

119 Jede Seele ist getröstet, sobald der Körper gesättigt ist. (Genua.)

120 Kranke Seele kann den kranken Leib nicht heilen.

Wenn sich der Kranke der Ungeduld, dem Kummer überlässt, so ist es, als wollte er die Gebrechen des Leibes mit Gebrechen der Seele heilen.

Lat.: Morbos corporis ne morbis animi curaveris. (Sailer, Sprüche, 157, 29.)

[Spaltenumbruch]
Schwester.

19 Ich und meine Schwester nähen zusammen ein Hemd, sagte die Faule und fädelte die Nadeln ein.Franzos, Vom Don zur Donau.

*20 Sie ist auch der rechten Schwester eine.Döpler, I, 419.

Es ist eine Hexe gemeint.


Schwiegermutter.

17 Die Schwiegermutter nahe der Thür ist wie der Mantel beim Dornbusche. (Albanien.)

18 Mit einer weiten Schwiegermutter und einem nahen Acker kommt man am besten aus. (Rotenburg.) – Birlinger, 6.

19 Schwiegermütter können von Zucker sein und sind doch bitter.

20 Schwiegermütter und die Presse haben (gern) eine lose Fresse.

„Die Presse nimmt im öffentlichen Leben die Stelle der Schwiegermutter ein; alle fürchten, niemand liebt sie.“

21 Schwiegermutter und Schnur im Haus, arten in Sturm und Hagel aus.

It.: Suocera e nuora, tempesta e gragnuola. (Giani, 1596.)

22 Schwie'muo'r un Schwînebroaden sin 'n Poar Gerichte, de mött Einem kolt öäten.Schlingmann, 1281.

23 Schwie'muo'r wît farn Feld bîto, doabi ward de Minsch blot froh.Schlingmann, 1282.

24 Wenn die Schwiegermutter dich auch schimpft, ja nicht, Mädchen, ja nicht hänge dich dann auf! (Ostindien.)


Schwimmen.

52 Kannst du auch schwimmen, rief die Frau, als ihr Mann wünschte, dass alle Hahnrey in die See trieben.Wirth, I, 630.

*53 Er wird zu schwimmen und zu waten haben (Köthen.)

*54 Ymmer embor schwimmen, wie wurmässig erbiss in ainem haffen.Granatapfel, 128b, 1.

Immer voran sein wollen.


Schwimmer.

Die besten Schwimmer unter dem Haufen pflegen am ersten zu ersaufen.


Schwindel.

*9 Er hat einen plötzlichen Schwindel gekriegt.Gartenlaube, 1863, S. 110b.

Er hat einen Rausch.


Schwingfeder.

* Einem ein Schwingfeder ziehen.Ayrer, IV, 2443, 24.

Ihn betrügen.


Schwitzbad.

* In ein Schwitzbad gerathen.Herberger, Ib, 105.


Schwitzen.

25 Wer nicht leicht schwitzt, friert auch nicht leicht.

*26 Er hat heut wenig geschwitzt.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

D. h. wenig gearbeitet, wenig verdient.

*27 Er schwitzt, wie eine geplatzte Wurst in der Bratpfanne.

Holl.: Hij praat als eene metworst, die het vet ontlopen is. (Harrebomée, II, 483b.)

*28 Ich schwitze, wie der Bär in Neapel.

So sagt, wer sehr schwitzt.

*29 Schwitzen wie ein Candidat bei der ersten Probepredigt.Buch der Welt, 1848, S. 71b.

*30 Schwitzen wie eine arme Seele im Fegefeuer.Gotthelf, Bauernspiegel, 16.


Schwören.

56 Für schweren hüt dich aller ding, was dich angeht, acht' nicht gering.

Lat.: A iureiurando abstine. Audi quae ad te pertinent. (Spangenberg, 3.)

57 Wer schwört, soll wissen, was.

Er soll sich über die Sache völlig klar sein, und sich nicht auf Möglichkeiten und Ungewissheiten einlassen.

*58 Er schwert dirs auss den augen.Hans Sachs, IV, XII, 1.

*59 Er schwört einem Läuffer-Botten seinen Spiess entzwei.Simplic., Vogelnest, 548.

[Spaltenumbruch] *60 Es schwür einer tausend Eide drauff.Mathesius, Postilla, CCLXb.


Schwung.

Man muss einem Schwunge nichts abbrechen.Herberger, II, 474.


Sebastian.

5 Der heilige Sebastian macht um eine Stunde kürzer die Nacht.

It.: Per San Bastiano un' ora abbiamo. (Giani, 204.)

6 Sebastian fängt der Baum zu saften an. (Eifel.)


Sechs.

12 Sechs thun nichts Gutes ungeschlagen: ein alter Esel, der nicht mag Säcke tragen, ein Nussbaum und ein faules Weib, und eines harten Stockfisch Leib, ein Haarlock und ein wöllen Bogen, und bös' Kinder ungezogen.Schaltjahr, V, 124.


Sechser.

*6 Er hat en Sechser kriegt. (Schwaben.)

Einen Verweis.


Sechserlei.

Sechserlei soll man nicht: nicht lachen unter Trauernden, nicht weinen unter Vergnügten, nicht wachen unter Schlafenden, nicht schlafen unter Wachenden, nicht stehen unter Sitzenden, nicht sitzen unter Stehenden.Löwenheim, 55, 230.


Sechserzwecke.

* Die hat eine Sechserzwecke.Trachsel, 68.

Es ist ein stolzes, eitles Mädchen.


Sechzigjähriger.

Wenn ein Sechzigjähriger eine junge Dirne heirathet, so ladet er den Tod zu Gaste.Wirth, I, 14.


See.

52 Die See kann grosse Schätze geben, doch bleibt am Strand, wer liebt sein Leben.

53 Wer die See hat, hat das Land.

Soll Pompejus gesagt haben. Die Herrschaft auf dem Meere ist sehr wichtig.

Lat.: Magna res est maris imperium. (Kornmann, III, 165.)

*54 Ueber See vnd Sand (durch Berg und Thal) reisen.Mathesius, Postilla, CXLIIa.

*55 Vber See vnd sand schiffen zum heiligen Grabe.Mathesius, Postilla, III, CVIb.


Seebarbe.

Wer die Seebarbe fängt, der isst sie nicht. (S. Rothbart 7, Ergänz.)

Sie gilt als besonderer Leckerbissen und wird daher sehr theuer bezahlt.


Seehesten.

* Geh' nach Seehesten nach 'ner Mutter.Frischbier, 4301.

Zur Erklärung der Redensart vgl. Teufel 168. Die Entstehung derselben erzählt auch M. Gerss in seinem Kalendarz Królewsko-Pruski na rok 1865 (Rastenburg) sehr ausführlich.


Seele.

115 Die Seele Gott, den Leib der Erd', das Erbe dem, dem es gehört.

It.: L' anima a Dio, il corpo alla terra, e la roba a chi s' appartiene. (Giani, 1465.)

116 Die Seele hat kein Geschlecht.

Ein Wort der Königin Christine von Schweden. (Kornmann, VII, 7.)

117 Eine hässliche Seele in einem schönen Leibe entweihet das Haus.

Lat.: In hospitio pulcro hospes deformis. (Sailer, Sprüche, 153, 18.)

118 Grosse Seelen, grosse Thaten; grosse Leiber, grosse Gräber.

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119 Jede Seele ist getröstet, sobald der Körper gesättigt ist. (Genua.)

120 Kranke Seele kann den kranken Leib nicht heilen.

Wenn sich der Kranke der Ungeduld, dem Kummer überlässt, so ist es, als wollte er die Gebrechen des Leibes mit Gebrechen der Seele heilen.

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[[863]/0875] Schwester. 19 Ich und meine Schwester nähen zusammen ein Hemd, sagte die Faule und fädelte die Nadeln ein. – Franzos, Vom Don zur Donau. *20 Sie ist auch der rechten Schwester eine. – Döpler, I, 419. Es ist eine Hexe gemeint. Schwiegermutter. 17 Die Schwiegermutter nahe der Thür ist wie der Mantel beim Dornbusche. (Albanien.) 18 Mit einer weiten Schwiegermutter und einem nahen Acker kommt man am besten aus. (Rotenburg.) – Birlinger, 6. 19 Schwiegermütter können von Zucker sein und sind doch bitter. 20 Schwiegermütter und die Presse haben (gern) eine lose Fresse. „Die Presse nimmt im öffentlichen Leben die Stelle der Schwiegermutter ein; alle fürchten, niemand liebt sie.“ 21 Schwiegermutter und Schnur im Haus, arten in Sturm und Hagel aus. It.: Suocera e nuora, tempesta e gragnuola. (Giani, 1596.) 22 Schwie'muo'r un Schwînebroaden sin 'n Poar Gerichte, de mött Einem kolt öäten. – Schlingmann, 1281. 23 Schwie'muo'r wît farn Feld bîto, doabi ward de Minsch blot froh. – Schlingmann, 1282. 24 Wenn die Schwiegermutter dich auch schimpft, ja nicht, Mädchen, ja nicht hänge dich dann auf! (Ostindien.) Schwimmen. 52 Kannst du auch schwimmen, rief die Frau, als ihr Mann wünschte, dass alle Hahnrey in die See trieben. – Wirth, I, 630. *53 Er wird zu schwimmen und zu waten haben (Köthen.) *54 Ymmer embor schwimmen, wie wurmässig erbiss in ainem haffen. – Granatapfel, 128b, 1. Immer voran sein wollen. Schwimmer. Die besten Schwimmer unter dem Haufen pflegen am ersten zu ersaufen. Schwindel. *9 Er hat einen plötzlichen Schwindel gekriegt. – Gartenlaube, 1863, S. 110b. Er hat einen Rausch. Schwingfeder. * Einem ein Schwingfeder ziehen. – Ayrer, IV, 2443, 24. Ihn betrügen. Schwitzbad. * In ein Schwitzbad gerathen. – Herberger, Ib, 105. Schwitzen. 25 Wer nicht leicht schwitzt, friert auch nicht leicht. *26 Er hat heut wenig geschwitzt. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. D. h. wenig gearbeitet, wenig verdient. *27 Er schwitzt, wie eine geplatzte Wurst in der Bratpfanne. Holl.: Hij praat als eene metworst, die het vet ontlopen is. (Harrebomée, II, 483b.) *28 Ich schwitze, wie der Bär in Neapel. So sagt, wer sehr schwitzt. *29 Schwitzen wie ein Candidat bei der ersten Probepredigt. – Buch der Welt, 1848, S. 71b. *30 Schwitzen wie eine arme Seele im Fegefeuer. – Gotthelf, Bauernspiegel, 16. Schwören. 56 Für schweren hüt dich aller ding, was dich angeht, acht' nicht gering. Lat.: A iureiurando abstine. Audi quae ad te pertinent. (Spangenberg, 3.) 57 Wer schwört, soll wissen, was. Er soll sich über die Sache völlig klar sein, und sich nicht auf Möglichkeiten und Ungewissheiten einlassen. *58 Er schwert dirs auss den augen. – Hans Sachs, IV, XII, 1. *59 Er schwört einem Läuffer-Botten seinen Spiess entzwei. – Simplic., Vogelnest, 548. *60 Es schwür einer tausend Eide drauff. – Mathesius, Postilla, CCLXb. Schwung. Man muss einem Schwunge nichts abbrechen. – Herberger, II, 474. Sebastian. 5 Der heilige Sebastian macht um eine Stunde kürzer die Nacht. It.: Per San Bastiano un' ora abbiamo. (Giani, 204.) 6 Sebastian fängt der Baum zu saften an. (Eifel.) Sechs. 12 Sechs thun nichts Gutes ungeschlagen: ein alter Esel, der nicht mag Säcke tragen, ein Nussbaum und ein faules Weib, und eines harten Stockfisch Leib, ein Haarlock und ein wöllen Bogen, und bös' Kinder ungezogen. – Schaltjahr, V, 124. Sechser. *6 Er hat en Sechser kriegt. (Schwaben.) Einen Verweis. Sechserlei. Sechserlei soll man nicht: nicht lachen unter Trauernden, nicht weinen unter Vergnügten, nicht wachen unter Schlafenden, nicht schlafen unter Wachenden, nicht stehen unter Sitzenden, nicht sitzen unter Stehenden. – Löwenheim, 55, 230. Sechserzwecke. * Die hat eine Sechserzwecke. – Trachsel, 68. Es ist ein stolzes, eitles Mädchen. Sechzigjähriger. Wenn ein Sechzigjähriger eine junge Dirne heirathet, so ladet er den Tod zu Gaste. – Wirth, I, 14. See. 52 Die See kann grosse Schätze geben, doch bleibt am Strand, wer liebt sein Leben. 53 Wer die See hat, hat das Land. Soll Pompejus gesagt haben. Die Herrschaft auf dem Meere ist sehr wichtig. Lat.: Magna res est maris imperium. (Kornmann, III, 165.) *54 Ueber See vnd Sand (durch Berg und Thal) reisen. – Mathesius, Postilla, CXLIIa. *55 Vber See vnd sand schiffen zum heiligen Grabe. – Mathesius, Postilla, III, CVIb. Seebarbe. Wer die Seebarbe fängt, der isst sie nicht. (S. Rothbart 7, Ergänz.) Sie gilt als besonderer Leckerbissen und wird daher sehr theuer bezahlt. Seehesten. * Geh' nach Seehesten nach 'ner Mutter. – Frischbier, 4301. Zur Erklärung der Redensart vgl. Teufel 168. Die Entstehung derselben erzählt auch M. Gerss in seinem Kalendarz Królewsko-Pruski na rok 1865 (Rastenburg) sehr ausführlich. Seele. 115 Die Seele Gott, den Leib der Erd', das Erbe dem, dem es gehört. It.: L' anima a Dio, il corpo alla terra, e la roba a chi s' appartiene. (Giani, 1465.) 116 Die Seele hat kein Geschlecht. Ein Wort der Königin Christine von Schweden. (Kornmann, VII, 7.) 117 Eine hässliche Seele in einem schönen Leibe entweihet das Haus. Lat.: In hospitio pulcro hospes deformis. (Sailer, Sprüche, 153, 18.) 118 Grosse Seelen, grosse Thaten; grosse Leiber, grosse Gräber. Lat.: Res maximae non viribus nervorum, sed ingenii geruntur. (Sailer, Sprüche, 153, 19.) 119 Jede Seele ist getröstet, sobald der Körper gesättigt ist. (Genua.) 120 Kranke Seele kann den kranken Leib nicht heilen. Wenn sich der Kranke der Ungeduld, dem Kummer überlässt, so ist es, als wollte er die Gebrechen des Leibes mit Gebrechen der Seele heilen. Lat.: Morbos corporis ne morbis animi curaveris. (Sailer, Sprüche, 157, 29.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [863]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/875>, abgerufen am 29.04.2024.