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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Stöcken.

*2 Einen stöcken vnd plöcken. - Dietrich, I, 670.


Stocknarr.

*3 Ein blinder Stocknarr. - Dietrich, I, 648.


Stoff.

8 Den Stoff gibt die Natur, die Kunst nur Politur.

Lat.: Fit arte mite, quidquid est ortum rite. (Sailer, Sprüche, 200.)


Stolperer.

A g'schickter Stolperer fallt net gleich. (Schwaben.)


Stolz (Subst.).

43 Der Stolz sieht aufwärts zu den Grössern, um sich höher zu schwingen; der Kummer abwärts zu den Geringern, um sich zu trösten.

Lat.: Majores superbus, minores moestus spectat. (Sailer, Sprüche, 105, 46.)

44 Macht der Stolz sich breit, fehlt ihm nicht Herzeleid.

It.: Ad orgoglio non manca mai cordoglio. (Giani, 1204.)

45 Stolz geht ab im Ritt und kommt zurück im Schritt.

It.: La superbia ando a cavallo, e torno a piedi. (Giani, 1598.)

46 Stolz kommt vor dem Verderben, und Hochmuth vor dem Fall.


Stolz (Adj.).

25 Ist einer stolz, dass er Sattel machen kann, was würde er thun, wenn er Pferde machen könnte. - Wirth, I, 452.

*26 He geit so stolt as 'n Pau (Pfau). - Kern, 797.

*27 Stolz wie ein Medicinalrath. - Steffens, Hausfreund, 1845, S. 145a.


Stolze (der).

8 Die Stolzen halten den Kopff wie eine Katze, die eine Maus trägt. - Pauli, Postilla, 289a.

9 Wer den Stolzen nicht beacht't, hat ihm die beste Züchtigung bracht.

Poln.: Jest fortel na pysznego, nic niedbac na niego. (Celakovsky, 99.)


Stoppelhopser.

* Er ist ein Stoppelhopser. (Köthen.)

Scherzhaft für Landwirth.


Storch.

65 Die Störche ohne Zunge, die Bienen ohne Lunge, die Tauben ohne Galle hilft für die siebenundsiebzig Fieber alle. - Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 7.

Westfälischer Fiebersegen.

66 Wo der Storch seinen Schnabel zur Thür hereinsteckt, gibt's auch für die Buben was, das ihnen schmeckt. - Egerbote, 1875, S. 63.

Bezieht sich auf die alte Gewohnheit, bei Gelegenheit des Taufschmauses Backwerk und andere Näschereien an die Dorfkinder zu vertheilen.

*67 Der Storch ist über ihrem Hause weggeflogen.

Sie haben keine Kinder.

*68 König Storch für den König Klotz eintauschen.

"Die Bulgaren, welche bisher seit Jahrhunderten keine Blutsteuer mit Militärdienst zahlten, werden bald empfinden, dass sie König Storch für den harmlosen König Klotz eingetauscht." (Neue Freie Presse, 5055.)


Störrig.

* Er ist so störrig wie Haferstroh.


Stössel.

* Er is dort dus öberschte vün 'm Schtössel (Mörser).

Er ist dort alles in allem, die Hauptfigur.


Stosslos.

* Anton Stosslos, stoss d'r nicht die grosse (d. i. hohe) Zehe los.


Strafe.

67 Die Straf' ist gut, wenn der Apfel bei der Ruth.

68 Die straff hinckt allweg dem Sünder hinden auff den gespur nach. - Aventin, LIIIb.

69 Strafe macht nichts ungeschehen, aber sie lehrt auf die Gesetze sehen.

70 Wäre keine Strafe, so wäre kein Mass.

Poln.: Zeby niebylo kary, niebyloby miary. (Frischbier, 4313.)


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Strafen.

35 Ich straffe euch, segnet jener Han die Füchse auss, der Jäger streiff euch, der Kürschner tauf euch, Amen; in der peisse (Beize) kommt jr alle zusamen. - Mathesius, Postilla, CCLXb.

36 Straf' mich nicht in deinem Zorn, betete jener Mann, als seine Frau sang: O dass ich tausend Zungen hätte!


Strammpuster.

* Er ist ein Strammpuster. (Köthen.)

Wird leicht aufgebracht, schnauft im Zorn.


Strang.

20 Bei kurzen Strängen fährt sich's besser.


Strasburg.

9 O Rath zu Strassburg, siehe zu und hüt' dich, mach deine Thür wohl zu. - Becker, Die Pfalz, 598.


Strasse.

69 Es ist gut auf der Strasse bleiben.

Lat.: Extra publicam viam ne deflectas. (Philippi, I, 146.)


Strauch.

17 Unter einem blühenden Strauche ist oft eine giftige Natter (Schlange) verborgen.

18 Wo ein Strauch ist, ist ein Korsak.

In einer litauischen Gegend gab es eine Adels- Familie Namens Korsak, die ungemein verbreitet war.

Poln.: Co krzaczek, to Korsaczek. (Kijew, 32.)

19 Wer sich vor jedem Strauche fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.


Streich.

80 Einen grössern dummen Streich könnte ich auch nicht mehr machen, sagte Schnabel, als nach der Hochzeit seine Schwiegermutter die Hoffnung aussprach, er werde in Zukunft keine dummen Streiche mehr machen.

*81 Das helt den Streich und Stich nit. - Nigrinus, Inquisition, Vorrede.


Streit.

65 Eigensinniger Streit füttert des Advocaten Kleid.

It.: Le vesti degli avvocati sono foderate dell' ostinazione dei litiganti. (Giani, 918.)

66 Wer einen Streit beginnt, der säet eine Pflanze, die nur dem dritten Früchte trägt. - Kornmann, V, 156.


Streiten.

23 Es ist gut streytten, wan nemant wederstett. - Serapeum, XXIX, 117.

*24 Sie streiten, ob die Henne älter ist als das Ei. - Heinmar, II, 13.

*25 Sie streiten sich wie zwei Kreuzspinnen um eine Fliege.


Streng.

4 Streng gegen sich und gegen andere mild, ist edler Menschen Schild.

Lat.: Acrior semper in te judex, quam in alios. (Sailer, Sprüche, 183, 88.)


Streusand.

* Punctum, Streusand drauf.

Es ist alles geschehen, wir sind fertig.

Lat.: Factum transactum. (Cic.) (Philippi, I, 149.)


Streusandbüchse.

* Des heiligen römischen Reichs Streusandbüchse.

Bezeichnung der Mark Brandenburg.


Strich.

*21 Der hat 'n Strich.


Strick.

82 Auch den Strick des Hundes muss man unberührt lassen. - Bertram, 51.

83 Besser Gottes strick, denn des Teuffels glück. - Franck, Paradoxa, 30b.

84 Ein reiner Strick hat keine Seife nöthig. - Daheim (Leipzig 1874), Nr. 47, S. 752.

85 Strick bringt Glück.

Abraham a Sancta Clara behauptet: "Eines Landesfürsten grösstes Glück hange am Galgen; wenn dieser mit Dieben gefüllt sei, so sei das Land an Diebesstücken leer, bringen also die Strick Glück." (Heinmar, I, 5.)

*86 Den Strick nach dem Eimer werfen.

It.: Gettar la corda dietro la secchia. (Giani, 1844.)

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Stöcken.

*2 Einen stöcken vnd plöcken.Dietrich, I, 670.


Stocknarr.

*3 Ein blinder Stocknarr.Dietrich, I, 648.


Stoff.

8 Den Stoff gibt die Natur, die Kunst nur Politur.

Lat.: Fit arte mite, quidquid est ortum rite. (Sailer, Sprüche, 200.)


Stolperer.

A g'schickter Stolperer fallt net gleich. (Schwaben.)


Stolz (Subst.).

43 Der Stolz sieht aufwärts zu den Grössern, um sich höher zu schwingen; der Kummer abwärts zu den Geringern, um sich zu trösten.

Lat.: Majores superbus, minores moestus spectat. (Sailer, Sprüche, 105, 46.)

44 Macht der Stolz sich breit, fehlt ihm nicht Herzeleid.

It.: Ad orgoglio non manca mai cordoglio. (Giani, 1204.)

45 Stolz geht ab im Ritt und kommt zurück im Schritt.

It.: La superbia andò a cavallo, e tornò a piedi. (Giani, 1598.)

46 Stolz kommt vor dem Verderben, und Hochmuth vor dem Fall.


Stolz (Adj.).

25 Ist einer stolz, dass er Sattel machen kann, was würde er thun, wenn er Pferde machen könnte.Wirth, I, 452.

*26 He geit so stolt as 'n Pau (Pfau).Kern, 797.

*27 Stolz wie ein Medicinalrath.Steffens, Hausfreund, 1845, S. 145a.


Stolze (der).

8 Die Stolzen halten den Kopff wie eine Katze, die eine Maus trägt.Pauli, Postilla, 289a.

9 Wer den Stolzen nicht beacht't, hat ihm die beste Züchtigung bracht.

Poln.: Jest fortel na pysznego, nic niedbać na niego. (Čelakovsky, 99.)


Stoppelhopser.

* Er ist ein Stoppelhopser. (Köthen.)

Scherzhaft für Landwirth.


Storch.

65 Die Störche ohne Zunge, die Bienen ohne Lunge, die Tauben ohne Galle hilft für die siebenundsiebzig Fieber alle.Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 7.

Westfälischer Fiebersegen.

66 Wo der Storch seinen Schnabel zur Thür hereinsteckt, gibt's auch für die Buben was, das ihnen schmeckt.Egerbote, 1875, S. 63.

Bezieht sich auf die alte Gewohnheit, bei Gelegenheit des Taufschmauses Backwerk und andere Näschereien an die Dorfkinder zu vertheilen.

*67 Der Storch ist über ihrem Hause weggeflogen.

Sie haben keine Kinder.

*68 König Storch für den König Klotz eintauschen.

„Die Bulgaren, welche bisher seit Jahrhunderten keine Blutsteuer mit Militärdienst zahlten, werden bald empfinden, dass sie König Storch für den harmlosen König Klotz eingetauscht.“ (Neue Freie Presse, 5055.)


Störrig.

* Er ist so störrig wie Haferstroh.


Stössel.

* Er is dort dus öberschte vün 'm Schtössel (Mörser).

Er ist dort alles in allem, die Hauptfigur.


Stosslos.

* Anton Stosslos, stoss d'r nicht die grosse (d. i. hohe) Zehe los.


Strafe.

67 Die Straf' ist gut, wenn der Apfel bei der Ruth.

68 Die straff hinckt allweg dem Sünder hinden auff den gespur nach.Aventin, LIIIb.

69 Strafe macht nichts ungeschehen, aber sie lehrt auf die Gesetze sehen.

70 Wäre keine Strafe, so wäre kein Mass.

Poln.: Zeby niebyło kary, niebyłoby miary. (Frischbier, 4313.)


[Spaltenumbruch]
Strafen.

35 Ich straffe euch, segnet jener Han die Füchse auss, der Jäger streiff euch, der Kürschner tauf euch, Amen; in der peisse (Beize) kommt jr alle zusamen.Mathesius, Postilla, CCLXb.

36 Straf' mich nicht in deinem Zorn, betete jener Mann, als seine Frau sang: O dass ich tausend Zungen hätte!


Strammpuster.

* Er ist ein Strammpuster. (Köthen.)

Wird leicht aufgebracht, schnauft im Zorn.


Strang.

20 Bei kurzen Strängen fährt sich's besser.


Strasburg.

9 O Rath zu Strassburg, siehe zu und hüt' dich, mach deine Thür wohl zu.Becker, Die Pfalz, 598.


Strasse.

69 Es ist gut auf der Strasse bleiben.

Lat.: Extra publicam viam ne deflectas. (Philippi, I, 146.)


Strauch.

17 Unter einem blühenden Strauche ist oft eine giftige Natter (Schlange) verborgen.

18 Wo ein Strauch ist, ist ein Korsak.

In einer litauischen Gegend gab es eine Adels- Familie Namens Korsak, die ungemein verbreitet war.

Poln.: Co krzaczek, to Korsaczek. (Kijew, 32.)

19 Wer sich vor jedem Strauche fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.


Streich.

80 Einen grössern dummen Streich könnte ich auch nicht mehr machen, sagte Schnabel, als nach der Hochzeit seine Schwiegermutter die Hoffnung aussprach, er werde in Zukunft keine dummen Streiche mehr machen.

*81 Das helt den Streich und Stich nit.Nigrinus, Inquisition, Vorrede.


Streit.

65 Eigensinniger Streit füttert des Advocaten Kleid.

It.: Le vesti degli avvocati sono foderate dell' ostinazione dei litiganti. (Giani, 918.)

66 Wer einen Streit beginnt, der säet eine Pflanze, die nur dem dritten Früchte trägt.Kornmann, V, 156.


Streiten.

23 Es ist gut streytten, wan nemant wederstett.Serapeum, XXIX, 117.

*24 Sie streiten, ob die Henne älter ist als das Ei.Heinmar, II, 13.

*25 Sie streiten sich wie zwei Kreuzspinnen um eine Fliege.


Streng.

4 Streng gegen sich und gegen andere mild, ist edler Menschen Schild.

Lat.: Acrior semper in te judex, quam in alios. (Sailer, Sprüche, 183, 88.)


Streusand.

* Punctum, Streusand drauf.

Es ist alles geschehen, wir sind fertig.

Lat.: Factum transactum. (Cic.) (Philippi, I, 149.)


Streusandbüchse.

* Des heiligen römischen Reichs Streusandbüchse.

Bezeichnung der Mark Brandenburg.


Strich.

*21 Der hat 'n Strich.


Strick.

82 Auch den Strick des Hundes muss man unberührt lassen.Bertram, 51.

83 Besser Gottes strick, denn des Teuffels glück.Franck, Paradoxa, 30b.

84 Ein reiner Strick hat keine Seife nöthig.Daheim (Leipzig 1874), Nr. 47, S. 752.

85 Strick bringt Glück.

Abraham a Sancta Clara behauptet: „Eines Landesfürsten grösstes Glück hange am Galgen; wenn dieser mit Dieben gefüllt sei, so sei das Land an Diebesstücken leer, bringen also die Strick Glück.“ (Heinmar, I, 5.)

*86 Den Strick nach dem Eimer werfen.

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[[876]/0888] Stöcken. *2 Einen stöcken vnd plöcken. – Dietrich, I, 670. Stocknarr. *3 Ein blinder Stocknarr. – Dietrich, I, 648. Stoff. 8 Den Stoff gibt die Natur, die Kunst nur Politur. Lat.: Fit arte mite, quidquid est ortum rite. (Sailer, Sprüche, 200.) Stolperer. A g'schickter Stolperer fallt net gleich. (Schwaben.) Stolz (Subst.). 43 Der Stolz sieht aufwärts zu den Grössern, um sich höher zu schwingen; der Kummer abwärts zu den Geringern, um sich zu trösten. Lat.: Majores superbus, minores moestus spectat. (Sailer, Sprüche, 105, 46.) 44 Macht der Stolz sich breit, fehlt ihm nicht Herzeleid. It.: Ad orgoglio non manca mai cordoglio. (Giani, 1204.) 45 Stolz geht ab im Ritt und kommt zurück im Schritt. It.: La superbia andò a cavallo, e tornò a piedi. (Giani, 1598.) 46 Stolz kommt vor dem Verderben, und Hochmuth vor dem Fall. Stolz (Adj.). 25 Ist einer stolz, dass er Sattel machen kann, was würde er thun, wenn er Pferde machen könnte. – Wirth, I, 452. *26 He geit so stolt as 'n Pau (Pfau). – Kern, 797. *27 Stolz wie ein Medicinalrath. – Steffens, Hausfreund, 1845, S. 145a. Stolze (der). 8 Die Stolzen halten den Kopff wie eine Katze, die eine Maus trägt. – Pauli, Postilla, 289a. 9 Wer den Stolzen nicht beacht't, hat ihm die beste Züchtigung bracht. Poln.: Jest fortel na pysznego, nic niedbać na niego. (Čelakovsky, 99.) Stoppelhopser. * Er ist ein Stoppelhopser. (Köthen.) Scherzhaft für Landwirth. Storch. 65 Die Störche ohne Zunge, die Bienen ohne Lunge, die Tauben ohne Galle hilft für die siebenundsiebzig Fieber alle. – Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 7. Westfälischer Fiebersegen. 66 Wo der Storch seinen Schnabel zur Thür hereinsteckt, gibt's auch für die Buben was, das ihnen schmeckt. – Egerbote, 1875, S. 63. Bezieht sich auf die alte Gewohnheit, bei Gelegenheit des Taufschmauses Backwerk und andere Näschereien an die Dorfkinder zu vertheilen. *67 Der Storch ist über ihrem Hause weggeflogen. Sie haben keine Kinder. *68 König Storch für den König Klotz eintauschen. „Die Bulgaren, welche bisher seit Jahrhunderten keine Blutsteuer mit Militärdienst zahlten, werden bald empfinden, dass sie König Storch für den harmlosen König Klotz eingetauscht.“ (Neue Freie Presse, 5055.) Störrig. * Er ist so störrig wie Haferstroh. Stössel. * Er is dort dus öberschte vün 'm Schtössel (Mörser). Er ist dort alles in allem, die Hauptfigur. Stosslos. * Anton Stosslos, stoss d'r nicht die grosse (d. i. hohe) Zehe los. Strafe. 67 Die Straf' ist gut, wenn der Apfel bei der Ruth. 68 Die straff hinckt allweg dem Sünder hinden auff den gespur nach. – Aventin, LIIIb. 69 Strafe macht nichts ungeschehen, aber sie lehrt auf die Gesetze sehen. 70 Wäre keine Strafe, so wäre kein Mass. Poln.: Zeby niebyło kary, niebyłoby miary. (Frischbier, 4313.) Strafen. 35 Ich straffe euch, segnet jener Han die Füchse auss, der Jäger streiff euch, der Kürschner tauf euch, Amen; in der peisse (Beize) kommt jr alle zusamen. – Mathesius, Postilla, CCLXb. 36 Straf' mich nicht in deinem Zorn, betete jener Mann, als seine Frau sang: O dass ich tausend Zungen hätte! Strammpuster. * Er ist ein Strammpuster. (Köthen.) Wird leicht aufgebracht, schnauft im Zorn. Strang. 20 Bei kurzen Strängen fährt sich's besser. Strasburg. 9 O Rath zu Strassburg, siehe zu und hüt' dich, mach deine Thür wohl zu. – Becker, Die Pfalz, 598. Strasse. 69 Es ist gut auf der Strasse bleiben. Lat.: Extra publicam viam ne deflectas. (Philippi, I, 146.) Strauch. 17 Unter einem blühenden Strauche ist oft eine giftige Natter (Schlange) verborgen. 18 Wo ein Strauch ist, ist ein Korsak. In einer litauischen Gegend gab es eine Adels- Familie Namens Korsak, die ungemein verbreitet war. Poln.: Co krzaczek, to Korsaczek. (Kijew, 32.) 19 Wer sich vor jedem Strauche fürchtet, muss nicht in den Wald gehen. Streich. 80 Einen grössern dummen Streich könnte ich auch nicht mehr machen, sagte Schnabel, als nach der Hochzeit seine Schwiegermutter die Hoffnung aussprach, er werde in Zukunft keine dummen Streiche mehr machen. *81 Das helt den Streich und Stich nit. – Nigrinus, Inquisition, Vorrede. Streit. 65 Eigensinniger Streit füttert des Advocaten Kleid. It.: Le vesti degli avvocati sono foderate dell' ostinazione dei litiganti. (Giani, 918.) 66 Wer einen Streit beginnt, der säet eine Pflanze, die nur dem dritten Früchte trägt. – Kornmann, V, 156. Streiten. 23 Es ist gut streytten, wan nemant wederstett. – Serapeum, XXIX, 117. *24 Sie streiten, ob die Henne älter ist als das Ei. – Heinmar, II, 13. *25 Sie streiten sich wie zwei Kreuzspinnen um eine Fliege. Streng. 4 Streng gegen sich und gegen andere mild, ist edler Menschen Schild. Lat.: Acrior semper in te judex, quam in alios. (Sailer, Sprüche, 183, 88.) Streusand. * Punctum, Streusand drauf. Es ist alles geschehen, wir sind fertig. Lat.: Factum transactum. (Cic.) (Philippi, I, 149.) Streusandbüchse. * Des heiligen römischen Reichs Streusandbüchse. Bezeichnung der Mark Brandenburg. Strich. *21 Der hat 'n Strich. Strick. 82 Auch den Strick des Hundes muss man unberührt lassen. – Bertram, 51. 83 Besser Gottes strick, denn des Teuffels glück. – Franck, Paradoxa, 30b. 84 Ein reiner Strick hat keine Seife nöthig. – Daheim (Leipzig 1874), Nr. 47, S. 752. 85 Strick bringt Glück. Abraham a Sancta Clara behauptet: „Eines Landesfürsten grösstes Glück hange am Galgen; wenn dieser mit Dieben gefüllt sei, so sei das Land an Diebesstücken leer, bringen also die Strick Glück.“ (Heinmar, I, 5.) *86 Den Strick nach dem Eimer werfen. It.: Gettar la corda dietro la secchia. (Giani, 1844.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [876]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/888>, abgerufen am 28.04.2024.