Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 4 Taxen sind Faxen, sagte der Schulz, da er ein Ding für zehn Kreuzer verkaufte, das er auf zehn Gulden taxirt hatte.


Techtelmechtel.

*2 Er hat ein Techtelmechtel.

In ganz Deutsch-Böhmen soviel wie Liebeshandel.


Teich.

*26 Aus dem Teich in den Brunnen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.


Teigblättlein.

Zähle nicht die Teigblättlein im Kuchen, sonst wird er dir schimmelig.


Teller.

19 Der leere Teller sieht auf die Schüssel.


Temperatur.

* Es ist hier (k)eine angenehme Temperatur.

Der Ausdruck "angenehme Temperatur" stammt vom preussischen Kriegsminister von Roon. Als er in der Sitzung des Herrenhauses am 23. Januar 1862 den Gesetzentwurf wegen Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienst einbrachte, sagte er: "Da ich bereits zweimal Gelegenheit gehabt habe, die angenehme Temperatur, welche in diesem Hause in betreff der grossen Massregel herrscht, zu fühlen, so wäre es eine Art Undankbarkeit, wenn ich die Herren mit einer langen Rede ermüden wollte." (Büchmann, 10. Aufl., S. 328.)


Teppich.

*3 Er will auff Teppichte gesetzt seyn. - Theatr. Diabolorum, 358a.


Terebes.

* Ich bin in Terebes ein grösserer Herr als in Wien. - Neue Freie Presse, 4982.

Sprichwort des Grafen Andrassy.


Teufel.

1695 Auch der Teufel hat sein Recht.

1696 Da Daif'l had sai G'schbül. (Niederösterreich.)

1697 De Deuwel scheisst net liewer hin als wu gedüngt esch. (Rheinpfalz.)

Wo Vermögen ist, kommt Vermögen zu.

1698 De Düwel gött gern, wo 't schon natt is. - Schlingmann, 394.

1699 Dem Teuffel eine lücke verzeunen vnd jm wol zehn dargegen auffbrechen. - Franck, Weltbuch, CLIXb.

1700 Den Teufel hast du, rief die Frau, die stets widersprach, ihrem Manne zu, als dieser, als sie schalt, zu ihr sagte: Lass gut sein, ich weiss, dass ich ein gutes Weib habe.

1701 Der muss sich mit dem Teufel gut stellen, der am Abgrunde geht. - Neue Freie Presse, 4592.

1702 Der Teufel baut weder Kirchen, noch Steg, aber er legt Fallen und Schlingen in den Weg. - Schuller, 51.

1703 Der Teufel doch nur grobe Stricke dreht, wenn er auch noch so fein zu Werke geht.

It.: Il diavolo e sottile, ma fa grosso le file. (Giani, 477.)

1704 Der Teuffel flieht zwar das Kreuz, er versteckt sich aber auch dahinter. - Frenzel, Unterhaltungen, 1863, S. 374a.

1705 Der Teufel friert nicht. - Weingärtner, 96.

1706 Der Teufel hat auch seine Märtyrer, die er mit dem höllischen Schwefelkranz belohnt. - Harssdörffer, 546.

1707 Der Teufel hat das Suchen erfunden, und seine Grossmutter das Warten.

1708 Der Teufel hat einen weiten Rachen. - Luther's Werke, VII, 115a.

1709 Der Teufel ist ein böser Advocat, er verstümmelt die Schrift. - Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa.

Er lässt weg, was er für seinen Zweck nicht gebrauchen kann.

1710 Der Teufel ist ein guter Kegelschieber, und trifft oft den König. - Heinmar, I, 24.

1711 Der Teufel ist klüger als alle Heiligen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

Die Ruthenen behaupten sogar: klüger als Gott.

1712 Der Teufel kan einen wol füren, wer nur aufsitzen will. - Mathesius, Postilla, III, XXXIXb.

[Spaltenumbruch] 1713 Der Teufel kan gut klug sein, er ist alt genug.

1714 Der Teufel lehrt stehlen, aber nicht verhehlen.

It.: Il diavolo insegna rubare, ma non nascondere. (Giani, 479.)

1715 Der Teuffel muss alles gethan haben. - Dietrich, I, 273.

1716 Der Teufel und die Fliegen setzen sich am liebsten auf die weissesten Flecke.

1717 Der Teufel vnd die Jesuiten wollen allenthalben mit im Spiel seyn. - Nigrinus, 262.

1718 Der Teuffel ist kein Schertzvogl. - Dietrich, II, 975.

1719 Der Teuffel kan zugleich lauffen und hofiren, und doch nichts am Wege versäumen. - Simplic., I, 206.

1720 Der Teuffel schmeichelt erstlich vnd darnach schrecket er; die guten Engel schrecken erstlich, darnach trösten sie. - Georg, Fürsten zu Anhalt, Predigten , M. D. LXI.

1721 Der Teuffel thut nichts umbsonst. - Simplic., Vogelnest, 620.

1722 Der Teuffel verlässt keinen Spieler.

Ist ein Sprichwort, er lässt sie aber blutarm werden. (Simplic., I, 237.)

1723 Der Teuffel, wie bös er ist, so ist er doch ein guter Geber.

"Nach dem Sprichwort jenes Cardinals: Sive sit raptum, sive sit captum modo nobis sit aptum." (Nigrinus, 264.)

1724 Der Teufl würd ein heilig Mann, möcht' er nur rechte Reue han. - Weingärtner, 73.

1725 Ein Teufel zwar viel Uebel stift, doch ihn ein Mönch bald übertrifft, und wenn ein alt Weib kommt dazu, so hat der Teufel keine Ruh. - Schaltjahr, V, 566.

1726 Es ist besser den Teufel zu tödten, als sich von ihm umbringen zu lassen.

1727 Es ist ein alter Teufel, man muss ein grosses Kreuz schlagen. - Schuller, 41.

1728 Es ist kein Teufel so arg, als wenn aus dem Armen ein Herr wird. - Frischbier, 4314.

Poln.: Niemasz diabla gorszego, kiedy sie stanie pan z ubogiego. - Stanie sie z diabla pan, to gorszi jak sam satan.

1729 Hände, Füss' und Haar sind des Teufels Waar'. - Friedländer Wochenblatt, 1880, Nr. 641.

Ein alter Künstlerspruch.

1730 Hat der Teufel den Pfarrer geholt, so kann er auch den Schulmeister holen.

Poln.: Wzial diabol ksiedza, niech weznie i rektora. (Frischbier, 4315.)

1731 Hat der Teufel geholt die Kuh, so hol' er auch das Kalb dazu.

It.: Chi ha rubato la vacca, puo rubar il vitello. (Giani, 1489.)

1732 Hoal der Düwel de Hack, söä' de Narr, ass 'r in de Zinken trat, vörhöä' wusst 'r öähren Noamen ne. - Schlingmann, 1067.

1733 Immer zum Teuffel zu, sagt Häseler. - Theatr. Diabolorum, 395a.

1734 Lieber in des Teufels Küche als an der Schwiegermutter Tische.

Von sehr widerwärtigen Verhältnissen sagen die Polen: Lieber noch ein Knecht bei Hurczyna sein, als u. s. w., denn bei Hurczyna konnte es kaum der Teufel als Diener aushalten.

Poln.: Lepiej byc parobkiem u Hurczyna. (Kijew, 22.)

1735 Liegt der Teufel krank darnieder, ruft er zur Hilf' die Klosterbrüder.

1736 Man kann dem Teufel die Thüre vor der Nase zumachen, allein er kommt zum Fenster herein. - Heimat, 618.

1737 Man kann einen Teufel nicht kämmen, ehe er (wenn er kein) Haar hat.

1738 Man trau dem Teufel, wenn er zur Messe geht. (Baiern.)

1739 Manchmal glaub' ich, dass der Teufel in dich gefahren ist, sagte der Mann, als ihn seine Frau fragte, ob er an Seelenwanderung glaube.

[Spaltenumbruch] 4 Taxen sind Faxen, sagte der Schulz, da er ein Ding für zehn Kreuzer verkaufte, das er auf zehn Gulden taxirt hatte.


Techtelmechtel.

*2 Er hat ein Techtelmechtel.

In ganz Deutsch-Böhmen soviel wie Liebeshandel.


Teich.

*26 Aus dem Teich in den Brunnen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.


Teigblättlein.

Zähle nicht die Teigblättlein im Kuchen, sonst wird er dir schimmelig.


Teller.

19 Der leere Teller sieht auf die Schüssel.


Temperatur.

* Es ist hier (k)eine angenehme Temperatur.

Der Ausdruck „angenehme Temperatur“ stammt vom preussischen Kriegsminister von Roon. Als er in der Sitzung des Herrenhauses am 23. Januar 1862 den Gesetzentwurf wegen Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienst einbrachte, sagte er: „Da ich bereits zweimal Gelegenheit gehabt habe, die angenehme Temperatur, welche in diesem Hause in betreff der grossen Massregel herrscht, zu fühlen, so wäre es eine Art Undankbarkeit, wenn ich die Herren mit einer langen Rede ermüden wollte.“ (Büchmann, 10. Aufl., S. 328.)


Teppich.

*3 Er will auff Teppichte gesetzt seyn.Theatr. Diabolorum, 358a.


Terebes.

* Ich bin in Terebes ein grösserer Herr als in Wien.Neue Freie Presse, 4982.

Sprichwort des Grafen Andrassy.


Teufel.

1695 Auch der Teufel hat sein Recht.

1696 Da Daif'l håd sai G'schbül. (Niederösterreich.)

1697 De Deuwel scheisst net liewer hin als wu gedüngt esch. (Rheinpfalz.)

Wo Vermögen ist, kommt Vermögen zu.

1698 De Düwel gött gern, wo 't schon natt is.Schlingmann, 394.

1699 Dem Teuffel eine lücke verzeunen vnd jm wol zehn dargegen auffbrechen.Franck, Weltbuch, CLIXb.

1700 Den Teufel hast du, rief die Frau, die stets widersprach, ihrem Manne zu, als dieser, als sie schalt, zu ihr sagte: Lass gut sein, ich weiss, dass ich ein gutes Weib habe.

1701 Der muss sich mit dem Teufel gut stellen, der am Abgrunde geht.Neue Freie Presse, 4592.

1702 Der Teufel baut weder Kirchen, noch Steg, aber er legt Fallen und Schlingen in den Weg.Schuller, 51.

1703 Der Teufel doch nur grobe Stricke dreht, wenn er auch noch so fein zu Werke geht.

It.: Il diavolo è sottile, ma fa grosso le file. (Giani, 477.)

1704 Der Teuffel flieht zwar das Kreuz, er versteckt sich aber auch dahinter.Frenzel, Unterhaltungen, 1863, S. 374a.

1705 Der Teufel friert nicht.Weingärtner, 96.

1706 Der Teufel hat auch seine Märtyrer, die er mit dem höllischen Schwefelkranz belohnt.Harssdörffer, 546.

1707 Der Teufel hat das Suchen erfunden, und seine Grossmutter das Warten.

1708 Der Teufel hat einen weiten Rachen.Luther's Werke, VII, 115a.

1709 Der Teufel ist ein böser Advocat, er verstümmelt die Schrift.Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa.

Er lässt weg, was er für seinen Zweck nicht gebrauchen kann.

1710 Der Teufel ist ein guter Kegelschieber, und trifft oft den König.Heinmar, I, 24.

1711 Der Teufel ist klüger als alle Heiligen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

Die Ruthenen behaupten sogar: klüger als Gott.

1712 Der Teufel kan einen wol füren, wer nur aufsitzen will.Mathesius, Postilla, III, XXXIXb.

[Spaltenumbruch] 1713 Der Teufel kan gut klug sein, er ist alt genug.

1714 Der Teufel lehrt stehlen, aber nicht verhehlen.

It.: Il diavolo insegna rubare, ma non nascondere. (Giani, 479.)

1715 Der Teuffel muss alles gethan haben.Dietrich, I, 273.

1716 Der Teufel und die Fliegen setzen sich am liebsten auf die weissesten Flecke.

1717 Der Teufel vnd die Jesuiten wollen allenthalben mit im Spiel seyn.Nigrinus, 262.

1718 Der Teuffel ist kein Schertzvogl.Dietrich, II, 975.

1719 Der Teuffel kan zugleich lauffen und hofiren, und doch nichts am Wege versäumen.Simplic., I, 206.

1720 Der Teuffel schmeichelt erstlich vnd darnach schrecket er; die guten Engel schrecken erstlich, darnach trösten sie.Georg, Fürsten zu Anhalt, Predigten , M. D. LXI.

1721 Der Teuffel thut nichts umbsonst.Simplic., Vogelnest, 620.

1722 Der Teuffel verlässt keinen Spieler.

Ist ein Sprichwort, er lässt sie aber blutarm werden. (Simplic., I, 237.)

1723 Der Teuffel, wie bös er ist, so ist er doch ein guter Geber.

„Nach dem Sprichwort jenes Cardinals: Sive sit raptum, sive sit captum modo nobis sit aptum.“ (Nigrinus, 264.)

1724 Der Teufl würd ein heilig Mann, möcht' er nur rechte Reue han.Weingärtner, 73.

1725 Ein Teufel zwar viel Uebel stift, doch ihn ein Mönch bald übertrifft, und wenn ein alt Weib kommt dazu, so hat der Teufel keine Ruh.Schaltjahr, V, 566.

1726 Es ist besser den Teufel zu tödten, als sich von ihm umbringen zu lassen.

1727 Es ist ein alter Teufel, man muss ein grosses Kreuz schlagen.Schuller, 41.

1728 Es ist kein Teufel so arg, als wenn aus dem Armen ein Herr wird.Frischbier, 4314.

Poln.: Niemasz diabła gorszego, kiedy się stanie pan z ubogiego. – Stanie się z diabła pan, to gorszi jak sam satan.

1729 Hände, Füss' und Haar sind des Teufels Waar'.Friedländer Wochenblatt, 1880, Nr. 641.

Ein alter Künstlerspruch.

1730 Hat der Teufel den Pfarrer geholt, so kann er auch den Schulmeister holen.

Poln.: Wział diaboł księdza, niech weznie i rektóra. (Frischbier, 4315.)

1731 Hat der Teufel geholt die Kuh, so hol' er auch das Kalb dazu.

It.: Chi ha rubato la vacca, può rubar il vitello. (Giani, 1489.)

1732 Hoal der Düwel de Hack, söä' de Narr, ass 'r in de Zinken trat, vörhöä' wusst 'r öähren Noamen ne.Schlingmann, 1067.

1733 Immer zum Teuffel zu, sagt Häseler.Theatr. Diabolorum, 395a.

1734 Lieber in des Teufels Küche als an der Schwiegermutter Tische.

Von sehr widerwärtigen Verhältnissen sagen die Polen: Lieber noch ein Knecht bei Hurczyna sein, als u. s. w., denn bei Hurczyna konnte es kaum der Teufel als Diener aushalten.

Poln.: Lepiéj być parobkiem u Hurczyna. (Kijew, 22.)

1735 Liegt der Teufel krank darnieder, ruft er zur Hilf' die Klosterbrüder.

1736 Man kann dem Teufel die Thüre vor der Nase zumachen, allein er kommt zum Fenster herein.Heimat, 618.

1737 Man kann einen Teufel nicht kämmen, ehe er (wenn er kein) Haar hat.

1738 Man trau dem Teufel, wenn er zur Messe geht. (Baiern.)

1739 Manchmal glaub' ich, dass der Teufel in dich gefahren ist, sagte der Mann, als ihn seine Frau fragte, ob er an Seelenwanderung glaube.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0893" n="[881]"/><cb n="1761"/>
4 Taxen sind Faxen, sagte der Schulz, da er ein Ding für zehn Kreuzer verkaufte, das er auf zehn Gulden taxirt hatte.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Techtelmechtel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er hat ein Techtelmechtel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In ganz Deutsch-Böhmen soviel wie Liebeshandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Teich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Aus dem Teich in den Brunnen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Teigblättlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Zähle nicht die Teigblättlein im Kuchen, sonst wird er dir schimmelig.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Teller.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Der leere Teller sieht auf die Schüssel.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Temperatur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist hier (k)eine angenehme Temperatur.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ausdruck &#x201E;angenehme Temperatur&#x201C; stammt vom preussischen Kriegsminister von Roon. Als er in der Sitzung des Herrenhauses am 23. Januar 1862 den Gesetzentwurf wegen Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienst einbrachte, sagte er: &#x201E;Da ich bereits zweimal Gelegenheit gehabt habe, die angenehme Temperatur, welche in diesem Hause in betreff der grossen Massregel herrscht, zu fühlen, so wäre es eine Art Undankbarkeit, wenn ich die Herren mit einer langen Rede ermüden wollte.&#x201C; (<hi rendition="#i">Büchmann, 10. Aufl., S. 328.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Teppich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er will auff Teppichte gesetzt seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 358<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Terebes.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich bin in Terebes ein grösserer Herr als in Wien.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4982.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwort des Grafen Andrassy.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Teufel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1695 Auch der Teufel hat sein Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1696 Da Daif'l håd sai G'schbül.</hi> (<hi rendition="#i">Niederösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1697 De Deuwel scheisst net liewer hin als wu gedüngt esch.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo Vermögen ist, kommt Vermögen zu.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1698 De Düwel gött gern, wo 't schon natt is.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 394.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1699 Dem Teuffel eine lücke verzeunen vnd jm wol zehn dargegen auffbrechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Weltbuch, CLIX<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1700 Den Teufel hast du, rief die Frau, die stets widersprach, ihrem Manne zu, als dieser, als sie schalt, zu ihr sagte: Lass gut sein, ich weiss, dass ich ein gutes Weib habe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1701 Der muss sich mit dem Teufel gut stellen, der am Abgrunde geht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1702 Der Teufel baut weder Kirchen, noch Steg, aber er legt Fallen und Schlingen in den Weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1703 Der Teufel doch nur grobe Stricke dreht, wenn er auch noch so fein zu Werke geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il diavolo è sottile, ma fa grosso le file. (<hi rendition="#i">Giani, 477.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1704 Der Teuffel flieht zwar das Kreuz, er versteckt sich aber auch dahinter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frenzel, Unterhaltungen, 1863, S. 374<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1705 Der Teufel friert nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 96.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1706 Der Teufel hat auch seine Märtyrer, die er mit dem höllischen Schwefelkranz belohnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 546.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1707 Der Teufel hat das Suchen erfunden, und seine Grossmutter das Warten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1708 Der Teufel hat einen weiten Rachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke, VII, 115<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1709 Der Teufel ist ein böser Advocat, er verstümmelt die Schrift.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Historia Jesu, LXXXV<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er lässt weg, was er für seinen Zweck nicht gebrauchen kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1710 Der Teufel ist ein guter Kegelschieber, und trifft oft den König.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heinmar, I, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1711 Der Teufel ist klüger als alle Heiligen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Ruthenen behaupten sogar: klüger als Gott.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1712 Der Teufel kan einen wol füren, wer nur aufsitzen will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, III, XXXIX<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1762"/>
1713 Der Teufel kan gut klug sein, er ist alt genug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1714 Der Teufel lehrt stehlen, aber nicht verhehlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il diavolo insegna rubare, ma non nascondere. (<hi rendition="#i">Giani, 479.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1715 Der Teuffel muss alles gethan haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 273.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1716 Der Teufel und die Fliegen setzen sich am liebsten auf die weissesten Flecke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1717 Der Teufel vnd die Jesuiten wollen allenthalben mit im Spiel seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, 262.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1718 Der Teuffel ist kein Schertzvogl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, II, 975.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1719 Der Teuffel kan zugleich lauffen und hofiren, und doch nichts am Wege versäumen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1720 Der Teuffel schmeichelt erstlich vnd darnach schrecket er; die guten Engel schrecken erstlich, darnach trösten sie.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Georg, Fürsten zu Anhalt, Predigten , M. D. LXI.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1721 Der Teuffel thut nichts umbsonst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., Vogelnest, 620.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1722 Der Teuffel verlässt keinen Spieler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Sprichwort, er lässt sie aber blutarm werden. (<hi rendition="#i">Simplic., I, 237.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1723 Der Teuffel, wie bös er ist, so ist er doch ein guter Geber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Nach dem Sprichwort jenes Cardinals: Sive sit raptum, sive sit captum modo nobis sit aptum.&#x201C; (<hi rendition="#i">Nigrinus, 264.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1724 Der Teufl würd ein heilig Mann, möcht' er nur rechte Reue han.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 73.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1725 Ein Teufel zwar viel Uebel stift, doch ihn ein Mönch bald übertrifft, und wenn ein alt Weib kommt dazu, so hat der Teufel keine Ruh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, V, 566.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1726 Es ist besser den Teufel zu tödten, als sich von ihm umbringen zu lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1727 Es ist ein alter Teufel, man muss ein grosses Kreuz schlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1728 Es ist kein Teufel so arg, als wenn aus dem Armen ein Herr wird.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4314.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Niemasz diab&#x0142;a gorszego, kiedy si&#x0119; stanie pan z ubogiego. &#x2013; Stanie si&#x0119; z diab&#x0142;a pan, to gorszi jak sam satan.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1729 Hände, Füss' und Haar sind des Teufels Waar'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Friedländer Wochenblatt, 1880, Nr. 641.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein alter Künstlerspruch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1730 Hat der Teufel den Pfarrer geholt, so kann er auch den Schulmeister holen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Wzia&#x0142; diabo&#x0142; ksi&#x0119;dza, niech weznie i rektóra. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4315.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1731 Hat der Teufel geholt die Kuh, so hol' er auch das Kalb dazu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha rubato la vacca, può rubar il vitello. (<hi rendition="#i">Giani, 1489.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1732 Hoal der Düwel de Hack, söä' de Narr, ass 'r in de Zinken trat, vörhöä' wusst 'r öähren Noamen ne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1067.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1733 Immer zum Teuffel zu, sagt Häseler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 395<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1734 Lieber in des Teufels Küche als an der Schwiegermutter Tische.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von sehr widerwärtigen Verhältnissen sagen die Polen: Lieber noch ein Knecht bei Hurczyna sein, als u. s. w., denn bei Hurczyna konnte es kaum der Teufel als Diener aushalten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Lepiéj by&#x0107; parobkiem u Hurczyna. (<hi rendition="#i">Kijew, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1735 Liegt der Teufel krank darnieder, ruft er zur Hilf' die Klosterbrüder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1736 Man kann dem Teufel die Thüre vor der Nase zumachen, allein er kommt zum Fenster herein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Heimat, 618.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1737 Man kann einen Teufel nicht kämmen, ehe er (wenn er kein) Haar hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1738 Man trau dem Teufel, wenn er zur Messe geht.</hi> (<hi rendition="#i">Baiern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1739 Manchmal glaub' ich, dass der Teufel in dich gefahren ist, sagte der Mann, als ihn seine Frau fragte, ob er an Seelenwanderung glaube.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[881]/0893] 4 Taxen sind Faxen, sagte der Schulz, da er ein Ding für zehn Kreuzer verkaufte, das er auf zehn Gulden taxirt hatte. Techtelmechtel. *2 Er hat ein Techtelmechtel. In ganz Deutsch-Böhmen soviel wie Liebeshandel. Teich. *26 Aus dem Teich in den Brunnen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. Teigblättlein. Zähle nicht die Teigblättlein im Kuchen, sonst wird er dir schimmelig. Teller. 19 Der leere Teller sieht auf die Schüssel. Temperatur. * Es ist hier (k)eine angenehme Temperatur. Der Ausdruck „angenehme Temperatur“ stammt vom preussischen Kriegsminister von Roon. Als er in der Sitzung des Herrenhauses am 23. Januar 1862 den Gesetzentwurf wegen Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienst einbrachte, sagte er: „Da ich bereits zweimal Gelegenheit gehabt habe, die angenehme Temperatur, welche in diesem Hause in betreff der grossen Massregel herrscht, zu fühlen, so wäre es eine Art Undankbarkeit, wenn ich die Herren mit einer langen Rede ermüden wollte.“ (Büchmann, 10. Aufl., S. 328.) Teppich. *3 Er will auff Teppichte gesetzt seyn. – Theatr. Diabolorum, 358a. Terebes. * Ich bin in Terebes ein grösserer Herr als in Wien. – Neue Freie Presse, 4982. Sprichwort des Grafen Andrassy. Teufel. 1695 Auch der Teufel hat sein Recht. 1696 Da Daif'l håd sai G'schbül. (Niederösterreich.) 1697 De Deuwel scheisst net liewer hin als wu gedüngt esch. (Rheinpfalz.) Wo Vermögen ist, kommt Vermögen zu. 1698 De Düwel gött gern, wo 't schon natt is. – Schlingmann, 394. 1699 Dem Teuffel eine lücke verzeunen vnd jm wol zehn dargegen auffbrechen. – Franck, Weltbuch, CLIXb. 1700 Den Teufel hast du, rief die Frau, die stets widersprach, ihrem Manne zu, als dieser, als sie schalt, zu ihr sagte: Lass gut sein, ich weiss, dass ich ein gutes Weib habe. 1701 Der muss sich mit dem Teufel gut stellen, der am Abgrunde geht. – Neue Freie Presse, 4592. 1702 Der Teufel baut weder Kirchen, noch Steg, aber er legt Fallen und Schlingen in den Weg. – Schuller, 51. 1703 Der Teufel doch nur grobe Stricke dreht, wenn er auch noch so fein zu Werke geht. It.: Il diavolo è sottile, ma fa grosso le file. (Giani, 477.) 1704 Der Teuffel flieht zwar das Kreuz, er versteckt sich aber auch dahinter. – Frenzel, Unterhaltungen, 1863, S. 374a. 1705 Der Teufel friert nicht. – Weingärtner, 96. 1706 Der Teufel hat auch seine Märtyrer, die er mit dem höllischen Schwefelkranz belohnt. – Harssdörffer, 546. 1707 Der Teufel hat das Suchen erfunden, und seine Grossmutter das Warten. 1708 Der Teufel hat einen weiten Rachen. – Luther's Werke, VII, 115a. 1709 Der Teufel ist ein böser Advocat, er verstümmelt die Schrift. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa. Er lässt weg, was er für seinen Zweck nicht gebrauchen kann. 1710 Der Teufel ist ein guter Kegelschieber, und trifft oft den König. – Heinmar, I, 24. 1711 Der Teufel ist klüger als alle Heiligen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. Die Ruthenen behaupten sogar: klüger als Gott. 1712 Der Teufel kan einen wol füren, wer nur aufsitzen will. – Mathesius, Postilla, III, XXXIXb. 1713 Der Teufel kan gut klug sein, er ist alt genug. 1714 Der Teufel lehrt stehlen, aber nicht verhehlen. It.: Il diavolo insegna rubare, ma non nascondere. (Giani, 479.) 1715 Der Teuffel muss alles gethan haben. – Dietrich, I, 273. 1716 Der Teufel und die Fliegen setzen sich am liebsten auf die weissesten Flecke. 1717 Der Teufel vnd die Jesuiten wollen allenthalben mit im Spiel seyn. – Nigrinus, 262. 1718 Der Teuffel ist kein Schertzvogl. – Dietrich, II, 975. 1719 Der Teuffel kan zugleich lauffen und hofiren, und doch nichts am Wege versäumen. – Simplic., I, 206. 1720 Der Teuffel schmeichelt erstlich vnd darnach schrecket er; die guten Engel schrecken erstlich, darnach trösten sie. – Georg, Fürsten zu Anhalt, Predigten , M. D. LXI. 1721 Der Teuffel thut nichts umbsonst. – Simplic., Vogelnest, 620. 1722 Der Teuffel verlässt keinen Spieler. Ist ein Sprichwort, er lässt sie aber blutarm werden. (Simplic., I, 237.) 1723 Der Teuffel, wie bös er ist, so ist er doch ein guter Geber. „Nach dem Sprichwort jenes Cardinals: Sive sit raptum, sive sit captum modo nobis sit aptum.“ (Nigrinus, 264.) 1724 Der Teufl würd ein heilig Mann, möcht' er nur rechte Reue han. – Weingärtner, 73. 1725 Ein Teufel zwar viel Uebel stift, doch ihn ein Mönch bald übertrifft, und wenn ein alt Weib kommt dazu, so hat der Teufel keine Ruh. – Schaltjahr, V, 566. 1726 Es ist besser den Teufel zu tödten, als sich von ihm umbringen zu lassen. 1727 Es ist ein alter Teufel, man muss ein grosses Kreuz schlagen. – Schuller, 41. 1728 Es ist kein Teufel so arg, als wenn aus dem Armen ein Herr wird. – Frischbier, 4314. Poln.: Niemasz diabła gorszego, kiedy się stanie pan z ubogiego. – Stanie się z diabła pan, to gorszi jak sam satan. 1729 Hände, Füss' und Haar sind des Teufels Waar'. – Friedländer Wochenblatt, 1880, Nr. 641. Ein alter Künstlerspruch. 1730 Hat der Teufel den Pfarrer geholt, so kann er auch den Schulmeister holen. Poln.: Wział diaboł księdza, niech weznie i rektóra. (Frischbier, 4315.) 1731 Hat der Teufel geholt die Kuh, so hol' er auch das Kalb dazu. It.: Chi ha rubato la vacca, può rubar il vitello. (Giani, 1489.) 1732 Hoal der Düwel de Hack, söä' de Narr, ass 'r in de Zinken trat, vörhöä' wusst 'r öähren Noamen ne. – Schlingmann, 1067. 1733 Immer zum Teuffel zu, sagt Häseler. – Theatr. Diabolorum, 395a. 1734 Lieber in des Teufels Küche als an der Schwiegermutter Tische. Von sehr widerwärtigen Verhältnissen sagen die Polen: Lieber noch ein Knecht bei Hurczyna sein, als u. s. w., denn bei Hurczyna konnte es kaum der Teufel als Diener aushalten. Poln.: Lepiéj być parobkiem u Hurczyna. (Kijew, 22.) 1735 Liegt der Teufel krank darnieder, ruft er zur Hilf' die Klosterbrüder. 1736 Man kann dem Teufel die Thüre vor der Nase zumachen, allein er kommt zum Fenster herein. – Heimat, 618. 1737 Man kann einen Teufel nicht kämmen, ehe er (wenn er kein) Haar hat. 1738 Man trau dem Teufel, wenn er zur Messe geht. (Baiern.) 1739 Manchmal glaub' ich, dass der Teufel in dich gefahren ist, sagte der Mann, als ihn seine Frau fragte, ob er an Seelenwanderung glaube.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/893
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [881]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/893>, abgerufen am 29.04.2024.