Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 531 Der Tod kommt nicht, wenn du willst; er kommt, wenn du nicht an ihn denkst. - Schuller, 52.

532 Der Tod lässt sich nicht erbarmen, weder der Reichen noch der Armen, er fragt nicht nach den Gelahrten, frisset weg Bischöff und Prelaten, Thumbherrn, Pfaffen und Chorales, Klosterjungfrawen und Scholares; kein Fürst so hoch ist gesessen, den er nicht hat aufgefressen. Wo ist der starke Held Samson? Wo ist der weise Salomon? Wo ist der schnelle Azahel? Oder die schnöde Isabel? Wo ist des Königs Davids Thron? Sein schöner Sohn der Absalon? Der Tod macht sie alle gleich, Scepter und Kron, Arm und Reich, fragt nicht nach Titel und Geschlecht; ihm gilt der Herr gleich wie der Knecht, er schonet keiner Lautenisten, auch Schreiber, Dichter, Symphonisten, die obersten Haupt- und Kriegesleut, Friedrich, Hans Hun und Bruder Veit, wie starck, wie böss, er sie alle frist, ihn keiner nie entlauffen ist; die kleinen kind, wie er sie find, frist er mit Haut und Haar geschwind. - Monatsblätter, V, 95, 3.

533 Der Tod versöhnt. - Ueber Land und Meer, 1876, Nr. 14, S. 284.

534 Doas eis a reihrender Tud, sagte Hans, als er sah, wie die Meisterin einige Fliegen mit in die Suppe quirlte.

535 Jenseits des Todes gibt es kein Dorf. - Merx, 284.

536 Tod bricht Miethe.

537 Tod, du bist ein grober Flegel, dass du den Gelehrten nicht verschonst, sagte der Schulmeister, als er seinem Collegen die Leichenrede hielt.

538 Tod ist ein langer Schlaf, und Schlaf ein kurzer Tod. - Logau, Sinngedichte.

539 Tod und Trunkenheit sind nahe Nachbarn.

540 Vor dem Tod gibt's keine Schutzwache.

Vor den Uebeln, die den Menschen treffen, schützt weder Beruf noch Stand, weder Alter noch Stellung.

541 Vorm Tod ist niemand selig. - Frischbier, 4328.

542 Vorm Tode nicht bebt, wer schuldlos gelebt.

Lat.: Morte repentina noli gaudere malorum, felices obeunt, quorum sine crimine vita est. (Catull.) (Philippi, I, 257.)

543 Wenn der Tod das Lebenslicht auslöscht, so wird es offenbar, wer Talglicht und wer Wachslicht war.

544 Wer den Tod fürchtet, verachtet den Ruhm.

It.: Chi teme la morte, non stima la fama. (Giani, 1114.)

545 Wer den Tod nicht fürchtet, hat das Leben anderer in seinen Händen. - Harssdörffer, 643.

546 Wer den Tod wünscht, dem ist das Leben eine Last.

Lat.: Occidere est, vetare cupientem mori. (Seneca.) (Philippi, II, 60.)

547 Willkommen Tod, sagte die Ratte, als die Falle zufiel.

Engl.: Welcome death, quoth the rat, when the trap fell down. (Bohn II, 22.)

*548 Den tod am halse tragen. - Mathesius, Postilla, III, LIXa.

*549 Der hett für sein todt nit öpfelküechlin gessen. - Zimmerische Chronik.


Todesarbeit.

* In der Todesarbeit liegen. - Freybe, Redentiner Spiel, 336.

Das Wort Arbeit bedeutet im Mittelhochdeutschen niemals wie heute das, was man gearbeitet hat (eine gute, schlechte Arbeit), sondern die Noth, die man leidet, z. B. angestleichiu arbeit (Iw. 11); herzeliebe ist arbeit, ir ende bringet herzeleit. (Wigal. 8037.)


Todesgöttin.

* Dass dich die Todesgöttin erwürge!

Lit.: Kad tawe Gittine nusmanztu. (Frischbier, 4226.)


[Spaltenumbruch]
Todesleid.

Diss ist alleine todesleid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sicht, dasselbe mag der tode nicht. - Loci comm., 56.

Lat.: Haud differt multum, te inter fatoque sepultum, flat tibi adhuc parce, de cordis spiritus arce.


Todt.

75 Hin ist hin und todt ist todt. (Köthen.)

76 Lieber todt im eignen Haus als elend in der Fremde draus.

77 Wat is de al lang dod, de voer 'n Jahr begraben is, sä Helms, da lev he noch. - Plattdütscher Husfründ, III, 12.

78 Wenn wir todt sind, stinken wir alle. (Köthen.)

*79 Er ist todt oder ein Schulmeister geworden.

Die Athener unternahmen einmal einen Kriegszug nach Sicilien, der für sie unglücklich ausfiel. Nur wenige kamen zurück, ein Theil fiel, und andere geriethen in Gefangenschaft. Die letztern suchten sich ihr Los dadurch zu erleichtern, dass sie in sicilischen Städten Kindern und jungen Leuten Unterricht in der griechischen Sprache und Literatur ertheilten.


Todte (der).

111 Den Todten beweint man an seinem Tage. - Merx, 25.

112 Man muss alles auf den Todten schieben, der kann nicht antworten.

113 Wenn die Todten auferstehn, werden wir den Grund ersehn.

Müllner's Schuld schliesst mit den Worten: "Das Warum wird offenbar, wann die Todten auferstehn."

*114 Die Todten ausgraben.

Wenn man Uebles von Verstorbenen spricht.

Span.: Dessenterrar los muertos.


Tödten.

5 Es tödtet kein Falke den andern. - James, Das alte Regime.

6 Tödte, doch mache kein Gesetz. - Merx, 146.

Wol mit Bezug darauf, dass Fleischer bei einzelnen Völkern von gesetzgebenden Versammlungen oder Aemtern ausgeschlossen sind.


Todtenkopf.

*3 Es sind Todtenköpfe (dead heads).

So nannte man auf der Weltausstellung von Philadelphia alle diejenigen Besucher, die Freibillets zum Eintritt besassen, also nicht zahlten. (Vereinigte Staaten-Zeitung, 14. Juni 1876.)


Todtenpass.

* Der moskowitische Todtenpass.

Eine Erfindung russischer Priester. Der Pass wurde dem Todten zwischen die Finger gelegt und dem Popen dafür von einfältigen Leuten viel Geld bezahlt, weil er ein Freibrief zum Eintritt in den Himmel sein sollte.


Todtentrauer.

Todtentrauer ist von kurzer Dauer.

It.: Pianto per morto, pianto corto. (Giani, 1328.)


Todtgesagt.

1 Die Todtgesagten leben am längsten. (Köthen.)

2 Oefters todtgesagt bringt langes Leben. (Köthen.)


Todtschlagen.

6 Mit dem, der mich todtschlägt, hab' ich nichts zu thun, sagte die Schlange, wol aber mit dem, der da ruft: Sieh da, eine Schlange!

Sprichwort der Neger.


Toll.

20 Es kan sich einer wol toll, aber nicht gelert studieren. - Mathesius, Postilla, XCIIIa.

*21 He is nett (eben) so dull1 as 'n Isbar. - Kern, 683.

1) Aufgebracht, wüthend, zornig.


Ton.

*19 Den Ton wechseln.

In dem Sinne: Andere Saiten aufziehen.

It.: Cambiar di tuono. - Mutar registro. (Giani, 1814.)


Tonleiter.

* Dieselbe Tonleiter singen.

Immer die alte Leier, die alten Geschichten erzählen.

It.: Cantar la stessa zolfa. (Giani, 1815.)


Topf.

204 Auff eim vollen Topff steht ein thummer Kopff. - Dietrich, II, 950.

205 Der Topf rollte hin, da fand er seinen Deckel. - Merx, 332.

[Spaltenumbruch] 531 Der Tod kommt nicht, wenn du willst; er kommt, wenn du nicht an ihn denkst.Schuller, 52.

532 Der Tod lässt sich nicht erbarmen, weder der Reichen noch der Armen, er fragt nicht nach den Gelahrten, frisset weg Bischöff und Prelaten, Thumbherrn, Pfaffen und Chorales, Klosterjungfrawen und Scholares; kein Fürst so hoch ist gesessen, den er nicht hat aufgefressen. Wo ist der starke Held Samson? Wo ist der weise Salomon? Wo ist der schnelle Azahel? Oder die schnöde Isabel? Wo ist des Königs Davids Thron? Sein schöner Sohn der Absalon? Der Tod macht sie alle gleich, Scepter und Kron, Arm und Reich, fragt nicht nach Titel und Geschlecht; ihm gilt der Herr gleich wie der Knecht, er schonet keiner Lautenisten, auch Schreiber, Dichter, Symphonisten, die obersten Haupt- und Kriegesleut, Friedrich, Hans Hun und Bruder Veit, wie starck, wie böss, er sie alle frist, ihn keiner nie entlauffen ist; die kleinen kind, wie er sie find, frist er mit Haut und Haar geschwind.Monatsblätter, V, 95, 3.

533 Der Tod versöhnt.Ueber Land und Meer, 1876, Nr. 14, S. 284.

534 Doas îs a rîhrender Tud, sagte Hans, als er sah, wie die Meisterin einige Fliegen mit in die Suppe quirlte.

535 Jenseits des Todes gibt es kein Dorf.Merx, 284.

536 Tod bricht Miethe.

537 Tod, du bist ein grober Flegel, dass du den Gelehrten nicht verschonst, sagte der Schulmeister, als er seinem Collegen die Leichenrede hielt.

538 Tod ist ein langer Schlaf, und Schlaf ein kurzer Tod.Logau, Sinngedichte.

539 Tod und Trunkenheit sind nahe Nachbarn.

540 Vor dem Tod gibt's keine Schutzwache.

Vor den Uebeln, die den Menschen treffen, schützt weder Beruf noch Stand, weder Alter noch Stellung.

541 Vorm Tod ist niemand selig.Frischbier, 4328.

542 Vorm Tode nicht bebt, wer schuldlos gelebt.

Lat.: Morte repentina noli gaudere malorum, felices obeunt, quorum sine crimine vita est. (Catull.) (Philippi, I, 257.)

543 Wenn der Tod das Lebenslicht auslöscht, so wird es offenbar, wer Talglicht und wer Wachslicht war.

544 Wer den Tod fürchtet, verachtet den Ruhm.

It.: Chi teme la morte, non stima la fama. (Giani, 1114.)

545 Wer den Tod nicht fürchtet, hat das Leben anderer in seinen Händen.Harssdörffer, 643.

546 Wer den Tod wünscht, dem ist das Leben eine Last.

Lat.: Occidere est, vetare cupientem mori. (Seneca.) (Philippi, II, 60.)

547 Willkommen Tod, sagte die Ratte, als die Falle zufiel.

Engl.: Welcome death, quoth the rat, when the trap fell down. (Bohn II, 22.)

*548 Den tod am halse tragen.Mathesius, Postilla, III, LIXa.

*549 Der hett für sein todt nit öpfelküechlin gessen.Zimmerische Chronik.


Todesarbeit.

* In der Todesarbeit liegen.Freybe, Redentiner Spiel, 336.

Das Wort Arbeit bedeutet im Mittelhochdeutschen niemals wie heute das, was man gearbeitet hat (eine gute, schlechte Arbeit), sondern die Noth, die man leidet, z. B. angestlîchiu arbeit (Iw. 11); herzeliebe ist arbeit, ir ende bringet herzeleit. (Wigal. 8037.)


Todesgöttin.

* Dass dich die Todesgöttin erwürge!

Lit.: Kad tawe Gittinę nusmanztu. (Frischbier, 4226.)


[Spaltenumbruch]
Todesleid.

Diss ist alleine todesleid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sicht, dasselbe mag der tode nicht.Loci comm., 56.

Lat.: Haud differt multum, te inter fatoque sepultum, flat tibi adhuc parce, de cordis spiritus arce.


Todt.

75 Hin ist hin und todt ist todt. (Köthen.)

76 Lieber todt im eignen Haus als elend in der Fremde draus.

77 Wat is de al lang dod, de voer 'n Jahr begraben is, sä Helms, da lev he noch.Plattdütscher Husfründ, III, 12.

78 Wenn wir todt sind, stinken wir alle. (Köthen.)

*79 Er ist todt oder ein Schulmeister geworden.

Die Athener unternahmen einmal einen Kriegszug nach Sicilien, der für sie unglücklich ausfiel. Nur wenige kamen zurück, ein Theil fiel, und andere geriethen in Gefangenschaft. Die letztern suchten sich ihr Los dadurch zu erleichtern, dass sie in sicilischen Städten Kindern und jungen Leuten Unterricht in der griechischen Sprache und Literatur ertheilten.


Todte (der).

111 Den Todten beweint man an seinem Tage.Merx, 25.

112 Man muss alles auf den Todten schieben, der kann nicht antworten.

113 Wenn die Todten auferstehn, werden wir den Grund ersehn.

Müllner's Schuld schliesst mit den Worten: „Das Warum wird offenbar, wann die Todten auferstehn.“

*114 Die Todten ausgraben.

Wenn man Uebles von Verstorbenen spricht.

Span.: Dessenterrar los muertos.


Tödten.

5 Es tödtet kein Falke den andern.James, Das alte Regime.

6 Tödte, doch mache kein Gesetz.Merx, 146.

Wol mit Bezug darauf, dass Fleischer bei einzelnen Völkern von gesetzgebenden Versammlungen oder Aemtern ausgeschlossen sind.


Todtenkopf.

*3 Es sind Todtenköpfe (dead heads).

So nannte man auf der Weltausstellung von Philadelphia alle diejenigen Besucher, die Freibillets zum Eintritt besassen, also nicht zahlten. (Vereinigte Staaten-Zeitung, 14. Juni 1876.)


Todtenpass.

* Der moskowitische Todtenpass.

Eine Erfindung russischer Priester. Der Pass wurde dem Todten zwischen die Finger gelegt und dem Popen dafür von einfältigen Leuten viel Geld bezahlt, weil er ein Freibrief zum Eintritt in den Himmel sein sollte.


Todtentrauer.

Todtentrauer ist von kurzer Dauer.

It.: Pianto per morto, pianto corto. (Giani, 1328.)


Todtgesagt.

1 Die Todtgesagten leben am längsten. (Köthen.)

2 Oefters todtgesagt bringt langes Leben. (Köthen.)


Todtschlagen.

6 Mit dem, der mich todtschlägt, hab' ich nichts zu thun, sagte die Schlange, wol aber mit dem, der da ruft: Sieh da, eine Schlange!

Sprichwort der Neger.


Toll.

20 Es kan sich einer wol toll, aber nicht gelert studieren.Mathesius, Postilla, XCIIIa.

*21 He is nett (eben) so dull1 as 'n Isbar.Kern, 683.

1) Aufgebracht, wüthend, zornig.


Ton.

*19 Den Ton wechseln.

In dem Sinne: Andere Saiten aufziehen.

It.: Cambiar di tuono. – Mutar registro. (Giani, 1814.)


Tonleiter.

* Dieselbe Tonleiter singen.

Immer die alte Leier, die alten Geschichten erzählen.

It.: Cantar la stessa zolfa. (Giani, 1815.)


Topf.

204 Auff eim vollen Topff steht ein thummer Kopff.Dietrich, II, 950.

205 Der Topf rollte hin, da fand er seinen Deckel.Merx, 332.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0898" n="[886]"/><cb n="1771"/>
531 Der Tod kommt nicht, wenn du willst; er kommt, wenn du nicht an ihn denkst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">532 Der Tod lässt sich nicht erbarmen, weder der Reichen noch der Armen, er fragt nicht nach den Gelahrten, frisset weg Bischöff und Prelaten, Thumbherrn, Pfaffen und Chorales, Klosterjungfrawen und Scholares; kein Fürst so hoch ist gesessen, den er nicht hat aufgefressen. Wo ist der starke Held Samson? Wo ist der weise Salomon? Wo ist der schnelle Azahel? Oder die schnöde Isabel? Wo ist des Königs Davids Thron? Sein schöner Sohn der Absalon? Der Tod macht sie alle gleich, Scepter und Kron, Arm und Reich, fragt nicht nach Titel und Geschlecht; ihm gilt der Herr gleich wie der Knecht, er schonet keiner Lautenisten, auch Schreiber, Dichter, Symphonisten, die obersten Haupt- und Kriegesleut, Friedrich, Hans Hun und Bruder Veit, wie starck, wie böss, er sie alle frist, ihn keiner nie entlauffen ist; die kleinen kind, wie er sie find, frist er mit Haut und Haar geschwind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 95, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">533 Der Tod versöhnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ueber Land und Meer, 1876, Nr. 14, S. 284.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">534 Doas îs a rîhrender Tud, sagte Hans, als er sah, wie die Meisterin einige Fliegen mit in die Suppe quirlte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">535 Jenseits des Todes gibt es kein Dorf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 284.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">536 Tod bricht Miethe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">537 Tod, du bist ein grober Flegel, dass du den Gelehrten nicht verschonst, sagte der Schulmeister, als er seinem Collegen die Leichenrede hielt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">538 Tod ist ein langer Schlaf, und Schlaf ein kurzer Tod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Logau, Sinngedichte.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">539 Tod und Trunkenheit sind nahe Nachbarn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">540 Vor dem Tod gibt's keine Schutzwache.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vor den Uebeln, die den Menschen treffen, schützt weder Beruf noch Stand, weder Alter noch Stellung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">541 Vorm Tod ist niemand selig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4328.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">542 Vorm Tode nicht bebt, wer schuldlos gelebt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Morte repentina noli gaudere malorum, felices obeunt, quorum sine crimine vita est. (<hi rendition="#i">Catull.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 257.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">543 Wenn der Tod das Lebenslicht auslöscht, so wird es offenbar, wer Talglicht und wer Wachslicht war.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">544 Wer den Tod fürchtet, verachtet den Ruhm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi teme la morte, non stima la fama. (<hi rendition="#i">Giani, 1114.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">545 Wer den Tod nicht fürchtet, hat das Leben anderer in seinen Händen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 643.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">546 Wer den Tod wünscht, dem ist das Leben eine Last.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Occidere est, vetare cupientem mori. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 60.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">547 Willkommen Tod, sagte die Ratte, als die Falle zufiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Welcome death, quoth the rat, when the trap fell down. (<hi rendition="#i">Bohn II, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*548 Den tod am halse tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, III, LIX<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*549 Der hett für sein todt nit öpfelküechlin gessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesarbeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* In der Todesarbeit liegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Freybe, Redentiner Spiel, 336.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Wort Arbeit bedeutet im Mittelhochdeutschen niemals wie heute das, was man gearbeitet hat (eine gute, schlechte Arbeit), sondern die Noth, die man leidet, z. B. angestlîchiu arbeit (<hi rendition="#i">Iw. 11</hi>); herzeliebe ist arbeit, ir ende bringet herzeleit. (<hi rendition="#i">Wigal. 8037.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesgöttin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Dass dich die Todesgöttin erwürge!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lit.</hi>: Kad tawe Gittin&#x0119; nusmanztu. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4226.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <cb n="1772"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesleid.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Diss ist alleine todesleid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sicht, dasselbe mag der tode nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Haud differt multum, te inter fatoque sepultum, flat tibi adhuc parce, de cordis spiritus arce.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Hin ist hin und todt ist todt.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Lieber todt im eignen Haus als elend in der Fremde draus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Wat is de al lang dod, de voer 'n Jahr begraben is, sä Helms, da lev he noch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, III, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Wenn wir todt sind, stinken wir alle.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*79 Er ist todt oder ein Schulmeister geworden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Athener unternahmen einmal einen Kriegszug nach Sicilien, der für sie unglücklich ausfiel. Nur wenige kamen zurück, ein Theil fiel, und andere geriethen in Gefangenschaft. Die letztern suchten sich ihr Los dadurch zu erleichtern, dass sie in sicilischen Städten Kindern und jungen Leuten Unterricht in der griechischen Sprache und Literatur ertheilten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Todte</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Den Todten beweint man an seinem Tage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 Man muss alles auf den Todten schieben, der kann nicht antworten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">113 Wenn die Todten auferstehn, werden wir den Grund ersehn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Müllner's Schuld</hi> schliesst mit den Worten: &#x201E;Das Warum wird offenbar, wann die Todten auferstehn.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*114 Die Todten ausgraben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man Uebles von Verstorbenen spricht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Dessenterrar los muertos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tödten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Es tödtet kein Falke den andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">James, Das alte Regime.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Tödte, doch mache kein Gesetz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wol mit Bezug darauf, dass Fleischer bei einzelnen Völkern von gesetzgebenden Versammlungen oder Aemtern ausgeschlossen sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todtenkopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es sind Todtenköpfe (dead heads).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So nannte man auf der Weltausstellung von Philadelphia alle diejenigen Besucher, die Freibillets zum Eintritt besassen, also nicht zahlten. (<hi rendition="#i">Vereinigte Staaten-Zeitung, 14. Juni 1876.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todtenpass.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Der moskowitische Todtenpass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Erfindung russischer Priester. Der Pass wurde dem Todten zwischen die Finger gelegt und dem Popen dafür von einfältigen Leuten viel Geld bezahlt, weil er ein Freibrief zum Eintritt in den Himmel sein sollte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todtentrauer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Todtentrauer ist von kurzer Dauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pianto per morto, pianto corto. (<hi rendition="#i">Giani, 1328.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todtgesagt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Todtgesagten leben am längsten.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Oefters todtgesagt bringt langes Leben.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todtschlagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Mit dem, der mich todtschlägt, hab' ich nichts zu thun, sagte die Schlange, wol aber mit dem, der da ruft: Sieh da, eine Schlange!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwort der Neger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Toll.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Es kan sich einer wol toll, aber nicht gelert studieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, XCIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 He is nett (eben) so dull<hi rendition="#sup">1</hi> as 'n Isbar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 683.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Aufgebracht, wüthend, zornig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ton.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Den Ton wechseln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: Andere Saiten aufziehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cambiar di tuono. &#x2013; Mutar registro. (<hi rendition="#i">Giani, 1814.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tonleiter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Dieselbe Tonleiter singen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Immer die alte Leier, die alten Geschichten erzählen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cantar la stessa zolfa. (<hi rendition="#i">Giani, 1815.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Topf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 Auff eim vollen Topff steht ein thummer Kopff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, II, 950.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Der Topf rollte hin, da fand er seinen Deckel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 332.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[886]/0898] 531 Der Tod kommt nicht, wenn du willst; er kommt, wenn du nicht an ihn denkst. – Schuller, 52. 532 Der Tod lässt sich nicht erbarmen, weder der Reichen noch der Armen, er fragt nicht nach den Gelahrten, frisset weg Bischöff und Prelaten, Thumbherrn, Pfaffen und Chorales, Klosterjungfrawen und Scholares; kein Fürst so hoch ist gesessen, den er nicht hat aufgefressen. Wo ist der starke Held Samson? Wo ist der weise Salomon? Wo ist der schnelle Azahel? Oder die schnöde Isabel? Wo ist des Königs Davids Thron? Sein schöner Sohn der Absalon? Der Tod macht sie alle gleich, Scepter und Kron, Arm und Reich, fragt nicht nach Titel und Geschlecht; ihm gilt der Herr gleich wie der Knecht, er schonet keiner Lautenisten, auch Schreiber, Dichter, Symphonisten, die obersten Haupt- und Kriegesleut, Friedrich, Hans Hun und Bruder Veit, wie starck, wie böss, er sie alle frist, ihn keiner nie entlauffen ist; die kleinen kind, wie er sie find, frist er mit Haut und Haar geschwind. – Monatsblätter, V, 95, 3. 533 Der Tod versöhnt. – Ueber Land und Meer, 1876, Nr. 14, S. 284. 534 Doas îs a rîhrender Tud, sagte Hans, als er sah, wie die Meisterin einige Fliegen mit in die Suppe quirlte. 535 Jenseits des Todes gibt es kein Dorf. – Merx, 284. 536 Tod bricht Miethe. 537 Tod, du bist ein grober Flegel, dass du den Gelehrten nicht verschonst, sagte der Schulmeister, als er seinem Collegen die Leichenrede hielt. 538 Tod ist ein langer Schlaf, und Schlaf ein kurzer Tod. – Logau, Sinngedichte. 539 Tod und Trunkenheit sind nahe Nachbarn. 540 Vor dem Tod gibt's keine Schutzwache. Vor den Uebeln, die den Menschen treffen, schützt weder Beruf noch Stand, weder Alter noch Stellung. 541 Vorm Tod ist niemand selig. – Frischbier, 4328. 542 Vorm Tode nicht bebt, wer schuldlos gelebt. Lat.: Morte repentina noli gaudere malorum, felices obeunt, quorum sine crimine vita est. (Catull.) (Philippi, I, 257.) 543 Wenn der Tod das Lebenslicht auslöscht, so wird es offenbar, wer Talglicht und wer Wachslicht war. 544 Wer den Tod fürchtet, verachtet den Ruhm. It.: Chi teme la morte, non stima la fama. (Giani, 1114.) 545 Wer den Tod nicht fürchtet, hat das Leben anderer in seinen Händen. – Harssdörffer, 643. 546 Wer den Tod wünscht, dem ist das Leben eine Last. Lat.: Occidere est, vetare cupientem mori. (Seneca.) (Philippi, II, 60.) 547 Willkommen Tod, sagte die Ratte, als die Falle zufiel. Engl.: Welcome death, quoth the rat, when the trap fell down. (Bohn II, 22.) *548 Den tod am halse tragen. – Mathesius, Postilla, III, LIXa. *549 Der hett für sein todt nit öpfelküechlin gessen. – Zimmerische Chronik. Todesarbeit. * In der Todesarbeit liegen. – Freybe, Redentiner Spiel, 336. Das Wort Arbeit bedeutet im Mittelhochdeutschen niemals wie heute das, was man gearbeitet hat (eine gute, schlechte Arbeit), sondern die Noth, die man leidet, z. B. angestlîchiu arbeit (Iw. 11); herzeliebe ist arbeit, ir ende bringet herzeleit. (Wigal. 8037.) Todesgöttin. * Dass dich die Todesgöttin erwürge! Lit.: Kad tawe Gittinę nusmanztu. (Frischbier, 4226.) Todesleid. Diss ist alleine todesleid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sicht, dasselbe mag der tode nicht. – Loci comm., 56. Lat.: Haud differt multum, te inter fatoque sepultum, flat tibi adhuc parce, de cordis spiritus arce. Todt. 75 Hin ist hin und todt ist todt. (Köthen.) 76 Lieber todt im eignen Haus als elend in der Fremde draus. 77 Wat is de al lang dod, de voer 'n Jahr begraben is, sä Helms, da lev he noch. – Plattdütscher Husfründ, III, 12. 78 Wenn wir todt sind, stinken wir alle. (Köthen.) *79 Er ist todt oder ein Schulmeister geworden. Die Athener unternahmen einmal einen Kriegszug nach Sicilien, der für sie unglücklich ausfiel. Nur wenige kamen zurück, ein Theil fiel, und andere geriethen in Gefangenschaft. Die letztern suchten sich ihr Los dadurch zu erleichtern, dass sie in sicilischen Städten Kindern und jungen Leuten Unterricht in der griechischen Sprache und Literatur ertheilten. Todte (der). 111 Den Todten beweint man an seinem Tage. – Merx, 25. 112 Man muss alles auf den Todten schieben, der kann nicht antworten. 113 Wenn die Todten auferstehn, werden wir den Grund ersehn. Müllner's Schuld schliesst mit den Worten: „Das Warum wird offenbar, wann die Todten auferstehn.“ *114 Die Todten ausgraben. Wenn man Uebles von Verstorbenen spricht. Span.: Dessenterrar los muertos. Tödten. 5 Es tödtet kein Falke den andern. – James, Das alte Regime. 6 Tödte, doch mache kein Gesetz. – Merx, 146. Wol mit Bezug darauf, dass Fleischer bei einzelnen Völkern von gesetzgebenden Versammlungen oder Aemtern ausgeschlossen sind. Todtenkopf. *3 Es sind Todtenköpfe (dead heads). So nannte man auf der Weltausstellung von Philadelphia alle diejenigen Besucher, die Freibillets zum Eintritt besassen, also nicht zahlten. (Vereinigte Staaten-Zeitung, 14. Juni 1876.) Todtenpass. * Der moskowitische Todtenpass. Eine Erfindung russischer Priester. Der Pass wurde dem Todten zwischen die Finger gelegt und dem Popen dafür von einfältigen Leuten viel Geld bezahlt, weil er ein Freibrief zum Eintritt in den Himmel sein sollte. Todtentrauer. Todtentrauer ist von kurzer Dauer. It.: Pianto per morto, pianto corto. (Giani, 1328.) Todtgesagt. 1 Die Todtgesagten leben am längsten. (Köthen.) 2 Oefters todtgesagt bringt langes Leben. (Köthen.) Todtschlagen. 6 Mit dem, der mich todtschlägt, hab' ich nichts zu thun, sagte die Schlange, wol aber mit dem, der da ruft: Sieh da, eine Schlange! Sprichwort der Neger. Toll. 20 Es kan sich einer wol toll, aber nicht gelert studieren. – Mathesius, Postilla, XCIIIa. *21 He is nett (eben) so dull1 as 'n Isbar. – Kern, 683. 1) Aufgebracht, wüthend, zornig. Ton. *19 Den Ton wechseln. In dem Sinne: Andere Saiten aufziehen. It.: Cambiar di tuono. – Mutar registro. (Giani, 1814.) Tonleiter. * Dieselbe Tonleiter singen. Immer die alte Leier, die alten Geschichten erzählen. It.: Cantar la stessa zolfa. (Giani, 1815.) Topf. 204 Auff eim vollen Topff steht ein thummer Kopff. – Dietrich, II, 950. 205 Der Topf rollte hin, da fand er seinen Deckel. – Merx, 332.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/898
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [886]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/898>, abgerufen am 29.04.2024.