Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 206 Der Topff schmecket gerne nach der ersten Suppen. - Herberger, I, 248.

Lat.: Quod nova testa capit inveterata sapit. (Seybold, 509.)

207 Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert. - Weingärtner, 44.

208 Ein Topf unter den Händen vieler Köche ist nicht kalt und nicht warm. - Löwenheim, 71, 280.

209 In einen bedeckten Topf fällt kein Mist. (Rumänisch.) - Franzos, Vom Don zur Donau.

210 Wo dein Topf nicht siedet, stecke fein deinen Löffel nicht hinein. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4576.

Mische dich nicht in fremde Angelegenheiten.

211 Zerbrochene Töpfe sind nicht gut zu flicken. - Schles. Presse, 1876, Nr. 235.

212 Zwei Töpfe sieden stets bei mir, der ein' ist leer, der andere steht trocken hier. - Neue Freie Presse, 4581.

Wie der Rumäne mit Humor seine Armuth bekennt.

*213 Am leere Dope seyn. (Luzern.)

*214 Er weiss stets den Topf beim Henkel zu fassen.

Er versteht jede Sache am rechten Punkte anzugreifen.

*215 Mit alten Töpfen Staat machen.

Lat.: Ollas ostentare. (Plut.) (Erasm., 397; Philippi, II, 65.)

*216 Sie wollen alle aus Einem Topfe essen.

Auf Oesterreichs Völkerschaften angewandt.


Töpfchen.

13 Jedes will sein Töpfchen für sich haben.


Töpfer.

12 Der Töpfer setzt den Henkel hin, wo's ihm behagt in seinem Sinn. - Schuller, 52.


Töpflein.

11 Mer mog's ei olle Tüppel gissen, 's kümmt nischt raus. - Larisch, 63.

Man mag es nehmen, wie man will, es kommt nichts heraus.


Toscaner.

2 Um einen Toscaner zu hintergehn, muss man des Morgens früh aufstehn.

It.: Chi ha a fare con Tosco, non vuol esser losco. (Giani, 1645.)


Tracht.

3 Fremde Trachten, fremde Sitten; fremde Speisen, neue Krankheiten; Einfuhr der Moden, Ausfuhr des Geldes; Glanz von aussen, Armuth im Innern; erweiterte Städte, vergrösserte Dürftigkeit. - Kornmann, 54.


Träge (der).

18 Nur der Träge sagt, mir fehlt die Kraft. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.


Tragen.

43 Ein jeder treget sein Gebündlein. - Herberger, Ib, 761.

44 Wer mit sich trägt, braucht niemand zu bitten. - Frischbier, 4299.

Poln.: Kto ze soba nosi, nikogo nieprosi.


Träger.

3 Nach dem Träger füllt man den Sack.

Holl.: Na den kamel maecktet pack, anders baertet ongemack. - Na de drager maekt den sak, 't sack nae 't peert en 't peert nae 't pack. (Cats, 162-163.)


Tranktonne.

*1 Er ist eine (dicke) Tranktonne. - Frischbier, I, 602.

Ein Mensch, der alles durcheinander geniesst, in der Klammerbedeutung eine corpulente Person. (Hennig, 52.)

*2 Onse Dranktonn' heft Öre krege. (Mockrau.) - Frischbier, II, 550.

Wenn jemand die Hände in die Seiten stemmt.

*3 Sie hat die Tranktonn' scheuern müssen. (Samland.) - Frischbier, I, 602a.

Mädchen, die ohne Tanz nach Hause gehen müssen.


Trappe.

* Ich hab ein Trappen geschossen. - Hans Sachs, III, LIII, 2.

In dem Sinne wie: einen Bock.


Trappen.

*2 Host da haire trappa? - Nefflen, 461.

Hast du gehört, auf was er angespielt hat, was er im Schilde führt?


Traube.

62 Die grüne Traube ist herb, der Jüngling schwach.

[Spaltenumbruch] 63 Die Traube soll beten für das Blatt, denn sie gedeiht nur durch dieses. - Löwenheim, 224.

64 Ein Korb voll Trauben macht keinen Herbst.

It.: Un canestro d' uva non fa vendemmia. (Giani, 685.)

65 Für feine Trauben braucht man keinen grossen Korb.

Böhm.: Na vychvalene jahody s kosem se nechodi. - Na chvalene hrozny ber maly kosik. (Celakovsky, 104.)

66 Iss die Traube und frage nicht nach dem Weinberg. - Merx, 264.

67 Während eine Traube die andere ansieht, färben sie sich. - Merx, 43.


Traubenknospe.

Die Traubenknospe, die me in der Hackete (Hackezeit) sieht, darf me mit em Karst wegschlage. (Schwaben.)

Weil sie doch in der Regel erfriert.


Trauen.

112 I trau mi net, es fliegt mir am End davon, sagte der Lehrbub, als der Meister meinte, er solle sein Fleisch blasen, wenn es zu heiss sei.

113 Trauw ja dir selbs nit gar ze wol, die welt ist aller vntrew vol. - Stumpf, II, 27b.

*114 Man traut ihm nur so weit, als wie ein Han mit einem fuss schreit't. - Schade, Satiren, I, 74, 212.


Trauer.

10 Ich bin in Trauer, sagte die Frau, als die Freundin sich wunderte, dass sie eine Negerin zur Amme habe.


Traum.

71 Selbst im Traum ist das Gute schön.

Böhm.: Dobre i ve snach hezko. - Pri dobrem se nikdy nesteskne. (Celakovsky, 30.)

72 Wer kan vnd mag eim jeglichen sein Traum aussrechnen. - Aventin, CXVb.


Traurig.

10 Wer traurig ist, trink Wein; wer lustig, halte ein.


Traurigkeit.

13 Wer seine Traurigkeit nicht mit Geduld erträgt, der vermehrt sie. - Harssdörffer, 376.


Treber.

11 Sind auch Trebern da, fragte die Saw, als sie zu Gast gebeten wurde. - Hayneccius.


Trecken.

5 Lat'n man trecken, sä de Baur, Melk geven deiht he nich. - Schröder, 120; Hoefer, 268.


Treffen.

54 Wie drapet us wedder, sä de Foss tun Wolf, un wenn nich eher, so doch bi 'n Kürschner up de Stange. - Schröder, 426.

*55 Getroffen beim Bauernschritt. - Schaltjahr, III, 239.


Treppe.

*19 Du häst gewiss an der Margriethe Trepp' gesesse.

Eine scherzhafte altkölnische sprichwörtliche Redensart. An der Nordseite des kölner Doms befand sich eine andere Kirche "St. Maria im Pasch". Einige ihrer Stufen heissen "ad gradus" oder: zu den Staffeln, die seit undenklicher Zeit der Sammelplatz einer Menge von Bettlern sind. (Bechstein, Grumbach, I, 224 u. 296.)


Treu.

24 Geh treu und redlich durch die Welt, das ist das beste Reisegeld.


Treue.

113 Die getrewete Trew die beste. - Herberger, Ib, 159.

114 Rechte trew ist eyn werder gast, wer dieselb hat, der halt sy fast; nyt lieber liefft ich vff erden, dan dass mir rechte trew mogt werden, dass ich des gar nit befynden, thut mir fleisch und bloit verswinden. - Weinsberg, 44.

115 Treu und Geld fehlt der Welt. - Frischbier, 4377.

116 Treu und Glauben halten macht reich. - Frischbier, 4378.

117 Treue schützt mehr als Eisen.

"Das Eisen schützt den Regenten, sagte Nero. Noch mehr aber, erwiderte Seneca, die Treue." (Kornmann, IV, 177.)

[Spaltenumbruch] 206 Der Topff schmecket gerne nach der ersten Suppen.Herberger, I, 248.

Lat.: Quod nova testa capit inveterata sapit. (Seybold, 509.)

207 Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert.Weingärtner, 44.

208 Ein Topf unter den Händen vieler Köche ist nicht kalt und nicht warm.Löwenheim, 71, 280.

209 In einen bedeckten Topf fällt kein Mist. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.

210 Wo dein Topf nicht siedet, stecke fein deinen Löffel nicht hinein. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.

Mische dich nicht in fremde Angelegenheiten.

211 Zerbrochene Töpfe sind nicht gut zu flicken.Schles. Presse, 1876, Nr. 235.

212 Zwei Töpfe sieden stets bei mir, der ein' ist leer, der andere steht trocken hier.Neue Freie Presse, 4581.

Wie der Rumäne mit Humor seine Armuth bekennt.

*213 Am leere Dope seyn. (Luzern.)

*214 Er weiss stets den Topf beim Henkel zu fassen.

Er versteht jede Sache am rechten Punkte anzugreifen.

*215 Mit alten Töpfen Staat machen.

Lat.: Ollas ostentare. (Plut.) (Erasm., 397; Philippi, II, 65.)

*216 Sie wollen alle aus Einem Topfe essen.

Auf Oesterreichs Völkerschaften angewandt.


Töpfchen.

13 Jedes will sein Töpfchen für sich haben.


Töpfer.

12 Der Töpfer setzt den Henkel hin, wo's ihm behagt in seinem Sinn.Schuller, 52.


Töpflein.

11 Mer mog's ei olle Tüppel gissen, 's kümmt nischt raus.Larisch, 63.

Man mag es nehmen, wie man will, es kommt nichts heraus.


Toscaner.

2 Um einen Toscaner zu hintergehn, muss man des Morgens früh aufstehn.

It.: Chi ha a fare con Tosco, non vuol esser losco. (Giani, 1645.)


Tracht.

3 Fremde Trachten, fremde Sitten; fremde Speisen, neue Krankheiten; Einfuhr der Moden, Ausfuhr des Geldes; Glanz von aussen, Armuth im Innern; erweiterte Städte, vergrösserte Dürftigkeit.Kornmann, 54.


Träge (der).

18 Nur der Träge sagt, mir fehlt die Kraft.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.


Tragen.

43 Ein jeder treget sein Gebündlein.Herberger, Ib, 761.

44 Wer mit sich trägt, braucht niemand zu bitten.Frischbier, 4299.

Poln.: Kto ze sobą nosi, nikogo nieprosi.


Träger.

3 Nach dem Träger füllt man den Sack.

Holl.: Na den kamel maecktet pack, anders baertet ongemack. – Na de drager maekt den sak, 't sack nae 't peert en 't peert nae 't pack. (Cats, 162-163.)


Tranktonne.

*1 Er ist eine (dicke) Tranktonne.Frischbier, I, 602.

Ein Mensch, der alles durcheinander geniesst, in der Klammerbedeutung eine corpulente Person. (Hennig, 52.)

*2 Onse Dranktonn' heft Öre krege. (Mockrau.) – Frischbier, II, 550.

Wenn jemand die Hände in die Seiten stemmt.

*3 Sie hat die Tranktonn' scheuern müssen. (Samland.) – Frischbier, I, 602a.

Mädchen, die ohne Tanz nach Hause gehen müssen.


Trappe.

* Ich hab ein Trappen geschossen.Hans Sachs, III, LIII, 2.

In dem Sinne wie: einen Bock.


Trappen.

*2 Hôst da haire trappa?Nefflen, 461.

Hast du gehört, auf was er angespielt hat, was er im Schilde führt?


Traube.

62 Die grüne Traube ist herb, der Jüngling schwach.

[Spaltenumbruch] 63 Die Traube soll beten für das Blatt, denn sie gedeiht nur durch dieses.Löwenheim, 224.

64 Ein Korb voll Trauben macht keinen Herbst.

It.: Un canestro d' uva non fa vendemmia. (Giani, 685.)

65 Für feine Trauben braucht man keinen grossen Korb.

Böhm.: Na vychválené jahody s košem se nechodí. – Na chválené hrozny beř malý košík. (Čelakovsky, 104.)

66 Iss die Traube und frage nicht nach dem Weinberg.Merx, 264.

67 Während eine Traube die andere ansieht, färben sie sich.Merx, 43.


Traubenknospe.

Die Traubenknospe, die me in der Hackete (Hackezeit) sieht, darf me mit em Karst wegschlage. (Schwaben.)

Weil sie doch in der Regel erfriert.


Trauen.

112 I trau mi net, es fliegt mir am End davon, sagte der Lehrbub, als der Meister meinte, er solle sein Fleisch blasen, wenn es zu heiss sei.

113 Trauw ja dir selbs nit gar ze wol, die welt ist aller vntrew vol.Stumpf, II, 27b.

*114 Man traut ihm nur so weit, als wie ein Han mit einem fuss schreit't.Schade, Satiren, I, 74, 212.


Trauer.

10 Ich bin in Trauer, sagte die Frau, als die Freundin sich wunderte, dass sie eine Negerin zur Amme habe.


Traum.

71 Selbst im Traum ist das Gute schön.

Böhm.: Dobré i ve snách hezko. – Při dobrém se nikdy nesteskne. (Čelakovsky, 30.)

72 Wer kan vnd mag eim jeglichen sein Traum aussrechnen.Aventin, CXVb.


Traurig.

10 Wer traurig ist, trink Wein; wer lustig, halte ein.


Traurigkeit.

13 Wer seine Traurigkeit nicht mit Geduld erträgt, der vermehrt sie.Harssdörffer, 376.


Treber.

11 Sind auch Trebern da, fragte die Saw, als sie zu Gast gebeten wurde.Hayneccius.


Trecken.

5 Lât'n man trecken, sä de Bûr, Melk geven deiht he nich.Schröder, 120; Hoefer, 268.


Treffen.

54 Wie drapet us wedder, sä de Foss tun Wolf, un wenn nich eher, so doch bi 'n Kürschner up de Stange.Schröder, 426.

*55 Getroffen beim Bauernschritt.Schaltjahr, III, 239.


Treppe.

*19 Du häst gewiss an der Margriethe Trepp' gesesse.

Eine scherzhafte altkölnische sprichwörtliche Redensart. An der Nordseite des kölner Doms befand sich eine andere Kirche „St. Maria im Pasch“. Einige ihrer Stufen heissen „ad gradus“ oder: zu den Staffeln, die seit undenklicher Zeit der Sammelplatz einer Menge von Bettlern sind. (Bechstein, Grumbach, I, 224 u. 296.)


Treu.

24 Geh treu und redlich durch die Welt, das ist das beste Reisegeld.


Treue.

113 Die getrewete Trew die beste.Herberger, Ib, 159.

114 Rechte trew ist eyn werder gast, wer dieselb hat, der halt sy fast; nyt lieber liefft ich vff erden, dan dass mir rechte trew mogt werden, dass ich des gar nit befynden, thut mir fleisch und bloit verswinden.Weinsberg, 44.

115 Treu und Geld fehlt der Welt.Frischbier, 4377.

116 Treu und Glauben halten macht reich.Frischbier, 4378.

117 Treue schützt mehr als Eisen.

„Das Eisen schützt den Regenten, sagte Nero. Noch mehr aber, erwiderte Seneca, die Treue.“ (Kornmann, IV, 177.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0899" n="[887]"/><cb n="1773"/>
206 Der Topff schmecket gerne nach der ersten Suppen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 248.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod nova testa capit inveterata sapit. (<hi rendition="#i">Seybold, 509.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Ein Topf unter den Händen vieler Köche ist nicht kalt und nicht warm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 71, 280.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 In einen bedeckten Topf fällt kein Mist.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Franzos, Vom Don zur Donau.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Wo dein Topf nicht siedet, stecke fein deinen Löffel nicht hinein.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4576.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mische dich nicht in fremde Angelegenheiten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Zerbrochene Töpfe sind nicht gut zu flicken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Presse, 1876, Nr. 235.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Zwei Töpfe sieden stets bei mir, der ein' ist leer, der andere steht trocken hier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie der Rumäne mit Humor seine Armuth bekennt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*213 Am leere Dope seyn.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*214 Er weiss stets den Topf beim Henkel zu fassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er versteht jede Sache am rechten Punkte anzugreifen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*215 Mit alten Töpfen Staat machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ollas ostentare. (<hi rendition="#i">Plut.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 397; Philippi, II, 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*216 Sie wollen alle aus Einem Topfe essen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf Oesterreichs Völkerschaften angewandt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Töpfchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Jedes will sein Töpfchen für sich haben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Töpfer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Der Töpfer setzt den Henkel hin, wo's ihm behagt in seinem Sinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 52.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Töpflein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Mer mog's ei olle Tüppel gissen, 's kümmt nischt raus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Larisch, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man mag es nehmen, wie man will, es kommt nichts heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Toscaner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Um einen Toscaner zu hintergehn, muss man des Morgens früh aufstehn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha a fare con Tosco, non vuol esser losco. (<hi rendition="#i">Giani, 1645.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tracht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Fremde Trachten, fremde Sitten; fremde Speisen, neue Krankheiten; Einfuhr der Moden, Ausfuhr des Geldes; Glanz von aussen, Armuth im Innern; erweiterte Städte, vergrösserte Dürftigkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kornmann, 54.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Träge</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Nur der Träge sagt, mir fehlt die Kraft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue illustrirte Zeitung, V, 25.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tragen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Ein jeder treget sein Gebündlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 761.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Wer mit sich trägt, braucht niemand zu bitten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4299.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto ze sob&#x0105; nosi, nikogo nieprosi.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Träger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Nach dem Träger füllt man den Sack.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Na den kamel maecktet pack, anders baertet ongemack. &#x2013; Na de drager maekt den sak, 't sack nae 't peert en 't peert nae 't pack. (<hi rendition="#i">Cats, 162-163.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tranktonne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er ist eine (dicke) Tranktonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 602.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Mensch, der alles durcheinander geniesst, in der Klammerbedeutung eine corpulente Person. (<hi rendition="#i">Hennig, 52.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Onse Dranktonn' heft Öre krege.</hi> (<hi rendition="#i">Mockrau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 550.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand die Hände in die Seiten stemmt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Sie hat die Tranktonn' scheuern müssen.</hi> (<hi rendition="#i">Samland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 602<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mädchen, die ohne Tanz nach Hause gehen müssen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trappe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich hab ein Trappen geschossen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, III, LIII, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne wie: einen Bock.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trappen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Hôst da haire trappa?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nefflen, 461.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hast du gehört, auf was er angespielt hat, was er im Schilde führt?</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traube.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Die grüne Traube ist herb, der Jüngling schwach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1774"/>
63 Die Traube soll beten für das Blatt, denn sie gedeiht nur durch dieses.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 224.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Ein Korb voll Trauben macht keinen Herbst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Un canestro d' uva non fa vendemmia. (<hi rendition="#i">Giani, 685.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Für feine Trauben braucht man keinen grossen Korb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Na vychválené jahody s ko&#x0161;em se nechodí. &#x2013; Na chválené hrozny be&#x0159; malý ko&#x0161;ík. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 104.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Iss die Traube und frage nicht nach dem Weinberg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 264.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Während eine Traube die andere ansieht, färben sie sich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 43.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traubenknospe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die Traubenknospe, die me in der Hackete (Hackezeit) sieht, darf me mit em Karst wegschlage.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Weil sie doch in der Regel erfriert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trauen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 I trau mi net, es fliegt mir am End davon, sagte der Lehrbub, als der Meister meinte, er solle sein Fleisch blasen, wenn es zu heiss sei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Trauw ja dir selbs nit gar ze wol, die welt ist aller vntrew vol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stumpf, II, 27<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*114 Man traut ihm nur so weit, als wie ein Han mit einem fuss schreit't.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schade, Satiren, I, 74, 212.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trauer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Ich bin in Trauer, sagte die Frau, als die Freundin sich wunderte, dass sie eine Negerin zur Amme habe.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Selbst im Traum ist das Gute schön.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dobré i ve snách hezko. &#x2013; P&#x0159;i dobrém se nikdy nesteskne. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Wer kan vnd mag eim jeglichen sein Traum aussrechnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, CXV<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traurig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Wer traurig ist, trink Wein; wer lustig, halte ein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traurigkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer seine Traurigkeit nicht mit Geduld erträgt, der vermehrt sie.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 376.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Sind auch Trebern da, fragte die Saw, als sie zu Gast gebeten wurde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hayneccius.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Lât'n man trecken, sä de Bûr, Melk geven deiht he nich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 120; Hoefer, 268.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treffen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Wie drapet us wedder, sä de Foss tun Wolf, un wenn nich eher, so doch bi 'n Kürschner up de Stange.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 426.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*55 Getroffen beim Bauernschritt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 239.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treppe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Du häst gewiss an der Margriethe Trepp' gesesse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine scherzhafte altkölnische sprichwörtliche Redensart. An der Nordseite des kölner Doms befand sich eine andere Kirche &#x201E;St. Maria im Pasch&#x201C;. Einige ihrer Stufen heissen &#x201E;ad gradus&#x201C; oder: zu den Staffeln, die seit undenklicher Zeit der Sammelplatz einer Menge von Bettlern sind. (<hi rendition="#i">Bechstein, Grumbach, I, 224 u. 296.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treu.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Geh treu und redlich durch die Welt, das ist das beste Reisegeld.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treue.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Die getrewete Trew die beste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 159.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Rechte trew ist eyn werder gast, wer dieselb hat, der halt sy fast; nyt lieber liefft ich vff erden, dan dass mir rechte trew mogt werden, dass ich des gar nit befynden, thut mir fleisch und bloit verswinden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 Treu und Geld fehlt der Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4377.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Treu und Glauben halten macht reich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4378.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">117 Treue schützt mehr als Eisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das Eisen schützt den Regenten, sagte Nero. Noch mehr aber, erwiderte Seneca, die Treue.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kornmann, IV, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[887]/0899] 206 Der Topff schmecket gerne nach der ersten Suppen. – Herberger, I, 248. Lat.: Quod nova testa capit inveterata sapit. (Seybold, 509.) 207 Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert. – Weingärtner, 44. 208 Ein Topf unter den Händen vieler Köche ist nicht kalt und nicht warm. – Löwenheim, 71, 280. 209 In einen bedeckten Topf fällt kein Mist. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau. 210 Wo dein Topf nicht siedet, stecke fein deinen Löffel nicht hinein. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576. Mische dich nicht in fremde Angelegenheiten. 211 Zerbrochene Töpfe sind nicht gut zu flicken. – Schles. Presse, 1876, Nr. 235. 212 Zwei Töpfe sieden stets bei mir, der ein' ist leer, der andere steht trocken hier. – Neue Freie Presse, 4581. Wie der Rumäne mit Humor seine Armuth bekennt. *213 Am leere Dope seyn. (Luzern.) *214 Er weiss stets den Topf beim Henkel zu fassen. Er versteht jede Sache am rechten Punkte anzugreifen. *215 Mit alten Töpfen Staat machen. Lat.: Ollas ostentare. (Plut.) (Erasm., 397; Philippi, II, 65.) *216 Sie wollen alle aus Einem Topfe essen. Auf Oesterreichs Völkerschaften angewandt. Töpfchen. 13 Jedes will sein Töpfchen für sich haben. Töpfer. 12 Der Töpfer setzt den Henkel hin, wo's ihm behagt in seinem Sinn. – Schuller, 52. Töpflein. 11 Mer mog's ei olle Tüppel gissen, 's kümmt nischt raus. – Larisch, 63. Man mag es nehmen, wie man will, es kommt nichts heraus. Toscaner. 2 Um einen Toscaner zu hintergehn, muss man des Morgens früh aufstehn. It.: Chi ha a fare con Tosco, non vuol esser losco. (Giani, 1645.) Tracht. 3 Fremde Trachten, fremde Sitten; fremde Speisen, neue Krankheiten; Einfuhr der Moden, Ausfuhr des Geldes; Glanz von aussen, Armuth im Innern; erweiterte Städte, vergrösserte Dürftigkeit. – Kornmann, 54. Träge (der). 18 Nur der Träge sagt, mir fehlt die Kraft. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. Tragen. 43 Ein jeder treget sein Gebündlein. – Herberger, Ib, 761. 44 Wer mit sich trägt, braucht niemand zu bitten. – Frischbier, 4299. Poln.: Kto ze sobą nosi, nikogo nieprosi. Träger. 3 Nach dem Träger füllt man den Sack. Holl.: Na den kamel maecktet pack, anders baertet ongemack. – Na de drager maekt den sak, 't sack nae 't peert en 't peert nae 't pack. (Cats, 162-163.) Tranktonne. *1 Er ist eine (dicke) Tranktonne. – Frischbier, I, 602. Ein Mensch, der alles durcheinander geniesst, in der Klammerbedeutung eine corpulente Person. (Hennig, 52.) *2 Onse Dranktonn' heft Öre krege. (Mockrau.) – Frischbier, II, 550. Wenn jemand die Hände in die Seiten stemmt. *3 Sie hat die Tranktonn' scheuern müssen. (Samland.) – Frischbier, I, 602a. Mädchen, die ohne Tanz nach Hause gehen müssen. Trappe. * Ich hab ein Trappen geschossen. – Hans Sachs, III, LIII, 2. In dem Sinne wie: einen Bock. Trappen. *2 Hôst da haire trappa? – Nefflen, 461. Hast du gehört, auf was er angespielt hat, was er im Schilde führt? Traube. 62 Die grüne Traube ist herb, der Jüngling schwach. 63 Die Traube soll beten für das Blatt, denn sie gedeiht nur durch dieses. – Löwenheim, 224. 64 Ein Korb voll Trauben macht keinen Herbst. It.: Un canestro d' uva non fa vendemmia. (Giani, 685.) 65 Für feine Trauben braucht man keinen grossen Korb. Böhm.: Na vychválené jahody s košem se nechodí. – Na chválené hrozny beř malý košík. (Čelakovsky, 104.) 66 Iss die Traube und frage nicht nach dem Weinberg. – Merx, 264. 67 Während eine Traube die andere ansieht, färben sie sich. – Merx, 43. Traubenknospe. Die Traubenknospe, die me in der Hackete (Hackezeit) sieht, darf me mit em Karst wegschlage. (Schwaben.) Weil sie doch in der Regel erfriert. Trauen. 112 I trau mi net, es fliegt mir am End davon, sagte der Lehrbub, als der Meister meinte, er solle sein Fleisch blasen, wenn es zu heiss sei. 113 Trauw ja dir selbs nit gar ze wol, die welt ist aller vntrew vol. – Stumpf, II, 27b. *114 Man traut ihm nur so weit, als wie ein Han mit einem fuss schreit't. – Schade, Satiren, I, 74, 212. Trauer. 10 Ich bin in Trauer, sagte die Frau, als die Freundin sich wunderte, dass sie eine Negerin zur Amme habe. Traum. 71 Selbst im Traum ist das Gute schön. Böhm.: Dobré i ve snách hezko. – Při dobrém se nikdy nesteskne. (Čelakovsky, 30.) 72 Wer kan vnd mag eim jeglichen sein Traum aussrechnen. – Aventin, CXVb. Traurig. 10 Wer traurig ist, trink Wein; wer lustig, halte ein. Traurigkeit. 13 Wer seine Traurigkeit nicht mit Geduld erträgt, der vermehrt sie. – Harssdörffer, 376. Treber. 11 Sind auch Trebern da, fragte die Saw, als sie zu Gast gebeten wurde. – Hayneccius. Trecken. 5 Lât'n man trecken, sä de Bûr, Melk geven deiht he nich. – Schröder, 120; Hoefer, 268. Treffen. 54 Wie drapet us wedder, sä de Foss tun Wolf, un wenn nich eher, so doch bi 'n Kürschner up de Stange. – Schröder, 426. *55 Getroffen beim Bauernschritt. – Schaltjahr, III, 239. Treppe. *19 Du häst gewiss an der Margriethe Trepp' gesesse. Eine scherzhafte altkölnische sprichwörtliche Redensart. An der Nordseite des kölner Doms befand sich eine andere Kirche „St. Maria im Pasch“. Einige ihrer Stufen heissen „ad gradus“ oder: zu den Staffeln, die seit undenklicher Zeit der Sammelplatz einer Menge von Bettlern sind. (Bechstein, Grumbach, I, 224 u. 296.) Treu. 24 Geh treu und redlich durch die Welt, das ist das beste Reisegeld. Treue. 113 Die getrewete Trew die beste. – Herberger, Ib, 159. 114 Rechte trew ist eyn werder gast, wer dieselb hat, der halt sy fast; nyt lieber liefft ich vff erden, dan dass mir rechte trew mogt werden, dass ich des gar nit befynden, thut mir fleisch und bloit verswinden. – Weinsberg, 44. 115 Treu und Geld fehlt der Welt. – Frischbier, 4377. 116 Treu und Glauben halten macht reich. – Frischbier, 4378. 117 Treue schützt mehr als Eisen. „Das Eisen schützt den Regenten, sagte Nero. Noch mehr aber, erwiderte Seneca, die Treue.“ (Kornmann, IV, 177.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/899
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [887]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/899>, abgerufen am 28.04.2024.